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Der Einblick in ein Experiment, über das man sonst kaum etwas erführe. Aber auch einer dieser Texte, bei denen Leser selbst recherchieren müssten, um Zweifel zu klären. Zum Beispiel, ob in Russland tatsächlich nur Wohnungseigentümer bei Kommunalwahlen abstimmen dürfen. Das erscheint mir arg unwahrscheinlich. Vielleicht geht es eher um Haupt- und Zweitwohnsitz. Kennt sich jemand der Leser aus und kann für Aufklärung sorgen?
Dass Nawalny eine doppelt so hohe Unterstützung erfährt als im russischen Durchschnitt, das ist ein Fingerzeig. Und meint wahrscheinlich Nawalny, den Demokraten. Und nicht Nawalny, den Rassisten und Schwulenhasser.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Guten Tag Herr K. Der Autor hat dabei etwas verkürzt, doch die Verkürzung ist durchaus zulässig. Ich habe mich erkundigt und beim Kollegen David Nauer (Russland-Experte und SRF-Korrespondent) nachgefragt. Er sagt: Das Kommunalwahlrecht ist nicht an Wohneigentum, sondern an die polizeiliche Registrierung (die sogenannte "Propiska") gebunden. Eine solche "Propiska" bedeutet, dass eine Person Wohnrecht in der betreffenden Wohnung hat, in der betreffenden Stadt sozialhilfeberechtigt ist etc.. Eine "Propiska" bekommt man meist nur, wenn einem die Wohnung gehört oder man in einer Wohnung von Verwandten wohnt. Als gewöhnliche/r Mieter/-in bekommt man meist keine "Propiska" - und darf deswegen auch nicht Wählen an dem betreffenden Ort.

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Danke. Kann man also mit der Schweizer Niederlassung vergleichen, die sich auf den Lebensmittelpunkt abstützt.

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Fuer andere(?) Wahlen muss man sich offensichtlich nicht mal anmelden. Es soll geschehen sein, dass ganze Busladungen von noch nie vorher gesehenen "Wählern" vor einem Wahllokal auftauchen, und dann wieder wegfahren, zum naechsten Wahllokal. Weil eben keine Verifikation und Identifikation stattfindet.

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Vielen Dank, Frau Fichter, für Ihre freundliche Erklärung. (Wäre vielleicht auch mal ein manierliches Thema für die Datenjournalisten der Republik, wie's (Ost-) Europa sonst so mit dem Wohnen hält.)

Im "utopischen Dorf" wohnen die meisten Einwohner offenbar deshalb zur Miete, weil sie nach dem Projekt weiterziehen. Dass sie deshalb nicht kommunal wählen können, kann natürlich auch als Demokratie-Defizit dargestellt werden. Muss aber nicht unbedingt.

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Interkultureller Coach
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Sehe ich auch so - ohne die Nawalny Story wäre für mich der Beitrag glaubhafter. Habe dann gegoogelt und herausgefunden, dass Leonid Ragozin ein in Riga lebender Russe ist. Er hat u.a. für die BBC in Moskau gearbeitet und lebt heute - wenn man dem Web trauen darf - als gut verdienender freier Journalist in Riga. Seine Beiträge u.a. in Twitter sind ausnahmslos regiemekritisch. Dies ist auch notwendig, wenn er für westliche Medien arbeiten will. Diese Informationen m.E. wären notwendig, damit der Republikaner diesen Beitrag auch einordnen kann.

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Daniel Reichenbach
Filmer, Fotograf
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Als wärs ein potemkinsches Dorf, das Feigenblatt eines schon lange nicht mehr zukunftsgerichteten, früher oder später (erneut) zum Scheitern verurteilten Machtapparates. Das lese ich weniger aus dem Text, mehr aus den sensationellen Bildern mit grosser interpretatorischer Kraft. Emile Ducke und sein Gespür für Schnee - bin grad hin und weg.

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Leserin
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Ja, mit der richtigen Wahl der Tages- und Jahreszeit erreicht der Fotograf den gewünschten Effekt. Ich musste einmal mehr lange nachdenken, über die Kraft der Bilder. In Sophia Antipolis, unter Palmen, wirkt das ganze schon ganz anders, trotz frappanter Ähnlichkeiten.

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Honni soit, qui mal y pense.

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Leserin
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Danke, Republik, für die Übersetzung eines doch recht informativen Beitrags eines westlich geschalteten („Freiheiheiheit!“) Insiders. Ohne schwergewichtete Seitenhiebe auf Putin wäre zu schön um wahr zu sein. Verlange ich gar nicht. Aber ich erfahre nebenbei interessante Details aus der Wirklichkeit, die Hoffnung geben. Die Wirklichkeit quillt sozusagen durch alle Ritzen, ob es dem Medienmarkt behagt oder nicht. Bitte mehr davon, tendenziös oder nicht. In der DDR aufgewachsen, habe ich gelernt, beim Lesen die jeweils schärfste Brille aufzusetzen.

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Zensur und Propaganda, das macht nur der "Feind".

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Vielen Dank für diesen Artikel. Ich habe ihn mit Freude gelesen.

An einigen Stellen haben mich die Seitenhiebe auf das politische System in Russland, Nawalny, die Zivilgesellschaft usw. etwas irritiert.
Die Zustand der Demokratie in Russland, die Rolle der Opposition, die Person Nawalny, die Proteste gegen die Regierung usw. sind ein solch komplexes Themenfeld, dass man das nicht mit ein paar Sätzen abhandeln kann. Wenn man es versucht, suggeriert man ein Bild, was so nicht existiert. Das führt leider dazu, dass Russland in unseren Köpfen immer stärker zur "bösen" Macht wird...

Zwei Beispiele aus Ihrem Artikel:

  • "Seit Oppositions­führer Alexei Nawalny (...)": Ob Nawalny wirklich jemand ist, der eine führende Rolle in Opposition hat, kann bezweifelt werden. Es gibt mindestens verschiedene Ansichten zum ihm in der russischen Opposition. Hier ist z. B. ein Artikel über einen Streit mit der Jabloko-Parteil: https://www.fr.de/politik/nawalny-j…96063.html
    Daneben wäre es wirklich notwendig, Nawalny etwas differenzierter zu betrachten. Er hat mindestens eine zweifelhafte Vergangenheit, wenn man sich seine Aussagen zu Einwanderern nach Russland anschaut. Auch in jüngster Zeit irritieren einige seiner Auftritte doch ziemlich. Hier ist z. B. ein Gespräch nach der letzten Präsidentschaftswahl, in dem er einer anderen Oppositionskandidatin (die auch strikt gegen Putin ist) vor laufenden Kameras nicht nachvollziehbare Vorwürfe macht und sehr "extremistisch" wirkt: https://www.youtube.com/watch?v=9LNumI4TaoE

  • "Darauf angesprochen, wie das Anziehen der Daumen­schrauben, das gerade in Russland geschieht, zusammen­passt mit dem Ziel, die Abwanderung von Arbeits­kräften zu verhindern"--> Hier wird mit einer Metapher aus dem Folterhandwerk gearbeitet, ohne zu erklären, was damit genau gemeint ist. Geht es hier um die verbotenen Demonstrationen? Wenn ich mich richtig erinnere, dann waren im Winter 2021 aufgrund der Corona-Lage in allen Ländern Demonstrationen entweder verboten oder stark eingeschränkt. Auch die Art und Weise, wie diese Demonstrationen organisiert und duchgeführt werden, bringt zum Nachdenken. Ein Blick auf die russische Sicht der Dinge (mit Sicherheit auch kritisch zu lesen) findet sich hier: https://www.anti-spiegel.ru/2021/ze…ochenende/
    Natürlich gibt es in Russland keine echte politische Konkurrenz, wie wir das aus dem Westen kennen. Aber die Gründe dafür sind eben vielschichtig und das mit so einer Metapher abzuhandeln, vermittelt den Eindruck eines Schurkenstaats.

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Guten Abend jede Diktatur ist ist nur auf Zeit gegeben.Das Volk muss zwischen Tradition und Moderne entscheiden.Ich denke die Jelzin Jahre ( verbunden mit der Not ) sind noch nicht vergessen.Deshalb wurde die Reform zugestimmt geht hier um Sicherheit.

Das System Putin wird sich auf Dauer nicht halten können,die Nervosität äussert sich dass die Opposition drangsaliert und Mundtot gemacht wird.

Die Junge Generationen werden irgendwann das System Putin überholen mit Blockchain und Kryptowährung.

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