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"Mit politischen Kräften, wie Trump sie repräsentiert, sind politische Deals im Grundsatz nicht möglich. Sie wider­sprechen ihrer Strategie. Wir sollten unsere Lehren daraus ziehen."

Was sind die Lehren? Die Parallele zwischen Trumps Strategie und der SVP-Strategie liegt offen auf dem Tisch. Wir können im obigen Satz ein Wort austauschen:

"Mit politischen Kräften, wie die SVP sie repräsentiert, sind politische Deals im Grundsatz nicht möglich.

Politische Deals sind ein Kernelement demokratischer Entscheidungsfindung. Wer dazu nicht in der Lage ist, ist nicht demokratiefähig.

Die SVP ist aus historischen Gründen eine Regierungspartei. Die AfD ist das nicht. Deshalb kann in Deutschland eine Debatte über die Brandmauer geführt werden. Es gibt den mehrheitsfähigen Konsens, dass AfD und Demokratie inkompatibel sind. Die jüngsten Grossdemonstrationen gegen den Faschismus sind Ausdruck davon.

In der Schweiz bleibt es ruhig. Was es bedeutet, wenn die SVP weiterhin Regierungsmacht hat, wird womöglich in Hinterzimmern diskutiert. Dabei wäre es höchste Zeit, dass diese Frage in der breiten Öffentlichkeit ankommt. Auch die Schweizer Demokratie braucht eine Brandmauer gegen Rechts. Stattdessen macht sich die FDP als Sozius der SVP zum Brandbeschleuniger.

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Die politische Bewirtschaftung eines Problems kann nur erfolgreich sein, wenn etwas dran ist. Viele Menschen auf dieser Welt wenden sich ab von linken Ideen zu den rechten, nationalistischen. Das sieht man bei vielen Staaten und das hat damit zu tun, dass diese Menschen offenbar Angst vor Migration haben. Man kann nun sagen, diese Angst sei unbegründet und nicht objektiv. Aber sie ist da und wirkt dermassen stark, dass die zahlreichen rechtspopulistischen Staatsoberhäupter an der Macht bleiben können. Woran liegt es? Das liegt neben den Lügen und Verdrehungen der Rechtspopulisten auch daran, dass die Linken keine konkreten Lösungsvorschläge für die offenbar brennenden Probleme der breiten Bevölkerung hat. Welche konkreten Lösungsvorschlägen hören wir von Links?
Wie können wir schauen, dass die tatsächlich Verfolgten vorübergehend bei uns einen umsorgten Schutz erhalten und nach Wegfall der tödlichen Bedrohung wieder in ihr Heimatland reisen dürfen und dort am Aufbau mitarbeiten können?
Und wie können wir schauen, dass die Wirtschaftsflüchtlinge nur dann und in einer verkraftbaren integrationsfähigen Menge zu uns kommen, wenn wir sie auch ausbilden und einsetzen können und sonst strikt und erfolgreich in ihr Herkunftsland zurückgewiesen werden?
Wie können wir missbräuchliches Verhalten aufdecken und mit nachhaltiger Rückweisung bekämpfen?
Wir sollten nicht eine Willkommenskultur pflegen, die zahlreiche Wirtschaftsflüchtlinge anzieht und unsere Infrastruktur und Sozialwerke belasten. Aktuell haben Kantone und Gemeinden Probleme mit der Anzahl Asylsuchender. Weiter ist die Klimakrise nicht erfolgreich verkraftbar, wenn wir das Bevölkerungswachstum durch uneingeschränkte Migration anfeuern. Dass in anderen Ländern oft Korruption und Misswirtschaft vorherrschen, verbunden mit Überbevölkerung, Ausnutzung und Armut, können die nördlichen Länder der Welt nicht einfach ändern. Das müssen diese Länder schon selbst erledigen. Wir sehen das in der Geschichte bei jedem Versuch der «westlichen» Welt, die Demokratie in solchen Staaten aufzubauen: Klägliches Scheitern und eine Gegenbewegung zu anti-westlichen Werten.
Aus meiner Sicht wäre es an der Zeit, dass die linken Parteien konkrete und griffige Lösungsvorschläge erarbeiten, die eine nachhaltige und verkraftbare Migrationspolitik erlauben liesse und gleichzeitig verhindern, dass die grossen Massen an Wählerinnen und Wählern zu den rechtspopulistischen Parteien überlaufen. Mir wäre wichtig, dass dieser Rechtspopulismus begrenzt würde und die sozialen, grünen und linken Ideen mehr Zustimmung erhalten. Das geht nur mit vernünftiger Migrationspolitik. Auch von links. Integration für die, die bleiben dürfen/sollen und klare Regeln für die anderen.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Sie schauen das Problem vom falschen Ende her an.
Die Problembewirtschaftung der Rechten fängt bereits mit der Schaffung der Probleme an. Es sind nicht Linke, welche es befürworten, dass Unternehmen ältere Schweizer auf die Strasse stellen und billigere Ausländer einstellen können, ohne jede Repression fürchten zu müssen. Die Lösungen der Rechten richten sich denn auch ausschliesslich gegen die wenigen Prozent der Migration, welche mit Asyl zu tun haben.
Es ist eine Mär, dass Flüchtlinge unsere Infrastruktur belasten würden. Die werden derart schlecht behandelt, dass sie nur marginal am Leben hier teilnehmen können.
Was unsere Infrastruktur massiv belastet, sind die durch Steuerdumping angelockten internationalen Unternehmen und die Arbeitskräfte, welche ihre Hauptquartiere hier mitbringen. Das sind wohlhabende Leute, mit riesigen Ansprüchen, welche nicht selten aus ihrem Heimatland auch die Bediensteten mitschleppen, welche sie hier weiter wie Sklaven behandeln.
Dieses Steuerdumping kostet uns Normalos weit mehr, als die paar armseligen Flüchtlinge.
Nachzulesen hier: https://www.amnesty.ch/de/ueber-amn…ostenfrage

Im Gegenzug, das Problem mit dem weitverbreiteten Steuerbeschiss der Gutbetuchten: https://www.srf.ch/news/schweiz/sch…dem-fiskus

Sind sie immer noch der Meinung, dass die svp ein reales Problem bewirtschaftet, und nicht einfach aus einer Mücke einen Elefanten macht und dies mit einer teuren Propagandawalze unters Volk prügelt?

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Ja, ich bin immer noch der Meinung, dass wir hier bevölkerungsmässig zu schnell wachsen. Ich finde es schlecht, wenn unsere Gesellschaft darauf beruht, dass wir immer mehr und mehr werden. Jetzt halt mithilfe der Migration. Das kann nicht gut gehen. Wo glauben Sie denn, dass das hinführt in 200 oder 1000 Jahren? Es hat einfach zu viele Menschen hier.
Und ohne irgendwelche Artikel oder Statistiken zu konsultieren (die werden eh gedreht wie es dem Verfasser passt), muss ich in meinem beruflichen und privaten Umfeld nur objektiv herumschauen: Migrantinnen und Migranten überall. Das kommt nie gut, wenn wir so weitermachen und auch die Linken müssen da Lösungsvorschläge bringen. Bisher habe ich nur gelesen, dass man tolerant sein muss und die Leute in den Herkunftsländern nicht ausbeuten soll. Oder dass die Linken gar nichts zu sagen haben im Parlament. Ein Armutszeugnis: wo sind die Vorschläge, die die Ängste der Bevölkerung ernst nehmen? Unangenehm, sagen zu müssen: Du musst halt nun wieder nach Hause und dort zum Rechten schauen! Sowas wollen die Linken nie sagen. Und genau desshalb laufen viele hinüber zu den vermeintlich einfachen Lösungen der Rechtspopulisten.

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Historikerin
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Ihr erster Satz, Herr L., stimmt leider nicht. Es gibt viele Beispiele, wo Politiker erfolgreich Pseudoprobleme bewirtschaften und bewirtschaftet haben. Wo Sündenböcke herhalten mussten. Von der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung über die Judenverfolgung bis hin zu heutigen Verschwörungstheorien.
Inwiefern Migration heute also wirklich ein Problem ist und wo das nur vorgeschoben wird, sollte sorgfältig und getrennt betrachtet werden. Es brennt eben nicht zwangsläufig, nur weil eine Gruppe von Menschen "Feuer!" schreit.

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Ja, das stimmt.

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Konkrete Frage Herr L. Sie leben in Kolumbien. Die Gegend in der sie wohnen wird unbewohnbar. Es wird Kohle abgebaut. Sie wird gebraucht, damit die reichen Schweizer, welche nicht auf ein Windrad schauen wollen, im Winter Strom haben und nicht frieren müssen. Die Luft ist dreckig, die Flüsse vergiftet, ihr Land wird unbewirtschaftbar, ihre Kinder husten und sie sind krank. Ihrer Regierung ist das Geld aus dem Ausland lieber, als der Schutz Ihrer Lebensgrundlage. Was machen Sie nun Herr L.? Ich bin mir sicher, Sie würden zum Wirtschaftsflüchtling werden. Sie würden nämlich nun vor dieser Wirtschaft flüchten, welche Ihnen ihre Lebensgrundlage zerstört. Das ist die wahre Definition des Begriffes Wirtschaftsflüchtling.
Hier auf Kosten anderer Menschen ein gutes Leben führen und anderen Menschen die Teilhabe daran aufgrund ihres Geburtsortes zu verwehren, ist menschenverachtend und diskriminierend.

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Ich nehme an, das ist eine rhetorische Frage. Tatsächlich bin ich hart im nehmen und sehr konsequent und treu. Dank meiner Mutter und meinem Naturell. Ich würde in Kolumbien bleiben, mich um meine Familie kümmern und mich gegen die politischen Missstände wehren, Gruppen gründen oder beitreten, die diese Missstände beheben. Ich würde versuchen, die Korruption zu bekämpfen und den Umweltschutz in den Vordergrund zu stellen. Dann hätten die ausländischen Unternehmen mit der Ausbeutung keine Chance mehr. Natürlich würde ich mich erheblichen Gefahren aussetzen, da bin ich aber recht resistent: Je mehr Widerstand, desto mehr Rebellion. Ich gehe bei solchen Dingen so weit ich kann und würde den Tod riskieren.
Jedenfalls würde ich sicher nicht feige und egoistisch weggehen und mein Land und meine Leute im Stich lassen.
Natürlich ist das alles rein hypothetisch und vielleicht wäre ich dann auch feige genug alles stehen und liegen zu lassen, meine Grosseltern im Stich lassen und einfach probieren, in die USA auszuwandern.
Aber Sie, ja Sie anonymer Mensch, Sie würden den egoistischen Weg wählen, schon klar.

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M. L., Entschuldigung, aber da bin ich mit einigem gar nicht einverstanden. Wir leben in einem globalen Kapitalismus, welcher exakt so designt ist, dass wir im Norden sehr stark profitieren, auf dem Buckel des Südens. Das ist alles andere als einfach das Problem derjenigen Länder, die einen ökonomischen und politischen Erfolg selber irgendiwe nicht hinkriegen. Wir haben uns an einen Lebensstandard gewöhnt, der auf Ausbeutung anderer Menschen beruht ("imperiale Lebensweise"). Dass das sozial kein nachhaltiges Konzept ist, liegt auf der Hand und da nützt auch keine Symptombekämpfung à la Rechtspopulismus - und das wissen die Rechten Akteur:innen selber genauso (offenbar noch besser als "Linke"). Es geht den Rechten gar nicht drum diese "Probleme" wirklich zu lösen sondern sie nutzen bzw. bewirtschaften sie, um ganz eigene Ziele zu verfolgen, völlig unabhängig von konkreten Migrationsfragen. Wenn sie dann mal an die Macht kämen, würde die "imperiale Lebensweise" bleiben, inkl. Ausbeutung, einfach ergänzt durch offen rassistisch diskriminierende Aspekte, i.S.v. Entrechtung/Entmenschlichung, deutlich mehr als jetzt schon. Können wir so machen, denn weil wir ja die Privilegierten und Stärkeren sind, können wir die anderen unterdrücken, klein halten und für uns arbeiten lassen. Aber linke Politik wäre aus meiner Sicht völlig etwas anderes, zB: Menschheit als Community von vielen verschiedenen Individuen, die gerade aufgrund ihrer Diversität gleichberechtigt sind und sich gemeinsam um das Wohl und ein gutes Leben aller ihrer Mitglieder kümmern, ohne ökonomische Existenzangst für niemanden, ermöglicht aufgrund der auf unserem begrenzten Planeten trotzdem weit mehr als genug vorhandenen materiellen Ressourcen, kombiniert mit unserer Fähigkeit, richtig zu rechnen, vernünftig zu handeln, effizient zu organisieren und immer wieder das schöne Leben zu feiern. Aber eben, Machtmenschen kommen dann zu kurz, weil sie niemanden ausbeuten können.

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Dieses Farming stört mich. Es ist ja nicht so als hätten die Rechten "konkrete Vorschläge". Entweder ist es auf "Build the wall" Niveau oder versagt katastrophal wie Floridas Gesetz zu Migrationsarbeitys.

Plus es ist ja nicht so als käme die Angst aus dem Nichts, die wird ja explizit so erschaffen.

Ausserdem ist das Wort Wirtschaftsflüchtling echt negativ - als wäre es kein legitimer Grund vor Zerstörung und Leid zu fliehen nur weil irgendjemand diese in die Kategorie "Wirtschaft" packt. Ob jemand verhungert weil ein Feld abgebrannt ist, oder weil alles Essen "gewinnbringend" ins Ausland exportiert wird ist doch egal für die Person mit Hunger.

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Mathematiker
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Was ist, oder was sind "Migrationsaebeitys"? ein Vertipper? und was bitte ist das für ein Gesetz in Florida?

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Mensch
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„Die politische Bewirtschaftung eines Problems kann nur erfolgreich sein, wenn etwas dran ist.“ Wirklich? Dann „entnazifizieren“ die Russen gerade die Ukraine? Gemäss ihrer These haben also die Polen mit regulären Truppen den Sender Gleiwitz überfallen? Wollen sie noch mehr Beispiele hören?

Sie wünschen Vorschläge von links wie die Migrationsfrage gelöst werden kann. Offenbar ist ihnen nicht bewusst, dass beide Kammern des Parlaments stark bürgerlich geprägt sind. Es ist unwahrscheinlich, dass 1) die SVP ihr Lieblingswahlkampf-Thema verlieren will und 2) die FDP wieder zur liberalen und lösungsorientierten Partei wird. Vorschläge von links haben auch in Zukunft keine Chance, ausser über erfolgreiche Abstimmungen.

Veränderungen passieren pausenlos. So ist das Leben. Sie verunsichern natürlich, ganz besonders in konservativen Kreisen, die Veränderungen stets kritisch gegenüber stehen. Doch es ist eine Tatsache, dass noch nie so viele Menschen auf der Flucht waren. Die Gründe sind Kriege, die Folgen des Klimawandels und so weiter. „Leider“ sind wir aber Teil dieser Erde, auch wenn gewisse Kreise die Schweiz als eigenen Planeten verstehen und Rechtspopulisten wählen. Dabei haben diese noch nie ein Problem gelöst.

So lange wir Migration sprachlich verunglimpfen („Asylantenflut“), sie politisch missbrauchen und nur negatives sehen, wird sich nichts ändern. Alles hat zwei Seiten, eine negative und eine positive. Unsere Kultur ist nicht perfekt und wir können auch profitieren. Unsere Firma könnte den Betrieb ohne Migration längst einstellen und die AHV wäre ohne Beiträge von Ausländern noch mehr unter Druck. Wenn sie darüber nachdenken, fällt ihnen bestimmt auch ein positives Beispiel ein.

Mein Ansatz für Integration wären übrigens keine Ghettos, wie sie Frankreich geschaffen hat. Würde man auf 100 Bewohner vier bis fünf Migranten unterbringen, könnte das für beide Seiten zum Gewinn werden, wenn beide Seiten offen sind…

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Theologe
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Ich bin sehr für klare Regeln. Aber zunächst einmal für Konzerne und das, was sie rund um den Erdball und gerade in den „migrationsproduktiven“ Ländern anrichten. Damit wäre schon viel gewonnen.

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einverstanden. Aber nicht nur in der Schweiz sondern global.

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Die meisten Ihrer Vorschläge werden in der Schweiz bereits so umgesetzt. Die SVP schafft es jedoch, dass Einzelfälle, die es in demokratischen Institutionen immer geben wird, zu einem Massenproblem gemacht werden. Das Problem, dass z.B. an bestimmten Orten die Mietpreise für Wohnungen derart hoch sind, dass sich ein Normalverdiener das nicht leisten kann, hat nicht mit derselben Zuwanderung zu tun, welche die SVP als Massenproblem darstellt. Diese Menschen können sich die Mieten an diesen Orten gar nicht erst leisten. Es hat mit der Art von Zuwanderung zu tun, welche von der SVP und der FDP erwünscht ist.
Es gibt für rechtspopulistische Parteien heute keinen Anreiz, die Probleme mit der Zuwanderung ernsthaft und ehrlich anzugehen. Es ist viel einfacher diese Probleme zu bewirtschaften und damit Wählerstimmen zu gewinnen. Wie die linken Parteien dem entgegentreten sollen ist tatsächlich eine offene Frage und sollte ehrlich diskutiert werden. Da Menschen viel empfänglicher sind für Emotionen, statt für rationale Argumente, wird das ziemlich schwierig.

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Anonym 2, "Probleme" haben wir nicht "mit der Zuwanderung" sondern mit unserem ökonomischen Konkurrenzystem, welches jede:n Mitbewerber:in als potenzielle existenzielle Gefahr assoziiert. Zudem ist die Erzählung absurd, dass neue Mitbewohner:innen i.d.R. eine Belastung seien. Stattdessen sind Communities in jeder Hinsicht stärker und resilienter, je diverser sie sind (ab einer minimalen Grösse. Auch nach oben gibt es bestimmt eine nachhaltige Grössengrenze, aber diese wird die Menschheit niemals erreichen können). Leider sind halt auch unter den Zuwandernden viele äusserst konservative und profitsuchende Menschen - antuell wohl mehrheitlich, halt wie unter uns Einheimischen. Die Welt wird mit Zuwanderung nicht einfach von alleine besser. Das geht nur mit klarer und effektiver, eindeutig linker Politik.

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Danke, ich finde, Sie bringen das genau auf den Punkt. Rechts wird angeschlossen, links wird gutgeheissen. Ich kann das nicht empirisch belegen, doch lässt es mich manchmal ratlos, bisweilen leicht genervt zurück.

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Theologe
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Lese ich hier von Härte gegenüber Migrant:innen als Lösung? Etwa die gleich gute Idee wie Härte gegenüber Sozialhilfebezügerinnen oder Rentnern. Damit wird die Basis gleich reihenweise in die Arme der angeblich fürsorglicheren Populisten getrieben.
Ich glaube nicht, dass das Zeigen von Härte und Unmenschlichkeit auch nur eines der angeblichen Probleme auf Dauer löst. Fürsorglichkeit, Solidarität und Menschlichkeit wären Werte, die sich zukunftswillige Parteien zuoberst auf die Fahnen schreiben sollten. Dafür müssen wir kämpfen.
Wenn schon Härte, dann gegen rechts, nicht nach unten.

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Kritischer Leser
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Die Politik der Bewirtschaftung von Flüchtlingen und Asylsuchenden kennt auch Europa nur zu gut: Das machen all die rechten bis rechtsextrem-faschistoiden Parteien Europas ebenfalls, stützen sich dabei unter anderem auch auf Verschwörungserzählungen über einen "grossen Bevölkerungs-Austausch", in dem die Flüchtlinge die "weisse, christliche" Bevölkerung allmählich zur Minderheit machen. Wo der Artikel Binswangers zu kurz greift, ist bei den Gründen für die Einwanderung. Er nennt zwei davon: Den Krieg in der Ukraine, der manche Ukrainer wie Russen dazu veranlasst, über Mexiko in die USA einzuwandern. Als wichtiger erachtet Binswanger die Instabilität verschiedener lateinamerikanischer Länder.
Das ist richtig, greift aber zu kurz. Erstens haben die USA die lateinamerikanischen Länder seit ihrer Gründung als ihren Hinterhof betrachtet, haben systematisch eine eigenständige Entwicklung dieser Länder verhindert, indem sie ihnen nicht genehme Regierungen gestürzt und durch diktatorische ersetzt haben. Zweitens sind die USA als historisch grösster Emittent von Treibhausgasen für die Zunahme von Klimaflüchtlingen aus dem Süden mit verantwortlich. Und drittens leiden sämtliche Länder des Südens unter einer sich dauernd verschärfenden Krise der Ökonomie, die immer mehr Menschen in die Flucht treibt. Trump greift mit den Flüchtlingen also etwas auf, für das die USA ganz wesentlich mit verantwortlich zeichnen. Dass er zudem ausgeprägte Sympathien für "starke Männer" zeigt, ist etwas, das er mit den Möchtegern-Autokraten von Europa gemeinsam hat.
Insgesamt ist es das westliche System des Kapitalismus, das der Westen dem Rest mit Gewalt aufgezwungen hat, das in seiner Krise die grossenteils arm gebliebenen Länder des Südens noch viel stärker verheert als die Länder des Nordens. Die heutigen Klimakrisen, daraus resultierenden politischen Verwerfungen und Flüchtlingsströme sind ein blasser Vorschein von dem, was uns allen bei Beibehaltung dieses Systems droht. Da ist eine andauernde Selbstverstärkung der Krisen mit eingebaut. Längst sind diese Krisen ja auch bei uns angekommen. Sollte Trump wiedergewählt werden, kippen nicht nur die USA in den Faschismus, sondern Europa könnte ihm durchaus folgen. An beiden Fronten greifen die Rechten ganz bewusst die latente Fremdenfeindlichkeit auf, betreiben damit Symptombekämpfung, weil die wirkliche Ursache, die Krise des Kapitalismus, der in seinem Niedergang die Welt immer schneller verbrennt, seit Jahrzehnten verdrängt wird.

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(durch User zurückgezogen)
Mensch
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„Im Westen nichts Neues“ bin ich versucht zu sagen. Von DT erwarte ich nichts anderes mehr, ausser das er die Fehler nicht wiederholt, welche er bei seiner Präsidentschaft machte. Wird er wiedergewählt, wird seine Effizienz erschreckend sein, denn alle mit Verstand haben sich von ihm verabschiedet. Was bleibt sind seine Groupies. Sie werden ihn nicht mehr stoppen.

Was die effiziente Bewirtschaftung des Themas Einwanderung betrifft, hätte man dafür allerdings nicht gedanklich in die USA reisen müssen. Die SVP steht DT in nichts nach. Sie ist nicht bereit an umsetzbaren Lösungen mitzuarbeiten und hat damit von Wahlkampf zu Wahlkampf Erfolg. Ich würde mir wünschen, dass die Republik dieses dunkle Kapitel unserer eigenen Geschichte einmal beleuchtet, inklusive den Auswirkungen….

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Diesen Wunsch unterstütze ich sehr.

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wann gehen wir wegen der politik der svp auf die strasse?

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Leider lassen sich fast alle vernünftigen politischen Kräfte vom Thema Migration einschüchtern und von den Rechtspopulisten vor sich hertreiben. Man meint, man könnte den Populisten das Wasser abgraben, in dem man ihr Geschrei ernst nimmt und Massnahmen in ihrem Sinne beschließt. Nirgend funktioniert diese Strategie. Das Ergebnis ist, dass es weitere Wähler in die Arme dieser Populisten treibt, weil deren Geschrei damit Glaubwürdigkeit erhält und weil keine der beschlossenen Massnahmen eine Wirkung gegen die Migration entfaltet. Im Gegenteil sie vergrösseren sogar das Problem, in dem sie den Nutzen der Migration zerstören und Probleme schaffen die bei einer vernünftigen Migrationspolitik gar nicht bestehen würden. Gleichzetig schaffen sie auch noch die entsprechenden Bilder, welche wieder Wasser auf die Mühlen der Populisten sind. Wer hat einen Nutzen davon, wenn schwerbewaffnete Polizisten hinter einer Mauer armen Menschen gegenüber stehen? Und das Wettrennen, um die unmenschlicheren Massnahmen gegen Migranten, kann man gegen Trump und Co. (SVP, AfD,...) nie gewinnen. Sie werden immer noch eine Schippe darauf legen.
Es wäre Zeit die Diskussion umzudrehen und zur Realität zu stehen. Ist Migration überhaupt ein Problem? Nein, im Gegenteil, unsere überalternden, westlichen Gesellschaften sind dringend auf Migration angewiesen. Ohne Migration werden wir unseren Wohlstand verlieren. Wir brauchen Migration und zwar permanent. Die Folgen unserer geringeren Geburtenraten werden wir nur mit Migration abfedern können. Danken wir also den Menschen, welche ihre Heimat verlassen, dass sie dieses Opfer für uns bringen. Nehmen wir sie auf, sorgen wir dafür, dass sie schnell auf die eigenen Füsse kommen und damit helfen unseren Wohlstand zu erhalten und selbst ein gutes Leben haben. Generieren wir Bilder von erfolgreicher Migration, anstatt von Schlachten zwischen Schwerbewaffneten und armen Menschen. Das nimmt dem Thema Migration die von den Rechtspopulisten gewünschten Wirkung. Und es senkt auch die Zahl deren, welche sich auf den Weg machen, den dann können die Migranten wirklich Geld nach Hause senden, was dort die Entwicklung fördert.
Und dann können wir uns auf unsere wirklich Probleme konzentrieren. Und das alles überragende Problem heisst Erderhitzung. Die 1.5 Grad sind bereits überschritten.

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Sowohl in der USA als auch in Europa wird die Bekämpfung oder Erschwerung der Migration als Hauptmittel eingesetzt um Wähler zu gewinnen.
Das grosse Unrecht, das diese Tendenz zugrunde liegt ist immer noch zu wenig bewusst.
Mir wurde u.A. durch das Lesen von einigen Büchern ganz klar, dass die Westeuropäer ganze Kontinente durch Kolonisierung und Ausbeutung bleibend zerstört haben.
(Die Nordamerikaner sind ja grösstenteils ebenfalls Europäer von der Ursprung her.)

Ausgerechnet den bis aufs Blut Ausgebeuteten wird jetzt den Zugang zur Wohlstand verwehrt. Notabene eine „Wohlstand“ die einzig und allein durch Fron-und Sklavenarbeit möglich wurde.
Ich erlaube mir erneut auf zwei Bücher hinzuweisen die ich dank Republikfreunde kennenlernte:
Die offenen Adern Lateinamerikas von Eduardo Galeano. Peter Hammer Verlag
ISBN 978-3-7795-0271-5
Afrika und die Entstehung der Modernen Welt von Howard W. French. Klett-Cotta
ISBN 3608986677

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Und das "Nichtgönnen" dieses Wohlstandes bei den ehemaligen Kolonien, ist nicht nur bei den Rechten verankert, sondern klar bei der Mehrheit des Landes. Zu schwer tun wir uns auch auf gewissen Wohlstand zu verzichten bei Grünen Fragen, wenn klar ist, dass die Hungersnöte und andere Probleme erst bei den Kolonien ausbrechen werden, statt bei uns. Nicht umsonst haben wir für Frontex gestimmt und ganz Europa ist an den Blockaden gegen die Flüchtlinge interessiert.

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Die Demokraten haben immernoch nicht gelernt, dass sich die Republikaner nicht von rechts flankieren lassen. Stattdessen ist nun nicht nur das potenziell verfassungswidrige Migrationsgesetz gescheitert, sondern jetzt wurde auch all das Maga-Geschrei über eine offene Grenze legitimiert. Eine echte Lösung für amerikanische Asylsuchende und Sans-Papier ist nun noch ferner als zuvor. Das Ziel der Rechten ist also erreicht: Alle, auch die Linken reden nun von Migration und deren Verschärfung.

Ich mag aber das Aufzeigen der Bewirtschaftung von Problemen um sie politisch ausschlachten zu können statt zu lösen und wie das nicht nur ein Trump-Phänomen ist.

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Die Demokraten haben immernoch nicht gelernt, dass sich die Republikaner nicht von rechts flankieren lassen.

Das kann ich (fast) nicht glauben, die Dems sind ja nicht alle doof und bekommen das alles viel näher mit als wir hier drüben. Ich glaube, die Hoffnung ist, dass nun Ihr zweiter Satz verhindert wird: Das "wilde Maga-Geschrei über offene Grenzen" wird nun noch weniger legitim, weil Massnahmen ja aktiv verhindert wurden. Das rührt natürlich eingefleischte Trumpisten kein bisschen. Biden wird damit aber - hoffentlich - bei den Unentschlossenen und jenen, die v. a. wegen Migrationsfragen eher zu den Republikanern neigen, einen besseren Eindruck hinterlassen. Ob das gelingt, ob das durch das Geschrei durchdringt, hängt nicht zuletzt von den Medien ab, bzw. ob und wie sie darüber berichten.
(Edit: Tippfehler)

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Und bei den Linken hinterlässt Biden zunehmend einen fahlen Nachgeschmack. Rechtsextreme "Sorgen" werden legitimiert und es werden immer weiter rechte Gesetze erlassen um das Zelt zu erweitern, während linke Wählerstimmen für selbstverständlich angesehen werden. Hoffentlich geht das gut.

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Welche linken? Die Demokraten sind ja nicht links.

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Mit dieser Einstellung sowieso nicht, aber wenn linke Wähler nicht so scharf auf Biden sind, werden sie beschimpft sie würden Trump zum Sieg verhelfen. Das Zweiparteiensystem ist ein Fluch.

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Die Story ist etwas schief betrachtet und aufgeblaeht. Ich empfehle die Sendung von Jake Broe dazu. https://www.youtube.com/watch?v=bkDZNjWovXw auf english.
Verkuerzt... Schon seit 70 Jahren ist die Immigration ein Thema, bei Demokraten sowie bei Repulikanern. Es wurde immer etwas versprochen, aber nie etwas gemacht. Er meint dass die Amerikaner die Immigranten benoetigen, und die brauchbare Loesung waere die Arbeitgeber der Immigranten zu bestrafen. zB 1 Jahr fuer eine Nanny, und 10 Jahre fuer eine Pflueckertruppe, oder einer Truppe auf der Baustelle. So eine Loesung wuerde nie angenommen, weil alle, Demokraten und Replublikaner, profitieren. Die Illegalen haben keine Rechte, arbeiten daher zu beliebig schlechten Bedingungen, und wehren sich nicht.
Trump blockiert das Thema um es in den Medien zu halten, und es fuer seine Wahl zu bewirtschaften. Auch er wird keine Loesung bringen.
Und Nein, Russland wird keine ernste Gefahr, man sollte aber trotzdem etwas machen.

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R. T., genau, es muss über Ausländer:innen geschumpfen werden, damit sie schön dankbar bleiben wenn sie für fast keinen Lohn für uns arbeiten dürfen. Stellen Sie sich vor, wir würden die Zugewanderten für ihre Leistungen offen loben und sie schätzen - plötzlich würden sie teurer und unser Ausbeutungssystem wäre nicht mehr profitabel. Also: weiter über Ausländer:innen schimpfen, dann bleiben die Lebensmittelpreise und die Krankenkassenprämien schön angenehm tief und wir können dadurch mehrmals im Jahr in die Ferien fliegen, selbstverständlich CO2-kompensiert.

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Es ist eine wichtige Debatte die mittels Leser:innen- sorry Verleger:innen-Beiträgen läuft. Trolle sollen deshalb draussen bleiben. Es kann nicht angehen, dass anonyme Beiträge in der Republik in der Debatte geduldet werden. Die Republik ist ein Ort der Offenheit und Anonyme können hier - ohne ihr Gesicht zu verlieren - argumentieren und Schaden anrichten, auch wenn sie keine extremen Ansichten teilen oder gegen die Etikette verstossen.

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Guten Tag, M. H.. Es kann verschiedene Gründe geben, wieso sich eine Person anonym äussern möchte. Anonymität bedeutet nicht gleich "Troll" oder "Schaden" und "Trolle" gibt es auch unter Klarnamen.

Da dieses Thema immer wieder aufkommt, verweise ich Sie gerne auf folgenden Artikel.

Falls Ihnen anstössige Beiträge bei uns im Dialog auffallen (egal ob anonym oder nicht), können Sie uns diese melden. Sie können das über das Drei-Punkte-Menü oben rechts tun, unter "Moderation herbeirufen". Dann erhalten wir eine Meldung und schauen uns die Debatte nochmal genauer an.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

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