«JournalistInnen können sich sehr wohl mit einer guten Sache gemein machen, sie müssen es nur klar deklarieren.»
In Bayern aufgewachsen, in Konstanz studiert: 16 Semester (Biologie, Geschichte, Germanistik), ohne Abschluss, dafür Asta-Mitglied/Basisgruppen/Kultur-AG (also quasi Studium als Lebensform). Danach eher zufällig Redaktor bei den «Kreuzlinger Nachrichten» (damals Zehnder, noch nicht Zehnder Gruppe, Blocher war weit weg), zwei Jahre später bewusster zur «Basler Zeitung» (damals ein linksliberales Blatt, Blocher war weit weg), schliesslich 1996 als Herzensangelegenheit zum «Tages-Anzeiger». Als daraus ein Ernährungsprogramm für Besitzerfamilie/Erben wurde und Blocher nahte, wurde es höchste Zeit zu gehen. Dank der Chance, erst im Social-Media-Team der Ski-WM St. Moritz 2017 mitzuwirken, danach beim Wandermagazin «Bergwelten», fiel der Abschied leichter. Vor allem aber war es an beiden Orten wie eine Rückkehr in gute Zeiten: Die Diskussionen drehten sich um Relevanz der Inhalte; die Chefinnen hatten Visionen und Strategien, und sie standen immer eindeutig auf Seiten ihrer Mitarbeiter; Hierarchien waren unmittelbar mit Kompetenz verbunden.
Apropos Kompetenz: Es macht schlicht keinen Sinn, mit mir über den 1. FC Köln, David Bowie, Christoph Ransmayr, die «Süddeutsche Zeitung» oder den (von meiner Mutter für alle Zeiten definierten) Geschmack von Knödeln, Kartoffelpuffern und Rinderspickbraten mit Rahmsosse streiten zu wollen. (Ok, ok, da ist auch noch Richard Wagner, darüber kann man natürlich reden…wobei «Parsifal» und «Die Walküre»…). Ich weiss halt, dass dies alles gut ist.
Apropos Grössenwahn: Leidenschaft, Witz, Wut, Transparenz nach innen und aussen, Zuverlässigkeit, Sprachgefühl, Spass, Mut, Offenheit. Und vor allem Empathie. Ich weiss genau, was ich vom Journalismus erwarte. Und jetzt hab ich die Chance, als Produzent mitzuhelfen, den Laden bei der Republik so zu schmeissen, dass unsere Autorinnen und Autoren ihren Job für genau diesen Journalismus so gut wie möglich machen können. Hammer.
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