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Zur Frage, wer die Monstrositäten mitzuverantworten hat, schreibt der WOZ-Artikel "Das war ein Fehler" von Yves Wegelin:

Nach der UBS-Rettung 2008 hatten SP, Grüne und auch die SVP zweistellige Eigenkapitalquoten und die Verkleinerung der Banken gefordert, was FDP und CVP blockierten. Das Gleiche beim Trennbankensystem, mit dem das Investmentbanking vom übrigen Geschäft abgespalten werden sollte. Keller-Sutter warnte damals als Ständerätin vor «Spielen», im Namen der «volkswirtschaftlichen Verantwortung».
Zwar übernahm die Schweiz neue globale Bankregeln (Basel III) und stärkte ihre Finanzmarktaufsicht (Finma). In den letzten Jahren hatte der Wind jedoch gedreht: Der damalige SVP-Finanzminister Ueli Maurer sprach an einer Tagung der Bankiervereinigung 2018 von staatlicher «Kontrollitis» und fragte, warum man Banken nicht mehr vertrauen sollte als «Beamten» – auch wenn hie und da ein Institut «vom Karren» falle. Zur gleichen Zeit drohte der damalige UBS-Chef Sergio Ermotti, dass seine Bank wegen angeblicher Überregulierung die Schweiz verlassen könnte. SVP und FDP reagierten mit einer Flut von Vorstössen, die der Finma die Flügel stutzen sollten. Als der Bundesrat kürzlich die Übernahme neuer internationaler Liquiditätsregeln vorschlug, zerpflückten SVP und FDP zusammen mit den Banken die Vorlage.

Interessant auch Fünfzig Jahre Skandale : Selbstverschuldet in den Ruin und Die Analyse des Ökonomen : «Die Zeit des Vertrauens ist vorbei».

Und der Tagi macht à la "The Good, the Bad, and the Ugly" ein "Die Warner, die Verschärferinnen, die Bremser und die Blauäugigen".

Für mich ist klar: Nur SP und Grüne sind noch vertrauenswürdig und wählbar.

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Chance für ein Umdenken?!
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Gehe mit Ihnen vollkommen einig. Es waren auch die SP und die politische Linke, welche sich während der Pandemie für KMU's und MieterInnen, sowie für das medizinische Personal eingesetzt hatten (und nein, ich bin kein Parteimitglied der erwähnten linken Parteien..).

Und die FDP und SVP, fragt man sich? Die meinten damals, dass wir uns das nicht leisten könnten. Ja, ja, aber 209 Milliarden (im worst case) für die allerämsten Banken können wir uns leisten!? Umverteilung von unten nach oben in Reinkultur! Und wohl auch, dass die ganze Schweiz ab sofort bankenpolitische Trittbrettfahrerin der UBS-Übergötter ist? Was ist nur aus der Schweiz geworden...

Wie gesagt: Wahltag ist Zahltag!

man sollte sich auch nicht von diversen 'Wahlbarometern' (wie jetzt grad wieder einer publiziert worden ist) ins Bockshorn jagen lassen. Diese sog. 'Umfragen' sollten mMn ohnehin verboten werden. Anstatt solche Beeinflussungsversuche sollten JournalistInnen besser mehr Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Parteien und deren Kandidaten publizieren - wie es z.B. auch die Republik tut!

Ach ja und zu schlechter Letzt: Es ist nie gut, eine Flasche Wein nur aufgrund ihres schönen Etiketts zu kaufen - und genau so schlecht ist es, Kandidaten nur aufgrund ihres gefotoshoppten Lächelns auf den Wahlplakaten zu wählen.

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" Nur SP und Grüne sind noch vertrauenswürdig und wählbar." - Das wünsche ich mir auch. Allein, ich befürchte, dass das Volk, das schon vor Jahrzehnten völlig freiwillig die hellblau-roten CS Mützen zu Zehntausenden auf den Schweizer Skipisten spazieren führte, auch diesmal auf die urschweizerische Devise "sicher ist sicher" setzen wird.

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Klarer Fall von kollektivem Stockholm-Syndrom. Die jahrzehntelange Geiselnahme durch die "systemrelevanten" Too big to fail-Banken, die als Peitsche ständig mit dem Wegzug drohen, wenn Volk und Staat sich erlauben sollten, diese strenger zu regulieren und somit angeblich nicht "investitionsfreundliche" Rahmenbedingungen bereitstellen würden, und als Zuckerbrot Parteien, Verbände und Kultur sponsern, trägt Boni, äh, Früchte.

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Ich denke, man sollte hier noch weiter in Richtung „der Märkte“, der Börsen, gehen:

Der Entscheid am Wochenende wurde bewusst am Sonntagabend vor dem Öffnen „der Märkte“ am Montagmorgen gefällt. Es brauchte eine Lösung, die die Märkte besänftigt. Kurzfristig. Daher keine Aufsplittung der unterschiedlichen Geschäftsbereiche, daher das Einspringen der SNB, daher die Ausübung des Notrechts, daher wurden keine Too-big-to-fail-Regeln angewandt, denn man musste die Märkte beruhigen - man hatte keine Zeit.

Wer aber sind die Märkte? Wie werden die Entscheidungen an den Märkten gefällt?
Daniel Kahnemann, Wirtschaftsnobelpreisträger und Autor von „Thinking fast an slow“, hat das Verhalten von Brokern analysiert. Er fand heraus, dass diese höchst irrational agieren. Zum Beispiel gab es einen Anstieg an der Börse (in dem Fall Chicago), wenn in der gleichen Stadt am Tag die Sonne schien, wenn die Football-Mannschaft am Tag zuvor gewonnen hatte. Es gibt noch weitere Studien dazu. Und wenn die SVB in der einen Woche „Hopps gegangen“ ist, wer ist denn dann die nächste? - „Ach ja, da gibt es ja noch die CS. Also, lieber mal deinvestieren.“ Reines Schwarmverhalten.

Mir persönlich graut es, wenn so schlechte, überhastete Entscheidungen wie am Sonntag in der „Realwirtschaft“ (wenn man den Bankensektor dieses Mal so nennen darf) nur aufgrund der „Märkte“ getroffen werden. Denn was bleibt, ist eine einzige riesengrosse Bank. Ein noch grösseres Klumpenrisiko - gerade für die Schweiz - kann es kaum geben und machen wir uns nichts vor… auch diese Bank kann, wie schon 2008, mal ins Wanken kommen. Und was ist dann?

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"Dass eine über 150 Jahre alte Grossbank über Jahre hinweg zuverlässig Skandale produziert und am Ende durch eine vom Staat angeordnete Übernahme vor dem Konkurs gerettet werden muss, ist für die Schweiz kein Ruhmesblatt." Ich würde anfügen: Schon die Gründung dieser Bank, die nur möglich war, weil Alfred Escher über ein ansehnliches Vermögen verfügte, generiert zumindest teilweise durch Sklavenarbeit und Sklavenhandel seiner Familie, wirft einen dunklen Schatten auf die Entstehungsgeschichte der CS. Und wenn deren Chefhistoriker heute moniert, solche Machenschaften seien damals üblich und gar nicht anders vorstellbar gewesen, («Das war überall so, also macht nicht so ein Aufsehen!», siehe Beitrag von Res Strehle im Magazin vom 8. Juli 2017), dann ist das "Aufarbeitung" nach gut schweizerischer Manier, nämlich so lang als irgend möglich eine Mitverantwortung von sich zu weisen. Das Erwachen ist dann umso ernüchternder.
Wen wunderts, dass die Glaubwürdigkeit liberaler Demokratien im globalen Süden zunehmend leidet.

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Und alle werden bald vereint in voller Pracht am Sächsilüte strahlend marschieren und sich feiern lassen. Gastkanton, sehr passend, Schwyz.

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Wird es beim Fall der CSS eigentlich auch einen Sonderstaatsanwalt geben der untersucht, warum die Financual Times immer schon im Voraus informiert war?

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Theologin/Seelsorgerin
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Danke für den gut lesbaren und verständlichen Überblick über das CS-Drama.

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Es ist atemberaubend was der Bundesrat, allen voran KKS, angerichtet hat.
Anders wählen, aber…..
Erstens: welche kompetente und integere Personen stehen zur Verfügung?
Zweitens: wie lange werden die gekonnten Lügen und Manipulationen der meisten Kandidaten von der Bürgerschaft noch geglaubt?

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Meeresbiologe, Fotograf
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Ich will das alles gar nicht wissen müssen! Ich will, dass alle diese egomanischen, realitätsfernen Banker und Politiker mit ihrem Privatvermögen zur Rechenschaft gezogen werden.

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Da sieht man mal, wie gendern die Welt verändert und Träume wahr werden:

Die SVP fordert eine Mindest­quote von Schweizerinnen in den Verwaltungsräten börsen­kotierter Unternehmen.

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System Engineer
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Ein Trennbankensystem erscheint mir sinnvoll.

Eine Idee die ich jetzt gerade hatte (wahrscheinlich Schwachsinn) könnte ein Opt-In System sein bei dem man der Bank erlaubt mit dem eigenen Geld zu zocken und dafür bekommt man eine Gewinnbeteiligung.
Gelder welche nicht investiert werden dürfen bleiben dann zu 100% vorgehalten und bei den anderen gelten die üblichen 100’000.-
In der Theorie wäre es mit den Zinsen ja schon ähnlich aber wenn man anschaut wie viel man jeweils bekam und wieviel Gewinn die Bank machte gibt es hier wohl schon noch Potential nach oben.

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