Im Bann des Spice: Timothée Chalamet als Paul Atreides und Rebecca Ferguson als Lady Jessica in der neuesten Auflage von «Dune». 2020 Warner Bros. Ent.

Sand und Haufen

«Dune», mal wieder. Regisseur Denis Villeneuve tritt ein erdrückendes Erbe an. Bisher sind alle Adaptionen des Science-Fiction-Epos grandios gescheitert – und haben trotzdem Filmgeschichte geschrieben. Und diesmal?

Von Simon Spiegel, 16.09.2021

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Nach mehrfacher Verschiebung des Start­termins kommt heute Donnerstag die Verfilmung von «Dune» durch Denis Villeneuve in die Kinos. Der franko­kanadische Regisseur, der dank Filmen wie «Arrival» und «Blade Runner 2049» als Experte für intelligente Science-Fiction-Blockbuster gilt, will endlich schaffen, woran mittler­weile niemand mehr geglaubt hat: eine gelungene Verfilmung von «Dune».

Nur wenige Romane haben zu so grandios gescheiterten Film­projekten geführt wie Frank Herberts inter­stellares Grossepos. Es gilt aber auch: Wohl keiner stand zumindest indirekt am Anfang so vieler bedeutender Werke. Ohne diesen Roman, an dem sich bereits mehrere Generationen von Filme­machern abgearbeitet haben, wäre die Film­geschichte anders verlaufen.

Über Villeneuves «Dune» lässt sich kaum ein Urteil fällen, ohne die verschlungene Geschichte der Umsetzungen dieses Wahnsinns­stoffs zu erzählen. Schauen wir also kurz zurück: Ganz am Anfang war – Sand.

Genauer gesagt ein Zeitungs­artikel, den ein gewisser Frank Herbert Ende der 1950er-Jahre schreiben wollte. Es ging um die Bemühungen des US Department of Agriculture, die wandernden Dünen in Florence, einer Küsten­stadt in Oregon, zu stabilisieren. Zu diesem Zweck pflanzten die Wissenschaftler aus Europa importiertes Strand­gras an. Dieses sollte Wurzeln schlagen und die Sand­berge, die von den heftigen Pazifik­winden hin und her geschoben wurden, unter Kontrolle bringen. Herbert, ein wenig erfolgreicher Autor und Journalist in seinen späten Dreissigern, war beeindruckt – sowohl von der Macht der Sand­dünen, die alles, was ihnen in den Weg kam, unter sich begruben, als auch von der Idee, die Wüste zu begrünen und wandernde Sand­massen so zu bändigen.

Terraforming wird dieses Konzept heute genannt. Es wurde eines der zentralen Themen von «Dune», dem Roman, den Herbert ab 1963 zuerst als zwei eigenständige Kurz­romane in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlichte und der 1965 in seiner definitiven Form erschien.

Wie stellt man Filmregisseure vor eine unlösbare Aufgabe? Frank Herbert (1920–1986) hat es mit «Dune» geschafft. Ron Galella, Ltd./Getty Images

Die grosse Qualität des Romans und zugleich auch die Hürde, an der alle Film­adaptionen bisher gescheitert sind, ist seine Komplexität. Anders als etwa bei «The Lord of the Rings», mit dem «Dune» oft verglichen wird, ist bei Herbert weniger die Breite der Anlage als die Dichte der Ideen beeindruckend.

Im Zentrum des Romans steht Arrakis, ein lebens­feindlicher Wüsten­planet, für den sich niemand interessieren würde, wäre er nicht der einzige Ort im Universum, auf dem sich Spice gewinnen lässt, eine psychoaktive Substanz, die zu einer Gesamt­schau von Raum und Zeit befähigt und damit das Reisen mit Überlicht­geschwindigkeit möglich macht. Spice ist der Stoff, der die Wirtschaft der Zukunft am Laufen hält.

Weibliche Jesuiten

Kein Wunder, entspinnen sich um Dune, wie der Wüsten­planet auch genannt wird, Intrigen, Kämpfe, inter­stellare Kriege. Zumal diese Zukunft in vielerlei Hinsicht mittel­alterliche Züge aufweist mit Adels­häusern, die sich bis aufs Blut befehden, einem galaktischen Imperator, mächtigen Handels­gilden und dem geheimnis­umwitterten Schwestern­orden der Bene Gesserit, der wie einst die Jesuiten auf dem Planeten Erde an allen Höfen seine Getreuen platziert und auf diese Weise Einfluss auf die imperiale Politik nimmt. Das eigentliche Ziel des Ordens ist die Vollendung eines über Jahr­tausende angelegten, geheimen Zucht­programms, an dessen Ende eine messias­ähnliche Gestalt mit der Gabe zur Schau in die Vergangenheit und die Zukunft stehen soll.

Messianismus ist also ein weiteres zentrales Thema von «Dune». Schon früh wird klar, dass die Haupt­figur Paul, Thronfolger des Hauses Atreides, der von den Bene Gesserit ersehnte Erlöser ist. Die Einwohner Arrakis’, die Fremen, sehen in Paul dagegen den Mahdi, den in ihren eigenen Legenden versprochenen Heiland. Als gleich doppelter Heilsbringer ist es für Paul, der in der Tat mit über­sinnlichen Kräften ausgestattet ist, ein Leichtes, sich zum Anführer der Fremen aufzuschwingen und ihre Wider­sacher, das Haus Harkonnen, zu besiegen.

Ambivalenter Messias: Paul Atreides (Timothée Chalamet). 2020 Warner Bros. Ent.

Das alles klingt nach einer abgestandenen white-savior-Geschichte. Aber im Gegensatz zu vielen ähnlich gestrickten Erlösungs-Epen erweist sich «Dune» als zutiefst ambivalent. Anders als etwa in James Camerons fast ein halbes Jahrhundert später entstandenem «Avatar» entpuppt sich die Prophezeiung der Fremen nämlich als eine grosse Manipulation der Bene Gesserit, als gezielt gepflanzte Legende, mit der das Wüsten­volk unter Kontrolle gebracht werden soll.

Auch der Messias selbst ist ambivalent: Paul erkennt schon früh, dass er einen gefährlichen Pfad beschreitet, dass der einmal erweckte Fanatismus der Fremen einen «heiligen Krieg» mit Millionen von Toten nach sich zu ziehen droht.

Galaktischer Islam

Dass die Rede von einem heiligen Krieg unangenehm vertraut klingt, kommt nicht von ungefähr. Herbert spricht nicht nur wörtlich vom Jihad, einem Begriff, der bei Erscheinen des Romans noch weit weniger geläufig war als heute, das Werk ist gespickt mit Anspielungen auf den Islam. Das reicht von aus dem Arabischen entliehenen Begriffen wie Mahdi, Heils­bringer des Islam, über die beduinen­artige Kleidung der Fremen bis zum Banner des Hauses Atreides, das in Rot, Grün und Schwarz gehalten ist, den Farben, die noch heute die Flaggen vieler islamischer Länder zieren.

Das ist alles nicht sonderlich subtil, und doch würde man dem Roman auch hier Unrecht tun, wenn man ihn auf eine Allegorie auf den Nahost­konflikt reduzierte, in der Spice für das umkämpfte Erdöl steht. Dazu packt Herbert viel zu viel in seine Erzählung hinein und garniert alles noch mit einer guten Dosis psychedelischer Mystik.

Nicht zuletzt – damit sind wir wieder beim Strandgras – wäre der ökologische Aspekt zu nennen. Die Bene Gesserit sind in der Welt von «Dune» beileibe nicht die Einzigen, die ein long game spielen. Im Geheimen bereiten die Fremen nämlich die grosse Umgestaltung ihrer Welt vor, sammeln Wasser in Reservoiren, pflanzen langwurzlige Gewächse an und nehmen diskret unzählige weitere Massnahmen vor, die in der Summe die Ökologie von Arrakis nachhaltig verändern. Der Wüsten­planet soll dereinst erblühen.

Es herrscht keineswegs Einigkeit, ob Herberts Mischmasch aus «Lawrence of Arabia», Arthur-Legende und Hippie-Romantik geglückt ist. Aber Ende der 1960er-Jahre, mit dem Anbrechen der Hippie-Bewegung, traf der Roman einen Nerv. Sei es der Vietnam­krieg, die aufkommende Umwelt­bewegung, Drogen oder das Misstrauen gegen big government – «Dune» hat für jede etwas, bietet unzählige Stellen, an denen Fans und Inter­pretinnen andocken können.

George Lucasʼ «Dune»

So ist es denn auch nicht erstaunlich, dass der Roman zu einem wahren Science-Fiction-Steinbruch wurde, in dem sich nachfolgende Autoren und Autorinnen grosszügig bedienten. George Lucas liess sich beim Schreiben von «Star Wars» offensichtlich von «Dune» inspirieren. Was erzählt sein Film denn anderes als die Geschichte eines jungen Mannes, den es auf einen Wüsten­planeten verschlagen hat, der sich als Auserwählter einer inter­galaktischen Sekte entpuppt und der schliesslich die Rebellen im Kampf gegen den bösen Imperator anführt?

Lucas bewies untrügliches Gespür dafür, welche Elemente des Romans sich für massen­wirksames Kino eignen. Bei Herbert verliert Paul immer mehr an Kontur, je mehr er zum Messias wird. Luke Skywalker hingegen macht bei Lucas eine klassische Helden­reise durch, an deren Ende er als unangefochtener Sieger dasteht. Und während die Machenschaften der Bene Gesserit bei Herbert mehr als fragwürdig sind, verkörpern die Jedi in «Star Wars» unmiss­verständlich das Gute.

Gut möglich, dass Lucas sein Drehbuch mit einem abschreckenden Vorbild vor Augen schrieb. 1977, als «Star Wars» in die Kinos kam, war der erste gross angelegte Versuch, «Dune» zu verfilmen, nämlich bereits spektakulär gescheitert. Das chilenisch-französische Universal­genie Alejandro Jodorowsky hatte Mitte der 1970er-Jahre mit der Unter­stützung eines französischen Konsortiums einen der eklektischsten Casts der Film­geschichte versammelt. Orson Welles sollte den bösen Baron Harkonnen spielen, Mick Jagger dessen Sohn, die Musik würden unter anderem Pink Floyd beisteuern. Für die Rolle des Imperators hatte Jodorowsky einen besonderen Coup gelandet und den surrealistischen Künstler Salvador Dalí engagiert. Für eine Gage von 100’000 Dollar pro Stunde! Wen angesichts dieses absurden Honorars Zweifel an der Ernst­haftigkeit des Unter­nehmens beschleichen, der dürfte sich durch die Aussage des Regisseurs, dass sein Film eine Laufzeit von 14 Stunden haben würde, bestätigt sehen. Rückblickend ist es auf jeden Fall nicht überraschend, dass sich Jodorowskys Geld­geber schliesslich zurückzogen.

Auferstanden aus Ruinen

Fast noch beeindruckender als Jodorowskys nicht realisierter Film ist aber, was alles aus dessen Trümmern entstanden ist. Der Regisseur hatte auch hinter der Kamera ein erlesenes Ensemble versammelt, welches das Science-Fiction-Genre auf Jahrzehnte hinaus prägen sollte. Für das visuelle Design waren unter anderem der französische Comic­zeichner Moebius sowie der Schweizer Künstler HR Giger zuständig.

Mit Moebius entwickelte Jodorowsky auf der Basis der «Dune»-Entwürfe den Comic­zyklus «John Difool», eines der hirnrissigsten und ausuferndsten, schlichtweg genialsten Werke in der Geschichte des Comics. Giger seinerseits machte dank «Dune» die Bekanntschaft von Dan O’Bannon, den Jodorowsky ursprünglich für die Spezial­effekte engagiert hatte. O’Bannon schrieb in der Folge nicht nur das Szenario für den von Moebius illustrierten Comic «The Long Tomorrow», sondern auch das Drehbuch für «Alien», also jenen Film, für den Giger das titel­gebende Monster schuf. Es brachte ihm einen Oscar und Weltruhm ein.

Nach Jodorowsky scheiterte ein zweiter grosser Kult­regisseur am «Dune»-Stoff, nämlich David Lynch.

Kaum nachvollziehbares Kuddelmuddel: David Lynchs «Dune» von 1984 mit Kyle MacLachlan (links, als Paul Atreides), Patrick Stewart (Mitte, als Gurney Halleck) und Sting (als Feyd-Rautha Harkonnen). Picture Alliance/Keystone

Das ungelöste Problem der Lynch-Verfilmung: infodumps. Literatur hat gegenüber dem Medium Film den grossen Vorteil, dass die Erzählung jederzeit innehalten kann, um erklärende Passagen einzuschieben. So lassen sich etwa die komplexe Ökologie von Arrakis, der Zusammen­hang zwischen den riesigen Sand­würmern, die den Planeten bevölkern, und der Entstehung des Spice erläutern.

Im Science-Fiction-Jargon bezeichnet man solche Einschübe als infodumps. Zwar bekunden auch viele Schreibende Mühe, infodumps elegant mit der Handlung zu verquicken, in einem Roman wirken diese in der Regel aber dennoch weitaus weniger störend, als wenn in einem Film eine Figur zum grossen erklärenden Monolog ansetzt.

Lynchs 1984 erschienene «Dune»-Verfilmung bekommt den Komplexitäts­überschuss ihrer Vorlage definitiv nicht in den Griff. Zwar kann sie stellenweise mit Bildern grotesker Schönheit aufwarten, aber der Film ist ein Kuddel­muddel, das verzweifelt dem Plot hinterherhetzt und sich kaum je die Zeit nimmt, eine Szene wirklich auszuspielen. Und weil das Ergebnis in seiner Gedrängtheit kaum noch nachvollziehbar ist, greift der Film zu einem der unbeholfensten erzählerischen Mittel überhaupt und verpasst praktisch jeder halbwegs wichtigen Figur eine Gedanken­stimme, die für das Geschehen essenzielle Informationen vermittelt.

Lynch ist für dieses Unding von einem Film – das jedoch eine eingeschworene Fangemeinde hat – allerdings nur bedingt verantwortlich. Er selber hatte eine Länge von drei Stunden anvisiert, Dino De Laurentiis und dessen Tochter Raffaella, die den Film produzierten, trimmten ihn aber auf eine vermeintlich kino­tauglichere Länge. Das Ergebnis war ein krachender Misserfolg; «Dune» spielte nur etwas mehr als die Hälfte seiner Herstellungs­kosten wieder ein.

Der Regisseur distanzierte sich vom fertigen Film, von einer später erschienenen erweiterten Fernseh­fassung zog er sogar seinen Namen zurück. Doch in gewissem Sinne wurde Lynch durch «Dune» erst zu dem Filme­macher, der er heute ist.

Retrospektiv mag es wie ein grosses Missverständnis wirken, aber zu Beginn der 1980er-Jahre war Lynch drauf und dran, ein Mainstream-Regisseur zu werden. 1980 hatte er mit «The Elephant Man» seinen bis heute konventionellsten Film vorgelegt, der für ganze acht Oscars nominiert wurde. Lynch schien in Hollywood angekommen, was sich nicht zuletzt daran zeigte, dass George Lucas ihm die Regie für den dritten «Star Wars»-Film «Return of the Jedi» anbot. Doch Lynch lehnte ab; Science-Fiction, so meinte er damals, interessiere ihn nicht. Im Hinblick auf das kommende «Dune»-Debakel eine vielsagende Begründung.

Mit De Laurentiis hatte Lynch einen Vertrag über mehrere Filme abgeschlossen. Statt des ursprünglich geplanten «Dune»-Sequels drehte er nun den sehr viel kleineren und persönlicheren «Blue Velvet» – und etablierte sich damit als Arthouse-Star mit einer ganz individuellen Handschrift. Es ist fraglich, ob dieser Film und nachfolgende Meilen­steine wie «The Lost Highway» oder die Fernseh­serie «Twin Peaks» je zustande gekommen wären, wäre «Dune» zum geplanten Kassen­knüller geworden.

Villeneuves Zweiteiler

Denis Villeneuve hatte also reichlich Anschauungs­unterricht, wie man es nicht machen sollte. Und tatsächlich: Gemessen an seinen Vorgängern funktioniert in seiner Verfilmung von «Dune» erfreulich viel. Anders als Lynch nimmt sich Villeneuve Zeit, Schau­plätze und Personal zu etablieren, was wohl auch daran liegt, dass sein Film als Auftakt eines Zweiteilers angelegt ist. Ein Fakt, der in der Film­werbung übrigens konsequent herunter­gespielt wird. Der Zusatz «Part One», der in der Titel­sequenz erscheint, ist auf den Plakaten auffallend abwesend.

Dass Villeneuve und seine beiden Co-Autoren Jon Spaihts und Eric Roth bemüht waren, möglichst viele Elemente aus dem Roman in den Film zu retten, wird an vielen Details deutlich. Gerade hier zeigt sich aber, wie problematisch die Vorstellung ist, ein Film müsse seiner Vorlage treu bleiben. Vieles, was bei Villeneuve in einem Halbsatz erwähnt oder in einem kurzen Zwischen­schnitt gezeigt wird, wird zwar den Fans der Vorlage Freude bereiten, einem Grossteil des Publikums aber im besten Fall nicht auffallen und im schlimmsten für Irritation sorgen. Es ist zwar besser gelöst als bei Lynch, aber auch Villeneuve hat ein infodump-Problem.

Josh Brolin (links) als Gurney Halleck, «warmaster» des Hauses Atreides, und dessen Abkömmling Paul. 2020 Warner Bros. Ent.

Obwohl der Film schön anzuschauen ist – der orientalisierende Wummer-Soundtrack von Hans Zimmer ist dagegen kaum auszuhalten –, gelingt es Villeneuve nur selten, die Konzepte der Vorlage in Bilder zu übersetzen, die für sich selbst, als genuin filmische Erzählung, funktionieren. Es fehlt nicht an Spektakel, an riesigen Raum­schiffen, imposanten Bauten, wallenden Gewändern und schneidigen Uniformen.

Für Pauls inneren Konflikt, seine Angst, einen Krieg mit Millionen von Toten zu entfesseln, weiss sich Villeneuve aber nicht anders als mit kitschig-abgestandenen flash-forwards, Zeitsprüngen in die Zukunft, zu helfen. Einmal mehr von einer gnadenlos dröhnenden Sound­kulisse unterlegt.

Ist ein weiterer Regisseur an «Dune» gescheitert? Dieses Verdikt wäre zu hart. Aber wirklich zu begeistern weiss auch der Film von Villeneuve nicht. Er wirkt eher wie ein ausführlicher Prolog für die Hauptsache – worin auch eine gewisse Logik liegt. Denn wenn die Geschichte der «Dune»-Verfilmungen uns etwas gelehrt hat, dann dies, dass das wirklich Interessante immer erst danach kommt. Wir sind gespannt auf den zweiten Teil von Villeneuves Film. Die dann endgültige «Dune»-Version!

Hinweis: In einer früheren Version war von «inter­planetarischen» Ereignissen die Rede. Zutreffend im Zusammen­hang mit «Dune» ist der Begriff «interstellar». Wir haben das angepasst und danken dem Leser für den Hinweis.

Zum Autor

Simon Spiegel ist Filmwissenschaftler. Er lehrt an der Universität Zürich und ist Privat­dozent an der Universität Bayreuth. 2019 ist «Bilder einer besseren Welt», seine Studie zur Utopie im Dokumentar- und Propagandafilm, erschienen.

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