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Yvo Wüest / Education Minds GmbH
Trainer Didaktische Reduktion
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Mich beeindruckt diese Stelle: "Wer privilegiert ist, meint, die Welt gehöre ihm. Er bewegt sich unter seines­gleichen: unter akademisch gebildeten, der englischen Sprache mächtigen Professionals oder Freelance-Kreativen, für die das Reisen zum Alltag gehört. Reisen ist für sie ein Zustand.

Solche Leute tragen stolz das Etikett «Weltbürger» zur Schau. Nationalität und Staats­bürgerschaft sind für sie nur administrative Zuschreibungen. Bei Konferenzen, an Partys, bei der Arbeit oder auf Flughäfen nehmen wir Nuancen in der Aussprache unserer Kollegen wahr. Aber die Sorge, die eigene Nationalität könnte bei einem Visum­antrag Probleme machen, existiert in diesen Kreisen nicht – bis sie es doch plötzlich tut und wir überrascht merken, dass unsere Welt Grenzen hat."

Wunderbar, in der Republik immer wieder Stimmen zu hören, die andere Erfahrungen und neue Perspektiven bieten. Zum Beispiel über Migration und die relevante Frage der Inklusion. Über Alternativen für ein konstruktives Zusammenleben. Und auch über diese interessante Sehnsucht von einem Teil der "Aufnahmegesellschaft", genügend Signale der Dankbarkeit bei den "Gelandeten", zu erkennen.

Die Republik leistet damit einen Beitrag zu dieser vom Autor geäusserten Hoffnung, "... dass solche Heraus­forderungen von der kommenden Generation produktiv weiter­entwickelt werden".

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Heimisch werden, einheimisch werden bedeutet, die eigene Verantwortung für die Atmosphäre eines Ortes zu spüren.

Verantwortung übernehmen heisst Antwort geben, heisst dem zuhören, was man vorfindet und dann das Eigene dazu einbringen, was der Autor reflektiert und mit allen Sinnen tut. Ein grossartiger Text: Dankbarkeit nicht verleugnen, ohne unkritisch oder unterwürfig zu werden. Eine Haltung, die durch die privilegierte Herkunft sicher begünstigt wird, sich aber nicht allein daraus erklärt.
Mir fällt die ehemalige Bewohnerin im Frauenhaus ein, die ungefragt den grossen Platz vor dem Haus wischt. Als sie darauf hingewiesen wird, dass sie das nicht tun müsse, sagt sie in gebrochenem Deutsch: du schauen ich keine Angst, ich froh, ich schauen du sauber Haus.

Nach einem berühmten afrikanischen Sprich­wort ist die Hand, die gibt, immer über der Hand, die empfängt.

Die einfache Frau, vielleicht Analphabetin, hat auf ihre Weise dafür gesorgt, dass unser beider Hände auf gleicher Höhe sind, dass es einen Ausgleich gibt. Ähnlich wie es Herr Yéré auf seine Weise tut, indem er uns durch seine Augen auf unsere Welt schauen lässt.
Danke dem Autor und der Republik für diesen Aus- wie Einblick.

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Ein wunderbarer Text. Engagiert, mehr-perspektivisch, für mich sehr anregend und bereichernd. Als eindrückliches Beispiel sei nur der Begriff der "unbemerkten Weltgewandtheit" erwähnt. Jetzt habe ich Worte für etwas, das mir im Alltag und auf Reisen schon so oft begegnet ist.

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Doris Edwards
Permaculture Designer.
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Danke fuer diesen tiefgefuehlten Text. Vieles kann ich nachvollziehen, welches der Autor mit aufrichtigen Worten auszudruecken weiss. Diese Gedanken werden mich begleiten wenn ich das naechste Mal von Genf aus nach Basel reise um dort meine Tochter zu besuchen.

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Schöner Text

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"....hoffe ich auf einen Austausch zwischen Ihnen und mir, vor allem zwischen Ihnen und Ihnen..." diese Worte von Henri Michel Yéré könnten auch als Leitmotiv über dem Republik- Projekt stehen.
Möchte mich sehr bedanken für den anregenden Text und gerne mehr von Herrn Yéré lesen.

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Mehr von ihm lesen – dem Wunsch schliesse ich mich gerne an!

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sirius
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wunderbar, herr yéré.
ich wünsche mir mehr solcher menschen wie sie, die der schweiz den spiegel vorhalten.
denn ihr zitat "Ich dachte ganz einfach, so, wie es war, sei es auch richtig." passt auf ganz viele schweizer*innen. im präsens natürlich.

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Einen herzlichen Dank an den Autor. Ein wunderbarer Beitrag. Feinsinnig und tiefgründig, scharf beobachtet und wunderbar, dass dem Autor die Gelegenheit geboten wurde sich vor grossem Publikum zu äussern, dass der Vortrag übersetzt und publiziert wurde.

In Basel kann man landen und man kann dort ankommen. Basel hat ein Potential für gesellschaftliche Neuerung, das zeigen all die Aktivitäten rund um Transition, Urban Agriculture, innovative Wohnprojekte, hervorragende Velowege und Unzähliges mehr.

Es gibt Möglichkeitsräume in Kunst und Kultur an zahlreichen Produktionsstätten, wie eben dieses Projekt - beeing here, doing this - das mit dem Literaturhaus Basel und der Kaserne in Kooperation mit INES neue Räume eröffnet für Begegnung und gegenseitigem Verständnis. Persönlich habe ich nie zuvor soviele interessierte und offene, humorvolle Menschen kennengelernt wie in meiner Zeit in Basel. Basel ist ein gesellschaftliches Biotop. Man hat gelernt mit offenen und geschlossen Grenzen umzugehen, dies seit Jahrhunderten. Vielleicht hat die Bevölkerung aus den Wechselfällen der Geschichte gelernt und eine Offenheit, eine spezielle Gelassenheit und einen trockenen Humor, aber auch einen Optimismus entwickelt, wie zumindest ich es aus der Restschweiz nicht kenne. Grundlage ist natürlich auch der generationenübergreifende Reichtum, der über öffentliche und private Kanäle Projekte fördert. Man hat in der Schweiz schon sehr viel Geld für Dümmeres ausgegeben als die Basler es tun.

Das unscheinbare Herz möge weiter ausstrahlen in diese Welt, die es nötiger hat denn je aus der Geschichte zu lernen. Aber es möge auch seine Selbstzufriedenheit kritisch reflektieren und in den Spiegel schauen, den es von einem beherzten Autor und Historiker in eleganter Weise vorgehalten bekommt.

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Großartiger Text!

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Danke für diesen inspirierenden Text!

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