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Grundsätzlich sehr gut, dass das Delegationsmodell durch das Anordnungsmodell abgelöst wird!

Endlich können die PsychologInnen, die die Therapie durchführen, auch direkt über die Krankenkasse abrechnen (und nicht der/die PsychiaterIn, der eineN PsychogIn im Delegationsverhältnis angestellt hat und ihr dann einen Teil der Krankenkasseneinnahmen als Lohn auszahlt.)

Warum bloß jetzt der Passus in der neuen Verordnung, dass der Bericht an die Krankenkasse, worin begründet werden muss, weshalb eine Therapie auch nach 30 Stunden fortgeführt werden soll, zwingend von eineM PsychiaterIn geschrieben werden soll?

Wieder soll es nicht die behandelnde PsychologIn sein, die ja Ihre PatientInnen am besten kennt, die begründen muss, warum die Therapie in diesem spezifischen Fall länger als 30 Stunden (oder ca. eine halbes Jahr) dauert, damit wirklich eine bleibende Veränderung erreicht werden kann.

Ein letzter Versuch, eine unsinnige Dominanz der PsychiaterInnen über PsychologInnen zu retten oder ein ebenfalls unsinniger Versuch, befürchtete Mehrkosten für die Krankenkassen einzudämmen?

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Danke für die Erwähnung, Frau Kühni. Ja, was länge währte, ist endlich beschlossen. Bis die Neuregelung in Kraft tritt, wird es allerdings noch eine Weile dauern: ab 1.7.2022 sollte sich die Versorgungssituation für psychisch Leidende endlich verbessern. Und hoffentlich auch die Arbeitsbedingungen für psychologische Psychotherapeut*innen.

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Das freut mich aber! Eine sehr gute Nachricht! Ich erinnere mich, dass wir schon 2004 darüber diskutiert haben. Ich als Laie konnte nicht verstehen, warum eine Freundin von mir zuerst jahrelang an der Uni Psychologie studiert hatte und danach noch eine sehr teure 4jährige Ausbildung in Psychotherapie absolvierte, um dann nicht mal selber mit der Krankenkasse abrechnen zu dürfen! Seit damals stiess ich zwischendurch ab und zu wieder auf das Thema und nichts hatte sich verändert. Umso erstaunter habe ich diesen Artikel gelesen und wundere mich, dass ich bis jetzt in keiner anderen Zeitung darauf aufmerksam wurde. Danke für diese tolle Nachricht!

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Die PsychologInnen müssen dem Nationalrat und dem Bundesrat sehr dankbar sein für die unsinnigen Massnahmen, welche die halbe Bevölkerung und erst recht die Kinder und die Jugendlichen psychisch bis zum Suizid belasten. Mehr psychisch kranke ist gut fürs Geschäft. Für mich eine perverse Situation. Mit weniger Massnahmen wäre das ganze Elend, welches den Teil der Bevölkerung am meisten trefft, welcher am wenigsten von der Epidemie betroffen ist, vom Tisch. Ich bin mir bewusst, dass ich bei der Republik mit dieser Auffassung nur Däumchen gegen unten ernte.

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Nicht wirklich, Herr Reichel. Das Virus hat Folgen, die Massnahmen haben Folgen. Fast am schlimmsten finde ich zunehmend die Politisierung und Ideologisierung des Ganzen, die polarisiert, Populismus fördert und niemandem etwas bringt, am allerwenigsten den Opfern. Weder den einen noch den andern. Ich würde mir wünschen, wir könnten anders mit unserer Unsicherheit umgehen.
Eine psychotherapeutische Unterversorgung gab es schon lange vor Corona. Dass die durch die vielfältige Belastung noch drängender geworden ist, ist klar, aber die Änderung war schon unter Ruth Dreifuss 'in Vorbereitung', der Missstand ist schon lange bekannt, und sie wäre auch ohne Pandemie umgesetzt worden.

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Sehr gerne den Daumen nach unten: Ich krieg auch langsam psychische Störungen, weil es überall Leute gibt, die immer alles besser wissen. Die machen mich immer kränker. Besonders wenn ich SRF-Onlinekommentare oder dergleichen lese. Hier in der Republik lese ich allerdings sehr gerne Kommentare, weil meistens etwas dahinter steckt und man viel daraus lernen kann. Ich empfehle Ihnen: Kandidieren Sie doch für den National- oder Ständerat und machen Sie es besser. Vielleicht wird ihnen dann bewusst, dass nicht immer alles so einfach ist, wie es aussieht. Wahrscheinlich würde es Ihnen auf dem Weg dorthin schon auffallen.

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Das Anordnungsmodell ist leider ein sehr teuer erkaufter (Miss)Erfolg!
Die so lang ersehnte Unabhängigkeit bedeutet:

  • Schlechter Tarif für Psychotherapeut*innen

  • Abhängigkeit ab der 30igsten Therapiestunde von den Psychiater*innen

  • Noch mehr administrativer Aufwand

  • Qualitätskontrollen mit Methoden, die nutzlose Daten und noch mehr administrativen Aufwand generieren

  • Die praktischen Ärzt*innen, die bisher Physiotherapie-Verordnungen, Ergotherapie-, Ernährungsberatungs- und Logopädie-Verordnungen ausstellen durften, dürfen das mit dieser Neuerung nicht mehr!

  • Auch werden die praktischen Ärztinnen keine Psychtoherapie-Anordungen machen dürfen, trotz bisherigem Titel delegierte Psychotherapie und trotz Dignität für Psychiatrie und Psychotherapie. Durch die Hintertür werden so die praktischen Ärtztinnen von der Grundversorgung ausgeschlossen, weil nur noch Ärzt*innen mit FMH-Spezialisierungs-Titel zugelassen werden.

  • Das alles bedeutet keine Verbesserung, sondern eine einschneidende Beschränkung und noch weniger Zugang zur Psychotherapie!

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Hier geht es nicht um Grammatik! Hier geht es um strukturelle und formale Gewalt, ausgeübt unter dem Deckmantel von durch das BAG legitimierter Qualitätskontrolle. Sie können das alles auf der entsprechenden Seite des BAGs selber in den entsprechenden Verordnungen nachlesen und nach prüfen!

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Aber um Ausrufezeichen gehts offensichtlich.... Was bitte haben Physio, Ergo, Logopädie, Ernährungsberatung mit Psychotherapie zu tun? Und was mit struktureller und formaler Gewalt? Und wenn Sie ein bisschen abgekühlt sind, geht das auch unter echtem Namen und in sachlich?

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Interessant. Vielleicht kommentieren Sie unter Ihrem Namen und belegen damit Ihre Kompetenz zum Thema, statt mit Ausrufezeichen und teilweise unzutreffenden Infos?

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Die Gemeinsamkeit heisst Verordnung oder eben jetzt neu Anordnung! Hier liegt der Teufel im Detail und dazu lohnt es sich, die entsprechenden Verordnungen des BAG genau zu lesen. Schlafen Sie gut!
PS die Hebammen habe ich vergessen zu erwähnen, ich entschuldige mich schon jetzt!

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Traurig, dass durch die Massnahmen für die Bekämpfung der Pandemie ein erhöhter Bedarf an psychothrapeutschen Behandlungen nötig sind. Pradox, nicht?

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