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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Journalisten sind auch nur Menschen. Die Medienkonzentration auf nur noch wenige grosse Verlagshäuser ist gefährlich. Verscherzt man es sich mit Ringier oder Tamedia, halbiert sich quasi das Jobangebot. Da wird es schon schwierig, kritisch zu berichten, wenn Suppino oder Wanner betroffen sind.
Deshalb wäre es so eminent wichtig, dass wir Staatsgelder für kleinere, unabhängige Medienprojekte zur Verfügung stellen, um die Vielfalt zu stärken.

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Wenn Journalisten "frei" schreiben können, warum müssen sie sich dann Sorgen machen, "wenn Suppino oder Wanner betroffen sind" ?

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Die Kritik von Beat Schmid an den Medienschaffenden ist happig ausgefallen und lässt den Autor (verdientermassen) in einem noch besseren Licht erscheinen.

Dabei hat das Mediensystem im Sinne einer kritischen Instanz ganz gut funktoniert: Der Journalist erhielt einen Tipp, ging vor Ort bei der Tiefgarage in St. Gallen, blieb hartnäckig. Und seine Recherchen führten zu noch besseren Tipps, am Ende in der entscheidenden Causa Aduno.

Die Schlussfolgerung aus der Mediengeschichte des Falles Vincenz ist, dass die wenigsten grossen Stories von Anfang an gross sind. Im Gegenteil. Kritische Medienschaffende müssen sich oft mit einer Art "Anfangs-Recherche" (wie Beat Schmid) sozusagen erst einmal als Tippnehmer empfehlen. Sie müssen dem Publkum und möglichen Tippgebern sagen, dass es sie gibt und dass sie gerne Tipps entgegennehmen. Das tun leider viel zu wenig Journalistinnen und Journalisten.

In einem zweiten Schritt dann muss man hoffen, dass die eingehenden Tipps etwas wert sind, was natürlich von der Schwere des Falles abhängt. Dies hat im Fall Vincenz - im Sinne einer kritischen Medienöffentllichkeit - bestens funktioniert: Andere Medien kamen ins Spiel und trotz Leisetreterei der Aufsichtsbehörden wendete sich das Blatt zu Ungunsten von Vincenz.

Am Ende war alles Anfüttern und Hätscheln von Medienschaffenden duch Vincenz selbst nichts mehr wert und der Regenmacher von Raiffeisen ist gestürzt.

Der Fall Vincenz ist mithin ein Erfolg der kritischen Oeffentlichkeit - und der Autor der Anfangs-Recherche hat dabei einen grossen Anteil.

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