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Interessant wäre eine Ergänzung der Analyse um die Anlagepolitik der Schweizerischen Nationalbank. Denn sie hat mit Devisenanlagen von 969 Milliarden Franken (Stand Ende Februar 2022) und Anlagen in Firmen, die an den US-Börsen gehandelt werden, von 166 Milliarden Dollar (Stand Ende 2021) den grössten Hebel eines einzelnen Investors.

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Freelance-Datenjournalist
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Sehr geehrter Herr B.

Besten Dank für Ihren Kommentar und den Vorschlag. Genau das hatte ich ursprünglich gepitcht — die Republik-Redaktion war allerdings nur an den Geschäftsbanken interessiert. Die Analyse der Nationalbank-Aktien wäre rein von der Datenlage gut möglich. Alternativ kann ich Ihnen die entsprechenden Studie der NGO Artisans de la Transformation zur selben Thematik empfehlen: https://artisansdelatransition.org/…s#allemand .

Freundliche Grüsse
B. S.

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Tja, das schreit nach einem Folge-Beitrag :)

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Wer wirklich Wert auf Nachhaltigkeit und Transparenz legt, landet heute wohl nicht mehr bei einer der fünf erwähnten Banken, sondern bei jüngeren wie der ABS oder Globalance. Wie Herr S. schon erwähnt hat, sind trotzdem viele von uns via Pensionskassen an Geschäften beteiligt, in die wir privat nicht investieren würden. Wäre ich das, würde ich seinen Vorschlag eines kurzen Einspruchs sofort umsetzen.

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Software Engineer
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Ja, es gibt noch viel zu bewegen. Gerade auch wegen der riesigen Summen, welche im Spiel sind, kann schon die kleinste Verbesserung viel Gutes bewirken.

Jetzt ist die perfekte Gelegemheit dazu:
Am 29. April wird an der Credit Suisse-Aktionärsversammlung über eine Klimaresolution abgestimmt, welche 11 institutionelle Anleger initiiert haben:

Sie fordert, dass die Grossbank ihre Offenlegung von Klimarisiken verbessert und Ziele zur Reduktion ihres Engagements in Kohle-, Öl- und Gasanlagen veröffentlicht.

(Quelle: marketscreener)

Die schweizer Pensionskassen verwalten substanzielle Teile dieser Aktien und haben deshalb einen grossen Hebel.
Nutzen wir ihn: Schicken Sie Ihrer Pensionskasse diese vorgefertigte Email, um sie zu bitten, ihr Stimmrecht sinnvoll einzusetzen.

Auf obiger Website musste ich nur meine Pensionskasse auswählen, meinen Namen einfügen, abschicken. Dauert keine Minute. Danke.

Edit: Datum Aktionärsversammlung präzisiert, Inhalt Resolution ergänzt.

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Wann haben Schweizer Pensionskassen auf Aktionen Ihrer Mitglieder reagiert? Ist es nicht der Geburtsfehler, besser die Absicht der Pensionskassen, die Mitglieder als Kapitalgeber ohne Wahl oder Mitspracherecht zu behandeln? Die Auswahl erfolgt vom Arbeitgeber, die Führung und Strategie erledigen Kapitalmarktteilnehmer. Die Profiteure steuern ihre Profite mittels Zwangsbeiträgen. Warum sollten sie gegen ihre Profite handeln?

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Software Engineer
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· editiert

Wann haben Schweizer Pensionskassen auf Aktionen Ihrer Mitglieder reagiert?

Gemäss Kampanienleiterin sind allein in diesem konkreten Fall bereits mehrere positive Rückmeldungen gekommen. Es lohnt sich also, die Minute zu investieren.

Folgende Pensionskassen unterstützen die Klimaresolution bereits: Amundi, Bernische Lehrerversicherungskasse, Bernische Pensionskasse, CIEPP – Caisse Inter-Entreprises de Prévoyance Professionnelle, Cap Prévoyance, Pensionskasse Stadt Zürich, Gérifonds (Ethos), Pensionskasse Post, Pensionskasse des Bundes PUBLICA

Edit: Liste der PKs ergänzt

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Es gibt auch Fälle, wo die betreffenden Leute schlicht noch nicht mal dran gedacht haben und gar nicht aktiv dagegen wären... Und überhaupt, wenn man es nicht versucht, dann hat man schon verloren.

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Ich finde es gut und richtig, dass wir bei diesem Thema genauer hinschauen, gerade weil der Finanzplatz vermutlich einer der effizientesten Hebel ist, wie die Schweiz zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen kann.

(Oft gesehener) Schönheitsfehler: Im Text geht es um "stock"-Variablen (Wie hoch ist das Vermögen/der Bestand an Investitionen in CO2-emittierende Firmen von 5 grossen Schweizer Banken?), das BIP von Afghanistan ist eine "flow"-Variable (Wie viele Güter/Dienstleistungen produziert eine Volkswirtschaft in einem Jahr, bzw. wie hoch ist ihr gesamtes Einkommen?). Die lassen sich nicht direkt vergleichen, erst recht nicht wenn man weiss, dass das BIP von Afghanistan ungefähr jenem des Kantons Solothurn entspricht. Mein Vermögen gemessen am Einkommen meiner Nachbarin sagt ja nichts aus. Der korrekte Vergleich wäre mit einer anderen "stock"-Variable, zum Beispiel die gesamten Direkt- und Portfolioinvestitionen der Schweizer Volkswirtschaft im Ausland (ca. 3500 Mrd.) oder die Aktiven einer grossen Firma (z.B. knapp 300 Mrd. für BP). Dann sehen die Grössenordnungen gleich ganz anders aus. Wobei ich vermute, dass der Löwen-Anteil der Schweiz zur Finanzierung von grossen Emittenten indirekt geschieht (über investment fonds und via Empfehlungen von Banken an ihre Kunden) und nicht direkt auf den Bilanzen liegt.

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Freelance-Datenjournalist
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Sehr geehrter Herr Züllig

Besten Dank für die Anmerkung zu den Vergleichen, daraus lerne ich gerne :)

Freundliche Grüsse
B. S.

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denn gerade die amerikanische Börse bildet Klimarisiken – Stand heute – erst mangelhaft ab. Dies geht aus aktuellen Forschungsarbeiten aus Nordamerika hervor.

Die verlinkten Papers kommen nicht zum Schluss, dass Klimarisiken am Markt ungenügend abgebildet sind.

CO2 intensive Firmen sind einem erhöhten Klimarisiko ausgesetzt. Wenn dieses Risiko kompensiert ist, kann man von diesen Firmen eine höhere Rendite erwarten.

Genau das scheint auch der Fall zu sein.

Nur wenn der Klimawandel und dessen politischen Konsequenzen schlimmer sind als vom Markt erwartet und sich somit das Risiko materialisiert, sollten CO2 intensive Firmen eine tiefere Rendite abwerfen.

Ich kann den folgenden Podcast zu diesem Thema empfehlen:

https://rationalreminder.ca/podcast/156

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Software Engineer
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Nur wenn der Klimawandel und dessen politischen Konsequenzen schlimmer sind als vom Markt erwartet und sich somit das Risiko materialisiert, sollten CO2 intensive Firmen eine tiefere Rendite abwerfen.

Das aktuelle Marktverhalten steht in krassem Widerspruch zu den Erkenntnissen aus dem neusten IPCC-Report von Anfang April. Es dürfte deshalb fast sicher sein, dass der Markt die langfristigen Konsequenzen unterschätzt.

In anderen Worten: Ja, Emissionssünder werden eine tiefere Rendite abwefen.

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Der IPCC report ist eine öffentliche Informationsquelle und dürfte deshalb eingepreist sein.

Anzunehmen, dass man es besser weiss als der Markt hat meistens eine negative Auswirkung auf die Performance.

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Jein. Sie werden erst dann eine tiefere Rendite abwerfen, wenn die Gesetzgeber handeln. Und solange solche Handlungen sich nicht abzeichnen wird "der Markt" auch nichts vorauseilend einpreisen. D.h. solange wir ja und Amen sagen zu "grünen Umbauplänen" von Glencore et al., die sich über Jahrzehnte hinziehen sagen (Stichwort Eigenverantwortung), sollte sich auch der Aktienkurs nicht stark bewegen, leider.

-> Impact Investing ist angesagt, wie z.B. mit Inyova.

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Freelance-Datenjournalist
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Sehr geehrter Herr M.
Besten Dank für Ihren Kommentar und das genaue Hinschauen!

Gerne präzisiere ich das Argument, das Sie zitieren:

In der Zusammenfassung der ersten Studie «Do Investors Care About Carbon Risk?» (siehe siehe hier) schreiben die Autoren «These results suggest that investors perceive scope 1 & 2 emissions to be common to industries rather than specific to individual firms.»
Das bedeutet: Der Markt bildet Treibhausgasemissionen noch nicht systematisch in den Preisen ab. Ja, die Emissionen sind in den Preisen z.T. drin, aber nur in gewissen Industrien (s. auch an anderer Stelle des Texts).

Ich habe mir die zweite Studie nochmals im Detail angeschaut. Ich gebe Ihnen Recht: Es wäre schlauer gewesen, mein Argument nicht darauf zu stützen, denn die Resultate sind in der Tat widersprüchlich! Zukünftig werde ich keine nicht peer-reviewten Studien mehr zitieren ohne diese besonders gründlich zu lesen.

Zuerst gibt Ihnen die Studie einmal Recht. Die Autoren schreiben: «we have found evidence of a widespread, significant, rising, carbon premium—higher stock returns for companies with higher carbon emissions» (S. 37).

Aber: dann auf S. 26 unter dem Abschnitt Geographic Distribution: «We report the results in Table 8, Panel A for total emissions, and Panel B for percentage changes. For brevity, we focus on scope 1 and scope 3 emissions. We find that the carbon risk premium is generally larger for all three different locations relative to the omitted category. However, the only statistically significant result, at the 10% level, is for firms located in North America.». Diese Tabelle schaut sich den Interaktionseffekt des Kontinents und der Emissionslevels an. Das 10%-Signifikanz-Level ist nicht mehr anerkannt als Schwellenwert für statistische Signifikanz. Das würde dagegen sprechen.

Auf S. 35 zweifeln die Autoren das auch wieder an: «In which parts of the world did the Paris agreement have the biggest effect? To explore this question, we estimate the same model as in Table 14 for each continent. We report the results for the level of carbon emissions in Table 15. Remarkably, there is no apparent change for North America. Both before and after the Paris agreement there is no significant carbon premium associated with the level of emissions. » und weiter: «The striking and surprising finding here is that awareness about carbon risk, as reflected in the carbon premium, has changed the most in Asia, where investor awareness has jumped after the Paris agreements, whereas it has remained basically unchanged in Europe and North America, either because these regions already had greater awareness of climate change (Europe) or had less awareness and did not revise their beliefs (North America).»

Wer hat nun recht? Ich weiss es nicht!
Mein Punkt bleibt aber dieser: Auch wenn wir zum Schluss kommen, dass die zweite Studie, wie Sie sagen, ein Carbon Premium aufzeigt, macht sie nur eine Aussage zu den absoluten, totalen Emissionen eines Unternehmens, nicht aber zu jenen relativ zum Umsatz. Dann würde der Markt Klimarisiken zwar nicht «mangelhaft» aber sicherlich nicht komplett abbilden.

Freundliche Grüsse und ich wünsche Ihnen einen schönen Abend
B. S.

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Vielen Dank für die ausfürliche Antwort.

Inwiefetn der Markt Klimarisiken abbildet lässt sich anhand der Datenlage wohl kaum abschliessend klären. ~30 Jahre sind in der Finanzforschung schlicht ein sehr kurzer Zeitraum.

Ich möchte nochmals anmerken, dass der Markt Klimarisiken dann wie erwartet abbildet, wenn Unternehmen, die von potentielen einschneidenden Gesetzen oder den direkten Auswirkungen betrofen sein werden, eine höhere Rendite erwirtschaften als andere Unternehmen.

Das Klimarisiko materialisiert sich, wenn Staaten einschneidendere Gesetze zur Bekämpfung des Klimawandels erlassen(z.B. um ein 2°C Ziel zu erreichen) oder der Klimawandel schlimmer als erwartet (z.B. 4°C und nicht 3°C) ausfällt.

Ein weiterer Effekt der die Forschung erschwärt ist der initiale Einpreisungseffekt.

Wenn bekannt wird, dass ein Unternehmen einem bisher unbekannten Risiko ausgesetzt ist, dann sinkt der Wert dieses Unternehmens. Die zu erwartende Rendite steigt aber um das neue Risiko zu kompensieren.

Dieser Effekt kann man auch bei Unternehmen, die dem Klimarisiko ausgesetzt sind, erwarten.

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Wer Aktien einer Firma mit hohem Treibhausgas­ausstoss kauft, wird zu deren Mitbesitzer und profitiert vom Gewinn. Er wird auch mitverantwortlich für die Emissionen – also die Umwelt­verschmutzung.

Danke für diese klaren Worte. Wer glaubt, die Verantwortung für 3° Erderwärmung übernehmen zu können, bitte deren langfristigen Kosten ansehen.

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Ist das wirklich der richtige Ansatz?

Angenommen, es gibt zwei Aktien, die die gleiche Dividendenrendite abwerfen. Die erste Aktie ist von einer CO2-neutralen Firma und die zweite von einem Emissionssünder. Wenn nun die "guten" Anleger alle Aktien der zweiten Sorte verkaufen und dafür Aktien der ersten Sorte einkaufen, dann hat das drei Effekte:

  1. Der Preis der ersten Aktie steigt und damit sinkt auch die Rendite für die "guten" Anleger. Das ist sozusagen der Preis für das reine Gewissen.

  2. Der Preis der zweiten Aktie sinkt und Investitionen in diese Aktie werden attraktiver, so dass es für skrupellose Anleger einfacher wird, ihr Geld zu vermehren.

  3. Die guten Anleger verlieren an Einfluss auf die Geschäftspolitik der zweiten Firma.

Es ist demnach alles andere als klar, ob sich grüner Aktivismus an der Börse auszahlt. Er führt letztlich dazu, dass die skrupellosen Investoren mehr Kapital und damit auch Einfluss erhalten und die guten weniger.

Der Ansatz funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Realistischer scheint es mir, direkt bei den Firmen anzusetzen, anstatt den Umweg über die Finanzierungsquelle zu gehen. Dieser Weg funktioniert auch, ohne dass wir uns auf die ökologische Urteilsfähigkeit der Banken verlassen müssen.

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@Meisser: Ihr Gedankenmodell in Ehren, aber die ganze Komplexität der Realität kann es nicht abdecken.
Wir sind uns wohl einig: Schlussendlich kann nur eine weltweite Einpreisung (Lenkungsabgabe) der CO2 -Emissionen zum Ziel führen, denn ohne diese Einpreisung werden bei sinkendem Erdölverbrauch die Preise für Erdöl langfristig fallen und irgend jemand wird dieses verbrennen.
Aber der Weg dorthin ist steinig und er wird vermutlich noch etwas länger dauern. Es braucht daher Übergangslösungen, z.B. in Form von Subventionen und Verboten.
Ich denke gezielte Anlagepolitik kann durchaus eine solche Übergangslösung sein und die Geldmenge für bestimmte Industrien verknappen, oder noch besser: die Aktionäre nehmen direkten Einfluss auf die Firmenentscheide.
PS: Man muss sich ja dabei nicht auf die Urteilfähigkeit der arrivierten Banken verlassen. Als kleines Beispiel: https://inyova.ch/

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Software Engineer
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Ja, es ist der richtige Ansatz. Was ist einfacher, einen Wolf zum Vegetarismus zu überreden oder ihn zu schiessen?

Hier ein etwas differenzierteres Bild:

  1. Langfristig will jeder, auch skrupellose Anleger, in Firmen investiert sein, deren Kurs steigt. In Ihrem Beispiel wäre das ja die CO2-neutrale Firma.

  2. Die Emissionssünderin weiss das natürlich genauso. Die fallenden Kurse kompensiert sie deshalb mit höheren Dividendenaussichten. Das heisst, dass mehr Geld benötigt wird, um die Aktionäre zufriedenzustellen. Damit bleibt weniger Geld für Investitionen ins Kerngeschäft übrig - heisst: weniger Emissionen.

  3. Wenn die "guten" Anleger ihr Geld in Emissionssünder investieren, haben Sie dieses Geld auch nicht mehr zur Verfügung, um damit sinnvollere (und ebenso ertragsreiche!) Investitionen in anderen Fimen zu tätigen.

Ihr Vorschlag hat zudem einen sehr gewichtigen Nachteil: Bis zum Zeitpunkt, wo sie als "guter" Anleger eine 50%-Mehrheit zusammenbekommen, welche die Emissionssünderin zur Besserung zwingt, haben sie nicht nur rein gar nichts brwirkt, sondern die Lage wegen obiger Mechanismen aktiv schlimmet gemacht.
Weil Sie als "guter" Anleger wie die meisten anderen gar nicht direkt mitreden können, wird diese Mehrheit womöglich gar nie erreicht werden.

Man glaubt es kaum: Investitionen in Emissionssünder verursachen zusätzliche Emissionen. Es ist wirklich so einfach.

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Wer eine Aktie an der Börse kauft, "investiert" nicht wörtlich in die entsprechende Firma. Das Geld fliesst nämlich zum bisherigen Inhaber der Aktie und nicht an den Emittenten. Eine Ausnahme stellt die Neuausgabe von Aktien dar, diese findet aber bei etablierten Firmen sehr selten bis gar nie statt.

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Man braucht nicht 50% Anteil um an der GV Krawall zu machen, da reicht eine einzige Aktie.
Und für seriösen Aktivismus reichen ein paar Prozent aller Anteile, gute Medienwirksamkeit und Reichweite auf "sozialen" Medien.

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Freelance-Datenjournalist
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Sehr geehrter Herr M.

Herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, einen Kommentar zu schreiben.
Ich finde Ihren Einwand berechtigt!
Ob sich der Aktivismus auszahlt, ist für mich auch nicht klar. Der ehemalige Blackrock-ESG-Chef Tariq Fancy war sich da auch nicht so sicher.

Mein Punkt ist der Folgende: Man muss sich Klimarisiken bewusst sein und wissen, dass sich abrupte Politikänderungen negativ auf die eigenen Investitionen auswirken können. Von den physischen Risiken des Klimawandels auf die Wirtschaft (z.B. Erdbeben, anhaltende Dürren, Erdrutsche) ganz zu schweigen.

Der Effekt des klimabewussten Investierens sollte m.E. jedoch nicht überschätzt werden.
Ich persönlich begrüsse Grossinvestorinnen, die es versuchen Unternehmen auf einen klimafreundlicheren Pfad zu bringen. Letztlich dürfen prominente Einzelerfolge nicht davon ablenken: Die beste Chance auf einen weniger schlimmen Klimawandel liegt in griffigen staatlichen Regeln und somit in der Politik.

Freundliche Grüsse
B. S.

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Vielen Dank für den spannenden Beitrag. @B. S., es wäre interessant, wenn Sie die Grafiken noch mit einem Benchmark anreichern könnten. Also wie hat sich bspw. der Anteil der beiden Unternehmensgruppen am S&P500 in der Zeit entwickelt? Das wäre sehr hilfreich zur Einordnung.

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Freelance-Datenjournalist
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Sehr geehrte Frau H.

Das ist eine fantastische Idee, leider fehlt mir aber der Zugang zu den benötigten Daten.
Eine Annäherung der Zeitreihe finden Sie aber in diesem WSJ-Artikel unter der Grafik «Energy Sector's Share of the S&P 500 Market Value, Monthly». Oder in diesem IEEFA-Brief.
Ähnlich wie im Artikel beschrieben sehen Sie da einen abnehmenden Anteil.

Freundliche Grüsse
B. S.

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