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Ich interpretiere aus dem Nazi-Vergleich nicht, dass die SVP das Selbe gemacht hat wie die Nazis, sondern, dass ihre Politik und die Machtergreifung sich ähneln. Die SVP forderte auch eine Kristallnacht für Muslime. Die SVP spricht von einer reinen Rasse, den Eidgenossen. Die SVP pflegt eine sehr EU-feindliche Rhetorik.

Worin der Unterschied besteht ist, dass die SVP keine Expansion anstrebt und dass die Demokratie der SVP noch im Weg ist. Wenn aber die Mehrheit der Bevölkerung die SVP unterstützt, oder sie wie die FDP-Wähler indirekt wählt, dann braucht es die Abschaffung der Demokratie gar nicht. Deswegen ist es meiner Meinung nach auch richtig zu sagen, dass die FDP faschistische Tendenzen unterstützt, da sie sich nicht nur NICHT glaubwürdig von der SVP distanziert, sondern sogar Listenverbindungen eingeht.

Insgesamt denke ich, dass die Schweiz nach dem 2. Weltkrieg von den internationalen Staaten und den Allierten ziemlich mit Samthandschuhen angefasst wurde.
Die eigene Involviertheit wird relativiert und dadurch gibt es auch keinen grossen Aufschrei, wenn die SVP mal wieder die Nazis kopiert.

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Exzellenter Kommentar. Perfekt formuliert.

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Besten Dank für die verständliche Erklärung!

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Klasse Artikel, vielen Dank. Natascha Strobl (Autorin des hervorragenden Buches „Radikalisierter Konservatismus“) hat dazu gesagt: „Es gibt drei entscheidende Regeln im Umgang mit extrem rechten Parteien: Man sollte ihre Themen nicht übernehmen, sie nicht normalisieren und ihnen nicht den Alleinvertretungsanspruch der Unzufriedenen überlassen.“

Bemerkenswert ist ja auch, dass SVP Bundesrat Ueli Maurer in der zweiten Welle der Pandemie mehrfach gesagt hat, es würden „nur die Alten und Kranken sterben, er finde es o. k.“. Die Reaktion darauf blieb fast vollständig aus. Jemand sagte also praktisch ohne Widerspruch, dass ein qualvoller Tod einer bestimmten Bevölkerungsgruppe gerechtfertigt und problemlos sei… und zwar nicht irgendjemand, sondern ein Bundesrat.

PS: Fehler: „Hat die SVP weniger Berührungs­ängste mit rechts aussen als früher?“
„Sie sind jedenfalls nicht kleiner geworden.“ (im Artikel steht: grösser)

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aus meiner Sicht stimmt "grösser".... grössere Berührungsängste mit rechts aussen wären wünschenswert...

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Danke für den Hinweis auf das Buch von Natascha Strobl. Die genannten drei Regeln finde ich sehr bedeutsam.

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· editiert

Nazi-Vergleiche: Fakt ist, dass es bekennende Nazis in der Schweiz gab. Dass es nach dem 2.Weltkrieg keinen Eifer gab, diese aufzuspüren, weil dieser Eifer gebraucht wurde, alle die zu finden, die zwar gegen die Nazis gekämpft hatten, aber Kommunisten waren. Die SVP wie die Nazis massen sich an, zu definieren, wer zur Schweiz gehört, wer das Bild stört. Die SVP macht Anleihen bei der historischen Nazipropaganda. Bei uns sehr lange wenig Aufschrei, in Deutschland Freude bei den Rechtsaussen. Die SVP hat mitgeholfen, nationalsozialistische Bilder zu banalisieren, im Alltag zu verankern. Ging der Slogan "mached us em Staat Gurkesalat" von einer aufbegehrenden Jugend aus, gegen Konservative in der Staatsmaschinerie, so haben sich Rechte auf der ganzen Welt, von Ron de Santis, bis Meloni und unsere Eigenwächse daran gemacht, den sozialen, den demokratischen Staat zu zerstören. Wir sollten mehr Klartext reden. Wir sollten über die Bücher. Ich behaupte, die Nachkriegsgeneration ist mit einer gewissen Verachtung für Heimat aufgewachsen. Die SVP hatte ein leichtes Spiel, sich um di bluemete Trögli zu kümmern und vorzugeben, die Schweiz bewahren zu wollen. Sozialhilfebezügerinnen gehörten an die Kandarre, nicht Banken, Anwälte und Treuhänderinnen. Die herbeigerufenen Arbeitskräfte sollten wie in allen Sklavenhalterstaaten kein Recht auf Familie haben. Und wer wegen zB. berufsbedingter Invalidität, wegen Niedrigstlöhnen während dem Erwerbsleben im Alter arm ist, dem droht Verlust des C-Ausweises und die Wegweisung aus der Schweiz. Die SVP setzt sich dafür ein, ihren Leuten Vorteile zu verschaffen. Sorge ums Gemeinwohl gehört nicht zu ihren Werten. Und Selbstreflexion wird als Schwäche ausgelegt. Ich halte es mit Tagore: er hat die Fähigkeit zur Selbstreflexion als Zeichen für Zivilisiertheir gesehen.

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Anderer 60
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„Die SVP setzt sich dafür ein, ihren Leuten Vorteile zu verschaffen.“ Wer nicht? Parteien sind Parteien.

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Anderer 60
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Beispiel: Bodenmann, Solar… Aus meiner Sicht machen die SP und die Grünen schon mehr für das Gemeinwohl.

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Ich stimme mit Ihnen weitgehend überein. Danke für Ihren Artikel.

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«Aber ich stelle schon fest, dass es der obersten Ebene der Partei an Distanz zu extrem rechtem Gedankengut fehlt.»
Wenn rechtsextremes Gedankengut verinnerlicht ist, kann es gar keine Distanz geben.
Die zunehmende «Normalisierung» der rechtsextremen Ideologie, die nicht nur in der schweizerischen Gesellschaft zu beobachten ist, sollte zu grosser Besorgnis Anlass geben. Die Bagatellisierung und Verharmlosung rechtsextremen Gedankengutes ist leider weit verbreitet, ist äusserst gefährlich und wird sich vermutlich rächen. Diese Situation ist vergleichbar mit einer bösartigen Erkrankung, deren frühen Anzeichen in einem Stadium, wo Heilung noch möglich wäre, bagatellisiert und verdrängt werden, bis es zu spät ist und die Krankheit nicht mehr heilbar ist. Auch der Nationalsozialismus hat klein angefangen. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass aus dem «modernen» Rechtsextremismus nicht wieder Holocaust ähnliche Katastrophen entstehen könnten.

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Anderer 60
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Sie sind nicht der einzige Mitverleger, der Allgemeines schreibt. Die Grundlagen für die Angst wie 1933 ist nicht berechtigt. Ich bitte Sie, besser konkrete Beispiele über Rechte (bis zur Mitte) aus Ihrer Gemeinde zeigen; das würde helfen. Beispiel: Die GLP hat mit der SVP aus „Finanzgründen“ in der Stadt Bern ein fremdenfeindliches Referendum eingereicht. Sie grast ja auch rechts und nicht nur grün. Gelassen und aufmerksam bleiben!

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Es liegt in der Natur menschlicher Weltwahrnehmung, dass wir aus einzelnen Geschehnissen, Erfahrungen und Fakten auf allgemeine Entwicklungen schliessen können und müssen, um uns in dieser Welt zurechtfinden zu können, individuell oder gesellschaftlich. Deshalb macht es grundsätzlich keinen Sinn, Konkretes und Einzelnes gegen Allgemeines auszuspielen.
Die zunehmende Tendenz zum Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft kann an Hand vieler Einzelbeobachtungen und Geschehnisse belegt werden. Der folgende Link
https://hans-stutz.ch/archiv
zeigt das eindrücklich auf.
Im übrigen wäre ich sehr interessiert zu wissen, was Ihnen die Sicherheit gibt, dass sich ähnliche (nicht gleiche, denn Geschichte wiederholt sich nicht eins zu eins) Entwicklungen wie 1933ff nicht wiederholen können!

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Unaufgeregt, aufrichtig, glaubwürdig, und vor allem: Wichtig!

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Musiker
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Anstand statt skrupellose Rücksichtslosigkeit - Wohlüberlegtes Abwägen statt Austeilen mit dem Zweihänder - Ideen des aufeinander Zugehens statt der Befeindung der Andersdenkenden - Bravo!
So stelle ich mir einen Politiker vor, der Zukunft gestalten kann.

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Ein kluger Ehrenmann, wie sie die Politik mehr braucht!

Warum hat die FDP sich nicht für Listenverbindungen mit der Mitte entschieden, oder dann halt auch noch mit der GLP?

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Apropos "zweifelhafte Aussagen in der öffentlichen Werbung":
Bei uns wurde kürzlich im "Dorfheftli" darüber berichtet, dass Roger Köppel in der Mehrzweckhalle spricht. Nach diesem Anlass hatten wir (und auch unsere Nachbarn) ein persönlich adressiertes Couvert der Ortsparteipräsidentin im Briefkasten. In dem Schreiben stand: "Geschätze/r... Wir möchten Ihnen danke sagen! Denn wir durften zusammen mit Ihnen einen erfolgreichen und unvergesslichen Anlass mit NR Roger Köppel durchführen"... Am Ende der Aufruf zur Unterstützung und zum Anschluss an die Ortspartei SVP. Ich habe das Schreiben zurückgeschickt mit der Bemerkung, dass es sich um fake-news handeln muss und wir niemals so einem Anlass besuchen würden. Auf dem Foto war auch der Gemeindepräsident (SVP) abgebildet, was der Verdacht aufkommen lässt, dass die Adressen von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden. Weiss jemand, ob das überhaupt legal ist?

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was der Verdacht aufkommen lässt, dass die Adressen von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden. Weiss jemand, ob das überhaupt legal ist?

Listenauskunft nennt sich das. Ist legal, ja, und je nach Kanton/Gemeinden etwas anders geregelt, zum Teil kann man sich auch "sperren" lassen. Wird gerne auch "positiv" genutzt für Vereine/Spendenaufrufe in anderem Sinn.

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Vielen Dank für die Auskunft. Da bleibt mir wieder mal nur die Fassungslosigkeit übrig...

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Das «Flood the zone with shit» gibt’s in der Produktewerbung schon lange.

Wegen Red Bull kann niemand fliegen. Und auch Persil wusch kaum weisser als weiss. Die Freiheit im Auto wird nicht grösser mit zunehmendem Hubraum. Trotzdem wird der Kunde stimuliert. Und kauft. Emotionen werden geweckt und gestillt. Das rentiert.

Die politische Werbung funktioniert ähnlich. Und kostet auch ähnlich viel. Weshalb die SVP seit jeher mehr Demokratie kaufen kann als die Grünen oder die SP.

Den Rechten geht’s um ihre Wurst. Dafür spenden sie. Der Bänker kämpft für seine Millionen. Der Treuhänder auch. Und der Unternehmer will (Steuer-) Gesetze, die ihm weiterhin den Profit für ein paar Ferienwochen und die Yacht an der südfranzösischen Küste ermöglichen. Oder fürs Ferienhaus im Engadin und im Tessin. Den Flug ins All.

Das motiviert.

Die Bäuerin und ihr Mann halten sich an die Scholle. Die Schweizer Scholle. An den Besitz einer Grasnarbe, auf der schon die Verschwörer für ein einig Volk von Brüdern standen beim Schwören. Und an die Subventionen. Das geht in die Seele und verbindet. Das kann Rechts politisch bewirtschaften. Das rentiert.

Dem gegenüber tönt Glättlis Idee für ein Gremium, das «während Abstimmungs-kampagnen zur Beurteilung zweifelhafter Aussagen in der öffentlichen Werbung angerufen werden kann», ziemlich umständlich.

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Senftube
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Der Vergleich von Propaganda und Werbung liegt auf der Hand, aber „flood the zone with shit“ ist etwas anderes. Da kann der gleiche Akteur völlig verschiedene Inhalte posten, sogar sich diametral widersprechende. Es geht dabei eben gerade nicht darum, dass die Leute etwas glauben, sondern im Gegenteil darum, dass sie nicht mehr wissen, was sie noch glauben können. Also ob Red Bull einen nun wach macht (fliegen lässt) oder einschlafen lässt.

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Ich habe mich vor einiger Zeit aus der Parteipolitik verabschiedet und fokussiere mich auf Sachpolitik. Mit unserer Gemeinschaft feiern wir grosse Erfolge im Bereich einer Energiewende die nicht zum Blackout führt sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland. In Deutschland erachten wir es als grossen Erfolg, dass es uns gelungen ist in der Region des Landkreises Mainz Bingen alle und ich betone alle Parteien für die Sache zu gewinnen.
In Deutschland zitieren wir sehr oft Loriot: „ Idioten suchen Schuldige, Intelligente Lösungen.“
Unser grösstes Problem ist, dass wir von irgend einer Partei vereinnahmt werden und sie uns politisch für ihre Zwecke missbrauchen und einzelne Massnahmen herauspicken. Spannend ist dass keine Partei besonders gerne das Thema Energie entschwenden ins Programm aufnimmt.
Ein anderes grosses Problem ist, das viele Medienschaffende lieber über Knatsch oder möglichst verrückte Einzelmassnahmen berichten meist im Zusammenhang mit Bereitstellung von Energie aber nicht über Entschwendung.
Über extreme Positionen und Fehlleistungen von Parteien wird viel zu viel berichtet und damit genau diesen extremen Positionen viel zu viel Aufmerksamkeit gegeben.
Die Deutsche Bundespolitik ist längst zu Knatsch verkommen und nimmt kaum noch Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bevölkerung.
Wahlen wird aus meiner Sicht in der Schweiz viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Man vergisst, dass die Schweiz mit ihrer Direkten Demokratie die Lösungen mit Sachpolitik gefunden werden müssen und nicht mit Partei politischem Geplänkel.
Könnte es publizistisch ein Erfolgsrezept für die Republik sein auf Konsens hin zu arbeiten und die Sachpolitik in den Vordergrund zu stellen?

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Ist doch in der Schweiz gleich, konstantes SVP Bashing bzw jede Aussage wird in Relation zur SVP gesetzt. Ich verstehe es, habe es aber zu genüge gesehen. Dann kommt noch dazu, dass Negative Publicity je nach dem eben doch die SVP unterstützt.

Alleine dieser Artikel, 21 mal das Wort SVP.

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Das hat ja auch damit zu tun, dass Glättli bei der Campax im Vorstand sitzt und im Interview zum Nazi-Vergleich befragt wird.

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Ostschweizer / per Du
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Ohne die Wirkungskraft des Zitates schwächen zu wollen; Es stammt nicht von Loriot. (Quelle SZ: https://www.sueddeutsche.de/panoram…-1.4916049)

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Herzlichen Dank für die Richtigstellung. Ich werde es in Zukunft nicht mehr Loriot zuschreiben.

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Anderer 60
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Mit dem Kleber bin ich gespalten. Ohne die Medien hätte ich die Campax nicht gesehen. Dass Campax die SVP-Schäfli brauchen, finde ich dumm. Was können diese Schäfli dafür. Es hilft nur für die SVP. Die Grünen haben sich im Unterschied bis jetzt zur SP ruhig verhalten. Ich hoffe, dass sie so weiter fahren.

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Oh ja, gutes Thema: die Grünen und der Antifaschismus.. hält solange bis man Panzer nach DE schicken sollte. Dagegen paktiert man sogar mit wem? Ja, genau der SVP. Gut gemacht. Nie wurden Wählerstimmen effizienter und verdienter verbrannt.

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Der Faschist sitzt in Moskau. Insofern ist Panzer schicken durchaus antifaschistisch.

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Weshalb gibt es denn heutzutgae wieder unglaublich viele Faschisten? Und wer definiert bzw. teilt ein, wer Faschist ist und wer nicht? Und was ist der Beitrag der Linken?

"Aber sogar hier bleibt das falsche Bild unbewusst hängen".

Ich komme nicht drumherum an die Pandemie zu erinnern. Da wurde ja genauso geurteilt und eingeteilt. Einerseits die Guten, gebildeten, auf die Wissenschaft orientierten, Progressiven versus den Regressiven, die rechts Extremen, Leugner, wissenschaftsfeindlichen und Populisten mit den Nazifahnen. Gefühlt oder damit konfrontiert, waren damit etwa ein Drittel der Schweizer Wahlberechtigten. Fucking viele Faschisten, denn sie distanzierten sich ja nicht von den Protesten . . . .

Wer hat diese undifferenzierte Sichtweise in die Welt getragen? Die Presse. Passend dazu finde ich z. B. den Trucker - Protest in Kanada. Scheinbar gab es ein oder zwei Nazifahnen unter den Protestierenden, was genügte, die ganze Bewegung, in diesem Kontext zu sehen, inklusive der Republik. Grundsätzlich empfand ich hier in der Schweiz, die Berichterstattung bezüglich Kanada gering, aber wann sie stattfand, beinahe immer im Kontext mit rechts Extremismus oder Nazitum.

"Aber sogar hier bleibt das falsche Bild unbewusst hängen". Folglich glauben heute noch zu viele Menschen, dass der Trucker Protest - zurecht - mit dem fragwürdigen Notrecht beendet wurde, weil "Faschismus Konvoi". So produzierten "die Linken und die Presse" unermesslich viele "Nazis", die es so gar nicht gibt.

P.S. Meinen Kommentar habe ich bewusst überspitzt formuliert.

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