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Leserin
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Guter Beitrag. Ein Teil der bäuerlichen Bevölkerung und der Bauernverband heroisieren ihre scheinbar heile bäuerliche Welt mit falschen Bildern und ausländerfeindlicher Haltung. Die SVP managt dies geschickt. So werden Keile in die Gesellschaft getrieben. Die vielen ausländischen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft werden von eben dieser Branche gerne zu tiefen Löhnen angestellt. Sie sollen bitte schön, billig und willig ihre strenge Arbeit verrichten. Anschliessend ausreisen und wenn wieder Ernte ist, sofort auf der Matte stehen. Das ist ein ausbeuterisches und scheinheiliges System! Gewollt und unterstützt von Bauernverband, bürgerlicher Politik und Wirtschaftsverbänden.

In der Vermarktung zelebriert die Branche «Swissness», etwa mit dem Marketing­slogan «Schweizer Bauern. Von hier, von Herzen». Damit verbunden ist das Bild der fleissigen Bauern­familien, die im Schweiss ihres Angesichts dem kargen Boden dieses Alpen­landes gesunde Lebens­mittel abtrotzen. Ohne Zweifel arbeiten Schweizer Bäuerinnen viel, hart – und für wenig Geld.

Marketing und Täuschung ist wirkmächtig.

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Liebe Frau C., ergänzen möchte ich hier, dass das System an sich bei anderen saisonalen Branchen wie der Gastronomie meines Wissens dasselbe ist. Es ist halt so, dass die Arbeit stark variiert, von daher ist es verständlich, dass Arbeiterinnen und Arbeiter saisonal angestellt werden.
Zu den Löhnen: Die sind in der Landwirtschaft generell sehr tief, auch für Schweizerinnen und Schweizer. Aber die Gastarbeiter dürften schon weniger bezahlt bekommen als Schweizer.

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Leserin
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Einverstanden.

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'Die Kuh heisst Rosi, aber der Jugo heisst Jugo' titelte die WOZ zu einer Zeit, als viele landwirtschaftliche Helfer aus dem zerfallenden Jugoslawien bei uns Schutz suchten und als billige Arbeitskräfte ohne Familiennachzug hoch willkommen waren.
Ein einprägsamer Satz, der mir im Zusammenhang mit den hier beschriebenen Mühen wieder einfiel, unverzichtbare Mitarbeiter*innen aus dem Ausland statistisch exakt zu erfassen.
Zeigt sich hier die Namenlosigkeit der Fremden einfach auf andere Art und einer anderen Ebene?

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Was heisst Kurzaufenthalter (ständige Wohnbevölkerung)? Kann mir nichts drunter vorstellen.

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Liebe Frau D.,
Manche Kurzaufenthalterinnen haben eine Bewilligung für mehr als zwölf Monate und werden zur ständigen Wohnbevölkerung gezählt. Die anderen Kurzaufenthalter dürfen weniger als zwölf Monate bleiben und gehören deshalb nicht zur ständigen Wohnbevölkerung.

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Für mich ist es Doppelzüngigkeit: auf der einen Seite nur den Kurzaufenthalt bewilligt bekommen, auf der andern (für wen?) zur ständigen Wohnbevölkerung gezählt zu werden. Oder ist das einfach Politik?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Danke, D. B., für Deine Suche nach der richtigen Zahl, die in diesem Fall der Anerkennung der Leistung der «Nomadenarbeiter:innen» dient. Geht es darum den namenlosen «Fremden» ein Antlitz zu geben, so zog mich kürzlich die Fotoarbeit «B-On the Move» von Anne Golaz in den Bann, welche dieses Jahr am «EQ2», also der l'Enquête Photographique Valaisanne, ausgestellt wird und für die ich am Katalog mitschrieb.

Sie hielt sich auf der Alp Moiry inmitten des Val d’Anniviers auf, das wie ein kleines Schiff im gewaltigen grün-grauen Meer erscheint. Und die Nomadenarbeiter wie die Besatzung eines Schiffes. Sie lernte dabei u. a. zwei rumänische Brüder kennen, die sie dann auch in ihrer Heimat besuchte. Dort traf sie auf Dorfbewohner, die die ländliche und landwirtschaftliche Schweiz fast besser zu kennen schienen als sie.

Visual Storytelling at its best.

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Erstaunlich, dass keine zuverlaessigen Daten vorliegen. Ich schliesse daraus, dass fuer diese ungezaehlten Leute keine Sozialleistungen, Versicherungen, Krankenkassengebuehren usw abgefuehrt werden. Die kriegen das Geld bar auf die Hand. Aha. Zum Glueck passieren keine Unfaelle.

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Lieber Herr B., dass das BSF keine zuverlässigen Daten erhebt, muss keineswegs bedeuten, dass Sozialleistungen etc. nicht korrekt bezahlt werden. Statistiken zu erheben, ist mit Aufwand verbunden, die Daten liegen nicht einfach so herum. Es gibt kein Interesse an einer zuverlässigeren Statistik, so mein Eindruck. Das hat aber an sich nichts damit zu tun, ob korrekt abgerechnet wird oder nicht.

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Ja, das ist natürlich völlig richtig. Eine Statistik füllt sich nicht von selbst ein. Diese Daten wären bei den Sozialversicherungsanstalten und den Steuerämtern vorliegend, und wenn der Bund diese Daten nicht haben will bleiben sie dort mit einem Deckel drauf. Da die Daten möglicherweise nicht mal digitalisiert sind, und der Bund und die Kantone keinen Nutzen hätten, erklärt sich das somit. Mein Fehler.

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Hab ich mich auch gefragt. Aber zum Glück gehen diese unsichtbaren helfenden Hände dann wieder in ihre Heimat zurück, so dass wir uns um sie keine Gedanken machen müssen, etwa wenn wir über die Verteilung eines Grundeinkommens an Eingeborene und -gebürgerte nachsinnen. Für diese Namenlosen findet dann schon irgendwer eine Lösung.

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Das „Bäuerinnen“ im Titel ist hier etwas irritierend. Um bei Statistik zu bleiben: Es sind zwar etwa ein Drittel aller gemeldeten Arbeitskräfte in der Landwirtschaft Frauen. Jedoch macht der Anteil Betriebsleiterinnen, also Besitzerinnen und Entscheidungsträgerinnen von Höfen, gerade mal 2% aus. Frauen arbeiten in der Landwirtschaft, sind aber nur wenig besser gestellt als die Ausländerinnen. Dass die Frauen dies hinnehmen ist eines der mir unerklärlichen Rätsel. Ob das Familienbild der sie vertretenden Volkspartei als Erklährung genügt?

Zum Etikettenschwindel der Swissness: der Antei importierter Futtermittel in der Tierhaltung ist enorm und steigend. Sie ermöglichen erst die mehr als ungesunden Tierdichten. Hier ist nicht nur von Bedeutung, dass der Konsument betrogen wird, sondern die Entsorgung der im Übermass anfallenden Nährstoffe auf den Böden hat verheerende Auswirkungen auf Biodiversität. Eine Reportage der Republik zu diesem Thema wäre spannend.

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Dass Frau Hardegger Markus Ritter dumm findet, ist nach 20 Zeilen klar. Leider folgt dann sehr viel vom selben. Ich finde das nicht interessant. Im Gegensatz dazu hätte ich gern mehr Analyse gelesen, WARUM das so funktionieren kann.

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