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Alles richtig im Artikel. Trotzdem kommen mir folgende Aspekte zu kurz:

Wenn auch in ärmeren Ländern die Ausbildung immer besser wird, ist es dann richtig, dass wir ihnen die besten Leute wegschnappen? Für mich ist das moderner Kolonialismus. Könnten sie die besten Leute halten, würde dort das Angebot auch steigen, weil diese guten Leute vielleicht Unternehmen gründen oder bestehenden zum Erfolg verhelfen.

Zu uns kommen nicht zu viele Ausländer, sondern zu viel Arbeit. Wir locken oder halten die entsprechenden Unternehmen mit Steuererleichterungen und anderen Vergünstigungen. Auch hier wird ausgeblendet, dass dies meist auf Kosten des Auslandes geschieht (wo diese Unternehmen dann ja keine Steuern mehr bezahlen). Das mag für Pflegekräfte nicht gelten, aber für viele andere Berufssparten.

Wenn die UBS in die Zukunft rechnet, geht sie wohl von einem weiteren Wirtschaftswachstum aus. Ein Teil des Arbeitskräftemangels geht deshalb auch auf eine Erwartungshaltung zurück und entspricht nicht einem tatsächlichen Mangel. Wir leben bereits in einer Überflussgesellschaft. Unser Wohlstand ist weltweit an der Spitze; und der damit verbundene Klimaimpakt eben auch. Die Klimaerwärmung bekommen wir nicht in den Griff, wenn wir diesen Widerspruch nicht thematisieren und Lösungen entwickeln.

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Selber Gedanke kommt mir auch immer wieder auf. Deutschland hat das demografische Problem eigentlich schon längst erkannt und wirbt in Südosteuropa sehr viel Fachkräfte an. Für Deutschland lohnt sich das, aber für das Herkunftsland eher nicht. Dazu habe ich eine interessante Doku auf Arte gesehen: Albaniens letzter Pfleger
Bei der Zuwanderung sind ja diejenigen mit einem höheren Bildunsgrad besonders beliebt. Ausgeblendet wird natürlich, dass die Kosten für die Ausbildung dieser Personen vom Herkunftsland bezahlt wurden und diese Kosten dann dort nicht wieder kompensiert werden, da diese Leute dann im Ausland sind. Für die SVP und FDP ist das natürlich ein gutes Geschäft. Keine Ausbildungskosten und „netto“ Wirtschaftswachtum. Leider sind wir beim Thema Zuwanderung noch nicht mal soweit, um das Thema aus mehreren Perspektiven anzusprechen. Verschiedene SP-Vertreter scheinen bei diesem Thema leider auch zu wenig schlagfertig zu sein und konzentrieren sich ausschliesslich darauf, die Angriffe der SVP „abzuwehren“.

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Ich kann Ihnen nur zustimmen.

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Lukas Häuptli
Leiter Politik & Recherche
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Besten Dank für Ihren Beitrag, Herr B. Ihr Hinweis ist wichtig. Die Frage ist, wie man Wachstum in ärmeren Ländern genau fördert? Ich glaube, dass dafür auch offene Grenzen und globale Migration unabdingbar sind.

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Ich denke wir sollten zuerst einmal aufhören auf Kosten dieser Länder zu leben.
Mein Eindruck ist, dass man auf diesem Auge blind zu sein. Auch im Klimalabor ist dies kaum ein Thema. Wir wollen immer die Welt retten und machen nicht Ordnung im eigenen Haus. Kaum jemand spricht davon, dass unser CO2 Abdruck zu über 50% im Ausland anfällt.
Ich kann Sie nur bitten die Aussagen von Herrn Bruda ernster zu nehmen.

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Es kommt auf die Regeln der offenen Grenzen an. Diese Regeln werden zu oft so angelegt, dass die ärmeren Ländern zu den Verlierern gehören.
Beispiel: In Europa subventionierte Lebensmittel zerstören die lokalen Märkte in Afrika und bewirken eine negative Handelsbilanz mit entsprechender Verschuldung ... die Liste liesse sich endlos fortsetzen.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Wachstum fördern in ärmeren Ländern? Oder nicht besser nachhaltige Lebensqualität?

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Evelyne Zürcher
Leserin
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Genau das! Ich habe die ganzen Kommentare durchgelesen, um ein Statement zu diesen Sachverhalten zu finden; Abziehen der Arbeitskräfte und ewiges Wirtschaftswachstum. Danke, dass Sie Beides so treffend ausdrücken.
Ab und zu wünschte ich mir, dass es statt der Kommentarfunktion einen Onlinecall gäbe, um sich in Echtzeit auszutauschen.

Edit: Satzzeichen

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Danke für Ihr Feedback!
Die schriftliche Diskussion hat allerdings den Vorteil, dass keine Gleichzeitigkeit notwendig ist. Für einen Onlinecall hätte ich jedenfalls keine Zeit gehabt. :-)

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Ich wünschte mir, dass etwas mehr Schreibenden bei der Republik in diese Richtung denken und schreiben wie es Herr B. beschreibt.

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Was im ausgezeichneten Beitrag zu kurz kommt: SVP und FDP und Mitte tun alles, um ausländische Investitionen in die Schweiz zu locken, mit Tiefsteuern und „Standortvorteilen“ d.h. Geschenken für Unternehmen usw. Genau damit fördern sie paradoxerweise die Nachfrage nach Arbeitskräften und den Druck auf die von ihnen so verteufelte Zuwanderung. Das ist so dumm wie verlogen.

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Genau das habe ich mir heute auch wieder gedacht, als ich über eine Rede von Heinz Tännler (Finanzdirektor Kanton Zug) am Treffen des "Crypto-Valleys" gestolpert bin. Dabei beschwerte er sich über das Abflachen des Pioniergeistes der Schweiz bezüglich Crypto, wobei er natürlich zunehmende Regulierung meinte. Aber man muss diesen Firmen ja unbedingt mit tiefen Steuern hofieren und sich dann über Zuwanderung beklagen. Ich wundere mich jedoch leider nicht mal mehr, weshalb knapp 30% der Schweizer:innen nichts an dieser Verlogenheit auszusetzen haben, sondern habe mich irgendwie damit abgefunden.

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Wir müssen uns nichts vormachen. Die FDP nimmt schon länger in Kauf, der eindeutig faschistisch geprägten Propaganda der SVP nichts mehr entgegenzusetzen. Dass gewisse Teile der Mitte, zwar noch etwas verblümt, aber dennoch im Kern ähnlich agieren, führt eben auch dazu, dass die Polarisierung zunimmt und so faschistisches Gedankengut in der gesellschaftlichen Mitte sich etabliert hat Letztendlich ist es dem Clan rund um die Blochers (zu dem auch gewisse FDP Vertreter gehören) eigentlich egal, mit welcher Ideologie deren unermesslicher Reichtum an Ende verteidigt wird. Eine "autoritäre Demokratie" wird in Kauf genommen, darum auch die ständigen Angriffe auf die Pressefreiheit und die "linke" SRG. Auch in diesem Artikel wird das Kind nicht beim Namen genannt. Zu sehr hat der "Nazikeulen" - Vorwurf die Runde gemacht. Da will man sich nicht mehr in die Nesseln setzen. Obwohl jeder und jede nachvollziehen kann, dass exakt nach Copy / Paste - Verfahren, wie damals in Nazi - Deutschland sich geschichtlich ein Ereignis in Eropa anbahnt, das man nur mit dem Begriff "Faschismus" am genausten beschreibt, wird dieser vermieden. Die hoffnungsvollen Thesen kann ich leider nicht nachvollziehen. Weil Brecht hat Recht. "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ Der Schweizer hat ja schon Angst, dass er im Begriff ist in Armut zu versinken, wenn er sich nur zweimal statt dreimal Ferien im Jahr leisten kann. Zudem wehe, wenn der IT - Experte aus Indien eine Merzedes Karosse chauffiert. Da platzen viele Eidgenossen vor Neid. Das gruusige Füdlibürgertum in CH ist bester Nährboden für die plumpe SVP Propaganda. Und bitte nicht vergessen, dass die SVP glänzendes Vorbild für die AfD ist, welche nun in DE als rechtsextrem eingestuft wurde Aber hierzulande pflegt man sogar mit Rechtsextremen einen freundlichen Umgang und das darf nicht sein.

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antiautoritärer Bossgegner
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Und wenn man andersrum denken würde? Was wäre mit den wenigen Arbeitskräften noch leistbar? Wofür braucht es Arbeit? Was müssen die arbeiten? Was wäre auch durch freiwillige, nachbarschaftliche, verwandtschaftliche Netzwerke ausserhalb von Lohnarbeit leistbar? Werden Synergien in den Modellen schon mitgerechnet? Was brauchen wir an Produkten, Dienstleistungen und Care-Arbeit tatsächlich? Müssen wir uns alle überlegen, unsere dementen Grossmütter kostengünstig nach Osteuropa auszulagern, wie es Begüterte schon tun? Oder nehmen wir bestimmte Leistungen wieder weg vom Markt? Wie hohe Zeitpensen müssen geleistet werden? Wie machen wir das Ganze klima-, biodiversitäts- und sozialverträglich?

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Mit einer Ressourcen- und einer Finanztransaktionslenkungsabgabe.

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Lukas Häuptli
Leiter Politik & Recherche
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Spannend! Danke für Ihren Beitrag!

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Multifunktional
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Wow, so ein wichtiger Bericht! Wieder einmal hat die Republik bewiesen, warum es sie braucht. Jetzt bleibt nur die Frage, wie man diese Tatsachen, die nicht dem geläufigen Weltbild entsprechen, in den gesellschaftlichen Fokus rückt. Wo bleiben die anderen Medien, wo die Politiker, die sich getrauen, dem Tsunami der SVP-Propaganda etwas entgegenzusetzen? Zumindest im direkten Dialog mit anderen Menschen haben wir nun dank diesem Artikel viele Argumente dazu parat. Danke.

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Ist halt mit der SVP wie immer: Nicht die Lösung suchen , sondern das Problem brauchen.

Übrigens super Artikel. Bravo.

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Und das Problem noch verschärfen und dann anderen die Schuld daran geben.

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Mich beelendet diese SVP-Aussage 'Es kommen zu viele und es kommen die Falschen". Wie kann ein Mensch falsch sein? Diese Einteilung in richtig (bringt uns noch mehr Wohlstand) und falsch (wird vermutlich Kosten verursachen) ist einfach nur menschenverachtend und erbärmlich.

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Nun, wir moechten Netto-Steuerzahler. Keine Subventionsbezueger. Die SVP moechte die Subventionen fuer sich resp ihre Klienteel.

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Ich danke Herrn Häuptli für diesen sehr instruktiven und übersichtlichen Beitrag. Auch viele der Kommentare finde ich sehr anregend.
Ich denke, es ist wichtig, dass die Problematik der Wachstumsidee, die unser ganzes Finanz- und Wirtschaftsleben, überhaupt das Denken und Handeln von uns allen mehr oder weniger prägt, in einigen Kommentaren angesprochen wird. Solche Glaubenssätze müssen dringend in Frage gestellt werden.
Andererseits ist die demografische Entwicklung ein Fakt. Die Automatisierung und Digitalisierung wird längst nicht alle Probleme lösen. Zum Glück, meine ich, werden Menschen immer auf Menschen angewiesen sein. Das Problem fehlender Arbeitskräfte ist erkannt. Es müsste dringend jetzt gehandelt werden und nicht, wenn es zu spät ist. Unter den Flüchtlingen, in welchem Status auch immer sie sind, gibt es viele junge Menschen, die arbeiten möchten und einen wichtigen Beitrag an unsere Gesellschaft leisten könnten. Das braucht ein Umdenken in unserer Gesellschaft, die vermehrte Bereitstellung von Mitteln zur Integration und den Abbau sinnloser (und oft auch unmenschlicher) administrativer Hürden.
Leider ist pragmatisches und vorausschauendes Handeln keine Stärke unserer PolitikerInnen.

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Das sehe ich genauso. Es ist schlimm, was aus Gründen von Propaganda und Engstirnigkeit an Potenzial verschenkt wird. Die Menschen, die es trotz aller Widrigkeiten hierher schaffen, haben bestimmt ein hohes Durchhaltevermögen und könnten mit entsprechender Unterstützung in den Arbeitsmarkt integriert werden - was ziemlich sicher auch die Integration in die Gesellschaft erleichtern würde. Gleichzeitig würden die Kosten für Unterbringung und Bewachung sinken, ebenso wie vermutlich Kleinkriminalität aus Langeweile und Perspektivlosigkeit. Und vielleicht würde man sich sogar auf dem Land daran gewöhnen, dass Menschen, die anders aussehen nicht unbedingt gefährlich sind.

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Kritischer Leser
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Vieles in diesem Artikel geht nicht auf: Laut dem im Artikel genannten Migrationsforscher Düvell fehlen in Europa 5 Mio Arbeitskräfte. Gleichzeitig weist die EU 12.9 Mio Arbeitslose aus (und das sind offizielle Zahlen; die wirklichen liegen höher, was die meisten Regierungen tunlichst verschleiern, weil sich das nun mal nicht so gut macht). Die demographische Lücke, d.h. die Überalterung, ist eine Sache; Die tatsächliche Entwicklung des "Arbeitsmarktes" eine ganz andere. Wenn ich in dem Artikel lese, dass die "Arbeitskräfte in zahlreichen Ländern in Europa, Amerika und Asien ausgehen", dann reibe ich mir die Augen. Wie war das doch gleich mit dem äusserst mühsamen Arbeitseinstieg von Jungen im Süden Europas und in Frankreich? Und wie war das doch gleich mit dem Planeten der Slums, in dem eine Milliarde Menschen vor sich hin vegetieren? (Es könnten durchaus auch sehr viel mehr sein). Wie war das doch gleich mit all den Ländern, die keine Arbeitslosen ausweisen, weil das angesichts kaum vorhandener Arbeitsplätze in der offiziellen Wirtschaft schlicht keinen Sinn macht?
Wie war das doch gleich mit der Verdrängung von gut bezahlten Arbeitskräften durch immer leistungsfähigere, computerisierte Maschinen? Und wie war das doch gleich mit der Auslagerung von arbeitsintensiver Industrie in Billiglohnländer, in denen Umweltschutzvorgaben straflos ignoriert werden können? Wie war das doch gleich mit dem Rostgürtel in den USA, wo mit zugegangenen Betrieben die Existenzgrundlage ganzer Städte weggefallen ist (Suchen Sie im Internet nach Detroit, Youngstown (Ohio) oder ähnlichen Städten), wo es für Abermillionen von Menschen nur noch Billiglohnjobs gibt, aber von gewissen Leuten dieselbe Leier von fehlenden Arbeitskräften gesungen wird? Und wie war das doch gleich mit der Erkenntnis, dass unser Wirtschaftssystem nicht zukunftstauglich ist?
Und wie war das doch gleich mit der Arbeitslosigkeit der Schweiz, demographische Lücke hin oder her? Angeblich beträgt sie (behördlicherweise frisierte) 2%. Es könnten aber, nach einer anderen Statistik auch 3.9% sein (und auch die sind frisiert). Und versuchen Sie einmal, mit über 50 oder gar über 60 eine Stelle zu finden. Oder wenn Sie eine auf dem Arbeitsmarkt nicht nachgefragte Universitätsausbildung haben.
Ich habe vor ein paar Tagen in einem anderen Kommentar geschrieben, dass die Republik in der Regel so systemkonform sei, dass die Frage nach dem System kaum je auftaucht. Der vorliegende Artikel ist ein Beleg mehr für diese Behauptung, wenn es denn einen brauchte. Kritik ist gut, und Kritik an der Ausländer-Hetze und dem Fremdenhass der SVP dringend notwendig, aber wenn schon, dann müsste sie tiefer ansetzen, wofür Herr Häuptli offensichtlich die Begriffe fehlen.

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Ich schliesse mich dem Kommentar von U. B. vollumfänglich an. Der Fehler liegt am System. Nur dort kann eine sinnvolle Lösung gefunden werden. Anstatt ständig noch mehr Firmen und damit Arbeit in die Schweiz zu holen, sollten wir bestrebt sein die Arbeitsplätze dort zu schaffen wo es Menschen hat, die auf Arbeit warten. In Frankreich, Spanien, Griechenland oder Italien finden gut ausgebildete junge Leute keine Stelle. Vielleicht würde das dort investierte Kapital weniger Ertrag einbringen als in der Schweiz, aber dafür müsste allenfalls ein Fonds geschaffen werden, welcher die Risiken abdeckt. Das nötige Geld dafür wäre zu beschaffen, indem die Schweiz die kürzlich beschlossenen Steuererhöhungen für Grosskonzerne dafür verwendet, anstatt sie durch "verbesserte Standortbedingungen" diesen Firmen verdeckt zurückzuerstatten.
Damit wäre die Zuwanderung schon erheblich vermindert, aber das Problem der wirklich fehlenden Arbeitskräfte weiterhin ungelöst. Hier könnte eine finanzielle Umverteilung helfen. Unproduktive Verwaltungs- und Bürojobs werden zum gesetzlichen Mindestlohn vergeben, alle wirklich benötigten Arbeiten werden dafür anständig bezahlt, was sich in einer mindestens fünfzigprozentigen Lohnerhöhung niederschlagen müsste. Vermutlich kämen dann zahlreiche Ehemalige in ihren erlernten Beruf zurück und es wäre für junge Leute attraktiv, solche Berufe zu wählen.

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Kritischer Leser
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· editiert

Danke für die Unterstützung. Allerdings bin ich nicht im geringsten daran interessiert, irgendwo neue Arbeitsplätze zu schaffen. Sondern ganz im Gegenteil daran, die Arbeitsgesellschaft abzuschaffen, die Arbeit in Geld umwandelt. Übrigens ist der Kapitalismus längst in diese Richtung unterwegs: Einerseits schafft nur Arbeit Wert, anderseits treibt die Konkurrenz die Betriebe dazu, immer mehr Arbeit durch Maschinen zu ersetzen, die in kritischer Sicht, anders als in ökonomischer, keinerlei Mehrwert schaffen und ausserdem jede Menge Energie verbrauchen. Wie es Robert Kurz, der Autor des "Schwarzbuch Kapitalismus" in einem Vortrag ausdrückte: Die Veranstaltung hat einen Kolbenfresser, und zerstört darüber hinaus unsere Umwelt. Wir sollten uns also dringend etwas anderes, besseres einfallen lassen, aber nach 400 Jahren Kapitalismus gibt es, neben all den zahllosen Opfern dieser Wirtschaftsordnung, viele reiche und mächtige Leute, die wild entschlossen sind, das System mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Der moderne Staat ist übrigens kaum mehr als die notwendige Gesellschaftsklammer und der Betreiber der nötigen Infrastruktur für eine Gesellschaftsordnung, die nur und ausschliesslich Privatinteressen prämiert. Und natürlich ist er auch eine Schutzveranstaltung für den Kapitalismus und die kapitalistische Elite (das ist mit Schutz des Privateigentums gemeint!); Dafür haben wir eine Armee!

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Oder wenn Sie eine auf dem Arbeitsmarkt nicht nachgefragte Universitätsausbildung haben.

Hier ist aber ein Stück weit jeder selbst verantwortlich. Wenn ich Kunst studiere, brauche ich mich nachher nicht zu beschweren, dass es zu wenig Jobs in dem Bereich gibt. Ausserdem ist lebenslanges Lernen ein Thema - man kann also die Branche wechseln. Fort- und Umbildungen könnten aber sicherlich von der Öffentlichkeit noch mehr gefördert werden.

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Martin Hafen
Präventionsfachmann, Soziologe
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· editiert

Liegt es in der Verantwortung Einzelner, wenn zahllose "Bullshit-Jobs" ( so der weiter unten bereitserwähnte David Graeber) in Marketing, Werbung, Controlling etc. pp. als wertvoller und wichtiger eingestuft werden, als eine künstlerische Tätigkeit? Obwohl diese Jobs für die Gesellschaft keinerlei Mehrwert erbringen ausser das BIP in die Höhe zu treiben und ein paar reiche Aktionär:innen noch reicher zu machen.

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Kritischer Leser
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Tut mir leid, aber ich und meinesgleichen sind nun mal nur an solchen Aktivitäten interessiert, die kein Geld bringen. Darunter nicht zuletzt an der Abschaffung des Kapitalismus; bevor er uns abschafft. Was für eine armselige Vorstellung, lebenslang zu lernen, bloss um im Hamsterrad der Arbeitsgesellschaft noch ein paar Runden mehr drehen zu dürfen. Aber chacun à son dégoût!

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Bleibt die Frage, was die Bürgerlichen antreibt in den Medien ihren Blödsinn zu verbreiten. Die Voraussagen "Ausländer" werden das entscheidende Wahlthema sein?
Der Wille zu gewinnen, dazu bewusst Fakten unterschlagend? Die Klagen der Einheimischen an von Tourismus ausgebeuteten Orten, sie hätten keinen Platz mehr? Ich wünsche all den bürgerlichen Meinungsmachern und Parteibonzen schweizerische Coiffeusen, Verkäufer, Aerzte, Köchinnen, Strassenarbeiter etc etc..... Vielleicht sollten all die schweizerischen Ausländer:innen mal einen Tag lang streiken, im ganzen Land.

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Genau daran habe ich schon oft gedacht. Die "falschen" Ausländer sollten mal zwei drei Tage ihre Arbeit niederlegen. Dann wäre dieses Wahlkampfthema aber gegessen.

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Software Entwickler
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Mir fehlt da etwas der Blick in die Herkunftsländer. Die vielen Einwanderer fehlen auch in den Heimatländern, und dadurch reissen wir zum Teil riesige Löcher in deren Gesellschaft, gerade solche Löcher welche wir bei uns füllen möchten. Ich möchte keine 0 Veränderungs-Politik propagieren aber eine extensive Expansionspolitik der Schweiz ist nicht folgenlos. Stellt euch eine Schweiz vor in der die wenigen Ärzte noch abwandern, das wäre extra hart.

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Senftube
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Natürlich ist die Politik der SVP schizophren (Zuwanderung wird beständig wirtschaftspolitisch gefördert und dann werden die Folgen der eigenen Politik bearbeitet - ob das „cognitive dissonance“, also Dummheit, oder Strategie ist, bleibt die einzige Frage) - aber ich bin auch von diesem Artikel enttäuscht. Die zunehmende Automatisierung wird genannt - aber nicht eine entscheidende Folge: Wir verschwenden mittlerweile massenhaft Arbeitskraft für eigentlich nüchtern betrachtet Sinnloses, das nur noch in diesem absurden wachstumsorientierten System Wohlstand generiert. Eigentlich aber schafft weder das Verschieben von imaginären Werten (Finanzbranche) noch ein Heer von „Influencern“ mehr konkreten Wohlstand (Nahrung, Wohnraum - Freizeit!). Es wäre an der Zeit, über dieses System, in dem, weil alle arbeiten sollen, massenhaft Arbeitskraft sinnlos verpufft, hinauszudenken. Natürlich nicht national, sondern global - was das selbstverständlich sehr schwierig macht. Aber es ist doch absurd, wie wir die Automatisierung nutzen: Statt weniger arbeiten (und zerstören) wir mehr. Die Demographie allein erklärt das nicht.

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Mathematiker
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Gratulation! Sie haben das Problem erkannt, das David Graeber als Bullshit-Jobs beschrieben hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs

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(durch User zurückgezogen)

Darf ich fragen, wieso Sie den Kommentar wieder zu löschen gedenken? Ich finde, er enthält spannende Gedanken und ist es als solcher auch Wert, erhalten zu bleiben. Da Sie es hier anonym gepostet haben, wird es für Sie auch keine Konsequenzen haben, wenn das jemand liest.

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(durch User zurückgezogen)

Wenn unser System nur mit endlosem Bevölkerungswachstum funktioniert, dann ist es ungeeignet.

  1. Das Rentensystem funktioniert mit dem Prinzip, dass mehr Leute einzahlen als beziehen. Dass das auf lange Sicht nicht funktionieren kann, sollte eigentlich jedem klar sein. Und wir können nicht plötzlich 50% des Lohnes für die AHV abzwacken, das geht nicht. Das heisst, die Finanzierung der AHV müsste sowieso angepasst werden. Jetzt viele Ausländer reinzuholen, um dieses Problem zu lösen, verschiebt es nur ein paar Jahrzehnte nach hinten.

  2. Im Artikel wird es als populistisch geframed, aber es ist nun mal eine Tatsache: die Schweiz ist relativ klein. Herr R. hat das bezüglich der Naherholungsgebiete schön aufgezeigt. Klar ist "Dichtestress" reisserisch, aber es wollen nun mal viele nicht in verdichteten Blöcken wohnen, nur um dann in überfüllten ÖV oder verstopften Strassen zu ihrer Arbeit oder Freizeitbeschäftigung zu kommen. Fläche ist - in der Schweiz - deshalb auch als "rares Gut" zu betrachten.

  3. Wenn jetzt die Zuwanderung vermehrt aus Nicht-Europäischen Staaten kommen wird, werden sich die kulturellen Verschiedenheiten und die Spannungen noch mehr verstärken. Politisch wird das von der breiten Menge nicht diskutiert, von der SVP nur polemisch. Aber es stimmt schon: An Schulen gibt es viele Konflikte deswegen, genauso auch in den Quartieren oder im Gesundheitssystem. Man mag ja multi-kulti schön und erstrebenswert finden, aber das entbindet einen nicht davon, die Probleme, die daraus entstehen, als solche anzuerkennen und Lösungen vorzuschlagen.

  4. Wieso soll es immer mehr Arbeitskräfte benötigen? Wo es früher 10 Kassierer im Migros hatte, steht heute ein Mitarbeiter und überwacht 10 Selbstbedienungskassen. Der Gütertransport wird mit Cargo sous Terrain in gewissen Bereichen automatisiert. Die Produktivität pro Person steigt seit Jahrzehnten. Und ob es wirklich sinnvoll ist, von jeder Behörde 26 Stück in so einem kleinen Land zu haben, ist auch fraglich. Dort bestünde sicher auch eine Möglichkeit, Personal einzusparen. Das sind politische Probleme, die die Politiker halt einfach mal angehen müssen. Dafür wurden sie gewählt.

  5. Es ist unglaublich ungerecht, wenn wir anderen Ländern einfach ihre Fachkräfte abziehen. Wir haben es verschlafen, genügend Ärzte etc. auszubilden, und "beheben" dann das Problem auf Kosten anderer, ärmerer Länder. Dass dieses Vorgehen von der politisch linken Seite so goutiert, ja gar befürwortet wird, erstaunt mich jedes Mal wieder.

Ich bin der Meinung, dass wir unsere hausgemachten Probleme auch selber lösen müssen. Ja, das wird uns vermutlich nicht überall gelingen. Aber dann müssen wir die negativen Konsequenzen halt auch selber tragen.

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Danke für diesen Beitrag.
Ich wünschte mir die Republik würde auf dieser Basis einen Dialog auslösen.

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Vielen Dank für diese Einordnung.
Für mich steht dieses ,,Arbeitsplätze schaffen“, ,,wir müssen (steuerlich) attraktiv bleiben und Firmen- (noch lieber R. Konzerne) ins Land holen“ schon länger in einem Widerspruch zu den genannten Slogans im Bericht. Müssten wir unterdessen nicht für jeden Stellenabbau dankbar sein? Müssten wir, wenn morgen in Zürich Google seine Koffer packt, nicht jubeln, weil auf einen Schlag 5000 Wohnungen frei werden und die Preise sinken?
Stattdessen finanzieren wir Grosskonzerne und schimpfen dann über die Ausländer, die die geschaffenen Stellen besetzen. Aber das ist genau die Kunst der Rechtspopulisten.

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Ich bin mit Ihnen einverstanden, aber möchte noch anmerken, dass ich die Zahl der Ausländer, die wegen Firmen wie Google in die Schweiz ziehen, für überschätzt halte. Soviel ich weiss, arbeiten bei Google Schweiz gerade mal 5'000 Personen. Im Vergleich zu den jährlichen 66'000 Zuwanderern sind das ja nicht gerade viel, und Google ist das Paradebeispiel einer "angelockten" Firma, das immer wieder genannt wird.

Ich vermute, die meisten Zuwanderer sind daher Ärzte, Pfleger, Lehrer, Informatiker. Leute, die von uns gebraucht werden, weil wir zu wenige haben.

Leider habe ich dazu keine genaueren Daten. Wäre daran interessiert, falls Sie mehr wissen.

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Berechtigter Einwand, aber es sind 5000 sehr gut Verdienende, die überdurchschnittliche Kaufkraft haben und somit den Preisdruck nach oben anheizen.

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Die SVP-Ideo-logen glauben doch selber nicht, was sie propagieren. Ihre Strategie basiert auf der Spekulation, möglichst viele Stimmen an die Urne zu locken. Denn nicht
Wahrheit, sondern MEHRHEIT entscheidet!
Es geht um die Stimmen-Mehrheit für ihre
Mannen & Frowen. Folglich zählt nicht, was sie selber für wahr halten. Sondern es wiegen die VORURTEILE der breiten 'Masse': d.h. die SVP handelt pragmatisch & verlogen, indem
sie Ängste schürt und die Eingeschüchterten bedient...Diese weibeln dankbar an die Urne und legen Stimmzettel ein für die SVP. Egal wofür - aber stets für ihre 'RETTER'.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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· editiert

Es erstaunt schon, wie der Autor Zuwanderung als reines "Verteilproblem" verharmlost, wenn es sich in Wirklichkeit um einen ökologischen Wahnsinn handelt, in einem kleinen Land so viele Menschen anzusiedeln.

Die SVP erhöht mit ihrer Politik, mit billigen Steuern ausländische Firmen anzulocken, den Arbeits- und Infrastrukturbedarf, während sie mit einer ausländerfeindlichen anti-Zuwanderungsrethorik Stimmung macht, und somit als Problembewirtschafterin Teil des Problems ist, statt Teil der Lösung.

Der Linken wiederum fällt nichts besseres ein, als einfach den Gegenpol zur SVP einzunehmen, mit dem dümmlichen Argument, Zuwanderung sei an sich gar kein Problem. Damit werden auch sie zu Problembewirtschaftern, die sich opportunistisch damit zufrieden geben, dem Problem einfach noch etwas aus dem Parteiprogramm (mehr Umverteilung) abzugewinnen, und damit hat sich's dann. Und auch die Grünen werfen die Ökologie über Bord, wenn sie auf der linken Seite das Lied des problemlosen "verdichteten Wohnens" etc. mitsingen.

Das Problem einer nicht nachhaltigen Wachstums- und Zuwanderungspolitik wird nicht dadurch gelöst, dass die Parteien einfach ihre alten Gärtchen mit noch etwas mehr Dünger hegen. Eine wirklich konkrete, problemorientierte und umfassende Politik zur Lösung des Problems scheint sich niemand ins Parteiprogramm schreiben zu wollen.
Edit, u.a. auf Grund der Kommentare: Dass solche umfassende Lösungsansätze nicht aus dem Boden gestampft werden können, ist mir auch klar. Es geht hier aber eben darum, dass solange eine Verdrängungs- oder gar Verleugnungspolitik dominiert, auch der politische Wille fehlen wird, das Parteiprogram auf einen lösungsorientierten Kurs zu bringen.

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Mathematiker
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Wie geht denn so eine „wirklich konkrete, problemorientierte und umfassende Politik zur Lösung des Problems“ Ihrer Meinung nach?

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Viele kleine Schritte. Angefangen dabei, nicht unnötigerweise Firmen anzuziehen, die mit dem Infrastrukturbedarf, den die Einwanderung mit sich bringt, die zusätzliche Arbeitskraft wieder neutralisieren (bzw. nur ein absolutes, aber kein pro Kopf Wachstum bringen). Und Ausbildung unserer Fachkräfte im eigenen Land, statt sie anderen Ländern wegzunehmen. Die Baby-Boomer Welle als solche flacht ja nach ihrem Peak wieder ab, also ist das Finanzierungsproblem eigentlich kleiner als dargestellt, weil es sich, im Rahmen einer vernünftigen Wachstumspolitik, um eine Übergangsproblem hat. Ein Übergang, in dem der Staat halt vorübergehende mehr Schulden macht, wie er das für die Rettung des Finanzplatzes oder in einer Pandemie ja auch bereit ist zu tun. Vorübergehende Schulden sind solange kein Problem, wie dahinter eine langfristige nachhaltige Politik steht.

Aber damit kratze ich natürlich nur an der Oberfläche. Es braucht letztendlich neue ökonomische Modelle, wie die der Circular Economy. Ich behaupte nicht, DIE Lösung zu haben, bin aber brüskiert darüber, wie wenig sich die Parteien anstrengen, über den eigenen Gartenhag hinweg nach Lösungen zu suchen.
Auch Teil-Lösungsansätze, aus denen immerhin hervorgehen würde, dass man das Problem nicht als "Ausländerproblem" oder "Umverteilungsproblem" klein redet, würden mich optimistischer stimmen.

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Der Linken wiederum fällt nichts besseres ein, als einfach den Gegenpol zur SVP einzunehmen, mit dem dümmlichen Argument, Zuwanderung sei an sich gar kein Problem.

Da stimme ich Ihnen zu. Auch überlässt man damit dieses Thema einfach der politischen Rechten statt dass man eine sinnvolle Debatte darüber führt, wieviel und welche Art von Wachstum gut für das Land ist.

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Es erstaunt schon, wie der Autor Zuwanderung als reines "Verteilproblem" verharmlost, wenn es sich in Wirklichkeit um einen ökologischen Wahnsinn handelt, in einem kleinen Land so viele Menschen anzusiedeln.

Erinnern irgendwie an Ecopop, Ihre Worte. Können Sie ausführen, worauf Sie sich mit "ökologischem Wahnsinn" genau beziehen?

Das Problem einer nicht nachhaltigen Wachstums- und Zuwanderungspolitik wird nicht dadurch gelöst, dass die Parteien einfach ihre alten Gärtchen mit noch etwas mehr Dünger hegen. Eine wirklich konkrete, problemorientierte und umfassende Politik zur Lösung des Problems scheint sich niemand ins Parteiprogramm schreiben zu wollen.

Das sind jetzt aber auch sehr inhaltsleere Floskeln. Wie sähe eine solche "wirklich konkrete, problemorientierte und umfassende Politik" Ihrer Meinung nach denn aus?

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Der "Okologischer Wahnisnn" besteht darin, immer weiter über das hinauszuwachsen, was das eigene Ökosystem hergibt, und dies mit wachsendem Import zu kompensieren, während die Belastung des eigenen Ökosystems über die Belastungsgrenze zunimmt, mit Problemen wie Grundwasserbelastung und abnehmender Biodiversität, wobei letztere eine ganze Reihe an negativen Auswirkungen hat, nicht zuletzt eine Erhöhung der Frequenz an "Emerging Diseases", also neuen Krankheitserregern mit Epidemiepotential. Für eine ausführlichere Beschreibung der Zusammenhänge empfehle ich ein Ökologie Lehrbuch, wie zum Beispiel dieses.

Zur Lösungspolitik: Ich weiss es nicht besser, bin aber frustriert darüber, dass die politische Energie in die Verdrängung des Problems geht, statt in das Erarbeiten von Lösungsansätzen. Etwas konkreter: siehe meine untenstehende Antwort an Herrn A.

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als Teilnehmende
·
· editiert

Ich gehöre auch zu den Babyboomern. Das gehört auch zum heutigen Thema. Durch die Jahre des Wachstums und des Wohlstandes sind wir sehr verwöhnt. Nun bin ich pensioniert. Wir müssen lernen auf einen gewissen Wohlstand zu verzichten. Auch Wohlstand, der uns die Migration eben auch bringt. Ich habe mich schon mehrmals gefragt, dies auch mit Gleichaltrigen diskutiert, wie alt wir denn werden wollen. Sind wir bereit, jüngeren Menschen von nah und fern unseren Platz abzutreten? In diversen Bereichen. Sind wir bereit z.B. auf Spitzenmedizin, Nahrungsergänzungsmittel, Selbstoptimierung und anderes mehr zu verzichten? Sind wir bereit miteinander zu teilen, auch ausserhalb der eigenen 4 Wände?
Das heisst auch, dass man sich mit schwierigen ethischen Gedanken auseinander setzen muss. Will ich um jeden Preis am Leben bleiben, egal was es die Allgemeinheit kostet, egal ob ich zusammengeschraubt bin, kaum mehr Zähne im Mund habe und das Gehen mit täglichen Schmerzen mir Mühe bereitet, mein Gedächtnis, das Augenlicht das Gehör schwindet usw., die innere Leere des Alleinseins weh tut...usw.
Ich spreche von hochbetagten und unheibar kranken Menschen, welchen ich in Altersheimen oder zuhause begegne und die auf den Tod warten.
Wenn ich das nicht will, muss ich verzichten und bereit sein für einen früheren Tod. Mein Platz wird frei für einen emigrierten Menschen.
Ich weiss, dass ich Ihnen mit meinen Auseinandersetzungen auch schwere Kost zumute.

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Johanna Wunderle
Einheit in der Vielfalt
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Danke für diesen Gedanken Frau S. Ich muss mich ständig wehren gegen Operationen, die mir sinnlos vorkommen in meinem Alter.
Es scheint mir unverhältnismässig, dass soviel Menschen in anderen Ländern leiden müssen, während wir in der Schweiz auf deren Kosten leben. Die SVP und Co rechnen den Stimmbürgern nie vor, wie viel zu wenig wir für ausländische Produkte bezahlen. Wir stehlen, leben von der Arbeit dieser Menschen und lassen sie verhungern.
Die gleichen Menschen dann als Bedrohung der Schweiz darzustellen ist in höchstem Masse verwerflich.
Die Antwort ist eine funktionierende Migrations- und Integrationspolitik. Wir alle sind gefragt daran beizutragen so gut wir können.

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als Teilnehmende
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Auch ich bedanke mich für Ihren Beitrag, Frau Wunderli.

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Grossvater "Oekoterrorist"
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Der Beitrag beschreibt eine Folge (globale und lokale Überbevölkerung) und nicht die Ursache des Problems. Ursache ist die weltweite Imprägnierung der Menschheit mit neo-liberalem Wirtschaftsdenken und Glaubenssätzen, falsch verstanden seit 250 Jahren (A.Smith). "Mehr ist besser, schneller ist besser, grösser ist besser (Maschinen), Konkurrenz (bis zum Krieg) ist "Freiheit", Egoismus erfolgreich etc.etc. Real heisst das: Wachstum um jeden Preis, bei allen Parametern. Der Preis ist die (schon weit fortgeschrittene) Zerstörung der Lebensbasis. In der Natur ist unbegrenztes Wachstum Krebs. Insofern sind die "Lösungen" der Politik (und im Beitrag) Symptombekämpfung, müsste doch in der Schweiz der Ressourcenverbrauch um 2/3 und die Energie um 1/2 zurückgefahren werden, wenn unsere Enkel (auch die der Immigranten und SVP'ler) ein anständiges Leben haben sollen.
Ich weiss: Immer dieses Klima. Dieses hat halt für mich dieselbe Ursache wie die Migration und Probleme können nur ursächlich gelöst werden.

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als Teilnehmende
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Die Folge ist jedoch da und doch auch gravierend, oder nicht?

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Grossvater "Oekoterrorist"
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Und wie! Diese Folge ist seit 60 Jahren mein (und der Menschheit) grösstes Problem. Vielleicht war der Schlusssatz ".......nur ursächlich gelöst werden" zuwenig deutlich formuliert. Man kann Probleme nicht lösen ohne die Ursache zu beseitigen, sprich : die Wachstumsfalle Kapitalismus zu beenden. Schwierig! >https://oekoterrorist.ch<

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Es ist die immer gleiche alte Leier der SVP. Dabei ist es doch so: Die 10 Mio Schweiz gibts nicht wegen den Ausländern, sondern wegen den Babyboomern. Siehe dazu mein Kommentar von vor 1 Monat https://www.republik.ch/dialog?t=ar…7de51c1e4e
Der grosse Überhang der heutigen und kommenden über 65 Jährigen (ich bin auch einer davon) in der Bevölkerungspyramide zieht das Bevölkerungswachstum und somit die 10 Mio Schweiz nach sich, ob die SVP rumschreit oder nicht. Aber es ist natürlich immer einfach irgendwelche Probleme auf irgendwelche Bevölkerungsgruppen abzuschieben. Dies wird sich leider auch in der Zukunft nicht ändern. Die Grafik im Artikel zeigt es schön auf, dass sich die Babyboomer „Problematik“ ab ca 2040 auflöst. Eine vorausschauende Politik wäre, sich der Überalterungsproblematik bis 2040 anzunehmen und eine dauerhafte Lösung für danach zu finden. Aber eben, damit gewinnt man vermutlich im Jahre 2023 keine Wähler und somit wird halt weiter polemisiert und gewurstelt.

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Offensichtlich verfügen sie über andere Statistiken als ich. Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerung abnehmen. Dies trifft im übrigen für fast alle Länder in Europa zu.

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Hans Baumberger hat schon recht. Die Babyboomer, die in Rente gehen, fehlen auf dem Arbeitsmarkt und brauchen je älter je mehr Dienstleistungen und Pflege. Da im Land nicht genug Junge nachkommen, braucht es Zuwanderung (oder die Alten sollen sehen, wo sie bleiben).

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Migration ist nichts Positives. Emigranten verlieren oft ihre Wurzeln und ihre Identität.
Im Zuzügerland fühlen sich viele Leute nicht mehr so wohl, wenn sie von fremden Sprachen und Gesichtern dominiert werden (z.B. HB Zürich abends um 22 Uhr).
Arbeit soll dorthin, wo die Leute leben, also: Arbeit verschieben, und nicht Personen.
Das würde für unser Land weniger Wohlstand bedeuten. Na und? Schnallen wir den Gürtel enger, verzichten auf jährliche Wachstumsraten von Wirtschaft und Bevölkerung, dafür leben wir einem Land, das nicht mehr und mehr zugebaut wird. Die im Artikel angesprochenen Verteilkämpfe sind zwar theoretisch lösbar, aber die Verliererin wäre die Natur und alle freien Räume in unserem Land.
Ich denke sozial und finde, alle - Aus- wie Inländer - sollen ein anständiges Leben bei uns führen können. Dazu brauchen wir keine wachsende Wirtschaft, denn diese kommt vornehmlich den ohnehin Wohlhabenden zugute.

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Vorweg: Ich bin kein Sympathisant der im Artikel erwähnten Partei und ich teile die Auffassung, dass die Standortpolitik ebendieser Partei und ihre fremdenfeindliche Politik im Widersprich zu einander stehen.

Allerdings kann ich dem Artikel nicht vorbehaltlos beipflichten. Einige Gedanken dazu:

  1. Lebensqualität
    Ich bezweifle, dass die Lebensqualität in diesem Land mit wachsender Bevölkerungszahl zunimmt. Städte kann man verdichten, Gebäude kann man höher bauen, Züge verlängern, Strassen ausbauen, usw. Aber die Naherholungsgebiete bleiben dieselben. Mir persönlich ist daher die 8 Mio Schweiz lieber als die 10 Mio Schweiz. Das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern ist eine rein quantitative Betrachtung.

  2. Arbeitsmarkt
    «Gemäss unseren Berechnungen werden in der Schweiz bis 2030 rund 250’000 Arbeits­kräfte fehlen.» Diese Aussage ist für mich nicht schlüssig. Ich denke dabei an: zunehmende Automatisierung, Altersarbeitslosigkeit, Bullshit-Jobs (viele Büroangestellte beschäftigten sich schon heute mehrheitlich mit sinnlosen Tätigkeiten um die 42-Stundenwoche auszufüllen). S. P. stellt weiter unten durchaus interessante Fragen zu diesem Thema.

  3. Umwelt und Klima
    Mehr Menschen bedeuten auch: mehr Konsum, mehr Verkehr, mehr Umweltbelastung. Das gilt nicht bloss für die Schweiz, sondern auch für den Planeten als ganzes. Viele Probleme unserer Zeit sind eigentlich Überbevölkerungsprobleme. Wir sprechen (meiner Meinung nach durchaus zu recht) viel vom Fussabdruck – und ich finde es ist richtig, dass wir unsere Mobilität effizienter gestalten, unsere Energie nachhaltiger produzieren, unsere Häuser besser isolieren usw. Neben dem Fussabdruck des einzelnen ist aber auch die Anzahl Menschen ein Faktor in diesem Produkt. Das ist mathematisch trivial, aber politisch ein Tabuthema.

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Natürlich macht das (Bevölkerungs-)Wachstum Probleme. Aber die Demographie können Sie nicht kurzfristig ändern. Ausser natürlich, es werden neben "schmarozenden Ausländern" auch unproduktive Rentner ausgeschafft. Corona hat da ja leider keine genügend grosse Übersterblichkeit bewirkt (Vorsicht Sarkasmus).
Der 2. von Ihnen genannte Punkt hätte allerdings tatsächlich grosses Potenzial. Leider werden die Bullshit-Jobs oft am besten bezahlt - es würde also eine drastische Umstellung des Wirtschaftssystems brauchen, um das zu ändern.
Für eine Definition von Bullshit-Jobs:
https://www.atlasofplaces.com/essay…shit-jobs/

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Mathematiker
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Danke für den Hinweis. Nützlich ist vielleicht auch der Wikipedia-Artikel zum gleichnamigen Buch von David Graeber: https://de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs

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Ich bezweifle, dass die Lebensqualität in diesem Land mit wachsender Bevölkerungszahl zunimmt.

... und doch ziehen es die meisten Menschen in unserem Land vor, in dicht besiedelten Gebieten zu leben: Trotz Wohnungsnot und exorbitanten Mieten ist die Attraktivität der Städte ungebrochen.

Automatisierung könnte auch dazu führen, dass die Wochenarbeitszeit weiter sinkt (4 Tage Woche?). Arbeitslosigkeit ist sehr tief, auch im Alter. Und Bullshit-Jobs mag es geben, aber wie viele?

Neben dem Fussabdruck des einzelnen ist aber auch die Anzahl Menschen ein Faktor in diesem Produkt

Da stimmt schon, aber der Fussabdruck ist viel einfacher zu verändern: Ein Mensch emittiert in Katar durchschnittlich 35 Tonnen CO2, in Indien 2, und einer in Äthiopien 0.1.

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Trotz Wohnungsnot und exorbitanten Mieten ist die Attraktivität der Städte ungebrochen.

Ich wohne selber in einer Stadt und sage auch nirgends, dass "dicht besiedelt" gleichbedeutend ist mit "geringer Lebensqualität". Aber auch die Leute in der Stadt gehen zum Ausgleich gerne in die umliegende Natur oder auch in die Berge.

Bei der Automatisierung gebe ich ihnen Recht. Klar kann diese dazu führen, dass die Wochenarbeitszeit sinkt. Eben gerade darum verstehe ich das ständige Lamento vom Fachkräftemangel nicht. Der Mangel bezieht sich sowieso, wie auch schon in anderen Kommentaren erwähnt, primär auf billige Fachkräfte. (Analog dazu haben Sie in Zürich auch immer einen Biermangel weil Sie nirgends 3dl Bier für 2 CHF im Restaurant bekommen.)

Und hier beisst sich die Katze in den Schwanz: Würden die Löhne in den Branchen mit besagtem "Fachkräftemangel" steigen und somit mittelfristig auch mehr Menschen in diesen Branchen arbeiten wollen, gäbe es das Problem gar nicht. Aber wir bezahlen lieber weiterhin die gleichen Löhne und schaffen somit Anreize, dass junge Leute lieber Wirtschaftsanwältin und Steuerberater werden möchten (statt Maschineningenieurin oder Pflegefachmann), und holen dann dafür die dringend benötigten (günstigen) Fachkräfte aus dem Ausland.

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Ich denke Überbevölkerung ist grundsätzlich ein heikles Thema. Das Problem sehe nicht hauptsächlich an der Überbevölkerung sondern an den (sorry) Anzahl Lebensjahren in den wohlhabenden Ländern. Das führt ja dann auch zu höherer Umweltbelastung. Ich will ungern den älteren Personen unter uns ein schlechtes Gewissen einreden, aber wenn wir A (Überbevölkerung) sagen, müssen wir auch B (Längere Lebensdauer) ansprechen. Die Automatisierung wurde im Artikel auch angesprochen, aber ich halte es für schwierig, da genaue Prognosen zu machen.
Bleibt das Thema Umwelt und Klima. Wenn aber die Anzahl erwerbstätigen Personen sinkt und die Anzahl hilfsbedürftigen Menschen steigt, muss dem mit der Erhöhung der erwebstätigen Personen begegnet werden. Das geht entweder mit einer höheren Geburtenrate oder höherer Migration. Beides führt zu mehr CO2 Ausstoss.
Andernfalls wäre die Folge, dass wir hilfsbedürftige Menschen sich selbst überlassen, dem Klima zuliebe?

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Guten Morgen, beim erfrischenden Bad im Meer kam der Gedanke, warum denn der "Bedarf" (an Arbeit) so stark, oder überhaupt, zunehmen soll? Dass im 2040 in der Schweiz eine halbe Million Arbeitskräfte fehlen werden!
Ist nicht klar (schon seit Jahrzehnten), dass der Wachstum nicht so weitergehen kann? Leider hat es im Artikel keinen Raum für diese Gedanken.

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Lukas Häuptli
Leiter Politik & Recherche
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Lieber Herr Moret, ich beneide Sie um Ihr morgendliches Bad im Meer … Geniessen Sie es! Zu Ihrer Anmerkung: Der steigende Bedarf an Arbeitskräften ist in erster Linie Folge der demografischen Entwicklung des Landes. Die Schweiz überaltert.

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Lieber Herr Häuptli, ich weiss, ich stelle die Überalterung ja an mir selber täglich fest. Aber im Gegensatz zu meinen "Gspänli" fahr ich mit dem Velo nun den Lingomare ab, hab uraltes Material, repariere selber, meine auch uralte Frau schneidet mir die Haare, beuge Krankheiten vor, dusche kalt, koche selber, etc. Wir "Baby Boomer" sollten halt unser Geld jetzt weggeben, als den Konsum anzuheizen, das BIP aufzublasen. Die Beschenkten müssten dann gezwungen werden, den Geldsegen anders einzusetzen als in Konsum!
Alles ganz einfach machbar: Mwst Satz anheben auf 25%, wenigstens auf nordische Level. Und saftige Erbschaft- und Vermögenssteuern.

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Sie übersehen die grosse Anzahl der völlig überflüssigen Tätigkeiten. Mit der Einführung eines Grundeinkommens könnten tausende von Verwaltern eingespart werden. Wenn ich sehe was täglich völlig unnötiges im Bereich der Medienschaffenden produziert wird, denke ich gäbe es auch in diesem Bereich auch erheblich Potential. Mein grösstes Problem ist zeitlich den Spreu vom Weizen zu trennen bei den unzähligen Mefienmitteilungen.

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Nicht mal, ob es nicht weitergehen kann, sondern ob wir das sollen/wollen.

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Die Idee, dass wir unseren Wohlstand durch Zuwanderung sichern, führt zu einer immer grösseren Bevölkerungsdichte, die das Leben für alle ab einem bestimmten Punkt ineffizienter und unerfreulicher macht.
Ein Austausch der Kulturen ist trotzdem, auch mittels Zu-und Abwanderung, ein sehr wertvoller Faktor, wenn er behutsam gepflegt wird, um eine Gesellschaft weiter zu bringen.
Was ist die Lösung? Sie ist komplex, und ich kenne das Patentrezept nicht.
Aber wir müssen auch hier versuchen, auf nachhaltige Konzepte zu kommen, die auch fair sind. Ich glaube, es ist wichtig, die Arbeitskultur in dem Sinne in unserem Land zu pflegen, dass die Menschen nicht ausbrennen, so können wir länger mit vielleicht reduzierter Arbeit zum Wohl der Gesellschaft beitragen und gleichzeitig Sinn haben in unserem Leben. Und dann gibt es weitere sehr interessante Ideen im Dialog, die helfen können. Die Idee, unsere Probleme mit Zuwanderung (und durch das Ansiedeln von immer mehr tollen, internationaler Firmen) zu lösen, geht für mich auch ein bisschen unter die Rubrik „Rosinenpickerei“, wobei ich glaube, dass wir uns in Acht nehmen müssen, dass wir nicht eines Tages an den vielen gepickten Rosinen ersticken. Zu viel Eigennutz-Denken tut nicht gut.

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Die SVP suggeriert, die hohe Einwanderung gehe vor allem auf Asylsuchende zurück. In der konkreten Argumentation dann springen sie ständig von einer Gruppe zur andern, von der PFZ zu Asylsuchenden, über gutbezahlten Expats zu Kriminaltouristen und 'Wirtschaftsflüchtlingen'. Dieser Artikel rückt die Dinge wieder etwas zurecht und zeigt vor allem, dass wir eine Migrationspolitik brauchen, die auch den Druck von Aussen miteinbezieht oder wie es im Artikel so schön heisst, 'Migrierenden, ... , nicht nur nach ihrem Schutz­bedürfnis fragen, sondern auch nach ihrem Interesse und ihrer Bereitschaft, in Europa zu arbeiten'

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Ich lebe und arbeite in Deutschland und der Schweiz und bin Pensionierter im Unruhestand. Grundsätzlich würde in beiden Ländern die Bevölkerungszahl sinken ohne Zuwanderung.
Dies führt ohne Zuwanderung zu einer Überalterung, sprich es gibt immer weniger die bei einer starren Arbeitsaltersgrenze 65, über Arbeitslöhne ins Rentensystem einzahlen. Durch Automation können wir auch mit einer viel kleineren Anzahl Menschen unsere Bedürfnisse längst decken. Es gibt eine starke Verschiebung hin zu Arbeit im Bereich der menschlichen Kontakte z.B. die Pflegeberufe. Doch selbst die verbleibenden Arbeitskräfte können dank Automation längst unser Bedürfnisse, ich spreche nicht von unserer Gier z.B. mehrere Autos zu besitzen, möglichst über eine noch grössere Wohnfläche zu Verfügung oder grenzenlose Mobilität, decken.
Was jedoch nicht funktioniert eine reine Finanzierung unserer Sozialwerke über bezahlte Arbeit.
Was wir brauchen ist eine Ressourcen- und eine Finanztransaktions-Lenkungsabgabe als Ersatz und Ergänzung zu Lohnabgabe.
Vor allem durch eine Ressourcen-Lenkungsabgabe würde das beklaufen (klauen und kaufen) von Ressourcen aus Ländern, die dies für die eigene Entwicklung selbst brauchen, gestoppt.
Diese Menschen bekommen eine Chance sich in ihren Ländern selbst zu entwickeln und müssten nicht abwandern.
Ich selbst arbeite als Pensionierter an Ressourcen-Entschwendungsprojekten in Deutschland. Vielleicht gelingt es uns, einigen Deutsche daran zu hindern als Wirtschaftsflüchtlinge in die Schweiz zu ziehen und einige Deutsche in der Schweiz zur Rückwanderung zu bewegen.
Nicht vergessen sollten wir auch die zahlreichen Schweizer, die an anderen schönen Orten der Welt ihren Lebensabend verbringen. Kurzum die Aussichten sind gar nicht so schlecht. Nur müsste dazu wohl auch in der Republik etwas mehr über unsere Möglichkeiten geschrieben werden und etwas weniger Schuldige wie die SVP gesucht werden. Die SVP lebt vor allem vom Mangel überzeugender und besserer Lösungen.
urs.loepfe@noblackout.eu

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Die These 3 Techno-Solutionismus würde ich allerheftigst bezweifeln (Zitat unten). Als Mensch, der sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit Industrialisierung und Automatisierung beschäftigt kann ich nur sagen: Es ist nicht so einfach, wie es tönt.

So eine Vorrichtung die irgendwas automatisiert à la Stefan Heuss das kriegt ein fähiger Mensch immer irgendwie hin. Aber eine zahlbare, robuste, automatisierte Lösung, die mit wenig Wartungsaufwand und hoher Zuverlässigkeit und Bedienersicherheit funktioniert, das ist schwierig. Die manuellen Tätitkeiten, die einfach zu automatisieren waren, die sind schon längst automatisiert. Was jetzt noch bleibt, sind die schwierigen Dinge oder viele Einzeltätigkeiten, die zwar automatisierbar wären, aber es sich nicht lohnt (Geld und/oder Ressourceneinsatz) was zu tun, wenn ein Mensch es auch selber tun kann.
Viel Spass beim Bauen eines unbemannten Ghüderfahrzeugs, eines Regaleinsortierroboters, eines Reinigungsautomaten für Pflegeumgebungen. Alles nicht unmöglich, aber schwierig.

Ich halte die These 3 für nicht haltbar. Roboter werden sicher dort eingesetzt, wo es zwingend notwendig ist, dass die Tätigkeit erledigt wird, oder wo es viel günstiger ist. Andere Sachen werden dann halt schlichtweg nicht erledigt oder entsprechend teuer/weniger verfügbar werden. Viele unnötige Tätigkeiten werden wegfallen, dann haben wir wieder viel Zeit für die relevanten Dinge.

"Drittens: Der technologische Fortschritt entschärft die Probleme überalterter Gesellschaften. Die Frage ist, in welchem Ausmass das geschehen wird. Fest steht aber: Roboter verrichten bald auch Arbeiten, für die Arbeits­kräfte fehlen."

Edit1: Vor allem in Zukunft wird der Ressourceneinsatz entscheidend sein. Stellen Sie sich vor, Sie wären auf einer Mondbasis mit (offensichtlich) beschränkten Ressourcen. Würden Sie dann damit Vorrichtungen bauen um Rüebli zu schälen (Komfort) oder vielleicht doch eher ein zusätzliches Modul für Sauerstoffsynthese? Wir sind noch grad nicht soweit, aber auch nicht mehr ganz weit entfernt davon. Wird man dann die Produktionszeit von Chipfabriken für "Smartspeaker" verwenden und Eifones oder doch lieber Komponenten für Wechselrichter für Solarmodule oder für industrielle Steuerungen (Kläranlagen, Energieversorgung, KVA, Ampelsteuerungen, ÖV, ...) herstellen? Wo lohnt sich dann eine Automatisierung, und wo spart man die Ressourcen lieber für etwas Lebenserhaltungssicherndes?

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Mensch
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„Auf der einen Seite stehen all die Parteien rechts aussen, die aus ihrem fremden­feindlichen Mantra politisches Kapital schöpfen und die Regierungen ihrer Länder seit Jahren vor sich hertreiben. Auf der anderen Seite sind all die überalterten Staaten, die aus demografischen Gründen auf Arbeits­kräfte aus dem Ausland angewiesen sind.“

In dieser Passage des Textes wird das politische Problem kurz und knapp zusammengefasst. Und damit stellt sich die Frage aller Fragen: Wollen wir eine Hürde nehmen oder bewirtschaften? Aktuell steht nicht die Suche nach einer Lösung im Vordergrund.

Vor allem die FDP erstarrt vor Angst wie das Kaninchen vor der Schlange. Sie hat sich in den Würgegriff der SVP begeben und plappert deren Blödsinn nach - ungeachtet der Meinung der eigenen Klientel, der Wirtschaftsverbände. Dazu kommt die Tatsache, dass in der Regel das Original gewählt wird, nicht die Kopie. Mit der Nachplapperei stärkt die FDP die SVP und wird selber das Rennen gegen die Mitte verlieren.

Generell frage ich mich, warum die Schweizer Politik jeden täglichen Wahl-Nonsens dieser SVP so ernst nimmt und gleich thematisiert. Das gilt auch für den Bundesrat. So wird jede von deren Worthülsen zum Thema, dem sich dann auch die Medien bereitwillig stellen. Oft gar mit seltsamer Begeisterung.

Ein Beispiel: Im Kanton Aargau lehnte eine Asylbewerber-Familie eine Wohnung ab. In Ordnung ist das bestimmt nicht, aber genau so wenig steht der Fall für das gesamte Asylwesen. Doch dank der Aargauer-Zeitung wurde dieser Fall publik und zur Schlagzeile. „Zufällig“ gleichzeitig mit dem Auftakt des Wahlkampfes der SVP. Damit hat die Redaktion ihre politische Ausrichtung offen gelegt, ihr fehlendes Denkvermögen oder fehlenden, politischen Instinkt bewiesen.

Die Schweizer Politik ist derzeit nicht in der Lage sich solchen Fragen rationell und sachlich zu stellen. Doch in Zeiten des Wahlkampfes ist das eben so. Viele Medien spielen bereitwillig mit, im Namen der Auflage, und viele Wählerinnen und Wähler gehen wie Schafe zur Urne, ohne vorher nachzudenken - getrieben von künstlich geschaffenen Emotionen. Im Namen des Wahlkampfes.

Diese Debatte sollte um ein Jahr vertagt werden, wenn der gesunde Menschenverstand wieder etwas mehr Raum bekommt. Im Namen einer sachlich funktionellen Demokratie…

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Und wie sieht ihre Lösung aus?
Dass die SVP und die FDP keine hat sind wir uns ja schon einig.

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Mensch
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Die Antwort liegt auf der Hand: Wir sollten uns der Realität stellen und anerkennen, dass es keine Beständigkeit gibt und uns überlegen, wie wir das Beste aus der Situation machen. Die Schweiz ist keine Insel, sie ist Teil von Europa und Teil der Welt. Und diese Welt verändert sich gerade sehr. Selten waren so viele Menschen unterwegs. Natürlich ist das eine Herausforderung, doch diese Menschen sind nicht nur einfach eine Belastung - sie bringen auch etwas mit. Nicht jeder Ausländer oder Asylbewerber ist automatisch kriminell, arbeitsscheu oder dumm und ungebildet. Aus Erfahrung im Asylwesen weiss ich, dass viele von ihnen gerne arbeiten würden! Leider lässt man sie nicht. Dann ist es wie mit den Saisoniers von einst: Wir haben Arbeitskräfte geholt und gekommen sind - Menschen. Mit etwas Offenheit und Toleranz ist viel möglich. Wer sich aber nicht an machbare Regeln hält, muss aber wieder gehen….

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Danke für den Artikel. Leider sind es nicht nur SVP und FDP, die gerne erklären, dass "zuviele Ausländer kommen". Jacqueline Badran sieht das auch so:

https://www.nzz.ch/nzz-am-sonntag/s…ld.1754443

Mir ist völlig klar, dass ihr Standpunkt sich von dem der SVP unterscheidet. Badran kritisiert in erster Linie die Steuervorteile, die ausländische Firmen anlocken und den Bedarf an Arbeitskräften erhöhen. Ich habe keine Mühe damit, dass Badran diese Steuervorteile kritisiert, aber dass sie das kurz vor den Wahlen in ein Gewand von "Es kommen zu viele" packt, als ob die SP nun auch migrationskritische Wähler ansprechen will, das gefällt mir gar nicht.

Leider fehlen mir dazu genaue Daten, aber ich vermute, die meisten Zuwanderer sind Menschen die von uns hier gebraucht werden, und nicht von einer zugezogenen Firma. Bei Google, dem von Badran immer wieder erwähnten Paradebeispiel, arbeiten gerade mal 5'000 Personen, was im Vergleich zu den jährlichen ca. 66'000 Zuwanderern ja nicht gerade viel ist.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Badran ist eine mutige Politikerin, die das Problem eben trotzdem anspricht, und es nicht einfach von der Gegenseite vereinnahmen lässt. Wer es ernst meint mit Nachhaltigkeit und Ökologie, kann blindem Wachstum nicht einfach tatenlos zuschauen.
Eine schwierige politische Situation. Aber statt vor der SVP-Vereinnahmung des Themas zu kuschen, und sich sogar in eine unökologische Ecke drängen zu lassen, braucht es eine mutige, eigenständige Politik. Kurzfristig mag dies im einzelnen riskant sein, aber langfristig zahlt es sich aus, weil die Partei an profundem, sachlichen Profil gewinnt.

Siehe auch mein Kommentar weiter unten

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Also ich habe kein Problem damit, wenn Politiker die Zuwanderung als Problem ansprechen. Klar darf bzw. soll das auch die Linke und die Mitte. Aber so wie Badran es macht, sind diese dann doch ähnlich populistisch wie die der SVP:

  • Wenn es Badran gar nicht um die Zuwanderung geht, sondern um die Steuervorteile, dann muss sie die Zuwanderung ja nicht als Hauptthema nehmen, denn die Zuwanderung wird von sehr vielen Faktoren verursacht; Steuervorteile sind nur ein Faktor von vielen. Es würde reichen, wenn sie sagt: "Fertig Steuervorteile, dann kommen vielleicht auch ein paar Zuwanderer weniger".

  • Wenn es Badran aber primär um die Zuwanderung geht (danach tönt das Interview), dann ist ihre Kritik genauso platt wie diejenige der SVP: sie sagt einfach "es kommen zu viele", pickt sich einen der vielen Faktoren raus, schiebt die Schuld auf diesen und suggeriert damit, man könne die enorme Zuwanderung durch diesen einen Faktor lösen.

Der grosse Teil der Zuwanderung wird nicht verursacht durch angelockte Firmen, sondern durch die Kombination folgender Faktoren:

  • Personenfreizügigkeit

  • Wohlstand der Schweiz

  • Arbeitskräftemangel wegen Demografie, Teilzeitarbeit und Abwanderung von Schweizer Arbeitskräften aus der Gesundheits- und Bildungsbranche

Den Leuten eine Senkung der Zuwanderung zu versprechen, ohne zu erklären, wer dann in den Spitälern und Schulen arbeiten soll, ist reiner Populismus, ob er nun von der SVP kommt oder nicht.

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Software Entwickler
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Mir geht zum Thema Klimanotstand manchmal eine Frage durch den Kopf. Gerade die Schweiz hat einen der grössten Fussabdrücke pro Kopf der Welt. Mit jedem:r zusätzlichen Einwohner:in ziehen wir tendenziell einen Menschen von tiefer nach ganz oben. Das ist nicht ohne, gleichzeitig ist es natürlich schön wenn wir dadurch ein ganze zukünftige Generation in den Wohlstand ziehen. Ein „komischer“ Zielkonflikt und ich frage mich was kurz und langfristig wohl besser ist. Und nein, absolute sind nicht gefragt.

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Der Schluss, ungetan'ne Arbeit mit Zuwanderung zu loesen ist suboptimal. Genau so wie die Verknuepfung Wirtschaft muss wachsen falsch ist. Wir sind jetzt schon viel zu viele Leute. Es fuehlt sich im Ausland gut an, aus einem Dorf raus zufahren und das nächste kommt erst in 10km (I), oder dass Autobahn Ausfahrten 30km Abstand (F) haben. Oder von der einen Tankstelle zur Naechsten sind's 300km (AUS), nicht Autobahn, mit nichts dazwischen. Mit zunehmender Dichte geht die Lebensqualitaet gegen Null, resp ins Negative.
Die SVP spielt ein falsches Spiel, sie ist ein Haupttreiber bei sogenannten Fachkraeften. Diese sollen erst mal billigst sein. Die lassen sich erst Mal blenden von hohen Zahlen. Bis sie dann merken, dass um mit diesen Zahlen reich zu werden, der Lebensstandard auf Studenten Niveau abgesenkt werden muss. Wobei sich das reich auf die Verhaeltnisse zuhause bezieht. Dh, ja, sie koennen sich nebenher waehrend des Berufslebens hier zuhause ein Haeuschen hochziehen. Wir sollen nun Pflegekraefte importieren, um sie mit idiotischen Arbeitsbedingungen zu verheizen ? Nein. Dann sollten die Arbeitsbedingungen gut sein. Zuwenig Geld ? Nein, wenn genuegend Geld fuer Wachstum da ist, reicht's auch es richtig zu machen.
Ein anderer Teil der "dringend" benoetigten Fachkraefte sind irgendwelche Fantasieberufe. "Social Media Optimizer", resp Schmalspurinfluencer, gibt's bei uns halt nicht mit Zertifikat, Anderswo kann man sich diese Bezeichnung selbst zulegen, wenn man rausgefunden hat wie man einen Instagramm Post macht. Oft kann sich jeder, allenfalls mit etwas Vorwissen, einarbeiten.
Die SVP foerdert die Zuwanderungen auch durch Steuersenkungen. Wenn zu viele Leute irgend wo hin wollen, ist es dort zu guenstig.
Edit. Ebenso sollten diese Subventionen, genannt Standortfoerderung, ueberdacht werden. Die Standorte sind schon viel zu gut, sonst kaemen nicht so viele.

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Wenn Sie 300 Kilometer mit "nichts dazwischen" schön finden, ist Ihnen das unbenommen. Mehrheitlich finden West- und MitteleuropäerInnen das aber nur in den Ferien wirklich schön. Im Alltag finden sie es sehr praktisch, wenn sie nach einmal Umfallen am Ortsschild schon im nächsten Ort sind (okay - zweimal umfallen). Nicht jeder Mensch setzt Lebensqualität mit Quadratkilometern menschenleeren Raums gleich. Menschen, die gerne in Städten/Grossstädten leben, gibt es in grosser Zahl. Deren Lebensqualität sinkt im eigenen Bewusstsein nicht "mit zunehmender Dichte". Nicht einmal die SVP stört die "Dichte" an sich - es stört sie nur (vordergründig) die Dichte, die durch nicht "WurzelschweizerInnen" verursacht wird. Kommt nich dazu, dass wir heute pro Person mehr Wohnfläche beanspruchen als das je in der Geschichte dre Schweiz der Fall war. Auf der Fläche einer Schweizer Neubauwohnung haben vor ein paar Jahrzehnten doppelt so viele Menschen gewohnt. Soooo arg ist es also mit dem angeblichen Dichtestress nicht her.

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Neugierig, Digital.
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«Wir sind jetzt schon viel zu viele Leute. » Woher nehmen sie das?Schweizer Städte sind noch weit entfernt von Großstädten Europas, wo es sich auch famos leben lässt. Wem das zuviel an Mensch ist:
Dazwischen gibts immernoch leere Flecken, auch in der Schweiz. Dass der Umzug dahin meist ein Kompromiss ist und nicht einfach ist, klar.
Dass die Schweiz wirtschaftlich attraktiv bleibt die nächsten Jahre, lässt sich dennoch nicht vermeiden.

Bevölkerungsdichte CH: platz 54, Niederlande, Israel, Deutschland sind davor.
https://www.laenderdaten.info/bevoe…dichte.php

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Wieviel zu viel ist, ist tatsächlich eine schwierige Frage und die Antwort darauf sehr subjektiv. Ich selber denke nicht, dass wir "schon viel zu viele sind". Mit einem Blick auf eine mögliche 10, 11 oder 12 Mio Schweiz kommen bei mir schon gewisse Zweifel, ob damit die aktuell hohe Lebensqualität erhalten werden kann.

Schweizer Städte gelten nicht zuletzt als so lebenswert, weil sie eine gute Infrastruktur für verhältnismässig wenig Leute bieten.

Bevölkerungsdichte CH: platz 54, Niederlande, Israel, Deutschland sind davor.

Bei dieser Zahl vergessen Sie, dass die Alpen weitgehend unbewohnbar sind (abgesehen von ein paar Tälern). Vergleichen Sie hingegen z.B. den Kanton Zürich (mit ebenfalls einigen ländlichen Gebieten) mit dem ähnlich grossen Luxemburg (ebenfalls sehr dicht besiedelt), sieht die Sache wieder anders aus:

Kanton Zürich: 914 Einwohner pro km²
Luxemburg: 255 Einwohner pro km²

Quelle Wikipedia

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anonyme Verlegerin
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„ Allerdings wagt kaum jemand, auf die Überalterung des Landes und auf das Ausmass des künftigen Arbeitskräfte­mangels hinzuweisen. Zu gross ist die Angst, dass dies Wasser auf die Mühlen der SVP sein könnte.“ Es tut mir leid, ich stehe auf dem Schlauch und verstehe diese Schlussfolgerung nicht. Warum Wasser auf den Mühlen der svp? Danke für Erläuterung.

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Vielen Dank für die Übersicht!

Zu folgendem Abschnitt habe ich ein-zwei Fragen:
« Drittens: Der technologische Fortschritt entschärft die Probleme überalterter Gesellschaften. Die Frage ist, in welchem Ausmass das geschehen wird. Fest steht aber: Roboter verrichten bald auch Arbeiten, für die Arbeits­kräfte fehlen. ».
Und zwar: zahlen die Roboter in die Sozialwerke ein? Wenn nicht, was bringen sie genau?

Würden höhere Löhne und somit höhte AHV-Beiträge nicht auch etwas bringen, auch bei vergleichsweise geringeren Zahlen von Arbeitenden?

Oder ist es die Menge an zu erledigender Arbeit, die zum Problem wird und nicht das fehlende Geld?
Oder beides ?

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Ich denke es ist das fehlende Geld. Mit einer Ressourcen- und einer Finanztransaktionslenkungsabgabe lässt sich das Problem recht einfach lösen.

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Der Text enttäuscht in weiten Teilen. Weshalb nochmals gebetsmühlenartig den ganzen scheachsinnigen SVP Erguss wiederholen? Wir kennen ihn zu genüge! Mir wären zumindest Versuche von Antworten auf die zurecht angesprochenen Verteilfragen wesentlich lieber. So könnte eine Diskussion entstehen, die uns in die Zukunft führt.

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"Wir haben zu wenig Ausländer": Wasser auf die Mühlen der SVP - seid Ihr eigentlich wahnsinnig, solche Allgemeinplätze herauszulassen?

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Kann es sein, dass Sie Ihren Kommentar geschrieben haben, nachdem sie zwar die Überschrift, aber noch nicht den Inhalt des Artikels gelesen hatten?

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Kann es sein, dass auch eine Überschrift Bedeutung hat? Könnte ja sein.

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Anita Geiger
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Herr Lukas Häuptli
Ich gratuliere Ihnen zu diesem Artikel!
Endlich ein differenzierter Beitrag zu diesem Thema!

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Vielen Dank für diesen fundierten Artikel.
Was zusätzlich interessant wäre, wie sich KI auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Gibt es längerfristig die 4 Tage Arbeitswoche für alle oder kann zu einem Teil damit der Arbeitskräftemangel kompensiert werden?
Neben der absurden Angstmache vor ungewollter Umverteilung (je mehr Zuwanderer kommen, desto weniger hat das Schweizer Volk) durch rechte Hetze, wird noch eine zweite Angst geschürt: die Angst der kulturellen Veränderung (Europa wird muslimisch). Auch dazu wäre ein fundiert recherchierter Artikel interessant!

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Leserin
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Herr Häuptli, wie ich schon gestern schrieb, ist der Begriff "Überalterung" negativ konnotiert. Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, schätze ich Ihren Beitrag zum Thema. JournalistInnen sind HandwerkerInnen des Wortes und sollten meines Erachtens sorgfältig mit Begriffen umgehen. Zufällig habe ich soeben diesen 6-minütigen Beitrag des "Echo der Zeit" von SRF zum Thema "Floskeln" gehört. Es wäre vielleicht von Interesse sich den anzuhören. Es geht darum, wie unbedarft oder allenfalls manipulativ gewisse Begriffe verwendet werden. Ich denke da z.B. an das diffamierende Wort "Scheininvalide" der SVP, das danach überall in den Medien herumgeisterte. Hier der SRF Beitrag. (https://www.srf.ch/audio/echo-der-z…d=12451104). MfG.

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Lukas Häuptli
Leiter Politik & Recherche
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Liebe Frau C., danke für Ihren wichtigen Hinweis. Ich war mir beim Schreiben des Artikels tatsächlich zu wenig bewusst, dass der Begriff «Überalterung» negativ besetzt ist. Sie können davon ausgehen, dass ich das bei einem nächsten Mal vor Augen haben werde - und dass ich Ihre Forderung teile, dass wir Journalisten sorgfältig mit Wörtern umgehen müssen.

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Stimmt dieser Abschnitt?
"Wegen der Überalterung steigt das Angebot an Arbeits­kräften in diesem Zeitraum aber nicht im gleichen Mass wie der Bedarf"

Müsste hier Angebot und Bedarf nicht getauscht werden?

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Multifunktional
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Meiner Meinung nach stimmts. Durch die Überalterung stehen weniger Arbeitskräfte zur Verfügung als gebraucht würden (nicht zuletzt in der Pflege) und es kommen zuwenig junge Arbeitskräfte nach. Der Bedarf steigt, das Angebot steigt zu wenig stark.

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· editiert

Der Artikel liefert Daten zu 20 und 65 Jährigen über die Zeit (mit gekürzter Achse, finde ich nicht ideal). Der Wikipedia Artikel über Demographie in der Schweiz https://en.wikipedia.org/wiki/Demog…witzerland hat sehr interessante Grafiken zu dem Thema mit alternativen Darstellungen, z.B. die Bevölkerungspyramide inklusive Ausländeranteil https://en.wikipedia.org/wiki/File:…yramid.svg sowie die Pyramide im Zeitraffer.

Ich finde die Bevölkerungspyramide für solche Diskussionen sehr anschaulich, da man klar sieht wie der Pyramide die Basis fehlt, insbesondere in den kommenden Jahren wenn der "breiteste Teil" der Pyramide in Rente geht. Die obige Grafik zeigt zusätzlich wie viel Arbeitsmigration bereits stattfindet (deutlich mehr Ausländer im arbeitsfähigen Alter als Kinder und Ältere).

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Alles gut und richtig. Doch wer reduziert diese Aussagen auf 1-2 Sätze, die dem Gebrüll der SVP standhalten? Der Wettbewerb ist eröffnet, 1. Preis ein geblitzdes Sünneli!

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