Entworfen wurde er, um Überschwemmungen des San Antonio River zu kontrollieren: Heute ist der River Walk Ausgehmeile und vieles mehr.

Panamericana

Die Tortilla verbindet Kontinente

Die letzte Folge der Bildkolumne «Panamericana» führt nach Texas. In San Antonio ist das Erbe von Lateinamerika allgegenwärtig.

Von Danielle Villasana (Text und Bilder) und Nora Ströbel (Übersetzung und Bildredaktion), 13.02.2023

Teilen8 Beiträge8

Die Republik ist ein digitales Magazin für Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur – finanziert von seinen Leserinnen. Es ist komplett werbefrei und unabhängig. Überzeugen Sie sich selber: Lesen Sie 21 Tage lang kostenlos und unverbindlich Probe:

Die nördliche Fortsetzung des ursprünglichen Pan-American Highway führt direkt durch San Antonio: eine Stadt, in der das mexikanisch-amerikanische Erbe mehr als in jeder anderen Stadt in Texas zur Schau gestellt wird und eine Quelle immensen Stolzes ist. Von Festivals und Veranstaltungen wie der «Fiesta» und den Tejano Music Awards bis hin zu historischen Stätten wie den spanischen Missionen und dem Historic Market Square, dem grössten mexikanischen Markt in den Vereinigten Staaten: Das latein­amerikanische und spanische Erbe prägt diese dynamische Stadt.

Zur Bildkolumne «Panamericana»

Der Pan-American Highway ist wie eine Arterie, welche die Länder in Nord- und Südamerika miteinander vernetzt. Die Strasse verband schon die ältesten Zivilisationen und befördert mehr als nur den Verkehr – sie ist auch Zeugin der Menschheits­geschichte. Das Fotografinnen­kollektiv Ayün Fotógrafas hat für die Republik die Panamericana als Leit­motiv genommen, um zwischen Texas und Chile das Leben der Menschen in acht Ländern zu dokumentieren.

Als ich durch die Strassen der Stadt streifte, dachte ich darüber nach, dass ein Highway nicht nur ein Transport­weg ist. Sondern auch ein Kanal für die Bewegung von Ideen, Kulturen und Identitäten, auch meiner eigenen. Meine Familie hat ihre Wurzeln in Mexiko und Spanien, und mein Urgrossvater wurde in der Nähe von Mexiko-Stadt geboren. Als junger Erwachsener reiste er nach Texas, um ein neues Leben zu beginnen. Dort eröffnete er eine Tortilla­fabrik, in der auch mexikanische Lebens­mittel und Süssigkeiten verkauft wurden.

In seine Fussstapfen trat mein Grossvater, der ebenfalls eine Tortilla­fabrik, «Tejas Tortillas», besass. Und mein Vater wiederum besitzt seit fast zwanzig Jahren ein beliebtes Tex-Mex-Restaurant in einer kleinen Stadt in Südtexas an der Küste, nicht weit von San Antonio entfernt.

Als ich die Markt­stände fotografierte, die Leute, die den River Walk entlang­schlenderten, während im Hinter­grund Mariachi-Musik erklang, die historischen Gebäude, die sich seit Jahrzehnten kaum verändert haben, stellte ich mir vor, wie mein Urgrossvater in diesen Staat kam und wie er ihn zu seiner Heimat machte – zu unserer Heimat.

Die ersten «murales» entstanden in Mexiko: Wandgemälde im Mi Tierra.
Schauplatz einer entscheidenden Schlacht während der Texanischen Revolution: Das Alamo.
Gegründet 1941: Das Tex-Mex-Restaurant Mi Tierra half, den Marktplatz wiederzubeleben.
Das Mi Tierra gilt als Wahr­zeichen San Antonios: Mariachis bringen ein Geburtstags­ständchen.
Die Wasserstrasse ist 15 Meilen lang: Kaktus am Ufer des River Walk.
Auf dem Altar im Mi Tierra fast so prominent wie die Jungfrau Maria: Selena Quintanilla galt als Königin des Tejano.
Am ersten Ort der «Neuen Welt», den die spanischen Missionare für sich beanspruchten: San Antonio by night.
La Villita ist eines der ältesten Viertel: Der River Walk führt vor dem Arneson River Theatre vorbei.
Ein Geschenk des spanischen Königs: Das Gebiet beim Markt­platz.
Die nördliche Fortsetzung der ursprünglichen Pan­americana: An der Inter­state 35.
Am Ende der Tour: Sightseeing in einer der am schnellsten wachsenden Städte in den USA.

Texas

Austin

San Antonio

Karibisches Meer

Mexiko

Guatemala

Venezuela

Ecuador

Peru

Chile

Südpazifik

Argentinien

San Antonio,

Austin

Texas

Karibisches Meer

Mexiko

Guatemala

Venezuela

Ecuador

Peru

Chile

Argentinien

Südpazifik

Zur Fotografin

Danielle Villasana ist eine in Istanbul lebende Foto­journalistin, die sich in ihrer dokumentarischen Arbeit auf Menschen­rechte, Gender, Vertreibung und Gesundheit in der ganzen Welt konzentriert, mit einem Schwerpunkt auf Latein­amerika. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt und veröffentlicht, unter anderem in der «New York Times» und der «Washington Post».

Sie sind sich immer noch nicht sicher, ob die Republik etwas für Sie ist? Dann testen Sie uns! Für 21 Tage, kostenlos und unverbindlich: