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IP - Suisse - Bäuerin
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Statt pauschal über die Begrenzung abzustimmen, wäre es mir ein viel grösseres Anliegen über die Integration gut ausgebildeter Expats nachzudenken. Unser Hausarzt ist Deutscher und wir sind froh, dass wir ihn haben. Selbstverständlich versteht er Schweizerdeutsch. Unsere Mitabeiterfamilie stammt aus Moldawien und wir sind froh, dass wir sie haben. Welche Schweizer Familie ist denn auch willens und vorallem auch fåhig auf einem Bauernhof zu arbeiten? Das moldawische Ehepaar konnte bereits Deutsch als es zu uns kam und für uns war es selbstverständlich, dass wir ihnen Deutschkurse finanziert haben, die sie auch eifrig genutzt haben. Sie schicken ihre Kinder in die Schweizer Spielgruppe und tun alles dafür, sich hier zu untegrieren. Aber: Auf unserem offenen Bauernhof in der Agglomeration von Basel begegnen wir fast tåglich Expats, die uns in einer Selbstverständlichkeit auf Englisch ansprechen. Wir haben 2 International Schools in der Nähe, mit Tramanschluss, wohin die Kinder aber täglich mit dem Auto gebracht werden, tåglicher Verkehrsstau inklusive. Wir hatten Gelegenheit den Novartiscampus zu besuchen - für mich ein amerikanisches Ghetto für 10 000 Personen, obwohl da nicht gewohnt wird, aber es gibt auf dem abgesperrten Gelände eigene Restaurants, einen Coop, ein Fitnesscenter, die Behörden von mindestens 3 Kantonen sind vertreten etc. etc. Alles ist nur Englisch angeschrieben ...Alles ist darauf ausgerichtet, dass diese Menschen nur ein paar Jahre in der Schweiz bleiben und danach weiterziehen. Das ist auch für die betroffenen Personen nicht immer schön, wie ich aus persönlichen Gesprächen weiss. Mit den Jahren wird man müde und mag sich nicht schon wieder an ein neues Land anpassen. Man hat die Wahl die Firma zu verlassen oder in einem anderen Land fūr sie zu arbeiten. Für multinationale Firmen mag das lukrativ sein, wirtschaftlich und was den Wissenstransfer betrifft, mag es für die Schweiz interessant sein, aber für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Verbindlichkeit gegenüber dem Mitmenschen und das Wohlbefinden der Menschen setze ich ein grosses Fragezeichen. Es fehlt auch die soziale Verantwortung, die gerade die besser ausgebildeten wahrnehmen sollten, was aber bei diesem modernen Nomadentum kaum möglich ist. Bei Asylbewerbern setzt die Schweiz auf die Vermeidung von Ghettos und auf obligatorische Deutschkurse, bei gutverdienenden Expats lässt man das bleiben....Diese Ungleichbehandlung finde ich störend.

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Danke für diesen Beitrag. Auch mich besorgt diese Entwicklung zu einem Teil.
Man muss klar differenzieren zwischen den "Inpats" und Expats.
Meine Bedenken betreffend der Entwicklung, welche auch Sie ansprechen ist, dass so vieles kaputt gehen kann (aber nicht muss).
Das Problem ist, die Leute kommen für ein paar Jahre in die Schweiz, damit man hier gutes Geld verdienen kann, das ist ja auch Ihr gutes Recht. Oft waren diese Leute vor ein paar Jahren noch irgendwo anders, als es andernorts noch gerade besser war...
Die Problematik für mich ist diese, dass die Leute oft konsumieren aber nicht mitgestalten oder das nötige Interesse fehlt, sich einzubringen (Soziale Verantwortung, welche auch Sie erwähnen). Ich habe Bedenken, dass so andere Gruppen nach aussen gedrängt werden und uns so Dinge abhanden gehen werden.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiss ich auch noch nicht genau - beschäftigen tut es mich jedenfalls.

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Selber bin ich im Tessin aufgewachsen, meine zwei Brüder wohnen und arbeiten weiterhin dort. Das mit den frontalieri ist ein vielschichtiges Problem.
Im Artikel von Carlos Hanimann wird die für die Tessiner eindeutig positive Seite angesprochen: das Gesundheitssystem wird wesentlich von den ausländischen Arbeitskräften funktionsfähig gehalten.
Es gibt aber auch die andere Realität, wo die Tessinerin keinen Job findet und die Löhne gedrückt werden wegen der Konkurrenz aus Italien. Da kann der frontaliere sicher nichts dafür, aber diese Erkenntnis nützt dem Arbeitslosen Ticines nicht wirklich. In der Agglomeration Zürich, wo sicher die meisten Verleger der Republik wohnen, gibt es ähnliche Phänomene auf dem Arbeitsmarkt, nur stehen viel mehr offene Stellen zur Auswahl, was das Problem wesentlich entschärft.
Was mich beim SVP-Lega wählenden Tessiner Arbeitnehmer stört ist die Dämonisierung der Menschen die Ihnen die Arbeit wegnehmen, und dass sie nicht verstehen wollen dass die Adressaten ihres Frustes nicht die Arbeit suchende Menschen sein sollten, sondern das politisch-wirtschaftliche Konglomerat das den Kanton schon immer im Würgegriff hatte.
Diese Leute verabschieden oder ermöglichen z.B. Gesetze die Italienischen Firmen Steuererleichterung- oder Erlass gewähren. Diese Firmen eröffnen dann Filialen im Tessin, bringen aber ihre eigene Angestellte, also frontalieri, gleich mit.
Das kommt in Zürich alles auch vor, aber eben, der Arbeitsmarkt ist anders, mindestens bis jetzt.

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Mehr Lohn? Etwas mehr Verantwortung - Jobenrichment - muss genügen.

Ansonsten haben die Pflegenden dankbar zu sein, dass sie diese befriedigende Tätigkeit ausführen dürfen.

Nun die Hoffnung - sie stirbt zu letzt...

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ichfürchte...
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Liebe Leute, mögt ihr keine Ironie?

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Es gab eine Zeit, da wurden die Pflegenden beklatscht...
Aber sie wurden auch in ihren Rechten als Arbeitnehmende beschnitten (zb wurden maxArbeitszeit- und Ruheregelungen ausser Kraft gesetzt)...
Sie wurden ohne den notwendigen Schutz eingesetzt...

Jetzt wird der versprochene Lohn verweigert (KT ZH RIKLI SVP) oder man möchte nicht mehr an die Versprechen erinnert werden...

Vielleicht sehe ich das alles zu dunkel...
und die Hoffnung braucht nicht sterben.

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Kulturkritiker
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Und dass die SVP am Wochen­ende mit Marco Chiesa wohl erstmals einen Tessiner zum Präsidenten wählen, dürfte der Initiative ein bisschen helfen.
Die Übersterblichkeit der Über-65-Jährigen war Ende März, auf dem Höhe­punkt der Epidemie in der Schweiz, dreimal so hoch wie in einer gewöhnlichen Woche.

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