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Danke für den Einblick in den Werdegang einer tollen und spannenden Frau. Frau Eckerle war nebst Drosten mein „Anker“ für Fragen zur Pandemie.

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Cornelia Eisenach
Wissenschaftsjournalistin
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Danke sehr!

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Neben der Klimakrise gibt es das Artensterben. Die Reduktion der Vielfalt führt ua zu Pandemien. Das ist im Kern das Problem bei diesen top-down-Lösungen. ZB Solaranlagen in den Alpen stören dort intakte Landschaften und Lebensräume, die wir zunächst mal nicht so wichtig finden und deshalb die Umwelt-schützenden Menschen für mühsam halten, für politisch schädlich sogar. Im Ministerium für Zukunft sind Korridore beschrieben, die für die Natur reserviert bleiben, das fehlt uns.

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Wir können nicht gleichzeitig eine derart stark wachsende Bevölkerung haben und Infrastruktur und Kraftwerke aller Art nicht ausbauen. Wer für den EU-Beitritt mit grenzenloser Personenfreizügigkeit ist und gleichzeitig das Heidiland Schweiz erhalten will, macht einen Denkfehler.

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Anonym 1, sorry aber Menschenzahl ist ein antiquiertes "Argument" und zwar weil es schlicht nicht stimmt. Das Problem liegt nämlich darin, dass der Energie- und Materialverschleiss einer kleinen Minderheit auf der Welt extrem unproportional ist im Vergleich zum Nutzen, sodass es beschrieben werden kann durch "mit Kanonen auf Spatzen schiessen". 20% der Weltbevölkerung generieren eine Umweltbelastung die so hoch ist wie diejenige der grossen Mehrheit von 80%. D.h. diese Grossmehrheit von 80% dürfte sich verdoppeln (160%), um gesamthaft auf demselben Niveau der Umweltbelastung zu bleiben, wenn die paar 20% mit ihrer sinnlosen Vergeudung ganz aufhören würden. Das Problem ist ganz offensichtlich nicht die Zahl der Menschen sondern die Masslosigkeit einer kleinen Minderheit. Wir müssen nicht die Verschwendung umweltfreundlich gestalten sondern schlicht und einfach unterlassen. Selbstverständlich können und dürfen und wollen wir immer wieder neue Nutzen generieren und alte Nutzen nicht missen. Aber es gibt so viel nutzlose und nahezu nutzlose Vergeudung - es würde schon irrsinnig viel ausmachen, nur das alleine zu vermeiden.

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Ich denke, wir sollten schauen, wo haben wir intakte, vielfältige Lebensräume und diese bewahren und vernetzen. Wir brauchen (die EU) und viel mehr Naturpärke, die miteinander verbunden sind. Niemand denkt wohl, dass die Probleme einfach zu lösen sind, auch Heidi nicht.

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ich verstehe Frau Eckerles aussagen zum ursprung von zoonosen und der ausbreitung pathogener organismen nicht so, dass es um dinge wie solaranlagen in den alpen geht - wenngleich ich damit nicht sagen will, dass wir nicht auch zu heimischen ökosystemen sorge tragen müssen, die bereits von menschen geprägt sind.
vielmehr geht es wohl ums vordringen von menschen in immer "entlegenere" gebiete. zB bei riesigen landnutzungsänderungen und der zerstörung von ökosystemen in den tropen und subtropen. dort werden wälder mit hoher biodiversität zu monokulturen - v.a. zwecks futtermittel- und ernergieproduktion - umgepflügt. menschen kommen so a) vermehrt in kontakt mit tieren und viren, mit denen sie zuvor kaum kontakt hatten und/oder b) werden tiere gezwungen, in andere lebensräume auszuweichen. die klimaerwärmung noch nicht mal eingerechnet. insofern: korridore sind wichtig, ja. aber sie reichen bei weitem nicht aus. da müssen wir schon etwas grundsätzlicher werden und unser (konsum-)verhalten und wirtschaften sowie deren auswirkungen im globalen süden miteinbeziehen.

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das verstehe ich auch so und bin versucht, das was sie sagt auf meine kleine welt umzusetzen. die tropen sind zu weit weg, ich meide also palmöl und fleisch, versuche unsere landwirtschaft ohne eingeflogenes soja zu denken und dann schaue ich, was können wir hier bei uns tun. in der schweiz ist die landschaft zersiedelt, gepützelt und durchschnitten von strassen. das beispiel mit den solaranlagen in den alpen ist eine aktuelle politische frage hier, oder?

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Und auch heute fragt der Interviewer wieder: «Wie wird der Herbst Corona-technisch?» Eckerle atmet ein und äussert ein kaum hörbares «Gut». Sie sagt es mehr zu sich selbst als zum Gesprächs­partner. Als würde sie sich innerlich umstellen.

Ich finde, dass diese Formulierung falsch verstanden werden kann. In besagtem Interview (das man übrigens gerne auch hätte verlinken dürfen), sagt Frau Eckerle nämlich keinesfalls, dass der Herbst "gut" werde.

Was uns allen helfen würde - gegen alle Varianten - ist saubere Luft in Innenräumen. Deshalb bitte auch in der kalten Jahreszeit regelmässig lüften (CO2-Sensoren helfen dabei) und wenn möglich Luftreiniger verwenden.

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Ich verstand das kaum hörbare "Gut" überhaupt nicht als Antwort auf "Wie wird der Herbst Corona-technisch". Ich höre ein "Gut" im Sinne von wenn es sein muss reden wir halt zuerst darüber. Für mich war es ein Seufzer.

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Ja, so hat Eckerle das ja auch gemeint. Wenn man aber den Artikel hier nicht genügend aufmerksam liest, könnte das Gut eben mMn als Antwort auf die Frage verstanden werden.

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Cornelia Eisenach
Wissenschaftsjournalistin
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Lieber Herr F., danke für Ihren Kommentar und den Hinweis auf das wichtige Lüften. Ich denke aber nicht, dass man die Formulierung falsch verstehen kann. Ich habe das beim Schreiben bedacht und es deshalb so geschrieben, wie ich es geschrieben habe. Die Art und Weise wie ich zu dem «gut» hinleite und die darauf folgenden Sätze lassen meiner Meinung nach keinen Fehlschluss zu. Herzlich, Cornelia Eisenach

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Danke für Ihre Antwort, Frau Eisenach.
Sie haben Recht, inhaltlich haben Sie nichts falsches geschrieben. Aber die Botschaft entsteht beim Empfänger - auch ich musste die Passage zweimal lesen. Das "gut" auf diese Frage ist irgendwie einfach zu 'nah'. Ein Vorschlag, wie ich es besser gefunden hätte:
Eckerle atmet ein und äussert ein kaum hörbares «Gut.», bevor sie ihre differenzierte Einschätzung abgibt.

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interessierter Leser
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Ist das Ihr Rat oder der von Frau Eckerle?

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Bezüglich sauberer Innenluft? Das ist wissenschaftlicher Fakt.

Ich kann grad nicht sagen, ob Eckerle das selbe explizit fordert - gehe aber davon aus. Aber auch wenn sie es nicht täte, änderte das nichts an der Tatsache, dass es stimmt.

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Perspektivensuchend
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Es macht mir Mut, von Menschen zu lesen, die auf dieser Ebene denken und sich nicht vor der Komplexität scheuen. Danke für den Text.

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Cornelia Eisenach
Wissenschaftsjournalistin
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Danke, schön gesagt!

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Ein gutes Porträt über eine spannende Frau.
Den Schlusssatz finde ich sehr treffend. Und es tönt nach einem Buch, das sich zu lesen lohnt.

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Ich bin ganz Ihrer Meinung und war ein klein wenig in Erwartung einer Leseprobe.

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Diese Leseprobe gibt es doch online beim Buchhändler ihres Vertrauens.

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Vielen Dank für dieses Portrait.
Es ist verständlich, dass Frau Eckerle sich nervt, dauernd "nur" auf Corona angesprochen zu werden. Allerdings würde ich es gut finden, wenn irgendwann einmal gerade von ihr eine ruhige, gelassene selbstkritische Rückschau und Auswertung zu ihrem Tun während der ersten akuten Coronawelle wahrzunehmen wäre.
Gerade ihre überaus schnelle Twitter-Aktivität - komplett unabgesprochen mit anderen Player:innen/ Verantwortlichen - war irritierend. Die Drohung von dem "Schuss ins eigene Knie" - übrigens völlig unnötig/unsorgfältig zu jenem Zeitpunkt - bleibt eben schon haften.

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Neurowissenschaftlerin
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Guten Tag Frau M. JA eine selbstkritische Auswertung wäre sehr wünschenswert. Viele sehr gute Wissenschaftler sollten nochmals über die Bücher und sich fragen, wie sie damals kommuniziert haben. Ungefiltert und oft ohne jegliche Einordnung. Wenn die Pandemieleitung mit Hilfe der vorliegenden epidemiologischen Daten sagt 'die kleinen Kinder seien nicht die treibende Kraft' einer Pandemie und damit die Öffnung von Kitas begründet, sollte man erst mal nicht widersprechen nur weil auch Kinder das Virus tragen und weitergeben können. Epidemiologie ist ja nicht ihr Fachgebiet und es gibt noch viele soziale, gesellschaftliche Faktoren, welche Entscheidungen beeinflusst haben. Nur weil sie viel von Viren versteht, muss sie noch lange nicht viel von menschlichem Verhalten un Kommunikation in Notlagen verstehen. Dieser öffentlich ausgetragene wissenschaftliche Diskurs hat die Bevölkerung komplett verunsichert.

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Grundsätzlich teile ich Ihre Ansicht, dass man nicht zu fachfremden Themen interviewt werden sollte. Nur konnte ja leider jeder Hanswurst seine faktisch falschen Schwurbeleien ohne Widersprüche in den diversesten Medienbeiträten verbreiten.

Wenn die Pandemieleitung mit Hilfe der vorliegenden epidemiologischen Daten sagt 'die kleinen Kinder seien nicht die treibende Kraft' einer Pandemie und damit die Öffnung von Kitas begründet, sollte man erst mal nicht widersprechen nur weil auch Kinder das Virus tragen und weitergeben können.

Wer ist denn die "Pandemieleitung"? Daniel Koch etwa? Der Daniel Koch, der die Bevölkerung angelogen hat und weiterhin faktenfreies Zeug in der Presse erzählen darf? Mittlerweile ist übrigens ganz klar, dass Kinder bzw. Schulen so ziemlich die 'treibendste Kraft' darstellen.

Dieser öffentlich ausgetragene wissenschaftliche Diskurs hat die Bevölkerung komplett verunsichert.

Hier bin ich mit ihnen einig. Ein Grossteil der Bevölkerung weiss nicht, wie Wissensfindung in der Wissenschaft abläuft. Ich sehe in diesem missglückten Experiment aber auch eine grosse Mitschuld der Medien, die oftmals nur "X hat y gesagt" berichtet haben, ohne die Faktenlage zu prüfen. Oder irgendwelchen handwerklich schlechten Studien als Breaking News verbreiteten. Es bräuchte halt wirklich mehr Ressourcen im Wissenschaftsjournalismus und in der Wissenschaftskommunikation.

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Besten Dank für Ihren Artikel. Was mich nachdenklich gemacht hat:

Heute kartiert sie die Realität auch öffentlich. Zum Beispiel zu Beginn der Pandemie. Damals hiess es, Kinder seien kein Problem. Sie würden «praktisch nicht infiziert und geben das Virus vor allem nicht weiter», sagte Daniel Koch, damals Corona-Berater der Schweizer Regierung, im April 2020.

Ich vermute, Herr Koch machte diese Aussage als hochdekorierter Experte mit grosser Erfahrung. Trotzdem denke ich, dass das ein eigentlicher "Sündenfall" war: Weil anzunehmen ist, dass diese Aussage ohne Empirie gemacht wurde.

Darum finde ich den Beitrag über diese Vollblutwissenschaftlerin sehr sympathisch. Allerdings frage ich mich auch, ob es sinnvoll ist, wenn die Wissenschaftler*innen selbst via sozialen Medien kommunizieren. Denn es ist teilweise schon fast infernalisch, wie bösartig diese in den sozialen Medien angegangen werden.

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Ich erinnere mich noch, als Koch diese Aussage gemacht hat Anfangs 2020: Ich dachte das riecht mir zu fest nach Bullshit, aber ich konnte das noch nicht begründen. Nach und nach habe ich mich mit Viren und deren Übertragungen auseinandergesetzt und bin jetzt total deillusioniert wie diese Kriese, nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen, sogenannten Erstweltländern mit guter Ausbildung und ehemals aufgeklärter Bevölkerung, angegangen wurde.
Was ich daraus gelernt habe ist, dass selbst wenn viel Wissen über Pandemien vorhanden ist, bestimmen am Schluss psychologische Faktoren und nicht Erkenntnisse, ob und wie die Kriese gelöst wird. Und es gelingt offenbar einer kleinen, aber sehr lauten Minderheit alles Wirksame und Nützliche zu bekämpfen und das Bisherige beizubehalten.
Solange wir diese psychologischen Faktoren nicht wirksam aushebeln können werden wir auch zukünftige Kriesen nicht lösen können. Der menschengemachte Klimawandel ist das beste Beispiel dazu.

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Na ja, auch in den übrigen Beiträgen habe ich durchaus auch diesen belehrenden Unterton herausgehört. Auch wenn ich mit Ihnen in vielerlei Hinsicht übereinstimme.
Trotzdem: Das Expert*innenproblem bleibt - ähnlich dem Problem der Selbstversorgung und der Arbeitsteilung. Wir sind in der Gesellschaft darauf angewiesen, dass es Personen gibt, welche in einem Fach einen Wissensvorsprung haben - aber diesen nicht ausnutzen. Ansonsten würde unsere Gesellschaft binnen Kürze kollabieren. Aber was wissen wir schon? Was weiss ich schon?
Wo ich aber mit Ihnen zu übereinstimmen glaube: In der öffentlichen Diskussion wird diese Art von "Gesellschaftsvertrag" (die Allgemeinheit vertraut darauf, dass Expert*innen sie nicht anlügen), offenbar von beiden Seiten geradezu lustvoll attackiert. Das eindrücklichste Beispiel hierfür waren die sogenannten "Querdenkerdemos", welche ja als Strickmuster sozusagen die Logik: "Wir werden beschissen, also machen wir einen Staatsstreich" beinhalteten - was schon irgendwie schief - oder halt eben "quer" - ist.
Ich hoffe aber, dass dieser Dialog, in welchem es um dieses "Expert*innendilemma" geht, nicht endet. Auch in Sachen Klimaschutz wäre es uns zu hoffen.

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Aber sicher sollen sie die sozialen Medien verwenden. Den sonst liesst man nur Posts von Schwaetzern welche im besten Fall gut zugehoert haben.

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Nein, es könnte auch via "Intermediären" erfolgen. Also anonymisierte Zwischenpersonen, welche dann gleich noch die "Triage" machen von Dreck, Justiziablem und sonstigen. Solange kein griffiges Gesetz gegen Hass im Netz vorhanden ist (und ich gehe davon aus, dass die Schweiz da wieder wie die Fastnacht vom letzten Jahr hinterherhinkt), denke ich einfach nicht, dass dies eine gute Idee ist.

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Temporär-Abonnent
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Super Porträt. Gut gemacht!

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Schönes Portrait, aber Steven Pinker würde ich echt nicht in diesem Zusammenhang zitieren. Er neigt selbst dazu, Statistiken so zu lesen, dass sie in sein Weltbild passen.

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Und was für eins...

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Vielen Dank für diesen Einblick in eine spannende Forscherinnenwelt. Die Aussage, dass Pandemien die Folge menschlichen Verhaltens sind, gibt mir schon zu denken. Ich denke nicht, dass Menschen aufhören werden Tieren den Lebensraum wegzunehmen, oder sie zusammenzupferchen - solche Verhaltensweisen sind ökonomisch zu attraktiv, denn die externen Kosten solcher Aktivitäten werden in unseren marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystemen in der Regel nicht abgebildet, und das Bewusstsein dafür ist sehr unterentwickelt. Dies stimmt mich etwas traurig, denn es bedeutet nichts anderes als dass wir, ohne Verhaltensänderung, in Zukunft vermehrt mit Pandemien rechnen müssen.

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Zu einer Pandemiebekämpfung gehören die wissenschaftlichen Fakten, die sich ändern können. Dazu kommt die Kommunikation eben derer und ein Bewusstsein der verantwortlichen Pandemiebekämpferinnen, dass das, was sie als Fakten verbreiten, bei den Laien so ankommt, wie es eben diesen gefällt. Laien werten Fakten der Struktur ihrer Psyche und ihren Kenntnismeinungen entsprechend, machen sie passend für ihre Lebensumstände und auch angepasst an ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten.

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Dass Kinder weniger ansteckend sind und weniger starke Symptome haben (weniger Viruspartikel und weniger lang), ist mittlerweile mehrfach gezeigt. Oder gerne heutigen Kekules Corona Kompass Podcast hören. Ich denke, dass halt alle sich mal geirrt haben und und das auch gerne sagen können.

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Aktivist
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Dieser Beitrag hat mir besonders gefallen. Ihr Buch werde ich mir merken!

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bezeichnend für dies feine interview: frau professor wird nicht im kittel an der laborbank poträtiert, sondern dr. isabella beim kittel-anziehen. "hands on" statt posieren. danke!

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