Donnerstag, 27. April 2023

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Am Sonntag wählt Genf einen neuen Staatsrat. Bessere Chancen als gedacht hat Pierre Maudet.

Folgt die Auferstehung?

Pierre Maudet, das ehemalige Wunder­kind der Politik. Als Staats­rat in Genf musste er zurücktreten, er wurde vom Bundes­gericht verurteilt wegen Vorteils­annahme, weil er sich eine Luxus­reise nach Abu Dhabi zahlen liess. Ein Gefallener.

Wie stehen seine Chancen auf das Comeback? Am Sonntag wählt Genf im zweiten Wahlgang den neuen Staatsrat. Im ersten Wahlgang Anfang April schaffte es Maudet im Rennen um die sieben Sitze auf Platz sechs.

Republik-Reporterin Angelika Hardegger hat den Politiker porträtiert, der bald wieder regieren könnte.

Operation Trotzkopf: Kehrt Pierre Maudet zurück?

Eine Lesezeit von 19 Minuten.

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Zu einer weiteren schmerzhaften Realität.

Kinderfrage

Woraus besteht eine Beule?

Es ist schon komisch, wenn plötzlich etwas Neues am Körper wächst. Da möchte man doch zumindest wissen, wer dieser Gast eigentlich ist. Und warum er sich ausgerechnet immer am Kopf niederlässt, nie am Oberschenkel.

Wenn wir uns den Oberschenkel stossen, platzen die kleinen Blutgefässe unter der Haut. Das Blut läuft aus und verteilt sich im Muskel. Wenn es gerinnt, also fest wird, sieht es blau aus. Es entsteht ein blauer Fleck.

Anders am Kopf. Wenn wir ihn stossen, platzen dort auch die Blutgefässe und das Blut läuft aus. Doch da ist die Schädel­decke, und das Blut kann nirgendwo hinfliessen. Also sammelt es sich unter der Kopfhaut an. Die muss Platz machen und wölbt sich – fertig ist die Beule. Autsch!

Jetzt wird es (wahrscheinlich) angenehmer. Wollen Sie wissen, wo Sie im Reichtums­ranking stehen? Dann hier entlang.

Schweizer Einkommen im Vergleich

Die reichsten 10 Prozent der Schweizer Haushalte generieren 42 Prozent des Gesamt­einkommens im Land. Im internationalen Vergleich ist diese Verteilung aber noch relativ ausgeglichen. In Grossbritannien, Spanien oder den USA etwa ist die Ungleichheit grösser. «Relativ ausgeglichen» ist dennoch ein grosses Wort.

Was denken Sie, mit welchem Netto-Einkommen pro Jahr zählt ein Haushalt zur Schweizer Mittel­schicht?

Quelle: BAK / Bank Cler, Erhebung für 2007–2019

Reichtum und Armut – was bedeutet das in der Schweiz?

Der Blick auf zwei Extreme

«Wenn ich ehrlich bin: Hundert­prozentig genug zu essen haben wir nicht», sagt eine Frau, verheiratet, zweifache Mutter, die an der Essens­ausgabe des Hilfswerks «Tischlein deck dich» wartet. Es sind Sätze wie dieser, die kalt den Rücken hinunter­laufen. Wie ist das möglich, in der reichen Schweiz?

Die Republik-Autorinnen Priscilla Imboden und Jana Schmid haben berechnet: In den 37 Minuten, in denen die Frau auf ihr Essen wartet, vergrössert sich das Vermögen der Reeder-Familie Aponte in Genf um 774’000 Franken. Die Familie besitzt den globalen Container- und Kreuz­fahrtschiff­konzern Mediterranean Shipping Company (MSC). Dank der Container-Knappheit auf den Weltmärkten wurden die Apontes im letzten Jahr 11 Milliarden Franken reicher – ein Rekord unter den Reichsten der Schweiz.

Die Schere in der Schweiz geht nicht nur nach oben, sondern auch nach unten auf. Viele wohltätige Organisationen beobachten einen wahren Ansturm an Bedürftigen. Die «Schweizer Tafel» etwa, die Suppen­küchen und Flüchtlings­unterkünfte beliefert, verzeichnete in den vergangenen Monaten einen Anstieg der Nachfrage um 20 Prozent. Der gesamte Text zum Thema:

Dene wos guet geit

In der Schweiz konzentriert sich immer mehr Vermögen bei den Reichsten der Reichen. Gleichzeitig nimmt die Armut zu. Die Entwicklung droht die Gesellschaft auseinander­zureissen. Lesezeit: 12 Minuten.

Danke fürs Interesse.

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