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...ein ambitionierterer Anteil an Reduktionen im Inland würde weitere Massnahmen bedingen. - Also ich könnte mir eine Lenkungsabgabe von 0.00001 Promille auf die Füllung von Gasfeuerzeugen vorstellen, natürlich je nach Lobby-Reaktionen mit Ausnahmen für Feuerzeuge zur Entzündung von Höhenfeuern am Nationalfeiertag sowie für Feuerzeuge, die zum Anzünden von Fondue-Rechauds verwendet werden, sonst ist das nächste erfolgreiche Referendum schon vorprogrammiert.
Edit: Die Abgabe schien mir zu hoch. Habe noch zwei Nullen nach dem Punkt eingefügt.

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Kann Herrn Blülle nur beipflichten. Alles zusammen eher jämmerlich. Aber um die eigentlich nötigen unpopulären Massnahmen erfolgreich durchzusetzen, braucht es eben PolitikerInnen von ganz anderem Format. Niemandem weh tun und es mit einem ganz lieben Gesetz allen recht machen wollen, um die eigene Karriere aus einer zugegebenermassen grösseren Klemme zu retten, kann aber nicht der Weg sein. Erst recht nicht, wenn man unter Dauerbeschuss der SVP steht. Die freut sich sicher über ihren Erfolg. Ruhe geben wird dennoch nicht.

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Ingenieur, EMobilität seit 1985
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Der Schweizer Klimaschutz wird wohl nicht abstürzen, sondern ganz ungeplant und chaotisch freiwillig umgesetzt. Mögliches Szenario: In den letzten Jahren ist so wenig in die Förderung fossiler Energien investiert worden, dass die Produktion bald zwangsläufig zurückgehen wird (Quelle: IEA). Das treibt vorübergehend die Preise der Fossilen. Die Erneuerbaren werden dadurch noch attraktiver. Niemand will mehr freiwillig einen Verbrenner kaufen, usw.
Tragisch ist, dass unsere Gesellschaft (nicht nur der Bundesrat) diesen Wandel nicht vorweg nimmt und geplant durchführt. Da wir die Erneuerbaren viel zu langsam ausbauen, wird es mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem vorübergehenden Energieengpass kommen. Solche Krisen scheinen aber nötig, um uns zum Umdenken und Handeln zu bewegen.
Optimistisch stimmt mich die Aufbruchstimmung, die ich in meinem Umfeld feststelle. Ein Nachbar nach dem anderen baut eine PV-Anlage, Industriefirmen in der Umgebung füllen ihre Dächer mit PV im MW-Bereich, Parkgaragen haben nicht nur eine, sondern ganz Reihen von Ladestationen, Elektroautos begegnet man buchstäblich auf Schritt und Tritt und die grossen Autogiganten drehen sich gerade in erstaunlichem Tempo um 180 Grad.

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Erst wenn das Wasser durch die eigene Tür eindringt merken Mann und Frau, dass die Gletscher und mit ihnen das Packeis schmelzen.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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40 Prozent der Emissionen im Ausland kompensieren

Solange es keine wirksame Begrenzung der Emissionsmenge gibt, ist das wohl etwa so sinnvoll, wie mit einem Eimer mit Löchern löschen zu wollen. Im Fall des Emissionenshandels betragen die Löcher derzeit fast 50%.

Daher bleibe ich dabei, dass es als erstes eine wirksame Begrenzung der Gesamtmenge der Emissionen zumindest in einem Bereich braucht.

Konkret wäre die ersten Schritte aus meiner Sicht:

  1. Für alle Klimagasemissionen Zertifikate an der frühest möglichen Quelle erheben und nicht wie bisher "in der Mitte", denn nur so können wirklich alle Emissionen erfasst werden

  2. Die Anzahl der Zertifikate jedes Jahr um 20% senken und KEINE mehr verschenken und NIE die Menge erhöhen.

  3. Erzwingen, dass beim Import Zertifikate für alle grauen Klimagasemissionen erworben bzw. beim Export zurückerstattet werden.
    Die Berechnung obliegt dem Im- bzw. Exporteur und ist öffentlich zugänglich. Die Berechnung kann auch geschätzt werden, wenn die Schätzung mindestens den tatsächlichen Klimagasemissionen entspricht.

  4. Ein Einnahmen aus dem Zertifikathandel werden pro Kopf an die Bevölkerung zurück verteilt, wie dies ja jetzt schon mit der Krankenkassenverbilligung umgesetzt ist

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Beobachter
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Zu den CO2-Kompensationen im Ausland: ist ein Mord entschuldigt oder ungeschehen gemacht, wenn ich am gleichen Tag zwei Leben rette? Ich bin nicht gegen Kompensation, aber nur als zusätzliche Massnahme, nicht als Ersatzhandlung. Alles Andere ist letztlich verlogen.

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Franco Perina
Brückenbauer
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Merci für diesen Beitrag, der die Lage auf den Punkt bringt.

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Ingenieur, EMobilität seit 1985
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In einer Zeit des notwendigen und stattfindenden beschleunigten Wandels ist das Gejammer über die aktuelle Lage ziemlich langweilig.

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Franco Perina
Brückenbauer
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Stimmt, ohne wenn und aber. Auch engagierte Leute lassen sich manchmal gehen. Gut wird man wachgerüttelt!

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Schliesslich ist bis jetzt erst gerade etwa ein Drittel des Weges geschafft.

Wahrscheinlich nicht mal das wirklich. Ein Teil von dieser CO2 Reduktion wird auf die Verlagerung von Produktion ins Ausland zurückzuführen sein, die seit der Finanzkrise wegen dem seither hohen Schweizerfranken eingesetzt hat.

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Jetzt rächt es sich, dass dieses Parlament, das soeben den Gegenvorschlag zur Massentierhaltung versenkte und dafür die Zahlungen an die Bauern*, das Pensionsalter für Frauen** und die Mehrwertsteuer erhöhte, den Grünen die Mitsprache im Bundesrat trotz des überzeugenden Wahlergebnisses verweigerte. Erinnern Sie sich bitte: "Mindestens bis die Grünen und Frau Rytz das Wahlresultat frühestens 2023 noch einmal bestätigt haben, müssen sie hinten anstehen. Wir wollen nichts überstürzen (!) und die 'Zauberformel' leichtfertig aufs Spiel setzen."

Ohne grüne Stimme steckt der BR inklusive SP den Kopf in den Sand. Umbau der Wirtschaft mit Steuergeldern: Ja. Sozialverträglich: Nein. Mit diesem Gesetz leisten alle KVG-Versicherten ihren Beitrag an die private Forschung zu Wasserstoff als Treibstoff, und das sind flächendeckend alle in der Schweiz wohnhaften Personen. Alle bezahlen den gleichen Betrag - die umgekehrte Giesskanne, ein 'Geldsauger' sozusagen. So, wie es die auch nicht im Bundesrat vertretene glp schon im vom Volk verworfenen Gesetz wollte, werden Lenkungsabgaben vermehrt wie Steuererträge eingesetzt.

Benzin wird wegen CO2 nicht teuerer, dafür die Krankenkasse. Da hilft es nur, das Gesetz abzulehnen und wählen, wählen, wählen.

* Jene Bauern, die in letzter Zeit alle Vorlagen, die uns auf eine Zukunft vorbereiten sollten, ablehnten.
** Andere reden zukunftsgerichtet von 35-Stunden-Woche und Postwachstums-Ökonomie.

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... wie sage ich es meinen Kindern (Könige und Prinzessinnen) wenn sie nicht mehr alles kaufen dürfen. Mit Erklärungen werde ich da wohl nicht viel ausrichten können, ich werde mich einfach durchsetzen müssen und das: Weil ich weiss das es richtig ist...!

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Ich glaube sie unterschätzen die Kinder. Wenn ich mich selbst konsequent verhalte kann ich das den meinen Kindern problemlos erklären. Natürlich macht Verzicht nicht immer Spass, aber nach meiner Erfahrung sind Kinder sind einfacher zu erreichen als Erwachsene.

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Der Beitrag von Elia Blülle zeigt überdeutlich, in welcher Situation wir uns auf dem Weg zur Lösung der Klimafrage befinden. Und es ist wohl wenig hilfreich, die Schuld an diesem Debakel allein beim Bundesrat zu suchen; dieser ist in der wenig beneidenswerten Lage, mehrheitsfähige Vorschläge zimmern zu müssen. Und von eben dieser Mehrheitsgesellschaft sind kaum Signale auszumachen, dass wir bereit wären, zusätzlich zu technischen Innovationen einen weiteren wirksamen Hebel zur Bekämpfung der Klimakrise in Betracht zu ziehen: Den des freiwilligen Wohlstandsverzichts. Ich werfe einen Blick zurück:

1943 geboren, erlebte ich eine Kindheit, die man aus heutiger Sicht als karg bezeichnen würde, jedenfalls wenn man nur auf die wirtschaftliche Seite fokussiert. Allein, es fehlte mir an nichts: gesunde Nahrung in genügender Menge, ein solides Dach über dem Kopf, eine gute Ausbildung, eine funktionierende Gesundheitsversorgung, kurz alles, was auch heute noch weltweit Vielzuvielen vorenthalten wird, stand mir und meinesgleichen zur Verfügung.

Zurück zu den Erfordernissen im Kampf um das Klima: Ist es wirklich klug, mit einem Szenario zu rechnen, nach dem Energie weiterhin und selbstverständlich in jeder gewünschten Menge zur Verfügung zu stehen hat, um damit unseren gewohnten Wohlstand zu sichern? Wäre es nicht eine grossartige Wohltat, wenn wir uns dazu durchrängen, den atemberaubenden Effizienzgewinn, der sich seit meiner Kindheit angesammelt hat, in mehr Freizeit statt in noch mehr Wohlstand umzuwandeln? Und ist es letztlich nicht die einzige Chance, neben der Förderung der technischen Mittel sich auf einen bescheideneren Lebensstil zu einigen, um damit unser Klimaziel doch noch zu erreichen?

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Völlig einig mit Ihnen würde ich andere Worte gebrauchen. Suffizienz ist kein "Wohlstandsverzicht", 's'hät so lang's hät' kein "bescheidenerer Lebensstil", sondern bringt neue Lebensqualitäten, so wie es Niko Paech in 'Befreiung vom Überfluss' beschreibt.

Allerdings glaube ich nicht an eine freiwillige Umstellung des Lebensstils, es muss leider erst schlimmer werden bis es besser wird.

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Ich sehe es ähnlich wie J. B. in seinem Artikel: Alles nicht ideal, aber der Umbau wird (eher ungeplant / selbst organisiert) weiter gehen. Ich verfolge diesen Umbau jährlich auf CO2 Netto-Null. Die Trends des aktuellen Umbaus sehen gar nicht so schlecht aus: Im Verkehr ist einiges in Bewegung, die aktuellen Wachstumszahlen der nachhaltigen Mobilität stimmen! Auch die Trendkurve im Bereich Stromproduktion stimmt von der Grössenordnung her. Die Windkraft ist dabei Sorgenkind, wobei diese gerade für den Winterstrom wichtig wäre. Immerhin scheint sich bei den Stauseen/Naturschutz etwas zu bewegen. Im Bereich Wärmeproduktion muss sicher in der Entwicklung noch zugelegt werden, und natürlich im Bereich Fleischkonsum, aber da sind wir alle selber gefordert ;-)
Wie gesagt, es tut sich auch ohne grosse Interventionen bereits Einiges. Natürlich ist die Politik weiterhin gefordert, es gibt ja noch viel zu tun. Aber wir sollten nicht bei jedem Misserfolg grad in Panik versinken.

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Danke für dieses Monitoring, sehr gut gemacht!

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merci! kritik, verbesserungsvorschläge jederzeit willkommen.

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Wieso nicht einfach das alte Co2 Gesetz ohne die Erhöhung der Treibstoffzulage? Das wäre viel besser als dieser Rohrkrepierer. Den Verkehr muss man dann halt später noch separat angehen.

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Daniel Rubi
Heizungsinst. und Spengler mit NIV 15
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Teilweise einseitiger Artikel und einseitige Debatte.

Es ist richtig und wichtig den Klimaschutz anzupacken. Kompensationen im Ausland sind aus meiner Sicht, ein Weg etwas Zeit zu gewinnen.

Meiner Erfahrung nach haben sehr Viele, vor allem die Leute, die es sich leisten können von Öl auf Luft/Wasser-Wärmepumpen (WP) umgestellt (auch Dank bis zu 10'000.- CHF Subvention). Wer auf den einzelnen Franken achten musste blieb teilweise bei Öl.
Statt den Umstieg leichter zu machen, wurde der Förderbeitrag auf max. 6'000.- CHF verkleinert (gilt für Luft/Wasser WP's. Wasser/Sole WP's 10'000 CHF dürfen wir, wie viele Berggebiete, wegen der Bodenverschiebung nicht installieren).

Ich denke, wir sollten vor allem über die Finanzierung sprechen, die Mehrkosten für WP's dürfen aus meiner Sicht maximal so hoch sein, dass sich auch Geringverdiener im ländlichem Raum den Umstieg leisten können, ohne um ihre Immobilie zu bangen (oft günstiger als Miete zu bezahlen).

Nur woher nehmen? Vom mir aus gerne bei den Reichsten 1-5%, eine Oligarchenschicht brauchen wir nicht. Nur wie vermarktet man so was, ohne die Bürgerlichen in die Opposition zu drücken?

(Edit: Rolle und eine Woche später Teilweise im Titel)

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