Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Informatik-Ingenieur und Ökonom
·

Zu Beginn wird gefragt, was hinter dem anti-grünen Trend steckt. Der wichtigste Grund wird im Text aber weiträumig umschifft, nämlich der rotgrüne Atomausstieg in Kombination mit der Strategie, die fehlende Energie durch russisches Gas zu ersetzen. Aus heutiger Sicht war diese von den grünen getriebene Entscheidung eine Sackgasse. Gleichzeitig sind die Grünen in der jüngsten Vergangenheit selbst durch erhöhte Militanz aufgefallen. Wer zu Stosszeiten Hauptverkehrsachsen blockiert, erzeugt Ärger und Hass. Man muss kein Prophet sein, um das vorherzusehen.

10
/
102
Historikerin
·

Offenbar braucht man beim Strassenblockieren bloss auf einem Traktor zu sitzen, dann bekommt man Verständnis.

111
/
1

Und man darf als Präsident der ausführenden Organisation neben Markus Söder auf der CSU-Klausurtagung sitzen. Auch kein einziger Polizist nimmt sie wegen Nötigung fest und es gibt keinerlei Anklagen. Ihr Demo wird auch sicher nicht verboten. Es lebe der Leitspruch "alle sind vor dem Gesetz gleich".

31
/
0
Hans Wernhart
Interessierter Leser
·

Ich warte darauf, dass man die Traktor'Rebellen in Beigehaft nimmt, sie als Bauern-RAF bezeichnet und als kriminelle Vereinigung verfolgt.

23
/
1
Leserin
·

Kommt drauf an wie gross der Traktor ist.

13
/
2

Herzig. Wieder mal müssen die Grünen für zwei Dinge herhalten, die sie gar nicht beschlossen haben bzw. gar nicht tun. Der Atomausstieg wurde mit grosser Mehrheit vom deutschen Bundestag unter der Regierung Merkel beschlossen. Die Grünen waren nur die ersten, die begriffen haben, daß Atomenergie Blödsinn ist. Und es kleben sich nicht die Grünen auf die Strassen, sondern andere Organisationen. Die Grünen waren nur dir ersten, welche die Katastrophe Erderhitzung begriffen haben.

82
/
2

Wurde der Atomausstieg in Deutschland nicht von der Regierung Merkel beschlossen, als Reaktion auf Fukushima? Und dass es die Grünen gewesen sein sollen, die das Projekt Nord Stream 2 vorangetrieben haben, ist mir auch neu.

64
/
0
Mensch
·

Danke für die historische Korrektur eines fragwürdigen Beitrages, der irgendwie symbolisch für Grünen-Bashing steht. Auch möchte ich - wie bereits andere zuvor - auf die Tatsache hinweisen, dass Bauern die gleiche Strategie anwenden wie Klimaaktivisten. Diese Tatsache blendet L. M. komplett aus.

48
/
0
Informatik-Ingenieur und Ökonom
·

Der Atomausstieg entstammt der rotgrünen Regierung mit Gerhard Schröder und Joschka Fischer. Siehe zB hier: https://www.spiegel.de/politik/deut…45450.html

3
/
21
Arbeitnehmer
·

Witzig… zu Stosszeiten Hauptverkehrsachsen blockieren. Machen das die Autofahrer nicht täglich selbst? 99,999999999% aller Staus, das ist jetzt nur eine verwegene Behauptung- produzieren die Autofahrenden selbst. Aber wehe, es klebt sich wer zu nicht eigennützig Zwecken auf die Strasse.. siehe Gotthard letztes Jahr.
Das russische Gas war sicher nicht der innige Wunsch von Habeck, aber halt ein pragmatischer Entscheid.

50
/
0

Lol. Ich hab die Idee. Ich nenne nun alle Menschen, welche zu Stosszeiten im Stau stehen, "Asphaltextremisten". Der "krankhafte Drang" ein Automobil zu besitzen und demonstrativ die Strassen damit zu blockieren könnte man als "organisiertes Verbrechen" beurteilen. Wobei die mächtige Lobby der Ölindustrie im Gegensatz zur "elitären Klimaterror Lobby" tatsächlich existiert 🤷

55
/
1

...und die Enegieabhängigkeit vom Kriegsverbrecher Putin ist von der Merkeltegierung verursacht...

25
/
0

Der Atomausstieg wurde unter der CDU beschlossen. Die Ampel hat die Abschaltung der Reaktoren sogar gegen hinten verschoben.

39
/
0
· editiert

@ L. M.
Der deutsche Atomausstieg wurde vor ca 10 Jahren durch das Kabinett Merkel vorangetrieben und durch den Bundestag beschlossen (513 von 600 Stimmen).
Trotz Kritik verfolgte Merkel den Ausbau der Gasinfrastruktur nach Russland.

Kurze Zusammenfassung:

2010 wurde unter Merkel das Atomgesetz durch eine Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke im Sinne der Atomwirtschaft modifiziert.
Am 14. März 2011 – wenige Tage nach Fukushima – beschloss das Kabinett Merkel ein dreimonatiges Atom-Moratorium.
Am 6. Juni 2011 beschloss das Kabinett Merkel einen stufenweisen Atomausstieg bis 2022.
Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag in namentlicher Abstimmung mit 513 von 600 Stimmen das „13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes“, das die Beendigung der Kernenergienutzung und Beschleunigung der Energiewende regelt.

Quellen
https://www.base.bund.de/DE/themen/…_node.html
wikipedia

29
/
0
Informatik-Ingenieur und Ökonom
·

Ja, Merkel hat den Atomausstieg nach Fukushima wieder beschleunigt. Wikipedia schreibt aber auch: "In Deutschland begann der Atomausstieg unter der ersten rot-grünen Bundesregierung (Kabinett Schröder I) mit der „Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000“.

4
/
7
anonyme Verlegerin
·

Sie vermischen da meine Erachtens etwas. Oder sagen Sie mir, wer hat im Namen der Partei Die Grünen Autobahnen blockiert?

22
/
0
Hans Wernhart
Interessierter Leser
·

Die als Reaktion auf vernünftige Ampelpolitik!

2
/
0
Historikerin
·

Wer meint, dass Hass eine zwingende Folge von Ärger sein muss, hat m. E. nicht grad viel Vertrauen in die Fähigkeit seiner Mitbürger, halbwegs zurechnungsfähige und verantwortungsbewusste Erwachsene zu sein.

18
/
0
Senftube
·

Naja, dieses Vertrauen hält sich jetzt bei mir auch in gewissen Grenzen… die Menschheitsgeschichte spricht wirklich alles andere als dafür, dass der Mensch das rationale Wesen ist, als das er gerne dargestellt wird, eher ist er das Tier, das sich durch Ideologie auszeichnet…. aber das kann nie ein Grund sein, den Hass und Extremismus nicht den Hasserfüllten selbst anzulasten, sondern stattdessen denen, die diese verärgert haben (sollen). Vor allem nicht, wenn dieser Ärger eigentlich im Kern der Ärger über wissenschaftliche Tatsachen ist, die man nicht hören will und darum, wie es schon im Artikel heisst, das für das ideologische Tier Übliche macht: Blame the messenger.

PS: Das Kleben auf die Strasse ist allerdings eine politisch ziemlich dämliche Strategie. Diejenigen, die schon im Boot sind, stört es nicht. Aber die muss man ja gar nicht mehr überzeugen. Unter denjenigen, die man überzeugen müsste, löst man offensichtlich eher eine Gegenreaktion aus. Das macht allerdings gar nicht die grüne Partei. Da ist vielleicht tatsächlich zu viel Vertrauen in den Gedanken da, man müsse den im Kern rationalen Menschen nur aufrütteln, dann würde der schon einsehen, dass er sich falsch verhält. Es ist aber politisch äusserst selten klug, andere direkt in ihrer Identität anzugreifen, wenn man sie überzeugen will. Das ist Wasser auf die Mühlen von Demagogen. In Herrn M. Schlusssatz steckt ein kleines bisschen Wahrheit - nur ist im ganzen Post das Bestreben offensichtlich, die gesamte Schuld dem Messenger in die Schuhe zu schieben.

7
/
0

Fear leads to anger. Anger leads to hate. Hate leads to suffering.

(Aber klar. Und Ärger ist jenachdem die korrekte emotionale Antwort)

3
/
0
Leser*in
·

Eben gerade nicht militant! Definition von Militanz gemäss Wikipedia:

Der Begriff Militanz steht sowohl für eine kriegerische Haltung,[1] ein aggressives Auftreten,[2] eine physische Gewaltbereitschaft von Personen und Gruppen im Kampf für bzw. gegen politische oder religiöse Überzeugungen[1] als auch eine aggressive, gewaltsame Vorgehensweise.[3]

9
/
0
Kulturkritiker
·

Auf der einen Seite stehen die Grünen, stellvertretend für das kosmopolitische und liberale Lager, auf der anderen Seite die AfD, stellvertretend für das nationalistische und autoritäre Lager.

dieser Satz ist eine hochproblematische Vereinfachung. die Grünen sind vor allem unter Beschuss, weil sie ihre Richtung radikal geändert haben: von einer umweltschonenden, friedens- und sozial orientierten in eine umweltzerstörerische, kriegerische und asoziale Richtung. zudem sind ihre Vertreter in der Regierung durch unglaubliche Fehlleistungen aufgefallen, so dass viele am Bildungsniveau und Verstand dieser Leute (ver)zweifeln.

5
/
98
Arbeitnehmer
·
· editiert

Ach? Zählen Sie mir doch bitte eine dieser ,,unglaublichen“ Fehlleistungen auf, welche unmittelbare (negative) Folgen für die Gesellschaft hatte und für die allein die Grünen verantwortlich sind.
Ihr Vorwurf entbehrt jeglicher Grundlage und stösst ins gleiche Horn, wie die im Artikel beschriebenen Aufwiegler und Ablenker.

74
/
0
Leserin
·
· editiert

Vor der Wahl: Keine Waffen in Kriegsgebiete. Nach der Wahl — Sie wissen schon. Und Fracking Gas aus Amerika. Oder konnten sie das vermeiden?
Auch die Streichung der Dieselsubventionen mussten sie zurücknehmen, leider. War unüberlegt. Statt dessen umstrittene Flugticketabgaben. Kann mir jemand sagen ob die wirken?

5
/
35

Besser könnten Sie die Relevanz und Richtigkeit dieses Artikels nicht bestätigen.

44
/
2

das widerspricht dem ganzen Artikel und wiederholt das Grünen-Bashing.

39
/
1
Leserin
·

Nicht wirklich. Ich denke die deutschen Grünen haben sich selbst geschadet, durch die Bildung der Ampel-Koalition und eigene Kurzsichtigkeit. Warum wurde das Gasheizungsgesetz so durch die Presse gezogen? Blicken Sie durch? Das Bashing kommt nicht daher, dass die Grünen eine wunderbare gerechte und volksverbundene nachhaltige Politik machen. Sie bieten den Ultras jede erdenkliche Breitseite dar.

3
/
35
Senftube
·

Ich reagiere mal konkret nur auf den Vorwurf der Kriegstreiberei, denn der Rest ist ja offensichtlicher Blödsinn, da interpretieren Sie kurz gesagt einfach Sachzwänge als Folge der Politik der vorherigen Jahrzehnte zu politischem Willen um.

Dass nun nicht nur die Grünen, sondern sogar ein Jo Lang von der GSOA Waffenlieferungen an die Ukraine gutheisst, zeugt mitnichten von einer Abkehr vom Pazifismus, sondern zeigt auf, dass linker Pazifismus eben insgesamt nie so naiv war, wie er von den Gegnern immer dargestellt wurde. Die Linken meinten, man müsse bloss Blumen in Waffen stecken und schon sei Weltfrieden, so in etwa die von rechts verbreitete These.

Was das vielmehr zeigt, ist dass Links/Grün tatsächlich eine Ahnung von Friedensforschung und Konfliktforschung sowie von Geschichte hat. Diese politische Seite ist ja ohnehin die, die sich nun seit Langem als diejenige zeigt, die wissenschaftliche Fakten eher als Basis hat als die andere. (Sogar in ökonomischen Fragen, wie sich immer wieder zeigt, besonders deutlich während Corona.) Hier sind einige Fakten aus der Friedens- und Konfliktforschung, die das, was Sie als radikale Richtungsänderung interpretieren, erklären:

  • In Zeiten der sogenannten Friedensdividende sollte man abrüsten, das mindert das Eskalationspotenzial in einem möglichen nächsten Konflikt. Aber es müssen alle mitmachen, sonst funktioniert das nicht. Genau das hat die Linke nach dem Fall der Mauer dann logischerweise angestrebt. Ist ein Krieg aber ausgebrochen, muss man logischerweise die Lage neu beurteilen. Da kann Abrüstung dann einfach dazu führen, dass die friedensorientierten das tun, ein menschenverachtender Diktator wie Putin aber genau das Gegenteil.

Wenn man dem Bully die andere Backe hinhält, wird man einfach stärker verprügelt als wenn man ihn - wenn möglich mit einem pazifistischen Judo-Griff - ausser Gefecht setzt. Die eigentlich richtige Ideologie des Backenhinhaltens, die von allen umgesetzt morgen schon den Weltfrieden brächte, wird nie von allen mittgetragen werden. Es gibt nun mal Soziopathen, und das nicht nur wegen Diskursen, sondern schon biologisch verursacht (siehe Neurologie).

  • Appeasement funktioniert also schon auf theoretischer Basis nicht immer, und die Geschichte des letzten Jahrhunderts (siehe Chamberlain) zeigt es auch faktisch auf.

  • Konfliktforschung: Nicht sauber gelöste, sondern nur beruhigte Konflikte flammen meist wieder auf. Es ist verständlich, dass wir uns (fast) alle einen möglichst schnellen Frieden zwischen Russland und der Ukraine wünschen. Aber ohne wirkliche Lösung des zugrundeliegenden Konfliktes - und diese ist mit Putin leider schlicht nicht möglich, der spricht der Ukraine das Existenzrecht ab - wird der Konflikt nur eingefroren. Das hat sich nach 2014 gezeigt. Wobei man nicht mal eingefroren sagen kann, denn Putin schickte gleich seine Wagnersöldner in die Ostukraine. Die Lösung für Putin ist einzig die Kapitulation der Ukraine. Und was dann passiert…

  • ….Geschichte: Der ukrainische Kampf um Unabhängigkeit dauert nun schon Jahrhunderte, selbst in der SU gab es ukrainische Widerstandszellen. Russland hätte nach einer Kapitulation der Ukraine nicht die Mittel, dieses grosse Land, das eine Tradition des Widerstandes hat, zu „befrieden“. Es würde zwar mörderische Säuberungen durchführen, und trotzdem könnte es Partisanengruppen nicht verhindern. (Historischer Vergleich: Die Sowjets haben das nicht einmal bei einem Hirtenvolk in Afghanistan geschafft, im Gegenteil war die Besetzung da ein Faktor beim Kollaps der SU.) Im extremsten Fall hätte man statt Frieden dann einen Bürgerkrieg. In allen realistischen Szenarien jedenfalls wäre das Töten nicht vorbei, sondern würde auf andere Weise als in einer Konfrontation von zwei Armeen weitergehen.

Und das alles beantwortet noch nicht mal die Frage, ob Putin noch weiter gehen würde. Wir haben es da mit einem revisionistischen Imperialisten zu tun oder zumindest mit jemandem, der das nutzt, um an der Macht zu bleiben. Denn er weiss ganz genau: Ich kann die Leute nicht ewig bestehlen, ohne dass es einen Aufstand gegen mich gibt. Ich muss sie unterdrücken und den Fokus auf anderes lenken. Der Typ hat schon vor seiner ersten Wahl den Geheimdienst Attentate durchführen lassen, diese als Terroranschlag verkauft, um einen Grund für seinen ersten Krieg zu liefern - den er als Wahlkampf nutzte!

Der anfangs genannte naive Pazifismus scheint mir heute vor allem in der Basis der Rechten verbreitet - wobei sich da Überschneidungen bei Esoterikerinnen vom linken Rand und den Rechtspopulisten zeigen - und die Demagogen inklusive Trollen in St. Petersburg nutzen das ganz gezielt aus.

Nicht drauf reinfallen.

15
/
0

Was ist das Schlimmste an den Grünen? Das Sie mit ihren Kernforderungen seit Jahrzehnten einfach richtig lagen. Was mussten die anderen Parteien nicht alles nach langem Widerstand in ihre Programme von den Grünen übernehmen. Und nun machen sie auch noch pragmatisch Politik zum Wohle des Landes und nicht für das eigene Ego wie Merz, Söder, Lindner und wie sie alle heissen. Was für ein schrecklicher politischer Gegner. Da muss man doch alles unternehmen, damit es die eigenen Wähler nicht merken, das sie ihr Kreuz an der falschen Stelle machen. Und wenn man die Grünen inhaltlich nicht schlagen kann, weil sie richtig liegen, dann braucht es eben andere Mittel.

72
/
0

Sehr guter Artikel, vielen Dank dafür. Dass dieses Thema aufgegriffen wird, halte ich für überfällig. Als Schweizer in Deutschland erlebe ich dieses Grünen-Bashing täglich, und ja, es ist nur noch schlimm. Es sind regelrechte Kampagnen, die da gefahren werden. Fast immer vollkommen substanz- und inhaltslos zielen sie nur auf Personen und ihre vermeintlichen Schwächen. Wie man das aushält - ich kann es mir nur schwer vorstellen. Mehr oder weniger freiwillig habe ich mir zur Aufgabe gemacht, in sozialen Medien und Diskussionsforen etwas zu entgegnen, wo immer mir solche Postings begegnen. Oft stehe ich da allein auf weiter Flur und mache mich regelmässig selber zur Zielscheibe für Beschimpfungen und Beleidigungen. Dabei bin ich noch nicht mal überzeugter Anhänger der Grünen und finde, dass man natürlich manches an ihnen kritisieren kann. Aber mit kritischer Debatte hat das längst nichts mehr zu tun. - Die «Republik» bringt das hier für mein empfinden sehr gut auf den Punkt.

71
/
1
Arbeitnehmer
·

Aller wirtschaftlichen, medizinischen, technologischen und sozialen Entwicklung, aller geschichtlichen und belegten Erfahrungen zum Trotz, bleibt die Menschheit emotional gesehen immer etwa gleich dumm.

Die Feindbildkultur dürfte so alt sein wie die Menschheit selbst. Gestern waren es die Corona-Massnahmen, heute die Grünen und ich bin schon gespannt, wer morgen stellvertretend für das eigene Versagen und Unzufriedenheit verantwortlich gemacht wird..

62
/
3
Leserin
·

Richtig. Auf beiden Seiten der Mittellinie. Man schlägt zurück, wenn ein anderer schlägt. Aber die anderen sind immer die, die ein bisschen mehr bashen. Ich schaue lieber genau hin.

6
/
20
Historikerin
·

Und Sie sehen wirklich keinen Unterschied zwischen der einen Seite, die z. B. sagt "Wir sollten Windräder aufstellen" oder "wir sollten Ölheizungen ersetzen" und der anderen Seite, die sagt "hängt sie auf, die Grünen!"? Das ist doch keine Situation wie mit zwei Kleinkindern im Sandhaufen, wo beide gehauen haben.

33
/
0

Artikel: hey die rechten machen blabla
Elvira: also beide Seiten sind da gleich

15
/
1

Wer Quent bestellt, bekommt zuverlässig immer das Gleiche, leider damit auch das gleiche Langweilige.
Der Artikel wird der Situation in Deutschland nicht gerecht. Die Grünen als Partei haben sich - und das bedaure ich - in vielem zu einer „normalen“ Partei entwickelt, tragen aber eine sehr hohen moralischen Anspruch vor sich her. Die Fallhöhe ist umso größer, wenn Klientelwirtschaft, Aufblähung von Verwaltungen, zunehmende Bürokratie und das Ignorieren offensichtlicher Probleme auch den Grünen Wohlgesinnte frustriert. Zudem sind sie leider eine Partei der meist gut situierten städtischen Eliten (geworden) und haben den Kontakt zu der Lebenswirklichkeit von vielen Menschen verloren. Ich lebe in einer grün regierten Stadt….
Die AfD muss gar nicht viel tun. Wenn die anderen Parteien nicht realistische Lösungen für offensichtliche Probleme entwickeln, wird sie weiter Stimmen gewinnen.

Ich empfehle dazu den aktuellen Beitrag von Herbert Reul (Innenminister von Nordrhein-Westfalen) in der FAZ. Auch wenn Reul von der CDU kommt.
Quent hilft da leider nicht weiter.

6
/
21
Historikerin
·

Die Rechte ist besonders gut darin, den Menschen angebliche Probleme zu verkaufen, die sie lieber haben wollen als die realen Probleme. Zum Beispiel "die da oben wollen mir meine Ölheizung verbieten" oder "die deutsche Kultur geht unter" oder "man darf nicht mehr sagen (oder essen), was man will" anstelle von "es droht eine globale Klimakatastrophe" oder "die Demokratie wird von Politikern mit diktatorischen Gelüsten gefährdet".

51
/
0
Mensch
·

Ich finde es schon fast witzig, wenn Anhänger der AfD offen ihre Meinung sagen können und den Vortrag mit dem Hinweis abschliessen, „dass man heute seine Meinung nicht mehr sagen kann“. Ich erinnere mich an den Bericht über eine Veranstaltung mit Angela Merkel, als genau das geschah. Ihre Reaktion sinngemäss: Aber sie stehen jetzt hier und sagen offen ihre Meinung.

33
/
0
Senftube
·

Begleitet von Fake News. Wenn sich dann etwas nicht mehr bestreiten lässt, wird angepasst. Kurze Rückschau auf die „rechte“ Klimapolitik:

  • Den Klimawandel gibt’s gar nicht!

  • Ok, ok, es gibt ihn, aber das Klima hat sich schon immer verändert, die Grünen lügen uns an, um Macht zu erringen!

  • Ok, ok, er ist menschgemacht, aber Schuld sind die Chinesen, die gebärfreudigen Afrikanerinnen und bei uns die Einwanderer! Und ihr Grünen habt das Ziel, dass wir alle verarmen! In eurer Ökodiktatur!

(- Bill Gates wird mitmachen, indem er euch Kontrollchips einsetzt. In Klammern, kommt nicht aus der Politik…. Hoffentlich.)

So sieht das im Zeitraffer aus, aber ich kann nicht einmal mehr über die Realsatire schmunzeln.

11
/
0

Der Spiegel zu Baerbocks Israelpolitik: seit dem Krieg 5x in Israel, Waffenexport zu 2022 verzehnfacht! Gleichzeitig Beteiligung an Seebrücke für Gaza: Bomben und Brot. Zynischer geht Aussenpolitik kaum, die USA machen es vor.
Dies 1 Beispiel. Oder Anton Hofreiters Kriegsgebrüll, Habecks oekonomische Ignoranz etc. Hat nichts mehr mit der „grünen Idee“ von einst zu tun.
Da ist scharfe Kritik kein Bashing sondern Bürgerpflicht!

9
/
65

Natürlich darf man kritisieren. Aber wie überall macht auch hier der Ton die Musik: es sind oft Angriffe auf den Menschen statt auf die Sache, mit brandgefährlichen Auswirkungen für ganz reale Personen. Und dies macht mir Sorgen. Ihre Relativierung hilft da nicht..

48
/
1

Ich relativiere nichts, ich kritisiere die 180 Grad Wende der Grünen mit Beispielen. Dass da bei PolitikerInnen betroffen sind, liegt in der Natur der Sache.

2
/
16
Historikerin
·

Ich befürchte, Sie reden sich gerade Beschimpfungen, Nötigung und Bedrohungen als "scharfe Kritik" und "Bürgerpflicht" schön. Vielleicht lesen Sie nochmals im Artikel, was da an Bashing beschrieben wird.

38
/
2

"Ignoranz" "Gebrüll" "Zynismus" ... solche Beschimpfungen und Unterstellungen seien Bürgerpflicht?

Ihr Kommentar scheint mir gerade ein überdeutliches Beispiel dessen, was der Artikel kritisiert ...

34
/
0

Sie verkennen, dass die Grünen zwischen den anderen Regierungsparteien aufgerieben werden und so zu vielen Kompromissen gezwungen werden, die nicht mehr viel mit ihren Überzeugungen zu tun haben,.

28
/
1

Dann raus in die Opposition und nicht sich selbst verleugnen.

2
/
16
Leserin
·

Young Global Leader.

3
/
15

Bitte ersparen Sie uns diese Anti-Soros-Verschwörungs-Dogwhistle-ei.

14
/
1
Mensch
·
· editiert

Populisten brauchen ein Feindbild. Das ist ihre Existenzgrundlage. Es spielt keine Rolle ob es die Grünen sind, die „Elite“, „Altparteien“ und so weiter. „Billig-Populisten“ wie AfD oder auch FPÖ und SVP leben vom Protest. Notfalls schaffen sie Feindbilder künstlich, welche dann gepflegt werden.

In Deutschland sind es eben die Grünen, deren Inhalte - dieser Hinweis fehlt mir im Beitrag- von anderen Parteien zum Teil übernommen wurden. Historisch sind sie damit von Bedeutung, egal was der bayrische Regionalpolitiker Markus Söder (mehr ist er wirklich nicht) auch immer sagt, um „für die richtige Stimmung im Festzelt zu sorgen“.

Aber so wenig der „Möchtegern-Strauss“ national von Bedeutung ist, steht er doch symbolisch für eine geschichtlich belegte Tatsache: Extremisten wurden häufig künstlich gestärkt, nach dem „bürgerliche“ Parteien oder Politiker deren Wording übernahmen und es damit scheinbar gesellschaftlich legitimierten.

In diesem Sinne: Danke an die Grünen für ihren Beitrag und die bürgerlichen Parteien seien damit an ihre gesellschaftliche Verantwortung erinnert…

45
/
1
anonyme Verlegerin
·
· editiert

Es fehlt aus meiner Sicht noch ein zusätzlicher Punkt: zwischen Naturverbundenheit (bis „ökofaschistisch“) und „grüner“ Politik gibt es ein ganzes Spektrum. Und ich glaube schon (nur aus eigener empirischer Beobachtung in Süddeutschland und auch Österreich), dass die Grünen in gewissen „ökokonservativen“ Milieus vor allem vor Corona noch wählbar waren (im Sinne von sozial und naturnah). Man erinnere sich an die vermeintlich bunte Mischung an Leuten an den Anti-Covid demos. Daher erscheint die auffällige Grünen-Hetze auch wichtig zur Sicherung der „naturverbundenen“ Wählerschaft, welche man während der Pandemie (Stichwort Impfskepsis) in seinen sozial medialen Dunstkreis ziehen konnte (Rechtsaussen). Gewisse Beiträge hier lassen eben genau erahnen, dass es durchaus bitter „enttäuschte“ ehemalige Grünen-Sympatisanten gibt. Wissenschaft und Naturschutz vs Naturverbundenheit und Wissenschaftsskepsis. Diese Pole haben sich für viele wohl erst in den letzten Jahren herauskristallisiert.

31
/
0
"Physiker"
·

Danke für die Aufzählung. Wobei ich als schweizer Grüner nicht in Deutschland leben möchte, nicht nur wegen des ungerechtfertigten Grünen-Bashings für das was sie nicht tun, sondern weil ich insbesondere die Politik der grünen Minister kaum als grün erachte: ein doppeltes Dilemma.

Ich sehe die Gründe für das Feindbild vor auch wegen der FDP, die ein kohärentes Regieren ständig torpediert, sogar in der EU, und teilweise der Schwäche der SPD samt Bundeskanzler, die das zulassen. Aber natürlich auch die absolut inakzeptablen Äusserungen von Söder und Eiwanger in Bayern, sowie des Bauernverbands, und sogar teilweise des FDP-Ministers Lindner.

28
/
0
Fotografin
·

Super Bildstrecke, sie bringt es auf den Punkt!

19
/
0

Die Diskussionskultur unserer Demokratie, die darauf basiert, dass wir (fast) jede Meinung ohne Konsequenzen stehen lassen (Hauptsache "anständig" formuliert) und sei sie noch so wissenschaftsfeindlich, realitätsfremd und/oder empathielos, führt am Ende dazu, dass sich lösungsorientierte Menschen nach und nach von der Politik abwenden. So entwickeln sich solche im Text beschriebenen Dynamiken. Es ist der Preis, den wir für unsere "Toleranz" zu bezahlen haben.

20
/
4
Senftube
·

Naja, es ist in meinen Augen tendenziell eher das Spiel um die Macht, das insbesondere die klassischen konservativen und machtgewöhnten Parteien dazu veranlasst, die extremen Positionen nicht nur nicht zu bekämpfen, sondern sogar noch aufzugreifen. Und dann sitzen auch da nur Menschen, die nicht vor der Macht der Diskurse gefeit sind, insbesondere wenn diese in die gleiche Richtung gehen wie man selbst schon politisch unterwegs ist. Ein Teil wird aus Kalkül mitmachen, ein Teil wird selbst zum Beispiel aus einer grundlegenden Skepsis gegen Migration fremdenfeindliche Positionen mittragen oder sich zumindest zu wenig abgrenzen. Blindheit auf dem eigenen politischen Auge ist ziemlich weit verbreitet…

Das scheint mir jetzt nicht hauptursächlich mit einer zu toleranten Gesprächskultur zu tun zu haben. Und ich hoffe jetzt wirklich, dass dieser Post kein impliziter Aufruf zu einer unanständigen und intoleranten Gesprächskultur ist. (Will ich nicht unterstellen, aber ist mir auf Basis der Formulierung nicht klar. Die Anführungszeichen lassen mich vermuten, dass Sie das insgesamt nicht so anders sehen als ich und vor allem vor falscher Toleranz warnen wollen?) Das ist dann das Rezept für eine noch tiefer gespaltene Gesellschaft. Den Demagogen muss man entgegentreten und auch der Meinung der von denselben Verführten klar und deutlich entgegentreten - aber gerade bei letzteren wird eine unanständige und intolerante Herangehensweise oft nur die Haltung erhärten.

Konsequent, klar, faktenorientiert, logisch - ohne Anstand und Respekt gegenüber der Person abzulegen, aber mit konsequenter Intoleranz gegen menschenfeindliche Meinungen, Fake News, Verschwörungstheorien… So stelle ich mir das vor. Insbesondere in Foren, denn es lesen immer auch andere mit als die, denen man antwortet.

0
/
0
Städter / Handwerker
·

Mir fällt immer wieder auf, wie wenig die Leute überhaupt realisieren, was sie gerade sagen. Ich würde jeweils gerne etwas entgegnen. Teilweise werde ich extrem wütend. Doch wie kann ich meinem Gegenüber das menschenverachtende bewusst machen. Wenn es heisst: Die wollen dies und das, wie blöd sind die denn. Das mag mich extrem, da ich genau diese Parteien wähle.

Teilweise wird Hass geschürt und Schuld auf andere abgewälzt: So wie die mit dem Velo in der Stadt herum fahren, und denn noch ohne Licht, sind die selber schuld, wenn sie überfahren werden.

Besonders häufig trifft es Sportler:innen. Mit irgendwelchen Geschichten, die irgendwer mal erzählt hat: Dann hat sie vor einem Marathon so viel Wasser getrunken bis sie eine Wasservergiftung hatte, wie doof sind die denn?

Bei den Grünen beobachte ich genau die gleichen Geschichten und Kommentare. Ich habe mir mittlerweile schon viele solche doofen Kommentare überlegt, traue mich aber nicht sie zu erzählen. Z.B. von der Cousine und ihrem Harz 4 Freund, die beide SVP wählen und aber Sozialhilfe beziehen. Beide sind eher einfache Gemüter, besser gesagt ein bisschen.. (ich hätte noch viele solcher erfundenen Geschichten an Lager, doch dann bin ich am Schluss nicht besser wie die anderen). Oder sollte man genau so etwas erzählen und über die doofen Landeier wettern, welche wegen ein paar Franken mehr Lohn jeden Tag in die verhasste Stadt fahren und fluchend Parkplätze suchen? Ich weiss es nicht und ich wäre eigentlich froh, wenn wir alle respektvoll miteinander umgehen könnten und keine Umwege über doofe Geschichten gehen müssten, die andere eigentlich verletzen.

3
/
0

Ich würde Ihnen noch so gerne zustimmen. Sie schreiben: "den Demagogen muss man entgegentreten". Das setzt auf genügend Eigenmotivation, die -wie auch bei der Klimakrise- in der Realität nicht funktioniert. Die Wenigsten (inkl. mir) haben Zeit und Energie, irgendwelche narzisstischen Wutbürger zu überzeugen. In der Realität muss nämlich niemand müssen. Im Gegenteil, schweigen ist viel bequemer. Ich würde es sehr begrüssen, wenn mehr über die Grenzen der Meinungsfreiheit diskutiert würde. Nicht, weil ich so naiv bin zu glauben, dass Meinungen sich so ändern lassen, sondern als Zeichen an die Gesellschaft, wo die Grenzen der Toleranz liegen und zur moralischen Stärkung der konstruktiven Kräfte.

2
/
0
Geschäftsleitung myNewEnergy
·

schrecklich, ich frage mich, wie wir da wieder raus kommen.

12
/
1

Wir Grünen werden noch geraume Zeit herhalten müssen als Sündenbock und es bleibt uns nichts anderes übrig als diese Rolle aktiv anzunehmen, denn das Ausmass der kollektiven Verdrängung der Klimakatastrophe ist gewaltig. Aber wir machen selbst auch viele Fehler, die vermeidbar wären: Die Grünen haben den Kontakt zur Klimajugend völlig verloren. Sie sind fast nur noch eine Parlamentsmaschine. Die Grünen vermeiden interne Kontroversen. Sie streiten weder über die Coronapolitik noch über die Ukrainepolitik, obwohl es da intern sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Einzig in den parlamentarischen Gremien wird noch gestritten. Die Grünen haben genau gewusst, dass es bei den letzten Wahlen einen massiven Rückschritt geben wird, aber alles wurde schöngeredet. Die Ukrainepolitik der Grünen ist abgründig naiv und die unheilige Neutralitätsallianz mit der SVP ist unverzeihlich. Die Bundesratskandidatur und die Kandidatur von Thiriet in Basel gegen Atici von der SP ist desaströs, weil den Grünen angesichts ihrer Verluste nur die unsägliche Idee kommt, Sitze der SP anzugreifen. In den kantonalen Parlamenten fehlt es oft an klarer strategischer Ausrichtung und neue grüne Ratsmitglieder fühlen sich allein gelassen.

10
/
2

Ein sehr guter Artikel, der die Gründe für das nicht nur in Deutschland zu beobachtende "Grünen-Bashing" enthält.
Ich möchte hier trotzdem noch einen Aspekt in die Diskussion einbringen, von dem ich glaube, dass er ebenfalls eine gewisse Relevanz haben könnte. Alle Bewegungen, welche einen gewissen Anspruch auf teleologische Wahrheit erheben, oder, wie im Falle der Grünen ja wissenschaftlich erwiesen auch haben, fordern meiner Meinung nach früher oder später zum Widerspruch heraus. Bei der Kirche hat es sehr lange gedauert, beim Marxismus kam es früher und bei den Grünen noch schneller.
Mich würde interessieren, was die Verfasser des Artikels, eine Psychologin oder ein Philosoph dazu meinen.

7
/
0
Theologe & Religionspädagoge
·

Ich bin mittlerweile sehr für „weiche Formulierungen“ (mit „vielleicht“, „möglicherweise“ oder „in meinen Augen“ und Frageform, wo nur immer möglich. Damit lasse ich eine möglicherweise ablehnende Einstellung meines Gegenübers inaktiv, da es keinen frontalen Angriff abzuwehren gilt. Gleichzeitig ritze ich Gewissheiten und Denkgewohnheiten, da niemand nicht an einen rosa Elefanten denken kann, auch wenn er vielleicht gar nicht da ist. Oder an die zunehmend heftigen Manifestationen der in meinen Augen menschengemachten Klimaveränderung, die möglicherweise real und unentrinnbar da ist.
Es geht um Deutungshoheit, die alle Menschen gerne für sich beanspruchen. Die passende Antwort selber zu entdecken, kann sogar Euphorie auslösen. Und Motivation, sich zu engagieren.
Das haben in meinen Augen die Kirchen mit dogmatischen Lehrmeinungen und Frageverboten wie auch der staatlich verordnete Marxismus mit entmündigenden Antwortkatalogen gründlich verbockt.
Wir alle lernen …

6
/
0
Senftube
·

Hervorragend! Empfehlenswert sind auch einschränkende Worte bezüglich Gruppierungen: „Viele bürgerliche Politiker:innen“ statt „die Bürgerlichen“ zum Beispiel. So werden nicht alle in einen Topf geworfen, die Basis ist nicht direkt angesprochen - und trotzdem kann die damit dann vermittelte Kritik ausgedrückt werden und die Abwehrhaltung ist vielleicht dann geringer.

Bei glasklaren wissenschaftlichen Fakten würde ich aber kein „vielleicht“ setzen, das ist dann wie eine Einladung, es nicht zu glauben. Es kann so wirken, wie Sie es sich erhoffen, aber ich glaube das wird eher seltener als öfter der Fall sein. Bedenken Sie den Schafcharakter vieler Menschen - sorry, da kann ich nicht einschränkender und freundlicher sein - bedenken Sie, wie willig eine grosse Mehrheit den Dogmen der Kirche gefolgt ist (und zum Teil bis heute folgt, bis hin zu totalem Unsinn wir der wörtlichen Auslegung der Bibel), und wie wenige eine komplexe Sicht auf die Realität schätzen. Sehr viele Menschen bevorzugen einfach zu verstehende „Wahrheiten“, sehr viele können nur schwer mit offenen Fragen leben. Letzteres ist meines Erachtens einer der Hauptgründe für den Erfolg von Religionen, ja für deren Entstehen.

Menschen scheinen leider eher zum Glauben als zum Hinterfragen zu neigen.

Ich schätze Ihre Beiträge auch wegen des positiven Menschenbildes, das Sie vertreten, und den dementsprechenden Herangehensweisen an Probleme, die stets von Achtsamkeit geprägt sind. Aber ich habe auch manchmal das Gefühl, dass das Menschenbild dann doch etwas gar optimistisch ist. Als Pädagoge kann ich Ihnen sagen: Der Schritt vom konkreten zum abstrakten Denken findet durchschnittlich in der frühen Jugend statt, aber es gibt Menschen, die ihn gar nie (ganz) schaffen.

3
/
0

Bei dem Thema Grünen-Bashing sollte man sich bewusst machen, dass die ins Feld geführten Argumente einen Aufruf darstellen zur Abwehr von vermeintlichen Unbequemlichkeiten, wie
Reduktion des Fleischkonsums
Geringerer Flächenverbrauch
und für gewünschtes Festhalten an lieb gewordenen Gewohnheiten wie:
Unbegrenzter Strom aus der Steckdose, maximale Mobilität,
Permanente Verfügbarkeit von Produkten aller Art und Herkunft
Und das alles zu akzeptablen Preisen
Kurz:
Leben wie wir es gewohnt sind.

Dabei entgeht den bashern offensichtlich, dass das „wir“ sehr relativ ist, ebenso der Preis für die lieben Gewohnheiten. Als „wir“ wird zu häufig lediglich die konsumstarke Bevölkerung der Nordhemisphäre verstanden und als akzeptabler Preis nur der Teil der Kosten, den wir an der Ladenkasse entrichten. Ausgeblendet wird bei dieser Wahrnehmung, dass die Kosten für Kollateralschäden bei der Produktion von Waren für den globalen Norden die Bevölkerungen der Herkunftsländer tragen, in der Gestalt von Zerstörung ihres Lebens- und damit auch Wirtschaftsraums, der sich als messbare Größe als Einkommenseinbusse bemerkbar macht, aber nur nicht bei uns, wenn wir die Sprittrechnung bezahlen.
Wer diese Zusammenhänge nicht realisiert und an ihrem Fortbestehen festhält, nimmt ganz bewusst in Kauf, dass Menschen woanders als bei uns weniger Recht auf Wohlfahrt haben als wir und das ist unmoralisch.
Zurück zum Grünen-Bashing: Ganz gleich welche Argumente gegen die Grünen oder wem auch immer vorgebracht werden, sie sollten immer in einem etwas größeren, als dem vom Argumentierenden vorgegebenen Kontext geprüft werden, bevor wir mit dem bashing beginnen. Andernfalls sind wir Empfänger der Argumente eine Herde von Schafen, die von dem „guten Hirten“ nicht immer zur grünen Aue, sondern auch zur Schur, und, wenn es ganz dumm kommt, schließlich zur Schlachtbank geleitet wird.

3
/
0

Der Postillon hat dieses Problem bereits vor einem Jahr satirisch aufgegriffen.
https://www.der-postillon.com/2023/…g-man.html

3
/
0

Der Grünen-Bashing-Man ist sogar bei mir auf YouTube sehr aktiv. Ich möchte gar nicht wissen, was "der Algorithmus" denen anzeigt, die tatsächlich etwas gegen die Grünen haben.

3
/
0
· editiert

In einem Arte-Doku von 2020 wurde eindrücklich dokumentiert, wie Öl-Lobbyisten seit den 60er/70er-Jahren des letzten Jahrhunderts Massnahmen gegen die Klimaerwämung im grossen Stil torpedieren.

Große Ölkonzerne bemerkten die Klimaerwärmung anscheinend schon sehr früh – doch anstatt dagegen anzugehen, leiteten sie eine gigantische Kampagne in die Wege, um den Kampf gegen den Klimawandel zu torpedieren: Sie entließen ihre eigenen Forscher, die Alarm geschlagen hatten… Sie stellten stattdessen Werbeprofis ein, die wissenschaftlich nachgewiesene Gefahren herunterzuspielten und finanzierten insgeheim vermeintliche Experten, die sich dazu hergaben, die Existenz des Klimawandels medial anzufechten.

So gelang es unter anderem die Wahl von Al Gore zu verhindern, namhafte Wissenschaftler vom Fake einer „Klimalüge“ zu überzeugen usw. Die Kampagnen sind wüsteste Schlammschlachten. Es wird gelogen, gehetzt, bestochen, gedroht, fertig gemacht. Ganze Karrieren werden zerstört von Wissenschaft über Politik bis zu den einfachen Menschen.
Das Grünenbashing in Deutschland läuft nach demselben Skript und wäre mindestens die 4. global konzertierte solche Hetz-Kampagne…

Klimawandel - Die Macht der Lobbyisten
(leider hab ich keinen aktuellen Link zur Doku gefunden. Kann jemand helfen?)

1
/
0