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Diese unsägliche Diskrepanz zwischen der sog. humanitären Tradition der Schweiz und der brutalen Realität der mitleidlosen Abschreckung um jeden Preis ist schwer zu ertragen. Es ist nicht nur ein politisches, sondern auch kollektives Versagen unserer Gesellschaft, die, durch Jahrzehnte des Wohlstandes verwöhnt, sich nicht mehr vorstellen kann, was es heisst, an Leib und Leben bedroht zu sein und was es für Menschen bedeutet, wenn die Gefahren, Strapazen und Demütigungen einer Flucht der einzige Ausweg darstellt.

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Danke für den ausgezeichneten Bericht. Auch wenn er hauptsächlich ein dominierendes Gefühl hinterlässt: Scham. Ich schäme mich; Teil dieser schweizer Gesellschaft zu sein, dieser absolut kleinlichen Regierung und Verwaltung.

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Dieser Beitrag wühlt extrem auf, danke für die ausgezeichnete Darstellung.

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Suchtleser
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Wenn die Flüchtlinge reich wären und in der Schweiz ein Bankkonto eröffnen wollten würden sie höchstwahrscheinlich mit offenen Armen empfangen...!?! Beschämend.

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Ist doch etwas mager, die Flüchtlingskrise 2015 pauschal als Grund für die Nicht-Aufnahme von Afghanen anzugeben. Wenn Gesuche zu wenig begründet waren, dann dürfte hier die Ursache der fehlenden Aufnahme liegen. Oder sollen diese Verfahren nicht gelten? Ausserdem: Wer soll für unbegleitete Minderjährige sorgen. Wie viele geeignete Plätze in Familien oder Heimen gibt es denn bei uns? Was erleben geflüchtete Minderjährige in der Schweiz?!

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Mitverleger und Schreiberling
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· editiert

Im letzten Jahr schon schrieben Hilfs- und Betreuungsorganisationen zur Zeit der prekären Situation im Flüchtlingslager von Moria auf Lesbos in Griechenland dem Bundesrat einen Brief und überreichten eine Petition: Es stünden per sofort Dutzende exzellent betreute Unterbringungsplätze in der ganzen Schweiz bereit, der Bund solle mehrere Dutzend Minderjähriger aufnehmen. Mehrere Städte waren unter den Unterzeichneten. Vor wenigen Wochen – Sie erinnern sich: Afghanistan – ein ähnliches Spiel.

Doch der Bund – es muss benannt sein: die zuständige FDP-Bundesrätin Karin Keller-Suter und mit ihr der gesamte Bundesrat – macht auf Totalblockade.

Flüchtlingspolitik ist eine Frage der Haltung; die derzeitige kann ich nur als hartherzig, verlogen und jenseits von «humanitär» bezeichnen. Ich schäme mich fremd für unsere Gesellschaft, die der jahrzehntelangen Propaganda von rechts aufsitzt und sich in dieser und anderen Fragen zusehends verhärtet – sie lässt es auch im Inland zu, dass migrantische Personen politisch als Menschen zweiter oder dritter Klasse behandelt werden. Beispiel: Asylsuchende dürfen heute kraft Parlamentsentscheid zu einem Coronatest gezwungen, ihre Mobiltelefone zwecks Identitätsfeststellung gefilzt werden. Stellen wir uns vor, wir würden das mit Treichlern und anderen Impfskepsis-Ideologen anstellen...

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Hier eine Studie zur psychischen Belastung und den traumatischen Folgen der Unterbringung minderjähriger Flüchtlinge in der Schweiz: https://sanp.ch/article/doi/sanp.2018.00605/
Zu glauben, dass aufgenommene Flüchtlingen quasi gerettet sind ist eine Heilslehre, der ich nicht folgen mag! Der unsichere Aufenthaltsstatus, die kulturelle Entwurzelung, die Verbeiständung, die hohen Anforderungen an die Integration und die geringe Toleranzen für nicht konformes Verhalten ist nicht nur für die Flüchtlinge sondern auch für unsere Gesellschaft eine grosse Herausforderung.
Exzellente Unterbringungsplätze klingt fantastisch, bedeutet dann aber eine Pflegefamilie oder ein Heim. Hier ein Bericht vom Mai zu den Herauforderungen der Unterbringung, was zeigt, dass hier einiges noch zu klären ist: https://szsa.ch/ojs/index.php/szsa-…e/view/234

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... und was würden die geflüchteten Minderjährigen in Afghanistan erleben? Oder in den Langzeit-Flüchtlingscamps des UNHCR?

Ich denke, dass es ihnen in der Schweiz auch bei suboptimaler Betreuung besser gehen würde. Die Flüchtlinge (und ihre Eltern) scheinen jedenfalls fest daran zu glauben.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Es schmerzt extrem, dass die Flüchtlinge aus Afghanistan den Eintritt in der Schweiz verweigert wird. Es ist unfassbar, dass sowohl Bundesrat und Parlament sich gegen die Aufnahme von Resettlement-Flüchtlinge ausgesprochen haben. Das Schicksal dieser Menschen sollte doch sogar das kälteste Herz nicht gleichgültig sein.
Hoffentlich werden viele Schweizer Bürger:innen das UNHCR unterstützen. Es scheint im Augenblick das Einzige zu sein was wir tun können.

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Mensch - wie alle anderen
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Das Narrativ mit der „humanitären Tradition“ mag auch ich nicht mehr hören. Wäre es nicht an der Zeit, endlich zu bekennen, dass die CH keine Asylsuchenden mehr aufnehmen will? Und nur noch Greencards unter qualifizierten Drittstaatenangehörigen verlost? Es wäre angesichts unseres Reichtums immer noch äusserst gschämig, aber unter Umständen etwas weniger gschämig als diese Politlügen. Nicht dass ich das ernsthaft will, aber wenigstens wäre mal die Diskussion lanciert, und die CH müsste Farbe bekennen.
Was mir wirklich wichtig wäre: dass all die Menschen in der Schweiz, die aufrichtig glauben, wir alle hätten weder mit Afghanistan noch mit Afrika etwas am Hut, besser informiert werden über die Auswirkungen von internationalen Zöllen, Agrarsubventionen, Konzernverbrechen, und die schon jetzt eingetretenen Folgen der Klimakrise…
Wir stehen erst am Anfang von riesigen Migrationsströmen, es wäre höchste Zeit, Haltung anzunehmen. Steht wirklich eine Mehrheit hinter der Politik von KKS?

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Wer nach diesem Bericht noch nicht genug hat, soll den kürzlich der WoZ beigelegten Bericht über die Behandlung der Asylbewerber in den schweizerischen Flüchtlingslagern (zum Beispiel Basel) lesen. Die vermeintlich bewältigte Vergangenheit erhebt ihre widerliche Fratze wieder aus dem Sumpf (u.a. Konzentrationslager Büren a/A und Wauwilermoos). Frau KKS ist zu intelligent, um das nicht zu sehen!
Ich schäme mich für die hartherzige Flüchtlings-Abschreckungs-„Politik“ der Schweiz!

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Schlimm. Allenfalls wäre besser dieses Staats­sekretariat für Migration (SEM) auszuräumen und zu entlassen. die beziehen Lohn für nichts. Und nachher darauf zu verweisen, mangels Personal nichts verarbeiten zu können. Kommt auf's selbe raus.

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