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Skeptiker
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Optimierung ist zwar wichtig, aber nur ein Teil des Ganzen. Selbst wenn die Menschheit ihr Dasein komplett optimiert, werden wir mit steigender Bevölkerung die von der Erde zur Verfügung gestellten Ressourcen übernutzen. Wir sollten uns mindestens genauso stark mit dem Begriff der Suffizienz beschäftigen:

In der Nachhaltigkeits­diskussion wird Suffizienz häufig komplementär (ergänzend) zu Ökoeffizienz und Konsistenz gesehen.1 [2] Der Begriff wird im Sinne der Frage nach dem rechten Maß sowohl in Bezug auf Selbstbegrenzung[3], Konsumverzicht oder sogar Askese, aber auch Entschleunigung und dem Abwerfen von Ballast gebraucht.

Wir konsumieren schlicht zu viel. Verschlimmert wird das Ganze noch dadurch, dass viele der konsumierten Produkte eine viel zu kurze Lebensdauer haben, zu rasch ersetzt werden oder nicht wiederverwendet werden bzw. nicht wiederverwendet werden können. Hier kommen dann auch die oben zitierten Punkte der Ökoeffizienz und der Ökoeffektivität (Konsistenz) ins Spiel. Um Suffizienz leben zu können, braucht es zuerst eine bewusste Betrachtung des eigenen Konsumverhaltens, Lebensstils und der Umgebung, welche einem ja stets beeinflusst. Medien können diesen Prozess ungemein erschweren, wenn wir beispielsweise vom neuen iPhone lesen, von Zalando verlockende Botschaften eingeflüstert bekommen oder in der Zeitung lesen, dass stets gut gekleidete Menschen erfolgreicher sind.

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Zu: "braucht es zuerst eine bewusste Betrachtung des eigenen..."
Da such ich schon lange einen brauchbaren Ansatz, diese Betrachtung zu quantifizieren. Kann mir jemand helfen?

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Warum wollen Sie das quantifizieren?

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Hier zwar auf Englisch, aber ich bin darauf gestossen bei der Lektüre der Republik. Diese Seite gibt schon mal einen Blick auf Lebenstil und Klima und gibt so auch Zahlen an, die Sie für Ihre Quantifizierung nutzen können. Der Blick aufs Klima alleine, gibt aber noch keinen kompletten Eindruck über unsere Resourcennutzung.

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Beim Thema Verkehr frage ich mich schon was eigentlich das Ziel der Optimierung und Effizienzsteigerung ist. Ist wirklich das Ziel sinnvoll, möglichst schnell überall hinzukommen? Hier verstärkt doch auch ein zusätzliches Angebot die Nachfrage (z.B. schnellere Zugverbindung zwischen Bern und Zürich - dann ziehe ich das eher in Betracht, das als Arbeitsweg auf mich zu nehmen). Schlussendlich wird der individuelle Aktionsradius vergrössert, nicht Zeit eingespart (auch eine Art Rebound- Effekt)
Müsste nicht stattdessen das Ziel sein, möglichst alles was man braucht im Wohnungsnahen Umfeld zu haben (Wohnen, Arbeit, Freizeit, Kultur etc.), womit sich der individuelle Verkehr stark verkleinern würde?

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Grundsätzlich: Toller Datenjournalimus – ich wünschte mir, alle Haushalte, welche in den "Genuss" des letzten SVP-Extrawerbeblattes für die Begrenzungsinitiative kamen (also so ziemlich alle), hätten auch diesen Republik-Artikel in der Post... 💭

Zwei winzige Kleinigkeiten gegen Schluss stören mich aber.

Strom

Auf die globale Dimension des (Öko-)Fussabdruckes einer Schweiz-BewohnerIn kommt ihr – durchaus originell – zwar mit den Kleiderimporten indirekt zu sprechen, an der entscheidenden Stelle zum Strom wird dann aber kein Wort verloren zur grauen Energie oder anderen Problembereichen, in denen wir weitaus weniger optimieren.

Stattdessen erweckt der entsprechende Abschnitt den Eindruck, wir hätten's doch ganz gut im Griff:

Auch hinter dieser Grafik verbergen sich Maximierung und Optimierung. Im Vergleich zu 1995 betreiben wir eine Vielzahl neuer Geräte – Computer, Handy, Flach­bildschirm, Elektro­scooter – und hängen immer mehr Lichter auf. Gleichzeitig sind Displays, Haushalt­geräte und Glühbirnen effizienter geworden. Die Rechnung ist bisher aufgegangen: Es gab kaum Stromausfälle.

Die (Problem-)Bereiche, in denen die Rechnung bislang eher nicht aufgegangen ist, haben wir einfach externalisiert ("outgesourct") – die entsprechenden Kosten haben andere Weltregionen zu tragen – und bleiben damit unerwähnt.

Nuklearenergie

Der zweite Punkt betrifft genauso die Kostenexternalisierung. Und zwar schreibt ihr:

Das bedeutet: Es braucht zusätzliche Produktionskapazitäten – also Wasser-, Solar-, Wind- oder Kern­kraftwerke.

Ich frage mich: Wie kommt diese Auswahl an (offenbar als valabel erachteten) Energieträgern zu Stande?

Oder konkreter gefragt: Wieso werden Kernkraftwerke genannt, jedoch keine fossilen Energieträger? Teilen nicht beide das grundlegende Problem, dass sie dem Verursacherprinzip nicht gerecht werden und am Ende andere wesentlich unter den mit einer Nutzung dieser Energieformen verbundenen Nachteilen[1] zu leiden haben?

[1]: Seien es nun klimawandelsbedingte Katastrophen wie bei den fossilen oder jene der nuklearen wie durch den Uranabbau und die "End"lagerung und/oder (Nicht-)Proliferation des Mülls.

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Können Sie belegen, inwiefern Kernenergie nicht verursachergerecht ihre Kosten trägt?

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Ernsthaft?

Ein paar mögliche "Denkanstösse": 😉

  • Reaktorunfälle etc.: Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen (seit 1941)

  • Atommüll wurde lange nicht sachgerecht entsorgt, sondern etwa einfach ins Meer gekippt. "Zahlen" darf die ganze Welt.

  • AKW's emittieren bei Revisionsarbeiten (kurzzeitig) mitunter erhebliche Mengen Radioaktivität in die Umgebung. Für Erwachsene ist das (soweit ich weiss) kein Gesundheitsrisiko. Für Föten, deren Immunsystem noch nicht ausgebildet ist, hingegen schon.

  • Uranabbau ist ziemlich dreckig (und nein, auch hier kommen die Verursacher lange nicht für alle Kosten auf).

(Es gibt mit Sicherheit noch mehr externalisierte Kostenbereiche.)

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Merci für das differenzierte Feedback!

Zum ersten Punkt, Outsourcing: Das ist natürlich korrekt. Wenn man zB die Berechnungen des BFS nimmt, sieht man klar, dass der ökologische Fussabdruck der Schweiz ungefähr 3x grösser ist als die globale Kapazität: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/hom…druck.html Ich habe das jetzt nicht erwähnt, weil es den Rahmen des Beitrags gesprengt hätte. Aber wäre sicherlich mal einen eigenen Text wert.

Zum zweiten Punkt, Kernenergie: Ich habe hier einfach die Formen aufgezählt, die aus Klimasicht valable Optionen sind. Die diversen anderen Dimensionen der ökologischen Belastung und der Risiken könnte man natürlich auch noch anführen. Aber Klima ist m.E. das dringendste Problem. Wir hatten vor ca einem Jahr übrigens mal einen ausführlichen Text über Atomkraft: https://www.republik.ch/2019/11/12/…e-hoffnung

Herzliche Grüsse

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Danke für die prompte Antwort und die Verweise!

Zitat aus dem verlinkten Republik-Artikel:

Die Kernenergie der Zukunft: Sie ist noch im Versuchsstadium.

Und nur diese (bspw. Neutronenreaktoren, die mit bestehendem Atommüll betrieben werden können), würde ich als halbwegs vernünftig erachten. Der DurchschnittsleserIn dürften beim Wort Atomkraft hingegen zuerst einmal unsere Legacy-Meiler in den Sinn kommen. Daher bin ich mit valabel (ohne nähere Ausführung) doch nicht ganz einverstanden. Aber wie gesagt: "Kleinigkeit".

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Verständnisfrage: Sind die 65% mehr Beschäftigten im Gesundheitswesen umgerechnet auf Vollzeitstellen? Grund für die Frage: um einen altmodischen Rundumdieuhr-Hausarzt mit Arztgattin im Rücken zu ersetzen, braucht es etwa zwei berufstätige Mütter im Jobsharing. Der Frauenanteil in der Medizin ist 1990-2018 von 22% auf 43% gestiegen (s. Schweizerische Ärztezeitung 2020/14). Ebenfalls verändert hat sich die Definition einer Vollzeitstelle. Hier gab es früher keine vernünftigen Statistiken, aber die 70-Stunden-Wochen meiner Jugend sind illegal geworden. Die FMH selber bezeichnet bis heute alles unter 55 Wochenstunden als Teilzeit, auch bei Praktikern. An Spitälern werden die geltenden Arbeitszeitlimiten von 50 Wochenstunden eh regelmässig überschritten, aber meist nicht mehr im gleichen Ausmass wie früher. Die Daten beim Pflegepersonal kenne ich nicht, vermute jedoch, dass auch dort mehr Teilzeitmamis tätig sind als zu den Zeiten, wo als Rabenmutter galt, wer weiter arbeiten ging. Verteilt sich die Arbeit eventuell nicht nur auf mehr Köpfe, sondern auch auf kleinere Pensen?

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Hobby Klima Arithmetiker
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Schade dass unter "Energie" nur Strom betrachtet wird. Fossile Energieträger darf man nicht ignorieren. Einerseits stellen sie immer noch eine grössere Energiequelle dar als elektrische Energieabsolute, andererseits ist es auch für die Treibhausgasbilanz extrem wichtig.

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Hätte ich auch noch reinnehmen können, ja. Der Erdölverbrauch pro Kopf hat sich in den letzten 25 Jahren um 32% reduziert (insgesamt um 18 Prozent). Mehr als ich erwartet hätte...

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Gerade weil die grössere Wohnfläche ja auch beheizt werden muss und das wird in der Schweiz nach wie vor sehr oft mit Öl und Gas gemacht.
Und trotzdem ist die Nutzung von Fernwärme und Wärmepumpen gestiegen. Zu welchem Anteil wäre ein gutes Addendum zu diesem Artikel.

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Idealist
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Für interessierte gibt es die jährlich erscheinende Gesamtenergiestatistik, welche das BFE jeweils in der 2ten Jahreshälfte für das vergangene Jahr veröffentlicht.

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Durchschnittswerte suggerieren, dass das Wachstum gleichmässig über die ganze Bevölkerung verteilt ist. - Insbesondere wenn Simon Schmid in diesem Artikel immer von "wir" schreibt. Wenn "unsere" Wohnfläche um 9% Prozent zugenommen hat in den letzten 20 Jahren: Wo können sich die Leute melden deren Wohnung nicht grösser wurde? Da muss ja ein Fehler vorliegen.

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Lieber Herr W.

Merci für Ihren Kommentar! Ja, natürlich haben Durchschnittswerte das Problem, dass sie nicht für alle zutreffen. Es gibt per Definition immer solche, die unter dem Durchschnitt sind.

Wir haben dies vor einigen Montaten zum Beispiel bei den Krankenkassenprämien besprochen: https://www.republik.ch/2019/11/25/…eitskosten

Bzgl Platzbedarf bin ich nicht sicher, wie sich die Ungleichheit über die Zeit hinweg verändert hat. Zum Wohnflächenverbrauch pro Person je nach Einkommen finden sich beim BFS leider keine Zahlen (es ist nur nach nationalität aufgeschlüsselt: Schweizer brauchen mehr Platz als Ausländer). Man müsste sich das vielleicht mal indirekt über die Haushaltsausgaben-Statistik anschauen und versuchen, das von dort aus indirekt abszuschätzen.

herzliche Grüsse
Simon Schmid

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Danke für die Antwort. Ich weiss natürlich auch nicht sicher wie sich die Ungleichheit bei der Wohnfläche verändert. Einkommen/Vermögen spielen sicher eine Rollen. Corinna Heye (raumdaten.ch) hat in einem Vortrag aufzeigt, dass der Wohnflächenverbrauch mit steigendem Alter stark zunimmt. - Vor allem weil viele Eltern in grossen Familienwohnung bleiben wenn die Kinder ausziehen. Sie hat sich aber allenfalls nur auf die Stadt Zürich bezogen.

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Ein Superbeitrag. Danke Republik!

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Guter Titel und sehr interessanter Artikel; vielen Dank dafür.

Daraus ersichtlich ist die überproportionale Zunahme des privaten und öffentlichen Verkehrs. Verstopften Strassen und überfüllte öffentliche Verkehrsmittel können da sehr schnell zum Schluss verleiten, dass dieses Problem auf die hohe Einwanderung zurückzuführen ist.

Meiner Ansicht nach gibt es aber gerade hier auch einen anderen ebenso grossen Sündenbock, der viel zu wenig beachtet wird: Der Steuerwettbewerb! Orte mit aggressiver Steuerpolitik ziehen viele (nicht wenige ausländische) Firmen an, diese generieren Arbeitsplätze und gleichzeitig explodieren dort die Mieten. Wer verrichtet die Arbeiten im mittleren und niedrigen Lohnsegment? Pendler und zwar ganz nach dem Motto, umso tiefer der Lohn, umso länger der Arbeitsweg!

Eine eingehende Analyse zu diesem Problem wäre aufschlussreich. Vielleicht könnte sie auch aufzeigen, was für einen Kollateralschaden der Steuerwettbewerb unter dem Strich anrichtet.

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Anderer
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P. M.:

Wer verrichtet die Arbeiten im mittleren und niedrigen Lohnsegment? Pendler und zwar ganz nach dem Motto, umso tiefer der Lohn, umso länger der Arbeitsweg!

BFS

Zudem legen Personen mit hohem Ausbildungsniveau und entsprechend gutem Einkommen im Schnitt auch längere Einzelwege zurück, um sich von ihrer Wohn- zur Arbeitsstätte zu begeben (BFS 2016b).

(https://www.bfs.admin.ch/bfsstatic/…477/master) S.58

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Danke für den Beitrag. Einfach, selbsterklärend und klar.

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Die Zahlen sind eigentlich schon lange klar.
Trotzdem tun sich die Politik wie auch die Wissenschaft sehr schwer damit ehrlich zu den Menschen zu sein. Da wird weiterhin argumentiert es gäbe unendlich Ressourcen und die Anzahl der Menschen seien kein Problem.
Wenn es uns ernst damit ist die ganzen Zahlen auf eine erträgliches Mass zu nivellieren, dann müssen wir keinen sinnlosen Umstieg auf Elektroautos fördern und tonnenweise Photovoltaikanlagen bauen sondern einfach mal damit beginnen auf Dinge zu verzichten. Aber bei uns haben ja schon Sozialhilfebezüger einen höheren ökologischen Fussabdruck als 1 Erde. Sonst kann ja jeder gerne mal zB. den Rechner vom WWF benutzen und schauen was alles noch drin liegt, wenn man global den selben Massstab ansetzen würde.
Genau so erschreckend die Ausweitung des Gesundheitssystems wo man trotz des enormen Wachstums allen Ernstes mehr Stellen und Geld fordert. Die Umverteilung von Geld (und dank Corona wohl auch Lebensjahren) von den Jungen zu den Alten geht auch in die gleiche Richtung des Zwangs zu Wachstum.
Fakt ist, dass wir schon lange auf ganz viel verzichten müssten oder man endlich einmal ehrlich ist und damit beginnt die Anzahl der Menschen auf diesem Planeten zu reduzieren.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Es trifft sicher zu, dass Einschränkungen beim Konsum und bei der Reproduktion die Probleme entschärfen würden. Das nicht unerhebliche Problem dabei ist, dass solche Bemühungen bei Freiwilligkeit nur durch einen kleinen Teil der Menschen umgesetzt werden (ich bemühe mich selbst auch, aber der Durchbruch bleibt aus). Und wenn so etwas wirksam umgesetzt werden soll, ist die Gefahr gross, dass wir ganz schnell in autoritären oder totalitären Strukturen landen. Oder bei rassistischen Schnapsidee wie ecopop.
Der Weg über bessere Bildung, Einbezug aller Akteure, demokratische Weiterentwicklung der Gesellschaft etc. ist mühsam und widersprüchlich. Aber die Gefahr, dass die Menschlichkeit nicht auf der Strecke bleibt, ist kleiner.

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Bis vor ein paar Jahren hätte ich Ihre Überlegungen vollumfänglich geteilt.
Aber die existierenden 'sozialen Lenkungsabgaben' belohnen es Kinder zu haben, eine vergünstigte Wohnung zu nutzen und Auto/ÖV/Flugzeug zu benutzen, obwohl sich dies nachweislich negativ auf sämtliche Zahlen auswirkt. Vom 'Gesundheitssystem' wollen wir gar nicht reden.
Wenn schon lenken, dann bitte in die richtige Richtung.

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"Physiker"
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Wie kommen Sie auf "rassistische Schnapsidee" bei Ecopop? Es ging um einen neuen Artikel in der Bundesverfassung, der in der Schweiz eine Einwohnerzahl anstrebte auf einem Niveau, auf dem die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft sichergestellt wären. Mindestens dürfe die ständige Wohnbevölkerung infolge Zuwanderung im dreijährigen Durchschnitt nicht um mehr als 0.2% pro Jahr wachsen. Ich fand die Worte "infolge Zuwanderung" falsch, aber rassistisch sind sie nicht, eher nationalistisch und unnötig (vielleicht ein Versuch, SVP-Wähler zu erreichen?). Natürlich reicht die harte Forderung nie und nimmer um die weiche zu erreichen, wie wir hier diskutieren. Dann sollten noch Mittel der Entwicklungszusammenarbeit in die freiwillige Familienplanung fliessen. Das war objektiv sehr sinnvoll und gut gemeint, aber ein Kommunikations-GAU.

Das Problem mit der Bildung ist leider, dass sie nicht besser wird, nur anders. Bei der demokratischen Weiterentwicklung der Gesellschaft sehe ich zwar Fortschritte, die aber mit den zunehmenden Problemen nicht Schritt halten.

Ob es eine Lösung gibt, weiss ich nicht. Mindestens sollte angestrebt werden, externe Kosten zu internalisieren, damit nicht so viele schädliche Tätigkeiten tatsächlich hoch subventioniert sind.

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Die Umverteilung von Geld (und dank Corona wohl auch Lebensjahren) von den Jungen zu den Alten geht auch in die gleiche Richtung des Zwangs zu Wachstum.

Wie hat man sich eine Umverteilung von Lebensjahren vorzustellen?
Und wie eine Reduktion der Anzahl Menschen 'auf diesem Planeten'? Letzteres habe ich Sie schon einmal gefragt. Soweit ich mich erinnere, sind Sie mir eine konkrete Antwort schuldig geblieben.

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Es ist wohl kein grosses Geheimnis, dass reiche Menschen durchschnittlich länger leben als Arme. Menschen mit höherer Bildung leben ebenfalls länger. Und Ausländer haben eine geringere Lebenserwartung als Schweizer, wohl Hauptsächlich auf Grund der vorher genannten Faktoren. Ich sehe nur, dass viele Menschen Massnahmen fordern, aber niemand diese bezahlen will.
Inwiefern können Sie also garantieren, dass die Auswirkungen der Massnahmen nicht zu einer Zunahme solcher Fälle führen wird?

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Sie könnten dies zum Beispiel machen, indem sie Menschen die keine Kinder haben belohnen, anstatt die welche Kinder haben zu subventionieren. Sie könnten auch Kinder 'teilen' und Familien neu denken. Wenn sie sehen wie Patchworkfamilien sich innert kürzester Zeit als alternatives Familienmodell etablierten, sehen sie schnell, dass solche Modelle schnell Realität werden, wenn gewisse Bedingungen sich ändern.
Heute existieren auch Familien mit zwei Vätern oder Müttern die nicht beide das Erbgut beisteuern können. Ich hoffe sie sehen solche Konstellationen nicht als unnatürlich an, dann müssen sie dies einfach noch etwas weiter denken.
Und es gibt sicher genügend Menschen die noch bessere Ideen hätten als ich, wenn man denn einmal anerkennen würde, dass man dieses Problem lösen muss. Aber es reden ja alle nur noch von der Klimaerwärmung, als gäbe es auch sonst nicht genügend Probleme.

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Warum wurde diese Frage nach der Bevölkerungszahl nicht bereits vor 20 oder noch mehr Jahren gestellt? Ich denke jetzt sind wir einfach etwas zu spät um ohne drastische Massnahmen die Richtung ändern zu können. Gleiches gilt auch beim Klimawandel der schon viel früher begonnen hat und jetzt nur noch mit grossem Aufwand aufgehalten werden kann.

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Eine Frage hätte ich noch bezüglich dem Schluss, dass heute vermehrt in die Höhe gebaut wird. Wurden hier die Flächen von verbauten und unverbauten Bauzonen ausgewertet (statistische Zahlen von Frei- bzw. Grünflächen von Bauzonen sind meines Wissens nicht vorhanden)? Hierbei wäre dieser Schluss natürlich falsch, da dieser Zuwachs zum grösseren Teil wohl durch verdichtetes Bauen und nicht durch eine Mehrzahl an Geschossen entstanden sind.

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Idealist
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Die Frage, welche ich mir zum Thema Bevölkerungszahl immer stelle ist, welcher Vorteil denn eine Maximierung dieser Zahl den hat. Ja, man wird wohl mit viel Bescheidenheit, Rücksichtnahme, Verzicht etc. vielleicht eine 20 Mio. Schweiz organisieren können. Doch was sind die Vorteile gegenüber einer 10 Mio. oder 5 Mio. Schweiz? Wenn ich an eine wachsende Bevölkerungszahl denke, kommen mir dutzende Herausforderungen in den Sinn, aber kaum ein positiver Punkt. Vieles, was sich mit steigender Bevölkerungszahl scheinbar lösen lässt verschiebt die Probleme nur (Sozialversicherungen etc.). Die Frage dazu, die wir uns als Gesellschaft stellen müssten wäre daher wohl eher, welches die ideale Bevölkerungszahl ist, nicht die Maximale.

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(durch User zurückgezogen)
"Physiker"
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Danke für die Daten! Die Frage ist nun, was wir damit machen. Gemäss "Fussabdruck" ist die Schweiz mit den aktuellen Konsumgewohnheiten dreifach überbevölkert oder konsumiert dreifach zu viel pro Kopf. Die Bevölkerung kann noch lange Zeit nicht schrumpfen, also muss der Konsum radikal veringert werden, um unsere Lebensgrundlagen langfristig zu erhalten. Oder dreifach effizienter werden ohne Kompensation der Effizienz durch Mehrkonsum, wie das oft geschieht.

Bezüglich der aktuellen Abstimmung ist die Frage, was dies bedeutet. Die Personenfreizügigkeit hat nichts mit Flüchtlingen zu tun, deren Konsum sich in der Schweiz zwangsläufig vergrössert. Auch nicht mit Touristen mit meistens hohem Konsum. Sondern mit Arbeitenden aus dem EU-Raum sowie evtl. Kontingenten von Fachleuten aus aller Welt, StudentInnen, usw. Diese kommen aus Ländern mit einem ähnlichen oder gar grösseren Konsumniveau als die Schweiz, also ist der Effekt klein oder positiv, bis auf die dadurch ausgelösten zusätzlichen Reisen. Als ich noch in Grossbritannien wohnte, reiste ich 3-4 Mal pro Jahr in die Schweiz, wenn auch mit dem Zug.

Aber, es wird gesagt, dass wir von der Personenfreizügigkeit profitieren; diese generiert also Wachstum und Konsum. Wenn wir den Konsum mit allen Mitteln reduzieren wollen, müssten wir sie aufheben. Aber das wäre unsozial. Anderseits wäre es für eines der reichsten Bevölkerungen der Welt unethisch, nach noch mehr Reichtum zu streben. Was also tun?

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(von der Moderation verborgen)

Iwie habe ich dieses mal ein paar Probleme mit den Zahlen...

  • sie schreiben selber: gefragt sind kleine Wohnungen, gebaut werden grosse. Dieses Statement ignorieren sie dann aber völlig und setzen den verfügbaren mit dem genutzten wohnraum gleich.

  • 65% mehr Beschäftigte im Gesundheitswesen: wieviele sind das in stellenprozenten?

  • Kleiderimporte: das ist nicht zwingend identisch mit dem Konsum. Wie viel davon wurde verkauft? Teuerungsbereinigt, wie viel Umsatz damit gemacht?

  • Stromverbrauch: was ist da der Anteil privater und was derjenige von Firmen? Und wie hat sich dies entwickelt? Sie nehmen hier den kompletten Stromverbrauch und listen gleich danach eine Reihe von Geräten die vor allem privat genutzt werden und setzen damit Bevölkerung mit Stromverbrauch gleich, das stimmt so einfach nicht

  • ÖV und strassenverkehr da nennen sie nur die Anzahl nutzer, nicht die Zeit, die genutzt wird. Die Daten sind wohl schwer zu bekommen, aber eine unterscheidung nach Typ z.B. mit Tram/Stadtbus, SBB regional, SBB interregional und Postauto müsste doch möglich sein?

All in all zeichnet mir der Artikel ein zu unvollständiges Bild.

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