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Katharina Schlatter
Content Specialist
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· editiert

Ich finde es interessant, dass Rachefilme mit gewalttätigen Frauen so ein Unwohlsein auslösen. Diskussionen darüber, ob sie das darf, ob das feministisch sei. Ob es ein konstruktiver Beitrag zur Geschlechterdebatte sei. Während Rachefilme mit Männern völlig normal sind und niemand auch nur mit der Wimper zuckt. John Wick rächt seinen Hund, indem er die halbe russische Mafia dezimiert. Und alle feiern, wie visuell revolutionär der Film ist. Die Liste ist endlos: The Equalizer, Taken, The Revenant, um nur einige zu nennen. Es stört uns auch nicht, wenn Männer stellvertretend für Frauen Gewalt ausüben. Männer haben das Privileg, Gewalt ausüben zu dürfen. Frauen dürfen das nicht. Das sollte uns zu denken geben.

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Verstehe ich Sie richtig?
Sie plädieren für gendergerechte Rachefilme und für gendergerechte Gewaltprivilegien, dies dann durchaus auch im Set des realen Lebens?

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Ich weiss nicht, was Sie mit gendergerechten Rachefilmen oder Gewaltprivilegien genau meinen. Aber ja, in der Fiktion sollten Frauen und Männer so lustig draufloswüten dürfen, wie sie wollen. Warum wird ein Unterschied gemacht, ob eine Frau zum Messer greift oder ein Mann? Mich persönlich widert Gewalt im Film an, und ich bevorzuge andere Genres. Im realen Leben gibt es Gesetze, an die sich alle zu halten haben. Hier ist Gewalt nie in Ordnung, ob sie von Frauen oder von Männern ausgeht. Und ich gehe mit Ihrem anderen Post überein. Interessanter und konstruktiver wären Geschichten, in denen Probleme eben nicht mit Gewalt gelöst werden.

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Es geht bei den männlichen Stellvertreter-Rächern ja auch nicht wirklich um die Rache der Frau, sondern um Rache wegen Ehrverletzung und Raub. Er rächt sich in erster Linie selbst. Denn der Körper der Frau gehört in diesen Konstellationen vielmehr dem rächenden Mann als der Frau selbst. Deshalb wird die Gewalt und die Rache dann auch legitimiert und sogar gefeiert.
Insofern haben diese Rape and Revenge-Filme mit weiblichen Hauptrollen schon etwas Feministisches/Emanzipatorisches. Dass die Rächerinnen am Schluss dann doch mit dem Tod bezahlen müssen zeigt, dass die Gesellschaft noch einen langen Weg vor sich hat.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Danke, dass Sie mir meinen Nebenpunkt erklären. :-) Mein Hauptpunkt ist jedoch, dass für Männer Gewalt ganz selbstverständlich dazu gehört. Das stört niemanden. Wenn sich Frauen dieses Privileg herausnehmen, juckt es gewaltig. Warum?

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Mit-Verlegerin und begeisterte Leserin
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Vielen Dank, Frau Schlatter! Ich sehe das genau so, wie Sie. Oder bilde ich mir nur ein, dass in diesem Artikel und in mehreren der Kommentare dazu die ewige Frage gestellt wird, ob Frauen denken/wollen/tun dürfen sollen, was Männer denken/wollen/tun?
Wann hört denn das endlich mal auf? Warum sollten Frauen keine Revenge-Filme machen? Es geht doch hier nicht darum, ob ich solche Filme generell gut/moralisch einwandfrei/konstruktiv etc. etc. finde.

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Kill Bill?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Die pointierteste Antwort auf ihre wohl rhetorisch gemeinte Frage an D. F., nämlich jene nach dem «Warum?» gibt Despente im Artikel. Kurz: Die Gender-Normen der Weiblichkeit und Männlichkeit, durch die auch (und vor allem) Gewalt ge-gendert wird. Im Buch «Mothers, Monsters, Whores. Women's Violence in Global Politics» (2007) schreiben Laura Sjoberg und Caron E. Gentry zur «Gewalt von Frauen»:

Women are capturing hostages, engaging in suicide bombings, hijacking airplanes, and abusing prisoners. Moreover, they are doing so on the front page of the New York Times (2004) and other major international newspaper. This image of women runs counter to inherited perceptions of women as maternal, emotional, and peace-loving. It has also been said that violent women disrupt feminist images of liberated women as capable and equal, but not prone to men’s mistakes, excesses or violence.

The salience of the women’s identity as women is rising, as women’s violence receives more attention, proportionally, then men’s. Women’s violence is often discussed in terms of violent women’s gender: women are not supposed to be violent. This is one tenet on which various understandings of gender seem to converge. A conservative interpretation of gender sees women as peaceful and apolitical, a liberal view understands women as a pacifying influence on politics, and feminists who study global politics often critique the masculine violence of interstate relations. Women’s violence falls outside of these ideal-typical understandings of what it means to be a woman. These women fall into the historical categorization of ‘bad’ women.

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Ganz allgemein ist anzumerken, dass nicht die Höhe der Strafe für Täter entscheidend ist, sondern die Rate der Aufklärung von Delikten. Wenn ich nicht fürchten muss, angezeigt und verurteilt zu werden, ist die Höhe der Strafe unerheblich. Darauf müsste man den Fokus legen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

What? Eine Liste von «Rape Revenge Movies» ohne «Lady Snowblood» (1973) von Toshiya Fujita, der auf dem gleichnamigen Manga von Kazuo Koike basiert und Inspiriationsquelle von Tarantinos «Kill Bill» (2003) war? Falsche Empörung beiseite, herzlichen Dank, Solmaz Khorsand, für diese kontextualisierende Rezension!

Es entbehrt nicht einer gewissen bitteren Ironie, dass ein Filmkritiker der wunderbaren Hauptdarstellerin, Carey Mulligan, vorwarf, «not hot enough» zu sein für die Rolle der femme fatale.

Interessant ist auch, dass der Titel des Filmes an die verharmlosende Formel «a promising young man» erinnert, wie sie etwa für den verurteilten Vergewaltiger Brock Turner gebraucht wurde. Selbst bei seiner Entlassung wurde er in den Medien als «Stanford swimmer» und nicht etwa als «Rapist» betitelt.

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hmmm, beim Lesen dieses Artikels sind bei mir sofort 2 Filme aufgeploppt, die sich auch mit der Thematik beschäftigen, nicht aber auf die brachiale Racheengel-Tour, sondern, ..., anders halt. Sie haben mich ziemlich geprägt und ich würde sie auch heute noch gerne wieder schauen: „Thelma & Louise“ und „Volver“. Wahrscheinlich mag ich diese Art der Auseinandersetzung mit Gewalt an Frauen einfach mehr als Gegengewalt, resp. sog. ausgleichende Gerechtigkeit (wahrscheinlich einer der idiotischsten Begriffe überhaupt!).
Ob von Männern oder Frauen ausgeübt, habe ich einfach mega Mühe mit dargestellter extremer Gewalt. Ich denke nicht, dass dies an uns spurlos vorbei geht, auch wenn „nur“ Fiktion.

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Könnte es sein, dass diese Filme bzw. dieses Genre einfach sadomasochistische Phantasien befriedigen? Ich jedenfalls werde mir keine dieser Filme anschauen, da mich die explizite Darstellung von brutaler Gewalt gegen wehrlose Menschen, sprich Folterszenen, einfach nur anwidern und einen nicht zu beschreibenden Druck und Unwohlsein in der Magengegend verursachen. In einer solchen Szene werde ich genauso mitleiden mit dem gefolterten Vergewaltiger wie mit der anfangs Vergewaltigten, selbst wenn er vorher noch so brutal und unsympathisch dargestellt wurde. Nichts rechtfertigt Folter. Und wir sollten uns nicht daran gewöhnen, Ausnahmen auch nur in Gedanken zuzulassen.

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Rachephantasien nach (gewalttätigen) Übergriffen sind etwas normales und können bei der Verarbeitung helfen. Solange die Grenze zwischen Realität und Phantasie bewusst ist und die Phantasien nicht ausagiert werden, gehören sie zu den normalen Bewältigungsstrategien. Sie zu unterdrücken ist kontraproduktiv.
Ob ihre Kommerzialisierung diese entlastende Funktion quasi stellvertretend übernehmen kann, daran würde ich zweifeln. Und dann bleiben solche Filme unabhängig vom Geschlecht einfach Darstellung von Gewalt. Sex und Gewalt sells, wissen wir ja. Der Rollentausch ist dann nur noch das Sahnehäubchen obendrauf: bis nur schon alle Feministinnen den Film gesehen haben.... Diesen Mechanismus finde ich unabhängig vom Geschlecht menschenfeindlich.
Die Diskussion, dass Gewalt, auch Aggressivität bei Frauen anders gewichtet wird als bei Männern, ist wichtig. Sie kann und sollte mE aber besser anhand 'banaler' Kleinigkeiten im Alltag stattfinden. Weil die oft begreifen lassen, ohne vor den Kopf und abzustossen.

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Danke für Ihre Einwände und Präzisierungen. Ich kann Ihnen vollkommen zustimmen. Mein Kommentar war unabhängig von der Geschlechterfrage gemeint, im Grunde also off topic, insbesondere da ich so auf das Thema Folter abziele. Das ist ein persönliche Sache. Mir geben solche Filme einfach nichts und es gruselt mich die Vorstellung, dass man Freude an der Qual anderer haben kann, weil man meint, dass er es ja verdient habe. Es gibt ja auch nicht wenige Leute, die sich Folter unter gewissen Umständen, z. B. um ein Kind zu retten, vorstellen bzw. begrüssen würden. Ohne mich moralisch erheben zu wollen, lehne ich Folter kategorisch ab. Wenn es mein Kind betreffen würde, sähe es mit ziemlicher Sicherheit allerdings anders aus. Von daher habe ich natürlich Verständnis für Rachephantasien und mein Satz „Und wir sollten uns nicht daran gewöhnen, Ausnahmen auch nur in Gedanken zuzulassen“, würde ich nicht nochmal so schreiben.

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Sadomaso bedeutet nicht ungewollte Gewalt , sondern ist eine andere Art sich zu lieben; hat viel mit Fantasie und improvisiertem Theaterspiel (Rollenspiele) zu tun.

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Danke für Ihren Einwand. Da habe ich mich vermutlich zu weit aus dem Fenster gelehnt, da ich mich mit Sadomasochismus als sexuelle Präferenz nie beschäftigt habe. Ich habe es allerdings immer so verstanden, dass man entweder dadurch, dass man dem oder der anderen Schmerzen zufügt oder sich Schmerzen zufügen lässt, sexuelle Lust empfindet. Dass es sich dabei in aller Regel um ein einvernehmliches Rollenspiel handelt, ist mir klar bzw. davon gehe ich aus. Nun stelle ich mir aber auch vor, dass jemand mit solchen sexuellen Fantasien ebenfalls Lust an solchen Filmen empfindet, in dem der Mann bestraft wird, auch wenn die allermeisten natürlich nie auf die Idee kommen würden, ebenfalls solch brutale Gewalt anzuwenden. Aber wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, habe ich den besprochenen Film nicht gesehen und vielleicht ist er ja gar nicht so brutal. Aus dem Trailer geht das nicht so wirklich hervor. Ich jedenfalls stelle mir eine Art Kill Bill vor mit ans Bett gefesselten Männern.

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Gegengewalt als Akt der Emanzipation. Kein Aufruf dazu, natürlich, denn es geht ja nur darum, genüsslich einer Fantasie zu frönen, oder in diesem Fall zuzuschauen. Lediglich ein Gedankenexperiment, gewissermassen. Zeigt sich, dass der Feminismus nicht für Gewaltlosigkeit, sondern nur für das gleiche Waffenarsenal kämpft. Bei soviel Kalte-Krieg-Ideologie wird es Zeit für mich, dem Projekt Republik alles Gute zu wünschen.

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Bevor Sie jetzt ihr Abo künden: An welchen Stellen sehen Sie die Kalte-Kriegs-Ideologie der Autorin? Ich sehe eine sehr kritische Ausenandersetzung mit diesem Genre.

Vielleicht vermischen Sie Sie aus Ärger über "den Feminismus®️" den Artikel und das Thema des Artikels?

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Sie nehmen etwas Emotionalität in meiner Argumentation wahr? ;-) Da liegen Sie nicht falsch. Aber ich seh die kritische Auseinandersetzung nicht, wenn die Aussage ist, dass Gegengewalt eine Form der Katharsis darstellt, der man genüsslich gerne noch etwas länger zuschauen möchte. Unterm Strich ist es revenge porn, und ob der racheengel nun männlich oder weiblich ist, ist einerlei, nur dass der weibliche revenge porn feministisch geadelt werden kann. Wenn nun Frauen Gewalttätigkeit, die Männer zugeschrieben wird, als Mittel der Konfliktbewältigung von ebendiesen übernehmen, sie also mit ihren eigenen Mitteln schlagen, was hat die Menschheit gewonnen? Etwa soviel, wie wir im Kalten Krieg gewonnen hatten, als sich Amis und Russen hochrüsteten und dabei ein Gleichgewicht - nicht der Interessen -, sondern ein Gleichgewicht des Schreckens etablierten. Die Strategie hiess: MAD, mutually assured destruction.

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Wer hat den hier kritisierten, besprochenen, verglichenen Film «Promising Young Woman» gesehen? Wer kritisiert, bespricht, vergleicht basierend auf dem Artikel und persönlichen Ahnungen?

(Ich habe ihn mir gestern Nacht angesehen und kann ihn sehr empfehlen. Für mich ein Grund, meine persönliche Liste der "Filme des Jahres" wieder fortzusetzen und ja, 2021 ist bereits vergeben.)

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Ich habe ihn nicht gesehen. Ich habe aufgrund von persönlichen Ahnungen kommentiert. Was hat Ihnen besonders gefallen?

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Gewalt im Sinne von Selbstverteidigung anzuwenden macht Sinn, unabhängig von Gender. Aber Rache generell, führt nur zu mehr Gewalt und zu einer endlosen Gewaltspirale mit zu vielen Verlierern und keinen Gewinnern. Und wenn die Frauen in diesem "üblen Business von Rache" gewichtig mitspielen wollen, in dem sie Gewalt kultivieren, ist es ihre freie Wahl und ihr Recht. Freie Fahrt "in die Hölle der Gewalt".

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Rape and Revenge ist ein Subgenre des Horrorfilms, das sicher zurecht ein Nischendasein fristet, aufgrund der oft äusserst brutalen und explizit dargestellten Gewalt. Jedoch ist die Genugtuung kaum höher, die man als mit dem Opfer mitleidender Zuschauer empfindet, wenn es ihre Peiniger für immer in die Hölle schickt. Besten Dank für diesen spannenden Artikel hierzu, der dieses Genre mal genauer unter die Lupe nimmt. Den Film mit Carey Mulligan werde ich mir auf jeden Fall anschauen.

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Wenn ich richtig verstehe, geht es hier um ein Filmgenre und um Filme, die plötzlich wieder en vogue sind. Plots: vergewaltigte Frauen werden zu vergewaltigenden Racheengeln. Das Gleiche nur in umgekehrten Geschlechterrollen, so eine Art Fasnacht, in der gesellschaftlich festgeschhriebene Rollenerwartungen, Rollenbilder Rollenrechte „Reich/Arm;Einflussreich/Bimba,Bimbo; Mann/Frau umgekehrt werden dürfen.
Ausführlich beschrieben.
Was soll die Besprechung? Mir helfen Lust zu bekommen, mich an der Demütigung von demütigenden Kerlen zu erlaben?
Mich fragen, ob Selbstjustiz in Fällen, in denen eine Gesellschaft Gesetze erlässt und eine Justiz pflegt, die bei Vergewaltigungen Demütigungen, Verletzungen, Schändungen Tötungen und Missbrauch von Frauen durch Männer die Opfer erneut misshandelt oder schon gar nicht hinguckt gerechtfertigt ist und unbedingt vermehrt praktiziert werden müsste, gerechtfertigt damit, dass sich nur so etwas ändern wird.
Die Frage, ob solche Filme Auswirkungen auf gesellschaftliches und politisches und juristisches Verhalten haben und oder einwirken auf eine Veränderung hin, wird im Text durch Expertinnen beantwortet.
Mich stört gewaltig, dass in der Besprechung zwischen Fiktion Film , Inszeniertem und dem, was nicht auf der Leinwand abläuft hin und her gesprungen wird, als gäbe es keine Unterschiede.
Schlusswort ist: „Doch auch der Fantasie sind offenbar Grenzen gesetzt. Das Damokles¬schwert bleibt schön, wo es ist. Es verlässt nur kurz seine Besitzerin. Bis es mit voller Wucht am Ende auf sie niederdonnert.»
Ich würde mir wünschen, dass mehr Geschichten erzählt würden, in denen ProtagonistInnen (individuell oder kollektiv) zu sehen, hören, lesen sind, die dokumentarisch oder fiktiv handelnd, die Gewaltspirale durchbrechen: Dokdown- Film «Female pleasure», war für mich eine solche.

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Sind diese Horrorfilme ein Reflex auf "me too"..... "Penisneid" oder "angeborener. Neigung zum Masochismus.". Oder darf man einfach auch gesund, stark, erwachsen und fähig zu Selbstverantwortung sein.
Hoffen wir, es gebe doch noch Modelle in den Beziehungen, beim Geschlechts Akt, die als Signal von Übereinkunft, als Ausdruck von Stärke, Spass, einfach sogar Freude und Liebe gelten dürfen.

Anders hat so ein Penis wenig Sinn. Weg soll er auch nicht.
Vielleicht ist das ganze zwischendurch einfach wieder mal gesund. Mit Respekt!

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Danke.

Und bedauerlich, dass manche Leute hier - wie Stichlinge auf Schlüsselreize (im ersten Satz) reagierend - ein Signal zu gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung der Geschlechter 3:2 schlecht finden.

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Der Artikel hat die völlig falsche Prämisse. Ja, man kann den Film in eine Tradition von "Rachefilmen" von vergewaltigten Frauen stellen. Doch ist das ja nicht der Hauptpunkt des Filmes. Vielmehr geht es um Consent, dass die Typen, die sich als "nette Männer" sehen eben meist alles andere als nett sind. Und die Rächerin bringt die Typen ja nicht um, sondern will sie "umerziehen", ihnen den Spiegel vorhalten. Und am Schluss wird sie selbst umgebracht.
Und dann ist es keine Frage, dass es ein zutiefst feministischer Film ist. Auch interessant fand ich, dass Filme mit gewalttätigen Frauen als "Rächerinnen" anscheinend so abartig sein sollen, nicht mehr feministisch seien ? Die anderen Filme kenne ich nicht, doch wenn sie ja ähnlich sein sollen als "Rape and Revenge" Filme, geht das nicht auf.
Es gibt so viele "Männerfilme", wo der "Rächer" ein Mann ist. Und niemand zuckt mit der Wimper. Völlig normal. Und der "Rächer" überlebt am Schluss übrigens und ist der Held.

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Bekannt als "Red Herring". Das, was im Artikel steht.

Bekannt als "Spoiler". Das, was im Kommentar steht.

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Erinnert sich noch wer an den Gewaltfilm Rambo? Der Vietnamkriegsveteran Rambo will in die Kleinstadt Hope. Der Sheriff verweist ihn der Stadt. Rambo kehrt zurück, wird verhaftet und im Gefängnis misshandelt und gedemütigt. Traumatische Erinnerungen an Vietnam werden wach. Rambo befreit sich und so weiter und so fort. Und nachdem das Publikum so richtig aufgeladen wurde, beginnt endlich die gerechtfertigte Gewaltorgie. Oh, die tollen Fallen! Ah, die geilen Leichen!

Heute bekommen wir – dank Republik – die MeToo-Variante. Wie heisst es so schön: "Das Martyrium ist elementar für das Genre. Je brutaler die Vergewaltigung, umso brutaler darf die Rache sein." Genau wie bei Rambo. "Erst als gebrochenes Opfer kann frau zur blutrünstigen Rächerin wiederauferstehen. Nur dann kann die Rache auch so wirken, wie sie beabsichtigt ist: kathartisch." Und zu allem Überfluss, wird Gewalt als Selbstermächtigung verklärt. Wohl bekomm's.

Übrigens 1: Der Scheissfilm Rambo (entschuldigen Sie meine Sprache, aber sie passt zu Ihrem "Schwanz ab") bekam das Prädikat besonders wertvoll.

Übrigens 2: Schändung (Missbrauch eines wehrunfähigen Opfers – Narkose, Vollrausch) und Vergewaltigung sind nicht dasselbe.

Übrigens 3: Wer andere Rezensionen liest, erfährt, dass der Film noch ein paar weitere Handlungen und Ebenen hat und vielleicht doch nicht so plump und abstossend ist.

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