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(durch User zurückgezogen)

Herr L.
Sie hätten das gar nicht so deutlich sagen müssen. Über Kommentare wie Ihren stolpern wir schon in anderen Medienerzeugnissen und auf anderen Plattformen zur Genüge. Aus Ihrem Kommentar spricht m. E. eine altherrliche Tatsachenvergesenheit. Dieselbe hat offenbar auch vom Souverän in erschreckendem Mass Besitz ergriffen - ich stelle das beileibe nicht zum ersten Mal fest. Sicher: der/die Einzelne hat aus seiner/ihrer Sicht gute Gründe, so oder so abzustimmen. Ob diesen jedoch gute Informiertheit zugrunde liegt, ist für mich fraglich. Es ist sehr schwierig aus dem Wust aus Pseudoinformation (z. B. nau, 20min, social media) Relevantes herauszufiltern, selbst wenn jemand das entsprechende Rüstzeug hat. Ihre Verweise auf das gute Leben in der Schweiz und die besten Absichten aller rechne ich Ihrem Optimismus zu - einen Optimismus, den ich gerne teilen würde. Leider fällt mir das nach den Entwicklungen der vergangenen 20 Jahre immer schwerer. Über den grundsätzlichen Lebensstandard in der Schweiz kann ich nicht jammern, aber ich gehöre (wie Sie wahrscheinlich auch) zur privilegierten Seite. Die Solidarität mit unterprivilegierten Schichten findet seit Jahren kaum Mehrheiten, Anliegen von Minderheiten lassen wir lieber links liegen und entscheiden uns im Zweifelsfall für Law and Order und Abkapselung. Wie lange sich unser Lebensstandard angesichts der klimatischen, politischen und gesellschaftlichen Zerrüttung noch halten lässt...? Irgendwann muss der Punkt kommen, wo nicht mehr nur Unterprivilegierte, sondern alle dafür die wirtschaftliche und soziale Zeche bezahlen müssen. Sie möchten gerne nuancierte Betrachtungen mit Grautönen. Bitte sehr: Ein Weiter-wie-bisher funktioniert nicht. Angesichts dessen war der letzte Sonntag ein schwarzer Sonntag. Nun mag Sarkasmus nicht jedermanns/-fraus Sache sein, ich finde trotzdem, dass Herr Binswanger einen sehr angemessenen Ton angeschlagen hat.

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Herr L., Ihr Kommentar ist m.E. äusserst scharfsichtig in der Analyse des Herrn T. L.. In den 30 Zeilen beschreiben Sie einzig sich selbst. Ein sehr gelungener Beitrag!

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Lieber Herr V., ich kann ihrem schnellen Urteil nicht folgen, muss ihnen vollkommen widersprechen.
Frau Wagenknecht hat in Deutschland mit ihrer Kritik an der neuen Linken endlich unbequeme Wahrheiten ausgesprochen, als Reaktion sollte Sie aus der Partei rausgeschmissen werden...
Die neue progressive Linke sitzt ausgerechnet im Finanzstandort Zürich und will immer
mehr Bio Essen ohne sich für die Kartoffeln zu bücken. Wie sieht es da aus mit dem Co2 Abdruck? Die Verdrängung des klassischen Arbeitermilleus ist in Zürich schon abgeschlossen..
Aber beim Thema bezahlbaren Wohnraum wird die Elite möglicherweise noch das Ecopop Thema aufgreifen, dahinter stecken auch unbequeme Wahrheiten.
Noch mehr Züricher müssen erstmal versorgt werden...

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Und eine gelungene Antwort Herr V.

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Der Mann sollte mal wieder runter zu den Menschen, zum "Volk", mit Andersdenkenden sprechen und sich vom schönen Leben in der Schweiz inspirieren lassen. Uns geht es immer noch verdammt gut.

Dieses Zitat weist in geradezu entlarvender Prägnanz auf ihren eigenen "Elfenbeinturm" hin, in dem Sie offenbar sitzen. Kein weiterer Kommentar dazu.

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Lieber Herr L., ganz schön selbstsicher, was Sie da dem Herrn Binswanger um die Ohren klatschen. Soll das ein Beispiel sein für „differenziertes Denken und tiefgründige Analyse“? Aber Ihr Motto lautet ja: „Ich spiele keine Rolle“. Na dann…

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Ich bin mir sicher, dass Herr Binswanger nach dem Analysieren aller Fakten zu eben dieser Meinung kommt. Wenn Sie Herr L. zu anderen Ansichten kommen und diese begründen, dann interessiert mich das, ehrlich. Aber wenn Sie Herr Bindwanger als Person angreifen, dann ist das langweilig, kontraproduktiv und trägt nichts zu einer differenzierten Meinungsbildung bei.

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Bin ganz Ihrer Meinung. Interessant finde ich ja, daß dieses hässliche, oft auf die Person zielende Hichhack, grossmehrheitlich unter männlichen Kommentatoren stattfindet.

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Danke für diese Auslegeordnung. Nur mit dem letzten Abschnitt bin ich nicht einverstanden. Ich denke nicht, dass die Desaster „klein portioniert“ sind. In der Summe zeigen diese Desaster ein völliges Versagen unserer Politik, eine komplette Blockade unserer so viel gerühmten Demokratie und eine lähmende Polarisierung unserer offensichtlich nur noch auf kurzfristige Eigeninteressen ausgerichtete Gesellschaft auf.
Es bleibt nur noch zu hoffen, dass genügend konstruktive Gegenkräfte mobilisiert werden können

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Wir (z.B. SRF) müssen endlich schonungslos (also faktenorientiert) in Sachen Klimakrise sensibilisieren (z.B. aufzeigen was es bräuchte um den CH-Flugbetrieb mit synthetischem Kerosin aufrecht zu erhalten) und vielleicht müssen wir endlich richtig und gerecht umverteilen (damit die Reichen und Besserverdiener vom enormen individuellen Fussabdruck runterkommen und dazu beitragen, den weniger Bevorteilten deren Fussabdruck zu reduzieren, Stichwort Häuslesanierung)

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Der Kampf um ein erträglicheres Mass an Ungerechtigkeit wird wohl nie enden, zumindest solange es die Menschheit gibt.

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Weshalb denn dürfen die einen die Umwelt mehr belasten, als die anderen? Der Fussabdruck aller muss runtergehen, bei dem einen einfach viel mehr als bei den anderen.

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Im Gegenteil, der Klassenkampf, die Verteilungskämpfe um Geld und Macht zwischen den Gruppen von Leuten, die von Geburt auf besitzen, die durch Glück oder Krampf zu Besitz gekommen sind, die trotz Krampf und Talenten keine Chance haben, zu etwas zu kommen und auch von Anfang an nichts hatten, liegt selbstverständlich auch diesem Konflikt um Inanspruchnahme der Umwelt, der Luft, des Wassers und der Rohstoffe zugrunde.

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Brilliant in der Analyse.

Vielleicht sind wir ein Zwerg und meinen bloss, wir seien richtig gross. Nicht nur in Eishockey und Fussball ("mit dieser Mannschaft können wir jeden schlagen" - dann ein AUS in der Gruppenphase), sondern überall.
Auf der ganzen Linie lügen wir uns was vor (wir sind weder bewaffnet noch neutral) und alles ist eine einzige, grosse, kollektive Fata Morgana, der wir folgen. Und nein, Europa braucht uns nicht.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Lieber Herr Binswanger, leider erscheinen mir die Desaster für ein kleines Land überproportional gross.
Schon allein die " Repressionsmittel über welche die Polizeikräfte von Gesetzes wegen verfügen" bedeuten eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Demokratie. Ich fürchte, dass diese Gefahr den Einsatz für eine umweltgerechte und dadurch menschengerechte Politik massgeblich erschweren wird.

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Liebe Frau Wunderle, diese Ihre Befürchtung teile ich. Es wird auch an der vierten Gewalt liegen, in dieser Frage aufmerksam zu bleiben - und sofort grossen Radau zu machen, wenn die PMT-Gesetz gegen Umweltaktivisten zum Einsatz kommen sollte. Herzlich, DB

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Sie können gut reden. Wenn man keine Rolle spielt, hat man ja auch nichts zu befürchten. Ganz anders wenn man eine Rolle spielt, z.B. in leitender Position eines Unternehmens, riskiert man einiges mit einer Meinungsäusserung die der Firmenpolitik entgegensteht (z.B. für Konzernverantwortungs-Initiative, für EU-Beitritt etc).

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Ich spiele keine Rolle
·

Ich bedaure es, wenn Menschen in unserem Land mit ihren linken Ansichten nicht öffentlich dazu stehen dürfen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Aber ich verstehe Ihr Argument. Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter von Greenpeace würde sich plötzlich öffentlich für Kernkraftwerke aussprechen. Das wäre bestimmt gar nicht gut für ihn.

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In einem Land der Fichen-Affäre in unseligen Zeiten (Cincera, Gilgen et altera) sind allfällige Gründe für die Anonymität schon nachvollziehbar. Und der Redaktion ist die Identität ja schon bekannt; das war und ist in der Presse schon immer so.

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In jenen unseligen Zeiten fanden Poch-Politiker wenigstens beim Copy-Corner eine Anstellung, heute reicht allein der Name für den Gang aufs Arbeitsamt. Wo bleibt da die Zukunft für die engagierten Jungen?

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das war und ist in der Presse schon immer so

Leserbriefspalten voll anonymer Leserbriefe? Ich bitte Sie.
Das kam und kommt in der gedruckten Presse vereinzelt vor, aber gewiss nicht gewohnheitsmässig. Und dann wird aus dem Geschriebenen der Wunsch nach Anonymität unmittelbar nachvollziehbar.
Vielleicht nutzt ja die 'etablierte' Presse Pseudonyme für Beiträge aus der eigenen Küche in den Leser*innenbriefen und -kommentarspalten? Dieses Thema hätte durchaus auch in der Republik ein bisschen mehr Transparenz verdient.

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anonymer Anonymiker
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Kommen Sie mal runter vom hohen Hocker. Es gibt viele Gründe anonym zu sein und gerade dies Schätze ich an der Republik. Es ist ja kein Zwang sondern ein Opt-in. Sie dürfen solche Kommentare auch gerne ignorieren aber warum wollen Sie mir diese Freiheit nehmen?

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Geschäftsführerin
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Bin Geschäftsführerin eines Verbands, der explizit politisch und religiös neutral ist. Würde ich nicht-anonym posten, würde man das sehr schnell als Position des Verbands werten, mit wohl negativen Folgen für die Reputation.
Vorher war ich bei einem Arbeitgeber, der in den Compliance-Richtlinien verbot, dass man sich öffentlich zum Arbeitgeber äussert.
Ich habe jedoch als Privatperson eine Meinung, und diskutiere gerne mit. Wäre Anonymität nicht möglich, würden viele mit öffentlicher Bekanntheit oder sehr grosser Verantwortung nicht mitdiskutieren können.

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Sie kennen die anderen anonymen Poster? Oder schliessen Sie von sich auf die andern?

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Ja, manchmal scheint die Lage wirklich hoffnungslos. Kaum verbessert sich die Pandemiesituation durch die steigende Impfimmunität in vielen Ländern, flackert ein alter Konflikt wieder auf (Krieg in Israel), oder eine neue Mutation treibt die Infektionszahlen nach oben (Grossbritannien). Und jetzt die Resultate des letzten Abstimmungssonntages, der konservative Backlash der Autoschweiz nach der Wahl eines grüneren Parlaments vor 2 Jahren. Die progressiven Städte ( in Basel-Stadt 4 mal Ja, einmal Nein ) hier, die konservative Mehrheit der Restschweiz auf dem Land. Dazwischen der Abbruch der Verhandlungen zum Rahmenabkommen durch den Bundesrat. Mehr an Verweigerung geht kaum noch. Und dies alles angesichts der grössten Herausforderung durch die Klimakatastrophe. Hauptsache die Benzinpreise steigen nicht und der CO2 Zuschlag auf Flüge entfällt. Was sind das für Signale für die Welt, für die Klimajugend? Man muss nur die Gesichter der vermeintlichen Sieger betrachten, die leckt-uns-alle-am-Arsch Mentalität der SVP-Politiker! Wie ist es möglich, dass eine knapp 30% Partei die Agenda so bestimmt und dominiert, wie ist es möglich, dass sich bürgerliche Parteien nicht endlich von der präfischistischen Politik dieser Rechtspartei distanzieren. Es macht einfach keinen Sinn mit einer Partei zusammen zu arbeiten, die an keinen Lösungen interessiert ist, die demokratische Institutionen bekämpft, die das "Volk" instrumentalisiert für ihren eigenen Machterhalt, Fremdenhass betreibt, alles haben und nichts geben will. Ich plädiere deshalb für einen Zusammenschluss aller Parteien ausserhalb der SVP mit dem Ziel, die Probleme unseres Landes mit rationalen Ideen unter Einschluss der europäischen Freundparteien zu lösen. Alles andere ist Zeitverschwendung.

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Lieber Herr S., wenn ich Sie richtig verstehe, plädieren Sie eigentlich für eine Wiederauflage der Koalition der Vernunft, jenes Paktes zwischen Sozialdemokraten und bürgerlichen Kräften, der es in den Neunziger Jahren erlaubt hat die bilateralen Verträge überhaupt aufzugleisen und der heute auch dringend nötig wäre, um in der Klimafrage voranzukommen. Diese Einschätzung teile ich vollkommen. Allerdings wird eine neue Koalition der Vernunft nur möglich sein, wenn sich alle Partner, die Linke sowohl wie Mitte, FDP und GLP um eine gemeinsame Lösung bemühen. Davon ist leider bis anhin nicht sehr viel zu sehen. Herzlich, DB

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Die blonden Frisuren von zwei Akteuren der Fussball-Nationalmannschaft hätten für Aufbruch und Impulse sorgen sollen; was nachher daraus wurde, haben wir gesehen. Die Leistung der Fussball-Nati gegen Italien war uninspiriert, mehr noch: lamentabel. Grosse Worte vor einem Match sind das Eine, das Andere ist, was man daraus macht. Im Schlafwagen Erfolg haben zu wollen, geht fast immer in die Hosen. Genauso kommt es mir in der Klimapolitik vor: Es darf nichts kosten; Ganz nach dem Motto: Irgendwie wird es die Technik oder die Digitalisierung schon richten. Die Abstimmungen vom Sonntag sind bezüglich Klimaschutz, sauberes Trinkwasser, weniger verseuchte Böden, Artenvielfalt, also die Biodiversität, eine Bankrotterklärung. Wie sollen wir die vereinbarten Klimaziele erreichen? Die Politik samt Souverän hält sich mit Nichtstun schadlos. Es fragt sich nur, wann der Kipppunkt erreicht sein wird, wo uns die Umweltschäden um ein Vielfaches mehr kosten, als die CO2-Abgabe. Ich denke da an den Gletscherschwund, den Permafrost und den daraus resultierenden Felsstürzen. Aber dies scheint keinen wirklich zu interessieren. Der mündige Bürger setzt noch einen drauf, weil in diesem Land so viele SUV's auf den Strassen umherfahren, wie sonst nirgends im europäischen Raum. Das ist die Schweiz wie sie leibt und lebt. Wir sind besser als alle anderen. Wer's mittlerweile noch glaubt, soll selig werden.

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...und das Ende des Wasserschlosses; wie in den Anden...

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Zu den aufgezählten Desastern schweizerischer Realitätsverdrängung könnte man noch die eben von der Unicef publizierte Studie «Wo stehen reiche Länder in Sachen Kinderbetreuung?» hinzufügen, in der das Land von Pestalozzi den 38. Platz einnimmt — von insgesamt 41.

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Ich habe mir die Studie nicht im Detail angeschaut. Wenn man sie als Desaster ansieht, dann sollte man auf der Habenseite aber auch verbuchen, dass die Schulkinder und Kindergärtler in der Schweiz während der Pandemie viel weniger zu Hause im Homeschooling bleiben mussten als im gut platzierten Deutschland. Und das mit der frühkindlichen Betreuung ist meiner Ansicht nach eine zweischneidige Sache und ein gegen das Bindungsbedürfnis der Kleinkinder gerichteter Trend der letzten Jahre. Hätte ich jetzt nochmal die Wahl, dann würde ich wohl meine Kinder erst mit 3 Jahren in die Fremdbetreuung geben und nicht schon mit 1 Jahr. Jedenfalls würde ich versuchen, es so zu organisieren. Aber klar ist, dass eine qualitativ hochstehende KiTa-Betreuung nicht vom Geldbeutel abhängig sein sollte. Gut finde ich in der Schweiz (bzw. ich kann eigentlich nur von Zürich sprechen), dass schon der Kindergarten verpflichtend ist. So können gerade auch fremdsprachige Kinder schon früh gefördert und integriert werden. Es ist also nicht alles schlecht in der Schweiz.

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"Auf Augenhöhe ". Diese Floskel hört man immer wieder, in der Europapoltik und im Fussball. Bei Letzterem wähnen sich Funktionäre, Spieler, Sportjournalisten, Fans auf gleichem Niveau wie die Weltbesten, was aber nur Fantasmogorien erzeugt, aktuell: EM-Finalteilnahme, ja EM-Titel gar für die Schweiz! Das Italienspiel hat deutlich gemacht: wenn es um die Wurst geht, reicht die Augenhöhe gerade mal bis zum Bauchnabel des Gegners, wenn wir Glück haben.
Bei Ersterem sind es gewisse Politiker, die oft und gerne fordern, dass die Verhandlungen mit der EU auf Augenhöhe geführt werden. Auch hier wird die Realität verkannt. Wir haben nun einmal nicht dieselbe Macht wie die 26 EU Staaten mit ihrem riesigem Marktpotential und ihren 400 Millionen Bürgern.
Im Fussball haben wir (notgedrungen) eine Multikulti-Truppe und haben dadurch die Grenze des Machbaren wohl erreicht. Wir gehören nicht zu den Grossen, sind aber immerhin repektiert.
In der EU-Frage dauert es wohl noch eine Weile, bis allen klar wird, dass Isolation Abseitsstehen, Separatismus, Autonmie auf die Dauer keine Erfolgsrezepte sind.

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Ähmm räusper - es ist mir ein bisschen peinlich, die Oberlehrerin rauszuhängen (aber nicht so peinlich, dass ich es lassen würde ;-) : Die EU hat 27 Mitgliedsländer und fast 450 Mio. Einwohner. Sie haben 50 Mio. einfach so verschwinden lassen - sozusagen alle SpanierInnen. Das ist nicht nett von Ihnen

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Die Spanier? Ich habe Rumänen kennengelernt, welchen die Hand mit einem Hammer verstümmelt wurde, damit sie erfolgreicher betteln können. Das ist auch Europa. Egal wie links, wir bleiben Scheinheilig.

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Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. Der Freisinn ist im Kulturkampf gegen die Katholisch-Konservativen gross geworden und hat es danach über hundertfünfzig Jahre verstanden, durch Kompromisse an der Macht zu bleiben. Als er durch die SVP von rechts überholt wurde, verstand er die Welt nicht mehr. Nicht einmal die Verhöhnung als "Weichsinnige" vermochte die FdP noch aus der Reserve zu locken. Indem es die FdP zuliess, dass von rechts ein aggressiver Kulturkampf entfacht wurde, machte sie ihre Position als Hüterin des "Machbaren", als Stifterin "guteidgenössischer Kompromisse" überflüssig. Den Flirt mit Rechtsaussen hat sie im Frontenfrühling noch überlebt - weil im anschliessenden Kalten Krieg niemand unangenehme Fragen stellte. Das Kalkül, mit Konzessionen und Duldsamkeit gegenüber der rechtspopulistischen SVP letztlich ihre Macht abzusichern, scheint ihr nun das Genick zu brechen. Gut so.

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Ganz Ihrer Meinung.
Mein Vorschlag:

  1. Die FdP wählt Christian Wasserfallen zum neuen Präsidenten.

  2. Der rechte Flügel der FdP (unter Wasserfallen) fusioniert mit der SVP und bildet zusammen mit dieser "Die Rechte".

  3. Der linke Flügel der FdP schliesst sich der GLP an.

  4. Dann haben wir endlich Klarheit bei diesen Parteien und es gilt "drinnen ist was draufsteht".

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Wasserfallen hat sich bereits aus dem Rennen genommen.

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Gut so? Wohl eher nicht - oder doch?

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Dass es nur Daumen runter Reaktionen gibt, erstaunt mich nicht...
Liberale Ideen werden hier ganz im Sinne der Cancel-Kultur ‚nieder geschrien‘ und man suhlt sich im kollektiven Frust über falsche Abstimmungsergebnisse.

Das Abstimmungsergebnis beim CO2-Gesetz hat mich komplett überrascht und ich bin durchaus etwas konsterniert. Vielleicht wäre das Gesetz an einem anderen Abstimmungssonntag angenommen worden. Lamentieren hilft da nicht.
Man sollte akzeptieren, dass es andere Meinungen gibt. Der Souverän hat gesprochen und er hat immer Recht (auch wenn er einmal nicht Recht haben sollte... ;) ).
Bei etwas Distanz und nüchterner Betrachtung deutet vieles darauf hin, dass das Fuder überladen war. Ein Umverteilungswahnsinn ist nicht mehrheitsfähig. Punkt.

Und da wären wir bei möglichen Alternativen... Die Gletscher-Initiative steht vor der Türe.! Konzentrieren wir unsere Kräfte darauf. Mein Ja ist auch da garantiert.

Zum PMT-Gesetz gibt es hier anscheinend nur Negatives zu lesen..
Ich kann dazu nur sagen, dass ich froh bin, dass wir nun eine griffige Rechtsgrundlage haben. Ich werde aber die Rechtsanwendung mit offenen, kritischen Augen verfolgen. Insb. die freie Meinungsäusserung ist ein äusserst wertvolles Gut. Darauf sollen und können wir stolz sein und bedarf einer sorgfältigen Pflege.

Um mit einem (angeblichen) Voltaire Zitat zu schliessen:
"Ich hasse, was du sagst, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst."

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Urs Fankhauser
Citoyen
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"Endlich eine griffige Rechtsgrundlage etc. pp...." Wo leben Sie denn? Auch ohne PMT wurden Aktivisten, die sich gegen die Armee ausgesprochen haben, kriminalisiert wie eine Bande von Menschenhändlern. Für Polizeiüberfälle in der Wohnung reichte eine einfache Meinungsäusserung schon vor der Annahme des PMT - wenn ein solches Vorgehen im Interesse einer amtierenden Bundesrätin liegt. Kam die Meinungsäusserungsfreiheit der Betroffenen bereits in den Genuss ihrer "sorgfältigen Pflege"? Das fälschlich Voltaire zugeschrieben Zitat wirkt in Zusammenhang mit Ihren Zeilen nur noch wie Zuckerguss auf beiläufig geäusserte Ungeheuerlichkeiten wie "Umverteilungswahnsinn" oder "Der Souverän hat immer recht".
Punkt.

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Lieber Herr H.
Wenn Liberalismus für Sie wirklich einen hohen Stellenwert hat, dann können Sie mir bestimmt erklären was das PMT Gesetz mit Liberalismus zu tun.
Ich als Migrant finde das nämlich nicht liberal wenn ich mit heftigen Massnahmen belegt werden kann, weil ein Polizist findet ich sei ein Gefährder.

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T. L., Ihr Kommentar wirkt etwas verloren, irgendwie desorientiert.

Sie schreiben Herrn M. an, den Artikel hat aber Herr Binswanger geschrieben. Trotz rasanter Eloquenz, vielleicht könnten Sie noch darauf achten, wohin ein Kommentar gehört?
Die einzige Klammerbemerkung in Binswangers Artikel – «(und die Verweigerung von internationaler Kooperation zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil)» – hat nämlich nichts mit Frauen zu tun. Nebelspalter und Weltwoche werden ebenfalls nirgends angesprochen.
Aber wenn Sie die beiden Presseerzeugnisse schon erwähnen: Doch doch, da gibts gewaltige Unterschiede im Vergleich zur WOZ und der Republik! Hinter Nebelspalter und Weltwoche stehen beträchtliche finanzielle Mittel der stramm rechten – oder falls Ihnen der Begriff nicht passt – der rechtsnationalen Seite. Das dürfte gerade Ihnen nicht entgangen sein (die entsprechenden Namen mag ich schon gar zitieren). Wie Sie ebenfalls wissen dürften, läuft das sowohl bei der WOZ wie bei der Republik finanziell komplett anders. Das Wort Propaganda in diesem Zusammenhang zu bemühen ist wirklich ein gröberer Verhältnisblödsinn. Mag sein, dass Ihnen die Rolle des Hofnarren gefällt, aber auch diesbezüglich wirken Ihre Kommentare verloren und desorientiert. Immerhin sorgen Sie dafür, dass ich (und wohl auch andere) so auch mal das Pfeilchen rechtsaussen aktiviere. Aber insgesamt wirken die Kommentarspalten so etwas weniger blasenfiltrig (oder eher filterblasig?).

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Leser
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Grundsatzentscheide: genau das wäre es, was wir brauchen. Die Vorlagen waren unter anderem ganz einfach auch überladen. Indirekt natürlich auch Entscheide gegen eine grundsätzliche Umweltpolitik. Die Gier treibt ihre Blüten und wird nur durch noch grössere Einschnitte als z.B. Corona eingeschränkt werden. Die Folgen werden hart, sehr hart sein. "Wer nicht hören (handeln) will muss fühlen".

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Ja, die Apokalypse naht. Wenn nicht durch ein Virus, dann durch Überhitzung oder Vergiftung oder Selbstmord nach Medienkonsum.

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Wenn ich mich recht erinnere, wurde Elisabeth Kopp 1984 als grüne Hoffnungsträgerin der FDP in den Bundesrat gewählt. Mit dem Aufstieg der SVP begann ein Abwandern eines nicht unbeträchtlichen Teils der freisinnigen Wählerschaft zur neuen bürgerlichen Leitkuh. In der Folge ging der grüne Gedanke in der FDP zunehmend verloren, was letzten Endes 2007 zur Gründung der GLP führte. Die grünen Offensiven von Philipp M. 2013 und Petra Gössi 2019 kamen fast 30 Jahre zu spät.
Angesichts dieser Entwicklung stellt sich mir deshalb die kühne Frage: Braucht es die FDP heute überhaupt noch?
Vielleicht sind die Resultate von nationalen und kantonalen Wahlen der letzten Jahre bereits von dieser Frage beeinflusst.

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Liebe C. U. U. K.,
In den grossen Zügen teile ich Ihre Analyse. Dass die FDP schon länger in einer Krise ist, geht ja sehr deutlich aus den Wahlverlusten auf allen Staatsebenen hervor. Braucht es sie noch? Sie hätte im Prinzip eine enorm wichtige Rolle zu spielen: Diejenige der bürgerlichen Traditionspartei, die für politische Stabilität sorgt, die sie sich immer mit der CVP geteilt hat und die auch die neue (konfessionell nicht mehr explizit gebundene) Mitte wohl kaum alleine wird erfüllen können. Bis zu einem gewissen Grad wird wohl einfach die GLP an die Stelle der FDP treten. Das ist einerseits ein positive Entwicklung, weil die GLP in vielen Fragen eine progressive Agenda hat und weil sich mindestens hoffen lässt, dass sie sich etwas mehr Ellbogenfreiheit bewahren und etwas weniger verfilzt bleiben wird als die alte FDP. Andererseits könnte dies auch zu einer Schwächung der liberalen Mitte führen. Die Reichweite der GLP bleibt mindestens vorderhand recht einseitig auf die urbanen Zentren beschränkt. Es ist eine offene Frage, ob sie je zu einer Volkspartei wird werden können. Eine Zehn-Prozent-GLP neben einer Zehn-Prozent-FDP wären auch gemeinsam schwächer als die alte 20-Prozent-FDP. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die SVP sehr gezielt den Aufstieg der GLP zu fördern scheint. Sie scheint davon auszugehen, dass dies der FDP den Todesstoss versetzt. Und sie scheint die neue Gegenmacht nicht zu fürchten. Herzlich, DB

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Oder daran, dass es Fernseh­zuschauer und Durchschnitts­bürgerinnen zunehmend schwierig finden, mit Einkommens­millionären und Lamborghini-Fahrern Nachsicht zu üben.

Inwiefern habe solche Leute Nachsicht verdient? Das würde mich eher interessieren.

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Lieber Herr P., da scheinen Sie nicht der einzige zu sein, der sich diese Frage stellt. Andererseits: Es ist ja auch nicht ganz neu, dass Fussballstars reich werden. Und das stört die Fans ja in der Regel nicht, im Gegenteil. Und es ist ja auch nicht eine ganz neue Debatte, ob das Riesengeld den Sport nicht eigentlich kaputtmacht. Und ich denke schon es gibt ein paar Gründe, um zu sagen: Ja, das tut es. Herzlich, DB

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Böses Erwachen – ja aber nur für jene die noch nicht gemerkt haben, dass wir uns am Anfang der menschengemachten Apokalypse befinden.
Es wird vor dem endgültigen Ende noch viel schlimmer kommen, wenn die Ressourcen wirklich nicht mehr zur Verfügung stehen und sich Alle gegenseitig die Köpfe einschlagen.
Die vergangenen 70 Jahre waren wahrscheinlich die Beste Zeit um als Weisser Europäer zu leben; der kommende Untergang jedoch, ist zum Teil uns zu verdanken. Denn die Schimäre christlicher Religioten, wie «Macht Euch die Erde untertan - geht hin und vermehret Euch» hat das Ende des menschlichen Überlebens längst eingeläutet…
Die Schweizer Abstimmung vom 13. Juni kann als Fingerzeig für die ganze Menschliche Rasse betrachtet werden; denn der grösste Anteil der Weltbevölkerung wird auch, wie wir vom bequemen Sofa aus, ihr bisher Erreichtes um kein Jota preisgeben wollen…

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Suchtleser
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Es ist zu hoffen, dass das Klima-Szenario "Durch Schaden wird man klug" nicht eintritt und dass das Wasser das uns bis zum Hals steht, uns nicht über die Lippen läuft bevor wir wieder Boden unter den Füssen haben. Sollte eigentlich bei unserem Zivilisations-Niveau möglich sein. Die Hoffnung stirbt zuletzt...

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Dass die konservativen Kräfte die Klima­politik «zum neuen identitäts­politischen Marker» machen, finde ich gar nicht so schlecht. Das Thema wurde von Anderen auf die Agenda gebracht. Ich könnte mir also vorstellen, dass, analog zur SVP bei der Asylpolitik, vor allem Grüne von der Aufmerksamkeit um das Klimathema profitieren.

Vielleicht hält sich die Dramaturgie ja an folgenden bekannten Kalenderspruch (übrigens nicht von Ghandi): «First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.»

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· editiert

Naja, es wird etwas übertrieben. Aber der Trick mit den Abstimmungen scheint zu sein, diese zu Bündeln. Und zu verdünnen. Also pro Abstimmungstag, nicht 3 sondern 12 Themen vorlegen. Und 9 davon sind ein Witz, mit völliger Irrelevanz. Zb ob in einer öffentlichen Toilette flüssige oder feste Seife sein soll. Das vereinfacht dann die Werbung zu 12 mal Ja, oder 12 Mal nein. Die neuen Medien sollten eigentlich viel mehr Initiativen und Referenden ermöglichen. Um für und gegen irgendwas zu Sammeln. Um sich nicht selbst die Finger verbrennen zu müssen, kann man schnell eine Truppe wie "Mach Gurkensalat" gründen, welche dann so eine Kampagne durchzieht. Die kann man per Hype in eine Ecke stellen, und nachher verschwindet sie wieder.

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Falls tatsächlich nur Kommentatorinen vom „stramm-rechten Lager“, also irgendwie dubiose Figuren, bei CO2-Gesetz und PMT nicht von einer Niederlage gesprochen haben, dann hätte die SVP mit ihrem ewigen Gejammer darüber, dass die „Manistream“-Meinungsmacher und -Medien die Sichtweise einer Mehrheit des Souveräns überhaupt nicht repräsentieren würde, ja tatsächlich recht? Oder hat Herr Binswanger hier etwas polemisch überspitzt?

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Chefredaktion
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· editiert

Die Gegenfrage wäre: Woher kommt eigentlich die Meinung (sic!), Journalismus müsse "Mehrheitssichtweisen" vertreten? Zuallererst einmal muss Journalismus nach bestem Wissen und Gewissen und faktenbasiert oder wenigstens mit faktenbasierten Meinungen sagen, was Sache ist. Ohne Rücksicht auf nichts, auch nicht auf "Mehrheitsmeinungen". Und in zweiter Linie einen "Mainstream" herstellen, eine gemeinsame Faktenbasis, auf der demokratisch ausgehandelte Lösungen gefunden werden können. Dafür – also z.B. in der Schweiz bei Abstimmungsvorlagen – sollen alle Seiten mit ihren besten Argumenten von Medien angehört werden (so handhabt das die Republik), was wiederum nicht Zustimmung bedeutet, sondern eingeordnet und bewertet gehört, wenn die Evidenz nicht gegeben ist. Nur so kann Journalismus demokratischen Mehrwert erzeugen. Seinem Publikum nach dem Mund zu schreiben mag zwar ökonomisch interessant sein, für die demokratischen Prozesse ist es Quark. Danke für Ihre interessante Wortmeldung!

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Journalismus gibt ja nicht einfach nur Fakten wieder, gottseidank! Guter Journalismus selektiert Fakten, ordnet sie ein und interpretiert sie. Und erzählt interessante, relevante Geschichten. Was beim diesem Schöpfungsprozess herauskommt, hängt massgeblich von der Erfahrungswelt, Haltung und Weltsicht des Autors ab. Ist Sicherheit wichtiger als Freiheit? Wieviel Opfer lohnt es sich heute zugunsten der Zukunft zu erbringen? Wieviel Risiko ist akzeptabel? Was ist Gerechtigkeit? Essentielle Fragen wie diese lassen sich nicht objektiv und faktenbasiert beantworten, es gibt da eben kein richtig und falsch. Das Gleiche gilt oft auch für Abstimmungsvorlagen. Leider scheint die weltanschauliche Diversität innerhalb einer Zeitung jeweils mehr oder weniger eingeschränkt zu sein. Ein wildes Potpourri an verschiedensten Perspektiven würde wohl leider keine Leserschaft aushalten. Die breite Vielfalt sollte die Gesellschaft deshalb durch eine entsprechende Vielfalt an unterschiedlich positionierten Zeitungen erhalten. In diesem Sinne scheint es mir schon wichtig zu sein, dass die verschiedenen Zeitungen nicht zu ähnlich ticken.

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Geschäftsführerin
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· editiert

(Sorry habs am falschen Ort gepostet)

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Eine Woche nach den Abstimmungen hat das Jammern kein Ende gefunden. So lösen sich die Probleme nicht! Zudem sind mir gewisse Berichte in der Republik zu einseitig. Am Beispiel des CO2 Gesetztes sieht man, dass viele nicht ganzheitlich denken:
A) CO2 Abgaben Autoimport: Die Importeure müssen seit 2012 stetig wachsende Anforderungen bez. Flottenverbrauch erfüllen, so werden Autos ich der Schweiz ständig sauberer. Der Anteil Elektroauto bei den Neuwagen zeigt in die richtige Richtung.
B) CO2 ist einseitig gedacht: Vor einem Jahr hatte der Fall Lonza gezeigt, dass nicht vernachlässigbare andere Treibhausgase ausgestossen werden. Alleine die Niacin Herstellung im Wallis (nur Standort Visp) emittierte Lachgas von 600000 T CO2 äquivalent pro Jahr, was 100000 PW Fahrten um die Erde entspricht! Ein entsprechender "Filter" bewirkt seit einem Jahr nun für wenige Millionen Grosses (stellen Sie sich vor, wie hoch der Aufwand dafür bei der Schweizer Mobilität oder Gebäudeeffizienz wäre). Dies zeigt, dass es Prozesse gibt, wo der Treibhaus-Hebel viel stärker ansetzt als beim CO2.
C) Baubranche: Dank dem Argument des Umweltschutzes erhofft sich die Baubranche mehr Umsatz. Graue Energie und erneuebare Quellen werden ignoriert. Das alte Holzchallet mit kleiner Wohnfläche lässt man neben grossen, modernen Betonbunkern gerne schlecht dastehen (man betrachtet ja immer die Effizienz, also pro Raumgrösse, an dieser wird heute abernicht gespart) . Doch was ist besser als Regionale Baustoffe, Holzheizung mit Holz vom Gemeindeforstamt (zur Erinnerung, Holz wächst nach und die Heizung hält Jahrzehnte, einverstanden, es bräuchte eine effiziente Feinstaubfilterung) als ein Hightechhaus Minergie (was viele nicht wissen, Minergie steht nicht nur für Energiesparen sondern auch für Konfort, zu Lasten der Effizienz z. B. bei der Raumlüftung)? Nicht zwingend Hightech muss grün sein.

Dasselbe gilt auch für die anderen aktuellen Themen. Meiner Meinung nach werden Diskussionen zu einseitig geführt und zu stark wissenschaftlich argumentiert. Die Wissenschaft trägt oft die Handschrift der Geldgeber, die Natur der Wissenschaft ist, dass sie eine Momentaufnahme des aktuellen Wissenstands ist, was nicht heisst, dass es in einigen Jahren bessere Erkenntnisse gibt (die Vergangenheit hat es immer wieder so gezeigt). Hier wünsche ich mir mehr gesunden Menschenverstand und eine breite Recherche!

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Zu A) seit 2012 haben die Autoimporteure beschissen, zu wenig deklariert und zu wenig abgeliefert. Zudem macht diese Abgabe 'für eine sauberere Flotte' bloss einige hundert Franken pro Neuwagen aus, was beim Preis von einigen 10'000 Franken vernachlässigt werden kann. Dafür fahren diese Benziner im Schnitt wohl 20 Jahre bis 2050 auf unseren Strassen. Zudem sind Hybridautos Benziner mit einer zusätzlichen Lat von 300 kg in Form von Batterien.

Zu B) da haben Sie absolut recht, das Problem ist riesig und man könnte überall ansetzen.
Man könnte auch andere Treibhausgase besteuern, das (durchschnittliche) Methangas der Kühe könnte über den Fleisch- und Milchpreis abgerechnet werden. Man könnte umgekehrt die abgeholzten Bäume des Regenwald besteuern durch Abgaben auf Importen von Futtermitteln, Palmöl und Fleisch.

Zu C) auch das stimmt und da kommen wir zum System, denn das läuft nur dann gut, wenn wir etwas fast Neues wieder ersetzen: Kleider, Handys, Snowboards, Autos, Häuser, ... Nur der Kauf schafft Umsatz, MwSt, Arbeitsplätze und damit jenen Zins, der für unsere Renten in immer neueren Immobilien investiert wird.
Minergie ist dazu ein ein klassisches Beispiel. Der Aufwand fürs Label generiert mehr graue Energie und mehr Profit für die erweiterte Bauwirtschaft als Komfort gemäss gesundem Menschenverstand.

Eine umfassend Diskussion müsste also auch Suffizienz einschliessen:
Was wollen wir noch und worauf können wir verzichten. Welche Häuser müssen wir isolieren, in welchen einige Zimmer nicht oder weniger beheizen und welche müssen ersetzt werden. Da vom Kaufpreis meist ein direkter Zusammenhang zur grauen Energie besteht, kann uns dieser bei der Entscheidung helfen, ansonsten sollten wir arbeitsintensive Herstellungen bevorzugen. Das hilft auch anderen.

Die Recherche ist da und abrufbar, gefragt ist Handeln.

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