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"Menschen sind keine Dampfmaschinen. Warum also sollten sie ausbrennen?"

Vorschlag für eine nächste Kolumne, aber erst nach den Ferien (!):

"Menschen sind keine Hochöfen. Warum also sollte man sie entschlacken?"

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Daniel Strassberg
Kolumnist@Republik
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Super Idee, danke

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Als Behandler von Menschen mit Burnout gefällt mir diese philosophische Sichtweise sehr gut. Was bedeutet Arbeit, für was opfere ich mich auf?

Die Erkrankung erkläre ich mit dem Begriff 'over commitment', nicht loslassen können, oft von Vorstellungen über sich selber. - > Die Welt dreht sich ohne einem selber gut weiter. Und damit kommen wir zu uns selber zurück, hinhören, hinfühlen was eigentlich gut tut. Das ist, und jetzt kommt der Schock, nicht kognitiv zu leisten, einzig kognitiv zu reflektieren. Es ist intuitive Wahrnehmung des Selbst.

Das würde ich gerne mit Marxx in Verbindung bringen.

Die Entfremdung der Arbeit ist die Entfremdung meiner Selbst.

Aus psychologischer Sicht trifft Marxx einen existentiellen wunden Punkt unserer Zeit.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Vielen Dank, Daniel, für deine «Revanche» an der Redaktion, welche wider nicht-existenter Arbeitsgesetze via Nudging, sprich Triggern des Narzissmus, eine Pausen-Verkürzung durchsetzte – und für die Entbehrung des scheinbar Unentbehrlichen.

Deine «Erschöpfungsgesellschaft» knüpft schön an Alain Ehrenbergs Das erschöpfte Selbst (1998/2004) an, das im französischen Original La Fatigue d'être soi hiess, wörtlich also die Anstrengung/Ermüdung des Sich-selbst-seins.

Dieser leitet das erschöpfte Selbst zwar ebenfalls vom Subjekt des Industriekapitalismus Ende des 19. Jahrhunderts her, verortet es spezifisch aber im Dienstleistungskapitalismus Ende des 20. Jahrhunderts (ähnlich Boltanski/Chiapello in Der Neue Geist des Kapitalismus, 1999):

In den Unternehmen weichen die disziplinarischen Modelle des Personalmanagements nach Taylor und Ford zugunsten von Normen, die autonomes Verhalten der Angestellten und Arbeiter fordern...Die neuen Modelle zur Regulation und Beherrschung der Arbeitskraft beruhen weniger auf mechanischem Gehorsam als auf Initiative: Verantwortung, die Fähigkeit, Projekte zu entwickeln, Motivation, Flexibilität – das ist die neue Liturgie des Managements. Das Bild des idealen Arbeiters ist nicht mehr das des Maschinenmenschen für repetitive Arbeit, sondern der flexible Unternehmer.

Die Metapher wäre also weniger die mechanische Maschine und die Fabrik, als vielmehr der elektronische Computer und das (neuronale) Netzwerk (siehe Castells Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft, 1996). Aber eine noch tiefgreifendere Metapher ist womöglich jene der «Arbeit» selbst. In unserer «Arbeitsgesellschaft» (Arendt) in der «totalen Arbeitswelt» (Pieper) wird alles zur Arbeit. Wir sprechen etwa von «Beziehungsarbeit» oder «Arbeit an einem Selbst». Die «Selbst-Sorge», einst «Selbst-Kultivierung» – übrigens eine agrargesellschaftliche Metapher: Kultivierung als Besorgung des Feldes –, ist nurmehr «Selbst-Optimierung» und «Selbst-Liebe», womit wir wieder bei der «Beziehungsarbeit» wären.

Es kommt nicht von ungefähr, dass «Burn-out» eine Berufskrankheit sozialer Berufe war und ist: Pflegefachkräfte, Lehrkräfte, Managementkräfte und Aktivist:innen. Was Ehrenberg mit Blick auf Depressionen schreibt, kann grosso modo wohl auch für «Burn-outs» gelten:

Die Depression […] ist die Krankheit einer Gesellschaft, deren Verhaltensnorm nicht mehr auf Schuld und Disziplin gründet, sondern auf Verantwortung und Initiative. Gestern verlangten die sozialen Regeln Konformismen im Denken, wenn nicht Automatismen im Verhalten; heute fordern sie Initiative und mentale Fähigkeiten.

Und mit «mentalen Fähigkeiten» können auch «soziale» und «emotionale» begriffen werden.

Was Ehrenberg nun befürchtet, ist, dass mit dem neuen Subjekttyp und Krankheitsbild der Konflikt und der Widerstand gegen die ausbeuterische Gesellschaft nicht mehr ausgetragen wird:

Der Erfolg der Depression beruht auf dem verlorenen Bezug auf den Konflikt, auf dem der Begriff des Subjekts basiert, wie ihn uns das Ende des 19. Jahrhunderts hinterlassen hat. Die Identifikation der Begriffe Konflikt und Subjekt geschah mit Freuds Erfindung der ‹Abwehr-Neuropsychose›.

Das Subjekt kennt keinen Konflikt mehr mit einer repressiven, neoliberalen Gesellschaft, sondern nurmehr Selbstdefizite und Optimierungsbedarf, denn in der «Arbeit an einem Selbst» geht es nur noch um Eigeninitiative, Eigenverantwortung, Selbstwertgefühl und Wohlbefinden – und Selbst-Ausbeutung.

«Dir gehts schlecht? Dann bist Du selbst schuld!»

Nicht die Gesellschaft ist krank, sondern die Seele erkrankt. Die Errettung der Seele (2011), wie Eva Illouz schreibt, hat die «Therapiegesellschaft» zur Folge, in der es nur noch um Wellness, Achtsamkeit, Empowerment, Resilienz und «positive Psychologie» geht.

«Smile or Die!»

P.S. Auch der Ausdruck «Erschöpfung» ist eine Metapher. Eine Quelle wird ausgeschöpft und ist schliesslich erschöpft. Ressourcen werden ausgebeutet. «Ausbeutung» kommt von «Beute» «erbeuten». Was mit «Raub» verbunden ist. «Raubbau» wiederum ist Bergmannssprache für die «Übernutzung» der Minen. Und im übertragenen Sinne begehen wir «Raubbau an unserer Seele». Das Gegenteil wäre «Nachhaltigkeit», wieder eine andere Metapher.

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Daniel Strassberg
Kolumnist@Republik
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Vielen Dank, lieber Michel. Tatsächlich habe ich mir lange überlegt, ob ich auch Ehrenbergs Ansatz reinnehmen soll, aber das hätte die Kolumne überlastet. Ich bin also sehr froh, dass Du ihn erwähnst. Ehrenberg glaubt ja, dass wir genug davon haben, immer sich selbst sein zu müssen.

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Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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Was bzw wer schlägt er denn vor, dann zu sein?

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Im Unterschied zu Maschinen ermüden Menschen

Äh ... schon mal von Materialermüdung gehört?

Können sie mir die Maschine zeigen, die unter hohem Druck repetitiv belastet ohne Reparatur jahrzehntelang durchhält? Wie alt sind sie, und wie alt ist ihr Auto? Wie alt ist ihr Fussgelenk, und wie alt ihr Schuh? Wieso hält ein natürliches Hüftgelenk fast ein ganzes Leben, während ein künstliches alle 20 Jahre ersetzt werden muss?

Ist es nicht wunderbar, dass wir uns erholen können? Dass wir nicht bis zum Ermüdungsbruch weitermachen, und nachher verschrottet werden?

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Daniel Strassberg
Kolumnist@Republik
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Das stimmt zwar in der Realität, aber im 19. Jahrhundert wurde das nicht so gesehen. Da galt die Maschine tatsächlich als unermüdlich. Vielleicht, weil sie durch die Materialermüdung kaputt geht, aber nicht weniger leistet.

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Das hatte wohl damit zu tun, dass man damals etwas gebaut hat, damit es 30 Jahre hält und nicht wie heute nur 2-5 Jahre, um es dann mit genug Marketinginvesitionen nochmal als „grösste Innovation“ zu verkaufen :)
Das wäre übrigens noch eine spannende Debatte, die oft zu kurz kommt. Wie bauen wir so, dass wir weniger verschwenden und gleichzeitig weniger arbeiten müssen? Zurzeit ist es umgekehrt, wir arbeiten mehr, damit wir mehr verschwenden können? Das gleiche kann man auch auf Journalismus übertragen. Wir haben eine Artikel- und Meinungsinflation. Besser wäre weniger Artikel und mehr Information. Zum Glück gibt es noch die Republik, die das richtig macht.
Sorry, fürs Ausschweifen. Aufjedenfall wünsche ich Ihnen eine gute Erholung Herr Strassberg :)

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Physiker
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Wenn Wertschätzung immer mehr durch eine Wert-Schätzung verdrängt wird, ist es naheliegend dass auch die Zahl der burn-outs zunimmt. Der Evaluationskrake dringt mit seinen Tentakeln immer weiter in alle Lebensbereiche ein, so dass für Erholung von Geist und Seele immer weniger Raum übrig bleibt.

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Historikerin
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Die Maschinen-Metapher könnte dahingehend erweitert werden, dass es zu Erschöpfung, Sinnkrise und Depression führt, wenn Menschen instrumentalisiert und zum blossen Mittel für irgendeinen fremden Zweck gemacht werden, ohne Rücksichtnahme auf ihre eigenen Bedürfnisse. Ein spannendes Buch dazu: "Die Erschöpfung der Frauen" von Franziska Schutzbach.

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Ich finde auch den Begriff "Erschöpfungsdepression" passender. In der Romandie wird auch öfters das Wort "Épuisement" (also einfach Erschöpfung) statt Burn-Out verwendet.

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Even Meier
(ex | they)
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Es gibt auch die Entspannungsdepression: Wenn nach einer Periode intensiver Tätigkeit der Stapel abgebaut ist. Delikat, zwischen den beiden Polen zu manövrieren.

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Betroffene
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Danke für den spannenden Artikel. Mir greift die Logik, dass ein Burn-out von der Arbeit kommt, etwas kurz. Es gibt Leute, die arbeiten viel mehr als ich und haben trotzdem kein Burn-out. Ich fühle mich durch diesen Gedanken nicht gerade geadelt. Ich denke auch, dass die Gründe etwas tiefer liegen, wie in einem anderen Kommentar bereits gesagt, zum Beispiel an der mangelnden Selbstsorge. Aber ich gebe Ihnen Recht, dass unsere Denkweise von Maschinen geprägt wurde und dies Teil des Problemes ist. Wenn wir uns als Maschinen begreifen, scheint nur etwas Nahrung und Schlaf für unsere Energie verantwortlich zu sein. Das ist leider (oder vielmehr gottseidank) ja nicht so. Da wir Menschen sind, können wir auch seelisch ausbrennen.

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Multifunktional
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Ich sehe es gleich wie Sie und auch Frau P. weiter unten. Die Arbeit von heute ist - zumindest in unseren Breitengraden - nicht mit der Arbeit der Fabrikarbeiter im 19. Jh. zu vergleichen.
Der Vergleich mit der Maschine ist schon recht gut zutreffend. Auch ich habe ein schweres Burn-out hinter mir. Vorher fühlte ich mich oft wie ein Duracell-Hase mit unendlichen Energiereserven. Heute, nach dem Burn-out, eher wie ein altes Natel mit einem Akku, der sich sehr schnell leert und dann auch lange braucht um wieder aufzuladen. Bei mir führten aber nicht „äussere“ Arbeitszwänge zum Burn-out sondern ein „innerer Antrieb“ noch diese Zusatzausbildung zu machen, gleichzeitig zwei Kleinkindern das perfekte Mami zu sein und auch sonst alles locker hinzukriegen.
Also ein Fehlen von Selbstsorge und ein Verlust der Verbindung von Körper und Geist. Um dies zu erkennen, brauchte es aber viel Zeit und einen starken Rückfall.
Burn-outs sind ein gesellschaftliches als auch ein individuelles Problem. Gesellschaftlich, weil der sorgfältige Umgang mit seinen Ressourcen und das Wahrnehmen seiner Gefühle und Bedürfnisse nie gelehrt und gelernt wird. Ein individuelles Problem, weil jeder Mensch anders mit dem Druck umgeht und es grundsätzlich möglich ist, achtsam mit sich selber in der heutigen Gesellschaft zu leben.
Ohne Herrn Strassberg zu nahe zu treten zu wollen, würde ich vermuten, dass er selber noch am Anfamg des Weges zur „Selbsterkennung“ ist (tönt jetzt etwas überheblich, ist aber nicht so gemeint), da er die „Schuld“ an einer Erschöpfung noch in erster Linie beim „Umfeld und der Arbeit“ sucht. Die Heilung kommt aber aus sich selber und nicht von aussen.

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Mitdenker
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Äh...ich möchte jetzt den Essay nich nochmal ..., aber wie kommt es, dass zwei Frauen den Strassberg ganz anders lesen?
Er sagt doch gerade, man sollte den Begriff ändern, weil der Mensch keine Maschine ist, weil es um sehr viel mehr und anderes geht als quantitative Arbeit. Nämlich um Selbstbestimmung, Sinn, Wert des eigenen Tuns. Und diese klare Trennung in (Erwerbs-)arbeit und Freizeiterholung entspricht eh längst nicht mehr unserer Realität.
Dennoch kann ich als ebenfalls Betroffener bestätigen, dass die Arbeitsbedingungen für die Entwicklung einer Belastungsdepression ein wesentlicher Faktor sind. Als Klassenlehrer an der Oberstufe konnte ich mich halt dem Dilemma des sehr oft gegen die eigene Überzeugung handeln müssens nie entziehen, das ist auch nur sehr bedingt eine Frage des Pensums. Richtig gut geht es mir erst, seit ich in einer Funktion tätig bin, in der ich keinen Stoff- oder überhaupt Leistungszwängen unterliege.
Das sehe ich aber als ungeheures Privileg. Nur eine kleine Minderheit kann über die Arbeitsbedingungen weitgehend selbst bestimmen. Selbstbestimmung ist ein elitärer Luxus, wer in hat sollte sich hüten, die andern zu belehren.

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Learning & Development
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· editiert

Ich glaube nicht, dass es einzig das „zu viel“ an Arbeit ist, sondern Sinnentleerung, Sinnlosigkeit der Arbeit, und vor allem Fremdbestimmung und Kontrollwahn uns ausbrennen lässt. Um bei dieser Maschinenmetaphorik zu bleiben, wie Strassberg mit Marx anführt, dass Mensch zur Prothese für die Maschine wird, die Erweiterung der Maschine, sozusagen, und eben nicht umgekehrt, wie immer mal wieder (technikbegeistert) suggeriert wird. Wobei ich auch nicht techno-feindlich bin. It‘s complicated…

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Leserin
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Mangelnde Selbstsorge, überhaupt alles Tun und Unterlassen einer Person, das sich gegen ihre eigenen Interessen richtet, ist ja Teil der beschriebenen, heute alles durchdringenden Entfremdung.

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Sehr geehrter Herr Strassberg
Eine spannende Metapher für ein Burnout.
So oder so wünsche ich Ihnen, dass Sie sich gut erholen und ihre "work-life-balance" (fast für ein schrecklicher Begriff) wieder in den Griff bekommen.
Mir hat ein einmal ein guter Freund gesagt: denk' immer dran, auf einem toten Pferd kann man nicht reiten. Die Feststellung stammt von einem Urvolk in Amerika.
Alles Gute und gute Selbstfindung.

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Wenn wir vergessen, das Alles (wirklich ALLES) aufgrund von einer Reihe von Ursachen (die ihrerseits wieder Bedingungen bilden) entstanden ist, die wir nie durchschauen können, kann das dazu führen, dass wir meinen, es richten zu müssen/können. Eine solche Hybris kann erschöpfen (nicht, dass ich davon gefeit wäre).
Diese Einsicht enthebt uns aber nicht davon, zu wählen und mit Demut und Mitgefühl das 'Richtige' zu tun.

(Howgh, ich habe gesprochen).

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Ein sehr anregender Artikel, der eine Perspektive auf die Herkunft des Worts Burnout bietet und zeigt warum es so gut in unsere Welt passt, es aber besser nicht täte.

Es ist schlichtweg eine billige Materialistische Vereinfachung des Menschen und seines Wertes. Man brenne angeblich aus wie eine kaputte Glühbirne, die man eben auswechseln müsse, wenn sie am Ende sei.

Dabei stimme ich der Schlussfolgerung des Kommentars voll zu. Nicht nur redet das Wort Burnout den Zustand schön und degradiert den Menschen zu blossem Material. Nein er ist dazu eigentlich eine völlig falsche Analogie.

Viel treffender ist für mich das neuere Wort Erschöpfungsdepression.
Denn das ist es was es nach aktuellen Erkenntnissen wahrscheinlich ist.
Eine Depression nicht per se durch zu viel Arbeit ausgelöst, sondern durch zu viel Sinnlose entfremdete Arbeit. Weil der Mensch keine Maschine ist...

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Super-achiever sickness – als jemand der Zhuangzis Parabel zu folgen versucht, wonach nicht der gerade, «rechte» Baum das volle Leben auskosten kann, sondern der knorrige, «nutzlose», frage ich mich, was denn nun super-achiever ausmacht. Die wichtigsten Indikatoren seien:

  • Sie sind besessen davon, gut zu sein (und haben insgeheim Angst davor, durchschnittlich zu sein).

  • Sie haben eine beneidenswerte Arbeitsmoral und Kapazität – andere bewundern oft Ihre Energie.

  • Sie sind sehr selbstkritisch (und tun sich schwer damit, sich selbst zu loben, selbst wenn es wohlverdient ist).

  • Es fällt Ihnen schwer, loszulassen oder abzuschalten von all dem, was Sie zu tun haben.

  • Sie machen sich viele Sorgen. Niedrige Angstzustände sind Ihr ständiger Begleiter, Sie fühlen sich nie ganz entspannt.

  • Wenn Sie «nicht viel» tun, kämpfen Sie mit dem nagenden Gefühl, dass Sie die Zeit besser nutzen könnten.

  • Sie sind am glücklichsten, wenn Sie ein großes Ziel verfolgen (und verloren oder ängstlich, wenn Sie das nicht tun).

  • Sie prüfen ständig, ob Sie Ihre Zeit sinnvoll nutzen.

  • Sie sind erst zufrieden, wenn Sie einen produktiven Tag hatten.

  • Sie haben sehr wenig Freizeit und vernachlässigen es, sich Zeit für sich selbst zu nehmen (Sie stehen an letzter Stelle).

  • Sie fühlen sich häufig überfordert und haben immer das Gefühl, so viel zu tun zu haben.

  • Sie möchten nur Dinge tun, bei denen Sie glänzen können – wenn Sie das nicht können, sind Sie schnell frustriert und neigen dazu, sich etwas anderem zuzuwenden.

Wer erkennt sich darin wieder? Wer will was daran ändern? Und wer oder was in eurem Umfeld unterstützt euch dabei, dies zu tun?

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Ich erkenne mich darin wieder. Daran etwas ändern möchte ich nicht wirklich; wenn ich nichts zu tun habe, werde ich unruhig und sehe es als 'verlorene Tage'.

Ist es manchmal zu viel? Gut möglich. Zum Glück habe ich Gott, der mich versorgt und mir die nötige Ruhe schenkt.

Ihr Beitrag hat mich stocken lassen und tatsächlich etwas ins Nachdenken gebracht. Danke dafür! Es wäre spannend, hier mit ähnlichen Menschen einen Austausch zu finden.

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Lilli Krakenberger
Kostümbildnerin, Walderin
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Herzlichen Dank für Ihre einmal mehr brillante Kolumne, Herr Strassberg! Klar gedacht & auf den Punkt gebracht. Ich kann mir vorstellen, dass die Entfremdung von der Arbeit auch Entfremdung von sich selbst mit sich bringt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir gar nicht mehr wissen, was unser Menschsein eigentlich ausmacht bzw. ausmachen könnte & dass es sinnvoll wäre, in sich selbst wieder auf Spurensuche zu gehen. Mir selbst (ich war auch einmal „Betroffene“) half dieser Weg und ich bin immer noch überrascht & erfreut über die Vielfalt & den Reichtum, den ich heute in mir (& im Austausch mit anderen Lebewesen) finde, um die täglichen Herausforderungen des Lebens zu meistern. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Sommer und freue mich, wenn Sie weiter für uns schreiben mögen. Herzlich, Lilli Krakenberger

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Liebe Lilli Krakenberger, ihre Worte, «die Vielfalt & den Reichtum, den ich heute in mir (& im Austausch mit anderen Lebewesen) finde», erinnerten mich an Hartmut Rosas «Resonanz» (2019), die er der «Entfremdung» gegenüberstellt. Das Zweckrationale und Instrumentelle ist das Stumme.

Die Krise der Moderne rekonstruiert er als Verlust an Resonanzmöglichkeiten, wobei er die psychische Krise durch Beschleunigung in Erschöpfung (burn-out) umreisst:

  • die ökologische Krise und die Überschreitung planetarer Grenzen aufgrund der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen gegenüber einer unlimitierten Steigerungserwartung

  • die politische Krise, die wesentlich daraus entsteht, dass demokratische Aushandlungsprozesse für die beschleunigten technologischen und daraus resultierenden gesellschaftlichen Veränderungen zu langsam sind und darum als ineffektiv oder obsolet betrachtet werden, und

  • die psychische Krise der Subjekte, die sich von der Beschleunigung überfordert und daher erschöpft (burn-out) sehen.

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Die Subjekte sind von der Beschleunigung überfordert. Das Arbeits-und Lerntempo- ist für viele Menschen-Kinder zu schnell geworden.

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Lilli Krakenberger
Kostümbildnerin, Walderin
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Lieber Michel Rebosura, danke für den Input, noch ein Buch, das offenbar auf die Leseliste gehört, wobei ich mich inzwischen mehr auf das Praktizieren fokussiere... ;-)
Herzlich, Lilli Krakenberger

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Zum «Stoffwechsel» gibt es eine schöne Passage bei Marx:

Der Arbeitsprozess ist zunächst ein Prozess zwischen dem Menschen und der Natur, ein Prozess, worin er seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigne Tat vermittelt, regelt und kontrolliert. Der Mensch tritt dem Naturstoff selbst als eine Naturmacht gegenüber. Die seiner Leiblichkeit angehörigen Naturkräfte, Arme und Beine, Kopf und Hand, setzt er in Bewegung, um sich den Naturstoff in einer für sein eignes Leben brauchbaren Form zu assimilieren. Indem er durch diese Bewegung auf die Natur ausser ihm wirkt und sie verändert, verändert er zugleich seine eigne Natur.

Ohne das ländliche Idyll à la Landliebe verklären zu wollen, so lässt sich doch die berechtigte Frage stellen, was geschähe, wenn nun anstelle der «Natur», die «Maschine» oder vielleicht eher schon der «Computer» dasjenige ist, womit der Mensch hauptsächlich den «Stoff» «wechselt».

Hierzu gibt es vom Computer-Pionier Konrad Zuse eine bemerkenswerte Aussage:

Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so gross wie die Ge- fahr, dass der Mensch so wird wie der Computer.

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Mitdenkerin
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Hmm.. interessanter Artikel, interessante Perspektive. Ich bin nur nicht ganz einverstanden mit dem Schluss. Aus meiner Sicht geht es nicht um Entfremdung zur Arbeit sondern zur Selbstsorge.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Selbstsorge muss frau:man sich erst mal leisten können. Für alle, welche in prekären Arbeitsverhältnissen gefangen sind, ist das keine Option, sondern schlicht unerreichbar.

Das Problem beginnt, wie so oft, bei der christlichen Religion. Nach eingehenden Studien der Bibel kamen die Führer der Kirche zum, Schluss, dass Arbeit und Fleiss Tugenden, Müssiggang hingegen Sünde sei. Es entstand auch die Erzählung, wonach das Leben hier, als Mensch, eine Prüfung Gottes sei, der Lohn für Leid, Unterwerfung und Anstrengung erst im Paradies ausgezahlt werde.
Dies wurde Jahrhunderte lang Woche für Woche in die Köpfe der Gläubigen gehämmert. Wenn wir heute anschauen, was wenige Jahrzehnte der allgegenwärtigen Propaganda in China und Russland anrichten, was hat dann die christliche Lehre in den letzten 2000 Jahren angerichtet? Ist der Kapitalismus und die Industrialisierung nur zufällig in der christlichen Kultur entstanden?

Zwar gibt es Menschen, welche unmöglich nichts tun können, welche scheinbar unermüdlich an irgendwas arbeiten, bis die Erschöpfung sie zu ein paar Stunden Schlaf nötigt. Aber es ist kein Naturgesetz, dass wir diese Lebensweise zur Norm erheben. Es dient den Mächtigen, ihre Macht zu erhalten oder sogar zu vergrössern, wenn die grosse Mehrheit vor lauter Arbeiten nicht mehr zum Nachdenken kommt.

Bei vielen kleinräumlich organisierten Gemeinschaften, waren Leute, die 'nichts' tun, sondern über das Leben, oder ihre nähere und fernere Umgebung nachdachten, bzw. aufmerksam beobachteten, hoch angesehen und wurden von der Gemeinschaft bereitwillig durchgefüttert.

Natürlich kann es keine Gemeinschaft geben, wo alle nur nachdenken, aber umgekehrt funktioniert eine Gesellschaft, in der alle bis zum Umfallen arbeiten auch nicht. Die Menschen sind auch nicht so strukturiert, viele schätzen es, wenn sie klar umrissene Aufgaben erfüllen können, ein paar wenige schätzen es, jeden Tag aufs Neue vor Herausforderungen gestellt zu werden, wieder andere tüfteln leidenschaftlich und ausdauernd an Problemen herum, bis sie eine Lösung gefunden haben.

Was aber definitiv niemand schätzt ist Zeitdruck. Und genau der, ist die Grundlage jedes 'modernen' Managements. Kein Projekt, das nicht Verzögerungen und Terminverschiebungen kennt, kein Arbeitstag, wo nicht etwas unerledigt liegenbleibt.
Und der Berg der aufgeschobenen Arbeiten türmt sich immer höher. Wer das nicht einfach beiseiteschieben kann, der:die zerbricht daran.

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Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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Seit gestern ärgere ich mich über Ihre pauschalisierende Aussage über das Christentum. Arbeit als (fast schon) Fetisch ist ein K. der Reformation. Bis dahin war sicher auch nicht alles Gold was glänzt, aber der jüdischen und in der Folge christlichen Tradition entspringt die Überzeugung, dass ein Ruhetag wichtig und richtig ist. Nicht umsonst engagierten sich in Diskussionen im Vorfeld zu Abstimmungen im Kontext Ladenöffnungszeiten/Sonntagsverkauf auch die Kirchen. Da ging es nicht darum, dass dann die Kirchen voller werden (wir mögen gläubig sein, aber nicht blind und blöd), sondern darum, dass der Mensch eben mehr braucht als Arbeit, um gelingend zu leben. Ebenso gibt es viele Gläubige in den drei christlichen Landeskirchen, die sich für das bedingungslose Grundeinkommen ausprechen, weil damit die Abhängigkeit des "Wert des Menschen" von einer Arbeit gelöst werden kann.

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Multifunktional
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Selbstsorge ist weder teuer noch zeitintensiv und hat daher wenig mit gut bezahlten oder prekären Arbeitsbedingungen zu tun. Selbstsorge braucht keine teuren Kurse oder Auszeiten sondern beinhaltet z.B. ein tägliches kurzes Innehalten, das können auch nur 15 Minuten sein, in denen man in sich, seinen Körper und seine Bedürfnisse hineinhorcht. Typischerweise sind es ja auch nicht Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, die am häufigsten ausbrennen, sondern Menschen in verantwortungsvollen Positionen wie Lehrpersonen, Manager oder Pflegefachleute. Das Problem ist nicht die Menge der Arbeit an sich sondern die Erwartungen und Ansprüche, die wir meinen an uns selbst stellen zu müssen.

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Was würde wohl eine Arbeiterin an einem Prekariatsarbeitsplatz dazu sagen?

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Ja, z.B. eine Verkaufskraft im Modebusiness freut sich gerade auf die neue Kollektion und wird sich doch allmählich vielleicht bewusst unter welch prekären Verhältnissen die Baumwollbauern, die Näher_innen, die Matrosen auf den Schiffen usw. produzieren und leben und dass in wenigen Wochen schon die nächste Kollektion angeliefert wird und die alte Platz machen muss, entsorgt wird (!): muss sie nicht verzweifeln ob der Sinnlosigkeit ihrer Arbeit, auch wenn ihr die Arbeit und der Kontakt mit den Kunden gefällt und Spass macht und eigentlich nicht ohne Sinn ist? Müsste es all den anderen in der Produktionskette nicht ähnlich ergehen? Unendlich könnte hier weiter gefragt werden...

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Multifunktional
·

Selbstsorge ist weder teuer noch zeitintensiv und hat daher wenig mit gut bezahlten oder prekären Arbeitsbedingungen zu tun. Selbstsorge braucht keine teuren Kurse oder Auszeiten sondern beinhaltet z.B. ein tägliches kurzes Innehalten, das können auch nur 15 Minuten sein, in denen man in sich, seinen Körper und seine Bedürfnisse hineinhorcht. Typischerweise sind es ja auch nicht Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, die am häufigsten ausbrennen, sondern Menschen in verantwortungsvollen Positionen wie Lehrpersonen, Manager oder Pflegefachleute. Das Problem ist nicht die Menge der Arbeit an sich sondern die Erwartungen und Ansprüche, die wir meinen an uns selbst stellen zu müssen.

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Leserin
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· editiert

Die Entfremdung hat viele Gesichter. Am Ende müssen wir den (Therapeutenslang:) „Zugang zu unseren Gefühlen“, oder „Zugang zu unserem Selbst“ wieder suchen. Informationen über die Mechanismen siehe Ökonomisch-philosophische Manuskripte von Charlie Marx.

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Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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· editiert

Merci für den umfassenden Überblick über die Maschinen-Metapher. Ob ein derartiger Erschöpfungszustand monokausal ist, kann wohl diskutiert werden. So oder so: Erholen Sie sich gut, Herr Strassberg!

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hat ein Buch gelesen
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Zum Thema Burnout kann ich das Buch von Emily und Amelia Nagoski empfehlen: https://www.burnoutbook.net/
Es betrachtet (insbesondere für Frauen, aber natürlich sind nicht nur sie angesprochen) einige Ursachen und Stressbewältigungsstrategien.

BURNOUT is for women (or anyone) who has felt overwhelmed and exhausted by everything they have to do, yet still worried they weren’t doing “enough.”
We wrote it because it’s the book we needed ourselves. It contains the science and stories that helped us through some of the roughest times of our lives and even may have saved Amelia’s life - twice.

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hat ein Buch gelesen
·
· editiert

Ich denke man kann Menschen schon als (biochemischen) Maschinen betrachten - das ist noch nicht das Problem.

Das Problem ist erst dann, wenn man die Maschine vereinfacht, und z.B. reduziert auf "Essen und trinken rein, Arbeitskraft raus", und andere Ressourcen, die die Maschine Mensch aufnimmt und benötigt, ignoriert, wie Austausch und Kontakt zu Mitmenschen, mentale Stimulation, Regenerationszeit (nicht nur Schlaf) und so weiter.

Das soll nicht andere Betrachtungsweisen ausschliessen (z.B. Menschen als spirituelle Wesen) - ich will nur sagen, dass diese Betrachtungsweise nicht in sich falsch ist.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Im Grunde haben Sie recht. Doch das Problem taucht deshalb auf, weil die «Mensch-Maschine» (vgl. Offrays L'Homme-Machine, 1748) als reduzierte mechanische Maschine unter dem Paradigma der Dampfmaschine betrachtet worden ist – und nicht als adäquatere komplexe biochemische Maschine unter dem Paradigma des (Bio-)Computers oder gleich ganz spezifisch der modernen Systembiologie, welche auch die psycho-sozialen Dimensionen miteinbezieht.

Die Dampfmaschine muss sich auch nicht selbst «erholen», sondern bloss mit Nachschub an Brennmaterial versorgt werden (welche als «externe Kraftquelle» die Kraft «erzeugt»9, bis – und hier sind wir jetzt – das Brennmaterial sich «erschöpft» oder diese nicht-intendierte und nicht-mehr-externalisierbare katastrophale Konsequenzen mit sich bringen, welche Dampfmaschinen obsolet machen.

Aber Sie haben recht: Weniger die «Maschine» in ihrer abstrakten Allgemeinheit ist das Problem als vielmehr welche konkrete Maschine als Paradigma des Ausdrucks «Maschine» fungiert. Jedoch: Bisher jedes Paradigma ist – beinah notwendigerweise – einfacher als die spezifische «Mensch-Maschine» und daher per se reduktionistisch.

Und die reduktionistische Betrachtungsweise überträgt sich auch auf das Menschen- und Selbstbild. So sagte der Computer-Pionier Konrad Zuse:

Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so gross wie die Ge- fahr, dass der Mensch so wird wie der Computer.

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hat ein Buch gelesen
·

Ja das stimmt natürlich, aber jedes Modell, jede Analogie ist imperfekt und vereinfachend.

Trotzdem kann man hilfreiche Erkenntnisse daraus ziehen, z.B. wieviele Joule braucht man ungefähr an einem Tag. Man darf halt die Schwächen der Analogie nicht vergessen dabei.

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Management Consultant
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Chapeau. Das Beste, was ich über "Burn-out" je gelesen habe.

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So viel Geschichtswissen in einem einzigen Artikel unterzubringen, ich gratuliere!

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Nadja Schnetzler
Mitgründerin Republik und Project R
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Ich orientiere mich in meiner Arbeit (Begleitung von Gruppen zum Thema Zusammenarbeit) an der Flow-Theorie von Mihály Csíkszentmihályi. Diese besagt, dass sowohl ständige Überforderung als auch ständige Unterforderung ungesund ist und zu Erschöpfung führen kann.

Ausserdem arbeite ich täglich gegen diese Glaubenssätze an, dass halt «Arbeit kein Ponyhof» ist und dass «man ja an der Arbeit keinen Spass haben muss, weil man ja da bezahlt wird.». Ich bin überzeugt, dass die eigene Tätigkeit Spass machen muss, dass man sich selber authentisch darin einbringen darf und dass alle mehr von dem machen sollen, was sie gerne tun und gut können oder noch lernen möchten.

Genau zu wissen, was mich als Individuum motiviert und was uns als Gruppe motiviert, also den «Purpose» von dem was wir tun zu kennen hilft auch dabei, diese Maschinen-Sichtweise hinter uns zu lassen.

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Danke für diese Betrachtung!
In Künstlerkreisen gab es für Kreative, die sich selbst erschöpften, den Begriff der Kerze, die an beiden Enden brennt. Der Unterschied war, dass diese Leute dann jedoch früh starben, oder die Kunst frustriert aufgaben, weil sie "aufgebraucht" waren - auftanken unmöglich.

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Die anstehenden Probleme sind riesig und die Weltgemeinschaft oder die einzelnen Hirne träge. Wir können uns aus den Maschinenmetaphern nicht einfach hinaus denken. Dass Aktivist:innen sich erschöpfen erstaunt nicht. Ein letztes Gefecht? Unsere Nahrung ist Sinnhaftigkeit, Selbstwirksamkeit, Humor und wohl auch Demut. Anregende Lektüre: Jason W. Moore, Kapitalismus im Lebensnetz.

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Als Buchzeichen fand ich mal den Spruch: "labor omnia vincit". Ich war beeindruckt. Heute denke ich, dass die Gnade mehr bewirkt, dass sie die Arbeitskraft noch "umhüllt". Dachte das nicht auch Luther?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Dat müssen Sie uns erklären: Was meinen Sie genau mit «Gnade» in diesem Zusammenhang?

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Ich denke, dass der Druck auf die eigene Leistung abnehmen kann, wenn sich das Vertrauen einstellt, dass es "mit mir schon stimmt". Bin ich durch alle Ebenen hindurch gehalten? Das Ja auf diese Frage, das zeitweise Ja, ist für mich eine Gnade, ein Geschenk, mit dem ich etwa auf diejenige Grösse schrumpfen (oder wachsen?) darf, die mir entspricht.

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