Dienstag, 20. Dezember 2022

Guten Abend,
willkommen!

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Heisst: Zeit für Bilanzen. Wissen Sie, welcher Begriff 2022 weltweit am meisten gegoogelt wurde?

Selenski? Katar? Nicht ganz …

Welchen Begriff haben Sie in diesem Jahr am häufigsten via Google gesucht? Weltweit betrachtet waren es nicht die grossen Kriege und Krisen – sondern genau das, was man braucht, um sich von diesen Katastrophen-News abzugrenzen. Am häufigsten gesucht wurde «Wordle» – das Spiel, das die «New York Times» im Februar für einen Betrag im «unteren siebenstelligen Bereich» erworben hat. Nach «Selenski» sucht man in den globalen Hitlisten ebenso vergebens wie nach «Katar». In der Schweiz schaffte es «Wordle» hinter «Ukraine» und der «WM 2022» immerhin auf den 3. Rang.

Dass Donald Trump zuoberst auf der Google-Liste stand, ist schon eine Weile her. Doch gerade wird sein Name wieder etwas häufiger gesucht. Gegen den Ex-US-Präsidenten soll nämlich wegen des Überfalls auf das Capitol ermittelt werden. Was bedeutet das? Eine Lektüre­empfehlung zum Feier­abend.

Muss sich Trump tatsächlich fürchten?

Es gebe «mehr als genügend Beweise für eine strafrechtliche Verurteilung des ehemaligen Präsidenten Trump». Zu diesem Schluss kommt der Kongress­ausschuss, der in den vergangenen eineinhalb Jahren untersucht hat, wie es am 6. Januar 2021 zum Sturm auf das Capitol gekommen war. Der Ausschuss wirft Trump unter anderem «Anstiftung zum Aufruhr» vor. Doch die Empfehlung ist nicht bindend, über eine Anklage entscheidet einzig Justiz­minister Merrick Garland. Constantin Seibt hat sich im Sommer mit den Erkenntnissen des Ausschusses beschäftigt und aufgezeigt, wieso auch im Falle einer Verurteilung kein Verlass auf die amerikanische Justiz ist.

Showdown

Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit für den Essay von Constantin Seibt.

Jahresende heisst auch: Weihnachts­klänge. Aber müssen es immer dieselben sein? Wir finden: Nein. Für das Abend­türchen unseres Advents­kalenders haben Karpi und Seibt den Text­generator GPT-3 deshalb um ein politisches Liebes­lied der New Yorker Punkband Ramones gebeten. Vorgetragen wird das verblüffende Werk von Bundesrat Alain Berset.

Abendtürchen

I love you, Margaret Thatcher

Hier entlang, bitte.

Alain Berset nach der Song­aufnahme, auf einen Drink mit seinen zwei treuesten Begleitern: der Gattin und dem Corona­virus. Generiert von Dall-E.

Auch heute Morgen schon hatte die KI Bemerkens­wertes im Ramones-Stil erschaffen: eine neue Version von «Weisse Weihnacht». Bersets Noch-Kollege im Bundesrat übernahm die Vertonung.

Morgentürchen

Schnee an Weihnachten

Hier der Songtext des Text­generators GPT-3:

Cocaine for Christmas – by The Ramones

Cocaine for Christmas
It’s what I really need
It’s what I really want

I don’t need no presents
Just give me some cocaine

I don’t need no turkey
Just give me some cocaine

I don’t need no stuffing
Just give me some cocaine

I don’t need no pumpkin pie
Just give me some cocaine

I don’t need no reindeer
Just give me some cocaine

I don’t need no sleigh
Just give me some cocaine

Cocaine for Christmas
It’s what I really need
It’s what I really want

* * *

Und für die Spoken-Word-Version von Noch-Bundesrat Ueli Maurer klicken Sie hier.

The Ramones, Xmas Edition, generiert vom Bild­generator Mid­journey.

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Damit in die Voliere. Vielleicht haben Sie es mitbekommen: Twitter-Besitzer Elon Musk hat die Vertrauens­frage gestellt. Aber was bedeutet das Verdikt?

Das sollten Sie fragen, Herr Musk!

«Vox populi vox Dei»: Diesen Ausspruch zitiert Elon Musk gerne. Der Tesla-Unternehmer und Twitter-Inhaber inszeniert sich als Verfechter der direkten Demokratie und lässt anhand einer Twitter-Umfrage auf seinem eigenen Benutzer­konto über sein Verbleiben als CEO abstimmen. Das Resultat des Plebiszits: Über 57 Prozent möchten ihn wieder weghaben. Nur: Damit würde man den Multi­milliardär noch lange nicht los. Schliesslich kann er einfach im Hinter­grund weiter operieren und einen CEO ernennen, der ihm genehme Entscheidungen fällt. Ein wirklicher Wandel wäre das nicht. Daher ein ungefragter Ratschlag an Herrn Musk für eine weitere «Abstimmung»: Lassen Sie doch direkt­demokratisch die Nutzerschaft darüber bestimmen, ob Sie Twitter verkaufen sollen. Vox populi vox Dei. (Und ich hoffe, ich werde für diese kritischen Bemerkungen nicht gesperrt wie meine amerikanischen Kolleginnen.)

Wie Musk mit diesem Resultat umgehen wird, weiss niemand. Einmal mehr ist es unmöglich, voraus­zusagen, was bei Twitter als Nächstes geschieht. Weil dieser Zustand zur Regel wird, hat die Republik auf der Alternativ­plattform angeheuert.

Die Republik auf Mastodon

Der Wunsch ist schon fast so alt wie die Republik. Im Juni 2018 schlug ein Verleger erstmals vor, die Republik solle auf einer «ethisch vertretbaren Plattform» zu finden sein. Im Januar 2019 schrieb ein anderer Verleger von derselben «sehr guten Alternative zu Twitter». Warum die Option einer Alternative zuletzt an Dringlichkeit gewonnen hat, liegt auf der Hand: Seit Wochen macht der neue Besitzer von Twitter Negativ­schlagzeilen, die Zukunft des Kurznachrichten­dienstes ist so ungewiss wie noch nie. Also haben wir Ihren Wunsch erfüllt: Die Republik ist jetzt im Fediverse. Auf Mastodon finden Sie uns unter: @republik_magazin@republik.ch

Kill the Messenger

Mastodon beruht auf einem offenen, dezentralen Protokoll. Aber was ist das genau? In diesem Artikel erfahren Sie es.

Bis morgen, danke fürs Interesse.

Ihre Crew der Republik