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Ich fürchte mich davor, in was sich Europa durch den Umgang mit Migranten verwandelt»,. Dieser Satz sagt alles - und mir geht es gleich. Ich schäme mich und fühle mich ziemlich hilflos.

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ich fürchte das Gift des Egoismus hat längst bei uns zu wirken begonnen...

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Danke Charles Heller für das unermüdliche Engagement und Angelika Hardegger für das einfühlsame Portrait.

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Dieses Schmerzthema kommt mir vor wie eine Krake mit unendlich vielen Aspekten die aufgegriffen werden müssten. Die Verteilung der Asylsuchenden unter den europäischen Ländern, sodass aufgrund der Nähe zum Meer liegende Länder nicht mehr die Hauptlast tragen müssen. Die politischen Situationen und schlechten Lebenschancen in den Herkunftsländern (und unser Anteil daran dass sich kaum etwas verändert). Die Schwäche der Demokratie welche die rechten Parteien hochspült und damit auch die Fremdenfeindlichkeit. Wo ansetzen als normale, politisch interessierte und aktive Bürgerin? Auch heute werde ich vom Frühstückstisch aufstehen und mich anderen Themen zuwenden.

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In seinem Engagement gibt Charles Heller diesen Menschen auch etwas von ihrer Würde zurück. Schon allein das ist von unschätzbarem Wert!

Ich denke auch oft: was nützt alle Erinnerungskultur und Geschichtsaufarbeitung, wenn wir total blind für das sind, was heute geschieht? Und immer wieder kommt die Frage: Würden wir heute wirklich anders handeln? Wir tun es ja noch immer nicht.

Die Arbeit von Charles Heller und auch dieser sehr berührende Beitrag hilft, hinzusehen!
Vielen Dank dafür!

Des weiteren wünschte ich mir, dass die Menschen, Aktivisten im globalen Süden, die täglich gegen Menschenrechtsverletzungen, die Auswirkungen des Kolonialismus und die Klimakrise ankämpfen, mehr Stimmen in unseren Medien erhielten. Es gibt sie und sie wollen gehört werden! Sie könnten uns einen Spiegel vorhalten, sie könnten uns sagen welche westlichen Mächte noch immer ihr Land zerstören und ihre korrupten Regierungen stärken. Sie könnten uns sagen, wen wir hier und heute zur Rechenschaft ziehen müssten.

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Frau Schaffner, danke für ihre Gedanken. Sie konfrontieren mich mit meiner eigenen Haltung zu diesem Leid.
Ich kann mich auch an meine Oberstufen Geschichtsunterricht erinnern. Ich habe mich damals gefragt ob ich auch ein Nazi gewesen wäre. Das hat mich bis heute nicht losgelassen. Ich war immer zutiefst unsicher, ob ich die Kraft habe, mich gegen den Mainstream zu stemmen, mich mit Überzezgung für Andere, Verfolgte einzusetzen. Für mich war und bleibt irritierend bis heute, dass ich mir nicht sicher sein konnte auf welcher Seite ich gestanden hätte.

Die politischen Entwicklungen, die auf der ganzen Welt sichtbar sind, hin zu Abschotung, Ausgrenzung und Menschen verachtenden Haltungen beunruhigen und verstören mich sehr.

Nur, im Alltag, bin ich froh, nicht dauernd damit konfrontiert zu sein. Das ist auch eine Form von wegschauen, weghören und untätig zu sein, nicht dagegen anzukämpfen, aufzubegehren. Es ist Schwäche und Feigheit.

Wie werde ich handeln, wenn diese Frontex Grenze bei mir zuhause angekommen ist? Werde ich dann gegen dieses Leid, gegen diese Ignoranz, die Leben kostet aufbegehren? Der Tag könnte näher sein als wir alle denken. Der Klimawandel könnte viel mehr Menschen zur Migration zwingen. Was dann? Was heute?

Ihre Frage beschäftigt mich weiter, denn sie ist noch gefühlt am Mittelmeer, genug weit weg um mich ihr zu stellen. Aber was werde ich tun, wenn die Grenze angekommen ist und die falschen Stimmen laut werden?

Ja, es ist wichtig hinzusehen. Solche Beiträge helfen uns wichtige Fragen uns selbst zu stellen. Unsere Antworten müssen die richtigen bleiben, heute und in Zukunft. Ich wünsche uns dazu viel Kraft und Resilienz. Die Republik leistet und dazu einen wichtigen Beitrag.

Merci für ihren Denkanstoss.

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Könnte ich denn die Hand für mich ins Feuer legen? Wer könnte das für sich?

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Danke auch Ihnen für Ihre Gedanken.
Ich bin mir ganz sicher dass noch viele kommen und noch viel mehr als heute auf ihrem Weg sterben werden. Die falschen Stimmen, die aus diesen Menschen Feindbilder machen, gilt es zu entlarven!

Zum Anderen: Wie mit guten Gewissen das Schöne im Leben geniessen und glücklich sein, wissend dass es so viel Leid gibt? Wie einen Ausgleich finden, damit man nicht einfach nur verschlungen wird von all den negativen Informationen? Diese Frage begleitet mich auch schon seit ewig. Ich finde es aber nicht unzulässig, oder bloss feige, sich in manchen Momenten von alldem abzuwenden und nur die Schönheit oder das Wunder des Lebens zu würdigen, egal wie privilegiert ich bin oder nicht, ich glaube das gibt es in jedem Leben. Dort finde ich schliesslich die Kraft für alles Andere. Wenn ich diese Recource nicht mehr anzapfen kann, haben die destruktiven Kräfte eigentlich schon gewonnen.

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Physiker
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Es tut gut, Ihren Beitrag zu lesen. Ich hätte mein eigenes Empfinden nicht besser formulieren können! Vielen Dank

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Danke auch Ihnen :-)

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Ich gehe heute an den globalen Klimastreik ebenfalls werde ich wählen gehen. Trotzdem der Trend scheinbar anders ist gebe ich nicht auf. Meine Hoffnung ist bei den jungen AktivistInnen die eine neue Welt zu denken wagen. Das ist der berühmte Apfelbaum den wir pflanzen müssen. Think big wie Heller schreibt. Danke ihm und der Republik und den AktivisInnen!

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Danke; ist besser als sich nur zu schämen...

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Tja, passend dazu das neue Extra Blatt der SSVP, wo praktisch ausschliesslich auf allen Seiten mit "Inhalt" die schrecklichen Auswirkungen der Migration plastisch beschrieben werden. Wie immer mit Messerstechern und Vergewaltigern. Und inklusive der Anpreisung der Ruanda-Variante Grossbritanniens als Ausweg.
Fehlt eigentlich nur noch, dass die Flüchtlinge am Klimawandel (den es natürlich eigentlich nicht gibt) schuld sind. Die benutzen schliesslich Verbrennungsmotoren auf der Flucht.
Wie Herr Heller es schafft, dabei nicht in Zynismus abzurutschen, ist bewundernswert.
Mir gelingt das - wie man sieht - zunehmend weniger.

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antiautoritärer Bossgegner
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Was, wenn das Meer des Leids und des Unrechts uferlos ist, es darin aber immer mehr Leuchttürme und sichere Inselchen gibt?

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Lieber Herr P., auch Sie sind so ein Leuchtturm. Danke für alles.

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antiautoritärer Bossgegner
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Leuchttürme stecken sich auch auf Distanz an.

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Und die überlebenden wachen im Teufelskreis der europäischen Bürokratie auf.
«Man wird die Gewalt im Mittel­meer als eines der grössten Verbrechen anerkennen, das je begangen wurde» Ich würde es mir wünschen, aber leider glaube ich nicht daran.

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Dieser Beitrag zeigt einmal mehr, dass die Leben der Flüchtlinge nicht zählen.
Die Mitmenschlichkeit scheint einen Kipp-Punkt erreicht zu haben.
Sollte sich etwas zum Guten ändern können, müssen wir hier ansetzen.Und ja, jede/r von uns. Nur Individuen können zu einer Mehrheit werden.

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Multifunktional
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Nach dem Artikel über die Erhitzung der Meere nun der zweite Bericht diese Woche, der einen an der Zukunft der Menschheit ernsthaft zweifeln lässt. Es wäre leicht, die Hoffnung zu verlieren und schicksalsergeben („nutzt ja doch nichts“) dem Ende entgegenzusehen.
Es kommt mir vor, als ob die Menschheit an dem Ast sägt, auf dem sie sitzt, und dabei noch darum kämpft, wer zuvorderst sitzen darf und ohne Rücksicht andere Menschen runterstösst. Dabei werden wir doch alle runterfallen, wenn wir nicht zusammenspannen und realisieren, an was wir da sägen!
Ich will die Hoffnung und den Glauben an das Gute nicht verlieren. Danke an all jene, die wie Heller an vorderster Front dafür kämpfen! Wir andern können mit Spenden und Hinschauen hier in der Schweiz unseren Teil dazu beitragen, dass die ankommenden flüchtenden Menschen bei uns nicht ausgegrenzt sondern unterstützt werden und ihre Chance auf ein besseres Leben bekommen.

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Liebe H. W., danke für diesen ausgezeichneten Kommentar und für alle andere die Sie so engagiert schreiben.

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Multifunktional
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Danke, liebe Frau Wunderle!

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Grauen zum Frühstück, einmal mehr. Was tun! Was tun?

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Leserin
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Dieser Artikel macht trotz allem auch Mut und Zuversicht. Seit vielen Jahren beobachte ich mit Schrecken und Ohnmacht die unmenschlichen, ja verbrecherischen Machenschaften der Politik und Gesellschaft in der Schweiz und Europa gegenüber Flüchtlingen. In der Schweiz wird jede Verschärfung „vom Volk“ angenommen. Der Zynismus, die Gewalt sind unerträglich. Das einzige was mir möglich ist, sind Spenden und entsprechend Wählen und Abstimmen. In meinem Umfeld gibt es so viele, die einfach wegsehen und schweigen oder sogar noch Hass gegenüber Geflüchteten/Ausländern verbreiten. Die Arbeit des Porträtierten und seiner MitstreiterInnen macht mir Mut. Weiter hoffe ich, dass wir später als Schweiz und als Europa einmal Rechenschaft und Verantwortung für diese Verbrechen übernehmen müssen!

Dank an die Journalistin. Einzig der heroische Einstieg mit der Velotour und dem Erlebnis mit dem Hirten fand ich unsympathisch. Ich finde solche Heroisierungen unnötig und abstossend. Es mindert die Qualität des Artikels.

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Danke für dieses Portrait. Einfühlsam und ehrlich geschrieben.

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Man wird die Gewalt im Mittel­meer als eines der grössten Verbrechen anerkennen, das je begangen wurde

Das wäre zu wünschen, aber was wenn diese Gewalt vom Schiedsrichter der Gerechtigkeit auf der Welt aka. Westen ausgeht? Wird der Schiedsrichter irgendwann erkennen, dass er nicht nur kein Schiedsrichter ist, sondern der Hauptverantwortliche für mich ziemlich viel Übel auf der Welt ist? Man muss sich nur die Rhetorik des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell anhören. Dieser ist der Meinung dass die EU ein „Garten“ ist, und der grösste Teil vom Rest der Welt ein „Dschungel“. Damit der Garteninhaber also seinen Garten erhalten kann vor einer „Invasion“ der Dschungelbewohner, reiche es nicht, dass er einen hohen Zaun baue, er muss in den Dschungel, um die Invasion präventiv zu verhindern. Youtube-Video dazu

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Tiefstes kolonialistisches Denken!

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Daran, dass man in 50 Jahren verurteilender darüber denkt, glaube ich auch nicht. Denn in 50 Jahren werden noch viel mehr Leute kommen und in noch brutalerer Weise abgewehrt werden. Wir können die Unbewohnbarkeit grosser Weltgegenden durch den Klimawandel nicht mehr stoppen. Und dass die Reaktion darauf ein Einsehen ist, dass jetzt eine Willkommenskultur dringend nötig ist - dort, wo Überleben noch möglich ist - darauf kann ich nicht mehr hoffen, wenn ich sehe, wie aggressiv wir hier unseren Überfluss schützen.

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☝️ Korrektur: Der Steg am Neuenburgersee heisst «Passerelle de l'Utopie», nicht «Pont de l'Utopie».

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Danke Ihnen für den Hinweis. Es werden beide Namen verwendet.

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christian balke, der Fliegendruck
erst, einzig und letzter Fliegendruck
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Zwei unterschiedliche Bilder erzeugen die beiden Namen für das Gleiche.
Punkt und Übergang.
Für mich ist Utopie nix zum verweilen, sie ist mir Bewgung, Ausrichtung und ja: gelebte Hoffnung (eben das bewegte Wasser unter dem Steg).

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Und wir blicken trotzdem selbstgefällig auf den Rest der Welt, doch eigentlich sind wir keinen Deut besser.

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