Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



für Menschen wie mich beispiels­weise der Tod der Queen ein Schock ist.

Danke für die gelungene Darstellung des "Gaps", den der Tod der Queen erzeugt hat. Aber ist es ernsthaft ein "Schock" gewesen, dass eine 96-jährige Dame gestorben ist?

Auch in vielen anderen medialen Beiträgen taucht dieser Begriff auf oder schwingt zumindest zwischen den Zeilen mit. Als ob es nicht ein ganz (im wahrsten Sinne des Wortes) natürliches Ereignis ist, wenn ein menschliches Leben nach über 95 Jahren - natürlich situativ plötzlich und unerwartet - zu Ende geht. Ein Ereignis demnach, auf das jede:r innerlich vorbereitet sein konnte und musste.

Dass sich - laut der medialen Berichterstattung - das ganze britische Königreich in einer "Schockstarre" befindet ist angesichts ihrer extrem langen Amtszeit und der damit einhergehenden identitätsstiftenden Präsenz im britischen Volk noch nachvollziehbar.

Dass jedoch ein Schweizer Feuilletonist deswegen unter Schock steht, wirkt auf mich etwas irritierend.

37
/
2
Mathematiker
·

Ein kleines Bisschen Ironie von Daniel Binswanger könnte schon dabei sein, oder?

16
/
4

Mag durchaus sein, dass der betreffende Abschnitt ironisch gemeint ist - mir erschliesst sich allerdings diese Ironie (auch bei nach nun nochmaligem Durchlesen ) nicht.

15
/
0

hat mich auch irritiert. wirkt nicht aufrichtig. mich lässt dieser Tod völlig kalt, mir tut die Bevölkerung leid und das aus ganz anderen Gründen.

21
/
6

Liz Truss wird die Selbstdemontage Grossbritanniens fortsetzen. Dafür wurde sie von ihrer Partei gewählt, die von Putins Helfern korrumpiert wurde.

Catherine Belton hat diese Unterwanderung der Tories in ihrem Buch "Putins Netz" aufgezeichnet. Aber z.B. auch in Artikeln wie diesem.
Sie war von 2007-2013 Financial Times-Korrespondentin in Moskau.

25
/
2
Weltbürger
·

Das Bild der einsamen Queen in der Saint George’s Chapel, mit dem Bewusstsein was in der Downing Street 10 gleichzeitig ablief, wird mir ewig in Erinnerung an E II R bleiben. Und mir jedesmal wenn ich ein Bild des Clowns BoJo sehe die Zormesröte ins Gesicht treiben. RIP Lilibeth!

24
/
2

Herr Binswanger, ernsthaft: Greis mit 74? Von dieser Einteilung werden wohl ein paar Republikleser nicht erfreut sein.

28
/
6
Toni & Inge Bucher Müller
Rentner macht Pause
·

Einen Vorteil könnte King Charles in seinem vorgerückten Alter haben: Das Etikett 🏷 PRAKTIKANT 🤫 dürfte hier fehl am Platz sein.
Gerne lasse ich mich überraschen, was GROSSbritannien an Folklore nach dem grössten sozialpolitischen Experiment mit 51,89 % Zustimmenden zustande bringen wird.
Best wishes from Lucerne and enjoy the past, Toni Bucher

5
/
1
Mathematiker
·

König Charles III bemüht sich um Würde; trotzdem kann ich mich des Eindrucks leicht operettenhafter Lächerlichkeit seines Auftrittes nicht erwehren, und wenn ich an seine Mutter zurückdenke, konnte sie diesen Eindruck vor allem mit jahrzehntelanger Routine und Selbstverständlichkeit dämpfen. Mit 73 Jahren noch einmal ganz neu anzufangen in einem neuen Job, ist sonst nur Päpsten vorbehalten. Wir sollten aber nicht vergessen, dass diese ganze Situation vor allem die Vermachenschaft Elisabeths der Zweiten ist, die das mit ihrer jahrzehntelangen Thronkleberei so eingerichtet hat. Es wird sich zeigen, wie gut sie ihn eingearbeitet hat in seinen neuen Job ... Wenn Charles sein Auftritt lächerlich wäre, müsste er nicht mitspielen ...

6
/
7
Even Meier
(ex | they)
·

Sprachgewalt schmerzt die direkt betroffenen am Meisten, hier: Ageismus. Nicht direkt betroffene Menschen fühlen empathisch mit (aktuell 9 positive Rückmeldungen) und engagieren sich solidarisch gegen Sprachgewalt anderer Kategorien, sei dies gegen Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationserfahrung, rassifizierte Menschen, ...

4
/
13

"Im Sturz­bach von Krisen, Kriegen und Epochen­wechseln wurde die Königin zum ewigen Felsen der Verlässlichkeit", schreibt Daniel Binswanger. Verlässlich war die Queen, sowie ich das aus der Schweiz heraus wahrnehmen konnte. Aber worin bestand die Verlässlichkeit? Im Sitzen auf einem Thron? Im Fahren in einer Kutsche durch Fähnchen schwenkende Engländerinnen, im Lächeln vom Balkon, im Vorlesen von Texten, die andere schrieben, im Hüte tragen, im Verfolgen der schwitzenden Pferde mit Feldstecher während der Royal Ascot-Rennwoche, im Verbrauchen der Zinsen ihres gewaltigen während Jahrhunderten vom Volk und den ehemaligen Kolonien abgerungenen Vermögens, im Verbreiten von sinnlosen Emotionen zum Träumen der Briten und anderen von eben auch royalen Hüten im eigenen Schrank oder einer goldenen Kutsche auf dem gemieteten Parkplatz des Parkhauses unter dem banalen Wohnsilo oder vor dem verregneten Reihenhaus in Witney, Oxfordshire. Ah ja, sie lenkte während des 2. Weltkrieges Lastwagen. Das aber taten andere auch. Und auch verlässlich.

28
/
9

Mir kommt das ganze ziemlich künstlich und rückwärtsgewandt vor. Wir haben das 21. Jahrhundert und ganz Europa trauert, weil eine Monarchin mit 96 Jahren gestorben ist. Bei den Briten kann ich das ja verstehen, dass die progressive Republik voll auf diesen Zug aufspringt, verstehe ich nicht. Besser wäre ein Artikel gewesen wo darauf eingegangen wird, weswegen Elisabeth sich nie für die britische Kolonial-Politik rehabilitieren musste.

30
/
16

Weshalb hätte sich Lisbeth dafür "rehabilitieren" sollen? Sie hatte die Kolonialpolitik weder veranlasst noch beendet. Die Aufarbeitung dieser Zeit und der britischen Handlungen, wäre eine Sache der ganzen Nation. Die/der regierende MonarchIn ist schliesslich nur eine Symbolfigur ohne eigene politische Kompetenzen. Sie/er kann sich nur im Namen der Nation entschuldigen (oder was auch immer). Dafür müsste aber die Nation bzw. stellvertretend für diese das gewählte Parlament samt Regierung so weit sein. Lisbeth hat sich immerhin schon mal bei den Iren entschuldigt - war ja mal ein Anfang.

9
/
4

Es ist nicht so, dass sie gar keinen Einfluss auf die Politik hatte. Wenn sie sich diplomatisch dazu geäussert hätte, würde das in der Bevölkerung schon sehr viel bewirken. Tut sie das nicht, um es sich in der eigenen Position bequem zu machen, dann ist sie nur eine von vielen, die ihre Augen vor Ungerechtigkeiten verschlossen hat und so jemand verdient es meiner Meinung nach nicht, in der Republik verehrt zu werden.

7
/
5
Verleger
·
· editiert

Obschon (trotz aller Bewunderung der verstorbenen Queen) die Institution Monarchie offensichtlich sein sell by date erreicht hat, werden die Briten leider in genteel decline begriffen nicht die nötige Kraft finden, sich zu ändern. Und selbstverständlich werden die Conservatives nichts unternehmen. Liz Truss wird ihren winter of discontent erleben. Und mit thatcheresker Härte kontern. Charles III. wird sich nicht einmischen – seine Mutter hat 70 Jahren lang gezeigt, wie man/frau mit Schweigen und symbolhaften Broschen und Hüten am Thron bleiben kann. Und die nächsten Wahlen sind God knows weit weg…

Trotzdem RIP Elizabeth II

13
/
0

Der arme Charles hat aber weder Handtaschen noch Hüte, mit denen er das Schweigen symbolhaft brechen könnte. Und Poschettli sind einfach ui leicht zu übersehen. Ob Camilla die Nummer mit den Hüten und Kostümen übernehmen muss? Und was trägt ie dann wenn Liz Truss auftaucht?

11
/
2

Sehr gut herausgearbeitet in diesem interessanten Beitrag von Daniel Binswanger, dieser kontrast zwischen den beiden Fronten: hier eiserne Beständigkeit, dort (nett formuliert) Wendigkeit. Man darf gespannt sein, wie sich die britische Monarchie weiter entwickelt.

14
/
3
Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
·

70 Jahre im praktisch weltumspannenden Fokus; 70 Jahre in der Kritik; fast 100 Jahre fast absolute Öffentlichkeit. Und dazu die enorme Spanne Zweiter WK bis heute (was mich nach dem Tod des eigenen Vaters vor siebeneinhalb Jahren eine Zeiltlang schon fast umgeworfen hatte) — ein Epochenende.
Weshalb sollte das alles gar keinen Niederschlag finden? Im Übrigen lese ich einen solchen Bericht als auch einfach schlicht menschlich.

Für Menschen, die längere Zeit in England gelebt hatten, allenfalls mehr als für andere auch mit viel mehr, mit allen Arten britischer Emotionen noch verbunden (nur am Rande: hat DB vor Paris nicht auch aus dem UK noch berichtet? Bin nicht mehr sicher.)

Wie auch immer: Nach all den Schocks der letzten sechs Jahre reagierte ich zwar auf dieses Ende einer Ära nicht seismisch. Nachdenklich aber allemal.

Und was das Leben der Queen angeht: als tapfer empfinde ich ein solches Leben im permanenten Scheinwerferlicht allemal. Und sie war Teil der und damit auch unserer eigenen Geschichte; das dürfen wir doch einfach respektieren.

Wo wir wohl hinkommen — gerade nach solch einem langen Leben? Weshalb berührt es, wenn Menschen zum Schluss fast durchsichtig werden? Wieso hoffen wir für Verstorbene doch immer wieder auf Licht, Gnade, Vergebung, Friede und Erlösung; vielleicht einfach das Aufgehen in Liebe; dass wir alle die Wesen, die wir geliebt haben, wiederfinden? Tod; was ist das überhaupt?

13
/
3
Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
·

Liebe Frau Rothen
Merci für das ‚seismisch vs. nachdenklich‘. Die Verwendungen von Begriffen aus den Erdwissenschaften finde ich besonders im Umgang mit schwer zu fassenden Zeiträumen eine wunderbare Technik.
Sie regen mich z.B. an, das ‚nachdenklich‘ mit ‚Erosion von scheinbar Festem‘ als Metapher für Reflexion in Verbindung zu bringen.
Beste Verlegergrüsse ;), K.A.

7
/
0
Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
·

Schöne Antwort, Herr A.! Danke.
Immer wieder eine Freude, sich hier zu treffen :) Und statt Verlegerinnengrüsse kommt mir aus irgendeinem Grund nur in den Sinn: Back to the roots … See ye later, alligator. Pardon; kommt mir grad nur Geblödel in den Sinn. Bis ein andernmal wieder.

1
/
0

Auch wenn ich wenig Bezug zur Monarchie habe, hat mich die Queen mit den hier beschriebenen Eigenschaften und ihrer beständigen Disziplin irgendwie auch beeindruckt. Ich finde den Artikel sehr leichtfüssig zu lesen. Ausserdem erachte ich es durchaus als angemessen, dass die Republik die Queen mit diesem Beitrag würdigt. Tief atmen (und etwas schmunzeln) musste ich bzgl. Grenze zwischen der Queen und Boris Johnson ….. hoffen wir mal, dass er sich nicht auf eine Wiederkehr vorbereitet :-)

11
/
2
???
·
· editiert

Aus aktuellem Anlass und als Antidot zur Heiligsprechung der kürzlich entschwundenen Emanation der englischen Krone in den meisten Berichten, hier eine Geschichte von einer Insel (es ist nicht Irland), die auch ihre Erfahrungen mit England gemacht hat… (die Übersetzung ist etwas holprig, aber you will get its point.)

https://hellas.postsen.com/local/amp/97816

6
/
0

Ich finde den Titel zu Ihrem Beitrag, Herr Binswanger umwerfend gut getroffen! Passt für allerlei Assoziationen…

6
/
0

Man kann den "Leitartikel" von D.B. zerzausen, wie man will, und hat fast immer die Chance, Recht zu haben, v.a. an den Äusserlichkeiten, deren Symbolhaftigkeit mir so erscheint wie der Museumsbesuch in einer Kirche. Nur haben Symbole ein langes (Kultur)leben, Kultleben.
Denke ich an die Medizin, an wissenschaftliche Zeitschriften, an die Rapporte der IPCC zum Klima, also letztlich an unsere jetzige Kommunikation, auch in der Wirtschaft mit dem weltweit dominantent Utilitarismus selbst in China, so erscheint mir die Auseinandersetzung mit "dem Englischen" nicht Nebensache zu sein.
Vielmehr eine Herausfoderung, wie wir im Umgang miteinander für die kommenden Generationen eben in solchen Strukturen verhaftet sind, wie sie in einer Königin zu Bildern werden. Denn Sprache ist Macht, die Englische eine besondere.

5
/
2

Heute bin ich von der Republik enttäuscht. Man beschäftigt sich tatsächlich ausführlich mit dem Tod der Vorsitzenden dieses Marionettentheaters. Das Ganze gehört für mich in einer ernsthaften Zeitung auf der Seite Vermischtes in vier Zeilen abgehandelt. Die Arbeitszeit der Republik sollte in wichtige Dinge fliessen.

15
/
49