Dienstag, 7. März 2023
Dänemark will Schützenpanzer liefern, Spanien will Flugabwehrkanonen exportieren, Deutschland Munition. Doch der Bundesrat blockiert diese Lieferungen.
Gestern behandelte der Ständerat eine Motion von FDP-Präsident Thierry Burkart. Diese dreht sich um die Frage, ob andere Länder Schweizer Kriegsmaterial weiterverkaufen dürfen – zum Beispiel an die Ukraine.
Burkarts Motion sieht vor, dass andere Staaten Schweizer Kriegsmaterial frei verwenden dürfen. Unter zwei Bedingungen:
Die Motion, die auf eine Änderung des Kriegsmaterialgesetzes zielte, lehnte der Ständerat mit 23 zu 18 Stimmen ab (bei 2 Enthaltungen). Morgen Mittwoch berät der Nationalrat über eine entsprechende Änderung des Kriegsmaterialgesetzes.
Kontext zur intensiv diskutierten Frage der Waffenlieferungen lesen Sie hier:
Fast ein Jahr ist es her, dass Russland die Ukraine überfallen hat. Wo wir stehen – und was noch droht.
Im Kanton Zürich fanden gestern die Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium statt.
Gymi-Aufnahmeprüfung: ziemlich umstrittenes Thema.
«… Das Familienleben wird zur Hölle» titelte das «Magazin» des «Tages-Anzeigers» einst. Die NZZ beleuchtete die Chancenungleichheit für Schülerinnen unterschiedlicher Herkunft.
«Abschaffen, und zwar überall!», forderte das St. Galler «Tagblatt».
Einer, der noch einen Schritt weiter geht, ist Philippe Wampfler. Wampfler, Deutschlehrer an einer Zürcher Kantonsschule und Dozent für Deutschdidaktik an der Uni Zürich, sagt, Schulnoten ganz allgemein seien «wissenschaftlich fragwürdig» und schlicht ungerecht.
Noten sind ungerecht, erzeugen Druck und Frust und sagen wenig aus. Trotzdem halten Schweizer Schulen daran fest, der Kanton Zürich hat die Notengebung jüngst gar gesetzlich verankert. Warum eigentlich?
Vielleicht haben Sie am Wochenende Daniel Binswangers Wochenkommentar gelesen. In der Republik-Verlegerschaft löste er ein breites Echo aus.
Einmal mehr hinkt die Schweiz der Gleichstellung hinterher. Oder, um es mit den Worten von Daniel Binswanger zu sagen: «Es ereignet sich heute, gut fünfzig Jahre nach seiner Einführung, ein weiteres Mal das quälende Drama, das die Schweiz mit dem Frauenstimmrecht erlebte.»
Zwar hat der Nationalrat beschlossen, die Betreuungskosten für Kinder zu senken, allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass der Beschluss tatsächlich umgesetzt werden wird. Und selbst wenn: «… die Schweiz bliebe weiterhin ein finsteres Schlusslicht der europäischen Gleichstellung.»
Eine Verlegerin wies im Dialog zum Beitrag darauf hin, dass erleichterte Fremdbetreuung für die Kinder auch auf sozialer Ebene positive Folgen haben kann. Ausgehend davon erkundeten verschiedene Diskussionsteilnehmerinnen mögliche Gründe, warum die Schweiz auch heute noch so gleichstellungsfeindlich agiert.
Eine andere Verlegerin wiederum schrieb: «… wenn man von seinen Kindern und vom Leben etwas haben will, braucht es gut bezahlte Teilzeit-(Führungs-)jobs, Disziplin, Verzicht, bezahlbare Kitas (…), steuerliche Entlastung und einen Partner, der die Gleichstellung voll und ganz mitträgt.» Oder anders gesagt:
Das alles gleicht einem Lotto, bei dem es nur wenige Gewinnlose gibt …
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