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Mensch
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Das Thema hat auch mich betroffen. Bis vor einigen Tagen. Glücklicherweise kann ich am ersten Mai wieder eine Stelle antreten. Ich weiss also um was es in der Praxis geht, auch weil es in meinem Beruf kaum noch ausgeschriebene Stellen gibt. Selbst vor Corona waren sie selten.

Dem RAV kann ich nachträglich ein Lob aussprechen, auch wenn der Einstieg bürokratisch eher unglücklich verlief und mit Ärger verbunden war. Doch in Sachen Bewerbungen war von Anfang an klar, dass monatlich 4 - 5 genügen. Auch in der Akzeptanz der Art von Bewerbungen war der Berater tolerant. Trotzdem schrieb auch ich viele Alibibewerbungen, um diese Quote zu erfüllen.

Dieses System ist problematisch, weil der Ansatz negativ ist. „Wir brauchen eine Kontrolle, der Betroffene könnte sich - auf Kosten der ALV - zurücklehnen und einfach das Leben geniessen.“ Tatsächlich? Mich hat die Idee nie begeistert und die Aussicht anschliessend beim Sozialamt um jeden Franken betteln zu müssen oder mein Erspartes aufbrauchen zu müssen, ist auch nicht sehr reizvoll. Sorry RAV, ich wäre auch ohne Druck aktiv geworden.

Ein interessanter Lösungsansatz wäre, in meinem Fall, mehr Freiraum gewesen. Doch da hat sich die ALV als zu hohe Hürde erwiesen. Dort scheint man bei jeder Eigeninitiative davon auszugehen, dass der Betroffene betrügen will. Zum Beispiel Freiwilligenarbeit bei einer sozialen Institution. Das gibt keinen Lohn, aber man bleibt aktiv, lernt viel dazu, knüpft Kontakte, beweist Sozialkompetenz und macht auf sich aufmerksam. Der Einsatz von acht Stunden in sechs Wochen - vor Antritt beim RAV - wurde strafrechtlich untersucht!

Das Gesetz wurde von realitätsfremden Politikern entschieden, von Juristen stammt die Verordnung und Beamte setzen sie um. Daraus kann nicht anderes resultieren. Sie können den Wert „weicher Faktoren“ nicht beurteilen, denn diese können juristisch nicht erfasst werden. Auch wird juristisch nur ein Fehlverhalten beurteilt. Die Annahme, dass jemand ehrlich ist, kommt im Gesetz nicht vor.

Natürlich würde Vertrauen als Grundlage gelegentlich missbraucht. Aber geschieht das nicht in allen kontrollierten Bereichen des Lebens und der Wirtschaft? Einen vollständigen Schutz vor Betrug gibt es nicht. Oder sind all die lobbygesteuerten PolitikerInnen wirklich ehrlich, die solche Gesetze entscheiden und Druck auf die Betroffenen ausüben?

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Sie hatten Glück mit dem Berater. Ich kenne Leute, die 10 abzuliefern haben. Das Glück, einen menschlichen Berater zu haben, der in der richtigen RAV-Zweigstelle sitzt, denn nicht alle Zweigstellen handeln gleich (!), ist eines der wichtigen Sachen während der Erwerbslosigkeit.

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Mitverleger
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Immerhin: in unserem Kanton sind es noch 6 Bewerbungen pro Monat. Aber ich kann mich als Papst bewerben und bekomm das Strichli ! Das System ist effektiv absurd. Und kostet enorm, Energie, Geld, Zeit. Mit null Erfolgschancen für wenig Ausgebildete. Und das RAV selbst engagiert sich nicht. Es hilft nicht suchen, es berät nicht, es macht kein Telefon wenn eine Bewerbung auf eine Stelle passen würde, einfach nichts. Es verwaltet die Arbeitssuchenden. Und macht gelegentlich einen obligatorischen Kurs über Bewerbungsschreiben, der veraltet ist. Ein enormer Leerlauf. Und wenn eine Person nach 2 Jahren bürokratischem Irrsinn ausgesteuert wird, und die Person eigentlich erst recht Unterstützung benötigt, lässt man ihn fallen, streicht ihn von der Kunden-Liste. Ein System, das dringend reformiert, updated, an die heutige HR-Realität angepasst werden muss.

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Besser: Das System abschaffen und die Stellenlosen auf ein allgemein gültiges Grundeinkommen setzen. Leute mit nur knappen finanziellen Mitteln, aber ohne bürokratische Schranken, entwickeln eine ungeheuerliche Kreativität.

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Also Herr H.! Den Anfang fand ich super - BGE. Aber nun wirklich nicht, um den Menschen mit "knappen finanziellen Mitteln" Feuer unters Füdli zu machen, nun wahrlich nicht. Das ist ja das B im BGE: BEDINGUNGSLOS !

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Ich bin kaufmännische Angestellte mit Weiterbildung als Sachbearbeiterin Rechnungswesen, 59jährig, und ich schäme mich für meine immer wiederkehrende Situation. In den letzten 7 Jahren war ich dreimal arbeitslos. Das erste Mal nach einer Kündigung, die nach einem länger dauernden Mobbing vom Vorstand (d.h. der strategischen Leitung) der NGO ausgesprochen wurde. Ich war dort als operative Leiterin an vorderster Front tätig und die Firma lief sehr gut - zu gut für den Geschmack einer sich konkurrenziert fühlenden Vorständin... Ein Jahr lang war ich auf Stellensuche, drei Monate davon hatte ich an einer "Massnahme" teilzunehmen. Ich besuchte zusätzlich privat einen Coach und bezahlte dies aus eigener Tasche. Danach fand ich in einer anderen NGO meine nächste Arbeitsstelle, aber da der Kanton der NGO die Trägerschaft für das Projekt nach eineinhalb Jahren entzog (30 Jahre hatte sie dieses innegehabt) und die "personelle Situation überprüfte" wurde ich gegen meinen Willen intern umplatziert in eine Funktion, die nicht meinem Beruf entsprach (ohne Einarbeitung!), und schliesslich mein Arbeitsvertrag nicht mehr verlängert. Ich meldete mich wieder beim RAV an und durfte an einer weiteren "Massnahme" teilnehmen - die ich diesmal als positiv erlebte. Daneben besuchte ich erneut privat ein Coaching (Kostenpunkt wieder mehrere 1000 Franken). Ich lernte viel dazu! Die nächste Stelle, die ich nach 9 Monaten antreten durfte, war nicht ausgeschrieben: ich war bei der Gründung einer Genossenschaft dabei und machte die gesamte Administration. Nach knapp drei Jahren hatte mein Arbeitgeber kein Geld mehr, um meinen Lohn zu bezahlen.
In diesen 7 Jahren machte ich eine weitere Ausbildung (Schneiderin) und Modul 1 des SVEB als Grundlage für eine Tätigkeit als Deutsch-Lehrerin im Asylbereich (Eigeninitiative!) sowie die erwähnten Coachings und Massnahmen.
Es war eine spannende Zeit, ich hatte grosse Freude am Lernen!
Meine letzte Arbeitslosigkeit dauerte nur 3 Monate, ich meldete mich beim RAV ab, weil ich seit Mitte Januar in einem Impfzentrum mit arbeiten darf. Die in Aussicht gestellten 25 Arbeitsstunden pro Woche habe ich aufgrund von Lieferengpässen nie erreicht, die Stelle ist befristet, die Arbeitszeiten unregelmässig und auf Abruf, kündbar auf Ende jeder Woche. Das fehlende Einkommen macht mir manchmal Sorgen, ebenso die Frage: wie geht es nachher weiter? Wann soll ich beginnen mich wieder zu bewerben?
Ich bin müde, so hatte ich mir meine letzten Jahre vor der Pensionierung nicht vorgestellt.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Danke für den Artikel. Er beschreibt genau meine Erfahrungen (zum Glück lange her und hoffentlich nie wieder). Bei der Lektüre ist mir noch ein weiteres Problem eingefallen, das mich bisher bei jeder Arbeitssuche beschäftigt hat: die Überqualifizierung.
Da ich einen Hochschulabschluss habe, wurde mir bei jeder Arbeitslosigkeit fast reflexartig zu verstehen gegeben, ich müsse mich halt auch mit "weniger" zufrieden geben, d.h. mich auf Stellen bewerben, für die ich überqualifiziert bin. (Dies sowohl vom privaten Umfeld wie auch, in subtiler Form, auf dem RAV.) Ich habe dies auch getan - und die Erfahrung gemacht, dass es genauso sinnlos ist wie jede andere Art von Alibibewerbung. Mein Eindruck: Personalabteilungen und Chefinnen wollen keine überqualifizierten Personen, sondern solche, die genau das mitbringen, was sie suchen.
Stimmt das? Könnten Sie dazu auch einmal etwas schreiben?
(Das Thema betrifft ja nicht nur die individuellen Stellensuchenden, sondern auch den ganzen Arbeitsmarkt: je mehr Diplome und Weiterbildungszertifikate gefordert werden, desto mehr werden die Leute diese auch erwerben, desto beeindruckender wird der Abschnitt "Ausbildung" im Lebenslauf - und desto schneller wird man dann überqualifiziert für alles mögliche. Nicht wirklich sinnvoll, oder?

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Oh ja, die famose "Zumutbarkeit"!
Nach dem Studium habe ich temporär als Sekretärin gearbeitet, um über die Runden zu kommen, bis ich eine Stelle fand, die meiner Ausbildung und Interessen entsprach.
RAV fand dann, ich müsse mich auch auf KV-Feststellen bewerben, da diese für mich offenbar zumutbar seien (im Zwischenverdienst,).
Ergo; wer den Finger rausnimmt um dem Staat nicht auf der Tasche liegen, wird doppelt bestraft.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich habe auch eine Weile lang als Sekretärin gearbeitet. Es war maximal schwer, die Arbeitgeberin zu überzeugen, dass ich die Stelle wirklich wollte. Sie hätten lieber jemanden vom KV gehabt.
Als ich dann da war, musste ich zum Sekretärinnenlohn Arbeiten aus viel höheren Lohnstufen erledigen, wie z.B. wissenschaftliche Artikel auf Englisch lektorieren. Darum habe ich dann auch gekündigt.

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Dazu kommt das die vom RAV verlangten Bewerbungen schön verteilt auf den Monat gemacht werden müssen. Je fünf am 5. und 20. des Monats werden nicht akzeptiert. Natürlich lässt sich das einfach umgehen aber ein Blödsinn ist diese Vorschrift dennoch.
Seit Jahren ist bekannt das das System RAV untauglich ist. Dennoch wird von politischer Seite nichts unternommen. Von der SP und /oder den Gewerkschaften habe ich hier mehr erwartet.

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Die Gewerkschaften sind für die Arbeitenden da, nicht für Stellenlose. Sie wenden sich gegen Stellenabbau, Tief(st)löhne und Arbeit auf Abruf. Wer aus diesem System herausfällt, fällt auch aus dem Fokus der Gewerkschaften.
Dann bleibt die SP. Warum eigentlich muss die SP alle sozialen und persönlichen Rumpler und Ungerechtigkeiten, die Liberale und Bürgerliche zusammen mit der christlichen Mitte in den letzten 50 Jahren verbrochen haben, alleine und ohne Unterstützung im Parlament selber lösen? Bis dann die anderen nach durchschnittlich 40 - 70 Jahren auch finden, dass man etwas ändern müsste.

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Vielleicht, weil die SP auch etwas damit zu tun hat, was in diesem Land läuft?

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kritischer zukunftsorientierter Bürger
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Die RAV sollten Berufs-Beratung und Coaching mit Motivierung und Finanzierung fördern: jeder Arbeitslose könnte das beanspruchen und auch daraus resultierende Weiterbildung oder Umschulungen bezahlt erhalten, mit dem Ziel einer zukünftigen, passenden Erwerbstätigkeit. Die RAV sollten ohne sture Vorgaben zielorientiert mit Arbeitslosen zusammen arbeiten.

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· editiert

Das wäre völlig neu und begrüssenswert, wenn Weiterbildung und Umschulung von einer Versicherung übernommen würde. Das wäre die Durchsetzung von Artikel 23.1
der UN-Menschenrechts-Charta, dem Recht auf Arbeit. Ich bin dabei!
Um die Explosion der ALV-Lohnabzüge zu umgehen könnten wir erst einmal die RAVs von Kontroll- zu Beratungszentren zurückstufen und gleichzeitig ein Grundeinkommen einführen.

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kritischer zukunftsorientierter Bürger
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Ich denke, es wäre besser, die RAV würden die Arbeitssuchenden an bestehende kompetente Berufsberatungsstellen überweisen, die Beratung und Coaching kostenlos anbieten würden, finanziert von der ALV oder direkt vom Staat (dh über Steuern). Volkswirtschaftlich würde sich das alleweil lohnen.

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Es gibt sehr gute Coachings an die man durch das RAV herankommt, an einem durfte ich teilnehmen und habe sehr profitiert - persönlich, nicht beruflich. Denn die Nachteile eines fortgeschrittenen Alters kann keine Weiterbildung und kein Coaching wettmachen. Da bräuchte es schon Wunder oder mehr.

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Danke! Ich hätte beim letzten Beitrag beinahe die Thematik angesprochen, habe aber gehofft, dass es noch thematisiert wird.

RAV: "Sie müssen 10 Bewerbungen pro Monat schreiben", RAV-Kurs: "Weil es so viele Bewerbungen gibt, schauen die HRs nicht mehr auf die Schreiben, sondern nur noch auf den Lebenslauf."
Das hat schon damals bei mir Kopfschütteln ausgelöst.

Ich hatte zum Glück eine mir zugewiesene Person, die mich moralisch unterstützte. Mein Argument, dass ich kein Interesse daran hätte in einem Jahr wieder hier zu sein, wurde akzeptiert. Ich hatte zwar weiterhin finanzielle Abzüge (Regeln!), es wurde aber in den Gesprächen kein weiterer Druck ausgeübt.
Ich hatte also echt Glück! Es gibt auch motivierte RAV-Mitarbeitende die helfen wollen und können!
Das Ziel des RAVs (als Organisation) ist aus meiner Sicht die Leute möglichst schnell an den Arbeitsmarkt zu bekommen und nicht möglichst nachhaltig. Denn wenn die Stelle nichts ist, dann hat man wieder 3 Monate lang Abzüge. Das "kostet" das RAV jedoch weniger. Kommt dazu noch etwas?

Was ich hoffe, was auch noch kommt in dieser Reihe:

  • Zertifikate-Dschungel

  • Kategorisierung der Stellen im RAV (Ich wurde beispielsweise als Projektleiter erfasst, weil es meine Jobbeschreibung nicht im System gab und ich nebenbei in Projekten MITGEARBEITET hatte. Somit war es die Jobbeschreibung, die mir gemäss RAV am ehesten entsprach. Nein...)

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Hihi, ja, die Berufskategorien des RAV sind auch goldig. Ich hatte Philosophie studiert und später als Menschenrechtsbeauftragte gearbeitet. = Gibt es nicht ...

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Freie Mitarbeiterin Uni-Magazin Zürich
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Und manche Berufe können sie sich glaub einfach gar nicht vorstellen. Ich war (vor Jahren) in so einem RAV-Kurs, damit ich als freischaffende Historikerin die Mutterschaftsversicherung bekommen konnte, und da war in derselben Gruppe eine Opernsängerin, die gekündet worden war, weil sie versucht hatte, sich gegen sexuelle Belästigung zu wehren. Der wollten sie vorschreiben, sie müsse auch so 08/15-Bewerbungen schreiben, dabei sieht der Bewerbungsprozess in dem Beruf völlig anders aus. Ein Streitpunkt war z.B. das Alter, das Opernsänger offenbar nicht angeben, aber der RAV-Mensch fand, die Regeln müssten für alle gleich sein... Mich schickten sie auch auf die Bewerbungspiste, obwohl ich hochschwanger war und ich eh nur noch wenige Wochen hätte arbeiten dürfen. Zum Verständnis: ich hatte als Freischaffende immer befristete, kurze Anstellungen, und wäre gar nicht stempeln gegangen, wenn ich sonst nicht die komplette Mutterschaftsversicherung verloren hätte. Ein paar Leute, die mich bereits mal angestellt hatten, schrieben mir dann so Gefälligkeitsabsagen, damit ich etwas vorzuweisen hattte... Und der RAV-Berater weinte sich bei mir aus, was er für einen Scheissjob hätte. Er war ursprünglich Journalist gewesen und dann arbeitslos geworden und dann RAV-Berater... Eine totale Farce!

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das ist ja nun alles alles andere als neu. was bringt die republik dazu einen solchen beitrag zu bringen?

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Weltenbürger (du/er)
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Auftakt der Serie auch gelesen? Was ist denn Ihr Vorschlag, um die Situation zu verbessern? Die Republik hat sich diesem Thema bis jetzt noch nicht gewidmet, und ich finde es sehr gut, bringt sie das Thema an den (Republik-)Tisch. Dass man im Internet bis in die hintersten Winkel getrackt wird, ist auch schon lange bekannt. Oder dass wir Gleichstellung noch nicht in die Realität umsetzen konnten auch. Ist das ein Argument, nicht darüber zu berichten?

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Was Herr A. sagt. 😉☝️

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Das mag stimmen, aber im Kontext der Serie hat das Thema durchaus seine Berechtigung. Kommt hinzu: Wenn das alles nicht neu ist, warum ändert sich dann nichts? Warum halten die Ämter an den Bestimmungen bzw. am Status quo fest? Das war wohl auch der Impetus des Autors, es aufzugreifen.

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Liebe Eva, ich schreibe hier anonym, dein Kommentar stösst mir sauer auf. Ich kenne deinen Hintergrund ein wenig, dieses Thema betrifft dich wohl einfach nicht... Und dann ist es halt uninteressant. Mich betrifft es persönlich und ich bin sehr froh, dass sich die Republik damit befasst. Arbeitslosigkeit greift die Würde der Betroffenen an.

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liebeR anonymeR, wenn du meinen hintergrund ein wenig kennst, weisst du wohl auch, dass ich mich einige jahre - auch beruflich - mit dem thema beschäftigt habe und die RAV-bewerbungsmisere aus eigener erfahrung kenne. drum meine enttäuschung über den uninspirierten artikel.

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Dieser Artikel sollte noch ergänzt werden über die aktuelle Situation infolge Coronaschliessungen. Es kann doch nicht sein, dass beispielsweise arbeitslose Gastroangestellte diese Verpflichtung zu Bewerbungen trotz geschlossenen Gastrobetrieben machen müssen und dann mit Einstelltagen bestraft werden, wenn sie sich nicht beworben haben! Auf was für Stellen denn? So geschieht es.

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Wer will denn wegen einer kleiner Pandemie die Regeln ändern? Bis die Aenderung rechtlich durch ist und greift, ist längst die nächste Pandemie hier ;-((

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Mit einem BGE gäbe es das Problem gar nicht und es gäbe auch kein RAV.
Das ist die zeitgemässe Reform die wir brauchen. Weg von der Drohung hin zur Entfaltung, da für die Grundbedürfnisse gesorgt ist. Das wäre auch im Interesse der Arbeitgeber; Sie bekommen nur hoch motivierte Bewerbungen und Mitarbeiter.

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Ein BGE kann nicht eine Arbeitslosenversicherung ersetzen.

Die Arbeitslosenversicherung zahlt 70-80% des Lohnes aus. Dies ist bei den meisten Arbeutssuchenden deutlich mehr, als die vorgeschlagenen monatlichen BGEs.

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Das verlangt auch niemand. Wenn gegen Lohn gearbeitet wird, dann muss selbstverständlich auch eine ALV da sein. Die zwei Systeme BGE und ALV ergänzen einander. Wenn jemand nicht arbeiten will, dann ist das sein /ihr Entscheid und der Lebensstil muss entsprechend angepasst werden.

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Sie vergessen alle die Jungen und auch all die Frauen aus Niedriglohnbranchen. Rechne: 80% Pensum bei 4'000 Franken für 100%, alleinerziehend, drei Kinder. Einkommen brutto 3'200. ALV 80% 2'560, da hält das BGE locker mit.

PS. Bankers und Kader mit Einkommen und Bedarf (!) ab 10'000/Monat offen nach oben erhalten von der ALV auch nur 70% des maximal versicherbaren Verdienstes, das sind circa 8 - 9'000. Das sind alles "Härtefälle".

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Nicht umsonst heisst es bestRAVt!

Die ALV ist halt eine Versicherung und keine Garantie für ein Grundeinkommen, das RAV ist darin jenes Controlling, das für die Wirtschaftlichkeit zuständig ist und den Schaden minimieren muss. Piloten und Kaderleuten wird zwecks rascher Wiedereingliederung in den produktiven Teil der Gesellschaft eine Umschulung finanziert, bei Jungen und einfacheren Leuten wartet man lieber, bis sie ausgesteuert sind. Dann übernimmt "subsidiär" das Sozialamt (und dieses legt bei Zwang und Entmündigung eine Schippe drauf).

Die Arbeitslosen- (eigentlich besser Erwerbs- oder Stellenlosen-) Versicherung kommt aus einer anderen Zeit. Sie arbeitet zwar digital, behandelt aber das Erwerbsarbeitsparadigma mit einem Ansatz aus der Zeit der Schwerindustrie, als Stellenlose und ihre Familien hungerten und erkrankten. Das führte über Villigers Runden Tisch (pauschale Kürzung der Leistungen) zu Leuthards Mobilitätsdiktat (vier Stunden Arbeitsweg/Tag) und den privaten Einsatzprogrammen und Bewerbungscoachings.

Drittens hat sich um die Sockel-Erwerbslosigkeit eine Industrie angesiedelt, die von den wiederkehrenden staatlichen Aufträgen bestens lebt und die eigentlich auch kein wirkliches Interesse hat, Leute schnell zu vermitteln oder andere Lösungen anzustreben. (Das gleiche Geld könnte als Grundeinkommen von den EmpfängerInnen zielgerichteter eingesetzt werden.)

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· editiert

Das Verhältnis zwischen Arbeitssuchenden und den Vermittlern ist in erster Linie durch Misstrauen geprägt. Auf dieser Basis kann nichts konstruktives Entstehen. Motivation und individuelle Zielvereinbarungen wären viel wichtiger als Sanktionen und Druck.

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Nach meinem Studium (2. Bildungsweg) war ich nach diversen schlecht bezahlten Praktika kurzzeitig stellenlos und die RAV-Beraterin wollte mich allen Ernstes dazu bringen, eine Stelle in meinem alten Job zu finden. Also sagte sie mir, dass ich für nichts 5 Jahre an der Uni (was ich mir ohne Stipendien mit teilweise bis zu 4 Nebenjobs selber finanziert habe) war? Es ging nur darum, Quoten zu erfüllen. Ich musste innert Normzeit mit der Normzahl an Bewerbungen eine Stelle finden. Motiviert wurde ich nicht, die Beraterin hat mich auch nicht beraten; sie hat lediglich Formulare angeschaut. Und das allein zeigt doch schon, dass das System fehlerhaft ist und nur in Branchen funktionieren kann, wo es eine Fülle an offenen Stellen gibt.

Ich habe eine Stelle gefunden. Ohne ihre Hilfe.

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Bruno Bucher
Suuri Läberli gefällig?
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2007/2008. Ich war 53 Jahre alt und nicht bereit, mich von diesem exemplarischen Schweizer System fertig machen zu lassen. Exemplarisch deshalb, weil man am AVG die grassierende Phantasielosigkeit der hiesigen Bürokratie und der dahinter stehenden Politik, festmachen kann. Ich verlor 2004 wegen der Altersguillotine während einer der sog. und regelmässigen Reorganisation meinen hervorragend bezahlten Job. Dank eines silbernen Fallschirms und eines fulminanten Fullstop beim Budget meiner fünfköpfigen Familie konnte ich drei Jahre überbrücken. Dann kam die Finanzkrise und ich begann Zeitungen zu vertragen und in einem Callcenter Zwischenverdienste zu generieren. Ich nahm mir vor, 500 Bewerbungen zu schreiben, um damit die Beine des RAV-„Berater“s stillzuhalten. Weder erwartete ich Hilfestellung des händeringenden Mannes, noch erhielt ich welche. 2009 erreichte ich mein Ziel. Ich kam etwa ein Dutzend mal in die engere Auswahl der letzten 5 und wurde tatsächlich dreimal eingeladen und durfte mich vor Milchbärten persönlich vorstellen. 500 Absagen, 99% davon wegen Überqualifikation, war das Fazit. Die Steuerschulden, entstanden ab 2005 konnte ich per Saldo aller Ansprüche letztes Jahr bis auf den letzten Rappen abzahlen. Perfekter und radikaler kann eine Volkswirtschaft seine Potentiale nicht zur Schnecke machen als mit dem herrschenden AVG.

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Treffender Artikel, endet dann aber irgendwie auf halber Strecke. Die "Drei Vorschläge gegen den Frust" sind wahrlich schräger Humor...

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Ich halte mich für sehr humorvoll, aber die Tipps sind ernst gemeint. Es ist doch vieles Einstellungssache, gerade wenn mans auf die Schnelle nicht ändern kann. Aber auch hier: Ich bin gespannt auf andere, weniger schräge Tipps.

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Wie weiter unten geschrieben:
Die Anforderungen des RAV wie einen Arbeitsauftrag zur Zufriedenheit des Chefs, der Chefin erledigen (vielleicht sogar während imaginärer Bürostunden:-) und nebenbei die finanzielle und zeitliche Freiheit geniessen. So ausschweifend und lange wie möglich. Beides nicht vermischen. Und: Augen auf für Neues.

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Ich habe nur ganz kurze Zeit Arbeitslosengeld bezogen. Weil ich das "Affentheater" mit den Bewerbungen nicht mehr mitmachen wollte, machte ich mich selbständig und habe die 8 Jahre bis zur AHV so überbrückt. Der absolute Gipfel war der Standort des RAV in Luzern. Man erreichte es von einem Hinterhof, durch eine Art schummrig beleuchtete Tiefgarage in der Wohnwagen abgestellt waren, mit einem Lift im 5. Stock. Man kam sich wirklich vor wie der letzte Dreck und würde um Almosen betteln.

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eine späte Selbständigkeit, dies könnte auch für mich die Lösung sein. Nach meiner letzten kurzen Arbeitslosigkeit habe ich mit mir selber abgemacht: nie wieder!

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich habe mich auch vor Kurzem selbstständig gemacht. Hoffe, das geht gut! Ihnen auch viel Glück:-).

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Den Reflex kenne ich - einmal, als ich von einer Stelle im Ausland in die Schweiz zurückkam und hier noch keine Stelle hatte, wollte ich mich beim RAV anmelden. Aber die Ankündigung, ich müsse dann 12 Bewerbungen pro Monat schreiben, hat mich so genervt, dass ich gleich wieder gegangen bin und lieber auf mein Erspartes zurückgegriffen habe. (Zum Glück hatte ich das, und zum Glück habe ich bald eine Stelle gefunden.)

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Ich habe auch keinerlei positive Bemerkung zu der Zeit wo ich arbeitslos war. Da ich über 50 war brauchte ich 1.5 Jahre um eine neue Stelle zu finden. Von Unterstützung war nichts zu spüren. Nur genügend Bewerbungen einreichen und die Stellenangebote zusenden. Als würde ich nicht wirklich eine neue Stelle suchen, sondern lieber zu Hause mich mit dem RAV und der Arbeitslosenkasse rumärgern.
Nun das gleiche Theater mit meinem Sohn, der nach dem lehrabschluss letzten Sommer Mühe hatte eine Stelle zu finden. Ideen was man machen könnte, da keine Arbeitserfahrung vorhanden ist kamen von uns nicht vom RAV. Und die private Unterstützung bei der Stellensuche durch einen versierten Berater mit Training musste er für einen Kurs vom RAF abbrechen, bei dem er nichts profitierte und niemand der Teilnehmer motiviert war, da nicht selber ausgewählt sondern verordnet.
Er hat jetzt eine 60% Stelle gefunden. Er könnte zwar für die restlichen 40% Stempeln, aber lieber hat er weniger Geld und wir unterstützen ihn noch ein wenig länger, statt dass er sich der Schikane weiter aussetzen muss. Er kann ja trotzdem was für die restlichen 40% suchen. Dann aber entspannt und gezielt.
Ich würde mir wünschen, dass man sich mal Gedanken darüber macht, wie es den Menschen geht, die die Stelle verloren haben. Dies macht einem eh schon Mühe. Und dann muss man bei den all ernst gemeinten Bewerbungen noch damit umgehen, dass man immer wieder nach der 2. Runde nicht genommen wird, weil der andere Bewerber angeblich „besser passt “ und man weiss, dass er / sie einfach jünger ist. Als wäre man schon leicht senil. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Menschen arbeiten möchten. Auf jeden Fall habe ich in meiner Zeit der Arbeitslosigkeit niemanden getroffen, der einfach nicht arbeiten möchte.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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... neben all den Klagen (in die ich, wie man auf dieser Seite sieht, auch gerne einstimme) sollten wir nicht vergessen, dass es noch schlimmere Systeme gibt als unseres. In Grossbritannien beispielsweise muss man, um von "Universal Credit" Geld zu bekommen, 35 Stunden (d.h. Vollzeitpensum) pro Woche mit Arbeitssuche beschäftigt sein. Das läuft online, und Universal Credit trackt die Online-Aktivitäten. Wer zu lange inaktiv ist oder sich gar ausloggt, wird bestraft (kriegt weniger Geld). Die Überlegung dahinter: Arbeitssuche soll nicht "angenehmer" sein als richtige Arbeit. Was man in einem ausgetrockneten Arbeitsmarkt 35 Stunden lang machen soll, ist mir ein Rätsel... (Es ist zudem ein grosses Problem für die vielen armen Leute, die keinen Computer oder zu Hause kein Internet haben.)

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Kannte ich nicht. Das scheint konsequent zu sein. Kommt wohl auch hier mal an. Allerdings genügt es nicht, im Internet zu suchen, stundenlang. Man muss einen völlig anderen Plan und eine andere Vorgehensweise haben. Ja, herrgott, the machine ... Es geht um die Beschäftigung von Menschen, gleich wie. Nun sogar per Knopf überprüfbar. Wenn wir uns alle nicht bald wehren, wird das ganz böse enden.

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Der Artikel ist ok. Allerdings von jemandem geschrieben, der offensichtlich nie im Leben mit echter Erwerbslosigkeit zu kämpfen hatte.
Und dies macht den ganzen Unterschied in der Sache.
Einer, der unter dieser Situation gelitten hat, könnte nie schreiben: "Nehmen Sie es nicht schwer. Machen Sie einen Versuch/Spiel draus. Nehmen Sie das Ganze nicht ernst/persönlich. Wenn Sie es mit der Bewerbung dann wirklich ernst meinen, wird man es erkennen."

Wie bereits beim vorhergehenden Artikel moniert, entspricht dies nicht im Entferntesten der Realität vieler Erwerbsloser. Solche, die übrigens kein richtiges Deutsch beherrschen, die kaum jemals im Leben Aufsätzchen geschrieben haben, schon gar keine "zur Uebung" und die bloss eines wollen: Irgendwo eine Stelle. Und zwar NICHT, die "richtige" Stelle, die Programmierer-Stelle, sondern irgendwas.
Was in diesem Artikel vorgeschlagen wird ist das, was man mit gut ausgebildeten Menschen diskuttieren kann. Mit der Bubble-Mittelschicht. Und bloss mit denen.
Für die anderen ist die Realität nur brutal. Ob 10 oder 12 Bewerbungen kommt gar nicht drauf an.
Wir nannten das Monatsblatt, dasjenige mit den 10 Bewerbungen, das "Lügenblatt". Alle wussten, dass hier versammelte Lügen augeschrieben waren. Weil es gar nicht soviele Stellen gab und noch weniger soviele "richtige" Stellen. Die Bewerber, das RAV, die Arbeit"geber". Alle.
Allerdings, log man nicht, bedeutete dies Bestrafung. Weniger Geld. Ich musste solchen, die nicht lügen wollten, klarmachen, dass Ehrlichkeit hier nicht am Längsten währte, dass Sinn im Erwerbslosenleben etwas anderes war als im "normalen", dass Unsinn nicht das Gegenteil von Sinn wäre, etc. Die perfekte Quadratur des Kreises.

Das gesamte System der Bewerbung ist für die Füchse. Und wird es immer mehr, mit steigender Zahl Erwerbslosen. Und mit zunehmender Digitalisierung.

Ein BGE winkt von Ferne. Wohl die wirklich einzige Rettung für die grosse Masse.

Zum Schluss: "Man wird es erkennen", wenn einer die Stelle wirklich möchte. Mumpitz. Dazu eins: Vielleicht, nur vielleicht, wenn nämlich Glück im Spiel ist. Wenn Symphatie vorhanden ist (und zwar einseitige, nämlich die Seitens des Arbeit"gebers").
Und nur unter einer Vorbedingung. Etwas, das alle Erwerbslosen in die absolute Tristesse treibt: FALLS man nämlich überhaupt zu einem Gespräch eingeladen wird!

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Ich möchte diese Ausführungen gerne durch die andere Seite ergänzen.

  • 40 Prozent der offenen Stellen werden nicht ausgeschrieben sondern intern besetzt.

  • Vom Rest wird die Hälfte durch Vitamin B vermittelt.

  • Wenn aufgrund eingegangener Bewerbungen ausgewählt wird, wird rein wegen der anfallenden Masse deren Sichtung in den meisten Firmen nicht von HR oder vom Chef, sondern von einer billigeren (!) Arbeitskraft durchgeführt, die nicht unbedingt Lebensläufe nachvollziehen und deren Absender auf eine Eignung einschätzen kann. Sie kontrolliert gegebene Benchmarks wie Alter, Sprache, Mindesterfahrung und ähnliches und sortiert auf drei Stösse. Nichterfüllen der Anforderungen links, deren Erfüllung rechts und interessant in der Mitte. Links wird nicht weiter beachtet und rechts nur, wenn sich in der Mitte niemand findet.

  • Mit dem Entscheid für eine Person tätigt eine Firma eine beträchtliche Investition und bei einem 'Missmatch' werden bald einmal einige zehntausend Franken und mehr in den Sand gesetzt.

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Welche "andere Seite" ist nun diese?
Und - soviel ich weiss, wird bedeutend weniger als 30% ausgeschrieben.
Und die 30% nicht unbedingt durch "Vit B" vermittelt.
Aber um die Prozentzahlen geht es ja nicht. Sondern um den Bewerbungs-Weg. Dieser ist nicht mehr, wie in den frühen 80er, durch Stellenanzeiger (heute Internetportale) gewiesen. Stellenanzeiger verschwanden (ich erinnere mich an dickste Tagi-Stellenbewerbungs-Beilagen).
Es geht auch noch um Erfolgschancen. Um Aus-, Weiterbildung. Um Gesundheit. Um psychisches Vermögen, weiterhin getreten zu werden und dies auszuhalten, "resilient" (sic) auf Schläge zu sein, um veraltete Systeme, um Menschen (HRs), die keine Ahnung von Menschen haben, sie also auch nicht "erkennen" können in einem eventuellen Gespräch und sich deshalb auf Formulare verlassen, auf "Lücken" im Leben des anderen herabschauen, und, und, und. Da gibt es keine kleinen Tipps, auch keine grossen, übrigens. Da ist Krieg.

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Ok, Herr Leemann. Mal abgesehen von Ihren Unterstellungen, die nicht zutreffen. Was ist denn die Lösung? Defätistische Parolen? "Bringt alles nichts"?
Ich möchte den Stellensuchenden gerne Mut machen - und ihnen nicht noch die letzte Hoffnung nehmen. Auch wenn mir klar ist, dass es oft zum Verzweifeln ist.
Einerseits gibt es wohl mehrere Realitäten: Die Realität der Hochqualifizierten, die Realität der Köche, die Realität der Pflegefachpersonen und so weiter. Und es ist ja gerade meine Behauptung, dass es schwierig ist, Pauschalaussagen zu treffen. Ich versuche hier, so gut es geht, den grössten gemeinsamen Nenner zu finden. Und der ist für mich eben nicht "alles ist scheisse", sondern "machen wir das Beste daraus".

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Nein, Herr Hunziker, nicht "alles ist Scheisse", sondern nur Scheisse ist Scheisse, um bei Ihrer Sprache zu bleiben.
Wenn Sie denken, Sie machen "das Beste daraus", dann täuschen Sie sich. Ich werde das Gefühl nicht los, Sie haben niemals in Ihrem Leben wirklich unten durch müssen, in Bezug auf Arbeitssuche.
Dieses sog. "Positive" ist eben nicht positiv, sondern eine Nebelkerze in der Welt der Bewerbungen und sie hält ein System aufrecht, dass längst schon abgedankt hat, sich dennoch, oder gar erst recht, deswegen mit totalem Druck und Schuldzuschreibungen (keine "richtige" Bewerbung, dies ist "nicht richtig", jenes auch nicht, etc. etc. etc.) am "Leben" erhalten möchte.
Sprechen wir kurz von Arbeitszeugnissen. Vor wenigen Jahren waren die das Herz einer Bewerbung. Da pochten die sog. Arbeit"geber" stark drauf und oft waren diese der Grund für Einstellungen oder Absagen. Das ging so lange "gut" (vom Punkt der sog. Arbeit"geber" aus), als die Arbeit"nehmer" nicht genau wussten, was dieses Stück Papier beinhaltete. Als man merkte, dass es codiert war, und dass "Zufriedenheit" im Grunde komplette Unzufriedenheit bedeutete, legte man die Codes offen. Das war natürlich blöd für die "Geber". Nun versuchte man sich so zu retten, dass man behauptete, die Zeugnisse seien "uncodiert". Heute also schreibt man die gleichen Codes wie früher und am Schluss steht: Dieses Zeugnis ist uncodiert.
Es ist ungefähr so uncodiert, wie eine 6 im Zeugnis keine 6 sein soll.
Soviel zur "Logik" der Arbeitswelt.

In dieser Logik bewegen Sie sich, Herr Hunziker, wenn Sie das BewerbungsSYSTEM nicht angreifen und hier keine neue Sachen (da wäre ich sehr gespannt) formulieren.
In diesem System gibt es keine positiven Seiten. Schlimmer: Alle Seiten haben im Prozess der letzten Jahrzehnte verloren. Und zwar alles verloren, was früher den Menschen noch irgendwie Halt zu geben vermochte.
Sogar eine Absage war früher persönlich formuliert. Dann wurde sie maschinell und schliesslich gibt es heute nicht mal mehr welche. Die Absage verschwindet im Orkus. Der Mensch, dem indirekt, virtuell, abgesagt wurde, allerdings nicht. Der ist da. Dem ist zwar der Briefkasten nicht mehr voll von zurückgeschickten Dossiers, aber das Gefühl der Ohnmacht ist immer noch dasselbe.

Ihr bestreben, die Bewerber auf den "richtigen" Weg zu schicken, den es nicht gibt, ist schliesslich mitschuldig, sie beim Versagen, eine Stelle zu bekommen, als einzig Schuldige zu markieren.

Kurz, das habe ich meinen Kursteilnehmern gesteckt: Wüsste jemand, wie es wirklich geht, andere zu einem Job zu verhelfen, würde er keine Artikel schreiben, keinen Kurs geben, kein Filmchen drehen. Er würde ein einziges Büchlein schreiben und dann, als Milliardär, sich auf seine Insel oder sein Penthouse zurückziehen und sich um anderes kümmern.

Herr Hunziger, ich greife nicht SIE an, bigosh nöd, ich greife diese Mainstream-Gedanken(losigkeit) an, die macht, dass, nur in der Schweiz, hunderttausende Menschen grösste Probleme haben, die sich nicht auf sie allein beziehen, sondern auf ihre Familien, Freunde und Umgebung abfärben. Es ist unverantwortlich, diesen Weg zu zementieren.
Er muss, wie im Blaumilchkanal, aufgerissen werden. Von Irren, von mir aus.
Freundliche Grüsse

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Ja, da weiss jemand von was er spricht. Kann mich Ihren Erfahrungen nur anschliessen.

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"Was tun, solange das System verkorkst bleibt?"

Den besten Tipp erhielt ich tatsächlich in einem RAV-Kurs zur Standortbestimmung: "Leben Sie eine Zeit lang zwei voneinander getrennte Leben".

Erfüllen Sie alle von Ihnen verlangten Auflagen zuverlässig ohne Reibungsverlust ....

und geniessen Sie auf der anderen Seite Ihr befristetes Grundeinkommen und Ihre frei verfügbare Zeit, ihre umfassende Freiheit, um auf Ihr Wunschziel hinzuarbeiten. Das kann alles sein, ein besserer Job, Heirat, (heimliche) Weiterbildung, Selbständigkeit oder Auswanderung.

Nutzen Sie das Versicherungsgeld. Das RAV interessiert es nicht, wozu Sie es brauchen.

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nun, solange wir die Arbeitswelt nicht gründlich rEfoRmiEreN, etwa mit einer radikalen Verkürzung der Arbeitszeiten, was mit einer gerechteren Aufteilung der essenziellen Arbeiten einhergehen würde, werden die beteiligten Akteure dieses Schauspiel der allmächtigen bürokratischen Götter noch einige Jahre mitspielen müssen...

Ein weiteres Problem ist, dass es wohl kaum einen anderen Typ Angestellten mit einem solcher Angst vor der Arbeitslosigkeit gibt, wie der/die RAV-Angestellte, wo genau weiss, was droht, wenn die Arbeit weg ist und sich entsprechend einen Teufel darum scheren wird, vom Inneren der Maschinerie etwas verändern zu wollen...

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Entschuldigung, ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten - aber weshalb schreiben Sie unter einem skurrilen Pseudonym? Sie haben die Möglichkeit sich als 'Anonym' an der Diskussion zu beteiligen oder unter Ihrem eigenen Namen. Sie müssen keine Angst haben......

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willkommen im skurillen Internet

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Als ich im 2005 beim RAV gemeldet war, hatte ich die Auflage 12 Bewerbungen pro Monat zu schreiben. Effektiv geschrieben hatte ich jeweils 4. Für die restlichen Bewerbungsbemühungen hatte ich dann Stellen und Firmen eingefüllt, die tatsächlich Inserate geschaltet hatten, aber sendete einfach nie ein Dossier. Meine Betreuerin damals hatte über 100 andere Leute, die sie auch betreute, also war ich mir sicher, dass sie gar nicht nachprüfen kann, ob ich tatsächlich soviele Bewerbungen geschrieben hatte.
Schöner wäre gewesen, wenn die Anforderungen tiefer gewesen wären, dann hätte ich sie auch nicht anlügen müssen.

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Ich bin christkatholischer Theologe und Pfarrer. Da gibt es schweizweit ungefähr vierzig Stellen, viele davon Teilzeit. Die meisten Arbeitsnehmer*innen kombinieren mehrere kleinere Teilzeitstellen zu einem grösseren Pensum, bei mir war das bis 2018 auch so. Dann lief 40%-Stelle aus, die von vornherein befristet gewesen war. Ich hatte Januar bis Juli 2019 noch meine andere Stelle (60%) und ab August eine neue 100%-Stelle. Ich war also teilzeitarbeitslos von Januar bis Juli und hätte mich auf haufenweise 40%-Stellen bewerben müssen, die auf sieben Monate befristet sind. Hamwirgelacht. - Worum ging's nochmal? Darum, dass ich unter Beweis stellen muss, dass ich mich ernsthaft um eine neue Stelle bemühe? Ist der Arbeitsvertrag für eine neue 100%-Stelle ab August, den ich zum Beratungsgespräch mitbringe, nicht irgendwie Beweis genug? Muss ich mich ernsthaft bei ALLEN potenziellen Arbeitgebern lächerlich machen, indem ich Bewerbungen auf befristete Teilzeitstellen schicke, die es nicht gibt? Oder sollte ich mich, wie im Artikel angesprochen, auf Stellen bewerben, für die ich nicht geeignet war? Oder die ich gar nicht hätte annehmen können, weil ich ja ab August bereits wieder eine Arbeitsverpflichtung hatte? Mein RAV-Berater war da auch ein wenig ratlos...

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Es bestand doch keine Pflicht, Bewerbungen für das Teilzeitpensum zu schreiben? Die Pflicht ist im vorgegebenen System nur gegeben, wenn ALV bezogen werden will. Bei allem Respekt vor individuellen Situationen. Ein System hat nunmal eine immanente Träg- und Starrheit. Vielleicht waren der RAV-Berater und die Empfängerinnen auch darüber ratlos?

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Ähm, ja, genau: Die Pflicht besteht, wenn ALV bezogen werden will. Und das wollte ich natürlich.

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Ich ergatterte vor vielen Jahren als arbeitslos gewordene psychologische Psychotherapeutin eine von vornherein befristete Teilzeit-Mutterschaftsvertretung, über die ich mich wahnsinnig freute und die für mich zum Sprungbrett in eine befriedigende und privilegierte Arbeitssituation wurde.

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Dass Sie als Pfarrer eine Temporärstelle für genau diese Zeit und für genau dieses Pensum finden würden, war sehr unwahrscheinlich. Logisch. Aber wieso nicht ein halbes Jahr 40% etwas ganz anderes, Horizonterweiterndes machen?
Eine befristete Stelle im Verkauf? in der Admin? Oder in einer Fabrik? In einer Kita? In einem Hilfswerk ?
Und gerade als Pfarrer oder Theologe doch eine tolle Gelegenheit mal woanders reinzuschnuppern und die Realität kennenzulernen...

Einfach ein halbes Jahr ALV beziehen und sich ausruhen ist ja wirklich nicht die Idee der ALV. Entweder hätten Sie mit 60% Lohn auskommen können oder dann eben wirklich mal etwas Neues versuchen.
Wenn es absehbar ist, nur für kurze Zeit und Sie schon den Arbeitsvertrag für die 100% Stelle in der Tasche haben, ist das ja auch gar nicht schlimm.

Und ja, ich war auch schon arbeitslos, ich weiss wie es ist. Und gibt Vieles am RAV, das man kritisieren kann und das schief läuft - für sehr viele Menschen. Und gerade jetzt mit Corona gibt es sehr viele Schikanen vom RAV. Aber Ihre Geschichte hier ist jetzt wirklich jammern auf extrem hohem Niveau.

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es ist unglaublich und empörend! meine eigenen diesbezüglichen erfahrungen liegen mehr als 20 jahre zurück (und dann nochmals 10 jahre - als selbständige arbeitslos zu sein ist wieder ein anderes thema), aber es hat sich offensichtlich nichts geändert. wieso entsteht kein widerstand? von seiten der 'guten' rav-mitarbeiterinnen zusammen mir den getriezten arbeitssuchenden? 'arbeitslosigkeit darf nicht spass machen' - wer denkt so, zum kuckuck? auf die gefahr hin, einigen rav-mitarbeiterinnen grob unrecht zu tun, meine ich, ist es eine besondere spezies von bürokratinnen, die ihre befriedigung darin finden, betrügerinnen und faulenzerinnen aufzuspüren und ihnen mit mahnendem zeigefinger strafe anzudrohen. geniessen sie ihre macht?
und vergessen wir doch nicht: wir selber haben unser arbeitslosengeld eingezahlt!

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Liebe Dorothee
Es gibt gute und weniger gute RAV-BeraterInnen und einige kümmern sich genauso engagiert um ihre Klienten, wie andere auf einem chinesisches Frühstück bestehen. Leider sind sie in ein System eingespannt, das in der Privatindustrie auf Rendite angelegt ist und das auch in der Pflege und in anderen halböffentlichen Institutionen wie Post und Bahn vorherrschen.
RAV-Beratende betreuen je um die 100 Klienten, die sie einmal pro Monat zu einem stündigen Gespräch einladen sollten. Das ist schlicht unmöglich und dann bleibt nur die Erfüllung abstrakter Vorschriften. Zusätzlich wird auch die Arbeit der Beratenden eng begleitet/kontrolliert.
Für die Stellensuchenden heisst es: Vogel friss oder stirb.

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Definitiv zwei wichtige Faktoren: Auf der einen Seite das System das von rechter Politik stark kontrolliert werden soll und wird. Auf der anderen Seite die MitarbeiterInnen des RAVs die sich mit diesem System in der Machtposition noch am besten arrangieren können.

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Mit einem Team von Freiwilligen betreiben wir einen Schreibdienst in unserer Gemeinde, für alle, ohne Anmeldung und kostenlos. Natürlich schreiben wir für einen Grossteil der Klienten Bewerbungen und Lebensläufe. Und natürlich wissen wir, dass die meisten irgendwelche Standard-Bewerbungen für das RAV wollen und bewerben sich auch auf hoffnungslos "entfernte" Stellen. Ganz Gewitzte bringen uns die Bewerbungen von vor 2 Jahren und bitten uns, diese einfach mit neuem Datum auszudrucken.
Wir haben das RAV auf diese Blödsinn aufmerksam gemacht, die Antwort war «das System will es so» !

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Trudy Dacorogna-Merki
Personal- und Laufbahnberaterin
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Ein seit Jahren beklagtes System von meinen Kunden, Kundinnen und mir. Die vielen Beiträge sprechen Klartext: Muss so schnell wie möglich abgeschafft werden. Und alles spricht wieder einmal mehr für ein universelles Grundeinkommen!

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Selbstständig
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Alles was hier geschrieben steht, kann ich bestätigen. Aber wenn man das RAV abschaffen würde, was billiger und sinnvoll wäre, hätte man nur noch ein paar Arbeitslose mehr, was auch nicht gut wäre.

Ich hatte damals eine kleine Spezialität in meinen Bewerbungen. Mit über 60 musste ich ja heraus stechen. Ich bin dadurch sogar zu einigen Interviews gekommen. Bis mir in einem RAV Kurs diese kleine Spezialität untersagt wurde, weil angeblich nicht legal. Ab dann hatte ich keine Interviews mehr.

Nur soviel zu den Kompetenzen dieser gut bezahlten privaten Kursanbietern, die vom SECO/RAV engagiert werden. Jammerschade ums Geld.

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Da wird man natürlich neugierig. Was war das für eine Spezialität? ;-)

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Selbstständig
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Ich habe jeweils das Logo der Firma im Deckblatt der Bewerbung eingebunden, z.B. Bewerbung als „Projektleiter“ bei „Logo“ Swissair. Das hat dem Kursleiter gar nicht gefallen: Copyright Verletzung oder sowas. War aber ziemlich erfolgreich, hat den Leuten gefallen.

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Mein Mitgefühl haben die Arbeitslosen, wenn sie derart schikaniert werden. Möglicherweise liegt dieser 10-Bewerbungs-Regel eine Art "statistischer" Überlegung zu Grunde, dass je geringer die Wahrscheinlichkeit ist, auf dem Markt eine Stelle zu finden, um so häufiger müsse man versuchen, eine der wenigen zu erhaschen. So ähnlich wie es Leute gibt, die eine Unzahl von Lotto-Tips abgeben in der Hoffnung ihre Chance auf den 6-er relevant zu erhöhen.

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Wärend meiner Zeit in der Arbeitslosigkeit, ist mir der Schwachsinn, des Systems oft sauer aufgestossen. Was tun? In meiner Branche gibt es in der Schweiz eventuell zwanzig bis dreissig potentielle Firmen. Also, stehen alle drei Monate in abwechselder Folge, die selben Firmen auf dem Bewerbungspapier. Mit Hilfe des Computers lässt sich die Reihenfolge gut variieren. Toll, wärend meiner zwei Jahren Arbeitlosigkeit, hat das RAV nichts bemerkt. Die einzige Frage war: Wieso hat es in der Schweiz so wenige Firmen?

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Halbwissen oder woher stammen die Informationen. Ich war die letzten 3 Monate arbeitslos, und „musste“ jeweils 6 Bewerbungen schreiben. Spontanbewerbungen zählten auch dazu. Die Anzahl an Bewerbungen war verhandlungssache und branchenspezifisch und evtl. auch angepasst an die aktuelle Lage. Ein Bekannter war ziemlich genau vor einem Jahr auch auf Arbeitssuche und war mit 2 Bewerbungen ziemlich gut bedient mit dem Verhältnis von Qualität/Quantität. Rücklblickend war für mich die Anzahl Bewerbungen ganz in Ordnung und hat sicher geholfen auch wenn ich jetzt nicht alle Jobs unbedingt wollte.

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Das hat mit Sicherheit nichts mit Halbwissen/Missinformation seitens des Autors zu tun. Ihr Beitrag ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass die RAV-Mitarbeitenden tatsächlich Spielraum für Augenmass hätten, so sie denn wollten. Sie haben offenbar einfach Glück gehabt - zum Glück!

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Ich war bis letzten Monat Teilzeit arbeitslos (50%) und musste 10-12 Bewerbungen pro Monat schreiben und diverse Kurse machen, da kam ich schnell mal auf sehr viel mehr als 50% meiner Zeit. Im Kanton Zürich gibts hier Null Spielraum wie ich mir sagen liess. Ich war nicht die Einzige.

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Die drei Vorschläge gegen den Frust sind sehr treffend. Es wäre schön würden alle, die von Arbeitslosigkeit betroffene Bekannte haben, diesen diese drei Vorschläge weiterreichen. Das hilft mehr als sich über das System ärgern.

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Wo steht, dass man diese Anzahl Bewerbungen erfüllen muss (wohl nicht im Gesetz)? Wo steht, dass man nur mit einer Bewerbung die Suchbemühung erfüllt?

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Vielleicht hilft ein Telefon aufs RAV. Muss ja nicht anonym sein.

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Es steht, meines Wissens, keine Zahl, aber sehr wohl "genügende Arbeitsbemühungen". Und das "genügend" wird dann definiert. Was auch gut sein könnte. Leider, leider lässt das System zwar ein bisschen Spielraum, den einige RAV-Mitarbeiter nutzen, aber nicht allzu grossen. Ich empfehle es Ihnen, Herr/Frau Anonym 1, keinesfalls zu versuchen, mit nur einer Bewerbung anzutraben. Ausser Sie heissen im Familiennamen "Hood".

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