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Neugierig
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Ein weiteres gut gemachtes Kapitel, danke.

Es ist äusserst wichtig, diese Scheinheiligkeit des Ethic Washing aufzuzeigen. Allzu erstaunt sollten wir aber nicht sein. So funktioniert unser wirtschaftspolitisches System. Da gibt es keine Anreize für Fairness – nur insofern was den guten Ruf angeht, aber Google ist da schon längstens viel zu gross um Konsequenzen fürchten zu müssen. Und denkt jetzt bloss nicht, irgend einer der anderen Big Five macht das anders.

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Guten Tag Herr A., ich hoffe, Sie liegen mit Ihrer Einschätzung falsch, dass Google, beziehungsweise die Big Five von Big Tech, zu gross geworden sind, um Konsequenzen fürchten zu müssen. In einer der kommenden Folgen – «Gewinne maximieren, bis sie weg sind» – werden wir das Thema der Regulierung oder dem Aufbrechen von Monopolen beleuchten. Davor aber widmen wir uns dann Googles Rolle im Militär- und Geheimdienstkomplex, welche diesen mächtigen Konzern für jene, die ihn regulieren sollten, tatsächlich beinahe unverzichtbar macht.

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Neugierig
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Ach, das hoffe ich auch! Meine Formulierung war vielleicht etwas unpräzise – ich habe das eher speziell auf den Ruf bezogen gemeint. Bei Googles Monopol greifen die ach so tollen Mechanismen des freien Marketes nicht mehr – auch wenn die Leute unzufrieden sind (weil Google unfair spielt), wird kein nennenswerter Wechsel zur Konkurenz stattfinden (wie denn auch?).

Natürlich ist es auch nicht unbedingt einfach, auf politischem Wege Google und Co. beizukommen. Die langsam immer mehr angemessen hohen Geldstrafen zeigen aber, dass Big Tech durchaus Konsequenzen fürchten muss. Ich bin gespannt auf den Rest der Serie!

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«Do not feed the Google»: Der Titel dieser Artikelserie ist als Handlungsaufforderung zu verstehen. Unter anderem für jene, die Websites in Auftrag geben, nicht nur Firmen, auch Behörden, Politiker, NGOs.
Besteht gegenüber den Dienstleistern darauf, dass die Website nicht gegenüber Google und Konsorten dateninkontinent ist, dass also keine der ach so praktischen "Gratis"-Dienste wie Google Fonts oder der Tagmanager und schon gar nicht Google Analytics eingebaut werden. Das ist technisch keine Hexerei - aber es muss von den Auftraggeberinnen gegenüber Webagenturen, die bezüglich Datenschutz hoffnungslos verkrustet, vergoogelt und veraltet sind, durchgesetzt werden. Wer zahlt, befiehlt - und ist letztlich in der Verantwortung.
Und nein, liebe Verantwortliche, das ist kein Technokram, sondern Chefsache.
Edit: Wie meistens ein Tippfehler.

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Sehr geehrter Herr Véron - Sie treffen ins Schwarze mit Ihrem Appell.

Gerade Behörden stünden in der Pflicht uns vor diesem Datenabfluss zu schützen.

Stattdessen werden Arbeitsplätze mit MS Office 365 ausgerüstet, Lernumgebungen von Google und Infrastruktur bei AMAZON eingekauft. Die neuen Kommunikationskanäle sind WhatsApp, FB und Twitter.

Begründet wird dies mit günstigem Preis, Zuverlässigkeit, Bürgernähe oder Fortschrittlichkeit…

In diesem Sinne « Do not feed this »

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Mathematiker
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Die Liste der Daten-inkontinenten Service Providers ist leider sehr lang und umfasst skandalöserweise auch viele unserer Service-Public-Monopolisten SRF (besonders krass die Apps), SBB (etwas weniger krass) und die Schweizer Post. – kein Anspruch auf Vollständigkeit!

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"Physiker"
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Ich habe eine Website, die nur mit Ajax richtig funktioniert. Ist das schon dateninkontinent?

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Kommt drauf an, von wo die Funktionalität geladen wird, falls von einem Drittserver: Ja.
Einfacher Test: Zu Firefox die Extension PrivacyBadger installieren, der zeigt Drittkontakte an.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Leider wird dieser hervorragende Artikel im 7-Uhr-Newsletter mit zum Teil billigen Klischees angepriesen:

Sie bezeichnen die Besetzung von Angelina Jolie in dem Film "A mighty Hearth" als Beispiel für Whitewashing. Jolie spielt in diesem Film die Französin Mariane van Neyenhoff Pearl, die Tochter eines holländischen Juden und einer Afro-Chinesischen Kubanerin. Viel Glück bei der Suche einer Schauspielerin, wenn diese genau dem ethnischen Hintergrund entsprechen muss, und auch die Hautfarbe nicht noch angepasst werden darf. Pearl hat übrigens Jolie ausdrücklich befürwortet. Aber es gehört zu dieser Art von Cancel-Culture Kritik, dass auch die Betroffenen selbst bevormundet werden.

Ich hoffe, dieses Anschreiben hatte keine abschreckende Wirkung.

Denn Gebru bringt im Interview Essentielles fundiert auf den Tisch und weist insbesondere auf Themen hin, die noch viel zu wenig im öffentlichen Bewusstsein sind, wie z.B. die Amplifizierung von Stereotypen durch bewusst oder unbewusst gefärbtes Füttern von Artificial Intelligence Machine Learning Systemen.

Also: Danke für dieses wichtige Interview. Ein weniger oberflächlich-reisserisches Anschreiben wäre ihm besser gerecht geworden.

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Danke Herr M., sie sprechen mir aus dem Herzen. Genaus so sehe ich es auch. Da dies nicht das erste Mal ist, dass der Newsletter mit reisserischen und oberflächlichen Argumenten wirbt( wie z. B. beim Thema Sars 1, 2003), empfehle ich der Redaktion die Verfassung ihrer Newsletter zu überprüfen.
Danke aber auch für den wichtigen, sehr informativen Artikel. Die Informationen zu den katastrophalen sozialen Auswirkungen in und um das Siliconvalley sind schon seit vielen Jahren bekannt, werden aber nur wenig thematisiert bei uns. Ich hoffe die Republik bleibt dran!

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Herzlichen Dank für diesen sehr wichtigen Beitrag. Ich habe die die Gefahren eindeutig unterschätzt. Mehr Aufklärung ist wichtig.

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Petersilie
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Eigentlich weiss ich es ja, dass es so läuft. Aber es ist beklemmend zu lesen, weil es mich mit dem Gefühl zurücklässt, dass sich trotz Aufklärung wie mit diesem Artikel vermutlich trotzdem nichts ändern wird. Die Macht einer Google am Platz Zürich ist doch auch schon zementiert, das Unternehmen wird hofiert, die Mieten wegen solcher Löhne bereits krass am Steigen.

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Zur Serie: Diese geballte Ladung Google-Aufklärung ist für sehr viele fortschrittsfreundliche Politiker:innen wohl ein herber Schlag, der nicht einfach zu verdauen ist. Google hat schon all unsre Lebensbereiche tief durchdrungen. Sorgen macht sich ein (noch) kleines Medium, die Republik und leuchtet mit grossem Aufwand ruhig und sachlich hinter die sympahischen Kulissen des Konzerns. Der rot-grünen Zürcher Stadtregierung sollten die Alarmglocken im Kopf schrillen. Hier geht es nicht um einen Medienhype, sondern um einen Griff nach der Macht. Nach ihrer Macht. Vielleicht hat es den Regierenden schlicht die Sprache verschlagen.

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Dass Google so agiert, wie beschrieben, überrascht nicht. Unternehmer und Manager, auch wenn sie auf Rutschbahnen das Stockwerk wechseln können, sind darauf konditioniert eben 100 statt nur 10 Dollar Profit zu machen. Das lernen sie unter anderem auch an der Universität St.Gallen. Auch die hat eine Ethikkommission. Wer sich aber umschaut in den multinationalen Konzernen in der Schweiz, kann kaum Einflüsse in Richtung Ethik im Wirtschaften ausmachen. Deshalb lieber ethics washing. 's ist rentabler. Und nützt dem Bonus.

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Dass nicht bösartige Maschinen die eigentliche Bedrohung sind, sondern der unbedingte Gehorsam derselbigen gegenüber ihren Herren hat auch Historiker Yuvak Harari im Atlantic herausgehoben:

AI frightens many people because they don’t trust it to remain obedient. Science fiction makes much of the possibility that computers or robots will develop consciousness—and shortly thereafter will try to kill all humans. But there is no particular reason to believe that AI will develop consciousness as it becomes more intelligent. We should instead fear AI because it will probably always obey its human masters, and never rebel. AI is a tool and a weapon unlike any other that human beings have developed; it will almost certainly allow the already powerful to consolidate their power further.

Umso gfürchiger, wenn diese Herren so sind, wie in dieser Artikel-Serie beschrieben...

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«Und dann hast du Menschen, die arbeiten zu Tiefst­löhnen in der Google-Cafeteria. Mit diesem Lohn können sich diese Menschen die Mieten, die Google verursacht, nicht mehr leisten. Sie arbeiten in der Google-Cafeteria und sind gleichzeitig obdachlos oder leben in ihrem Auto.»

Bei aller berechtigten Kritik an der weltgrössten Datenkrake: Den Kapitalismus hat Google nicht erfunden und dessen Spielregeln haben weder Google noch andere Big -Tech-Unternehmen gemacht.

Was mir am Google-Bashing hier fehlt, ist etwas Differenzierung, soll heissen die Einordnung in Bezug auf das Handeln anderer vergleichbarer Unternehmen. Exzesse gilt es natürlich immer zu kritisieren, aber meine subjektive Wahrnehmung der vergangenen 20 Jahre IT-Entwicklung sagt klar, dass Google insgesamt noch vergleichsweise gemeinwohlkonform agiert (bzw. regiert wird). Es dürfte der mit Abstand Open-Source-freundlichste Konzern dieser Grösse sein. Auf längeren Druck durch eigene Mitarbeiter:innen hin hat er etwa auch schon mal die Zusammenarbeit mit dem Pentagon beendet. Microsoft etwa hingegen baut Augmented-Reality-Brillen für die Soldaten der US-Army.

Was ich damit sagen möchte: Man sollte Google an den gleichen Massstäben messen wie alle anderen profitorientierten Unternehmen. Und nicht am besseren eigenen Marketing.

Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass Google eine Machtfülle im heutigen Überwachungskapitalismus erreicht hat, die einen erschaudern lässt.

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Treffender Kommentar, Danke!
Generell habe ich Mühe, dass die Bigtech Firmen oft als willentlich böse hingestellt werden, dass hinter all dem Kalkül steht und das von oben herab alles so geplant und vorgesehen ist. Das scheint mir etwas gar einfach gedacht. Viel zu wenig werden die vielschichtigen und teils ungesunden Dynamiken thematisiert, welche der Kapitalismus generell mit sich bringt. Ohne Spekulation und die Renditeerwartungen wäre vieles im Techbereich nicht so wie es ist, um nur ein Beispiel zu nennen.
Man sieht hier gut wie der „freie Markt“ das regelt. Leider hinken die Regierungen im digitalen Bereich bezüglich Gesetzen (und wohl auch Kompetenzen) massiv hinterher. Dass die Dimensionen bzgl. Daten etc. so riesig und global sind, macht es auch nicht einfacher.

Natürlich bin ich aber auch der Meinung, dass sich hier einige Dinge ändern sollten. Entsprechend froh und dankbar bin ich, dass dieses Thema mit dieser Serie thematisiert wird.

Abschliessend noch was zu den Mieten: In Andermatt baut ein Investor zig hochpreisige Wohnungen und Hotels als Renditeobjekte. Einige Angestellten der Luxushotels können sich die Mieten im Dorf auch nicht mehr leisten und müssen daher pendeln. Gleiches Schema andere Branche, also nur an Bigtech scheinen diese Probleme nicht zu liegen.

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Martin Hafen
Präventionsfachmann, Soziologe
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Danke für diese wichtige weitere Facette einer nüchternen Betrachtung von Big Tech. Ich schliesse mich anderen Beitragenden an, die darauf hinweisen, dass Google nur einer von zahlreichen Playern in der neuen digitalisierten Weltordnung ist. - Im Weiteren würde ich mich über ein Interview mit den Entscheidungsträger:innen freuen, die sich in Zürich für die Etablierung von Google einsetzen.

Ein Literaturtipp zur Zukunft von KI und vielen weiteren (ökonomischen, ethischen, politischen etc.) mit der Digitalisierung verbundenen Fragestellungen: "Klick" von Gerd Gigerenzer. Das ist zwar auch wieder ein alter weisser Mann (wie ich auch;-), aber einer mit einer - meiner Ansicht nach - sehr differenzierten Sichtweise auf die Thematik. Das Buch gibt's auch als Hörbuch - bei Audible (einer Amazon-Tochter :-O)

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In der Sendung "ViertelNachAcht Bildtv" berichtet die Astrologin Silke Schäfer, dass der Beruf der Zukunft, die digitale Ethikerin sein wird . . . . . das passt doch. Google hat noch viel zu lernen!
"Ist der Mensch ein Auslaufmodell?“ Bei 3 Min 40
https://www.youtube.com/watch?v=JrevRZAU8Ow

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