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Die Medien, inklusive die Republik, beginnen nun wieder den gleichen Fehler zu machen, der populistische Parteien überall stark macht: Sie beachten sie, auch wenn es nichts zu beachten gibt. In allen Zeitungen sieht man Artikel, welche sich intensiv an der SVP abarbeiten, weil sie Sitzverluste hinnehmen musste. Wenn man denen nun wieder die Mikrofone und Schreibblöcke vor die Nase hält, geht es auch nicht mehr lange, bis sie dort Provokationen platzieren. Diese führen wiederum zu mehr Medienaufmerksamkeit, und ehe man sich versieht, setzt die SVP wieder die Themen und räumt im Herbst bei den nationalen Wahlen ab.
Schreibt über die SVP, wenn sie neue konkrete Vorschläge für konkrete Probleme bringen. Berichtet darüber, welche Realpolitik die SVP effektiv macht (also nicht den Quatsch, welche sie selbst gerne im Rampenlicht platziert). Wenn sie aber einfach weniger relevant werden, weil sie zu den von anderen gesetzten Themen nichts sinnvolles zu sagen haben, lasst sie einfach unter ihrem Stein.

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Ein erschütternder Artikel. Da mag keine Schadenfreude aufkommen. Einfach tragisch, wie sich Roger Köppels früher spitzbübisch provokantes Grinsen über hämisches Lachen und Dreinreden zu verzweifelten, fast schon sektiererisch anmutenden, verbalen Entgleisungen entwickelt hat. Zu beobachten gestern Sonntag im Talk bei Gilli und in den hier erwähnten Zitaten zur aktuellen Klimadebatte. Damit gibt er nicht Gegensteuer zur Erosion innerhalb der Partei, vielmehr ermutigt er viele SVPler, sich kopfschüttelnd abzuwenden.

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Die Wahlergebnisse in ZH, BL und LU sind primär eine Korrektur der "bürgerlichen" Mehrheiten, die in den letzten 4 Jahren arrogant durchmarschieren wollten und dabei vergessen haben, dass unser Politiksystem im Kern auf Ausgleich und Zusammenarbeit basiert. Auf nationaler Ebene dürfte im Herbst dieselbe Korrektur eintreffen. Je länger die SVP dem narzisstischen Köppel-Kurs folgt, dem es primär darum zu gehen scheint, eine auf "alternativen Fakten" beruhende Parallelwelt zu schaffen und zu schauen, wieviele Leute ihm bei dabei folgen, desto mehr isoliert sie sich.

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Ich würde mich nicht zu früh freuen. Auch wenn die Agglo um ZH, LU und BS links geworden ist, sind das doch die urbaneren Kantone. Bei den nationalen Wahlen stimmen dann auch die ländlichen Kantone ab und werden vermutlich die Verluste der SVP abdämpfen.

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Am Sonntag hat nicht BS sondern BL gewählt. Ist zwar in gewissen Bezirken Agglomeration von BS aber bei weitem nicht der ganze Kanton. Dass der in den letzten 4 Jahren komplett bürgerlich regierte Kanton BL so gewählt hat, wie wir jetzt beobachten konnten, halte ich schon für ein Zeichen, dass man ernst nehmen kann.

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Ich frage mich, wielange sich die SVP-Parteibasis noch von ihren selbsternannten Führern wie Schulkinder abkanzeln lassen...

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Ich verstehe die Fokussierung der Medien nicht, ist das noch objektiv? Ja, es gab eine klare Verschiebung in Richtung Grün bei den letzten Wahlen. Der Verlust der SVP bezogen auf den Wähleranteil der letzten Wahlen liegt aber bei knapp 20%, der Gewinn der Grünen und der GLP bei je 65%. Trotzdem wird der Verlust der SVP viel mehr thematisiert. Immer noch knapp ein Viertel der Wähler haben SVP gewählt, ziemlich genau so viele Grün und GLP zusammen. Vielleicht sollte man sich eher damit beschäftigen, warum im Jahre 2019 immer noch so viele Menschen diese Partei wählen, obwohl sie anscheinend so total an der Basis vorbei politisiert, wie in diesen Tagen ja jede Zeitung ausführlich thematisiert. Vielleicht sollte man sich auch eher fragen, warum nur ein Drittel der Wahlberechtigten überhaupt wählen geht, anstatt der immer noch mit Abstand wählerstärksten Partei bei der Analyse ihrer Wahlverluste zu helfen.

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SP-Jans schickt schon Bettelbriefe für den Klimaschutz herum. Billige Tittbrettfahrt! Die Tonnenideogie des Wirtschaftswachstums steckt immer noch in ihrer DNA. Wäre das nicht der Fall, wäre Links gar nicht links! Ich halte es mit den Jungen: not climate change, sondern system change! Die SP gehört seit langem zum System. Was sich abspielt, ist nicht ein Linksrutsch - die Linke ist nur Trittbrettfahrerin und holt dasselbe grüne Mäntelchen aus der Mottenkiste wie Gössi. Und das fackeln sie dann auch noch ab! Wenn ich mir vorstelle, wie viel CO2 und NOx schon allein in die Luft gingen, als Frau Funiciello ihren BH auf dem Bundesplatz in Bern verbrannte... ;-)

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Diese Kritik an der SP ist doch etwas zu billig. Ein Bruch mit der "Tonnenideologie des Wirtschaftswachstums", wie Sie schreiben, käme einer Abkehr von der kapitalistischen Produktionsweise gleich, denn aus Kapital muss zwingend mehr Kapital werden, sonst kracht das Ganze zusammen. Für die "Überwindung des Kapitalismus", welche die SP Schweiz auf ihre Fahnen geschrieben hat, bedarf es eines Bewusstseins- und schliesslich auch eines Politikwandels, der zugegebenermassen in der sozialdemokratischen "Realpolitik* nur selten aufscheint. Aber auch die Politik der Grünen unterscheidet sich da kaum. Die Klimajugend bringt hoffentlich neue Impulse, welche die etablierten links-grünen Parteien dazu nötigen wird, die grundsätzlichen Fragen nach dem "System" und den Möglichkeiten seiner Überwindung auch in den eigenen Reihen zu diskutieren und ihr Handeln entsprechend auszurichten.

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Sind wir denn wirklich sicher, dass je mehrheitlich Politiker gewählt werden, die effiziente Massnahmen gegen die ökonomischen Probleme (Erderwärmung, Bodenversiegelung, Meeresverschmutzung) beschliessen und beim Volk durchbringen können? Ich mag Greta und finde den Klimastreik interessant, ich bin aber sehr skeptisch, ob in zwei Jahren die Oeko-Themen noch en vogue sein werden. Und ob die SVP 30 oder 25 % oder vielleicht sogar 20 % der Stimmen erhalten wird, scheint mir in unserem trägen politischen System weniger relevant, als es die meisten politischen Kommentatoren wahr haben wollen. Es war nie zu erwarten, dass es Blocher zum Orban der Schweiz reichen würde, ebensowenig ist jetzt aber zu erwarten, dass die Mehrheit der Stimmbürger eine relevante Verringerung des ökologischen Fussabdruckes herbeiführen wird. Unter den Trotteln, die mit ihren SUV herumfahren (selbstverständlich nur der Sicherheit der Kinder zuliebe), die sich in Fitnesscentern trimmen, aber keinen Fuss in den öV setzen, also unter der Mehrheit der Bewohner dieses Landes, befinden sich garantiert auch grüne und linke Wähler.

Alle spucken grosse Worte wahlweise über die unfähigen Rechten oder die unfähigen Linken. Mit diesen "heissen" politischen Debatten auf der Basis veralteter Dichotomien wird nur davon abgelenkt, dass wir uns im Dürrenmattschen Tunnel befinden und in den Abgrund rasen, während wir im Speisewagen Sushis verschlingen. Wir sind alle Köppels,; die meisten einfach mit etwas weniger macchiavellistischem Eifer, und deshalb etwas weniger lächerlich.

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Der Erfolg der Links- und Grünparteien erklärt sich u.a. auch dadurch, dass im Wahljahr 2019 eine grosse Wahlhelferin fehlt: die Nationalbank. Im Januar 2015 hob die SNB den Mindestkurs auf, was bei einigen Firmen wirtschaftliche Probleme, längere Arbeitszeiten und Entlassungen bewirkte. In solchen Situationen gibt es einen Reflex der Wähler zugunsten bürgerlicher Parteien, denen man eher zutraut, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Richtige zu tun. 2019 ist man offensichtlich zuversichtlicher, blickt im Kanton Zürich auf 4 Jahre bürgerlicher Politik zurück, die viele nicht so toll fanden und korrigiert daher.

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Ich unterschreibe jeden Satz im Artikel.

Es ist unglaublich: Blocher setzt die Zürcher Parteileitung ab, sein Adlat Maurer wirft ihnen mangelnden Einsatz vor und mehr oder weniger am gleichen Tag fallieren die SVPs von BL und LU. Offensichtlich bringt die SVP keine vernünftige Lagebeurteilung mehr zustande.

Aber ich frage mich, ob wir der Blocherpartei wirklich Nachhilfe geben sollen. Hoffen wir, dass dieser gute Artikel als Feindpropaganda abgetan wird und Blocher noch ein paar Parteileitungen schleift.

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