Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Softwareentwicker
·

Ich weiss noch, wie ich mir damals an den Kopf langte und dachte: Mensch, warum gehst du zurück? Du kannst SO nicht gewinnen:. die bringen dich um...!

Das Kalkühl des "Kreuzganges" war das Einzige, was mir einzgermassen plausibel erschien, weil ja: es gibt viele Beispiele inhaftierter Oppositioneller, die später an die Macht gelangen... aber das setzt voraus, dass sie irgend eine Form von Beeinflussung auch aus dem Knast haben. Ich weis nicht, ob Navalny guten, plausiblen Grund hatte, eine Chance darin zu sehen - glaube aber auch eher, dass er selbst sich idealistisch an eine Hoffnung klammerte, so aussichtslos sie, nüchtern betrachtet, auch war.

Es klingt zynisch, aber jeder andere Ausgang dieser Geschichte hätte mich auch verwundert: Putin und seine Schergen sind den Weg ins Totalitäre bisher konsequent gegangen und schrecken vor nichts und niemandem zurück.

Ich hoffe immer noch ein klein Wenig, dass es unseren Regierungen endlich klar wird, dass die Zeit für Taktieren und Appeasement endgültig vorbei ist: so sehr ich persönlich auch eine Aversion gegen Kriegsrhetorik habe: Putin versucht die Zeit zurückzudrehen und geht dafür über Leichenberge. Der Krieg in der Ukraine muss der Wendepunkt, der Limes des Westens sein und wir sollten endlich alles liefern, was wir können, alle Geld-Sümpfe austrocknen, vor allem in der CH...

Aber mir wird immer bewusster: all das schöne Gerede ist eben nur Gerede. Zu angenehm ist es für uns Westler hier immer noch. Zu weit weg der Konflikt, zu verlockend der Geldsegen, zu opportunistisch unsere CH-Politik...

Die Schweiz bräuchte auch einen "Potsdam"-Moment, wo einer grossen Mehrheit klar wird: da droht wirklich Gefahr, WIR müssen was tun, schweigen und warten bis der Sturm vorüberzieht ist keine Option mehr...

148
/
2

Das Format von profunden Hintergrundsartikeln ist normalerweise nicht kompatibel mit Tagesaktualitäts-Berichten. Diesmal hat es die Republik trotzdem fertiggebracht, und es hat gut getan, noch im Schock dieser unglaublichen Entwicklungen eine eingehende Würdigung der Ereignisse zu haben. Chapeau! an die Redaktion.

107
/
2
Daniel Graf
Feuilleton-Redaktor @Republik
·

Herzlichen Dank, lieber Herr M. Wir sind besonders Michail Schischkin zu Dank verpflichtet, dass er noch im Schock dieser Nachrichten treffende Worte gefunden hat.

68
/
0
· editiert

Ja, jeder Mensch, für den

die Rechte des Einzelnen, seine Freiheit und seine Würde die wichtigsten Werte des Lebens sind
ist die Hoffnung.

Ich bin betroffen! Ich bin (mit)gemeint!
Und derweil die Bauern mit ihren Traktoren Brücken blockieren, um für nichts anderes als ihre (verhindernde) Macht zu demonstrieren, für noch mehr Sonderrechte, die die dringend zu lösenden Probleme weiter verschlimmern statt sie zu lösen -
während Menschen, die sich mutig fürs Klima und die Artenvielfalt einsetzen kriminalisiert werden,
und während ich zusehe wie die mutigen kämpfenden Menschen in der Ukraine von unseren „mächtigen“ Poliker*innen mehr und mehr im Stich gelassen werden, …
derweil verkrieche ich mich wie gelähmt in meiner „Wohnhöhle“, ohnmächtig, traurig, wütend.
Was ich tun konnte, was in meiner „Macht“ stand, das hab ich getan: 2000 Watt, kein Auto, kein Fleisch, Knospe, fairtrade, Ökokleidung, wählen, mich informieren und weiterbilden, fachlich , menschlich, ethisch, hab meinen Lebensunterhalt so verdient, dass ich mich nicht korrumpieren musste und dafür viel „einstecken“ müssen, hab die Probleme angesprochen und den Dialog gesucht , Verantwortung übernommen für mein Denken, Fühlen, Wollen, Handeln und meine Umwelt, hab würdige Beziehungen aufgebaut mit (Eltern), Kindern, Enkel*innen, Nachbarn, etc., kurz - ich bemühte mich ein anständiges Leben zu führen.
Mehr vermag ich nicht, mehr Machtmittel besitze ich nicht-
nur - es ist nicht genug
es braucht mehr,!
Jetzt!
Welche Machtmittel haben mündige Bürger*innen, wenn politische Macht faschistisch zu werden droht?

79
/
0
ni dieu, ni maître, ni diable
·
2
/
0

Danke für die Verlinkung des Artikels. Ja es tut gut zu wissen, dass auch D.Strassberg (2021) keine anderen Machtmittel einfallen, als die von mir aufgezählten, auch wenn es schmerzt zu wissen, dass dieser Beitrag eigentlich lächerlich klein ist. Das ist ja gerade meine (unsere?) Ohnmacht: Zu wissen, dass das nicht reicht, was ich vermag! Zu viele Karrierist*innen profitieren von ihrer Anpassung, zuviele korrumpieren sich um dazuzugehören. Mein einziges Machtmittel ist meine Gewissensfreiheit nicht mitzumachen! - und das ist überhaupt nicht lächerlich aber oft einsam und machtlos…

25
/
0

Liebe Frau B., wenn wir alle zum Guten tun würden, was in unserer Macht steht, braucht es dann wirklich mehr? Wäre dann die Welt nicht eine ganz andere?

13
/
0
· editiert

Liebe Fr. Wunderle, danke ja! Eine uralte Frage: wie Mensch Gier, Hass, Ignoranz im eigenen Geist erkennt, im respektvollen Zusammenleben mit andern überwindet, und im einfühlsamen sorgenden Miteinander gestaltet… ich möchte mit ihnen diese Aussage von Hannah Arendt im Zusammenhang mit dem Eichmannprozess teilen:

Es ist ein neuer Verbrechertypus: wir stellen uns einen Verbrecher vor mit verbrecherischen Motiven. Wenn wir einen Eichmann angucken, dann hat er Motive, welche man gewöhnlich unter verbrecherischen Motiven versteht, gar nicht. Er wollte einfach mitmachen, er wollte wir sagen, und genau dieses mitmachen Wollen war ganz genug um die allergrössten Verbrechen möglich zu machen. Was ist da los?
Im Mitmachen entsteht Macht. Solange man alleine ist, ist man immer ohnmächtig! Dieses Gefühl der Macht, das im zusammen Handeln entsteht, ist an sich nicht böse. Es ist allgemein menschlich. Und es ist aber auch nicht gut. Es ist neutral, ein menschliches Phänomen! In diesem Handeln gibt es ein ausgesprochenes Lustgefühl. Die eigentliche Perversion des Handelns ist das Funktionieren. In solchem Funktionieren ist das Lustgefühl immer noch da. Dass aber alles andere, was im geneinsamen Handeln immer auch da ist, wir kommen zusammen, wir beratschlagen gemeinsam, wir kommen zu bestimmten Entschlüssen, wir übernehmen Verantwortung, wir denken nach, über das, was wir tun, all das ist im Funktionieren ausgeschaltet. Sie haben hier den reinen Leerlauf…. Wenn dann einer sagt du gehörst zu uns, wenn du mordest, dann mordet er, wenn gesagt wird, du gehörst nur dazu, wenn du nicht mordest, mordet er nicht.“

11
/
0

Selbst zur politischen Macht werden.

0
/
0
· editiert

Dafür kann (und will) ich nicht genug gut dumme Sprüche klopfen…

4
/
0

Navalny wäre ja nicht hier im Westen geblieben, um ein faules bequemes Leben zu führen. Er hätte weiter gekämpft, für eine Demokratie in seinem geliebten Land. Er wäre nicht still geblieben nach dem ersten Giftmord Anschlag . Er hätte sein Ideal von Freiheit weiter vertreten, mutig und laut, sicht-, hör- und lesbar und hätte weiter in Lebensgefahr gelebt. Navalny wäre , ob in oder ausserhalb Russlands nochmals und nochmals vergiftet und ermordet worden. Navalny hat sich beim Zurückkehren nach Russland nicht überlegt, WO er sicherer leben könnte, sondern wo er die Lebensaufgabe, die er sich gestellt hat, am wirksamsten erfüllen könnte. Wir trauern um einen mutigen Menschen, um einen Helden, der sein Leben für das wichtigste Thema, für Menschenwürde, für Freiheit hergegeben hat. Er hat damit auch uns daran erinnert, wie grundlegend dieses Thema ist, denn wir, in unsern demokratischen Systemen, könnten Gefahr laufen zu vergessen, zu verlernen, dass auch wir wach bleiben müssen. Die Freiheit zu erhalten ist eine Aufgabe, die unsern Einsatz und unsern wachen Geist fordert.

72
/
0
Skeptic
·

Ein exzellenter Nachruf von Gospodin Schischkin. Vielen Dank.
Der Mord an Nawalny zeigt wie erbärmlich Putin und seine Schergen wirklich sind. Der Kreml hat sich soeben einen neuen Märtyrer kreiert.....

73
/
4

zwei Textstellen, die beide von der Bereitschaft zu sterben für etwas erzählen.
"Denn es gab, gibt und wird immer Menschen geben, die einem Ziel folgen, das ihnen wichtiger ist als das eigene Leben.

In diesem Land legen die Bürger auf dem Schafott gehorsam den Kopf hin und seufzen: Der Zar weiss, warum wir nun sterben, und wir müssen das tun."

ich bin feige, halte es mit z.B. John Lennon:
"...Well, I don't wanna be a soldier mama, I don't wanna die." (den HELDEN versorgte Lennon im workingclasshero, es sei eine Haltung zu Lebzeit)

natürlich werde ich ableben, nicht aber als Soldat für irgendwas!

9
/
0
· editiert

Ach, es kann eine Zeit kommen, wo ich nirgendwohin fliehen, und mich nicht mehr ins Private werde zurückziehen können, eine Zeit, wo ich nur noch zur (Mit)Täterin werden kann. Ich wünsche mir spätestens dann den Mut mich solcher Gewalt entgegenzustellen und zu sterben bevor ich gegenüber meinen Mitmenschen schuldig werde….
Edit: in diesem Sinn verbeuge ich mich vor Alexej Nawalny

68
/
0
der Andere wieder/ Leser
·

Vielen Dank für diesen Beitrag. "Wandel durch Handel" und ähnliche hohle Phrasen sollten jetzt endgültig hinfällig sein.

Obwohl ich noch auf etwas hinweisen möchte, was mich persönlich ziemlich irritiert. Es ist ja nicht ausschliesslich Alexei Nawalny, welcher mutmasslich von diesem Terror-Regime ermordet wurde. Und Alexei Nawalny hatte schon auch Seiten, welche mir nicht ganz geheuer waren (etwa seinen Nationalismus). Aber ich war trotzdem gestern erschüttert über seine Todesnachricht. Und ich muss gestehen, dass ich mich ein wenig geschämt habe, dass die Todesnachrichten von anderen Personen im Zusammenhang mit diesem Unrechtsregime mich viel weniger getroffen haben.

Hier noch ein Link, welcher zwei "letzte Worte" von nach Gerichtsverhandlungen wiedergibt:

https://nemtsovfund.org/de/2021/03/…zte-worte/

20
/
3

Wandel durch Handel ist keine hohle Phrase, sondern ein erfolgreiches Konzept. Gesellschaftliche Entwicklungen verlaufen nicht linear und deswegen gibt es auch Schritte zurück, bis es wieder vorwärts geht. Schauen wir uns das Beispiel Polen an. Nur wer aber mit anderen Systemen in Berührung kommt, kann diese für sich entdecken. Handel macht dies möglich, den es braucht für Handel auch den Austausch zwischen Menschen.

8
/
27
der Andere wieder/ Leser
·

Also: Es war nicht meine Absicht, einen Zoff loszutreten. Insofern, werter Anonym 4: Ja, Ihr Standpunkt ist durchaus ein legitimer. Und ich denke auch, dass es leider nicht möglich ist, per "Repulik-Dialog" die faktische russische Diktatur zu stürzen.
Was mich einfach tierisch nervt: Nur weil die EMS-Chemie schier ums Verrecken nicht von ihren Russland-Investitionen abrücken will, verfällt die CH-Aussenpolitik in Lethargie. Aber den Reichen und Schönen aus diesem Unrechtsstaat zu hofieren: Ja, dafür sind wir uns nicht zu schade.

53
/
0
Senftube
·

Also ich weiss jetzt nicht, was Sie an Polen genau aufzeigen wollen. Jetzt sieht es ein bisschen besser aus, aber Polen wurde gerade von der PIS jahrelang weg vom Rechtsstaat geführt. Inwiefern soll Handel das jetzt geändert haben?

(Was man bezüglich Polen nicht genug loben kann: Es hat die ukrainischen Grenzen schon proaktiv anerkannt, bevor es sie nach der Wende dann konkret gab, und dies mit einem aussergewöhnlichen Argument: Das bindet neben dem russischen auch unseren eigenen Imperialismus zurück. Diese Weitsicht hatte allerdings nichts mit Handel zu tun.)

Weder China noch Russland haben sich zum Besseren entwickelt und in Afrika bestechen „unsere“ Unternehmen die Diktatoren gleich direkt. Der Handel gibt denen vor allem die nötigen Mittel.

Das Konzept tönt schön, ist aber noch naiver als Blümchen in Gewehre. Was es braucht ist Diplomatie, Handel kann man dazu an Bedingungen knüpfen, statt einfach zu schweigen, damit auch ja nichts den Handel und damit den eigenen Profit stört. Dann könnte Handel tatsächlich etwas verbessern. Mit der bisherigen Politik, die die Behauptung „Wandel durch Handel“ einfach nur als Feigenblatt für gute Geschäfte nutzte, wird das nichts.

38
/
3

Dieser Antwort möchte ich mich anschliessen. Zumal Wandel durch "Nicht-Handel" (Sanktionen) sich in der Regel als wenig effektiv erweist. Autokraten lieben es geradezu ihr Land geistig zu isolieren. Nicht-Handel fördert dies und lässt sich propagandistisch ausschlachten. Die westliche Welt muss meiner Meinung nach bessere Methoden gegen Autokraten finden, die solche Regimes gezielt entfernen lässt, ohne die Bevölkerung übermässig in Mitleidenschaft zu ziehen. Wie, weiss ich nicht so recht. Im Mittelalter gab es hierfür Vogelfreiheit, Kopfgeld, ...

7
/
11
· editiert

Handel führt zu Wandel, das ist banal. Es fragt sich, welcher Wandel angestrebt werden soll: Soll eine Gesellschaft gerechter, menschlicher werden? Dann bringt nicht Handel weiter. Dann braucht es wohl eher den wissenschaftlichen Austausch, Verträge, deren Einhaltung von internationalen integren Gerichten eingefordert werden, wirksame (inter)nationale Organisationen, die Völkerrecht und Menschenrecht konsequent einfordern. Handel führt in autoritären Systemen immer zur Stärkung korrupter Strukturen! Die Justiz wird als dritte Gewalt sofort ausgehebelt! Die Grundrechte ausser Kraft gesetzt! Und die nötigen Machtmittel dafür hat der Handel ermöglicht…

16
/
1
der Andere wieder/ Leser
·

Na ja, mit dem Teufel Geschäfte machen zu wollen ist eben eine typisch schweizerische Gepflogenheit, nicht wahr?

Und dass die Geliebte von Putin offenbar ihr K. im Tessin auf die Welt gebracht hat, ist das auch ein Akt der Völkerverständigung?

Als Link habe ich Ihnen noch die Abbildung zur neuen Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht hinzugefügt:

https://upload.wikimedia.org/wikipe…Teufel.jpg

Na ja, nach "gut republikanischer Tradition" werden Sie mir jetzt wohl antworten, dass ich keine Ahnung von gar nichts hätte. Bitte sehr, tun Sie sich keinen Zwang an.

9
/
4
???
·
· editiert

„Wandel durch Handel“ war aus chinesischer und russischer Sicht ziemlich erfolgreich. Das Problem dabei ist halt, dass der Wandel (die Anpassung/Annäherung) vor allem bei uns (‚dem Westen’) stattgefunden hat. China bzw. Russland haben sich keinen Millimeter auf uns zu bewegt – ausser militärisch…

9
/
2

Sie sagen: "Wandel durch Handel ist keine hohle Phrase, sondern ein erfolgreiches Konzept." Vgl. den Sklavenhandel. Art. 4 im Menschenrecht verbietet diesen Wandel durch Handel.
Daraus ergibt sich die Hierarchie in der Déclaration universelle des droits de l'homme: Eigentum muss alle anderen Rechte anerkennen, bevor es im Artikel 17 und im Artikel 18 (Religion) behandelt wird.
Ich erwarte vom Markt, der Handel ist, und seiner Wirtschaft, dass er sich für sein unverjährbares Verbrechen an der Menschheit entschuldigt und Entschädigung zahlt, indem er das Menschenrecht, also auch den Artikel 4, anerkennt.
Medizinisch kann kein Mensch in einem Straflager (siehe Artikel), das er nicht selbst gewählt hat, einen natürlichen Tod erleiden. Sein Tod ist anthropogen.

6
/
2
Sabine Muth
Vielleserin
·

Mir geht es wie Ihnen.

Mir ist noch nicht ganz klar welche taktischen Nutzen seine Rückkehr nach Russland hatte, angesichts der Tatsache, dass er damit seinen Tod gebucht hatte.

Ich gebe mir wirklich Mühe, auf dem Laufenden zu bleiben. Manchmal blicke ich trotzdem überhaupt nicht durch.

16
/
0
der Andere wieder/ Leser
·

Ich weiss es nicht. Die Mitglieder von "Pussy Riot" sind m.W. im Westen geblieben. In Köniz gab es ja noch eine Posse bezüglich eines Graffitis, welche sie gesprayt haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pussy_Riot

Ja, es stimmt. Es war schon ein Sterben auf Raten, was sich da innerhalb von zwei Jahren vor unseren Augen abgespielt hat.

Aber ich danke da wirklich noch einmal für den Artikel, welche sich ja auch noch mit dieser Frage beschäftigt. Und m.E. könnte es auch damit zusammenhängen, dass er wirklich ein Nationalist war. Dass er eine derart starke Verbundenheit mit Russland spürte, dass er sich ein Leben ausserhalb von Russland schlicht und ergreifend nicht vorstellen konnte? Keine Ahnung. Nun ja, das bestätigt m.E. wie so oft in meinem Leben: Das Leben an und für sich scheint ein Rätsel zu sein. Wo lange nicht so viel rational ist, wie wir und das alle wünschen.

14
/
0
Senftube
·

Ich würde ihm den Gedanken zutrauen, dass Märtyrer viel verändern können… allerdings ist das reine Spekulation meinerseits.

9
/
1
der Andere wieder/ Leser
·

Na ja, wenn ich daran denke, dass Alexei Nawalny eigentlich hätte ausgetauscht werden sollen, finde ich die Tat der Putin-Schergen noch unverzeihlicher....

Und ich bin immer noch fassungslos, dass es in der grössten schweizerischen Partei immer noch Personen gibt, welche immer noch Geschäfte mit diesem Regime machen wollen.

Willy Tell würde sich im Grab umdrehen - so es ihn denn gegeben hätte.

https://www.srf.ch/news/internation…nbar-bevor

0
/
0

Grüezi Herr Michail Schischkin

Woher wissen Sie das er ermordet wurde?

1
/
47
"Physiker"
·

Diese Frage wurde von einer deutschen TV-Moderatorin klug beantwortet. Es kann sein, dass er "frisch" ermordert wurde, oder dass er starb auf Grund der Auswirkungen durch den früheren gut belegten Mordversuch und/oder durch die harten Haftbedingungen. Egal was von diesen, Mord war es auf jeden Fall.

42
/
0

Solche Aussagen sind voreilig und fatal. Es gilt immer die Unschuldsvermutung bis ein Verbrechen bewiesen werden kann. Mit genau derselben Arroganz ging man damals auch auf Serbien los und eröffnete damit den 1.Weltkrieg als Kaiser Franz Ferdinand von einem Einzeltäter ermordet wurde.

1
/
13
antiautoritärer Bossgegner
·

Ein schöner Text. Wir alle können die Hoffnung weitertragen. Wenn uns das nicht wichtiger ist, als das eigene Leben, sehe ich nur Sumpf und Bulldoggen.

38
/
1

Nawalny wird als Alexei der Grosse in die Geschichte eingehen, der feige Möchtegern-Zsar als Wladinir minisculus. Wenn dies seinen Stiefelleckern bewusst wird, wird es rasch vorbei sein mit ihm.

24
/
2

Das bisschen Häme tut gut.
Nur - leider bleiben mächtige Zerstörer im kollektiven Gedächtnis, ihre Namen erscheinen in den Geschichtsbüchern, ihre Denkmäler werden oft hunderte von Jahren nicht vom Sockel geholt…

29
/
0
(von der Moderation verborgen)

Ob solche anonym platzierten Äusserungen nicht besser entfernt werden sollten? Wenn ein notorischer, politisch aktiver Tunichtgut am Tag des russischen Überfalls zu Russland überläuft und dieses u.a. zum Atomschlag auffordert... naja, ich sehe nur Unterschiede.

24
/
0

Genau: kritische Fragen unterdrücken.
z.B. auch nach dem Verbot der Opposition in der UKR inkl. russischorthodoxe Kirche.

1
/
28

Endlich eine inhaltliche Stellungnahme. Danke! Es gibt, also einen Unterschied. Hier handelt es sich um jemanden dessen Einstellung uns zurecht nicht passt. Die Tat bleibt trotzdem falsch.

0
/
3
Multifunktional
·
· editiert

Der Hauptunterschied liegt darin, dass Ilja Kywa und Julian Assange Einzelfälle sind, die sie an einer Hand abzählen können, und sie in Russland die Hände einer ganzen Stadt brauchen würden, um alle politischen Gefangenen und Getöteten Putins abzählen zu können.

13
/
5

Genau, da liegt der Unterschied. Schön haben Sie ihn genannt. Aber der Westen hat leider nicht so wenig Einzelfälle auf dem Kerbholz. Wenn ich da z. B. An Guantanamo, Abu Grhaib denke, dann haben wir ein Mitglied in der Wertefamilie, was leider den gesetzten Ansprüchen nicht genügt. Und spätestens, wenn wir auf die Gefahren schauen, denen dunkelhäutige Menschen in der USA ausgesetzt sind, können wir nicht mehr von Einzelfällen sprechen. Hier wird eine Bevölkerungsgruppen zwar nicht wegen ihrer politischen Meinung (obwohl man ja auch versucht sie von der Urne fernzuhalten), aber wegen einem äußeren Merkmal systematisch unterdrückt.

6
/
7

Sie meine Antwort an L. D.

0
/
7
Leserin
·
· editiert

An alle oben und unten, links und rechts, Ost und West:

Wenn ich etwas nicht ertrage, dann sind das Frotzeleien und Streit an einem offenen Grab. Können wir nicht einfach stehen und trauern?

22
/
2
Senftube
·

Ich gebe Ihnen einerseits völlig recht, aber andererseits erreichen Sie mit dieser Bitte genau diejenigen nicht, die den Streit schüren oder den Kreml verteidigen wollen, und deren Aussage dann einfach unerwidert dasteht. Andächtig sind dann einfach nur die, deren Widerrede wichtig wäre. Das wäre kaum im Sinne dieses Toten, wie mir scheint.

Sogar ungeachtet der Frage, ob die Kritik am „Westen“ gerade ehrlich motiviert war - kann ja sein, sollte aber dann anders formuliert werden - reagiere ich hier. Denn der Effekt von Beiträgen in dieser Form und an diesem Ort ist eine Ablenkung von dem, was es gerade primär zu kritisieren gilt.

11
/
2

Dieser Vergleich sagt mehr über Sie als sonst etwas anderes aus.

15
/
3

Aber wo ist der Unterschied? Auch der angebliche freie Westen produziert seine politischen Gefangenen und kennt Zensur. Schauen wir nur das aktuelle Beispiel Al Weiwei an.

1
/
26

Immer auf den Boten schiessen, dann muss man sich nicht mit der Botschaft auseinandersetzen.

3
/
20

(Beitrag verborgen wegen fehlender Quellenangaben.)

0
/
0

Das Regime zeigt Risse sie müssen grosse Angst haben vor einem Machtverlust .

19
/
4

Schön wär’s… leider, das geht noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte!

22
/
0
Senftube
·

Tipp: Auf Arte wurde zum Anlass ein biografischer Dok freigeschaltet.

22
/
0
Verlegerin
·

Auf SRF ebenfalls

1
/
0
soll ich Revolutionär werden?
·

Ein weiterer kleiner Schritt in Richtung Kataklysmus, auf den diese Spezies zusteuert. Sobald die Satellitenkommunikation ausser Kraft ist, oder das Grundwasser privatisiert, oder die Siedlungen am Meer untergegangen, wird es sich weisen, ob Macht oder Mehrheit gewinnt. Mit Aufrütteln, Dranbleiben und Zusammenhalten können wir den Tanker vielleicht noch abdrehen… Dafür müssten wir die Menschenwürde bis aufs Messer verteidigen. Bis wir dazu bereit sind, also aus unserer Komfortzone heraus zu gehen, muss diese vielleicht erst weg sein.

17
/
0
ni dieu, ni maître, ni diable
·

"soll ich Revolutionär werden?" keine Frage, aber mit *

10
/
2
Vertreter der Freiheitsrechte (Uno)
·
· editiert

Ich kann Michail Schischkin für seinen ausgezeichneten Beitrag in diesem tragischen Zusammenhang nur einen grossen Dank aussprechen. Leider haben Putin und die ihn unterstützende russische Machtelite Alexey Nawalny die Chance geraubt, sich wie Nelson Mandela in Südafrika für einen demokratischen Wandel in Russland nachhaltig einzusetzen und die Impulse von Perestroika und Glasnost, die Michail Gorbatschow in den späten 80er Jahren inauguriert hat, wieder aufzunehmen und zu neuem Leben zu erwecken. Sein Tod, eine Tragödie, nicht nur für Russland, sondern auch für Europa und die Welt. Möge das Licht der Hoffnung trotzdem weiter leuchten!

13
/
0