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Es ist relativ einfach. Die Anbieter werden immer so viel verlangen, wie sie können. Schliesslich sind sie ihren AktionärInnen und übrigen Besitzern meist zur expliziten oder impliziten Renditengenerierung verpflichtet.
Es kann also durchaus sein, dass die Preise moderat ansteigen werden, wenn das Gesetz durchkommt, aber vor allem deswegen, weil das Gesetz als Vorwand für eine Preissteigerung hinhalten kann. Da aber die Preise in der Vergangenheit ohnehin bereits nah an der Schmerzensgrenze kalkuliert worden sein dürften, würde mich eine relevante Preissteigerung sehr überraschen.

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Das ist auch daran zu sehen, dass Netflix in der Schweiz deutlich höhere Preise verlangt. Das hat schwerlich damit zu tun, dass die Kosten in der Schweiz höher sind, sonder damit, dass die Menschen hier mehr zahlen können.

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Im Prinzip richtig, liegt aber nicht unbedingt nur an Netflix. Der grösste Ausgabenposten sind wahrscheinlich Lizenzrechte für Filme und Serien, welche Netflix einkauft. Und die Lizenzkosten sind fast mit Sicherheit nach regionaler Zahlungsbereitschaft abgestuft - die Rechteverwerter wissen ja schliesslich auch, wo es etwas zu holen gibt.

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Wenn man der Katze gar kein Whiskas mehr hinstellt, sucht sie sich vielleicht ein anderes Zuhause.

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Unaufgeregter Artikel, hat mir gut gefallen. Ob Regulierungen dieser Art direkt zu Erhöhung der Preise führen, kann in der Tat niemand genau abschätzen. Vielmehr geht es um die Haltung bezüglich Einflussnahme auf den freien Markt respektive eben dessen Regulierung.

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Arbeitet in der Filmbranche
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Ein bisschen schade, dass der Beitrag gar nicht auf den zweiten Teil der Vorlage eingeht, nämlich die Quote für europäische Inhalte. Diese wird (nach meinem Empfinden in Social Media) weit stärker kritisiert als die "steigenden Abopreise".

Mit dem neuen Gesetz wären 30% europäische Inhalte vorgeschrieben (man beachte: "europäische", nicht "schweizer" Inhalte).

Das wird als zu starken Eingriff in die unternehmerische Freiheit betrachtet und es wird befürchtet, dass mangels europäischem Angebot, amerikanische oder asiatische Sendungen nicht in die Bibliotheken aufgenommen, oder sogar daraus entfernt werden müssen.

Dabei wird ignoriert, dass in Europa bereits eine 50% Quote Gesetz ist. Es ist unwahrscheinlich, dass die Streaming Anbieter extra für die kleine Schweiz ein besonderes Angebot kurieren. Man kann also davon ausgehen, dass wir ohnehin die "europäischen Bibliotheken" angezeigt bekommen und sich keine Schmälerung des Angebots abzeichnen wird.

Diesem Punkt hätte man noch genauer nachgehen können.

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Felix Michel
frontend dev
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Guten Tag Herr B.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Zu diesem Apsekt gibt es eine interessante Statistik beim BfS: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/hom…o/vod.html

Gemäss BfS stammen bereits mehr als 30 Prozent der Filme aus Europa oder der Schweiz. Ich würde daher auch sagen, dass eine Angebotsveränderung unwahrscheinlich ist.

Die 50 Prozent Quote für Europa höre ich hingegen zum ersten Mal. In der EU-Richtlinie ist auch die Rede von 30 Prozent.

Freundliche Grüsse
Felix Michel

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Arbeitet in der Filmbranche
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Guten Tag Herr Michel

Vielen Dank für den Link zum BFS, sehr aufschlussreich.

Ebenso für die Klarstellung bezüglich 50%, da hab ich tatsächlich etwas durcheinander gebracht. Für Fernsehsender gilt die 50% Quote, die Quote für Streamingdienste in der EU ist 30%, wie sie richtig sagen.

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Leider bezieht sich die Statistik vom BfS nur auf "Filme von mindestens 60 Minuten Spieldauer". Wie die Statistik wohl aussieht, wenn man Serien berücksichtigt?

Das Angebot auf Netflix in der Schweiz ist leider nach wie vor sehr schlecht. Vor ein paar Jahren habe ich entsprechend meiner persönlichen Seriennutzung mal eine Statistik gemacht: ca. 5% der Serien, welche ich damals schaute, waren zeitnah (sprich innerhalb 24h nach Erstausstrahlung in den USA) auf Netflix Schweiz verfügbar. Gefühlt ist es in den letzten Jahren leider nicht besser geworden (ausser dass das Angebot nun dank dutzenden neuen Streamingangeboten noch stärker segmentiert ist).

Ich habe daher starke Zweifel, dass dies mit einer 30% EU-Quote besser wird, zumal man bedenken muss, dass die ganzen Lizenzierungen eine extrem nationale Angelegenheit sind. Nur weil die EU eine 30% EU-Quote hat, heisst nicht, dass das Angebot in der EU 1:1 in die Schweiz übertragen werden kann, ohne dass Netflix die Rechte für die Schweiz aushandeln muss (sprich Geld in die Hand nehmen muss).

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Im Grundsatz geht es doch darum, dass hier ein privates Angebot dazu gezwungen wird, seine Produktauswahl für die Kunden so anzupassen, um politischen, auf bürokratisch basierenden Auswahlkriterien gerecht zu werden. Schade. Meiner Meinung nach gibt es dazu die öffentlich-rechtlichen sowie privaten TV-Anstalten. Die sind ja bereits konzessioniert und als Netflix-Kunde bezahle ich ja extra eine Abo-Gebühr, um von staatlichen Konzessionen geschützt zu sein. Leider sieht man dies in vielen Ländern nicht so und zwingt die Abonnenten, die Filmauswahl nach staatlichen Kriterien anzupassen. Interessant wäre hierzu eine Auswertung, wie die subventionierten Filme gegenüber den privatfinanzierten beim Publikum ankommen - die Daten wären ja sicher vorhanden.

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Es geht aber auch darum, dass ausländische Konzerne nicht Geld in der Schweiz verdienen, das zu hundert Prozent abgerahmt wird, ohne dass die Schweizer Volkswirtschaft etwas davon hat. Das Geld, das Netflix und Co. in der Schweiz verdienen, wird mit dem Gesetz wenigstens zum Teil wieder in den Schweizer Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Wenn ich entscheiden muss, zwischen freier Marktwirtschaft pur und dem Nutzen für mein Land, wähle ich letzteres.

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Bezahle ich auf dem Abopreis nicht etwa Mehrwertsteuer? Wenn es darum ginge, ausländische Konzerne quasi zu besteuern, wenn sie etwas in unserem Land verkaufen, würde ich glaubs etwas falsch verstehen. Wieso soll ein Teil meines Geldes in etwas fliessen, dass ich überhaupt nicht konsumieren will? Ich bezahle ja schon genug in die austarierten Angebote der TV Sender, also habe ich Mühe damit, ein reines privates Angebot so zu knebeln, dass das Angebot nicht mehr den Gesetzen von Angebot und Nachfrage entspricht.

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Aus benachbarten Märkten kenne ich Preissetzungsmechanismen internationaler IT-Konzerne im Konsumentenmarkt seit vielen Jahren.

Die Meisten versuchen, die riesige Zahlungsbereitschaft der Schweizer abzuschöpfen.
Was ihnen selbst für Kosten entstehen, spielt keine Rolle. Dazu sind die Skaleneffekte (mehr Kunden, fast gleiche IT- Kosten) einfach zu wichtig.

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Alle reden von Netflix, aber mich würde auch interessieren, was eine Annahme für kleine, feine Schweizer Streamingdienste wie Cinefile bedeutet (cinefile.ch). Die bieten 700 handverlesene Filme im Einzelabo oder 99 der beliebtesten im Paket an. Deren Alleinstellungsmerkmal ist, dass die Filme eben von Cinephilen kuratiert sind. Ein Eingriff in deren Auswahlkriterien wäre je nach dem der Qualität der Auswahl nicht förderlich.

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Arbeitet in der Filmbranche
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Der dazugehörige Auszug aus dem "Ja" Argumentarium:

Sieht das Gesetz Ausnahmen vor?
Investitionspflicht: Ja. Unternehmen, die wenig Filme zeigen (vorgesehen sind
weniger als 12 Filme pro Jahr) und solche, die wenig Umsatz machen (vorgesehen
ist ein Schwellenwert 2.5 Millionen Franken pro Jahr), sind von der
Investitionspflicht ausgenommen. Diese Einzelheiten legt der Bundesrat in der
Filmverordnung fest.
Quote: Ja. Grundsätzlich gelten die gleichen Ausnahmen wie bei der
Investitionspflicht (weniger als 12 lange Filme pro Jahr, weniger als 2.5 Millionen
Franken Umsatz). Ausserdem kann der Bundesrat Streamingdienste von der
Quote ausnehmen, wenn sie ein Spezialprogramm anbieten, für das es gar keine
europäischen Filme gibt. Karatefilme wären ein Beispiel, oder Bollywoodfilme.
Ausserdem sieht das Gesetz Ausnahmen für kleine Unternehmen mit geringer
Reichweite oder beschränktem Zielpublikum wie Lokalsender vor.

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Vielen Dank für die Antwort. Wäre das mit der Quote nicht, fiele es mir leicht Ja zu stimmen. Dass das Geld möglichst lokal zirkulieren soll, ist ganz in meinem Sinn. Aber an der Quote habe ich schwer zu beissen...

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Rolf Wilhelm
IT Nerd
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· editiert

Ich frage mich bei solchen Regeln, die immer über den Umsatz definiert werden, ob das am Ende aufgehen kann. Netflix hat zwar einen guten Anteil an Eigenproduktionen, wird aber den Grossteil der Bibliothek selber lizensieren müssen und muss ausserdem natürlich die technische Infrastruktur bereitstellen. Das alles kostet Geld.

Die Frage ist also: Wenn (rein fiktiv) die Marge bei 5% liegt und die "Abgaben" (aka Investitionsverpflichtungen) bei 10%, ist das Geschäft nicht mehr rentabel? Investitionen lassen sich nicht einfach so von einem Land in ein anderes verschieben - die Kunden erwarten die Blockbuster und Erfolgsserien, die vielfach aus Ländern wie den USA stammen.

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Arbeitet in der Filmbranche
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· editiert

Absolut verständlicher Punkt. Aber an was soll man es dann sonst festmachen?

Im Zweifelsfall würden bei einem "unrentablen Geschäft", das Defizit erstmal an die Kunden abgewälzt, oder wenn das nicht geht, das Angebot in dem Land eingestellt. Da das auch bei 26% in Frankreich nicht passiert, ist hier glaub ich nichts zu befürchten.

So ist ja auch immer nur der Umsatz im jeweiligen Land gemeint und nicht der Gesamtumsatz des Unternehmens. Streaming Dienste haben hierzulande meist keine Ableger, müssten keine Infrastruktur stellen und nicht mal Steuern zahlen. Somit haben sie aktuell nur Gewinne und keine Kosten.

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Ich bin auch ratlos. Die Erhöhung der Beiträge führt ja sehr direkt wieder zu einer Erhöhung der Umsätze. Die Offenlegung der Gewinne im jeweiligen Land kann wohl kaum gefordert werden. Das wäre nur indirekt möglich, wenn diese Firmen dazu gezwungen werden könnten, ihre echten Gewinne auch im jeweiligen Land zu versteuern - was durch diverse legale Methoden zur Steuervermeidung recht sicher scheitert (Herr Berlusconi hat da schon vor über 20 Jahren Methoden entwickelt, die mich ratlos stehen lassen).

Zu Frankreich: Das Land ist gross genug und französische Produktionen können auch in Teilen der Schweiz und Kanada genutzt werden. Echte (deutschschweizer) Produktionen in der Schweiz werden tendenziell ausserhalb der Schweiz kaum ein relevantes Publikum erzielen.

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Nationalrat Keller sollte an seine Whiskas-Analogie denken, nächstes Mal wo er für eine Landwirtschaftsvorlage abstimmt. Er liegt aber nicht ganz falsch in der Annahme, dass Subventionen selten zu einem qualitativ starken Produkt führen. Für mich wäre besonders interessant zu verstehen, warum skandinavische Serien wie Borgen, die Brücke, etc. es schaffen, auf Netflix weltweit erfolgreich zu sein? Der öffentliche Rundfunk, der diese Serien produziert hat, wird durch solche Erfolge mit Sicherheit gestärkt. Man sollte sich schon zuerst überlegen, wie man etwas sinnvoll produzieren will, bevor man über die Finanzierung nachdenkt und einfachheitshalber die grosse Giesskanne aufbietet.

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Arbeitet in der Filmbranche
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warum skandinavische Serien wie Borgen, die Brücke, etc. es schaffen, auf Netflix weltweit erfolgreich zu sein?

Sicher nicht zuletzt deshalb, weil sie dank der europäischen 30% Quote ins Sortiment aufgenommen werden mussten. Natürlich muss es nicht an der Quote liegen, Netflix ist sicher auch so daran interessiert, gute Sendungen ins Sortiment zu bringen. Aber es zwingt sie über die Staatsgrenzen hinaus zu blicken (was die Amerikaner ja bekannterweise ungern tun ;)

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