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Obwohl ich alle relativierenden Einwände der Leserschaft begreife, hat mir der Artikel über diese alte Dame viel Freude gemacht! Ich habe meinen Rücken gestreckt, obwohl dieser gerade ziemlich wehtut...

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Mit dem heutigen Beitrag von Daniel Binswanger im Kopf finde ich es äußerst fragwürdig, unseren Planeten mit einer steigenden Anzahl hochaltriger Personen bevölkern zu wollen. Frau Bach,Ann ist ein Glückspilz mit ihrer positiven Einstellung und robuster Gesundheit und möge weiterhin jeden Tag genießen. Ansonsten sollten wir aber gar nichts dafür tun dass Menschen, die in den reichen Ländern leben, immer noch älter werden und so noch mehr zur ungerechten Verteilung der Ressourcen beitragen. Ich sage das bewusst auch als 72Jährige.

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Schön Frau Bachmann kennen zu lernen. Nicht weil sie sehr alt, sondern weil sie genügsam, fröhlich und freundlich ist.
Ansonsten finde ich es wie Frau Belz fragwürdig ein noch höheres Durchschnittsalter anzustreben.
Hier leben wir von den Ressourcen anderer Völkern, die hungern und dursten.
Wie vermessen ist es, für eine kleine Gruppe die Unsterblichkeit anzustreben.
Aus meiner Sicht einfach Wahnsinn.

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Das sehe ich genau wie Sie, Frau Belz. Ganz zu schweigen von all den Mäusen und Fadenwürmern, die dafür herhalten müssen.

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Physiker
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Lange leben, gesund bleiben, soziale Kontakte pflegen und sich wohl fühlen ist unabhängig von fossiler Energie. Sollte die Schweiz die Pariser Klimaziele verfehlen, läge das nicht daran, dass bei uns die Lebenserwartung um einige Jahre steigen wird.
Wird das Stromgesetz angenommen, wird auch Frau Bachmann in Zukunft mehr Solar- und Windenergie für Heizen, Waschen oder Kochen nutzen. Ich wünsche es ihr.

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Als ebenfalls 72 jähriger schliesse ich mich dem Kommentar von Gaby Belz vollumfänglich an.

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Eine wunderbare Frau. Herzlichen Glückwunsch!
Und ein sehr schöner Text. („… wie jeder werden möchte und doch niemand sein mag.“ - Selten liest man etwas derart Präzises, Treffendes, schon gar nicht in einem Medienartikel.) Herzlichen Dank!

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Warum müssen wir der Schöpfung immer ins Handwerk pfuschen? Sie hat das Leben und den Tod geschaffen. Wir sollten uns daran halten. Das sage ich als glücklicher 75-Jähriger der sein Leben jeden Tag geniesst.

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Die Schöpfung hat auch Blinddarmentzündungen, Herzinfarkte, Demenz, Influenza, in-Augen-und-Fleisch-bohrende-Würmer und viele andere schreckliche Sachen erschaffen. Wenn wir die mit einem Knopfdruck aus der Welt schaffen könnten, wäre das "nicht-Tun" eine Schuld ohne Vergleich. Wir sollten die Welt aktiv besser machen!

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Danke, das ist ein interessanter Aspekt, den ich aus meiner subjektiv glücklichen, persönlichen Situation nicht bedacht habe.

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Ich sehe schon auch, was Sie meinen. Nur wer seine Sterblichkeit wirklich akzeptiert, kann ein erfülltes Leben führen (memento mori).
Auf der anderen Seite hätte ich viele meiner liebsten Menschen (inkl. meiner Frau und meiner Kinder beim Forschungsstand von nur schon 1924 bereits verloren.

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Herr Paschulke
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· editiert

Einfach zur Relativierung: In den ersten beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 sank die weltweite Lebenserwartung um 1,6 Jahre – und kehrte damit einen historischen Trend um. Es gibt wenig Anlass zur Annahme, dass die Welt in Zukunft vor solchen Ereignissen verschont bleiben wird.

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System Engineer
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Ein sehr schöner Artikel.

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Was ich an diesem Artikel auch sehr schätze, ist, wie gut er geschrieben ist. Gibt es eigentlich auch literarische Werke von Andreas Holzapfel?

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pensionierter Fluglotse
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Sehr schön Frau Bachmann's "weise" Haltung zum Leben, aber auch zum Tod. Gratuliere. Dagegen ist des Wissenschaftlers Vision vom ewigen Leben eine Evolutionskatastrophe, buchstäblich "befeuert" vom Fossil-Energie-Kapitalismus. Da werden 300'000 Jahre stabiles Leben und Sterben aller (hunderttausenden) Spezies und das gut funktionierende Gleichgewicht der Biodiversität durch eine einzige dieser Arten (Dr. Sinclair&Co.) vernichtet. Zynisch tröstlich: nach den Daten des IPCC wird die Lebensbasis bereits 2100 derart beschädigt sein, dass das Durchschnittsalter drastisch sinken wird, Dr's. Sinclair's hin oder her.

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Ein Arzt hat mir von einer Studie erzählt, die untersucht hat, welche Faktoren lebensverlängernd sind. Anscheinend sind es mit grossem Abstand diese drei:

  • Einen Sinn im Leben spüren (das ist natürlich sehr subjektiv und kann sich im Leben immer wieder wandeln)

  • Ein in sich ziemlich stimmiges, also nicht allzu widersprüchliches Selbst- und Weltbild (das nicht unbedingt mit 'objektiven' Kriterien übereinstimmen muss)

  • Das Gefühl, etwas bewirken zu können (also kein ohnmächtiges Rädchen in einem 'kosmischen Uhrwerk' zu sein)
    Wie erfolgversprechend wäre es, nicht-sinnvolles Leben zu verlängern?
    Hat Sinn eine individuelle, aber begrenzte Lebensdauer?

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Genau.
Und dazu kommt noch Gemeinschaft. Sozial gut eingebettete Menschen leben im Schnitt länger und glücklicher, als einsame.

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Ja. Den Sinn von liebevollem Geben und Nehmen kann man nur in der Gemeinschaft erleben.

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„Dem Leben Sinn geben“ - das ist wohl das Wichtigste. So heisst ein sehr lesenswertes Buch vom Philosophen Wilhelm Schmid (Verlag Suhrkamp, 2013, ISBN 978-3-518-42373-8). Den Lebenssinn finden wir nicht nur, aber auch durch unsere Sinne, also durch Sinneserfahrungen: den Vögeln am Morgen beim Singen zuhören, den Frühling riechen, die Blütenpracht der Obstbäume bestaunen, die Wärme der Sonne im Rücken spüren, und so weiter. Wenn wir aber stattdessen dem Zweck des Lebens nacheilen, und meinen, im Alter und nach beendeter Karriere ginge der verloren, so verpassen wir das Wesentliche, nämlich eben den Sinn des Lebens. Ich möchte nicht ewig leben, das wäre furchtbar langweilig, aber so lange ich lebe, möchte ich Sinn-Voll leben. Ein Privileg, dass wir uns das hierzulande auch im Alter zumeist leisten können.

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Mir kommen bei diesem Thema stets Elfen aus der Fantasy-Literatur in den Sinn (v.a. natürlich bei Tolkien). Unsterbliche, halbgottähnliche Wesen, welche leicht entrückt vom Geschehen der Sterblichen, in Kunst und Schönheit, in leichter Melancholie und im absoluten Einklang mit der Natur exisiteren.
Natürlich gibts dazu auch unzählige dystopischere Vorstellungen vom unsterblichen Menschen, aber ich stelle mir vor, ab einer gewissen Lebensdauer (z.B. 2-3 Jahrhunderte) setzt ein Verantwortungsbewusstsein ein, welches uns zu angenehmeren Erdenbewohnern machen würde...

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Hier zwei kleine Lebensweisheiten: „Wenn Du lange leben willst, musst Du alt werden.“ Und: „Wenn Du alt werden möchtest, musst Du lernen, Abschied zu nehmen.“ Leider kenne ich die Namen zu den Zitaten nicht.

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Gefühlt ein Jahrhundert alt
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Ein schöner Gedanke, ganz im Gegensatz zu den weit dystopischeren Vorstellungen. Allerdings glaube ich, dass dazu eineinhalb Jahrhunderte genügen würden ;-)

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Danke vielmal für dieses berührende Porträt.

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«Die Alten klagen immer, sie seien so einsam. Dabei tun sie nur nichts dagegen. Sie warten den ganzen Tag auf Besuch. Dabei könnten sie so leicht selbst losgehen.»

Das ist das beste Beispiel, um den Unterschied zwischen "Lifespan" (Lebensalter) und "Healthspan" (Gesundheitsalter) zu illustrieren. Während wir älter werden, heisst das für viele eben nicht, dass auch die gesund und unabhängig gelebte Zeit grösser wird. Ich wünschte mir, dass der Artikel/die Diskussion bei allem Fokus auf Lebensverlängerung nicht auch den viel wichtigeren Aspekt der Gesundheitsdauer-Verlängerung ausser Acht lässt. Niemand will oder profitiert wirklich von weiteren 20 Jahren "dahinsiechen", aber ganz massiv von 20 Jahren Unabhängigkeit und "Omama sein". Das ist der zentrale Unterschied, den sie selbst als gesunde Person hier etwas ausblendet. Viele Alte können nicht. Darum: Wenn wir uns das Alter ohne Leid und Gebrechen erschaffen können, so wäre das ein grosser Fortschritt. Mit den etwas despektierlich genannten "Gencocktails" oder auch ohne.

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Hmm, ich verstehe den Artikel eben gerade mit dem Fokus auf Health- und nicht Lifespan. Für Forscher, wie den beschriebenen David Sinclair geht es auch vor allem darum, den Zeitraum des "verlängernswerten" Lebens (d.h. gesund und somit selbstbestimmt) zu verlängern.

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Leserin der R
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Ein Buchtipp zum Thema: Marianne Pletscher, 90 plus. Fotos von Marc Bachmann. Es sind wunderbare Portraits von alten noch sehr engagierten lebensfrohen Menschen. https://mariannepletscher.ch/pagina.php?1,4,10,1

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Fortschritt (transhuman):
Von "Werde, der du bist" zu: "Werde, der du bleibst".

Die Transhumanisten und Lebensverlängerer kommen mir vor wie Kinder, die partout nicht ins Bett wollen, weil der Gameboy noch ein paar Leben im Jackpot hat.
Demgegenüber der schlichte Humanismus einer Frau, die das Leben auskostet und dessen Endlichkeit akzeptiert.

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Theologin/Seelsorgerin
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was für ein schöner Text. Danke!

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Interessierter Zeitgenosse
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Für führende US-Epigenetiker sind die 120 Jahre längst gegessen.

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Es stellt sich immer drängender die Frage, wie mit dem eingefleischten Wachstums- und Wettbewerbswahn fertig zu werden, bedeutet denn deren Ende ein Abwürgen der patriarchalisch gefätbten Lebensfreude? Was bleibt, wenn sie abgewürgt sind?

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Ob dann die 140-Jährigen noch einen lebenswerten Planeten leben, ist die andere Frage. Ausserdem brauchen wir weniger statt mehr Menschen auf dem Planeten. Die Wissenschaft muss dringend ganzheitlicher werden.

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