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Ich finde den Artiukel gut, weil er zeigt, dass die politische Einstellung eines Richters nicht so entscheidend ist, wie dies die Drama Queens beider Parteien weis machen wollen. Was Kavanaugh betrifft, so wagte es wegen me too niemand, dem Opfer die Meinung zu sagen. Alle republikanischen Mitglieder des Ausschusses bezeugten der Frau ihren Respekt und erklärten dann doch Kavanaugh werde zu Unrecht beschuldigt. Das nennt man kognitive Dissonanz. Es geht aber wohl um etwas anderes. Wenn man mit 15 sexuell massiv belästigt wird (was durchaus wahr sein kann), dann wartet man nicht 30 Jahre, bis man an die Öffentlichkeit tritt. Spätestens, nachdem sie ihren Bachelor in Psychologie hatte, dürfte sie in der Lage gewesen sein, ihre Erlebnisse zu reflektieren und Schritte einzuleiten. Aber das darf natürlich nicht sein, da Opfer sexueller Gewalt lebenslang werlose Opfer bleiben müssen.

Die Traumatisierung dürfte sich im Übrigen bei einer Frau, die später Universitätsprofessorin geworden ist, in Grenzen halten. Ich abe nichts gegen political correctness, mir gehen aber alle die political-correctness-Klone und Epigonen, die jede "korrekte" Meinung nachbeten, auf die Nerven. Wenn man einen Asylsuchenden ausweisen wollte, weil er irgendetwas geklaut und die Strafe abgesessen hat, würde jedermann (vermutlich auch ich) aufjaulen und "Xenophobie" rufen. Einem weissen Angehörigen des Establishments, der mit ca. 18 - 20 Jahren Taten begangen hat hat, die sich nicht gehören und die vielleicht auch strafbar waren, darf aber nach 30 Jahren, obwohl alles verjährt ist/wäre, sein Verhalten vorgeworfen werden, auch wenn er sich offensichtlich seit Abschluss seines Studiums nichts mehr zuschulden kommen liess. Es gab sogar Stimmen, die sagten, ein solcher Mann dürfe nie Richter werden.

Das ist eine alttestamentarische Vorstellung von Gerechtigkeit und vom Menschen. Bis ins 7. Glied werde ich dich verfolgen. Der Fall unterscheidet sich übrigens entscheidend von Clarence Thomas, der eine Frau in seinem Amt als Professor belästigt haben soll. Das kann einen Mann tatsächlich für das Richteramt disqualifizieren. Ein Teenager hat aber das Recht, sich zu bessern, und das Recht auf Vergessen.

Was die Kreditkarten betrifft, mutmassen kann man alles. Eigentlich ist es nicht strafbar und auch nicht ehrenrührig, sich Geld schenken zu lassen, wenn dies denn überhaupt geschah, aber selbstverständlich kann man damit alle Arten von Mutmassungen verknüpfen.

Tatsache ist aber, dass Kavanaugh als sehr kompetenter Bundesappellationsrichter galt und von der ABA als "well qualified" einstuft wurde. Der zuständige Ausschuss der ABA wurde von einer Frau präsidiert, wie überhaupt Frauen im ABA leitende Funktionen sind und dort das Präsidium besetzen.

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Aber das darf natürlich nicht sein, da Opfer sexueller Gewalt lebenslang werlose Opfer bleiben müssen.

Das geht jetzt zu weit, Herr Hegetschweiler. Pauschalurteile über Opfer sexueller Gewalt sind einfach fehl am Platz. Wie schon bei Dershowitz nehmen Sie sich das Recht heraus, sich abfällig über die beteiligten Frauen zu äussern. Auch auf die Gefahr hin, dass ich Ihnen jetzt als political-correctness-Klon auf die Nerven gehe: wie es genau war, und weshalb die Betroffenen handeln, wie sie handeln, können wir vermuten. Wissen tun wirs nicht. Und einem Dorfbrunnen hat ein Stammtisch nicht das geringste voraus.

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Frau J., ich bin mir sicher, dass Herr Hegetschweiler damit keine Aussage über die Opfer sexueller Gewalt machen wollte, sondern über die Art und Weise, wie sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen und dargestellt werden.

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"Wenn man mit 15 sexuell massiv belästigt wird (was durchaus wahr sein kann), dann wartet man nicht 30 Jahre, bis man an die Öffentlichkeit tritt."

Wie kommen Sie darauf? Es gibt gute Gründe, weshalb Opfer sexueller Gewalt nicht zur Polizei gehen. Auch heute noch wird ihnen eine Mitschuld gegeben: Alkohol getrunken, geflirtet, aufreizende Kleidung usw. Es gab einige Stimmen, die meinten, das sei doch nicht so schlimm, ein grobes Spässchen dummer Jungen, nicht bös gemeint.

Nicht erst seit Anita Hill dürfte allen Frauen klar gewesen sein, dass man nicht ungestraft einen Mann der sexuellen Belästigung beschuldigt.

Warum sie nach seiner Nominierung an die Öffentlichkeit geht? Weil ein Trauma, das man glaubt, überwunden zu haben, wieder hochkommt, jedes Mal, wenn man das Gesicht sieht - in diesem Fall wohl täglich. Weil es eine wichtige Information über den Charakter eines Menschen ist, der für einen der wichtigsten Posten im Land auf Lebenszeit nominiert wird.

"Ein Teenager hat aber das Recht, sich zu bessern, und das Recht auf Vergessen."

Im Prinzip gebe ich Ihnen Recht. Aber Kavanaugh und seine Unterstützer behaupten ja, es sei nie etwas passiert. Mich ärgert die Argumentation. Einerseits soll nie etwas vorgefallen sein, andererseits, falls doch, dann war es bloss ein Dumme-Jungen-Streich.

Was soll es nun sein? Vergeben und Vergessen? Dann wäre das Mindeste, dass er darüber spricht und es bedauert. Ist nie passiert? Dann hätte man den Vorwurf zumindest glaubwürdig untersuchen müssen.

Die Aussage Blasey Fords war glaubwürdig. Es gab Zeugenaussagen, wonach sie über die Ereignisse sprach, lange bevor Kavanaugh nominiert wurde. Ausserdem gibt es weitere Frauen, die von Übergriffen berichteten. Es geht auch nicht darum, ob, warum und wann ein Opfer sein Schweigen bricht. Die Vorwürfe hätten zumindest untersucht werden müssen. Das FBI hat weder Christine Blasey Ford noch die von ihr benannten Zeugen noch die anderen Frauen, die von Übergriffen berichteten befragt.

Wegen der Kreditkarten. Natürlich darf man sich Geld schenken lassen, aber Geschenke müssten offengelegt werden, was Kavanaugh unterlassen hat.

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Wie ist der Satz "Biden übernimmt Verantwortung" zu verstehen? Das tut er ja eben nicht. Er "entschuldigt sich", im wörtlichen Sinne: er spricht sich selber jegliche Schuld ab durch ein paar hübsche Worte, und kandidiert danach munter weiter für das Amt des US Präsidenten.

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Tag Herr B., Herr Biden sagt das von sich, nicht ich, steht ja auch so in meinem Text. Ich gehe völlig einig mit Ihnen: eine „Entschuldigung“ in Anführungszeichen, rein taktisch.

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Zu erwähnen wären auch ungeklärte Geldflüsse. Kavanaugh hatte hohe Kreditkartenschulden, Country-Club-Gebühren und eine Hypothek, die auf wundersame Weise beglichen wurden.

Hinzu kommt, dass Richter Kennedys Sohn bei der Deutschen Bank arbeitete. DB gewährte Trump Kredite, nachdem ihm keine amerikanische Bank mehr Geld leihen wollte. Es gibt Anschuldigungen, wonach Trump über die DB Gelder der russischen Mafia gewaschen habe.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Trump Kavanaugh trotz dessen problematischer Vergangenheit den Vorzug vor anderen Abtreibungsgegnern gab. Gemäss Kavanaugh sollte ein Präsident juristisch nicht belangt werden dürfen.

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Und was hat der Sohn von Richter Kennedy mit Kavanaugh zu tun.? Und selbst wenn Sie den Sohn von Richter Kavanaugh meinten, so ist nicht ersichtlich, was dieser mit angeblicher Geldwäsche von Trump zu tun hat. Sind wir nun beim Gewäsch am Dorfbrunnen angelangt?

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Nun der Rücktritt von Richter Kennedy war recht unerwartet, weil er ist noch nicht so alt. Ohne den Rücktritt hätte es keine Stelle am Supreme Court zu besetzen gegeben. Ob Kennedy von alleine auf die Idee gekommen ist zurückzutreten, ist auch fraglich.
https://twitter.com/Eleven_Films/st…9790322688

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Ah ja, die Schulden. Die waren entstanden und verschwunden, als er ein paar Freunden Baseball-Saison-Tix vorgeschossen hatte .... so die offizielle Erklärung:-)

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Kleiner Fehler im Artikel: die Vorwürfe von Deborah Ramirez, über die die New York Times berichtete, sind nicht neu (Vgl den New Yorker von 2018: https://www.newyorker.com/news/news…ah-ramirez). Die neuen Anschuldigungen des NY Times Artikels betreffen eine andere ehemalige Mitschülerin von Kavanaugh, die sich aber selbst nicht an die Tat erinnern kann.

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Guten Morgen Herr M. - genau: Neu sind die Vorwürfe von Deborah Ramirez nicht, sie waren schon Thema bei den Hearings. Aber eben: "neu aufgeflammt". Und die Schilderungen der Mitschülerin dienen der allgemeinen Charakterisierung seines Verhaltens. Ist vielleicht etwas missverständlich, danke für den Hinweis.

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Problematisch ist wohl vor allem der Satz: “Ein weiteres mutmassliches Opfer äussert sich ausführlich in einer Recherche zweier «New York Times»-Reporterinnen.” Denn das neue (angebliche) Opfer äussert sich ja gar nicht.

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(durch User zurückgezogen)