Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Karin Landolt
Vorstands- und VR-Mitglied
·
· editiert

Sehr erhellender Beitrag zur Baubranche und falsche Anreize/ Steuererleichterungen. Es wäre wünschenswert, die Politik würde rasch handeln, um unnötige Abrisse zu stoppen. Danke Philipp Albrecht.

35
/
3
Lorenzo Moret
Auditor a. D.
·

Schon wieder Insider im Chat, die die eigene Leistung "erhellend" finden. Als ersten Beitrag. Zufall? System!

3
/
53
Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
·

Lieber Herr Moret, Sie wären an meiner Stelle sicher auch froh, in einem Unternehmen arbeiten zu dürfen, wo die Angestellten noch Lob aus dem obersten strategischen Führungsgremium erhalten 🙂

73
/
2
Karin Landolt
Vorstands- und VR-Mitglied
·

Grüezi Herr Moret. Es ist wohl etwas ungeschickt, dass ich hier als erste Kommentatorin auftrete. Den Punkt gebe ich ihnen. Wobei ich Ihnen versichern kann, dass sich dahinter weder Absicht noch System verbergen. Der Grund dafür ist ein simpler: Ich bin eine Frühaufsteherin und lese die Beiträge der Republik oft bereits um 5 Uhr. Und ja, als Führungskraft zeige ich den Kolleginnen und Kollegen gerne meine Wertschätzung, auch öffentlich.

70
/
1

Guten Morgen Herr Moret mir stinken Ihre wiederholten Kommentare bezüglich Eigenlob, äxgüsi.

43
/
3
Naturwissenschaftler
·

Ein spannender, differenzierter Artikel zu einem komplexen Problem - so macht die Republik Spass! Umso ärgerlicher, dass in der Anmoderation im Newsletter falsche und irreführende Angaben der Fluglobby gedankenlos wiederholt werden:
"Es war das Jahr der Corona­pandemie. Die Welt stand still. Alle blieben zu Hause. Kaum ein Flugzeug hob ab. Lockdown. Klar hatte das Auswirkungen auf den globalen CO2-Ausstoss. Es war sozusagen ein unfreiwilliges Gross­experiment in Sachen Klima­schutz. Und was ist passiert? Trotz Lockdown nahm der CO2-Gehalt in der Atmosphäre im Corona­jahr 2020 weiter zu. Zwar hat es natürlich einen Effekt, wenn die Menschheit plötzlich kaum noch fliegt. Aber dieser ist vergleichs­weise gering: Der gesamte Flug­verkehr trägt nur etwa drei Prozent zum Emissions­geschehen bei. Viel entscheidender ist, wie wir unsere Häuser bauen, ob wir überhaupt neu bauen oder ob wir bestehende Gebäude sanieren."

  1. Der Flugverkehr kam in keinster Weise zum Stillstand - der Frachtverkehr boomte, Leerflüge wurden getätigt um Slots zu behalten und die Reduktion des Passagieraufkommens war eben nicht weltweit gleichzeitig - das Argument: "trotz Einstellen der Fliegerei steigt der CO2 Gehalt der Atmosphäre - also ist Fliegen nicht so schädlich" ist schlicht falsch und wird auch nicht richtiger wenn es die Republik immer wieder mal wiederholt.

  2. Diese Zahl "Fliegen = 3% des CO2" ist eine absolut unzulässige Vereinfachung:
    Der Beitrag zum "Emissionsgeschehen" des Fliegens liegt tatsächlich bei etwa 3% - viel wichtiger ist aber der Beitrag zum Treibhauseffekt - und der ist, aufgrund der komplett anderen Chemie in grossen Höhen, sehr unterschiedlich verglichen mit CO2 Emissionen am Boden. Das sogenannte Global Warming Potential im Zeithorizont der nächsten 100 Jahre (GWP100) liegt beim Flugverkehr bei einem Faktor 2.5 - 3.0 (vgl. IPCC AR6), also beträgt die Klimawirksamkeit des Flugverkehrs weltweit ca 7.5 - 9%. Aus Schweizerischer Sicht noch viel wichtiger: mehr als 80% der Menschheit haben noch nie ein Flugzeug bestiegen. Ein Prozent der Menschheit, die Vielflieger, verursachen die Hälfte der globalen klimawirksamen Emissionen aus dem gesamten Flugverkehr. In der Schweiz beträgt der Anteil des Flugverkehrs bei den klimawirksamen Emissionen aus Treibstoffen (ohne Heizöl) etwa 22% (BAZL), das heisst etwa 46% incl. GWP100. Laut WWF betrug der Anteil der klimawirksamen Emissionen des Flugverkehrs (incl. GWP100) im Jahr 2018 etwa 27% der Gesamtemissionen der Schweiz - das übersteigt den diskutierten Beitrag der Bauwirtschaft bei weitem. Also ran an den Flugspeck!

53
/
2
Boas Ruh
Produzent
·

Guten Tag Herr H.

Ziel dieses Newslettertextes war nicht, die Auswirkungen des Flugverkehrs kleinzureden, sondern die Bedeutung der Bauwirtschaft aufzuzeigen.
Ich wollte also für einen Moment die Debatte weg von den üblichen Diskussionspunkten hin zu einem – zumindest für mich – doch eher überraschenden Klimaschädling lenken: dem Abriss von Häusern.

Die von Ihnen als «absolut unzulässige Vereinfachung» kritisierte Prozentangabe stammt übrigens vom Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber. Aus diesem Interview mit dem Deutschlandfunk. Er sagt dort:

Wir können genau schauen, in welchen Sektoren welche Maßnahmen wieviel bringen, und was sich herausstellt ist, dass es vor allem auf Schwerindustrie, auf das Baugeschehen und so weiter ankommt, also eher auf die mittellangfristigen Dinge. Wenn alle Menschen jetzt plötzlich aufs Fliegen verzichten würden, hätte man schon einen gewissen Effekt, aber er ist vergleichsweise gering. Warum? – Weil der gesamte Flugverkehr nur etwa drei Prozent zum Emissionsgeschehen beiträgt.

Eigentlich wollte ich bezwecken, dass wir für einen Moment darauf schauen, wie wir das Klima neben Veränderungen in unserem Reiseverhalten schützen können: indem wir darauf achten, wie wir bauen. Das ist mir hier wohl nicht geglückt.

Ich wünsche Ihnen trotzdem weiterhin gute Lektüre.
Beste Grüsse,
Boas Ruh

8
/
0
Naturwissenschaftler
·

Sehr geehrter Herr Ruh,

merci vielmal für Ihre Erläuterungen – wir sind uns völlig einig, dass die Art und Weise wie in der Schweiz und weltweit gebaut wird, gravierende Auswirkungen auf den Klimawandel hat.
Ich begrüsse diesen Artikel daher ausdrücklich.
Die Anmoderation war aber mindestens missverständlich – hier ein anschauliches Beispiel:
Ferienreise für eine Familie (4 Personen) in die Karibik: Hin- und Rückflug für 4 P.: 6.5 t CO2 Ausstoss, d.h. Klimawirksamkeit von 19.5 t CO2 incl. GWP* (c.f. Lee et al., 2021). 19.5 t CO2 entsprechen etwa dem Klima-Fussabdruck bei der Erzeugung von 59 t Stahlbeton. Ein Langstreckenflug der Familie entspricht klimatechnisch also dem kompletten Stahlbeton für den Neubau eines sehr luxuriösen Einfamilienhauses!
Natürlich kann man, wie das Zitat von Herrn Schellnhuber belegt, die globale Perspektive in den Vordergrund stellen – es wohnen mehr Menschen in Häusern, als Menschen Flugreisen machen – aber ich bin es leid, in Diskussionen über die Auswirkungen des Fliegens hier und jetzt ständig dieses «sind ja nur 3%» zu hören.

Jeder Mensch muss wohnen, praktisch niemand muss fliegen.

Also – auf Fliegen verzichten und so wenig Zement wie möglich nutzen!

Ich denke da sind wir uns ja einig, oder?

Mit den besten Grüssen

13
/
0
Informatik-Ingenieur und Ökonom
·

Die Politik ist massgeblich für die Präferenz zum Abreissen und neu Bauen mitverantwortlich, und zwar in dreifacher Hinsicht.

Erstens sind die Zonenpläne vieler Städte auf eine Verdichtung ausgerichtet, um Grünflächen zu schonen. Der Ersatz alter kleiner Gebäude durch neue grosse Gebäude ist damit ausdrücklich erwünscht.

Zweitens ist der Mieterschutz so ausgestaltet, dass man bei einem Neubau die Mieten komplett frei ansetzen darf, bei einer Renovation hingegen die Mieten nur beschränkt erhöht werden dürfen. Das bedeutet, dass es viele Fälle gibt, in der ein Neubau wirtschaftlich wenig sinnvoll ist, aber trotzdem gemacht wird, weil der Mieterschutz in seiner gegenwärtigen Ausgestaltung einen starken Anreiz zum neu Bauen setzt.

Drittens führen tiefe Zinsen in Kombination mit strengeren Eigenmittelvorschriften bei allen anderen Anlagen dazu, dass Banken sehr viel Geld zur Finanzierung von Immobilien verwenden dürfen, aber weniger zur Finanzierung von Firmen und KMUs.

In anderen Worten: die Politik drängt die Wirtschaft in mehrfacher Hinsicht zu Neubauten. Das ist typisch für staatliche Eingriffe. Egal wie gut diese gemeint sind, haben sie meist unbeabsichtigte Nebeneffekte.

44
/
4
Leserin
·
· editiert

Die Wirtschaft leitet die Politik, nicht umgekehrt. Ein "Eingriff" wäre: den ungehemmten Abrisskapitalismus in die Schranken zu weisen, sorgsam mit Ressourcen und Bausubstanz umzugehen.

22
/
1
anonyme Verlegerin
·

Danke Herr M., sie bringen da, wie ich finde, wichtige Hintergrundaspekte ein, welche in die aktuell von Baufachleuten geführte Diskussion unbedingt hinein gehören. Anders: da können wir Architektinnen und Ingenieurinnen lange mittels Treibhausgasberechnungen gegen Neubauten argumentieren, solange die Eigentümerschaft den von Ihnen erwähnten Anreizen folgt, wird sie sich kaum bewegen.

11
/
0
Wahlmexikaner
·

Super Artikel und sehr gute Diskussionspunkte!
Es ist nicht so, dass die Verdichtung überall gefördert wird - man betrachte mal die reichsten Gemeinden mit den grössten Villen!
Die Regulierungen des Bauens in der Schweiz sind moralistisch und für die Katz - mir kommen da Kartelle und Ayn Rand in den Sinn, die ganze Absurdität von Regulierungen. Die riesige Ungerechtigkeit von steuerlichen Regelungen: wer da hat, dem wird gegeben.
Dass es anders geht, hat Luigi Snozzi schon vor Jahrzehnten in Monte Carasso gezeigt.

1
/
1
· editiert

Man wird das Gefühl nicht los das der Autor ein Freund des Umbaus ist. Sonst würden die Daten anders dargestellt werden, und zwar pro Kopf. Leider erfahren wir nicht genau wie viele Personen im Neu- bzw. Umbau wohnen werden können. Aber mal schauen was wir wissen: 900 Bewohner jetzt, im Neubau hats 43% mehr Platz. Plus es gibt bei beiden Varianten eine Kapazitätserhöhung. Sagen wir mal 1200 im Umbau, 1800 im Neubau. Damit können wir die zusätzlichen Emissionen pro zukünftigen Bewohnern berechnen:

1200 im Umbau -> Total 17'000 t. Pro kopf 14t
1800 im Neubau -> Total 38'000 t. Pro kopf 21t

Das heisst 7t mehr pro Kopf. Über 60 Jahre gerechnet (wie im Artikel). Das heisst ca 0.1t CO2 pro Jahr pro Kopf zusätzlich im Neubau. Das ist schon ziemlich wenig, der Jahresausstoss ist ca. 4t pro Person in der Schweiz. Wenn man dafür sorgen kann, dass im Neubau möglichst Umweltfreundlich gelebt werden kann (alles in Gehdistanz, ÖV Anschluss, etc.) kann man mit gutem Gewissen sagen dass da mehr als 0.1t Co2 pro Jahr pro Kopf gespart werden. Die Leute müssen ja irgendwo wohnen, sonst wird halt auf der Grünen Wiese mehr gebaut wo die Co2 Bilanz noch viel miserabler ausfällt und man zusätzlich noch die Autobahn um eine Spur ausbauen muss.

Das heisst natürlich nicht, dass man nicht auf die grauen Emissionen achten soll, es ist in jedem Fall besser Klimagünstig zu bauen, wenn es nicht weniger Platz bedeutet. Aber wenn es in Ballungsräumen auf Kosten der Verdichtung geht, muss man schon eine Lifecycle Analyse machen die auch den Lifecycle der Bewohner betrachtet...

Edit: Ich habe unten gelesen dass es 590 zusätzliche Personen geben soll im Neubau, meine Schätzung ist also sehr nahe an der offiziellen Schätzung

37
/
3
Multifunktional
·
· editiert

Die Balkengrafik mit dem Vergleich zu den Emissionen von Neubau und Sanierung ist beeindruckend. Jedoch bin ich dann über diesen Satz gestolpert:

Ein Abriss­verzicht wäre also in dieser Berechnung deutlich klima­freundlicher. Allerdings fänden in den Ersatz­neubauten durch den zusätzlichen Wohnraum 43 Prozent mehr Personen in der Siedlung Platz.

43% mehr Wohnraum ist beträchtlich. Dieser wird ja gerade in Zürich dringend gebraucht. Wenn er nicht durch Abriss/Neubau entsteht, müsste er ja irgendwo auf der „grünen Wiese“ entstehen, was auch wieder Emissionen generiert. Solange man sich einig ist, dass es mehr Wohnraum braucht - der ja so oder so nicht emissionsfrei zu haben ist - müsste ein objektiver Vergleich eigentlich die Emissionen pro Wohnraum/Person (Emissionen/Zimmer) ausweisen und nicht die Emissionen/Haus.

33
/
3
Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
·

Danke für den Hinweis, sehr geehrte Frau W. Sie sprechen einen der heikleren Punkte dieser Debatte an. Für Bauherrschaften ist es verlockend, die Wohnungsnot als Argument für einen Ersatzneubau zu verwenden. Ich selber wohne als Mieter in Zürich und ärgere mich über die schleppenden Fortschritte bei der Erstellung neuer (zusätzlicher) Wohnungen. Aber seit mir bewusst ist, wie viel stärker das Klima durch Ersatzneubauten belastet wird, aber auch: wie einfach man ein bestehendes Wohngebäude sanieren und ausbauen kann, argumentiere ich anders. Im Kampf gegen den Klimawandel müssen die wohnungsnotgeplagten Städte in Kauf nehmen, weniger neue Wohnungen bauen zu können, als bisher gedacht. Auf den Bergacker heruntergebrochen hiesse das: Mit Ausbau und Sanierung wäre die Siedlung «nur» von 900 auf 1140 Personen gewachsen, statt auf (die kalkulierten) 1630 Personen.

9
/
2
Multifunktional
·
· editiert

Die Frage bleibt aber unbeantwortet, wo die 500 Personen wohnen sollen, für die bei einer Sanierung statt eines Neubaus kein Platz in der Siedlung ist. Solange die Bevölkerung wächst, braucht es diesen Wohnraum ja irgendwo. Es ist dann CO2-technisch auch egal, ob die für das Bereitstellen der Wohnungen anfallenden CO2-Emissionen in der Stadt Zürich oder in der Agglo anfallen, wenn dort Neubauten auf grüner Wiese erstellt werden, oder? Neubauten entstehen ja nicht klimaneutral, auch wenn dort kein Abbruch erfolgt. Die Problematik müsste meiner Ansicht nach in einer Gesamtsicht mindestens in kantonaler Betrachtung "wie viele Emissionen für wieviel zusätzlichen Wohnraum" angeschaut werden und nicht nur auf das einzelne Gebäude oder quartierbezogen. Man müsste die Frage dann in beide Richtungen betrachten:

  1. Wieviel CO2-Emissionen können eingespart werden, wenn wir sanieren statt neu bauen?
    und

  2. Wieviel CO2-Emissionen können anderswo eingespart werden, wenn wir durch den Neubau mehr Wohnraum schaffen?

Erst ein Vergleich der beiden Antworten würde es ermöglichen, objektiv zu betrachten, welche Variante nun ökologisch sinnvoller ist. Es ist klar, dass diese Betrachtung vom Kanton vorgenommen und/oder unterstützt werden müsste, da der einzelne Bauherr ja keinen Einfluss darauf hat, wo wann was gebaut wird.

23
/
0

Was hier vergessen geht: Beim Bau solcher Siedlungen spielten Autos noch eine untergeordnete Rolle. Entsprechend verbrauchen heute die parkierten Autos der Anwohner viel Platz, da keine Tiefgarage zur Verfügung steht. Im Bergacker gibt es wohl rund 50 private PP auf dem Gelände der Siedlung und noch mehr in der blauen Zone. Dieser wertvolle Raum kann wesentlich besser genutzt werden – nicht jedoch im Szenario Umbau, das keine Parkgarage ermöglicht.

1
/
0

Ich stimme Ihnen teilweise zu: Wenn im Neubau mehr Wohnraum platz hat, sollten die Energiemengen/Emissionen im Verhältnis zum Wohnraum verglichen werden (Tonnen CO2 pro Person). Aber: Mehr Wohnraum heisst nicht unbedingt, dass mehr Personen darin wohnen. Wenn ich grössere Wohnungen mit mehr oder grösseren Zimmern baue, dann aber mehr Kinderlose Paare in 4- und Singles in 3-Zimmer Wohnungen ziehen, habe ich auch hohe Emissionen pro Person. Die Frage ist also auch, an wen die Wohnungen vermietet werdeb bzw. ob die Besitzer bei der Vergabe entsprechende Kriterien anwenden.

22
/
1
Multifunktional
·
· editiert

Ja, da haben Sie natürlich recht. Aus diesem Grund habe ich auch bewusst nicht geschrieben, dass die Netto-Wohnfläche sondern die Anzahl Personen resp. Zimmer verglichen werden sollte. Um zu verhindern, dass grosse Wohnungen an Einzelpersonen vermietet werden, könnte der Staat ja z.B. Vorgaben machen zu der Mindestanzahl Bewohner in einem Mehrfamilienhaus.

10
/
0

Danke für den erhellenden Bericht. Meiner Meinung nach bekommen zwei Kriterien zu wenig Gewicht:

  1. Der CO2-Ausstoss pro Kopf.

Wir sollten nicht vergessen, dass wir Häuser für Menschen bauen, und dass jeder Mensch wohnen muss und somit wird. Die Frage ist nur, wo. In einer Gesamtbetrachtung für eine Volkswirtschaft hilft der CO2-Ausstoss pro Haus nicht viel, es sei denn wir reden über Zweit- und Ferienhäuser.

  1. Die grauen Emissionen durch verpasste Verdichtung

Wo näher zusammengewohnt wird, dort kann die selbe Infrastruktur mehr Menschen bedienen: Ein Meter Strasse/Wasserleitung, eine Wärmepumpe statt zwei separaten, etc. Das spart Emissionen und rückt den Umstieg auf nachhaltigere Infrastruktur in den lukrativen Bereich. Menschen und Verbrauchsgüter reisen weniger weit, um ihr Ziel zu erreichen. Das Teilen und leihen von Gütern wird einfacher und attraktiver, Besitz weniger wichtig und wechselt von der bequemen zur belastenden Seite. Das sind alles Veränderungen, die wir anstreben, welche mit einer Sanierung manchmal aber viel schwieriger zu erreichen sind.

Zweifellos gibt es viele Beispiele, bei denen ein Neubau nur der Gewinnoptimierung dient. Aber nicht jeder Abriss & Neubau ist Schwachsinn.

Ich wohne 100m vom Bahnhof in einem Beton-Neubau-MFH, bewohnt von 21 Menschen und beheizt durch Fernwärme. Zuvor stand auf der selben Parzelle ein freistehendes Einfamilienhaus mit Ölheizung, bewohnt von 2 Menschen. Ja, ein Holzbau wäre besser gewesen. Ich bin trotzdem froh, dass 19 Menschen nun bedeutend näher am Bahnhof wohnen können - für 5 von ihnen bedeutet es, komplett auf ein Auto verzichten zu können.

28
/
3
Marc Engelhardt
Korrespondent bei den UN in Genf
·

Der Wohnflächenkonsum pro Kopf nimmt in der Schweiz seit Jahrzehnten zu (https://www.parlament.ch/de/ratsbet…f%202%2C2.) – und Neubauten werden auf diese Entwicklung angepasst, um dem Markt gerecht zu werden bzw. jenen, die es sich leisten können, auf diesem Markt noch zu mieten oder gar zu kaufen. Das setzt eine Preis- und Flächenverbrauchsspirale in Gang. Deshalb ist der CO2-Ausstoss pro Haus eben doch ein wichtiger Indikator. Natürlich ist nicht jeder Abriss und Neubau schlecht, und Verdichtung kann ökologische und ökonomische Vorteile bringen. Aber die Gleichung Neubau = mehr Wohnraum für alle ist eben auch nicht richtig. Umso besser, wenn es gute Beispiele gibt wie das deine.

10
/
1

Zu Punkt 2, die grauen Emissionen durch verpasste Verdichtung.
In dem von Ihnen geschilderten Beispiel ist der Effekt durch Verdichtung gewiss positiv.

Doch ich kann das Wort Verdichtung nicht mehr hören. Zu häufig werden damit unnötige Abrisse gerechtfertigt - was Nachbarschaften auseinanderreisst und Menschen in die strapazierende Wohnungssuche schickt -, es werden städtische Grünräume zugebaut und: wie oft wohnen im voluminöseren Neubau deutlich weniger Menschen für deutlich höhere Mieten als vorher?

Was Abrisse und Verdrängungsprozesse betrifft, ist dieses Buch lesenswert: Leslie Kern, Gentrifzierung lässt sich nicht aufhalten und andere Lügen, 2023.
https://unrast-verlag.de/produkt/ge…re-luegen/

6
/
2

Der Artikel geht auf einen entscheidenden Treiber des Abrisswahnsinns nicht ein. Im Rahmen des unkritisch unbegrenzten quantitativen Wirtschaftswachstums, das ein ebenso unbegrenztes Bevölkerungswachstum mit händeringend gesuchtem Zustrom von in anderen Ländern ausgebildeten Fachkräften mit sich bringt, ist das Zauberwort, auch von linker Seite, "verdichtetes Bauen", welches eine Änderung der Bauvorschriften hin zu höheren Mehrstock-Häusern mit sich bringt. Da mit mehrstöckigeren Häusern natürlich auch mehr verdient werden kann, steigen die lokalen Landpreise nach der Vorschriftsanpassung sprunghaft an, sodass nach einer Handänderung sich ein Abriss mit Neubau schon fast aufzwingt, um die Investitionen mit gleicher Effizienz wie früher zu amortisieren.

Auf der einen Seite uneingeschränktes Wachstum und verdichtetes Bauen hochzujubeln, und auf der andere Seite ein Abrissmoratorium zu fordern, erinnert etwas an das "Rezept" der SVP, auf Teufel komm raus ausländische Firmen mit unfairen Standortwettbewerbsvorteilen anzulocken, und dann aber die Einwanderung künstlich beschränken zu wollen.

Die Probleme müssen an ihrem Kern angegangen werden.

27
/
5

Erstaunlich und erfreulich, wieviele Baufach-SpezialistInnen, StatistikerInnen, ÖkonomInnen und CO2-ExpertInnen sich hier zu Wort melden.
Ich habe diese Kenntnisse und Erfahrungen nicht. Mein Fazit aus Artikel und Debatte ist:
Den Königsweg hat bisher noch niemand gefunden. Wer meint, mit seiner Methode einen grossen Vorteil zu erreichen, klammert meistens andere Aspekte aus. Je stärker eine integrale Sicht eingenommen wird, umso kleiner werden die Vorteile der einen oder anderen Meinung.
Es gibt durchaus tolle Beispiele von Um- und Anbauten, anstelle Abriss. Oft sind es aber Industrie- oder Verwaltungsbauten, welche zu exklusiven Wohnungen und Lofts umgebaut wurden. Ich habe noch keine 70 jährige, normale Wohnsiedlung gesehen, welche ohne Abriss auf modernen Standart umgebaut wurde und man gleichzeitig vertretbare Mietkosten und einen deutlichen Zuwachs an Wohnungen erreicht hätte.
Gerne lasse ich mich hier eines Besseren belehren.

15
/
1
"Physiker"
·

In Thun kenne ich einen Solararchitekten, dem es gelingt relativ unattraktive alte EFH zu MFH umzubauen, die nicht nur gut aussehen, sondern keine Heizung mehr brauchen, d.h. mit viel Isolation, Solarthermie und Photovoltaik zu Plusenergie Passivhäusern wurden. Und trotzdem ohne übermässige Mieten. Es braucht vor allem Kompetenz.

22
/
2

Danke für den Tipp! Dieses Architekturbüro zeigt wirklich Kompetenz in Sanierungen.
Allerdings handelt es sich eben um Einzelhäuser und nicht um sanierungsbedürftige, grössere Wohnsiedlungen, wie sie in Städten oft vorkommen.

5
/
1

Könnten Sie den Namen des Architekten nennen?

5
/
3

Mir fallen dazu Beispiele ein, teils umgebaut, teils geplant, die sich nach diesen Kriterien anzuschauen und auch zu vergleichen lohnt; ich denke an die Sanierungsprojekte für Le Lignon in Genf, Telli in Aarau und Tscharni/Gäbelbach in Bern (Fambau).

3
/
1

grossartige Bilder, danke Saskja Rosset!
Text ist eine klare Position für Erhalt und Ertüchtigung.

Aus meiner Bau- Umbauarbeit: 2022 habe ich mit den alten Beschlägen neue Fenster schreinern lassen. Ganz neue Fenster kosteten vor nun 20 Jahren (wohl Import?) 1'000/Stk., ich erhielt Gutschrift, weil ich die Situation Fenster - Vorfenster noch ne Zeit halten wollte; die Sanierung nun kostete 3'800/Stück, dafür mit Goetheglas und mit dem vertrauensbildenden Click, wenn der Flügel geschlossen wird.
Es macht Freud, mit Altem unterwegs zu sein, das Daheimsein ist eine stetige Arbeit, sie hält mich Bewohner wach und vermittelt Kontinuität, ja: Lebensfreud.

20
/
1
"Physiker"
·

Wir haben viele unserer schönen alten Fenster (Einfachglas) lediglich abgebeizt und sein gelassen, und statt der alten Vorfenster Isoliergläser machen lassen und samt Aussensprossen fest angeschraubt. Günstig, hell und warm, dort wo man sie nicht öffnen muss.

9
/
1

bravo! während ich vermute, diese Variante hätte hier in der ortsbildgeschützten Stadtmauer kä Brot; bin seit Jahren am vorschlagen PV-Anlage auf ds Bibziegeldach.
Dies kann Anstoss geben für n Artikel: Ertüchtigen/effiziente, autarke Energiegewinnung vs Heimatschutz.

8
/
1
Architekt / Journalist
·

Der Grenzwert für graue Emissionen wird kommen. Irgendein Kanton wird damit anfangen und dann ist es nicht mehr aufzuhalten. Oder vielleicht ist die EU schneller. Es spielt keine Rolle. Kluge Unternehmen stellen sich jetzt schon mal darauf ein.

16
/
1
anonyme Verlegerin
·

Toll, dass die Republik so kompetent dieses wichtige Thema aufgreift und damit eine breite Öffentlichkeit einbezieht! (Viel versprechende Auswahl auch der Podiumsteilnehmenden.)
Für noch mehr im Detail Interessierte: Zwei Aspekte liessen sich in der Diskussion noch anbringen: wie von Anderen auch erwähnt können Ersatzneubauten in gut erschlossenen Lagen natürlich trotzdem absolut Sinn machen. Auch für Neubauten gibt es verschiedene Strategien (Stichwort „Bauwende“ und „intelligente Ressourcennutzung“) an denen aktuell in der Fachwelt viel gearbeitet wird: z.B. Re-Use und regenerative Baumaterialien. Das Potential ist enorm, in der Baubranche aber noch nicht Mainstream. Zweitens, gut zu wissen, lässt sich laut Forschungen z.b. der ETH festhalten (u.a. Prof. Guillaume Habert, einiges dazu für Fachinteressierte auf youtube zu finden): Instandsetzungen in der Schweiz sind in der Regel CO2-neutral, wenn sie mit konventionellen, gängigen Baumaterialien erfolgen. Sie sparen am Ende damit also Heizkosten und Betriebsenergie, helfen aber nicht, die Gesamtbilanz der Schweiz in Sachen CO2 zu reduzieren. ( ganz entgegen der im Artikel zitierten und kritisierten Behauptung des Baumeisterverbandes). Wenn aber mit nachwachsenden Rohstoffen saniert wird (Holzfasern, Stroh, Hanffasern) lässt sich gegenüber dem jetzigen Gebäudebestand CO2 sparen. Wie gesagt ist die Bauwirtschaft noch nicht so weit, dieses Potential in grossen Stil zu nutzen. Lang lag der Fokus bei Sanierungen auf der Reduktion der Betriebsenergie. Spannend wäre: wie können Anreize für Eigentümerinnen und Unternehmerinnen geschaffen werden, damit sich dies ändert?

16
/
1

Grösster Klimakiller weltweit ist der Armeeapparat mit Rüstungsindustrie, Armeebetrieb und Kriegen. Bis heute nicht in den Klimazielen aufgeführt.
Wer setzt sich da für ein „Moratorium“ ein?

25
/
11
anonyme Verlegerin
·
· editiert

Das Eine zu tun ohne das Andere zu unterlassen ist hier das Gebot der Stunde. Dass der Anteil der Baubranche eben auch erheblich ist stellt der Artikel bestens dar.

11
/
1

Pauschalurteile bei Immobilien bezüglich CO2 sind einfach grundsätzlich falsch (eigene Beispiele) :

  • neue 100m2 Wohnung verursacht ca. 600.- Fr. pro Jahr für Wärme ....

  • alte 100m2 Wohnung (40 jährig) verursacht ca. 2'500.- pro Jahr für Wärme ....

Bezahlt alles der Mieter ! 16MWh sind heute zuviel, vor 40 Jahren eine simple und normale Planungsgrundlage.

Zudem hat die Politik lange geschlafen (80er & 90er Jahre) und nun endlich einfache und neue Rahmenbedingenen geschaffen. Jeder einzelne Immobilienbesitzer muss evaluieren, was genau, zu welchem Preis saniert werden soll. Es liegt also ganz klar am Immobilienbesitzer, was er aus der heutigen Gesetzeslage macht.

Abfäll (inkl. CO2) generell sind einfach immer noch zu billig, die Feinstaubbelastung zu hoch .... aber wir in der Schweiz können uns ja Zertifikate leisten .... sogar neue Autobahnen.

13
/
2

Altbauten zeichnen sich oft durch kleine Zimmer, dünne Wände und unpraktische Raumaufteilungen aus. Wenn dann bei einer Sanierung aus zwei 3-Zimmer-Wohnungen jeweils eine 5-Zimmer-Wohnung wird, geht defacto Wohnraum verloren (der vermutlich auf demselben Areal nicht kompensiert werden kann da die Gebäudegrundrisse ja bestehen bleiben). Mir fehlen im Artikel Ausführungen, wie sich das durch "Sanierung statt Neubau" beheben lässt, und wie sich unterm Strich das Wohnungsangebot ändert. Gibt es dazu weiterführende Informationen?

11
/
1
anonyme Verlegerin
·

Aufstockungen und Anbauten sollten im Einzelfall ernsthaft geprüft werden und können Lösungen sein.

6
/
1

Zement lässt sich auch ohne Fossile Brennstoffe herstellen, genauso wie Stahl. Am verbreitetsten ist hier grüner Wasserstoff, welcher mit einer Flammentemperatur (mit Luft) von 2130 °C brennt. Es ist in erster Linie eine Kostenfrage weil das das erzeugte CO2 nicht, oder nur unvollständig, eingepreist werden muss. Die Deutsche Firma thyssenkrupp Steel strebt eine CO2 neutrale Stahlproduktion bis 2050 an. Zement wird aber trotzdem, wie richtig beschrieben, nie Klimaneutral sein solange kein Carboncapturing eingesetzt wird. Auch hier wird: Kostenfrage.

11
/
4
Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
·

Danke für Ihren Einwand, Herr S. Allerdings muss ich betonen, dass Sie von einem Verfahren sprechen, das noch in der Experimentierphase steckt.

11
/
1

Bei der Stahlproduktion ist dies richtig. Hier findet auch ein jahrhundertelang optimierter Prozess zur Reduktion des Eisenerzes statt und der Ersatz des Kohlenstoffs als Reduktionsmittel ist sicher nicht trivial, wenn auch durchaus mit H2 möglich wie die Versuchsanlagen zeigen.

Bei der Zementherstellung aber ist es nicht wahnsinnig experimentell. Die Firma Jura schreibt auf ihrer Webseite, dass sie bereits heute neben Steinkohle zu 80% alternative Brennstoffe wie Altreifen, Plastik- und Holzabfälle, Klärschlamm oder Kaffeesatz verwenden. Im Grunde muss man hier nur einen Ofen befeuern.

6
/
2

Aus der Mail von heute Morgen:

Zwar hat es natürlich einen Effekt, wenn die Menschheit plötzlich kaum noch fliegt. Aber dieser ist vergleichs­weise gering: Der gesamte Flug­verkehr trägt nur etwa drei Prozent zum Emissions­geschehen bei.

Nur findet die Verschmutzung durch das Fliegen in einer sehr sensiblen Region der Atmosphäre statt…

Ansonsten danke für das Thema.

11
/
2
anonyme Verlegerin
·
· editiert

Die 10 Forderungen von architects for future leisten einen recht umfassenden Beitrag zur Diskussion: https://www.architects4future.de/forderungen
(Übrigens auch im Hinblick auf die heisse Frage ob es wirklich mehr Wohnraum braucht oder eigentlich eine andere Verteilung.)

9
/
1

Spannender Artikel der aufzeigt wie komplex das Thema Nachhaltigkeit ist. Kleine Frage: müsste man nicht grundsätzlich die CO2 Emissionen pro Kopf berechnen und vergleichen? Und da spielt es dann evtl. eine Rolle ob man mehr Wohnraum (mit Neubauten) generiert oder weniger (mit Sanierung). Bei der Sanierung müsste man ja konsequenterweise die Emissionen die durch eine mögliche zusätzliche Landrodung und -nutzung entstehen, um den gleichen Wohnraum zu erreichen wie mit Neubauten, auch noch dazurechnen. Oder wurde das in der Studie gemacht?

10
/
3
Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
·

Ich glaube, das wurde aus einem nachvollziehbaren Grund in der Studie nicht gemacht. Das Problem ist die Wohnfläche. Bis jetzt ist nicht abschliessend klar, wie gross die Wohnfläche pro Person sein wird. In aller Regel sind die Flächen aber in Ersatzneubauten deutlich grösser. Das hat mit neuen gesellschaftlichen Ansprüchen zu tun. In diesem Kontext relativiert sich der CO2-Ausstoss pro Kopf wieder.

4
/
1
Verlegerin
·

Der Schweizer Heimatschutz liefert ebenfalls wertvolle Ansätze zu Baukultur und Klimaschutz. Er kommt dabei ebenfalls zum Fazit: weiterbauen, nicht abreissen.

https://www.heimatschutz.ch/umwelt-…haltigkeit

8
/
1
Informatikingenieur, Buchautor
·

Um den Gebäudesektor möglichst rasch zu dekarbonisieren, ist entsprechende Software von zentraler Bedeutung. Software, die anhand einer umfassenden und fundierten Datengrundlage hilft, Entscheide zu fällen, ob, wie und wann Gebäude abgerissen oder renoviert werden sollen. Das sage ich als Softwareentwickler, der in einem ETH-Spinoff in genau diesem Bereich arbeitet.

5
/
0
Rolf Frischknecht
Ökobilanzierer
·

Mehr als 40 Forschende aus 25 Ländern Europas in Nordamerika und Asien haben in der Monte Verità Declaration (https://annex72.iea-ebc.org/Data/Si…n_v2.0.pdf) Empfehlungen für verschiedene Stakeholder formuliert. Eine der zentralen Forderungen an die Politik: Einführen von gesetzlich verbindlichen Grenzwerten für Treibhausgasemissionen von Gebäuden (Erstellung, Betrieb und Entsorgung) bis 2025 mit einem Absenkpfad der Grenzwerte auf Netto-Null bis 2035. Eine weitere wesentliche Empfehlung zuhanden von Investierenden und Immobilienbewirtschaftende betrifft das Thema Sanierung: "Suffizienz ("weniger bauen") und die Sanierung bestehender Gebäude und städtischer Gebiete als relevante Alternative zum Neubau nach Rückbau in Betracht ziehen."

6
/
1

In der Sendung kommt aktuelle Forschung u.a. auch an der ETH zu Wort:
(https://www.3sat.de/wissen/wissensc…o-100.html)

5
/
0

Sehr geehrter Herr Albrecht. Vielen Dank für den nötigen Artikel. Alledings schreiben Sie: "Um Zement herzustellen, sind Temperaturen von bis zu 2000 Grad nötig,...". Das ist falsch, es sind lediglich ca. 1450 °C. Das Problem mit falschen Zahlen ist, dass ich nun nicht weiss, ob die anderen Zahlen im Artikel stimmen...

5
/
0
· editiert

Lieber Herr Albrecht, wenn Sie schreiben „Um Zement herzustellen, sind Temperaturen von bis zu 2000 Grad nötig“ gehe ich, und wahrscheinlich die meisten Leser und Leserinnen, schon davon aus, dass dies die Ofentemperatur, und nicht einfach die Temperatur irgendeiner Flamme ist…
Ist ja aber auch nicht so wichtig; wichtiger ist, dass die Entwicklung zukünftiger Technologien in die richtige Richtung läuft.
Und da ist im Bausektor gerade einiges im Gange, das es zu unterstützen gilt, angefangen bei der Verwendung von erneuerbaren Materialien wie Holz aus nachhaltigem Anbau, bis zu innovativen Start-ups, welche CO2 neutrale Betonproduktion möglich machen.

5
/
0
Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
·

Sehr geehrte Frau B., vielen Dank für Ihren Einwand. Sie können sich darauf verlassen, dass die verwendeten Zahlen stimmen und aktuell sind. In der Regel ist die jewilige Quelle verlinkt, bei den 2000 Grad ist dem leider nicht so, was ich auf meine Kappe nehme. Über die 2000 Grad habe ich jedoch mit unserem Verantwortlichen im Faktencheck gesprochen. Sie kam letztlich in den Artikel, weil ich bei der Recherche vernommen habe, dass in Schweizer Zementöfen Temeraturen bis zu 2000 Grad herrschen. was unter anderem auch in einem NZZ-Artikel von 2022 bestätigt wurde: «Bis zu 2000 Grad ist die Flamme heiss, die im Dutzende Meter langen Ofen des dortigen Holcim-Zementwerks Klinker brennt. Die Klinker sind ein Zwischenprodukt, um aus Kalkstein und Mergel Zement zu machen.» Das heisst zwar nicht, dass Zement nicht auch bei 1450 Grad hergestellt werden kann, sondern lediglich, dass bis zu 2000 Grad nötig sein können. Ich hoffe, Sie haben weiterhin Vertrauen in die verwendeten Fakten. Kommen Sie ansonsten gerne nochmals auf mich zu.

6
/
1

Ich glaube Ihnen, dass die Flammtemperatur so heiss sein muss, aber die ist höher (resp. offenbar sogar viel höher) als die Ofentemperatur. Aber damit Zementklinker entsteht, der danach gut abbindet, also guten Beton gibt, darf die Ofentemperatur niemals so heiss sein, sonst entstehen Phasen die nicht brauchbar sind.

5
/
0

«Bessere Daten», die klassische Verzögerungstaktik. Betonköpfe wollen Beton bauen. 😤

9
/
5

Es wird von einer Serie gesprochen aber ich finde keine Übersicht wie sonst, weder auf der Titelseite wie bei Überwachung noch im Text?

4
/
1
Philippe Kramer
The European Correspondent
·

Ist das ein Monster Energy Logo im Bild? ;)

Spannender Text!

4
/
1
Fachmann Natursteinbauwerke
·

Danke für den sehr einleuchtenden Bericht – beim zirkulären Bauen ist die Weiterverwendung von bestehenden Bauwerken die Priorität. Die Firma Materialtechnik am Bau ist seit 30 Jahren genau auf diesem Gebiet tätig. Historische Objekte werden häufig einfach ersetzt, weil sie die heutigen Normen nicht mehr erfüllen. Mit einer ausführlichen Zustandsuntersuchung kann jedoch beurteilt werden, ob tragwerksrelevante Schäden tatsächlich vorkommen (z.B. Setzungen oder Kippungen), ob die Baustoffe tendenziell intakt bzw. an welchen Stellen Massnahmen zu planen sind. Diese Analyse erlaubt, gezielt nur an den schadhaften Stellen zu intervenieren, und das Bauwerk kann für mehrere Jahrzehnte weiterverwendet werden. Man beachte dazu, dass neben der Nachhaltigkeitsaspekten der Ersparnis für den Bauherr tendenziell hoch ist. Ideal wäre noch, die effektive Ersparnis an CO2 Ausstössen zu berechnen (Instandsetzung vs. Neubau), und dies als Zertifikat oder Label herauszugeben.

0
/
0
Historischer Fechter
·

Jetzt sponsort Monster Energydrinks schon Republik-Artikel... :D (die "Risse"optik an der Wand im Foto am Anfang ist das Logo von Monster)

0
/
0