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Das Gericht hat zum Gegenstand der Klage Recht zu sprechen. Der im Kommentar der Richterin erwähnte Sachverhalt war dies anscheinend nicht (hab‘s nicht noch einmal überprüft).
Coop, mit dem irreführenden Mäntelchen der Genossenschaft schöngefärbt, ist längst ein ebenso gefrässiger, kapitalistischen Regeln (Wachstum, Marktmacht) folgender Grossverteiler wie seine Konkurrenten, dazu noch mit sehr gefährlicher Marktmacht ausgestattet - eine Perversion der ursprünglichen Idee!
Nur sind die Alternativen zum Einkauf nicht besser, wenn man alles (oder möglichst viel) an einem Ort erhalten will.
Die Alternative, die ich möglichst oft befolge, ist, Kleinverteiler zu berücksichtigen. Allerdings wird das für Ökofreaks und Tierethiker zum Langstrecken-Hindernis-Lauf:
Bio-Markt, Reformhaus, „Ohni“-Läden (verpackungsfrei), für mehrköpfige Familien Gemüseabos bei einem Bio-Bauern… - neben der Berufstätigkeit ist das kaum mehr in den Alltag zu integrieren (ich kann‘s erst seit meiner Pensionierung).

Die gleiche Geschichte wie hier beschrieben spielte sich vor 30-40 Jahren mit dem „Migros-Frühling“ ab, der auch den Marsch durch die Instanzen dieser „Genossenschaft“ (frühere Eigenwerbung: „das soziale Kapital“ - haha) antrat - vergeblich.
Ich wurde damals Genossenschaftsmitglied, um Änderungen Richtung Ökologie zu bewirken, und erlebte dabei frustriert die peinliche Scheindemokratie nach DDR-Muster. Einziger Profit meiner Mitgliedschaft war das Abo der damals noch recht selbständigen, unerschrockenen Genossenschaftszeitung „Brückenbauer“ - bis sie zum verdummenden Werbeumfeld „Migros-Zeitung“ pervertiert wurde, die ich nur mit einigen Mühen von unserem Briefkasten fernhalten konnte. (Bin vielleicht das einzige Genossenschaftsmitglied ohne Migros-Volksempfänger.)

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Fliegen heisst Landen
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Sie sprechen mir aus der Seele, Herr K...

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Nein, Sie sind nicht das einzige Genossenschaftsmitglied ohne Volksempfänger ; )

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Kiter, Software-Ingenieur
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Soso, aus "formellen Gründen". Gerade bei solch asymmetrischen Konstellationen wäre es Aufgabe des Gerichtes, sich mehr mit dem Fall als den Formalien zu befassen.

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Lieber M. K., ich verstehe die Sache mit diesem formellen Fehler (das falsche "Anfechtungsobjekt") ja auch nicht ganz, habe aber grossen Respekt vor der Gerichtspräsidentin, dass sie diesen einen Nebensatz bei der mündlichen Urteilseröffnung geäussert hat. Und was übrigens auch wichtig ist: die gerichtliche Feststellung, dass die Klage nicht rechtsmissbräuchlich war. Ist vielleicht nur ein Trostpflaster, beides, aber nicht vergessen, es ist ein erstinstanzliches Urteil, es gäbe noch zwei weitere Instanzen...

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Mensch
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"Aus Formellen Gründen." Wieder einmal kuscht ein Kantonales Gericht vor einer lokal ansässigen Wirtschaftsmacht.
Dass sogar der Eigene Wille des Klägers angezweifelt wird und Ihm unterstellt wird er wird nur von einer bösen Interessensgemeinschaft vorgeschoben, zeigt welche Angst Coop vor einer anderen Entscheidung hat(te).
Dieses Gebaren ist der genossenschaftlichen Idee unwürdig. Eine absolute Farce.

Danke Chris und unbedingt weiterziehen!

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Politisch interessiert
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Zweieinhalb Millionen Mitglieder. Also praktisch jeder dritte Einwohner, und damit ein Grossteil der Erwachsenen. Vermutlich fast alle Haushalte.
Das ist eine sehr grosse, sehr wirkmächtige gesellschaftliche Gruppe. Und sie haben prinzipiell eine kleine Verfassung, um sich in die Politik ihrer Coop-Welt einzumischen. Naja, im Moment erinnert der Umgang der Geschäftsleitung mit dieser Vrfassung eher an, sagen wir mal, Ungarn oder die Mongolei - Türen zu für die Mitglieder, ausser sie wollen im korrumpierten System mitspielen.
Was den Genossenschaftlern bleibt - und auf keinen Fall angetastet werden kann - ist ihre Konsumenten-Macht. Schon eine kleine Verschiebung des Konsums, sagen wir zehn Prozent, etwa zu anderen Detailhändlern hin, würde in der Geschäftsleitung ein heftiges Erdbeben auslösen. Blöderweise kann der Konsument nur sehr schwer deutlich machen, warum er seiner Genossenschaft etwas Geld wegnimmt. Wenn da jemand eine Idee hätte, naja. Es wäre einen Versuch wert. Erst zehn Prozent, dann nochmal fünf, dann noch zwei. und so weiter. Bis demokratische Strukturen und Transparenz einziehen. Dummerweise sind auch Führungskräfte in Genossenschaften teilweise seeehr beratutnsresistent. Aber immerhin.

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Coop und Migros sind aber immer noch Aldi und Lidl vorzuziehen. Aldi ist zum Beispiel völlig intransparent. Kein Mensch weiss, was mit dem vielen verdienten Geld passiert und was sie anstellen würden, wenn sie bei uns die Marktmacht hätten . Es wäre interessant, einmal Aldi und Lidl zu durchleuchten und sich mit ihrer Wettbewerbspolitik in der Schweiz zu befassen. Die hiesigen, abhängigen Medien getrauen sich dies nämlich aus wirtschaftlichen Gründen nicht.

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Ähm, was meinen Sie mit "hiesigen, abhängigen Medien"? Von wem oder was ist die Republik abhängig? Wir haben keine Werbung. Uns gibt es, weil wir Leser:innen haben, die für ein Abo bezahlen.

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Fliegen heisst Landen
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Aber Aldi und Lidl verstecken sich wenigsten nicht hinter einer 'Genossenschaft', wie das unsere beiden Grossverteiler tun (aus Steuergründen?) .
Nicht zu vergessen wären auch die Dorfläden und die Hofläden vieler Bauern. Wollen wir das System verändern, müssen wir ein wenig weniger 'Convenience' sprich Bequemlichkeit in Kauf nehmen.

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Mathematiker
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Wo / wie kann ich den / die Kläger unterstützen?! Z.B. finanziell?

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Möchte ich auch gerne wissen.

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https://detailwandel.ch/es-ist-absurd/
Hier schaut der Verein Detailwandel noch auf den Prozess zurück und zeigt auf, wie Chris unterstützt werden kann.

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(durch User zurückgezogen)