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Interessant zu lesen, wie die Recherche zustande kam und ihren Lauf nahm. Aber der einzige Erkenntnisgewinn für die Öffentlichkeit, den ich erkennen kann, ist dass wir nun wissen, dass es nicht so sicher ist, wie wir bisher glaubten, dass Caroline H. die Täterin ist. Dieses Wissen scheint mir aber niemandem zu dienen - nicht der Öffentlichkeit, nicht der Justiz, nicht einmal der Verwahrten. Ich frage mich deshalb, ob diese Reportage wirklich hat in der Republik veröffentlicht werden müssen. Den Abschnitt „Warum wir über den Fall Caroline H. berichten“ habe ich nun noch ein zweites Mal gelesen, aber er will micht nicht überzeugen.

Dieser Kommentar soll eigentlich keine Kritik sein, sondern einfach eine neutrale Rückmeldung, wie das ganze bei mir angekommen ist. Der Kommentar wird den Leser wohl genauso in der Schwebe zurücklassen wie die Artikelserie selbst.

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acc@eml.cc
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Ich finde die "Erkenntnis, dass wir nun wissen, dass es nicht so sicher , dass Caroline H. die Täterin ist" schon sehr wichtig. Gerade weil bei Geständnissen ohne zusätzlichen handfesten Beweis eben nicht immer alles so klar ist, wie wir uns vielleicht wünschten. Deshalb halte ich die Serie auch für sehr lesenswert.

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Ich teile diese Einschätzung grundsätzlich, fand die Serie aber zumindest eine spannende und lesenswerte Geschichte die einem aber etwas im luftleeren Raum zurück lässt. Ich hätte mir etwas mehr handfestes gewünscht. Viele interessante Aussagen aber wenig verbindliches.

Vielleicht wird der Handwerker auch überschätzt? Ist er, nebst seinem gewalttätigen Hintergrund, vielleicht auch ein Schwätzer? Inwiefern sind die Aussagen von Caroline H. zu gewichten? Dies gilt ja nicht nur für das Geständnis sondern genau so für den Wiederruf. Solange beteiligte wie Hugentobler und Caroline H. nicht an einer Aufarbeitung interessiert sind und sich nicht dafür aktiv einsetzen wird es wohl schwierig sein hier neue Erkenntnisse zu gewinnen.

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Pierre Heusser
Rechtsanwalt
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· editiert

Bin vielleicht befangen, da ich Matthias Brunner beruflich kenne und schätze. Den Fall Caroline H. kenne ich nur aus den Medien.
Aber irgendwie lässt mich nach der Lektüre das Gefühl nicht los, dass die Geschichte eigentlich ein „Fall Carlos“ ist: Die Geschichte eines Journalisten, der bei der Recherche viel Zeit investierte, nichts Publikationswürdiges herausfand, immer drängender wurde und seine Gesprächspartner zu nerven begann, bis keiner mehr mit ihm sprechen wollte; eines Journalisten, der sich selber zum Schluss nicht eingestehen konnte, zu wenig Material für eine Publikation in der Hand zu haben. Es werden ja keine handfesten Indizien für einen Justizirrtum geliefert, ja dieser wird nicht einmal behauptet, sondern nur lauwarm angedeutet.
Ich fand die Story lediglich in dieser Lesart interessant: Als Chronik einer gescheiterten Recherche.

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Diese Meinung kann ich gut nachvollziehen, auch ich hatte am Ende der Lektüre dieses Gefühl "und dafür habe ich jetzt 5 Artikel gehört?"

Andererseits hat dieses Stück vielleicht gerade deswegen seine Berechtigung: weil es zeigt, wie auswegslos die Recherche eines Journalisten (und der Kriminalpolizei) sein kann, wie schwierig es ist, gewissen Dingen auf den Grund zu gehen.

Ich bin möglicherweise auch befangen, denn in der Wissenschaft würde man diesen Artikel vielleicht ein "Negativresultat" nennen, ein Experiment, das nicht geklappt hat, oder die These nicht bestätigen kann. Solche Resultate sind schwierig zu publizieren, obwohl gerade sie der Wissenschaft, insbesondere den ausführenden Forschern, weiterhelfen würden. Dieses Stück bringt vielleicht den Kriminalfall nicht direkt weiter, aber es gibt dem Leser einen interessanten Einblick in die Recherchearbeit.

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Pierre Heusser
Rechtsanwalt
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Ja, das stimmt! Auf einer Meta-Ebene kann man den Text als ein „Lost in La Mancha“ des Investigativjournalismus sehen. Bin mir aber nicht sicher, ob Herr Hanimann den Text als Chronik des Scheiterns verstanden haben möchte.

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Spannende Geschichte mit vielen offenen Enden. Und eine eindrückliche Gestaltung auf dem Deckel des Buches: weiss die obere Hälfte immer, was die untere tut? Man wünscht Frau H. eine gute Therapie. Nicht für die Gesellschaft. Für ihren Seelenfrieden.

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Irgendwie ist das eine ziemlich krude Geschichte...ich weiss wirklich nicht was ich davon halten soll. Stärkt das jetzt mein Vertrauen in die Institutionen, namentlich der Justiz, der Gutachter-Psychiatrie usw. oder wird da gerade etwas, was bisher eine gewisse Verlässlichkeit aufwies, arg demontiert. Oder muss man einfach damit leben, dass gewisse Sitautionen (Geschehnisse) trotz aller Mittel nie wirklich geklärt werden können, weil einfach menschliches Verhalten sich nicht in allen Facetten erklären lässt. Irgendwie mahnt mich das auch an den Fall Zwahlen, auch wenn dieser natürlich ganz anders gelagert war.

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Sorry für ein nicht so gutes Feedback.

Das gab es schon mehrfach: zu einem spektakulären Mord (oder einem, der dazu gemacht wurde) taucht eine Geschichte auf mit der Aussage, dass wahrscheinlich die Polizei, der Staatsanwalt, die Verteidiger, die Gutachter und die Gerichte alles falsch verstanden hätten. Spannend sind diese Geschichten dann, wenn das kollektive Versagen mit einer Verschwörung begründet wird. Wenn nur ein unbekannter oder manchmal ein imaginärer Dritter Täter gewesen sein soll, ist es nicht so spannend. Ich erinnere an den Wirbel um den Tierarzt Gabor Bilkei.

Aber die hier gebrachte Geschichte ist gut geschrieben. Als Laie verliert man bald den Überblick und lässt sich einfach unterhalten. Dafür fragt sich der Fachmann, warum man nichts vom in solchen Fällen zentralen Argument des Täterwissens zu lesen bekomme. Dann, ich glaube im zweiten Teil, taucht das Wort auf. Wie das Licht eines Glühwürmchens im Tunnel. Und geht gleich wieder aus. Im vierten Teil wird der Begriff dann auf ein paar Zeilen abgehandelt und verschwindet wieder.

Dabei ist der Begriff des Täterwissens absolut zentral. Bei allen der Öffentlich bekannt werdenden Fällen mit unbekannter Täterschaft halten die Strafverfolgungsbehörden wesentliche Tatumstände zurück, damit sie später richtige von falschen Geständnissen unterscheiden und geltungssüchtige Personen aussortieren können. Das macht es dann einfacher: wenn später eine Person ein Geständnis ablegt, muss sie dieses Täterwissen haben. Nur wenn der oder die Beschuldigte die entsprechenden Fragen richtig beantworten kann, ist ihr Geständnis echt, sonst eben falsch.

Das Täterwissen interessiert nicht nur den Polizisten in der Einvernahme. Es interessiert auch die Staatsanwältin oder den Staatsanwalt, die Gutachter und die Verteidiger sowieso. Und auch bei Gericht dreht sich im Wesentlichen alles um die Frage, ob die Angeklagte die tatspezifischen Fragen richtig beantworten kann. Kann sie es nicht, wird sie nicht verurteilt. Basta.

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Even Meier
Mathematiker_in
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Zu (falschen) Geständnissen, (falscher) Wahrnehmung, ... Eine schockierende Inszenierung https://youtu.be/-AzTLw0Xwok

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Even Meier
Mathematiker_in
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"Kann eine unschuldige Person so manipuliert werden, dass sie einen Mord gesteht?"

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Bauingenieur, Rennvelofahrer
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Inwieweit soll das Schuldgeständnis für die Morde überhaupt gelten? Wer nicht richtig zwischen Fantasie, Träumen und der Realität unterscheiden kann, auf dessen Wort würd ich mich nicht zu 100% verlassen. Sicher eine technische Frage, mit der sich die Anwälte befasst haben, womöglich auch mit einer Nutzenabwägung für die Mandantin.

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Entwickler & Zivi
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· editiert

War sehr spannend zu lesen. Wie anderen ist mir das Resultat aber zu schwammig. Ich habe nichts dagegen, auch die Uneindeutigkeit ins Zentrum zu rücken – dafür wurde meiner Meinung nach aber (zu?) viel versprochen. Mich nimmt zumindest noch wunder, ob die Informationen, die nicht veröffentlicht werden dürfen, die Unsicherheit wesentlich beeinflussen oder nicht.

Fazit: Sehr spannende, gut geschriebene Serie. Die Kommunikation darum herum hat meine Erwartungen jedoch auf eine falsche Fährte (mit mehr Antworten) gelockt.

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Rechtsanwalt und Grossrat (glp) Aargau
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Gratulation zur gelungenen, spannenden Serie. Ich habe alle fünf Teile mit Spannung angehört. Die Art und Weise, wie gelesen wurde, hat mir ebenfalls sehr gefallen. Danke :-)

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Falls jemand aufgrund dieser Plakate die Republik anschaut, müssten diese übrigens sehr lesenswerten Artikel als Beispiele auch gleich und leicht auffindbar resp. zugänglich sein.

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Die Frauenmörderin, resp. die Lösung des Falles im Licht darzustellen, wie es der Artikel(die Artikel) versucht, finde ich wenig nachvollziehbar. Seid der Verhaftung eben dieser im Artikel beschriebenen Frau wurde kein solches Deliktmehr begangen. Entweder kann man nun annehmen, dass der andere Täter eingeschüchtert wurde, oder aber, dass man tatsächlich die richtige Person hinter Schloss und Riegel gebracht hat.
Wieso muss die Republik hier versuchen eine Art Justizskandal daraus zu kreieren? Hier wird aus einer guten Absicht heraus etwas geschrieben, welches ich als sehr gewagt einschätzen würde, ohne ersichtlichen Mehrwert.

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