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Meine erste Reaktion nach diesem fundierten Bericht ist Entsetzen, Wut und auch Resignation.
Was können wir denn angesichts solcher von Menschen bewusst verursachten Katastrophen überhaupt noch tun?
Wir kennen den Strafbestand des Verbrechens gegen die Menschlichkeit. Es müsste unbedingt auch der Strafbestand des Verbrechens gegen die Natur eingeführt werden.
Angesichts der Weltlage bleibt das wohl ein frommer Wunsch.
Resignation ist die falsche Antwort. Wir dürfen nicht schweigen. Solche Verbrechen müssen dringend in das öffentliche Bewusstsein gebracht werden.
Dazu brauchen wir weitere und ganz konkrete Informationen, welche Rolle unser Land bei der Zerstörung des Amazonas-Gebietes spielt. Welchen Anteil hat die Schweizer Finanzindustrie und Wirtschaft an diesen Verbrechen? Wie sind die Verflechtungen mit der brasilianischen Regierung und Wirtschaft? Welche Finanzströme fliessen?
Ich fürchte, dass hier einiges sehr Unangenehmes zum Vorschein kommt.
Bitte an die "Republik": Bleibt dran an diesen Themen, vielen Dank!

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Ja können wir. Weniger solche Berichte lesen, die nur das Problem beschreiben und nicht die Hintergründe. Konkret können wir das Problem lösen in dem wir Ressourcen-Lenkungsabagben (Energie, Palmöl, importierte Futtermittel, Dünger usw.) einführen und diese pro Kopf zurück erstatten.

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Ich bin ein großer Freund einer Ressoucenabgabe mit pro Kopf Rückverteilung (trotzdem möchte ich es hier nicht 20 mal lesen).
Ich fürchte jedoch, dass die wahre Ursache nur verdeckt würde und die Abgabe daher nur eine Verzögerung in einer viel tieferen Fehlentwicklung bedeuten würde.
Meiner Einschätzung nach liegt die Ursache im Kapitalismus, der uns zwar den Wohlstand gebracht hat, eine reife Gesellschaft aber umbringt, wenn der Kapitalismus selbst sich nicht weiterentwickelt oder sogar abgelöst wird.

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Zitat Simon Reber:

Ausserdem sind sie mir noch die Antwort schuldig, wie sie die Lenkungsabgabe gegen den Willen von Parlament und Stimmvolk durchsetzen wollen

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Ich kenne die Verhältnisse in Südamerika aus persönliche Kontakten mit Indigenen sehr gut. Solche Artikel ärgern mich masslos. Sie blenden die Ursache des Problems aus und stempeln Regierungen oder einzelne Personen zu Schuldigen und lenken von der eigenen Verantwortung ab.
Ich kenne keine Regierung in Argentinien oder Brasilien die in den letzten Jahren an die Macht gekommen ist, indem sie sich nachhaltig verhalten hätte nach unseren Vorstellungen. Alle Regierungen sind an die Macht durch Kapital gekommen oder spätestens nach ihrer Wahl mussten sie möglichst schnell den Zugang zu Kapital sichern. Der jetzige Präsident Brasiliens zeigt dieses Verhalten nur deutlicher als seine Vorgänger. Das einhalten von Umweltstandarts hält keinen Führer in Argentinien noch in Brasilien an der Macht. Diese Verhalten der Regierungen ist nur möglich, durch das scheinheilige Verhalten unter anderem aller europäischen Staaten und dazu zählt auch die Schweiz. Ans Kapital kommen Staaten wie Brasilen und Argentinien durch Saatsanleihen, direkt Investoren, Umweltschutzgelder, Entwicklungshilfe für Indigene und vor allem durch den Eport von Futtermittel für die Fleischproduktion oder noch schlimmer Treibstoff, der aus Lebensmitteln (Bio-Fuel) hergestellt wird. Sie bekommen dieses direkte oder indirekte Kapital durch ihren gewaltigen Ressourcenreichtum in ihren Ländern, den wir in unseren Ländern nicht haben, jedoch glauben ein Recht zu haben ihn Klaufen zu dürfen (ein Kunstwort aus der Verbindung Klauen und Kaufen) Alle diese Regierungen unterstützen ihr Volk nur soweit, dass sie nicht abgewählt werden. Diesbezüglich verhalten sich unser Politiker keineswegs anders. Wer es nichtglaubt schaue sich diesen Link an (https://www.parlament.ch/de/ratsbet…ctId=40423). In Argentinien und Brasilien ist es üblich die Bevölkerung zu kaufen durch direkte finanzielle Unterstützung vor den Wahlen, sei es durch Essenspakete, Schulgebäude ohne Lehrer, kurzfristige Verbesserungen usw.. Diese Aktion sind nur auf den Wahlerfolg ausgelegt und werden meist durch das Ausland unterstützt. Sie zielen nie auf eine nachhaltige Etwicklung ab, die haben z.B. die Indigenen gar nicht nötig.
Dies Art von Politik kennen wir inzwischen auch in der Schweiz im Zusammenhang mit der der Volksabstimmung zur Energiewende. Auch dort wurde soviele Stimmen gekauft durch Verteilung von direkten und indirekten Subventionen bsi die Mehrheit zustimmte. Das es nichts gebracht hat und unsere Politiker dies sehr wohl wisen zeigt nochmals dieser Link ( https://www.parlament.ch/de/ratsbet…ctId=40423)
Ich erlebte immer wieder, dass es bei den NGO´s so z.B. dem WWF Schweiz (ich war selbst Präsident des WWF Kanton Aargau und Mitglied der Kreativgruppe des WWF Schweiz) es primär nicht um die Unterstützung der Indigenen geht, sondern um ihr eigenes gutes Image für möglichst viele Spenden. Wenn dem nicht so wäre, dürfte es Bewegungungen wie Friedays for Future gar nicht geben. Das gleiche gillt für europäische Regierungen. Es geht Ihnen primär um das gut Dastehen vor den Wählern. Und um das Fass zu füllen, wage ich es zu behaupten, dass auch der Verfasser dieses Artikels nur gut darstellen will, indem er zwar auf die nicht neuen grauenhaften Verhältnisse aufmerksam macht, bei den Lesern auslöst, oh wie schlimm ist das, aber nicht den gerinsgsten neuen Ansatz bringt um das Problem zu lösen. Einer der schlimmsten Sätze die ich in Argentinien hörte, war: "Wozu brauchen die Indigenen Urwald, wir geben Ihnen doch Essenspakete, die Entwicklungshilfeorganisationen Kleider, Schulen (in den unser Lenstil zum kollektiven Selbstmord gelehrt wird) und Photovolaikanlagen, was wollen diese Indigenen eigentlich mehr".
All diese Regierungen in Brasilien und Argentinien können sich nur an der Macht halten durch unser - damit meine ich unsere Regierungen, unser NGO´s und in Ländern mit einer direkten Demokratie wir alle- , nur als Arrogant und überheblich zu bezeichnendes Verhalten. Wir glauben wir hätten ein Anrecht darauf einen Lebensstil zu fröhnen für den es die Ressourcen von 2.8 Erden bedarf. Wir glauben das Recht zu haben die Ressourcen in Ländern und Argentinien auf Kosten der Schwächsten in Ländern wie Argentinien und Brasilen zu klaufen. Wir tun dies sehr verdeckt, in dem wir das beste Fleisch aus Argeninien importieren und unser hier produziertes Fleisch damit verbilligen, in dem wir Milch und Käse trinken und essen, die von Kühen kommt, die mit importierten Futtermitteln vollgestopft werden damit sie mehr als 30 Liter Milch pro Tag fabrizieren (Kühe die Rauhfutter von der Weide fressen, bekommen weniger als 12 Liter Milch pro Tag) und wir essen billiges Pouletfleisch aus China, das produziert wurde mit Futtermitteln aus Argentinien und Brasilien. Leider werden diese oft komplexen Zusammenhängein in der Republik kaum beschrieben und schon gar nicht werden wirksame Massnahmen vorgeschlagen.
Es wäre ein leichtes bei uns eine Korrektur vor zu nehmen, in dem wir Ressourcen-Lenkungsabgaben auf Energie, Futtermittel, Dünger, mit importierten Futtermittel hergestelltem Fleisch usw. einführen und diese Abgaben pro Kopf an die Bevölkerung zurück erstatten. Damit hätte unsere Bevölkerung die Wahl, ob sie diesen Unsinn mitmachen will und alle die sich nachhaltig Verhalten werden belohnt. Es wäre dann auch nicht mehr nötig Ablass an Umweltorganisationen wie WWF und ProNatura zu bezahlen. Ressourcen-Lenkungsabagben würde unseren Ressourcenverbrauch sofort entschwenden und die Ressourcen stünden zu günstigeren Preisen der Bevölkerung in Ländern wie Brasilien und Argentinien zur Verfügung. Aber offensichtlich scheint es auch in der Republik zum Mainsteam zu gehören auf andere zu zeigen um davon abzulenken von unserer eigenen Unfähigkeit etwas bei uns zu ändern. Es gilt als unschicklich etwas wie der Brasilienische Präsiden zu sagen : «Weniger essen. Und nur noch jeden zweiten Tag kacken». Was übersetzt heisst, fresst nicht so viel Fleisch, verschwendet nicht soviel Energie und Lebensmittel und wenn Ihr das tut, dann bin ich gerne bereit auf Euch zu hören. Leckt mich am Arsch, wenn ihr selbst keine bessere Lösung habt. Ich regiere eines der ressourcenreichsten Länder der Welt, das diesbezüglich Euch weiter überlegen ist.“ Wir vergessen, dass dieser Präsident von einer Mehrheit des Volkes gewählt wurde. Nicht weil er besser ist, nein weil wir nichts besseres zu bieten haben und tagtäglich bei diesem kollektiven Selbstmord selbst verdeckt Hand anlegen, jedoch besser sind uns als Gutmenschen darzustellen.
Ich möchte die Leser der Rebublik und die Authoren in den Repbulik in grosser Verzweiflung bitten, Massnahmen bei uns zu ergreifen, die letzlich den Indigenen Völker unterstützen ihr nachhaltigen Lenbenstil zu leben und nicht ständig mit den Fingern auf andere zu zeigen um von unseren eigenen Veantwortung ab zu lenken. Lasst und Ressourcen-Lenkungsabagen einführen mit Rückerstattung pro Kopf.

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Dieses "uns" und "unser" kann ich genauso wenig akzeptieren, wie ein Amazonas-Indianer nicht mit Bolsonaro als "DIE Brasilianer" in einen Topf geworfen werden will!
Ich nehme für mich in Anspruch, dass ich mich NICHT wie ein "Geiz ist geil!"-Konsumist und auch NICHT wie ein SVP-Nationalegoist verhalte.
Wenn Sie also schon Gruppierungen vornehmen wollen, dann ziehen Sie die Grenzen besser nicht geographisch, sondern Einstellungs- und Verhaltens-mässig!
Ja, es gibt diese globale Macht-Pyramide der imperialistischen und kolonialistischen Ausbeutung, und diese Pyramide ist überwältigend niederschmetternd riesig!
Aber daneben gibt es eben noch etwas Anderes, kleines und feines:
Ein globales Netzwerk der anderen, nicht hierarchischen und nicht ausgrenzenden, versklavenden und beherrschenden Sorte!
Dieses Netzwerk ist wie ein kleines Bäumchen, dass zu einem riesigen Baum anwachsen kann. DAS ist UNSER Baum des Lebens in UNSERER Welt!
Und die Wurzeln, der Stamm, die Äste und die Blätter lassen sich nicht mehr spalten und auseinander dividieren von Leuten, die etwas gegen Bäume haben.

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Hallo Herr Müller Ich verstehe nicht was Sie mir sagen wollen. Zu beginn schreiben Sie: Dieses "uns" und "unser" kann ich genauso wenig akzeptieren, wie ein Amazonas-Indianer nicht mit Bolsonaro als "DIE Brasilianer" in einen Topf geworfen werden will!
Dann schreiben Sie: "DAS ist UNSER Baum des Lebens in UNSERER Welt!".
Ja wir alle haben nur diese eine Welt.
Ich frage mich selbst immer genügt es, wenn jeder von uns Bäumchen planzt.
Für mich bin ich zur Überzeugung gekommen, dass ich mich Laut zu Wort melde, wenn Menschen leichtfertig Schuldige bezeichnen und damit ablenken von unsere Verantwortung in einem Land, dass das Stimm-, das Wahl-, das Initiativ- und Referendumsrecht hat und die von uns gewählten Parlamentarierer Verträge mit Bolsonaro tollerieren, die unser Lebensgrundlage zerstören. Da genügt es meine Ansicht nicht, still Bäumchen zu pflazen oder wie ich mich auf eine Alp zurück zu ziehen und zu schweigen. Aber wie gesagt, vielleicht verstehe ich Sie einfach falsch.

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Es ist alles richtig was sie schreiben. Sie haben jetzt etwa in zehn Kommentaren bekräftigt, dass sie gedenken Lenkungsabgaben einzuführen. Bloss wie sie das erreichen wollen, ist mir ein Rätsel. Genau wie Bolsonaro, ist unser rechtsbürgerliches Parlament von der Mehrheit der Schweizer Wahlberechtigten gewählt. Selbst wenn es im Herbst einen Erdrutschsieg der Grünen gibt, werden wir immer noch eine stabile bürgerliche Mehrheit im Parlament haben. Wie die Mehrheit der Brasilianer sich im Recht fühlt ihr Land auszubeuten und in alle Welt zu verscherbeln um ihr Leben zu finanzieren, fühlt sich die Mehrheit der Schweizer im Recht, anderen Ländern das Steuersubstrat zu klauen, um ihren Luxus zu finanzieren.
Es ist völlig klar, dass mit dem Kapitalismus als Wirtschaftssystem ein nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen niemals zu haben sein wird. Allein es fehlt die Einsicht und der Wille hier etwas zu ändern. Nur ganz Wenige sind bereit auf all den nutzlosen Tand zu verzichten, der uns täglich aufgedrängt wird.
Ich befürchte, nur eine Katastrophe gigantischen Ausmasses kann die Dampfwalze des Egoismus stoppen, völlig egal was die Republik Journis schreiben oder nicht.
Tatsache ist auf jeden Fall, dass die Schweiz ihre Ausbeutung in den letzten zwei Jahren nicht deutlich intensiviert hat. Mit der Wahl Bolsonaros hat die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes aber um ein Vielfaches zugenommen, das ist nicht einfach eine Fortführung der Politik Lulas und Rousseffs. Die Linken wurden in Brasilien vom Kapital rücksichtslos weggeputscht. Deshalb finde ich es in Ordnung, wenn hier die grassierenden Missstände in Brasilien thematisiert werden. Die Brasilianer könnten durchaus sehr rasch etwas verbessern, indem sie wieder links wählen.
In anderen Artikeln werden die grassierenden Missstände in der Schweiz thematisiert und die Schweizer könnten sofort etwas ändern, wenn sie endlich aufhören würden SVP und FDP zu wählen, was sie aber kaum tun werden...

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Das Problem liegtkeineswegs beim rechtsbürgelichen Parlament. Es liegt in einer nie dagewesenen Einigkeit unser derzeitigen Parlamentarier links und rechts, dass man keine Energie-Lenkungsabagbe will. Meiner Ansicht nach ist dieses ständige suchen nach Schuldigen, oder warum es eben nicht geht, verhindert letzlich die Einführung einer Enegie-Lenkungsabagbe mit Rückerstattung pro Kopf. Wenn Sie es mir nicht glaubenschauen Sie sich diesen Link an. Im spezieleln die Aussage von Ständerat VonLanthen. https://www.parlament.ch/de/ratsbet…ctId=40423

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Bis wir die Lenkungsabgaben haben, dazu noch auf EU und globalem Level, wird der letzte Baum abgebrannt sein.

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Alle meine Berechnungen und konkreten Modellrechnungen zeigen, dass es eben nicht die EU oder die Welt braucht. Wir können dies sehr wohl im Aleingang umsetzen. Man muss sich jedoch damit ernsthaft beschäftigen wollen.

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Der Amazonas eignet sich sehr gut als exemplarisches Beispiel dafür, zu überlegen, was wir in der Schweiz individuell und institutionell dazu beitragen, dass sich die SItuation so entwickelt und was wir tun können, damit sich etwas ändert und zwar ökologisch, ökonomisch und politisch. Ich fände es toll wenn die Republik hier einen Schwerpunkt setzen könnte. Nur das würde einen Unterschied machen. Einmalige Berichte wie dieser machen stark betroffen, lösen aber nur Trauer, Hilflösigkeit und Frust aus. Folgende Themen könnten z.B. vertieft und beharrlich verfolgt werden: Welche Institutionen der Schweiz beinflussen wie die Situation und wie können wir wiederum Einfluss nehmen auf diese? Welches Konsumentenverhalten begünstig konkret die Entwicklungen im Amazonas und wie kann ich als Konsument konkret Einfluss nehmen?

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Vielen Dank, Herr Messmer, Sie sprechen mir aus der Seele. Mein erster Impuls war ein schlichter kurzer Kommentar: «Und was können wir tun?» – Denn es macht wirklich nur hilflos, in Anbetracht dessen, dass sogar Kritik von offiziellen Institutionen eigentlich nichts bewirkt …

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Sie treffen das Problem im Kern, Herr Messmer, es hilft nicht weiter, beim politischen System im Brasilien zu fokussieren, sondern tatsächlich greifende rechtliche Kompetenzen im Klima Recht fest zu legen und solche Möglichkeiten bestehender Organisationen zu nutzen oder zu erweitern.

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Was da in Brasilien abgeht, ist entsetzlich:

  • Die Rechte setzt mit gezinkten Karten unter dezentem Applaus des gesamten Westens die gewählte linke Präsidentin ab.

  • Die Rechte bringt Lula als Hoffnungsfigur der Linken nicht um, wie man das früher gemacht hätte, sondern beschuldigt ihn der Korruption, fälscht Beweise und sperrt ihn weg.

  • Aus den USA haben seit Jahrzehnten evangelikale Sekten die Gesellschaft zersetzt und Bolsonaro an die Macht gebracht. (Erschütternd, dass ich jemals die Schwäche der katholischen Kirsche bedauern muss!)

  • Die EU breitet einen Handelsvertrag MERCOSUR vor, um noch mehr Autos und industriellen Schrott nach Lateinamerika liefern zu können. Wir sind noch nicht Exportweltmeister genug. Dafür werden dann Fleischberge und Futtermittel für die Landwirtschaftsindustrie nach Europa geholt. (Erschütternd, dass ich jemals auf den französichen Landwirtschaftsprotektionismus hoffen muss!)

  • Der ehemalige Schweizer Wirtschaftsminister zimmert einen ähnlichen Vertrag für die Schweiz.

  • Gestern setzt der neue Wirtschaftsminister im Bundesrat durch, dass die Direktzahlungen nicht auf 250'000 Franken plafoniert werden, damit die Futtermittellandwirte weiter absahnen können.
    Entsetzlich: Aber spätestens ab Punkt Drei haben wir hier in Europa und in der Schweiz einen ganz direkten Einfluss!

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Alles treffend, statt umzukehren, wird die Fahrt auf dem Irrweg noch beschleunigt. Kein Freihandel mit Brasilien oder Mercosur, wenn der Schutz des Amazonas nicht gegeben ist.Doch was hilft das, wenn die Chinesen in die Bresche springen? Was sir nicht erwähnen, der Teil der Wirtschaftselite, der JB ermöglicht hat.

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Es ist nicht anzunehmen, dass ein Typ wie Jair Bolsonaro in Brasilien mehr als vier Jahre im Amt bleibt, aber das ist kein Trost und darf uns nicht beruhigen, selbst dann nicht, wenn auf ihn allenfalls wieder ein/e umweltfreundlichere/r Präsident/in folgt. Denn die Ursache das Problems Regenwaldabholzung liegt, wie einige GesprächsteilnehmerInnen richtig festgestellt haben, bei uns, also in Europa und der Schweiz. Wir müssen uns deshalb schleunigst einig werden, welche Konsequenzen zu ziehen sind, und zwar vorab in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion. Boykotte sind dabei erste, kleine Signale, mittel- und langfristig geht es aber um eine massive und konsequente Reduktion unseres Verbrauchs an genau den Produkten, für die der brasilianische, kongolesische, kolumbianische etc. Regenwald abgeholzt wird (z.B. Soja, Zuckerrohr, Mineralien und seltene Erden). Dabei kann jede/r bei sich selbst beginnen, es braucht jedoch zusätzlich und vor allem auch Lenkungsabgaben und gesetzliche Vorschriften. In diesem Zusammenhang verstehe und unterstütze ich auch die zunehmend radikalen Initiativen, die im Moment diskutiert und über die schon bald abstimmen werden. Direktzahlungen für Biolandbau waren einmal (und sind immer noch) gut und wichtig, aber jetzt braucht es dringend härtere Leitplanken.

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Einiges gelesen zum Thena, Ihr Artikel war der Informativste in Bezug auf die brasilianische Seite. In einem weiteren Beitrag können die internationalen Handels und Kapitalströme beschrieben werden, welche die Haupttreiber dieser katastrophalen Entwicklung ist.

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Die Antwort von Friday for future:

The brazilian rainforest is on fire - and so are we! 🔥🌳💪

Brasilien erlebt zur Zeit die schlimmsten Brandrodungen seit Beginn der Aufzeichnungen. Bolsonaro lässt im Interesse der Agrarlobby riesige Flächen Regenwald abbrennen und hat die Rechte indigener Völker beschnitten. Solidarisieren wir uns morgen Freitag, 23.08. mit den indigenen Völkern in ihrem Kampf gegen Umweltzerstörung, indem wir uns provisorisch um 12.10 Uhr beim Bubenbergplatz/Hirschengraben treffen, bis der definitive Kundgebungsort feststeht. Bringt Schilder, Transpis und Dinge um Lärm zu machen. Idealerweise werden den ganzen Tag hindurch Menschen dort sein.

Setzen wir ein Zeichen gegen Umweltzerstörung, Rassismus und Faschismus!

Whatsapp: https://tinyurl.com/SOSamazoniaBern
Telegram: https://t.me/joinchat/Ir8KZg92wonihrpzYL7P1g
Infos zur internationalen Aktion: https://tinyurl.com/sosamazoniaberninfo

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Ich schliesse mich an. Angst, Beklemmung und Entsetzen sind meine drei Gefühle beim Lesen. Ohnmacht auch. Südafrika wurde u.a. über einen wirtschaftlichen Boykott aus der Apartheid geholt. Ob sich Brasiliens Soja-etc- AbnehmerInnen auf so etwas einigen könnten?

Die deutsche Entwickungshilfe streicht Umweltprojekte im Amazonas im Konflikt mit Bolsanaro. Das trifft die Falschen, gäbe es da andere Wege ? Schwierig.

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Ja es gibt andere Wege. Die konsequente Einführung von Ressourcen-Lenkungsabagaben (Energie, Palmöl, Futtermittel, Dünger usw.) und deren Rückerstattung pro Kopf. Und ganz allgenein Artikel die Masnnahmen aufzeigen die dasProblom lösen und nicht nur bechreiben ohen die wirklichen Hintergründe auf zu zeigen.

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Zitat Simon Reber:

Ausserdem sind sie mir noch die Antwort schuldig, wie sie die Lenkungsabgabe gegen den Willen von Parlament und Stimmvolk durchsetzen wollen

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Das einzig Erfreuliche an diesem Bolsonaro-Alptraum:
Die Zuspitzung der Umwelt- und Klima-Katastrophe verdeutlicht, dass sich die Welt in einem dramatischen Kampf zwischen Leben und Tod befindet.
Das Verhalten der skrupellosen Geschäftemacher, die Indigene und Kleinbauern-Familien vertreiben und massakrieren lassen (vom Militär und von paramilitärischen Todesschwadronen), den tropischen Urwald mit seiner überwältigenden Biodiversität abholzen und abbrennen, darauf einige Jahre agroindustrielle Landwirtschaft betreiben, bevor der nun ungeschützt dem heftigen Tropenwetter ausgesetzte Boden ausgelaugt, ausgedorrt, wegerodiert und verwüstet ist, verdeutlicht das katastrophale Fehlverhalten der von der Natur komplett entfremdeten, "modernen" Menschen, die nur noch in Städten leben und sich nur noch für Technik interessieren, wie schnelle Autos, Computerspiele, Club-Discos, Luxus, und so weiter.
Und in dieser Zuspitzung der weltweiten Bedrohungslage wird auch klar, dass die richtige Richtung nur die entgegengesetzte Richtung sein kann!
Das heisst: Alles Schädigende und Selbstschädigende rauswerfen, was mit dem Phänomen Bolsonaro/Trump zu tun hat!
Nichts Toleranz und Demokratie und Respekt mit DIESEN Scheusalen!
Was das dann ganz konkret bedeutet, muss JedeR hier selber entscheiden und dabei auch seine/ihre jeweiligen Fähigkeiten und Möglichkeiten mit berücksichtigen und richtig einschätzen!
Als Dschungelindianer würde ich vielleicht versuchen, einem solchen Bolsonaro-Soldaten aus dem gut getarnten Hinterhalt im Urwald einen Giftpfeil durch den Hals zu jagen.
Aber dann trifft es wohl nur wieder irgend einen armen Schlucker, der sich mit der Holzfällerei einen Lebensunterhalt für sich und seine vielköpfige Familie zu verdienen versucht...
Als Bruno Manser würde ich wohl mit einer spektakulären Gleitschirm-Aktion auf das Drama des Ethnozids und Ökozids an den Penan und ihrem Urwald auf Borneo aufmerksam zu machen versuchen.
Aber Bruno Manser ist seit seinem letzten Aufbruch zum Volk der Penan verschwunden und muss tot sein. Vermutlich wurden Killer auf ihn angesetzt, was in Ländern der "3.Welt" leider etwas sehr alltägliches ist. (Der Beruf des Killers ist dort so gewöhnlich, wie bei uns der Beruf des Metzgers. Wer das militärische Handwerk des Kämpfens und Schiessens beherrscht, arbeitet mal bei der Polizei, mal beim Militär, mal bei der Mafia, oder als "Ich-AG mit Killer-Brevet". Auf den Philippinen ist ein Killer Präsident: Rodrigo Duterte...)
Als Rolf Müller versuche ich, möglichst nachhaltig zu leben, ein kleines Natur-Reservat zu erhalten und zu pflegen, bio-fairtrade einzukaufen, ÖV zu benutzen, möglichst wenig zu fliegen, auf Social Media zu kommentieren, Energie zu sparen, rot-grün zu wählen, usw.
Es gibt so vieles, was wir tun können!
Und auch in Brasilien wurde ja offenbar vor Bolsonaro sehr viel sinnvolles und wunderbares unternommen!
Sonst hätten Bolsonaro und seine Macho-Rambos und Bling Bling-Tussies
ja heute nicht so viel zum zerstören und zum kaputt schlagen!
Letztlich will das Leben aber auch in Zeiten des Bolsonaro-Staatsterrors nichts als leben, und darum wird es auch allen diesen neuen Mördern, Vergewaltigern und Natur-Schändern weiter trotzen, indem es immer wieder von neuem auf die Welt kommt und immer von neuem keimt und ausschlägt!
Selbst in der Wüste regt sich immer noch einiges an Leben!
Bolsonaro wird an SEINEM Ende nicht triumphieren, so wie auch Hitler an seinem Ende nicht triumphieren konnte. Hitler schluckte im Gegenteil eine Gift-Tablette in seinem letzten Zufluchtsort, einem "Führer-Bunker".
Er flüchtete sich damit so feige aus dem "Leben", wie der "Hater"-Pionier und halb-tote Zombie im Grunde sein ganzes nicht gelebte Leben lang schon immer feige war!
Hitler flüchtete sich in Kriege, weil er Angst hatte vor der Natur, vor den Frauen, vor den Kindern, vor dem Leben überhaupt in seiner wunderbaren Vielfalt und seiner überwältigenden Grossartigkeit!
Was für ein lächerliches, keifendes Männchen mit Schnauz war dieser Adolf Hitler!
Und was für ein "un-brasilanisch" mürrischer, unfreundlicher, hässlicher Kerl ist doch dieser Bolsonaro!
Dass Brasilien VIEL MEHR und viel besseres zu bieten hat, weiss ich, ... zum Glück!

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Esgeht einfacher. Unterstützen Sie mich Ressourcen-Lenkungsabagben (Energie, Palmöl, importierte Futtermittel usw.) ein zu führen und diese pro Kopf zurück zuerstatten. So landnge wir nicht bewesein, dass eine weniger verschwenderischer Umgang mit Ressorcwem möglichb ist und eine hohe Lebensqualität sichert, wird sich nie etwqas ändern. Es lieg an uns und nicht an den anderen.

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Zitat Simon Reber:

Ausserdem sind sie mir noch die Antwort schuldig, wie sie die Lenkungsabgabe gegen den Willen von Parlament und Stimmvolk durchsetzen wollen

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Schockierend und unglaublich traurig! Dennoch ist da mehr Wahrheit drin als uns lieb ist, denn es zeigt auch das enorme Verbesserungspotenzial von Europa. Gerade beim Thema Aufforstung und Pflanzung von Bäumen. Was kann man tun, wo kann man helfen? Wie steht es um die Schweiz?

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Leider wird der Zusammenhang zur Schweizer Politik, im speziellen der Landwirtschaftspolitik in der Schweiz nicht aufgezeigt. Die wirksamste Massnahme ist die Einführung von Ressourcen-Lenkungsabagben mit Rückerstttung pro Kopf. Damit werden alle belohnt die sich nachhltig verhalten.

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Zitat Simon Reber:

Ausserdem sind sie mir noch die Antwort schuldig, wie sie die Lenkungsabgabe gegen den Willen von Parlament und Stimmvolk durchsetzen wollen

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Bereits 1972, an der Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen in Stockholm, wurde die Abholzung des Amazonas-Urwalds durch die brasilianische Regierung als "ökologisches Hiroshima" bezeichnet.

Der berühmte französische Anthropologe Claude Lévi-Strauss, der seine Forschungsreisen in Brasilien in seinem Buch "Traurige Tropen" (1955/70) beschrieb, sagte in einem Interview, das 1974 in "Grenzen des Wachstums - Pro und Contra" von Willem Oltmans publiziert wurde, folgendes:

Die ganze Menschheit ist in Gefahr, denn wir sollten nicht vergessen, daß die tropischen Urwälder nicht mehr nachwachsen, wenn sie einmal zerstört sind. Wenn sie vernichtet sind, sind sie es für alle Zeiten. Sie kommen nie wieder. Soviel ich weiß, stammt ein beträchtlicher Teil des Sauerstoffs der Erdatmosphäre aus den Urwäldern des Amazonas. Wenn sie gerodet würden, wäre die Sauerstoffversorgung der ganzen Menschheit in Gefahr.

Doch nicht nur das Wissen über diese katastrophische Kaskade ist alt, sondern auch der abwehrende Vorwurf der (krypto-)kolonialistischen Einmischung durch die "Erste Welt" und ihren Mahnungen nach Biodiversität und Klimaschutz. Verständlich, war ja die "Erste Welt" mit ihrem Imperialismus und Kolonialismus die Hauptakteurin bei der globalen Extraktion natürlicher (und "humaner"!) Ressourcen in der "Dritten Welt".

Was wäre also zu tun?

Joachim Radkau konstatiert in "Die Ära der Ökologie" (vgl. S. 241 f.):

Die Natur lässt sich auf lange Sicht nur durch Formen nachhaltiger Nutzung schützen, nicht durch den Versuch, jegliche moderne ökonomische Nutzung zu unterbinden. Es hat seine Logik, dass der Öko-Diskurs international seit den 1990er Jahren von dem Leitziel Nachhaltigkeit beherrscht wird; das alte Zauberwort Wildnis erwies sich mehr und mehr als Irrlicht. Wie jedoch eine nachhaltige Bewirtschaftung im Falle der Tropenwälder aussieht, diese Frage ist weiterhin offen, und eine allgemeingültige Antwort scheint es nicht zu geben. Formen der agroforestry – regional unterschiedliche Kombinationen von Ackerbau und Baumnutzung – gelten vielfach als die beste Lösung. Es ist immer wieder frappant, in welchem Maße Erfolgsgeschichten von sustainable development gerade aus der Dritten Welt ausgeprägt lokalen Charakter tragen. "Global denken" läuft mitunter Gefahr, den Blick für ein Erfolg versprechendes lokales Handeln zu trüben.

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So sehr ich Bolsonaros Politik und Sprüche verachte, muss ich doch zugestehen, dass im niveaulosen Spruch «Weniger essen. Und nur noch jeden zweiten Tag kacken.» ein Fünkchen Wahrheit steckt: Solange wir meinen, wir hätten täglich Anrecht auf eine Portion Fleisch, solange müssen die dafür nötigen Proteine in Unmengen in Form von Soja – in der Regel aus Brasilien – importiert werden. Es ist natürlich sehr bequem mit dem Finger auf Brasilien zu zeigen, die treibende Kraft hinter der Ausbeutung des Amazonas bleibt aber die weltweite Gier nach Fleisch. Wenn uns die Bekämpfung der Klimaerwärmung wirklich ernst ist, werden wir nicht drum herum kommen, auch unsere Ernährungsweise radikal umzustellen. Sind wir dazu nicht bereit, werden wir den Amazonas ausbeuten, obwohl er nicht uns gehört.

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Danke für diesen Artikel!

Brasilien ist heute das Land der Erde, das seinen Primärwald am rasantesten vernichtet. Es folgen mit grossem Abstand der Kongo, Indonesien und Kolumbien.

Dies würde mich näher interessieren, insbesondere und vor allem die Zahlen für Kolumbien. Gibt es dazu frei zugängliche und verlässliche Zahlen?

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Alle diese Länder tun dies um an Devisen zu komen, die vor allem die Regierungen an der Macht halten. Dabei spielt unser Politik eine zentrale Rolle. Als wirkliche Lösung sehe ich nur dei Einführung von Ressourcen-Lenkungsbagben (z.B. Energie, Palmöl, Futtermittel) und deren Rückerstattung pro Kopf. Dadurch werden die Menschen die bei uns sich nachhaltig verhalten belohnt.

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Zitat Simon Reber:

Ausserdem sind sie mir noch die Antwort schuldig, wie sie die Lenkungsabgabe gegen den Willen von Parlament und Stimmvolk durchsetzen wollen

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@Dorothee Baumann: Sehe ich auch so. Die Geschichte wiederholt sich nur. Irgendwann werden wir merken, dass wir alle auf einer Kugel leben. Mehr Einsicht und Lösungen, weniger Blaming. @Redaktion: Vielleicht mehr Berichterstattung zu #Degrowth#system change?

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Erschreckend. Wie es dazu kommen konnte. Entspricht leider im Kern unserer Auffassung von "Welt". Eine namen- & wertlose Ressource kann einfach in Besitz genommen werden. Falls Andere dieser Ressource einen Wert beimessen, muss man sich allenfalls durchsetzen oder teilen. Einfacher ist es Schwächeren eine Ressource, welcher ein Wert zugewiesen werden kann wegzunehmen. Eine einfache Methode ist ein Gesetz anzuwenden, oder zu erlassen, und so den Anderen als Gesetzesbrecher, Aufwiegler, Terroristen zu positionieren. Das erlaubt dann mit der Duldung der Mehrheit die Ressource in Besitz zu nehmen. Besitztum ist hochgehalten, wird durch Gesetze geschützt. Mit Besitztum kann man innerhalb der Gesetze machen was man will. Allenfalls müssen Gesetze angepasst werden. Gesetze benötigen je nach Staat eine Mehrheit. Die ist meist einfach zu bekommen. Standardvernebler wie Arbeitsplätze, Entwicklungsmöglichkeiten, Prosperität sind immer gut.
Wo liegt der Fehler ?
Im Fall vom Amazonas wird der Wert der Biodiversitaet bestritten. Der Klimawandel wird noch von vielen Seiten bestritten.
Was ist im Falle des Amazonas machbar ? Wir hängen auch drin. Auch unsere Kühe fressen Soja.

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Danke für diesen Artikel, der mich zwar mit Bauchweh und Angstzuständen zurück lässt, aber auch mit dem Wunsch zu kämpfen.

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Genau dies ausgelsten Ängste sind es, die mich so Masslos ärgern an diesem Artikel. Das Problem ist überhaupt nicht neu. Es lässt sich aber durch Ressourcen-Lenkungsabagben (Energie, Importierte Futtermittel, Palmöl usw) und Rückerstattung pro Kopf lösen.

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Zitat Simon Reber:

Ausserdem sind sie mir noch die Antwort schuldig, wie sie die Lenkungsabgabe gegen den Willen von Parlament und Stimmvolk durchsetzen wollen

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Ich war 2014 ein paar Wochen in São Paulo. Wenn man in der Nacht darüber hinweg fliegt, hat man über dem Lichtermeer das Gefühl, dass sich die Stadt mit ihren vielen Millionen Einwohnern unendlich ausweitet. Da müssen jeden Tag ein paar Liter Wasser her. Es gibt, wie mir damals versichert wurde, keine Wissenschaftler, die das Wasserproblem im Grossraum São Paulo nicht mit dem stetig kleiner werdenden Amazonas in Verbindung setzen. Also? In São Paulo Wasser sparen, hoffen, beten und auf Einsichten des verdurstenden Homo brasiliensis setzen.

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Ein Detail:
«Ausserdem produziert der Wald rund ein Fünftel des weltweiten Sauerstoffs.» scheint mir eine falsche Information zu sein. Woher kommt die? Ein Wald produziert (bei konstanter Grösse) so viel Sauerstoff wie er verbraucht.

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Sehr geehrter Herr Bopp, die Aussage

Ausserdem produziert der Wald rund ein Fünftel des weltweiten Sauerstoffs.

steht nicht in direktem Widerspruch mit ihrer Aussage

Ein Wald produziert (bei konstanter Grösse) so viel Sauerstoff wie er verbraucht.

Beide können stimmen, denn das Eine schliesst das Andere nicht aus!

Der Amazonas-Regenwald produziert via Photosynthese +/- 20% des weltweiten O2. Zwar nicht direkt als sprichwörtliche "Grüne Lunge" für den Rest der Welt, sondern zum grossen Teil für das eigene Öko-System (zudem verbrauchen Lungen ja Sauerstof - item). Weshalb der Regenwald auch so reich und biodivers ist. Dennoch: Das Amazonas-Gebiet ist ja kein geschlossenes System und Bilanzen abstrahieren von komplexen Wechselverhältnissen, interdependenten Prozessen und Zeit. Doch selbst dann ist es indirekt durchaus ein vitaler Faktor für das Makro- und Weltklima: Temperatur, Wetter, Wasser, Biodiversität. Und als CO2-Senke.

Auch die CO2-Bilanz eines Waldes über den gesamten Lebenszyklus hinaus ist bei konstanter Grösse +/- ausgeglichen. Weshalb die nachhaltige Forstwirtschaft so essentiell ist. Wächst der Wald und ist er langlebig, kann er mehr CO2 binden und fungiert so als CO2-Senke. Und statt Totholz vermodern zu lassen und so CO2 wieder zu entlassen, könnte mehr mit Holz gebaut werden. Womit sogar den Klimawandel etwas verzögert werden könnte.

Der Amazonas-Regenwald kann also im Prinzip 20% des weltweiten O2-ausstossen und diese 20% over all auch gleichzeitig (im Grunde zeitverzögert) wieder verbrauchen. Weshalb auch Bolsonaros zynische Geschäftsidee, Sauerstoff zu verkaufen, Unsinn ist.

Dennoch: Als Sauerstoff atmende Lebewesen sind Wälder (und Ozeane) nicht zuletzt für uns unabdingbar. Die Reduktion von O2-Produzenten ist also von vitalem Interesse. Studien, wie etwa diese, zeigen jedoch, dass die weltweite O2-Bilanz geringer wird:

Tropical forests in Amazon and Southeast Asia experience the most deforestation. Burning tropical rainforests not only removes a considerable amount of O2 from the atmosphere and emits greenhouse gases, including CO2 and CH4, to the atmosphere, thus causing global warming, but also permanently reduces the global production of O2 by photosynthesis, thus causing accelerating O2 depletion.

Tatsache also bleibt, dass Abbrennen und nicht nachträgliches Abholzen fatal sind. Und dass wir das Gegenteil machen müssten: Massive Aufforstung.

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Logische Feinheiten ändern nichts daran, dass die Info ohne Kontext irreführend ist: wir brauchen den Wald nicht zum atmen.

Ansonsten gilt wie gesagt: es handelt sich um ein Detail. Das abbrennen der Wälder ist katastrophal.

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Bei der Photosynthese produzieren die Pflanzen mehr Sauerstoff als sie verbrauchen. (Deshalb reden wir von der "guten Luft" im Wald/Park oder der "grünen Lunge".)

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Kann sein das ich mich täusche, aber ohne Pflanzen gäbe es keinen Sauerstoff in der Atmosphäre. Es ist bestimmt so, dass es langfristig ein Nullsummenspiel ist, aber solange die Biomasse der lebenden Pflanzen grösser ist als die der Toten produzieren sie einen Überschuss an Sauerstoff, den wir Tiere wieder in Co₂ umwandeln. Das ist der Kreislauf des Lebens. Am Ende des Universums wird alle Materie ausserhalb von schwarzen Löchern Eisen sein, aber das werden wir nicht erleben...

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Und irgendwann stirbt der Baum, verrottet und verbraucht den freigesetzten Sauerstoff wieder: ein Kreislauf.

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"plants are oxygen generators. plants plus decomposition (i.e. the whole system, plants plus bacteria and fungi and fire and cows and termites) are oxygen neutral. so the statement is literally wrong, but may be functionally correct in the current environment" (source)

ich schätze deinen kreislauf-gedanken, david, aber deine aussage "wir brauchen den wald nicht zum atmen" kann in den kreislauf so nicht eingehäkelt werden. wir menschen stecken als tiere mit den kühen und termiten des zitats hier im kreislauf: wir atmen den sauerstoff, den die pflanzen – und nicht zu vernachlässigen: das marine phytoplankton – durch photosynthese produzieren und nicht sogleich im eigenen stoffwechsel verbrauchen sondern in biomasse umwandeln.

edit: sorry, ich wiederhole eigentlich nur, was viktória und simon etwas weiter unten bereits gesagt hatten.

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Sehr geehrter Herr Bopp - danke für den Hinweise, ist inzwischen korrigiert.

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Zum Thema, die Hintergründe gut zusammengefasst (Englisch)
https://www.theatlantic.com/science…en/596923/

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(durch User zurückgezogen)

Die Verantwortung für das Weltklima und den Regenwald liegt bei uns.....
Europas Urwälder schrumpfen ebenso.
Der Schutz der Amazonas Regenwälder wird immer wichtiger im Kampf gegen eine globale Umweltkatastrophe.
Will man diesen letzten Schutz durch Urwälder vor weltweiter Erderwärmung retten, sollte man sich dieser unersetzlichen CO2 Ressourcen bewusst sein. Endlich hat auch Donald Trump am Treffen des G7 Gipfels teilgenommen.
Nur durch das Eingeständnis der drohenden Gefahr durch die Erderwärmung können gemeinsame Abkommen getroffen werden, was mit Kosten verbunden ist. Man könnte zum Beispiel "Urwaldsteuern" einführen, um die derzeit betroffenen Nationalstaaten im Amazonasgebiet zu unterstützen. Neben dem IKRK, AI ist zum Beispiel World Vision Schweiz ein unabhängiger Partner des weltweiten World Vision-Netzwerks mit eigenen Projekten und eigener Finanzierung.
Die Anerkennung und Aufarbeitung dieser Umweltfragen und die Förderung bestehender Hilfsorganisationen und deren Abkommen werden zur politischen Verpflichtung. Gleichzeitig soll die lokale, zivil gesellschaftliche Eigeninitiative betroffener Regionen mit regionalen, innovativen Projekten gefördert werden und bewährte, klare Förderkriterien zur CO2 Reduktion griffig werden.
Was kann man unter einem international allgemein verbindlichem Umweltrecht verstehen?
Um die Verbindlichkeit der Verpflichtungen einzelner Länder zu sichern bestehen auf Grund etlicher Einzel Initiativen bereits viele Kontrollmechanismen, auch sind Nachhaltigkeits Ziele differenziert zusammengestellt worden.
Der Klimawandel wirft menschenrechtliche Fragen auf. Kein einzelner Staat kann alleine dafür verantwortlich sein. Es gibt eine gemeinsame Verantwortung, trotzdem können Klimaklagen nicht einfach nur beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte EGMR beurteilt werden.
Verschiedene Umwelträte streben eine Verbesserung der Kontrollmechanismen sowie deren prompte Umsetzung an.
Wie erkennen verschiedene Regierungen wissenschaftliche Aussagen von Sachstandsberichten an und ziehen daraus gesetzliche Regelungen?
Der sechste Sachstandsbericht des Weltklima Rates IPCC, zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen wird 2021/22 erscheinen. Eine Gruppe ausgewählter internationaler Wissenschaftler zeigen auf Grund umfassender Beobachtungen Möglichkeiten zur Minderung des Klima Wandels auf.
Mein Postulat wäre, mit den Human Rights neue Schwerpunkte im Umweltrecht zu definieren. Es sollen verbindliche, anerkannte Rechtsnormen gefunden werden, zum Schutz von Natur und Ökosystemen, die global greifend und verpflichtend sind. Übrigens ist das Sekretariat des IPCC in Genf.
Da bei uns bereits alles abgeholzt ist, wird man dafür dankbar sein und mit ziehen müssen.

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