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Der beste weg, den Methan-Fussabdruck zu verringern, ist, sich für greifende Regulierungen einzusetzen! Der Vorherrschende Gedanke der individuellen Nachhhaltigkeit ist völlig irreführend und von der fossilen Industrie mit Millionenkampagnen aktiv kultiviert worden.

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Dem würde ich weitgehend zustimmen. Die individuelle Ebene ist jedoch nicht irrelevant, nicht zuletzt wegen ihrer Greifbarkeit.

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Danke für den Einwand. Ich empfehle allen, die wirklich etwas tun und über Effektivität etwas wissen wollen, das hier - besonders Grafiken 2, 3 und 8.

https://www.drawdown.org/ ist ebenfalls sehr zu empfehlen.

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Leserin
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Den Aufhänger dieses Artikels, dass Fleischkonsum gar nicht das grösste aller Übel in Bezug auf die Methanemmission bzw. Klimaerwärmung ist, empfinde ich als einseitig, ja, gar verdreht.

Viehhaltung ist der Hauptgrund für die Entwaldung und liesse man einen beträchtlichen Teil des zur Viehzucht gerodeten Regenwaldes nachwachsen, könnte dieser bis zur Hälfte aller menschengemachten Treibhausgase aufnehmen. Die Abholzung und Brandrodung verursachen zudem (neben dem fehlenden CO2-Speicher) 30 Prozent des weltweiten Jahresausstosses an Treibhausgasen (J. S. Foer). Im heutigen Artikel wird auf diesen sehr wichtigen Aspekt leider nicht eingegangen, sondern nur, wie gross der Anteil am Methanausstoss bei der eigentlichen Tierhaltung im Vergleich ist.

Wäre es weiter nicht angebracht, noch andere Aspekte - allen voran das Tierwohl - einzubringen, wenn man schon die Gewissensfrage beim Fleischkonsum in den Fokus rückt? Schliessen denn die hehren Absichten, das Klima und damit die Welt retten zu wollen, nicht auch die Tiere mit ein? Ist es nicht an der Zeit, dem wahnsinnigen Tierleid (insbesondere bei der Massentierhaltung) ein Ende zu setzen?

Den Einschub "Und damit kommen wir zu den guten Nachrichten – zumindest für Fleischliebhaber." im Zusammenhang von anderen, viiiiel schlimmeren Methanemissionsquellen sowie den Schlusssatz finde ich geschmacklos.

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Ich hab über CO2 Belastungen schon so viel gelesen, dass ich es schätze, mal differenzierter über die Methan-Belastungen zu lesen. Die Gedanken, die Sie dann beiziehen, dürften wohl Andere auch machen. Ist doch nicht so, dass ich jetzt CO2 vergesse, nur weil ich was über Methan lese.

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Leserin
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Meines Erachtens ist hier der einseitige Fokus auf Methanemissionsquellen nicht angebracht, weil daraus Schlüsse auf den Fleischkonsum gezogen werden. Würde das nicht gemacht, fände ich eine sachliche Darstellung der verschiedenen Methan-Belastungen auch in Ordnung.

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Könnte man denn auch nicht das Argument anbringen, dass nicht per se die Tierhaltung der Treiber der Methanemmission ist, sondern, dass Fleisch an sich zu günstig verkauft wird und somit für beinahe jedermann/-frau konsumierbar wird? Wenn die Fleischpreise exorbitant teurer würden, würde automatisch auch weniger Fleisch gegen werden und auch weniger Tiere für den Fleischkonsum gehalten werden...oder liege ich da vollkommen falsch? Ausserdem liegt auch ein Überlegungsfehler bei beim Verzehr von Pasta im Artikel. In vielen Pasta sind Eier enthalten. Also wieder eine Zutat vom Tier, wo es Tiere benötigt...versteckt natürlich.

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Liebe Republik, grundlegend finde ich Ihren Artikel informativ, jedoch weiss ich nicht wirklich, in welche Richtung der Artikel gehen soll bzw. was das Fazit für eine Aussage treffen soll, indem es den Schaden der Nutztierhaltung zwar nennt, ihn aber nicht vollständig repräsentiert (wenn Methan durch das Verbrennen von Regenwäldern für die Nutztierhaltung entsteht, könnte man das eigentlich auch zur Nutztierhaltung zählen und nicht aussondern) und ausserdem durch das ins Verhältnis setzen mit anderen beteiligten Faktoren Fleischesser wieder mit dem Finger auf alles andere zeigen können, damit sie bloss nichts ändern müssen (wie auch die Relativierung zwischen Fleisch und einer Portion Reis zeigt). Ich kann da die Absicht des Artikels nicht so wirklich erkennen. Vielleicht könnten Sie mir das erklären. Vielen Dank

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Glaub auch, dass es dem Problem nicht gerecht wird, die Klimawirkung des Fleischkonsums auf den Methan-Aussstoss zu reduzieren.
Wie Johannes sagt werden für Fleischproduktion direkt oder indirekt (für Futtermittel) riesige Mengen Regenwald abgeholzt, was dessen Kapazität verkleinert Jahr für Jahr CO₂ aus der Atmosphäre abzuziehen.
Auch nicht vergessen werden darf, dass pflanzliche Produkte viel häufiger lokal produziert werden als tierische.

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Sehe ich sehr ähnlich. Beim Essen habe ich direkten und schnellen Einfluss. Bis ich mir eine andere Heizung leisten kann dauert es ein wenig länger und gegen den weltweiten Kohleabbau (Australien->China) habe ich hierzulande auch wenig Einfluss.

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Mir scheint, der Artikel zeigt vor allem die grössten Methan-Emittenten auf.

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Danke für Ihren Kommentar. Die Absicht des Artikels ist es, die Grössenverhältnisse der Methanemissionen aufzuzeigen. Dafür geben wir die wissenschaftlichen Resultate wieder, die auch den Anteil aus Brandrodung enthalten. Selbst wenn wir annehmen, dass sämtliche Brandrodungen (die weniger 3% der menschlichen Methanemissionen verursachen) der Viehzucht dienen sollen, kommt die Summe nicht an die der Fossilen heran.

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Skeptiker
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Wurde bezüglich den Brandrodungen auch miteingerechnet, welches Potenzial durch den Verlust der Wälder verloren ging?

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Die letzte Zeile hätte sich Herr Bastani gerne sparen dürfen. Ich kann diese selbstgerechte (und sehr schweizerische) Rechtfertigung zu Handlungen mit grossem Rebound-Effekt kaum mehr ertragen.

Wie anderweitig erwähnt scheint auch mir die Motivation hinter diesem Text äusserst fragwürdig: oberflächlich gelesen kommt er einer Rechtfertigung des Fleischkonsums gleich.
Bin etwas enttäuscht im Vergleich zu früheren Beiträgen der Republik zum Thema.

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Geht mir auch so. Danke.

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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Wie in der Primarschule: "Ich han ned, di andere händ au!"

Go vegan.

Und ÖV. Und, und, und.

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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Vegane Lebensweise reduziert den CO2-Fussabdruck mutatis mutandis um bis 73 %.

Ich zitiere:

Forsche[nde] an der University of Oxford fanden heraus, dass der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte den CO2-Fußabdruck einer Person um bis zu 73% reduzieren kann.

Würden alle Menschen weltweit auf den Verzehr von Fleischwaren verzichten, könnte die globale landwirtschaftliche Nutzfläche um rund 75% reduziert werden. Dies entspräche der Größe der USA, Chinas, Australiens und der EU zusammen.

Während die globale Fleisch- und Milchproduktion für 60 % der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, liefern die Produkte insgesamt selbst nur 37 % des Proteins und 18 % der Kalorien in der Ernährung.

Und zum Schluss noch dies:

Laut Joseph Poore, Forschungsleiter und Erstautor der Studie, sei eine vegane Ernährung der beste Weg, um den individuellen ökologischen Fußabdruck auf der Erde zu reduzieren.

Und klar: das eine tun und das andere nicht lassen.

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Und doch reicht individuelle Verhaltensänderung nicht. Eine Studie, die ich vor ein paar Monaten gelesen habe, schreibt beispielsweise der US-Regierung so einen grossen Klimaimpact zu, dass man als US-Bewohner wie ein Mönch leben könnte und umgerechnet noch immer einen zu hohen Impact hat um nachhaltig zu leben. Das wird in den meisten westlichen Ländern nicht anders sein. Erst wenn auch unsere ganze Infrastruktur und öffentliche, sowie private Institutionen ebenfalls ihren Fussabdruck reduzieren, werden wir unsere Ziele auch erreichen können.
Selbstverständlich können unsere Forderungen ernster genommen werden, wenn wir bereits unseren individuellen Teil getan haben.

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Genau! Danke!

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Leserin
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Das eine tun und das andere nicht lassen. Jede klimafreundliche Verhaltensänderung zählt doch. Auf keinen Fall eine gegen die andere ausspielen. Unser ALLER Fussabdruck ist doch zu gross. Manchmal kommt es mir so vor, als schreiben Autoren wider unsere vorauszusagende Reaktion an, damit die Debatte angeheizt wird. Medienwirksamkeit geht auch anders. Aufklärung und praktische Tipps für den klimafreundlichen Alltag. Theoretisiert wird nun schon jahrzehntelang.

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Rafael Wetli
Pflegefachmann HF
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Wirkt für mich im ganzen wie eine Rechtfertigung. Nirgends ist es so einfach wie mit dem Essen die persönliche Klimabilanz aufzubessern. Ausserdem sollte man sich als Fleischesser auch immer fragen ob man seinen Konsum ethisch rechtfertigen kann. Was ist wichtiger für dich, Geschmack oder Leben?

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· editiert

Es ist wirklich so: Auf Fleisch zu verzichten ist am Einfachsten. Ich hab mich beim Schlusswort häufig gefragt: "Ja, wie denn?" Niemand schreibt auf die Reispackung, ob die Felder ständig überflutet worden sind. Ich muss meinen Vermieter bitten, dass er doch bitte unser Haus nicht mehr mit Erdgas heizt? Meine Mitmieter werden mich lieben um die erhöhten Mieten.
Das gleiche mit Strom aus Kohle. Glücklicherweise haben wir das in der Schweiz nicht, denn Russfilter wirken ja nicht bei der Steckdose.

Aber im Supermarkt einfach die Fleischabteilung meiden? Easy.

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Wir beziehen auch Strom aus Deutschland...... und ja, genau, an der Grenze wird das auch nicht ausgefiltert, was aus Kohlekraftwerken kommt. :)

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Ein weiterer, oft vergessener Aspekt im Zusammenhang mit Tierwohl/CO2: Oft wird empfohlen, statt grösserer Tiere (Kühe, Schweine) wegen deren grösserem CO2-Impact (und auch der Gesundheit zuliebe) lieber Huhn zu essen. Dabei geht leicht vergessen, dass auf ein "grösseres" Tier mehrere Dutzend kleinere kommen - das Leiden wird so vervielfacht, mit gutem Gewissen.

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Ich verstehe, was Sie meinen, aber können wir Leid so quantifizieren? Müsste man dann nicht auch anfangen, von jedem Lebewesen die Leidenskompetenz abzuschätzen? So "können" primitivere Tiere dann weniger leiden als grössere. Damit könnte man dann das Essen von Insekten auch moralisch weisswaschen. Viele Veganer essen aber auch keinen Honig, obwohl ja da auch nur Insekten leiden. Oder ist da das Leiden dann am grössten, weil es einen ganzen Stamm von Hunderten von Bienen betrifft?

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Skeptiker
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Ich habe bei diesem Artikel ebenfalls gemischte Gefühle mit der Tendenz zum Unverständnis und zugegebenermassen auch etwas Ärger.

Nachfolgend möchte ich auf ein paar bestimmte Stellen des Artikels genauer eingehen:

Neben der Nutztier­haltung nehmen andere Quellen einen ebenso wichtigen, sogar zunehmenden Stellenwert ein.

Okay, ebenso wichtig. Der Stellenwert von anderen Quellen nimmt sogar noch zu. Was aber nicht heisst, dass der Einfluss der Nutztierhaltung in absoluten Zahlen weniger und somit weniger bedeutend wird!

Und damit kommen wir zu den guten Nachrichten – zumindest für Fleischliebhaber.

Denn gemäss den neuen Zahlen sind die weltweit rund 3,5 Milliarden Kühe und anderen Wiederkäuer (gemeinsam mit der Dünger­nutzung) nur für rund ein Drittel des globalen Methan­ausstosses verantwortlich.

Nur für rund ein Drittel des globalen Methanausstosses? Wie viele Prozente braucht es denn, damit das Nur entfällt? Ein Drittel ist doch enorm viel! Warum wird das hier derart relativiert? Und wie kann man überhaupt von guten Nachrichten sprechen, wenn kurz zuvor noch gesagt wird, dass wir gemäss der neuen Studie mit unserem Methanausstoss auf dem Pfad der pessimistischsten Klimaszenarien wandeln?


Zu der Methan-Quelle Biotreibstoffe:

Andererseits geht es um Brände, die meist in tropischen und subtropischen Regionen gelegt werden, um Wald- und Gras­flächen für die Land­wirtschaft zu gewinnen.

Brandrodung wird also in die Kategorie Biotreibstoffe reingerechnet, ja? Wenn jetzt aber Wälder niedergebrennt werden, um auf den frei werdenden Flächen Mais oder Soja für den Futterbau anzupflanzen (z.B. Kraftfutter für Rinder), gehört das dann nicht eher in die Kategorie Nutztierhaltung? Für mich stimmt das so nicht. Nicht alle Kühe auf dieser Welt können auf der Wiese weiden gehen (Stichwort Feedlots).
Hierzu ein passendes Zitat aus einem Artikel vom Bayerischen Rundfunk:

Aber das ist erst die halbe Rechnung. Noch wichtiger ist die Frage, womit die Kuh gefüttert wird. Wenn nämlich Soja im Futtertrog landet, verschlechtert sich die Klimabilanz dramatisch: Auf jedes Schnitzel und jedes Glas Milch kommt dann plötzlich eine ganze Menge Kohlendioxid. Denn dem Sojaanbau fallen die Regenwälder zum Opfer. Und die gehören zu den größten CO2-Speichern der Erde - sowohl in ihrem Pflanzenbewuchs als auch in den reichen Humusschichten ihrer Böden.

Auch in der Schweiz wird viel Kraftfutter eingesetzt. Ich verweise hierzug auf den Kassensturz von SRF.


Zum Schluss oder Appell des Artikels:

Andererseits gibt es neben dem Fleisch­verzicht auch andere Wege, den Methan­ausstoss zu vermindern.

Doch das beste Mittel, um den Methan-Fussabdruck zu verringern, ist der Verzicht auf fossile Brennstoffe.

Warum eines oder das andere? Warum nicht von beidem etwas? Warum nicht starke Reduktion beim Fleischverzehr (hat sich dieser doch im 21. und späten 20. Jahrhundert stark erhöht) und möglichst starker Verzicht bei fossilen Brennstoffen? Und dann noch all die anderen wirkungsvollen Dinge, die getan werden können!

Für mich schwingt im Artikel zu Oft eine Entschuldigung für den Fleischverzehr mit. Das kann ich anhand der Datenlage schlicht nicht verstehen. Und ganz persönlich geht mir die allgegenwärtige Zelebration des Grillierens ziemlich auf den Wecker. Tsch-Tsch

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Die Relationen und Grössenordnungen aufzuzeigen, ist doch prima. Danke, Herr Bastani. Den Zahlen ist auch klar zu entnehmen, dass Gas echt klimaschädlich ist und wir uns NIEMALS mit Gaskraftwerken in der Schweiz abfinden dürfen. 450gCo2/kWh Gasstrom plus all das Methan aus Gewinnung und Lecks... pfui Teufel. Auch wenn die Schweiz mit der aktuellen Energiepolitik genau auf GKW zusteuert... das dürfen wir nicht zulassen!

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und noch große Gasleitungen gebaut werden, siehe Nord-Stream II - anstatt aus der Erdgas-Technologie auszusteigen.

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In der Differenzierung von Details besteht die Gefahr, anderes auszublenden und den Gesamtblick aus den Augen und dem Herzen zu verlieren. Da gibt es so viele Informationen der Natur, dass wir sie in einem Mindestmass schützen, in Ruhe und heil lassen sollen. Wenn wir das nicht tun kommen (weitere) Katastrophen auf uns zu. Die Tierhaltung und der Konsum tierischer Produkte entsprechen in keiner Weise einem akzeptablen Umgang mit der Natur, worin auch die Würde ihren eingebundenen Platz findet. Für einen gerechten Impuls an Mitmenschen, ob Fleisch oder nicht gehört meiner Meinung nach weit viel mehr dazu als im Artikel beschrieben. Diese Frage nur auf den Methanausschuss zurückzuführen ist bruchstückhaft. Zudem andere Quellen ein anderes Bild abgeben. Der Bericht klingt für mich nach einer möglichen, rationalen Rechtfertigung unsere längst abgelaufenen aber noch eingespielten Gewohnheiten zu pflegen: in diesem Fall „mit gutem Gewissen“ Fleisch essen zu können.

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???
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Ich glaube, Sie tun dem Autor Unrecht mit Ihrer Kritik zum letzten Satz (ab und zu ein Stück Fleisch etc.).
Es wäre schon viel gewonnen, wenn jeder seinen Fleischkonsum jährlich um 10 % reduzierte statt dass 0.1 ‰ Vegetarierinnen werden.

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Um den negativen Einfluss der Massentierhaltung fürs Weltklima signifikant zu reduzieren, müssten wir 90% weniger Fleisch und 60% weniger tierische Produkte konsumieren. Alles andere ist Augenwischerei.

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Mit einer jährlichen Reduktion des Fleischkonsums von 10 % wären wir in ca. 20 Jahren bei Ihren 90 %, mit einer Reduktion von meinetwegen 20 % ist dieses Ziel in ca. 10 Jahren erreicht. Das fände ich auf jeden Fall besser, als in 100 Jahren immer noch zu hoffen, dass der Anteil der Vegetarier um mehr als um ein paar mickrige Prozente wachsen möge.

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Verlegerin
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Ich teile untige Kommentare. Zudem: von wievielen Menschen werden diese Methanemissionen verursacht (via Konsum + Geldverdienen meine ich), oder anders gefragt: von wievielen % der Menschen werden zb 80% dieser Emissionen verursacht. Diese Betrachtung könnte Hinweise dazu geben, wo es um Luxus, und wo um Grundbedürfnisse geht. Der Reis ernährt zb viel mehr Menschen als das Fleisch, nehm ich mal an.

Ps. Fehlt da noch der auftauende Permafrost als weitere Methanquelle?

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Methan aus Permafrost wird in der Studie unter den natürlichen Methanquellen aufgeführt und taucht in den im Artikel beschriebenen Emissionen nicht auf, wie Sie richtig bemerkt haben. Wenn man diese Emissionen zu den menschlich verursachten zählt (wie wohl angebracht wäre) würden sie weniger als 1% (die Studie gibt sie mit 0-1 Millionen Tonnen pro Jahr an) der gesamten menschlichen Emissionen ausmachen.

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Verlegerin
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Merci. In welche Grössenordnung kommen die Permafrost-Methanemissionen zu liegen wenns zb +4Grad warm wird? Lässt sich dieser Kippunkt quantifizieren?

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Der Schlusssatz ist in der Tat unglücklich und macht den wesentlichen Teil des Artikels zunichte. Denn um die schweiz- und weltweit zunehmende Anzahl der Fleischrinder und Hochleistung-Milchkühe, die - nota bene noch immer zunehmend - für einen Grossteil des klimaschädlichen Methanausstosses verantwortlich sind, zu dezimieren, braucht es entweder eine Abkehr oder zumindest eine massive Reduktion des Fleischkonsums. Dabei habe ich als immer noch Fleisch essender Zeitgenosse das Steak schon längst von der Liste gestrichen und komme darüber hinaus mehr und mehr zur Überzeugung, dass der nächste, radikale Schritt zum Fleischverzicht sich auch für mich aufdrängt!

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[...] weltweit zunehmende Anzahl der Fleischrinder und Hochleistung-Milchkühe, die - nota bene noch immer zunehmend - für einen Grossteil des klimaschädlichen Methanausstosses verantwortlich sind [...]

Zu den Kernaussagen des Artikels gehören dass die Viehzucht eben nicht den Grossteil des Methanausstosses ausmacht und dass ihr Anteil auch nicht zunimmt (da derjenige der fossilen Quellen so viel stärker steigt). Nicht zuletzt weil die Assoziation von Methan und Viehzucht so stark ist, dass kaum für etwas anderes Platz bleibt, habe ich diesen Text geschrieben.

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Chefredaktion
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Dieser Satz gehört auch zum Schlussteil:

Für den Grillrost bedeuten die neuen Erkenntnisse zweierlei. Einerseits ist klar: Wer sich statt für Burger und Entrecôte für eine fleisch­lose Alternative entscheidet, tut dem Klima etwas Gutes – fossiles Methan hin oder her.

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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Hier der Schlusssatz, in einer abgewandelten Form - unter der Annahme, der Artikel hätte vom CO2-Anteil der Flugindustrie (Vorsicht Zynismus: nur 2 % des gesamten Ausstosses!, völlig unwesentlich!) gehandelt:

Wer Kreuzfahrten meidet, nicht mit Hummer oder anderen SUV reist und statt mit Elon Musk das All ab und zu das Planetarium im Verkehrshaus besucht, kann sich hin und wieder auch mal einen Langstreckenflug gönnen.

Der ganze Artikel liesse sich bestimmt gut entsprechend umschreiben und Swiss anbieten.

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Wo in eurer Bilanz erscheint das foßile Methan, das in zunehmendem Mass den auftauenden Tundraböden entweicht?
Je mehr Erderwärmung, desto mehr schwindet der Permafrost und das dort gebundene Methan entweicht in die Atmosphäre. Mit fataler positiver Rückkopplung für die Erderwärmung.

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Chefredaktion
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Darüber haben wir an anderer Stelle ausführlich berichtet. Der vorliegende Beitrag dreht sich um die direkt von uns Menschen verursachten Methan-Emissionen. Wie der Autor weiter unten im Dialog ausführt, macht der Methan-Austoss durch das Auftauen des Permafrosts weniger als 1 Prozent der gesamten menschlichen Emissionen aus.

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Aus der Sicht der Bewohner der westlichen, reichen Welt und der direkten individuellen Beeinflussungsmöglichkeiten ist dieser Beitrag katastrophal. Jeder Fleischkonsument wird diesen Beitrag als 'wissenschaftliche' Rechtfertigung interpretieren, an seinem Fleischkonsum nichts ändern zu müssen. Mit dem zusammenfassenden Schlusssatz wird sogar zum Steak-Konsum ermuntert!

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Nichts ist einfach nur schwarz-weiss, könnte doch auch sein, dass der Fleisch-Junkie nach dem Artikel - gerade weil er sich nicht moralisch verurteilt fühlt - anstatt 7x, nur noch 5x die Woche Fleisch isst.

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Lieber Herr V.
Sie haben recht, der Artikel ist gut recherchiert und sehr informativ, aber in der Schlussfolgerung taktisch unklug formuliert. Wenn zu beginn steht 'Und damit kommen wir zu den guten Nachrichten – zumindest für Fleischliebhaber.' und am Schluss '....kann sich hin und wieder auch mal ein Sommerabend-Steak gönnen.', dann relativiert dies die ganze Objektivität. Damit erhält der eingefleischte Fleischkonsument von Bastani einen Fleischfress-Freipass.

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Selbst als Fleischliebhaberin (vor allem aus der Region oder selbst gefangen) ist klar, dass der Fleischkonsum sinken muss. Ich halte nich viel von auferzwungenem Vegetarismus oder Veganismus, viel mehr finde ich auch, dass Fleisch wieder entsprechend teurer und seltener werden muss. Ich finde es problematisch, wenn aus Ernährung Moral und Religion gemacht wird und mit dem Finger auf andere gezeigt wird. Früher konnte man sich schliesslich oft auch nur am Sonntag den Braten oder ein altes Suppenhuhn gönnen. Bei Waldrodungen darf Palmöl auch nicht vergessen werden.
Hoffnung setze ich in die in vitro Fleischproduktion, die einige Probleme lösen könnte. Marktfähigkeit wird auf 2022-2023 versprochen aber ich zweifle noch.

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mich hat kürzlich die Idee beeindruckt, die ich in einem Blog (http://blog.saleem-matthias-riek.de…imaschock/ bei der Überschrift "Von Mord und falschverstandener Freiheit") gelesen hab: die Natur selbst setzt die Grenzen. Während wir z. B. beim Fleischkonsum sagen: ich verzichte, aber was Du machst, kann ich Dir nicht vorschreiben, würden wir kaum sagen: ich verzichte auf Mord, aber was Du machst, kann ich Dir nicht vorschreiben. Darüber brüte ich noch.

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Hmm, ja, da spielen sehr viele ethische, grsellschaftliche und philosophische Gedanken hinein. Vor allem auch die Betrachtung von Tieren. Die ist in der westlichen Welt teilweise schon mit Menschen gleichgesetzt, lange nicht in allen Kreisen. Ausserhalb Europas oder vermutlich auch ausserhalb Indiens, ist das Verhältnis zum Tier nicht gleichgesetzt zum Verhältnis eines anderen Menschen. Reden wir bei der Tötung von Nutztieren von Mord, müssten Mensch und Tier auf gleicher Stufe betrachtet werden.

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Klimaverantwortlicher
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Wie auch einige andere Mitstreiter hier wüsste ich wirklich gern, wie sich all das Aufgelistete proportional zu den Methanquellen aus der Tundra (Permeafrost), der Tiefsee (Methanhydrate), und interessanterweise auch aus den Regenwäldern (z. B. aus dem - intakten - Amazonas-Urwald) verhält. Nicht dass es an meinem Verhalten gross was ändern würde, aber meine Einschätzung der Perspektive könnte es schon beeinflussen, wenn dazu zusätzlich noch gleich seriös recherchiert würde.

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Chefredaktion
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Klimaverantwortlicher
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Dankeschön, das hilft mir schon mal ein Stück weit bei der Einordnung

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Und dann waeren noch die zunehmenden, unkontrollierbaren Emissionen des schmelzenden arktischen und subarktischen Permafrostes. Und die auch zunehmenden, unkontrollierbaren Emissionen des Methanhydrates welches im Meer unterhalb von 200m unbekannte Ausmasse besitzt. Deren Potential ist riesig, und es sind beides Selbstläufer.

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Eine Grundlage zum Verständnis der Daten: Die gezeigten Daten der Bilanz zeigen nur Methanemissionen, die relativ direkt auf Menschen zurückgehen, oder?
Oder sind die Emissionen durch auftauenden Permafrost irgendwo enthalten?
Wie hoch sind eigentlich die natürlichen Emissionen (z.B. durch normale Fäulnis in Seen und Sümpfen?

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Richtig, die Daten zeigen direkte menschliche Emissionen, gemäss der verlinkten Studie. Emissionen aus Permafrost sind darin nicht enthalten. Sie werden in der Studie mit 0-1 Mio. Tonnen angegeben und würden damit weniger als 1% der gesamten menschlichen Emissionen ausmachen. Die natürlichen Emissionen sind insgesamt etwa 60% so gross wie die menschlichen (bzw. deutlich geringer, wenn die menschlichen fossilen Emissionen, wie im Text erwähnt, tatsächlich unterschätzt sein sollten).

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· editiert

Aufgabe von Wissenschaft ist aus meiner Sicht, immer genauer herauszuarbeiten, was ist. Was man tun soll, ist nicht Wissenschaft, sondern Lebenshilfe. Das ist genauso berechtigt, aber ein anderes Paar Schuhe. Ich für meinen Teil bin ganz froh, wenn man das nicht allzusehr vermischt.

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Das ist ein sehr interessantes Diskussionsthema, aktuell inbesondere im Zusammenhang mit Covid19. Das Problem dabei: wenn die Politik über die aus den Erkenntnissen resultierenden Massnahmen entscheidet, tun das oft gelernte Ökonomen, Juristen oder Gewerbler. Also Menschen ohne wissenschaftlichen Hintergrund, die teilweise schockierend schlecht informiert sind. Meiner Meinung nach sind wir damit bzgl. Klimawandel nicht sonderlich gut gefahren.

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· editiert

gelernte Ökonomen, Juristen oder Gewerbler [...] die teilweise schockierend schlecht informiert sind.

Der Wissenstransfer zu den Entscheidungsträger*innen braucht sicher zunehmend Aufmerksamkeit, je komplexer die Probleme sind. Grundsätzlich halte ich persönlich aber Monokulturen nicht nur in der Landwirtschaft für eine heikle Sache.

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Ich glaube es ist nicht sinnvoll, die Emissionen von Wiederkäuern in so eine Statistik einzurechnen, ohne die positiven Effekte zu beachten, die Kuh und Co. für die CO2-Bindung haben könnten. Ich zitiere Dr. Anita Idel (Die Kuh ist kein Klimakiller): «Das erfolgreichste Biom der Welt, das Grasland, wird total unterschätzt, aber es kommt noch schlimmer: die Kuh steht am Klimapranger. Das Problematische an diesen Studien ist das Forschungsdesign. Die Kuh wird nicht an dem gemessen, was sie am besten kann, nämlich Gras zu Milch und Fleisch veredeln. Grasland mit seiner gewaltigen Biomasse ist in der Lage, CO2 aus der Atmosphäre aufzunehmen und im Boden in Kohlenstoff und schliesslich in Humus umzuwandeln. Das Grasland und damit das Potenzial der Kuh werden heute völlig unterschätzt».

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(durch User zurückgezogen)

Vielen Dank Herr H. für den Link. Das wird kein Sonntagspaziergang und Savorys Methode allein wird nicht ausreichen. Es braucht einen Mix von guter Agrarkultur, aber die Wiederkäuer wird es, zumindest im Grasland Schweiz, dazu brauchen.

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Besonders hilfreich für individuelle Entscheidungen wären m. E. Beispiele in Form direkter Vergleiche (Bsp. der Konsum von 200 gr. Rindfleisch entspricht x Litern Benzin oder x km Fahrt alleine in einem Mittelklassewagen, wobei möglichst alle Klimaeffekte (Graue Energie, Verluste/Nebenwirkungen bei Rohstoffgewinnung etc.) in dem Werten berücksichtigt werden);
und klar: das Tierwohl, aber auch die Anwohner dürfen nicht vergessen gehen nach Berücksichtigung der nackten Zahlen..

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Wieso ist am Schluss nicht noch den politischen Heben erwähnen?

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