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Entstaubte Stelleninserate wären schön, viel wichtiger wären aber auch weniger überbordende Anforderungen bezüglich Ausbildung. Ein Master-Studium und 10 Jahre Berufserfahrung und wenn man genau liest, ist es eine Sachbearbeitungsstelle, die KV-Abgänger*innen ebensogut erledigen könnten. Dadurch dass in Inseraten so häufig geklotzt wird, ist es nicht abschätzbar, wenn dann die hohen Anforderungen mal wirklich notwendig sind.

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Genau, und dann fragt man sich in der oberen Etage, warum die unterforderten Leute nie lange bleiben…
Ist jemand in seiner Aufgabe gefordert (nicht überfordert!), schafft das langfristige Motivation und folglich nachhaltige Rekrutierungen. Darum immer mit realistischen Anforderungen ausschreiben.

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Leserin
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Sinnkrise halt. Es geht ja eigentlich grob gesagt nur um Mehrwert (für die einen) und ums Überleben (für die anderen). Nie war die Entfremdung so gross. Wer hier liebevoll inseriert oder sich mit Herzblut und überzeugend bewirbt, ist ein ganz besonderer Mensch.

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Umso absurder werden jene, die den Mehrwert abschöpfen Arbeitgeber:innen genannt, und jene die ihn generieren Arbeitnehmer:innen. Irgendwie scheint mir das eigentlich andersrum zu funktionieren...

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Leserin
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Wirklich anonym? Hilft mir jemand das Zitat bei einem Liedermacher in den Siebzigern zu finden? Degenhardt? Kittner? Süverkrüp? Einer wunderte sich darüber, dass ein Arbeitgeber gibt und gibt und gibt, während die Arbeitnehmerin nimmt und nimmt und nimmt -- und wenn die Arbeitgebenden alle ihre Arbeit gegeben haben, dann sind sie arbeitslos. ;-)

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Wolfgang Maehr
Designer
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Aus gegebenem Anlass (habe gerade wieder eine JD für unser Kleionunternehmen schreiben müssen), muss ich sagen dass das Ertragsgesetz allerdings stark greift.

So sehr eine unterhaltsame Stellenausschreibung (wie von IKEA, usw.) interessant zu lesen ist, ist es halt eben auch Marketing. Wenn die Zeit vorhanden ist, sich so etwas auszudenken, dann toll; meist gibt es diese aber nicht.

Heisst aber auch nicht, dass die Ausschreibung langweilig und voller Floskeln sein muss, es sei denn, das HR Department verlangt das. Daher mein Tip: Die Stellenausschreibung von den Kollegen schreiben lassen und so schreiben, wie wenn man das ganze seinen Freunden/Kollegen erklären würde.

Dann ist's einfach, zugänglich und klar ohne dass man Stunden dazu verplempert. 🤷‍♂️

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Jede Stellenanzeige ist Marketing! Das sollten manche Stellenanzeigenverfasser mal verstehen, wenn sie wieder sehr schlechtes Marketing rauslassen.

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Schon, aber Marketing ist heisse Luft, wenn’s dahinter keine Substanz gibt. 😉

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Dem pflichte ich bei.

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(durch User zurückgezogen)
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Wichtiger als die Diskussion um Bulletpoints und eine wenig inspirierende bis abschreckende Sprache erscheint mir die Problematik der unrealistischen Erwartungen an Profile (wohl auch begründet in der Absicht, Personalkosten einzusparen): Nicht selten ist der fachliche Anforderungskatalog derart umfangreich, dass nur generalistische Genies sich angesprochen fühlen. Kommt erschwerend hinzu: die sture Ausrichtung nach standardisierten Ausbildungswegen und Zertifikaten – die allzu oft mit falschen Bildern von praktischer Kompetenz verknüpft ist.
Die Arbeitgeber verbauen damit nicht nur potenziellen Interessierten, sondern auch sich selbst eine Chance.

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Es wäre natürlich toll, wenn Arbeitgeber_innen sich da mehr Mühe machen würden. Ich finde aber auch, dass es wichtiger wäre, einmal realistische Anforderungen hineinzuschreiben und vor allem so auf die Sprache zu achten dass sich Menschen aller Geschlechter angesprochen fühlen (also auf Wörter die mit bestimmten Geschlechtern assoziiert werden möglichst verzichtet wird, bzw diese Wörter ausgewogen eingesetzt werden).

Ich glaube, damit sich so grundlegende Dinge ändern wie Sie vorschlagen, müsste sich das Machtverhältnis verändern. Vielleicht braucht es dazu ein Grundeinkommen oder ein besseres soziales Netz, damit sich Arbeitgeber_innen und Arbeitnehmer_innen auf Augenhöhe begegnen können.

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Mensch - wie alle anderen
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Erinnere mich an 2 tolle Inserate: SwissRe hatte mal eine gute Kampagne, die ich sehr ansprechend fand ‚Liebe Underwriterinnen...‘. Und das Amt für Jugend und Berufsberatung ZH hatte auch mal eine super gluschtige Stellenausschreibung, wohl vom Chef verfasst.
Mich stressen am meisten die Anforderungen ‚jung, erfolgreich und dynamisch, dazu 3 Sprachen, und Berufserfahrung‘. Wir haben in unsere Inseraten jeweils die Musskriterien klar hervorgehoben, konsequent entsprechend aussortiert und die Absage auch damit begründet.

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Stelleninserate widerspiegeln auf entlarvende Weise das Machtgefälle zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Arbeitgeber und leider auch Vorgesetze haben alle Macht auf ihrer Seite und können sich alles erlauben. Solange sich hier nicht Grundsätzliches ändert werden auch die Stelleinserate nicht anders verfasst. Leider.

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Wenn man bedenkt, dass für die Arbeitgeberin das Stelleninserat ein erster Schritt ist für eine Investition von schon einmal bis gegen 100'000 Franken, dürfte man schon mehr erwarten.

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Lichtdesignerin
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Etwas vom besten seit langem; die inserate von aroma in zh.macht lust sich zu bewerben auch wenn man die stelle gar nicht will.

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Wirklich sehr schön. https://www.aroma.ch/jobs

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Wolfgang Maehr
Designer
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Ausschauen tut's ja schon toll, aber einfach zu lesen ist dieser oder dieser Pseudo-Chat nicht.

Und, noch viel schlimmer: Die Bilder sind überhaupt nicht Screenreader-freundlich, null Accessibility. Für die grafische Designstelle verstehe ich das ja, aber für die Bauleitung, Coach, etc.?

Wieder so ein Fall von Form über Funktion—oder zumindest eine schlecht umgesetzte interessante Idee. :(

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Leser
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Was in der Diskussion bisher vergessen ging: Es sind meist nicht die "Arbeitgeber", welche die Inserate formulieren. Bereichsleiterinnen machen sich wichtig, indem sie möglichst hohe Anforderungen formulieren, die Personalerinnen müssen das dann ausformulieren. Wenn es gut geht, wurden einmal Richtlinien definiert (von Oberpersonaler*in), meist aber fehlen diese...

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Heute sollen Arbeitnehmerinnen austauschbar sein. Deshalb wundere ich mich nicht, dass Stelleninserate dementsprechend standardisiert und langweilig sind. Engagement kann mit oft unfairen Mitteln gemessen werden und wird deshalb nicht primär gesucht. Know-how Aufbau wird marginalisiert, da dies ja gegen das Prinzip der Austauschbarkeit spricht.

Dieser Trend ist in der Schweiz zum Glück wegen den vielen KMU noch nicht flächendeckend angekommen. Meiner Meinung nach wird mit zunehmender Automatisierung dieser Trend jedoch auch in der Schweiz ankommen.

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Wie kommen Sie darauf, dass „heute“ AN austauschbar sein sollen? Ich erlebe eher das Gegenteil. Aber das hängt wohl u.a. von der Branche ab.

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Solche blutarmen Stelleninserate sind oft einfach das Endprodukt von allerlei corporate compliance & CYA ("cover your a..") Regeln, die der Risikominimierung dienen.

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Ja, so disqualifizieren sich gewisse Stellen-Ausschreibende und deren HR-Abteilungen gleich selber und Stellen-Suchende können getrost auf eine Bewerbung verzichten. Besser wäre, sie KÖNNTEN auf eine Bewerbung verzichten. Wer arbeitslos ist und von einem RAV zu unsinnigen und viel zu vielen Bewerbungen genötigt wird, muss da oft einfach durch und reproduziert so den Unsinn, auch wenn alle Beteiligten jammern.

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Doktorandin
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Dieser Artikel spricht mir aus der Seele, danke! Hoffentlich gehen immer mehr Menschen, Firmen und Institutionen in die vorgeschlagene Richtung. Für mich kommt der Atmosphäre, der Philosophie und der Zusammenarbeit der Leute eine riesige Bedeutung zu und jeder verdient, dass er sich bei der Arbeit als Individuum gesehen und respektiert fühlt. Wenn ich eine Stellenanzeige lese, die sich um "mich", oder um jemanden anderen bemüht, wird meine Motivation beflügelt. Schüchtern die Formulierungen ein, fühle ich mich schnell blockiert.

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Ja, ja. Schlimm, diese Stelleninserate. Oh, so viele kluge Analysen. Ja, ja. - Wie wärs mit einer schlichten Sammlung überzeugender Beispiele aus dem aktuellen Alltag?

„... ausser man tut es.“ (Betty Bossi?)

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Scheint ja leider nicht so viele zu geben. Im Beitrag werden zwei Beispiele genannt und hier im Dialog gab's noch eins.
Wer kennt weitere?

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Ich erinnere mich an ein sehr schönes Beispiel: vor ca. einem Jahr (oder länger) hat die Republik eine Stelle für einen IT-Menschen ausgeschrieben und ich habe selten ein besseres Stelleninserat gesehen! Da wurde deutlich, worum es geht und was den Menschen nicht nur an fachlichen Aufgaben erwartet, sondern was für ein Umfeld ihn/sie erwartet.

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Erfrischend anders - zumindest in der Formulierung - sind in der Regel auch die Stelleninserate vom fedpol, um noch ein gutes Beispiel aus der Verwaltung zu nennen. https://g.co/kgs/Zp7DKP

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