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Ich finde es sehr schön dass hier auch zumindest am Rande die Problematik der Kolonialjustiz angesprochen wird. Hätte es zu Beginn der europäischen Industrialisierung einen (von hoch überlegenen Ausserirdischen geführten) Gerichtshof gegeben, so hätte der alle unsere Könige und Präsidenten verurteilt für Sklavenhaltung, Völkermorde (Harara, Sioux, Aboriginies...) und den ganzen Landraub von Amerika bis Australien. Wir wären nie zur weissen Weltmacht geworden. Und auch heute werden weisse Verbrechen nur geahndet wenn die Opfer auch weiss sind. Das rechtfertigt natürlich keinen Völkermord durch afrikanische Despoten, aber ich verstehe z.B. die Philippinen total, wenn sie sich nicht wieder westlichen Autoritäten unterordnen wollen, nach 400 Jahren katholischer und evangelikaler Missionierung und Kolonialisierung.

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Sie sagen es, Herr B., da stecken ein paar uralte Würmer in einer grundsätzlich verdienstvollen Idee. Vergessen darf man schon auch nicht, dass es nicht einfach "weisse Kolonialherren" sind, die halb Afrika verklagen - es sind überwiegend Vertreterinnen aus den Ländern selbst, die den ICC anrufen, auch im Fall der Philippinen. Nur gelingt es nicht, für diese Anliegen einen wirksamen Raum der Justiz zu schaffen, was dann eben auch wieder mit all den Würmern zu tun hat.

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Grossartiger Bericht, vielen Dank! Kleine Bemerkung: Untertitel "Warum nicht George W. Bush?", 4. Absatz. Sollte der erste Satz dort mit "Im Dezember 2018" beginnen? Danke nochmals!

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Danke auch, Herr Oesch, fürs Lob - und noch mehr für den Hinweis! Werde es gleich melden.

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Warum sind Sie so überzeugt, dass Gbagbo alle Verbrechen verübt hat, deren er angeklagt wurde? Nur weil er Afrikaner ist, und seine Verteidiger auch Afrikaner sind, wissen Sie besser, wer schuldig ist, als das Gericht? Vielleicht ist er unschuldig? Ihre Abhandlung scheint mir verkehrt. Sie scheinen zu wissen wer schuldig ist, darum machte das Gericht und die Anklage Fehler, wenn der Schuldige nicht verurteilt werden konnte. Offenbar wurden nicht die richtigen Zeugen gefunden, (warum nicht?), man durfte sich nicht auf Zeitungsartikel berufen, (wenn man doch weiss, dass immer alles stimmt, was in der Zeitung steht!) usw. Vielleicht war Gbagbo unschuldig? Oder kann das nicht sein, weil alle europäischen, selbsternannten Afrikaeperten sagen, er sei schuldig? Ich verfolge die Geschichte Gbagbos seit zwanzig Jahren. Ich habe das Wahldebakel 2010 mit verfolgt. Meine, und nicht nur meine, Einschätzung ist ganz anders. Ihre Nonchalance, wie Sie behaupten, dass Gbagbo trotz Freispruch schuldig ist, finde ich erstaunlich. Ich zweifle sehr stark, ob Sie sich mit der politischen Geschichte der Côte d'Ivoire und mit dem Wahldebakel von 2010 auseinandergesetzt haben. Sie scheinen mit niemandem gesprochen zu haben, der aus guten Gründen für Gbagbos Freilassung war. Was ich in diesen zwanzig Jahren beobachte ist, dass europäische Medien einander abschreiben, wenn es um afrikanische Themen geht. Da scheint die Republik keine Ausnahme zu sein. Die einzige europäische Publikation, die nicht einfach abschreibt, ist Médiapart, dort kann man wirklich eine andere Meinung lesen. Oder in ganz vielen afrikanischen Publikationen, die Sie scheinbar wenig glaubwürdig finden. Zusätzlich befremdet mich, dass niemand dieser Experten des Rechts, sich darüber empört, dass ein Mensch 9 Jahre in Untersuchungshaft sitzen muss. Ich glaube nicht, dass es einen Schwerverbrecher gibt, der so lange ohne Urteil festgehalten werden konnte. Ein Armutszeugnis für ein Gericht! Und ein einseitiger und unsorgfältig recherchierter Artikel.

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