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Mitverleger
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Danke. Gutes Interview, das mit einigen Vorurteilen aufräumt

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Interessantes Interview, mensch merkt das Frau Danzig am Richtigen Ort ist, denn sie nimmt das adäquate Blatt vor den Mund.

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Ein gutes Interview, ja. Aber doch auch recht zahm - ich hätte mir am einen oder anderen Ort mehr Nachfrage gewünscht:

REPUBLIK: "Einige evakuierte Afghanen, die jahrelang für die Schweiz gearbeitet haben, äusserten in den Zeitungen von CH Media jüngst heftige Kritik: Die Deza habe sie nach der Evakuierung im Stich gelassen. Nicht nur habe sie niemand am Flughafen Zürich willkommen geheissen, auch habe heute niemand ein offenes Ohr für ihre vielen Fragen und Probleme, die sie in ihrer neuen Heimat belasten. Fühlen Sie sich für diese Menschen nicht verantwortlich?"

DEZA: "Bla, bla, Angestellte sind uns sehr wichtig, die Leiterin unseres Kooperations­büros hat vor der Evakuation über die Rahmen­bedingungen des Asyl­verfahrens informiert."

Und warum genau war jetzt niemand am Flughafen? Und wie ist das mit dem offenen Ohr?

REPUBLIK: Was bedeutet das konkret?

DEZA: "Bla, bla, wir haben eine Chat-Gruppe eröffnet"

Ist das jetzt das offene Ohr - eine Chat-Gruppe. Auf WhatsApp vielleicht?

REPUBLIK: Bis heute lebt ein Grossteil der evakuierten afghanischen Mitarbeitenden in teilweise prekären Verhältnissen in kantonalen Asyl­zentren, etliche haben ihre ausstehenden Löhne noch nicht erhalten, zudem warten sie noch nach Monaten auf ihre Arbeits­zeugnisse. Wie kann das sein?

DEZA: "Bei 19 Personen ist die Überweisung noch ausstehend, da dem EDA die Konto­informationen für die Überweisung noch nicht mitgeteilt wurden." Und dem DEZA war es nicht möglich, diese 19 in der CH anwesenden Menschen so zu unterstützen, dass diese innerhalb von 5 Monaten zu einem CH-Bankkonto hätten kommen können? Und zu den prekären Wohnverhältnissen der "Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir viele sehr emotionale Momente durchlebt haben"? Kein Wort.

Wie gesagt: zu all dem hätte ich mir mehr Nachfrage und Hartnäckigkeit gewünscht. Ich kann's aus der Ferne nicht beurteilen, aber: Liest man nur das Interview, scheint es nicht so, als würde man sich sehr intensiv, sehr engagiert um die "lieben Kolleginnen und Kollegen aus Afghanistan" kümmern.

Disclaimer: Ich habe einige DEZA-Antworten, die mir im Kontext nicht relevant schienen, weggelassen. Das gesamte Interview lässt sich ja aber problemlos nachlesen.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Besten Dank für die Kritik, die ich gut nachvollziehen kann. Just die von Ihnen monierten drei Fragen haben wir einige Tage nach dem Interview nachgereicht, weil die ausgezeichnete Recherche von Kollege Dominic Wirth in den CH-Media-Publikationen erst nach unserem Gespräch mit Frau Danzi erschienen war. Sie wurden schriftlich beantwortet. Zwar haben wir einmal nachgehakt («was bedeutet das konkret?»), doch hat diese Ausgangslage das kritische Nachfragen an jener Stelle natürlich erschwert – und es Patricia Danzi und dem EDA erleichtert, sich herauszuwinden. Nichtsdestotrotz wollten wir sie mit dem mehr als fragwürdigen Umgang mit den afghanischen Mitarbeitern konfrontieren und beliessen die Passage deshalb im Interview. Beste Grüsse, Dennis Bühler

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Vielen Dank für das Interview! Um die Reformen wirklich nachvollziehen zu können, müsste man vielleicht wissen, wie es vor Cassis bzw. Burkhalter war – und wie diese frühere Form der «Entwicklungszusammenarbeit» evidenzbasiert ihren Ansprüchen gerecht geworden ist. So dass nicht der Eindruck eines simplen «Früher war alles besser!» entsteht.

Kleines Detail noch: In «Zur Person» steht:

Später war Danzi für das IKRK in Peru, im Kongo und in Angola tätig.

Nun stellt sich die Frage: War sie

  • im Kongobecken, dem Gebiet um den Fluss Kongo oder

  • in der Demokratischen Republik Kongo (früher Belgisch-Kongo) oder

  • in der Republik Kongo (früher Französisch-Kongo) oder

  • in der Angolanischen Exklave Cabinda (früher Portugiesisch-Kongo) tätig?

Eventuell müsste man die Angabe präzisieren.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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· editiert

Vielen Dank für die Ergänzung und die Frage. Zu Letzterer: Patricia Danzi war für das IKRK in der Demokratischen Republik Kongo tätig. Beste Grüsse, Dennis Bühler

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Einverstanden. Ich fand sowohl die Recherche als auch das Interview (auf beiden Seiten) sehr gut. Aber ohne Gegenüberstellung zu früher, ist ein Fazit schwierig.

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Es hinterlässt bei mir den Eindruck als seien Koffer und nicht Menschen gesetzesgerecht von Afghanistan in die Schweiz transportiert worden. Diese Menschen haben für uns gearbeitet und hätten einen Empfang und weiterführende humane Betreuung verdient. Aber vielleicht werden Menschen die zu uns ins Asyl kommen immer so behandelt. Es war immer schon so?!

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Tja... Cassis ist halt ein waschechter fdp-ler: "Was hab ich davon?" Ist die zugegeben gut verpackte ständig präsente Parole. Aber in einem punkt stimme ich Danzi absolut zu: das war schon immer so.
Was wäre "echte" Entwicklungshilfe? Prinzipiell alles, was diesen Ländern, den Opfern des europäischen und später amerikanischen Vormachtsstrebens, eine stärkere diplomatische Position geben würde. Alles andere ist nur eine weitere Form von Imperialismus, Hegemonie statt Kolonialismus, zumindest also weniger menschenverachtend aber grundlegend das Gleiche...

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