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ich bin einfach nur äusserst dankbar um diese spannenden, aufklärenden hintergrundberichte der REPUBLIK!
nach jahrelanger suche nach "meiner" tageszeitung bin ich nach vielen umwegen und versuchen endlich fündig geworden und gelandet. ich bedanke mich für diesen und unzählige intelligente, umsichtige und spannende artikel und bin hungrig nach mehr.
ein grosses dankeschön der gesamten redaktion, Margreth

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In dem Fall: Willkommen zu Hause nach der langen Reise. (Sagt das Hauspersonal.)

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Das freut uns sehr, liebe Frau N. Schön sind Sie an Bord!

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Es geht mir genau gleich. Ich war gerade dabei, dasselbe zu schreiben, als ich auf Ihren Kommentar stiess.

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Mein Vater pflegt zu sagen, «keine Krise ist so schlimm, dass niemand davon profitiert». Beim Lesen dieses (tollen!) Textes habe ich mich gefragt, ob man vielleicht auch etwas übersehen hat? Gibt es für Grossbritannien vielleicht auch Chancen? Besteht die Chance, dass nach einem ersten Absacker – in sagen wir 50 Jahren – wieder ein «Great» Britain daraus wird?

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Nun, es gibt Gruppen, die vom Chaos profitieren: Hedge Funds Manager, gewisse Politiker, Unternehmen, die Interesse an Marktabschottung haben - kurz eine Elite, die gegen den anderen Teil der Elite ist.
Ich fürchte, dass jedenfalls mittelfristig der Brexit ein miserables Geschäft ist. Denn die Branchen und Firmen, die jetzt schliessen müssen, sind für immer tot. Das Know How, das abwandert, ist weg. Das Wachstum, das heute ausbleibt, wird auch dann fehlen, wenn die Wirtschaft wieder wächst.
Und was die Freihandelsabkommen betrifft: GB ist kleiner als die USA, China, die EU, Indien – und es braucht den Deal. Es wird bei solchen Verhandlungen keine Geschenke geben, sondern Erpressungen.
Was allerdings in 50 Jahren ist, das weiss nur der Säugling in der Wiege. Und auch das erst an seinem 50. Geburtstag. Möglich das das Vereinigte Königreich dann wieder einig, dass Grossbritannien wieder gross ist.
Ich werde dann in meinem Grab einen kleinen Hüpfer machen.

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Danke für die Anmerkungen zu den aktuellen Verrenkungen eines gebutterten Ferkels.
Eine Feststellung hat sich bei mir verhakt. Ich habe die Stelle einmal gelesen, zweimal, aber ich verstehe den Sinn nicht:

Verrat hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Im Denken etwa ist er das Ziel jeden ernsthaften Nachdenkens.

Wollen Sie damit sagen, dass 'jedes ernsthafte Nachdenken' unabhängig vom Kontext auschliesslich Macht, deren Erhalt und deren Ausweitung zum Inhalt habe? Nicht ernsthaft jetzt, oder?
Ist da etwas aus dem Text rausgefallen oder verstehe ich einfach nur falsch?
Ist zwar nur ein Nebengleis, lässt mich aber mit einem grossen Fragezeichen mitten im Gesicht zurück.

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Habs mir so zusammengereimt: Wer ernsthaft nachdenkt, muss sehr wahrscheinlich am Ende dieses harten Nachdenkprozederes den anfänglichen Gedanken aufgeben – also verraten – um dem besseren, reiferen, neuen Gedanken Platz zu machen.

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Yep. Und wenn Sie, Herr Venetz, jetzt noch einmal genauso scharf nachdenken, kommen Sie dann zum gleichen Schluss? (Ich meistens nicht. Deshalb vermeide ich Nachdenken auch privat wie beruflich so weit es geht.)

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Danke fürs Mit-Nach-Denken. Mit Fragezeichen leben zu müssen ist ehrenhaft, wenn nicht einmal der Autor selber mehr weiss, was mit seiner Feststellung genau gemeint war 😉

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Intellektueller Landarbeiter
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Interessantes Spektakel für die bauernschlau auf einem Neben-Bänkchen sitzenden SchweizerInnen!
Bei uns gibt es ja auch sehr verschiedene Ideen über die Arten von Freiheit, und wie wir diese verwirklichen wollen...
Wollen wir die Freiheit, möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen?
Oder wollen wir die Freiheit, unseren Lohnschutz selber zu bestimmen?
Oder wollen wir die Freiheit, in ganz Europa als "Europäer" anerkannt zu werden?

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Jean Paul Sartre schrieb, dass der Mensch zur Freiheit verurteilt ist. (Und er sah dieses Urteil, wenn ich ihn richtig verstanden habe, als Gegensatz zu einem Freispruch.)

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Nationalratskandidatur
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In der Tat, man wird sehen, wie gut dieser Brexit Deal ist. Gut geschrieben, wenn ich auch nicht einig bin mit der Schlussfolgerung.
"Der Brexit hat drei Jahre Lähmung gebracht." Die immer gleiche Leier. Nein, nicht der Brexit hat Lähmung gebracht. Der Brexit hat noch gar nicht stattgefunden! Das Ausbremsen eines demokratischen Entscheides hat Lähmung gebracht. Michel Barnier's Ziel war es von Anfang an, einen Deal so schlecht zu machen, damit niemand jemals wieder austreten will.

Das Belfaster Karfreitagsabkommen hat keine wirtschaftliche Komponente. Es war ein Friedenschluss, welcher u.a. die Aussengrenze des Vereinigten Königreiches mit Irland festlegte. Ein gesamt-irischer Wirtschaftsraum ist eine Erfindung der EU und hat mit dem Karfreitagsabkommen nichts zu tun.

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Lieber Herr S.
Sie gewinnen den ersten Preis! Noch nie habe ich zum Thema Brexit eine solch überwältigende Ansammlung von Unsinn, Unfug und dumpfen Prämissen vorgesetzt gekriegt wie von Ihnen.

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Seien Sie bitte anständig. Herr S. hat seine Gedanken ebdnfalls anständig und klar dargebravht.

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Merci für das grossherzige Kompliment zum Schreiben: Normalerweise heisst es: "Ganz meine Meinung – guter Artikel!" oder: "Nicht meine Meinung – warum hat Sie Ihr Chefredaktor noch nicht gefeuert?"
Nun: Den Volksentscheid umsetzen - nur wie? Daraus bestand die Lähmung. Der Entscheid "Leave" war ja nur eine Absichtserklärung - selbst hartgesottene Brexiteers wie Herr Farage erwarten danach 10 Jahre Verhandlungen. Niemand hatte einen Plan. Nur Leidenschaften.
Dass die EU keine Freundlichkeiten verteilen würde, konnte niemand erwarten: Den Briten quasi den Status Quo ohne Mitgliedschaft zu geben, wäre Selbstmord der Institution gewesen – und Institutionen haben einen zähen Lebenswillen.
Was Irland betrifft, ist glaube ich, gerade die Vagheit des Karfreitagsabkommens das Geniale: Alle Seiten können ihre Phantasie hineinprojizieren - die Protestanten sind sich sicher, noch fest in Grossbritannien zu sein, die Katholiken fühlen sich schon beinah in der Irischen Republik. Deshalb - ist es so prekär, die Lage zu verändern. Man weckt schlafende Hundesöhne.
Klar ist die EU nicht eine Ansammlung von Heiligen und Freuden: Aber wie Grossbritannien zeigt, ist ein Mitglied bereits so eng in hunderten vertragen, Routinen, Abläufen verstrickt, dass die Trennung brutal und brutal komplex ist. (Was die Schweiz betrifft, fürchte ich Ähnliches – aber habe keinen Überblick.)

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Nationalratskandidatur
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Danke Herr Seibt. Ich habe jetzt eine längere Antwort an Ihren Kollegen Herr Fuchs geschrieben. Wir haben uns vermutlich schon richtig verstanden, aber man kann ja ein Kompliment auch ironisch meinen. Dies war jetzt bei mir nicht der Fall. Also, Ihre Worte gebrauchend: Gar nicht meine Meinung, las es aber mit Interesse und fand es gut geschrieben, und als Chefredaktor würde ich Sie definitiv behalten! Schönen Abend.

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"in hunderten vertragen" statt Verträgen – made me smile. not the venial typo but its revelation of the author's unconcious associations.

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Guten Tag. Merci für die Einwände!

Wir haben den Text grade noch einmal aktualisiert, der Schluss ist etwas länger geworden. Die Schlussfolgerung aber bleibt sich gleich - das Land wurde durch den Brexit gelähmt. Darf ich fragen, inwiefern der demokratische Prozess ausgebremst wurde - es war das demokratisch gewählte Parlament, welches die augehandelten Deals von Theresa May drei Mal verworfen hat?

Was das Karfreitagsabkommen betrifft: Genau, es regelt, wie die Aussengrenze des Vereinigten Königreiches mit Irland festgelegt ist - nämlich, dass es keine Grenzkontrollen geben darf. Wenn nun mit dem Verlassen Grossbritanniens der EU diese Grenze zeitgleich zur Grenze des Europäischen Wirtschaftsraumes wird (mit all seinen Regeln, Produktestandards und einem einheitlichen Zolltarif), dann muss man dieses Problem irgendwie lösen.

Ergo: Grenzen sind politisch - und haben wirtschaftliche Konsequenzen.

Was übersehe ich?

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Nationalratskandidatur
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Das Karfreitagsabkommen besagt nicht, dass es keine Grenzkontrollen geben darf. Das höchste Gericht Nordirlands hat kürzlich diesen Fall behandelt, und entschieden, dass auch ein „Hard Brexit“ das Abkommen nicht verletzt.

Das Karfreitagsabkommen wurde unter den zerstrittenen Parteien in Nordirland ausgehandelt; und separat, aber gleichzeitig, und bilateral von den Regierungen der Republik Irlands (RI) und des Vereinigten Königreichs (VK) bestätigt. Beide Regierungen bekräftigten, dass die Nordiren selber wählen dürfen, ob sie zu RI oder VK gehören wollen. Beide Regierungen akzeptierten (Änderung der Verfassungen beider Länder), dass die RI an der Grenze zu Nordirland aufhört, und dass Nordirland zum VK gehört. Es ist also klar, wo allenfalls eine Grenze verlaufen darf, und vor allem auch wo nicht; sicher nicht in der Irischen See zwischen Grossbritannien und Nordirland, so wie es der Backstop vorsah!

Das Abkommen war ein Friedensvertrag, um den jahrzehntelangen Bürgerkrieg in Nordirland zu beenden. Dazu gehörte die Entmilitarisierung („the reduction of the numbers and role of the Armed Forces deployed in Northern Ireland to levels compatible with a normal peaceful society”), die Entwaffnung aller Parteien (zum Bsp. der IRA) in Nordirland (“All participants accordingly reaffirm their commitment to the total disarmament of all paramilitary organisations”). Es ging nicht um Wirtschaft, Zollunion etc. Es ging darum, endlich einmal wieder in Frieden leben zu können. Bildlich gesagt, es ging darum die Mauern INNERHALB Nordirlands niederzureissen.

Die EU hatte mit dem Abkommen nicht viel zu tun. Sie ist nicht Unterzeichnerin. Sie hat keine Legitimität für die Nordiren zu entscheiden, was sie wollen. Sie hat sich etwas angemasst, wozu sie weder Recht noch Legitimität hatte.

Wirtschaftlich muss man dies natürlich lösen, da gebe ich Ihnen Recht. Wirtschaftlich gesehen existiert die Grenze allerdings schon jetzt die ganze Zeit: Die Währungen der beiden Länder sind nämlich unterschiedlich, die unterschiedlichen Mehrwertsteuern werden bereits erfasst, und die verschiedenen Verbrauchssteuern werden auch geregelt. Das alles geschieht jetzt schon. Jetzt kämen noch allenfalls Zölle dazu (was nicht zwingend sein müsste, je nach Freihandelsvertrag), und die Abweichungen in den Produktestandards. Zu diesem Themenbereich hatte Prosperity UK schon im Juli dieses Jahres einen Bericht veröffentlicht. Auch gemäss diesem Bericht braucht es, egal wie der Brexit ausfällt, keine ‚harte Grenze’.

Es ist eine grobe Missachtung des verbrieften Selbstbestimmungsrechts der Nordiren (Karfreitagsabkommen: “recognise the legitimacy of whatever choice is freely exercised by a majority of the people of Northern Ireland with regard to its status, whether they prefer to continue to support the Union with Great Britain or a sovereign united Ireland”) und der Souveränität einer demokratischen Nation wie des VK, dass die EU quasi Nordirland als Pfand sieht für einen Brexit. Nochmals: Ein gesamt-irischer Wirtschaftsraum ist eine Erfindung der EU und hat mit dem Karfreitagsabkommen nichts zu tun.

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Wenn man einen Vertrag aushandelt, muss man sich im Klaren darüber sein, dass die Gegenseite genau so ein Optimum herausholen möchte wie man selbst. Wer das ausblendet befindet sich im Reich der Wunschträume. Die Landung in der Realität ist, je nach Höhe der Luftschlösser, mal weicher, mal härter. Die Türme des Brexit-Luftschlosses sind extrem hoch. Die Annahme, dass die EU von GB abhängig ist entbehrte jeder Grundlage. Es gibt nichts was die EU dringend aus GB benötigt. Die Annahme, dass die Osteuropäer GB unterstützen und FR und DE zu Zugeständnissen nötigen würden, war eine klassische Fehlannahme, da auch die dümmsten EU-kritischen Rechtspopulisten sehr schnell erkannt haben, dass der Brexit für sie als Nettoempfänger keinerlei Vorteil bringt, im Gegenteil. Die Annahme, dass sich die Welt um Freihandelsverträge mit GB reissen würde, basiert auf grenzenloser Selbstüberschätzung. GB hat nichts zu bieten. Die Kaufkraft der Masse ist gering, die Industrie abgewirtschaftet und Steuerparadiese gibt es auch anderswo.
Die faktische Aufhebung der inneririschen Grenze hat den Frieden erst möglich gemacht, da sich die pragmatische Mehrheit nicht mehr in ideologische Grabenkämpfe verwickeln liess, und jeder auf einmal auf der anderen Seite Freunde und Geschäftspartner hatte. Mit der Einführung ebendieser harten Grenze, wäre die Gewalt in einigen Jahren wieder aufgeflammt, da es wieder ein Wir und Die gegeben hätte.
Die jetzige Lösung wird auf jeden Fall die Unabhängigkeit Nordirlands befeuern, da die harte Grenze nun zwischen GB und Nordirland verläuft.

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Man könnte dem Herrn S. noch etliche weitere Argumente entgegenhalten. Aber die hier aufgeführten kann ich schon mal ziemlich vorbehaltlos unterschreiben.

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Nationalratskandidatur
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Dass die Vorteile einer Mitgliedschaft für die Briten bei einem Austritt nicht so schnell wieder zu holen sind, ist mehr als klar. Die EU als Rechtsgemeinschaft von Staaten kennt keine ultimo ratio im Sinne einer Bundesintervention, sie kann also ihre Mitgliedstaaten nicht zur Ordnung rufen. Ihre einzigen Druckmittel sind, bei Regel- oder Vertragsbruch Mitgliedschaftsrechte oder Finanzmittel zu entziehen. Deshalb reagiert die EU bei einem Austritt logischerweise mit dem Entzug von Mitgliedschaftsrechten und finanzieller Unterstützung.

Für die Schweiz hat das Brexit-Darma indessen eine beunruhigende, wenn auch heilende Komponente: Es führt uns vor Augen, auf welch dünnem Eis wir mit unseren bilateralen Verträgen und dem Rahmenabkommen sitzen. Wie Markus Notter treffend schreibt: “Möglichst nahe dabei sein zu müssen, ohne dazugehören zu wollen, ist nun einmal eine schwierige Nummer.” Siehe mehr zu seinem sehr lesenswerten Artikel hier:
https://www.republik.ch/2018/07/11/…s-zu-haben

Zu unserem EU-Wahlspot und meiner Kandidatur:
https://www.sp-ps.ch/de/node/3515

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