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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Zunahme der Produktivität pro Arbeiter in den USA zwischen 1979 und 2018, in Prozent: 69

Zunahme des Stundenlohns pro Arbeiter in den USA zwischen 1979 und 2018, in Prozent: 12

Ein wichtiger Grund, warum die Zustimmungsraten für den Präsidenten in den USA immer noch hoch sind, aber die SVP in der Schweiz Wähleranteile verliert.

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Diese Zahlen zeigen doch sehr schön, wie die Rate der Ausbeutung in den USA zugenommen hat. Wer hat sich denn das Mehrprodukt angeeignet? Eine Politik des sozialen Ausgleichs wurde vom Mainstream der Demokratischen Partei leider nicht geliefert. Auch das ein Grund, weshalb Trump bei der ArbeiterInnenklasse punkten konnte. Ein alt bekanntes Muster: Auch die Nazis gaben sich antikapitalistisch - um dann um so besser die Politik der führenden Kräfte des Kapitals durchsetzen zu können.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Danke. Genau das hatte ich gemeint, aber nicht so schön formuliert.

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Sehr geehrter Herr Zielonka
Vielen Dank für die interessanten Zahlen. Ich frage mich nur, wie ich diese Zahlen mit dem Text von Herrn Binswanger in Verbindung bringen soll. Mr. Trump ist gerade dabei sein Land anzuzünden, und zwar kalkuliert.
Vielleicht können Sie mir den Zusammenhang erläutern. Vielen Dank!

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Man kann sich darüber streiten, wer hier am zünden ist. Die Satireplattform Babylon Bee bringt das humoristisch auf den Punkt:

https://babylonbee.com/news/proud-m…p-look-bad

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Ganz einfach, lieber Herr Zielonka: Weil Ihre Zahlen den Zeitraum von 1979 bis 2018 betreffen und Trump erst 2016 gewählt wurde. Interessant wäre zu erfahren wie sich im Vergleich dazu die Zahlen ab 2016 verändert haben.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Es wird immer Menschen geben, die ihr Land anzünden wollen. Die entscheidende Frage ist, warum mehr als ein Drittel der Menschen ihr Land anzünden wollen. Dieser Artikel zeigt meiner Meinung nach schön den Zusammenhang, aber die Zahlen über den Stundenlohn wurden dort nicht genannt.
Ja und ich gebe zu, dass ich die Zahlen nicht beim ursprünglichen Artikel ergänzt habe, weil bei neuen Artikeln die Aufmerksamkeit höher ist.
Ich wüsste von den "Downvotern" wirklich sehr gerne, warum dieser Kommentar nicht gut ist.

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Es ist eine bedrückende und nichts beschönigende Analyse, die uns Daniel Binswanger auf den Morgentisch legt.
Es gibt viele Gründe anzunehmen, dass sich die republikanische Partei zu einer faschistischen Bewegung verwandelt hat. Der Gesellschaftsvertrag ist aufgekündigt, die Feinde sind benannt und werden mit allen Mitteln verfolgt, Gewalt wird verherrlicht, das Rechtssystem wird zur Farce und alles wird dem Führer untergeordnet. Unterstützt wird diese Bewegung durch evangelikale Bestrebungen, endlich den verheissenen apokalyptischen Endkampf führen zu können.
Da liegt es auf der Hand, dass Exponenten der SVP sich in ihren faschistischen Träumen bestätigt fühlen.
Auch unsere Demokratie ist gefährdet, da dürfen wir uns gar nichts vormachen.

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Johanna Wunderle
Einheit in der Vielfalt
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Wie sehr unsere Demokratie in Gefahr ist, wurde aus dem Artikel der Republik über die unverhohlenen Aussagen der SVP Politikern nur all zu deutlich. Die Situation in der Schweiz ist viel gefährlicher als ich vermutet hatte.

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Trump-Fanboys, wie Köppel oder Somm, ein Phänomen, das mir mal jemand erklären muss.

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Es gibt Leute, die reflexartig gegen den Strom schwimmen. Und beim Thema Trump ist die Berichterstattung in den ernst zu nehmenden Medien dermassen monoton, dass auch ich manchmal diesen Reflex spüre. :)

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Was heisst hier monoton? Er ist schlicht und einfach ein desaströs schlechter und gefährlicher Präsident. Man kann gar nicht anders über ihn berichten. Dass man trotz allem mit ihm sympathisiert, entbehrt jeglichem gesunden Menschenverstand.

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Lieber Herr Weisser, ich kann das nachvollziehen. Auch mich ermüdet die Trump-Berichterstattung. Näher besehen ist es jedoch nicht die Berichterstattung, die ermüdend ist, sondern Trump. Es ist die geballte Ladung aus Idiotie, Obszönität und Zynismus. Und nur eines ist noch ermüdender: Den contrarian zu spielen und die Idiotie zu affirmieren. Herzlich, DB

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Dieses Land ist politisch tief gespalten und unter dem dem Druck der Pandemie brechen die rassistischen Geschwüre auf. Sowie es aussieht werden die Gewalttätigkeiten bewusst geschürt, damit der Mister LAW AND ORDER sich profilieren kann bzw. will. Das anarchistische Erbe von Bannon wirkt offenbar immer noch. Die Aussichten für Trump ohne Wiederwahl sind ja nicht sehr verheissungsvoll, wenn man bedenkt was er auf dem Kerbholz hat. Ich hoffe wirklich, dass es in diesem Land noch genügend besonnene Leute hat, die das Schlimmste abwenden können. Wie wir jetzt erleben ist auch unser Land nicht von faschistoiden Tendenzen gefeit. Wir haben aber bessere Voraussetzungen, als die Länder mit den Zwei-Parteien-Systemen.

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Vor dem psychopathischen Narzissten habe ich seit 2016 Angst. Er kann eine Niederlage nicht eingestehen. Davor haben Psychiater wie Elizabeth Mika schon 2016 gewarnt. Darum wird er das Weisse Haus nie freiwillig verlassen.

Die Gelassenheit der Amerikaner, „die Institutionen der Demokratie“ würden ihn schon einbinden, fand und finde ich gefährlich leichtsinnig.

Ich werde erst wieder Hoffnung in die US- Demokratie schöpfen, wenn sie den grössten Test jeder Demokratie, den friedlichen Regierungswechsel, geschafft hat.

Dass eine Mehrheit der Wähler Trump abwählen möchte, reicht dafür absolut nicht aus. Trumps Drohungen mit Aufruhr, seine Manipulationen der bisherigen Wahlen und seine lügnerische Behauptung, Wahlen seien zu seinem Nachteil manipuliert worden, zeigen schon wie er im November vorgehen wird.

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Lieber J. K., ich kann Ihnen nur zustimmen: Der Regierungswechsel wird der Test. Immerhin gibt es einen Aspekt, den ich im Artikel nicht erwähnt habe, und dessen Bedeutung, so wie sich die Lage heute präsentiert, wohl nicht unterstützt werden darf. Trumps Popularität in der Armee geht zurück. Das war schon vor dem Atlantic-Artikel der Fall, der seine Verachtung für Soldaten und Kriegsveteranen darlegte, und dürfte sich jetzt noch einmal verstärken. Für wen wird die Armeeführung Partei ergreifen? Das ist die Frage, die man stellen muss, um die Machtverhältnisse in einer Bananen-Republik einschätzen zu können. Jetzt könnte sie in den USA entscheidende Relevanz erlangen. Herzlich, DB

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Lieber DB, liebe Kommentierende: Laut Marx wiederholt sich die Geschichte durchaus - aber immer als Farce. Tatsächlich sind wir versucht, in der aktuellen Situation der USA Parallelen zur Weimarer Republik zu sehen. Allerdings fehlt ein wichtiger Akteur in der Konstellation: Ein plausibles Gegenmodell, wie es zumindest in ihren Anfangszeiten die junge Sowjetunion (und die Träume, die in sie hineinprojiziert wurden) zu sein schein. Der Aufstieg des Faschismus in der Zwischenkriegszeit ist nur in diesem Kontext zu verstehen: Als vehementer, gewalttätiger, zu allem entschlossener Anti-Bolschewismus. Aber wie sehr die Rechte heute in den USA auch antikommunistische Hysterie bewirtschaftet: Selbst Bernie Sanders, in den USA ein Linksradikaler, strebt maximal etwas wie Sozialdemokratie nach skandinavischem Vorbild an. Trumps "Faschismus" ist also nicht einmal reaktionär im Sinne des klassischen Faschismus, er ist eine Realityshow, die permanent weissse und männliche Überlegenheit feiert und dabei eine gnadenlos plutokratische Politik betreibt. Er ist das Monster, das in dreissig Jahren neoliberaler Alternativlosigkeit gezüchtet wurde und jetzt ausgebrochen ist. Er ist der Spiegel, der einer durch soziale Ungleichheit ausgehöhlten Demokratie vorgehalten wird. Die Frage sollte also nur kurzfristig lauten: Wie schlagen wir Trump? Mittlerfristig müssen wir uns fragen: Wie konnte es soweit kommen? Wie sieht eine echte, in allen Lebensbereichen wirksame Demokratie aus, in denen solche Monster gar nicht erst entstehen können?

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Danke, sehr einverstanden mit Ihrem Kommentar. Wie würden Sie also vorschlagen, dass T verhindert werden kann? Ich meine ganz konkret (wenn Sie Wahlstratege der Dems wären)? Was ist jetzt noch zu tun im Lager der noch nicht krampfhaft verhärteten Meinungen? Was gäbe es noch für Mittel, die nicht ausgeschöpft wurden?
Sanders ruft schon zu Vorbereitungen auf, falls T eine gewalttätige Machtübernahme nach einer Abwahl versuchen würde. Und ich habe mir heute kurz vorgestellt, was dies für uns, für Europa und die freie Welt bedeuten würde: beunruhigende Bilder an einem grauen Sonntag Morgen...

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Unterdessen ist es zu spät den Kurs zu wechseln. Die Demokraten hatten 2016 und auch dieses Jahr die Chance Arbeiterbewegungen und die Mittelschicht unter ihr Zelt zu holen, indem sie Sanders als Kandidat wählten. Jedoch haben sie Angst, dass sie mit einem linken Kandidat nicht mehrheitsfähig sind in einem eher konservativen Land. Ich würde den Demokraten trotzdem empfehlen sich längerfristig vom Neoliberalismus zu verabschieden, denn diese Ideologie generiert in der unteren Mittelschicht Verlierer, welche sich dann irgendwann aufbäumen werden, geführt von einem Populisten. In diesem Falle ist das Trump.

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Brot
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Vielleicht fand Köppel die Rede Trumps ja "beindruckend", weil sie so beeindruckend in ihrer Dreistigkeit ist. Die Rede (hier sogar auf Deutsch) liest sich für mich stellenweise wie eine Abrechnung über Trump selbst. Da ist alles mit dabei: Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, Totalitarismus, Faschismus! Nur, dass er die Vorwürfe natürlich seinen politischen Gegnern statt sich selbst ankreidet:

Eine ihrer politischen Waffen ist es, die Kultur auszulöschen, Menschen von ihren Arbeitsplätzen zu vertreiben, Andersdenkende zu beschämen und von jedem, der anderer Meinung ist, totale Unterwerfung zu verlangen. Das ist genau die Definition von Totalitarismus, und er ist unserer Kultur und unseren Werten völlig fremd und hat in den Vereinigten Staaten von Amerika absolut keinen Platz.
Dieser Angriff auf unsere Freiheit, unsere großartige Freiheit muss gestoppt werden, und er wird sehr schnell gestoppt werden. Wir werden diese gefährliche Bewegung entlarven, die Kinder unserer Nation vor diesem radikalen Angriff schützen und unsere geliebte amerikanische Lebensweise bewahren. In unseren Schulen, unseren Zeitungsredaktionen und sogar in den Vorstandsetagen unserer Unternehmen gibt es einen neuen, weit linken Faschismus, der absolute Loyalität fordert. Wenn Sie seine Sprache nicht sprechen, seine Rituale nicht ausführen, seine Mantras nicht rezitieren und seine Gebote nicht befolgen, dann werden Sie zensiert, verbannt, auf die schwarze Liste gesetzt, verfolgt und bestraft. Das wird uns nicht passieren.
Täuschen Sie sich nicht. Diese linke Kulturrevolution zielt darauf ab, die amerikanische Revolution zu stürzen.

Zu versuchen, den Spiess derart ungeniert umzudrehen, kann eigentlich nur einer Art von Politiker in den Sinn kommen. Der, des politischen Trolls.

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Lieber Anonymus, das ist in der Tat ein bemerkenswerter Passus, vielen Dank! Ich habe mir die Rede natürlich nicht zu Gemüte geführt und gebe zu: Das sollte man wahrscheinlich tun. Inversion - das heisst der Gegenseite exakt das vorzuwerfen, was man selber betreibt - war schon immer eines der Merkmale des Faschismus. Viktor Klemperer hat diese Rhetorik - und es ist wohl mehr, es ist eine Form der paranoiden Projektion - ins Zentrum seiner "Lingua Tertii Imperii" gestellt. Und ja, dass Roger Köppel hier von einer tiefen Seelenverwandschaft angehaucht wird, ist in der Tat plausibel. Er ist Nationalrat der mächtigsten Partei und hat seine Karriere unter der Sonderprotektion, gewissermassen in einer geschützten Werkstatt, des mächtigsten Milliardärs der Schweiz gemacht. Aber er glaubt vermutlich ganz ehrlich -wie vermutlich auch Trump - er sei ein Guerillero, ein heroischer Widerstandskämpfer, der Verteidiger einer bedrohten Minderheit.
Als die Nazis am 1. September 1939 Polen überfielen, sagte Hitler bekanntlich in seiner Rede vor dem Reichstag gleichen Tags: "Seit 5:45 wird zurückgeschossen." Herzlich, DB

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Ich empfehle einen sehr lesenswerten Artikel vom 5. Dezember 2016 im New Yorker von Alex Ross:

http://www.newyorker.com/culture/cu…was-coming

LÜGEN HABEN LANGE BEINE,,,(Adorno, Mimima Moralia)
„.... Adorno believed that the greatest danger to American democracy lay in the mass-culture apparatus of film, radio, and television.“ - Heute Facebook und Netflix.

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Einem solchen Mann und all seinen Geld- und Machtgeilen Mithelfern sollte man in einer funktionierenden Demokratie ganz einfach entgegentreten können, nämlich indem man die Stimmbürger ganz persönlich in die Verantwortung nimmt und ihnen klarmacht, dass eine Demokratie nichts Naturgegebenes ist, sondern durch ständige Energiezufuhr am Leben erhalten werden muss. Wer also im November die klitzekleine Energie nicht aufbringen mag, ein Kreuzchen und eine Unterschrift auf ein Blatt Papier zu bringen und dieses Papier per Post oder persönlich in das nächste Wahllokal zu bringen, ist selber Schuld, wenn er bald in einer faschistischen Oligarchie lebt. Und zwar jeder Einzelne, keine Ausnahme.
PS: In diesem Fall beziehe ich klar Stellung für den Ausgang der Wahl. Warum? Trump kann kein Mensch, der im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten ist, ernsthaft wählen. Diese zwei Dinge schliessen sich aus, Punkt.

Nach der Wahl sollte man diesen Mann ganz emotionslos für all seine Verbrechen anklagen und nach amerikanischem Recht verurteilen. Ich bin zwar nicht bewandert im amerikanischen Recht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Aufruf zu Wahlfälschung oder ein Zuspruch für vorsätzliche Tötung keine Offizialdelikte in Amerika sind, und somit hat er sich allein in den letzten zwei Wochen zweimal strafbar gemacht. Einem solchen Hetzer und Demokratieverachter Immunität zu gewähren, wäre der grösste Fehler, den Amerika machen könnte. Es würde all den zersetzenden Kräften weiter Auftrieb geben.

Und das genau Gleiche gilt auch für uns. Auch wir haben zentral wichtige Abstimmungen vor uns und es ist grobfahrlässig, sich nicht an der Zukunft unseres Landes zu beteiligen. Die Demokratie ist darum so erfolgreich, weil nicht Einzelne bestimmen, sondern ALLE und das erwiesenermassen zu ausgewogeneren, nachhaltigeren Resultaten führt. Aber eben nur, wenn auch ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung mitbestimmt.

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Das Problem ist jedoch, dass wählen gehen in Amerika nicht so einfach ist wie bei uns. Regelmässig liest man in den Medien von Versuchen, die Wahlen auf lokaler Basis zu manipulieren indem Wahllokale geschlossen werden, hohe Polizeipräsenz zur Abschreckung, kurzfristig neue Regelungen eingeführt werden, um korrekt abstimmen zu können (Identifikation, Fristen zur Registrierung, etc.). Nicht zuletzt das Problem, dass sich nicht jeder leisten kann stundenlange an einem Dienstag in der Schlange zu stehen. Die Briefwahl ist nur in etwa der Hälfte der USA üblich.
Ich war mir noch nie unsicher, ob meine Stimme gezählt wurde, egal ob ich persönlich an der Urne war oder nicht, aber offenbar haben die Amerikaner da grössere Probleme.

Und obwohl ich Ihnen in allen Punkten zustimme, ist eine Verurteilung von Trump trotz all seiner Verbrechen nicht wahrscheinlich, da unterdessen der ganze Regierungsapparat politisiert ist. Kein Richter, keine Ermittlerin oder Anwalt gilt in den USA noch als unparteiisch und würde das Vertrauen beider Seiten geniessen, wenn er oder sie gegen Trump vorgehen würde. Somit würde jede Verurteilung von Trump von seinen Qultmitgliedern als politische Verfolgung gemünzt werden.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Binswanger trägt eine Menge Indizien zusammen, welche dafür sprechen, dass die Angst vor einem Faschismus 2. 0 made in USA begründet ist. Das ist in der Tat beängstigend und eine Zuspitzung der Lage, die selbst zu Beginn dieses Jahres nicht absehbar war.
Obwohl ich die Situation auch als dramatisch und besorgniserregend betrachte, gibt es in mir auch eine Stimme, die davor warnt, in einen Modus des Alarmismus zu fallen. Indem wir auf dieses Narrativ einsteigen, bestätigen wir es auch immer ein Stück weit.
Damit meine ich jetzt nicht den Kommentar von Binswanger. Es gibt aber Kommentare, die wesentlich weiter gehen und die USA bereits an der Schwelle zum Bürgerkrieg sehen. Bürgerkriege gibt es jedoch nur, wenn mindestens zwei bewaffnete Akteure dazu bereit sind. Ich sehe im Moment nur einen, der sowohl aktuell bewaffnet ist als auch perspektivisch eine solche Bereitschaft entwickeln könnte.
Was auch immer das Ergebnis dieser Wahlen sein wird: Niemand wird einfach zur Tagesordnung übergehen können. Ich erspare mir das das Szenario eines Trump-Sieges, dazu reicht meine dystopische Fantasie wohl bei weitem nicht aus. Aber bei einem Sieg von Biden wird es nicht möglich sein, den Faden der Obama-Administration einfach wieder aufzunehmen. Das Zweiparteiensystem existiert nicht mehr, die GOP wurde durch die Tea Party beschädigt und durch den Trumpismus erledigt. Eine grundlegende Verfassungsreform inkl. dem Umbau des Wahlsystems stehen auf der Tagesordnung. Aussenpolitisch stehen die USA vor einem Neuanfang. Vertrauen, Berechenbarkeit und Verlässlichkeit sind in einem hohen Mass beschädigt worden. Die USA sind heute ein militärischer Riese mit angeschlagener Wirtschaft und geschwächter Demokratie.

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Erschreckend, meine Befürchtungen 2016 haben sich bewahrheitet und ich werde diesen Superartikel den Trump-Fans weiterleiten...

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Die Paralellen zur Machtergreifung der Nazis sind erschreckend, vor allem auch, wenn es um die Opposition geht. Die sogenannte politische "mitte" der USA ist mehr am eigenen Profit interessiert, an der Wahrung des eigenen Wohlstands, als an der Bewahrung der Demokratie... ich gehe soweit, dem unglaublich schwachen, egoistischen und korrupten demokratischen establishment genauso viel schuld zuzuweisen, wie den republikanischen Faschisten selber. Wer eine Waffe an eine Person gibt, von der man sicher weiss, das diese Person damit einen Mord begeht macht sich genauso schuldig.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Ich halte die vielen Vergleiche mit der Machtergreifung der Nazis 1933 für problematisch. Gerade was den Vergleich mit der Opposition in der Weimarer Republik angeht, sehe ich mehr Unterschiede als Parallelen.
Es war ja nicht so, dass Hitler nur ein zerstrittenen Haufen von unterschiedlichen bürgerlichen Parteien gegenüberstand. Die Hauptopposition stand links - SPD und KPD. Fatalerweise bekämpften aber auch diese nicht nur den Faschismus, sondern auch erbittert sich selbst je gegenseitig.
Auf die USA von heute übertragen, hiesse das etwa, dass der linke Flügel der Demokraten um Sanders/Ocasio-Cortez das Ticket des rechten Parteiestablishments bekämpfen würde. Das wäre zwar verständlich, aber fatal. Ich kann allerdings nichts derartiges ausmachen. Allenfalls müssten sich jedoch die Grünen die Frage stellen, ob es vertretbar ist, in einer solchen "Schicksalswahl" an der eigenen (Symbol-) Kandidatur festzuhalten.

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Doch, genau deshalb ziehe ich den Vergleich. Die Situation ist sicher nicht identisch, aber doch sehr ähnlich.
Das demokratische establishment bekämpft den progressiven Flügel absolut rücksichtslos und mit wesentlich mehr eifer als es dies gegenüber Trump tut. Der progressive teil ist demgegenüber unglaublich duldsam, aber die konservativen corporate dems machen es jedem progressiven unglaublich schwer, für Biden zu stimmen (der für sich schon eine SEHR bittere Pille ist...)
Das einzige noch gültige Argument, für den Typen mit seiner rassistische, kriegstreiberischen und korrupten Geschichte zu stimmen ist: Zeit. Wenn Trump gewählt wird ist es vorbei. Bei Biden bleiben vielleicht noch ein paar Jahre um die korrupte Regierung zu zerschlagen und neu aufzubauen (ich glaube, zu "Reformieren" gibts da nicht mehr viel...). Die Chance ist winzig, aber alles was noch bleibt...

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Vielen Dank, Daniel Binswanger, für Binswanger!

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"Physiker"
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Bernie Sanders hat Binswanger auch gelesen... https://www.commondreams.org/news/2…ion-result

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Wollt ihr den totalen Krieg ? schrie 1945 einer, ich weiss nicht mehr wie der hiess. Und die Masse der Verblendeten stimmte lauthals zu. Sind die USA schon bald an diesem Punkt angelangt ? Man könnte den Demokraten eigentlich nur raten : gebt Ruhe auf der Strasse, wählt ihn einfach ab. Befolgt seinen Rat und stimmt doppelt. Man kann dann am Ende einfach die Stimmen durch zwei teilen und erhält ein korrektes Resultat.

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Ich weiss auch nicht mehr, wie der hiess, aber ich glaube es war 1944. Und es könnte schon sein, dass es sowas wie 1945 braucht, um sowas wie Trump für 50 Jahre los zu werden.

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Guten Tag, Herr S., was meinen Sie genau mit "sowas wie 1945"? Wohl nicht den militärischen Angriff - durch welche Staaten auch immer - auf die USA und in den USA, um Trump zu stürzen?
Die Rede, auf die Sie sich beziehen, wurde im Februar 1943 vom Propagandaminister Joseph Goebbels gehalten, im Berliner Sportpalast, nur wenige Tage nach der definitiven Niederlage der deutschen 6. Armee bei Stalingrad, dem Wendepunkt an der Ostfront und überhaupt im Zweiten Weltkrieg.
Die Parallele mit den USA heute, sollte es eine geben, wäre m.E. der Zusammenhang zwischen der sich anbahnenden Niederlage von Trump und dem Einschwören der Bevölkerung auf das Weiterkämpfen - um jeden Preis.

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