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Danke Daniel Binswanger für diese kompakte und erneut treffsichere Analyse. Was mir, wie von Ihnen sehr gut angesprochen, jedoch viel mehr Sorgen macht, sind die Auswirkungen auf den Rest der Welt. Erfahrungsgemäss beeinflussen die Trends der USA die weltweite Politik sehr stark. Pragmatisch gesagt: das meiste was heute in USA geschieht ist einige Jahre später bei uns und im Rest der Welt. Es liegt an uns hier und jetzt bei uns verantwortungsvoll und unmissverständlich zu handeln und zu wählen. Für mich sind mediale Realitätsverdreher wie ein Hr. Somm und ein Hr. Köppel viel gefährlicher als die Schlägertrupps im Kapitol und in Europa - ohne dies auf irgendeine Art zu verharmlosen oder zu tolerieren. Ich kann leider auch die Hoffnung von Herrn G. überhaupt nicht teilen, dass die Wähler einen Trump Kandidaten in 4 Jahren abstrafen werden. Wann endlich wird unsere naive Haltung: „ der Wähler wird’s dann schon richten“ dem realitätsnahen Blick auf „das Hier und Heute bei uns“ weichen. Wir sind in der Schweiz seit Jahren mittendrin in diesem äusserst gefährlichen Prozess. Immerhin vertreten mehr als ein Viertel der Schweizer Wähler diese tendenziöse Sicht zu einem grossen Teil mit. Aber ja, die Hoffnung stirbt zuletzt oder eben wir handeln mutig (ja leider braucht es sogar bei uns schon manchmal Mut dafür) artikulieren uns klar und verhalten uns vorbildlich.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Lieber Herr S. Anscheinend ist der Glauben stärker als die Hoffnung. Glauben an Geld, Vorteile, Mythen, Vorspiegelungen falscher Sicherheiten etc. die noch genährt werden durch eine immer tendenziösere und suggestivere Informations - Verbreitung
Umso wichtiger sind Ihre Worte: "hier und jetzt verantwortungsvoll und unmissverständlich zu handeln und zu wählen" und" uns mutig zu artikulieren und zu verhalten." Mut, auch um die eigene Resignationsversuchung angesichts der Lage nicht nachzugeben um im guten Sinne tatkräftig zu bleiben. Vielen herzlichen Dank!

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Liebe Frau Wunderle und Herr Reber danke für ihre wervollen Inputs. Ja natürlich und Sie sprechen mir aus dem Herzen: Es liegt an uns auf allen Ebenen zu handeln, am einfachsten in unserem nahen Umfeld, aber es darf auch mehr sein. Dies trotz unsere Bequemlichkeit und den von Frau Wunderle beschriebenen Versuchungen... Ich schaffe das tendenziell eher zu wenig aber arbeite weiterhin daran ;-).

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Klar sind die Schläger ohne Führerfigur relativ einfach in den Griff zu bekommen. Andererseits sind die medialen Wortführer ohne den gewalttätigen Mob im Hintergrund auch etwas hilflos. Die beiden bedingen sich gegenseitig und wenn wir beide klein halten ist es wahrscheinlich am besten.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ach, der Somm. Der Bücher geschrieben hat wie Christoph Blocher: Der konservative Revolutionär [sic!] und General Guisan: Widerstand nach Schweizerart. In Anlehnung an einen anderen General (und Foucault) kann man zur Demokratiekrise auch sagen: Der Rechtspopulismus ist die Fortsetzung des Faschismus mit anderen Mitteln.

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„Wir sollten uns keiner Illusion hingeben: Diese Demokratie­krise ist keine rein amerikanische Angelegenheit.“
„Die Grundlagen der demokratischen Rechts­ordnung sind nicht verhandelbar.“
Das sind zwei zentrale Erkenntnisse einer Analyse, deren Deutlichkeit und Klarheit in Zeiten von unerträglichem und gefährlichem Relativismus, Opportunismus und Populismus dringend notwendig ist. Vielen Dank für diesen Beitrag!

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Suchtleser
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Vorab, vielen Dank Herr Binswanger, dass Sie das so deutlich sagen. Wie immer ein Volltreffer! Ich habe diesen Club auch gesehen. Zum kotzen! (Sorry) An Peinlichkeiten nicht zu übertreffen. Ich frage mich auch warum dieser Typ immer wieder vom srf eingeladen wird. Dieses "Spannungsfeld" brauchte es wirklich nicht. Schade für die Sendung. Die USA ist wirklich kein Unikat. Auch wir haben diverse breakers und gamers und die schlimmsten von der dritten Sorte. Bedenklich. Macht nachdenklich...

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VIELEN DANK Herr Binswanger. Sie sprechen mir aus der Seele. Ich gehe allerdings mit Herr S. einig. Die braune sauce schwappt nicht von America herüber. Sie ist schon immer hier. Nur ist sie dort zur Zeit deutlicher. Auch hier darf ein Ex regierungsrat der SVP ungestraft unsere gewaehlten Volksvertreter (er war auch einer bis zur Abwahl wegen unfaehigkeit) als VERBRECHER bezeichnen. Das ist in einer Demokratie so nicht erlaubt. Punkt.
(Es betrifft Rene Buenter.)

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In Europa haben wir zusätzlich das Problem, dass wir uns nicht behaupten könnten, wenn die USA auch noch ins autoritäre Lager kippen. Europa ist bis jetzt fast nur dem Geld nachgerannt. Viele Werte werden nicht verteidigt (s. Ungarn, Polen, Türkei). Die Politik ist heuchlerisch. Gerade hat die EU einen Vertrag mit China abgeschlossen, das mit seinen Konzentrationslagern auf dem besten Weg ist, die Nazis rechts zu überholen. Gegenüber Arabien und Israel spricht man nicht mal mehr von Menschenrechten. Europa ist viel zu heterogen (und korrupt), um geschlossen gegen den Rest der Welt anzutreten und Werte zu verteidigen. Einzig gegen den Klimawandel muss sich wahrscheinlich die ganze Welt zusammen tun. Vielleicht ist die sich anbahnende Katastrophe das, was die Welt 'stabilisieren' wird. Leider.

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Die SRF Diskussionsrunden über die Coronakrise in der CH wie auch über Trump und die USA: es sind tatsächlich „Hinter-welchen-sieben-Monden-leben-wir-eigentlich-Momente“. Sollte uns über die CH zu denken geben.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Es ist ja nicht so, dass es in der Schweiz keine relevanten Stimmen gäbe, die auch über genügend Rückgrat und Argumente verfügen, um einem Somm Paroli zu bieten. Die Frage ist, weshalb solche Leute nicht zu dieser Diskussionsrunde eingeladen werden. Wovor fürchtet sich das Schweizer Fernsehen - bzw. wie orientierungslos ist die entsprechende Redaktion?

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Ich denke, die SRF-Leitung fährt eine Art Feel-good-Movie-Marketingstrategie. Sogar in Newssendungen zu den Hauptsendezeiten wird immer mit einem netten, belanglosen Bericht abgerundet – was ich sehr störend finde (...wenn gerade die Welt Kopf steht!). Aber mir fällt auch in privaten Situationen auf, dass wir Schweizer*innen kontroversen Debatten aus dem Weg gehen. Es darf nicht allzu hitzig werden und es wird erwartet, dass man seine Position der guten Stimmung zuliebe nicht allzu heftig verteidigen sollte.

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Action Anthropologist
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Beim Schauen des "Ziischdig-Club" auf srf 1 ging es mir ganz ähnlich, wie Daniel Binswanger.
Ich fragte mich, warum dieser Markus Somm überhaupt eingeladen wurde!
Der "Trump-Versteher" nutzte die Gelegenheit, den Demokraten in den USA "weise" Ratschläge zu geben: "S Schlimmschd, wo amene Trömp chönnti passiere, isch, wämmeren nüme beachde wüüri!"
Bei Somm ist es ja ungefähr das Gleiche...
Und eine sehr altmodisch auf mich wirkende "Republikaner-Versteherin" in der Runde, die Somm diagonal gegenüber sass, nickte ihm -vornehm lächelnd- zu.
Da musste ich den Fernseher ausschalten.
Es war einfach nicht mehr zum aushalten!
Natürlich ist es zweischneidig, Trump weiterhin die Aufmerksamkeit zu geben, die er mit seinen unangenehmen- bis den Terror anheizenden Aktionen provoziert.
Aber wie man auf jeden "Schnuderbueb" aufbrausend und hart reagieren MUSS, muss man auf Trump's bewusste Verstösse gegen demokratische Tabus mit einem Impeachement-Verfahren reagieren!
Die Demokraten haben also völlig Recht, wenn sie Trump den versuchten Putsch nicht durchgehen lassen wollen.
Gleichzeitig zwingen sie damit die Republikaner, aller Welt zu zeigen, wie ernst es ihnen tatsächlich mit ihrer Läuterung in der buchstäblich letzten Minute ist!
Sollten die Republikaner beim Impeachement nicht in genügend hoher Zahl mitmachen, dann wissen wir endgültig, was es in den USA geschlagen hat!
In der Schweiz war das damals der "Eveline W. Schlumpf - Moment".
Die (äusserst kompetente) "Ehrenwerte Berglerin" half damals mit, den *Ersten König der Schweiz", Christof Blocher, aus dem Bundesrat zu werfen!
Die beherzte Aktion führte dann zur Abspaltung einer neu gegründeten BDP von der SVP.
Die Republikaner in den USA entsprechen allerdings eher dem "Bürgerlichen Schulterschluss", aus SVP, FDP und CVP.
Ich hoffe, die "Letzten altehrwürdigen Republikaner" werden nicht den Krebsgang der BDP nachmachen. Denn das würde ihnen die altmodische "Republikaner-Versteherin" im Ziischdig-Club niemals verzeihen!

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Mir ist beim Schauen der Sendung nicht aufgefallen, dass Frau Brühwiler sich als "Republikaner-Versteherin" aufgeführt hat. Können Sie das erläutern?

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Mir ist das auch nicht speziell aufgefallen. Auffallend ist aber, das Frau Brühwiler in letzter Zeit Dauergast bei Fernsehen ist. Ich habe aktuell keine Belege dafür, dass sie die Geschichte der USA ungenügend kennt. Und gewiss könnte sie uns die legendären "Checks & Balances" in mehreren Sprachen erklären. Expert/-innenwissen ist als Basis unabdingbar, klar. Aber um die aktuellen Ereignisse einzuordnen, ist noch eine weitere Dimension erforderlich: Sich für die Demokratie zu engagieren und undemokratisches Verhalten klar zu verurteilen - mithin: Partei zu ergreifen. Solches habe ich von besagter Dame bisher kaum in genügender Deutlichkeit gehört. Ihre an der Oberfläche orientierte und blutleere Expertise führt nirgendwo hin.
Dies ist leider kein isoliertes Problem. Mit vielen Club- und Arena-Diskussionen (ganz zu schweigen von den unzähligen Sendegefässen für das ältere, rurale und rückwärtsgewandte Publikum) hofiert das Schweizer Fernsehen genau die Klientel, welche ihm vor nicht allzulanger Zeit den Stecker ziehen wollte - und verhöhnt viele derjenigen, die entschlossen gegen "No Billag" gekämpft haben. Leider wird offenbar nicht nur das Durchschnittsalter des Publikums immer höher. Auch die Fernsehmacher/-innen scheinen politisch irgendwo in den Nullerjahren hängen gebleiben zu sein.

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Ausgezeichnet! Ihre Kolumne und die Verlinkung mit Timothy Snyder helfen mir sehr, die Zusammenhänge besser zu verstehen. - Aber zum Club: Es gab zwei Diskussionsrunden seit den US-Wahlen, beide mit Moderator Loosli und in beiden sass Markus Somm (10.11.2020 und 12.1.2021). In der ersten Sendung war er sichtlich frustriert über die Abwahl von Trump, dessen grossartige Resultate er pries. In der zweiten hatte er seine Gefühle im Griff und propagierte: Mantel des Vergessens über Trump! Bloss kein Impeachment! Also frei nach Schiller im Fiesco: «Der M... hat seine Schuldigkeit getan, der M... soll jetzt verschwinden.» Genau die Strategie, die den Gamers (evtl. auch mit einer späteren Verwendung von Breakers) jeden Spielraum lässt und The Big Lie des Wahlraubs ungeahndet stehen lässt. - Warum aber wird ein Markus Somm ohne ersichtliche thematische Fachkompentenz zu den Wahlvorgängen von der SRG gleich zweimal eingeladen? Warum wohl?

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In Basel mussten wir Herrn Somms wöchentliche Ergüsse als BaZ-Chefredaktor über uns ergehen lassen - als damaliger beruflicher Pflichtleser dieses Blattes für mich zumeist eine Tortur, der ich mich - ich gestehe es offen ein - zuweilen auf halber Strecke entzog.
Nach viel zu langem Wirken wurden wir Herrn Somm schlussendlich los. Dem Selbstbewusstsein des kleinen Rechthabers tat der glanzlose Abgang offensichtlich keinen Abbruch, und so müssen wir seine abstrusen Provokationen weiterhin, wenn glücklicherweise auch seltener, über uns ergehen lassen. Dass dies allerdings als Beweis dafür dienen kann, dass Trumpistische Verirrungen auch hierzulande möglich wären, wage ich zu bezweifeln. Typen, die behaupten, die Erde sei eine Scheibe, wird es auch hierzulande immer wieder geben und ein paar Gefolgsleute werden sie auch hier immer finden, die grosse Mehrheit der Menschen werden sie aber niemals überzeugen können.

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Retraité
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Es liegt auch an der anderen Hälfte des politischen Systems, den Demokraten, wie es mit der Demokratie weitergeht. Deshalb wäre ich gar nicht so unglücklich, wenn das Impeachment scheitert und Trump an der nächsten Wahl antritt. Dann, nur dann werden die demokratischen Wähler an die Urne gehen, weil sie wissen, was der Preis ist, wenn sie die Wahl verschlafen.

Eigentlich hätten die Demokraten in Amerika eine Mehrheit, doch können sie diese oft nicht ausspielen, weil zu viele ihrer Sympathisanten nicht wählen gehen.

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Genau so wurde zu Zeiten vor der Machtergreifung der Nazis im damaligen Deutschland argumentiert. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, mit höchst ungewissem Ausgang.
Mit der Erfahrung dieser verlorenen Wahl, würde sich Trumps Wahlkampfteam noch viel gezielter darum kümmern, die entscheidenden demokratischen Wähler auszuschliessen und könnten damit sehr gut Erfolg haben, denn die Wahlergebnisse in den wesentlichen Swing States waren allesamt sehr knapp.
Sollte Trump noch einmal ins weisse Haus einziehen, dann wird er dort nicht mehr verschwinden, wenn nicht eines seiner Kinder ihm nachfolgen wird.
Schliesslich hat sich auch Hitler nie dem Wagnis einer echten demokratischen Volkswahl unterzogen, sondern sich mit politischen Ränkespielen und roher Gewalt die absolute Macht gesichert.
Den Preis den die nicht-deutschen Völker bezahlen mussten, um ihn von dort wieder zu vertreiben war gigantisch. Es waren um die 40 Mio. Menschenleben und ein Mehrfaches an, an Leib und Seele verstümmelter Existenzen, welche aufgebracht werden mussten, von den immensen materiellen Verlusten einmal abgesehen.
Dafür lohnt es sich, zu versuchen, gewisse Risiken klein zu halten.

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Guten Morgen Herr G., dass das Engagement der Demokraten einen wichtigen Einfluss auf das politische Handeln und die Kräfteverhältnisse hat, ist einleuchtend. Ihr Vorschlag, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, hat geschichtlich noch nie Erfolg gezeigt. Es braucht eine Gesinnungsänderung in der ganzen Gesellschaft, hin zu mehr Solidarität und Gemeinsinn: was der ganzen Gesellschaft zu Gute kommt, hat Vorrang vor Einzelinteressen.
Es kommt zudem darauf an, ob die 'andere' Partei einigermassen kooperativ ist, oder eine destruktive Fundamental-Opposition verfolgt, wie das die Republikaner zu Obamas Zeiten gemacht haben. Es grenzt an ein Wunder, was der hervorragend Präsident Obama trotz aller infantilen Machtopposition der Republikaner trotzdem durchsetzen konnte.
Eine Rückfrage: Sie sagen, dass die Demokraten in den USA eigentlich eine (grundsätzliche?) Mehrheit hätten (in der gesamten Bevölkerung?) Wie belegen Sie das für die Jahrzehnte vor den letzten Wahlen?

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Retraité
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Herr S., sie nehmen einen moralisierenden und idealisierenden Standpunkt ein und sagen, was die Amerikaner oder Republikaner gefälligst zu tun haben, damit es gut raus kommt. Wie wenn Sie in einer solchen Position wären.
Ich sehe bei diesen, den letzten, den vorletzten und den vor- vorletzten Wahlen eine deuliche Mehrheit, die demokratisch wählten und es gibt auch Umfragen zwischen den Wahlen die darauf hinweisen, dass es grundsätzlich eine demokratische Mehrheit gibt.
Die demokratisch Gesinnten, vor allem die eher links Stehenden, gehen nicht wählen, wenn ein zentristischer demokratischer Kandidat zur Wahl steht, der im Verdacht steht, Klientelpolitik für die grossen Konzerne und Banken zu machen. Oder sie wählen einen progressiveren Kandidaten wie Ralf Nader. Das führt in der Regel zu einem Sieg der Republikaner, die viel einheitlicher auftreten.
Sie gehen aber wählen, wenn es darum geht, miserable republikanische Politik zu verhindern. Bush war auch ein schlechter Präsident, der mit massiven Lügen arbeitete, und erst recht Trump.
Ich finde es gut, dass das Impeachment stattfindet, doch ich gebe ihm keine grossen Chancen im Angesicht wie die Republikaner funktionieren. Das wiederum finde ich nicht so schlimm, weil eben, wie wir gesehen haben, Trump nicht nur seine Fans mobilisiert, sondern auch seine Gegner, die wie gesagt in der Mehrheit sind, so sie denn wählen gehen.

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Tolle Kolumne, Herr Binswanger. Ich würde gerne anfügen, dass eine so dualistische Gesellschaft, wie die amerikanische, Schocks braucht, um sich zu reformieren. Die Lage ist sehr brenzlig. Ob es wie in der Schweiz 1918 am Ende friedlich ausgeht und sich ein Mehrparteiensystem etabliert, ist heute in der Tat von einzelnen Menschen abhängig. Ich hoffe, dass diese Menschen die nötige Mehrperspektivität und alle Haltungen (www.Haltung-entscheidet.de) ausgebildet haben, dass sie die Lage ganzheitlich betrachten und in die Mehrparteiensystem- Richtung gehen. Damit wird der Mob nicht ruhig, aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kräfte eine Mehrheit erlangen, kann reduziert werden.

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Die Analyse über die Republikanische Partei ist stringent, entweder bringt das Impeachment-Verfahren eine Läuterung, oder die Partei und mit ihr die Demokratie in den USA drohen den Bach runter zu gehen.

Der stete Hinweis Binswangers, dass die USA Vorreiter für europäische Staaten sind, wird durch seine Wiederholung nicht wahrer. Das Ganze ist ein Wechselspiel. In Europa hatte der Faschismus seinen Ursprung, seine Nachkommen waren hier immer präsent, dazu brauchte es keine Einflüsse aus den USA und wenn, dann waren sie wie erwähnt dialektischer Natur.

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Die faschistische Grundeinstellung betrifft überall etwa ein Drittel der Bevölkerung. Es sind die Leute, welche ihre eigenen Probleme bei anderen verorten. Sie sind empfänglich für die Streicheleinheiten welche sie von den Rechts-Populisten erhalten.
Den Unterschied machen die rechts konservativen Wirtschaftseliten aus. Wenn sie sich aus Kalkül mit den Faschisten verbünden, dann droht eine gleichgeschaltete Diktatur, wenn diese sich davon abgrenzen, dann hat Mitte-Links die Chance eine demokratische, vielfältige Gesellschaft zu erhalten, welche mal mehr sozial, mal mehr liberal geprägt ist.
Grundsätzlich hat das Kapital, bzw. seine Besitzer, viel zu viel Macht, was immer wieder zu Krisen führt, weil diese Macht unkontrollierbar ist.

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Empirisch ist es schon so, dass die USA Vorreiter für Europa sind, siehe Revolution und Zweikammersystem in den Parlamenten. Ihr Beispiel ist schlecht gewählt, liegt der Ursprung des KKK doch in den USA. Der wurde nach dem Bürgerkrieg gegründet, lange vor dem Auftreten Mussolinis.

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Siehe Kommentar oben

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Siehe meinen Kommentar zu H. S.s Aussage.

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Wie meist, DANKE Danel Binswanger! Als weitere Hilfe die Prozesse zu verstehen, empfele ich die Lektüre von Roger de Weck " Die Kraft der Demokratie" Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre.

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Die linke Hysterie erreicht neue Höhepunkte: Faschisten überall, Bürgerkrieg, Niedergang der Demokratie - man kommt kaum noch zum Luft schnappen. Ich kanns nicht nachvollziehen, aber bitte, wers gerne dunkelschwarz mag, dem gönn ich die neue Episode von Binswangers Schaudergeschichte.

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Beim Sturm aufs weisse Haus sind Menschen ums Leben gekommen. Es ist nicht unabwendbar aber ein wahrscheinliches Szenario dass es mehr Opfer in diesem Konflikt geben wird. Ich denke etwas Pessimismus ist angebracht, es hilft, sich auf Dinge vorzubereiten. Und was ist mit der rechten Hysterie? Ich sag nur Burka-Initiative.

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Meines Wissens gab es 5 Todesfälle. Da braucht es einen rabenschwarzen Pessimismus um das als Bürgerkrieg zu bezeichnen oder gar mit dem Nationalsozialismus zu vergleichen, dem Hundertausende zum Opfer gefallen sind. Ich finde es sogar respektlos gegenüber diesen Opfern.

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Danke an Daniel Binswanger für die übersichtliche Auflistung. Die Schlussfolgerung, dass es nicht reicht, wenn die Demokraten ihre Anliegen mit knapper Mehrheit durchboxen, rundet die Kolumne ab. Sie zeigt den Weg, der gegangen werden muss. Das gilt für alle demokratischen Prozesse. Eine ganz knappe Mehrheit bei einer Wahl oder Abstimmung stellt immer die schwierige Frage, wie auch die Anliegen der Minderheit berücksichtigt werden können. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiss. Eine funktionierende Demokratie braucht Verständnis, Solidarität und Vernunft.

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Die Grundlagen der demokratischen Rechts­ordnung sind nicht verhandelbar.

Genau so ist es und dies gilt es immer wieder zu betonen. Besten Dank dafür!

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Interkultureller Coach
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Ich habe Trump all diese Jahre immer als Exponenten und Zeichen einer Zeit gesehen und mich dabei ziemlich alleine gefühlt. Jetzt nicht mehr. Danke.

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Chefredaktion
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Abgesehen davon, Herr V., dass Sie sich mit "Gefasel" zum wiederholten Mal im Ton vergreifen und nicht mehr so viel Toleranz-Reserven haben für Unanständigkeiten: die öffentlichen Medien in der Schweiz (SRG) sind nicht staatlich kontrolliert.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Lieber Herr M., das Wort Gefasel scheint mir eher eine Verharmlosung um die suggestive Art von Herr Somm zu beschreiben.
Die Kritik an Sie als Chefredakteur teile ich hingegen keineswegs!!!

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Sehr geehrter Herr V.
Haben Sie Beweise dafür dass die SRG ein 'staatlich kontrolliertes Medium' ist?

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Die SRG erhält neben ihrer Konzession vom Bund auch einen klaren gesetzlichen Auftrag für den sogenannten Service Public. Zudem stammen etwa 75 % der Einnahmen aus einer Steuer, die niemand umgehen kann. In einem 'normalen' Verein hätte man an der jährlich stattfindenden Generalversammlung gewisse Einflussmöglichkeiten und wer 'Mitgliederbeiträge' zahlt wird normalerweise automatisch an die GV eingeladen. Das habe ich bei der SRG noch nie erlebt.....

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Das Problem ist nicht der Mangel an "vernünftigen konservativen politischen Partnern" sondern der Mangel an einer linken starken opposition. Es ist nicht mitte/mitte rechts die den Faschismus stoppt sondern links.

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Schliesse mich weitgehend dieser Analyse an: Hervorragender Artikel von Daniel Binswanger; aber vielleicht eine Spur zu optimistisch. Gleichwohl finde ich S. K.s Analyse etwas zu pessimistisch. Natürlich sind die USA eine Oligarchie. Aber es hatte immer Kräfte, die sich innerhalb dieses oligarchischen Systems entfalten konnten: gerade in der Kunst und in der Wissenschaft. Gut, man kann argumentieren, das sei eine Narrenfreiheit, die man diesen Menschen gebe und dass man sogar, auch kapitalistisch betrachtet, davon profitieren könne, da diese Kulturschaffenden die USA in ein gutes Licht stellen würden. Und trotzdem: Für Europa war die USA immer ein wichtiger Partner, nicht nur militärisch, sondern gerade auch kulturell. Und diese Partnerschaft sehe ich akut bedroht. Nur die PopulistInnen unter uns sehen weiterhin eine Wertegemeinschaft mit dem Partner jenseits des grossen Teiches. Aber was machen wir andere, wenn diese Partnerschaft zerbricht? Werden wir zerrieben zwischen den Grossmächten USA und China? Das macht mir Sorgen.

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In den USA konnte man immer machen, was man wollte, wenn man es sich finanziell leisten konnte. Das ist der eigentliche Motor dieses schönen Landes, das wussten Rockefeller, Carnegie und die Kennedys. Auch in Wissenschaft und Kultur. So wurde Warhol in der Elite vereinnahmt, andere wie früher Joe Hill, gestern Kathy Griffin und bald auch ein mittelloser Donald Trump werden bis zur Vernichtung isoliert.
S. K. möchte ich woanders widersprechen: Die USA sind 50 verschiedene Demokratien, die von gut (CA) bis schlecht (FL) funktionieren. Die übergeordnete federale Ordnung, die lässt natürlich sehr zu wünschen übrig.

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Beobachterin
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Was genau befürchten Sie, Herr R.? Wie sähe dieses "zerrieben werden" aus? -- Meinen Sie, die USA wären irgendwann ein Partner für irgendwen?

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Die USA mögen demokratische Mängel aufweisen, sind aber eindeutig und politologisch unbestritten eine Demokratie. Lassen Sie sich dazu keinen Unsinn erzählen.
Die republikanische Partei ist wirtschaftsliberaler als fast alle grossen europäischen Parteien. Sie beherbergt sicher faschistische und rechtsnationale Elemente, sie generell als rechtsextrem zu bezeichnen, ist aber falsch.
Ich finde die Selbstverständlichkeit mit der solche Falschinformationen verbreitet und auch noch geliked werden, ermüdend.

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Lieber Herr Binswanger
Ich gratuliere ihnen zu diesem hervorragenden Artikel. Er ist die genau richtige und wichtige Zusammenfassung, welche die neue Ausgangslage von Ende letzter Woche in mögliche Fortsetzungen skizziert.
Entscheidend für den Fortbestand der amerikanischen Demokratie wird sein wie das Land mit dem Hochverrat und deren Tätern abrechnet; Ob es gelingt, eine konstruktive konservative Kraft, sprich neue Partei herauszudestillieren und diese ins Boot zu holen. „Grundwerte sind nicht verhandelbar“
Zum Glück habe ich den letzten Club verpasst. Herzlichen Dank für die verbale Abreibung von Herrn Somm. Das unerträgliche Geschwurbel dieser Machart hat zB. das hiesige Lokalblatt jahrelang zum Propagandaorgan degradiert.
Der Vergleich des Politstils à la Trump mit der rüpelhaften Polemik der SVP der letzten 20 Jahre ist im Übrigen absolut zulässig. Jahrelang musste man erdulden wie der politische Diskurs gekapert und korrumpiert wurde. Die Spielregeln der Demokratie wurden quasi missbräuchlich (aus)genutzt in der Absicht, die Demokratie per se mit demokratischen Mitteln zu erodieren. Dabei spielt schlechter Stil als neuerdings salonfähiges Fehlen von Manieren bzw. das Werten von Hypokrisie als Kavaliersdelikt eine Schlüsselrolle. Mehr denn je ist es unerlässlich, die verletzliche Natur der Demokratie zu schützen, ihre Gegenspieler aus der Deckung zu holen , diese beim Namen zu nennen und die subversive Kraft ihrer „freien Meinungsäusserung“ zu entlarven.
Es genügt nicht zu mahnen. Leider noch weniger, wenn gerade Demokraten oder wie hierzulande Links-Grün die Mehrheit stellen. Es gibt keinerlei Grund zur Entspannung.
Im Gegenteil; bedauerlicherweise, aber das ist eine andere Diskussion, schafft es die Linke bislang nicht, schlagfertig auf die aktuellen Zeitfragen zu reagieren. Man begnügt sich mit der Kritik am politischen Gegner oder dümpelt in überholten Denkmustern vor sich hin ohne echte Impulse zu setzen. Eine fatale Zeitverschwendung, die die Gefahr birgt, dass man von den aggressiven Gegnern der Demokratie links und rechts überholt wird. Die sind zielbewusst, schnell und unzimperlich.

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Die politischen und sozialen Diskussionen erfahren seit einigen Monaten in der SRG eine nicht ganz harmlose veränderung.
Oft kommt aus dem rechten Lager ein Vertreter, der das Mundwerk sehr gut beherrscht. Ihm wird als Ausgleich auf der anderen Seite jemanden gestellt, der oft höchstens zwei Sätze formulieren kann, wenn man ihn überhaupt dazu lässt.
Ich glaube die no Billag Abstimmung setzt die SRG-Führung noch in den Knochen.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Ob es mit der no Billag Abstimmung zu tun hat, weiss ich nicht. Wie Sie, sehe auch ich eloquente rechtslastige Vertreter, die oft eingeladen werden und das höchste Wort haben dürfen.

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Liebe Frau Wunderle
Ich bin auch nicht 100% davon überzeugt, dass die Billag-Abstimmung der Hauptgrung ist. Ich will aber die neue Führung der SRG (noch) keine böse Absichten vorwerfen. Die Zukunft wird zeigen. Wir bleiben daran.

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Gab es denn schon einmal "...eine kohärente, demokratisch vertretbare Form des amerikanischen Konservatismus..."??
Mit amerikanischem Konservativismus verbinde ich Nixons Southern Strategy, Reaganomics und Deregulierung, Small Government und Big Oil, Hillbilly und Country, Gingrichs Polarisierung, Cheneys Kriege, Trumps Steuersenkung und Fiscal Conservatives, sowie Bush Seniors Abneigung gegen Brokkoli. Diese Leute sollen die Demokratie retten?
Natürlich gab es auch Nixons zukunftsgerichtete Umweltpolitik oder seinen knapp gescheiterten "Family Assistance Plan", bei uns besser bekannt als 'Bedingungsloses Grundeinkommen', aber das sind Betätigungsfelder von Linken und Grünen, in der USA von Sozialisten (!) und nicht von Konservativen.
Es stimmt übrigens, dass Trump nur das Symptom ist. Auf ihn vorbereitet wurden System und Eliten durch die aufopfernde Arbeit all der unzähligen republikanischen Strategisten wie Steve Schmidt, Frum, Kristol, Rothman ... und auch Nicolle Wallace. Eigentlich gescheite Leute, die jahrzehntelang diese konservativen Werte propagierten.

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Da ich gerade die "USA-Trilogie" von John Dos Passos lese, erlaube ich mir einen Blick in die Vergangenheit. Der Justizmord an den beiden italienischstämmigen Anarchisten Sacco und Vanzetti brachte 1927 Hundertausende auf die Strasse, wo sie von den Ordnungskräften verprügelt wurden oder Schlimmeres. Dos Passos' Blick auf die Ereignisse:

". . . unsere Nation Amerika ist besiegt worden von Fremden die unsere Sprache auf den Kopf gestellt und die klaren Worte unserer Väter genommen und in etwas widerlich Schleimiges verwandelt haben
ihre bezahlten Männer sitzen auf der Richterbank sie sitzen zurückgelehnt und mit den Füssen auf dem Tisch unter der Kuppel des Parlamentsgebäudes sie haben keine Ahnung von dem woran wir glauben sie haben die Dollars die Gewehre die Armee die Kraftwerke
sie haben den elektrischen Stuhl gebaut und bezahlen den Henker der den Schalter umlegt . . . "

Damals wie heute ist eine kritische Zivilgesellschaft, die die Würde aller Menschen ins Zentrum stellt, in den USA, bei uns und überall unverzichtbar.

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Vor 8 Stunden habe ich hier geschrieben, dass der braune Mob auch hier aktuell sei. Jetzt kommt die NAchricht, dass gewisse coronatrottel zum Sturm auf das Bundhaus aufrufen....
Die Ereignisse überstürzen sich.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Empfehlenswert: Die arte-Serie «Aus der Traum? Die Amerikaner im Wahljahr». Heute der letzte Teil über die Zeit nach der Wahl.

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Mit undemokratischen Geschöpfe versagt die Demokratie. Demokratie Feinde haben eigene Spielregeln und diese Regeln sind demokratisch undemokratisch.

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