Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Die Schäden und Kosten werden jedenfalls enorm sein.

Man wird die Frage stellen, warum man so schlecht auf eine grosse Virusepidemie vorbereitet ist. Dass es sowas gibt, ist bekannt (sp. Grippe, Sars, Mers). Wie man reagieren musst, ist auch lange bekannt: Infizierte finden, isolieren, pflegen. D.h. vor allem: testen, testen, testen.
Asiatische Staaten (Taiwan, Südkorea, ...) können das offenbar, und müssen daher nicht gleich das ganze Land herunterfahren.

Es stellt sich wirklich die Frage: wie hoch wären die Kosten gewesen (Kapazität für ausreichende Testmöglichkeiten, sicher und leicht zugänglich für jedermann + ausreichend Schutzmaterial für das medizinsche Personal) im Vergleich z.B. zu den Kosten für militärische Sicherheit (da müssen z.B. Munition auch ständig entsorgt und eingekauft werden). Ich argwöhne: relativ klein.

Ich habe den Verdacht, wir als Gesellschaft (Politik & Wirtschaft voran) haben da ziemlich versagt. "Gouverner c'est prévoir". Natürlich ist es hinterher leicht, das zu sehen. Andrerseits - wir bezahlen Fachleute sehr gut, vorhersehbare Risiken und Szenarien einzuschätzen und die Kosten zu berechnen und in Relation zu setzen.

16
/
2
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·

Das sehe ich genau gleich. Um derartige Probleme in Zukunft zu vermeiden schlage ich vor, dass wichtige und komplexe Entscheidungen, die viele Menschen betreffen, "transparent berechnet" werden.
Um eine Entscheidung berechnen zu können, muss man zunächst das Ziel in Zahlen fassen können. Der Vorschlag für das Ziel wäre die Maximierung des Medians der "Glückszeitpunkte". Um die "Glückszeitpunkte" zu messen, fragt man die Menschen einfach ob sie Glücklich sind oder nicht (wie üblich mit der Skala von 1 bis 10). Die richtige Entscheidung wäre dann diejenige, die in der Zukunft das Maximum an "Glückszeitpunkten" erreicht. Ältere wären damit nicht diskriminiert, denn Ziel ist die Maximierung und nicht um das Ausspielen gegeneinander. Glück steigt per Definition nicht ins Unendliche.
Im konkreten Fall hätte, wie B. M. sagt, die Wahrscheinlichkeit der Pandemie und dem geschätzten (und jetzt vermutlich realen) Absinken des Glücklichsein einerseits und dem sicheren Absinken des Glücks durch die Investitionen andererseits, vergleichen werden sollen. Durch die Publikation dieser Berechnung hätte sich jeder diese Annahmen vorher ansehen und Hinweise liefern können, wenn die Annahmen seiner Meinung nach nicht stimmen. Die Epidemiologen hätten sich so zielgerichtet einbringen können. Das Wichtige ist, dass durch die Berechnung und Transparenz der Entscheidungsfindung das Wissen effektiver kumuliert werden kann, denn der Mensch kann nicht viel mehr als 100 Worte pro Minute verstehen.
Dies ist ein Vorschlag und ich freue mich auf alle Arten der Rückmeldung. Auch und gerade Kritik!

0
/
0
· editiert

Nun. Die asiatischen Staaten haben von den vorherigen, genannten Virenwellen gelernt. Wir noch nicht. Weshalb haetten wir etwas aendern sollen, wir haben's ja ueberstanden.
Unsere demokratischen Prozesse laufen so, dass etwas sehr heftiges mehrfach geschehen muss bevor etwas geschieht. Eine abstrakte, wenngleich sich langsam konkretisierende Klimakatastrophe reicht nicht. Hierbei ist zu sagen, dass wir uns gewohnt sind etwas spaeter korrigieren zu koennen. Das geht mit dem Klima nicht, das Klima verhandelt nicht.
Jährlich um 10% steigende Gesundheitskosten reichen auch nicht. Dazu ist zu sagen, dass die Auswirkungen Null sind, weil einfach das Sozialsystem geplündert wird.
Heisst, ich rechne mit Generationen Lernzeit. Der Eigenmietwert ist auch seit 2 Generationen immer noch da.

2
/
3

"Wir noch nicht."

Das "wir" sind aber definitiv die politischen Führungen in Europa, die den Begriff Bevölkerungsschutz in einem ganz wesentlichen Punkt nicht begriffen haben. Offenbar hielt manes für sinnlos, hier ein paar 10-erMillionen Euros/Franken pro Jahr für diese - hinlänglich bekannte und ganz konkrete Gefahr - bereitzustellen. Mittel, die sie für den militärischen Schutz für vernachlässigbar hoch halten. Obwohl wir in 100 Jahren zwei Kriege hatten, aber 4-6 einigermassen gefährliche bis sehr gefährliche Epidemien. Eigentlich ein unglaubliches Versagen, über das nachzudenken man jetzt ja allerhand Zeit und Musse hat.

5
/
0

Wie die asiatischen Staaten das Problem angehen ? Jeder hat eine app der Regierung welche die Personen trackt. Jeder gibt seinen Gesundheitszustand ein. So kann im Nachhinein, dh nach der Inkubationszeit gemeinsamkeiten neu Infizierter untersucht, Infektionszeitpunkte herausgefunden und weitere moegliche Infizierte gefunden, gewarnt, quarantinisiert werden. So ein Vorgehen widerspricht unserer neusten Errungenschaft, dem Datenschutz. Das geht also bei uns noch lange nicht. Dabei ist nicht nur das Gesetz im Weg, sondern auch die dazu fehlende Infrastruktur.

2
/
0

Was soll man Angesichts so vieler sich gegenseitig hochschaukelnder Graphiken und Erwägungen noch sagen? Vielleicht, dass wir mangels Mut und Vernunft den wirtschaftlichen Kurswechsel nicht schafften und ihn nun dank Panik und Unvernunft um die Ohren geschlagen bekommen?

2
/
1

Wenn man die Finanzkrise zum Masstab nimmt, dann zielten die Massnahmen darauf ab, das Kapital zu schützen, und damit die Rentenbezüger (dh diejenigen, die aus Finanzanlagen und nicht aus der Produktion Gewinn erzielen). Natürlich war auch damals der Schutz der Wirtschaft, und damit der Erhalt der Arbeitsplätze das Hauptargument. Trotzdem profitierten die Kapitalträger viel deutlicher als der Gemeine Büezer. Der Staat zeigt sich heute grosszügig, aber wer bezahlt in Zukunft die Rechnung? Wir werden immer noch in einer globalisierten Wirtschaft leben, unsere Unternehmen werden immer noch im internationalen Wettkampf stehen, die Schweiz wird immer noch zu teuer sein, die Unternehmen werden die Preise erhöhen müssen, die Staaten die Steuern, während dem Gesundheitswesen und Sozialversicherungen und Vorsorge am Boden liegen. Zinsen am Boden, Staaten überschuldet und jetzt noch drohende Inflation oder Stagflation. Dazu Diktatoren überall. Ein sehr übles Gemisch. In Krisenzeiten werden Gesellschaften umgebaut, und nicht immer nur zum Besseren (siehe Naomi Klein: Shock Strategy). Es wäre wirklich zu wünschen, dass In dieser Situation die Solidarität auflebt und zu einem neuen Fundament für unsere überfinanzialisierte Welt wird.

23
/
0
Mitdenker
·

Und man wird irgendwann das bedingungslose Grundeinkommen einführen und sehen, dass es für einen Teil der angesprochenen Probleme eine einfache und praktikable Lösung ist und man wird sich wundern, warum eine Mehrheit so lange brauchte, um zu dieser Einsicht zu kommen.

12
/
0

Solidarität des Kapitals

Warum fordert in dieser Zeit der überall geforderten Solidarität eigentlich niemand die Solidarität des Kapitals? Ich würde zum Beispiel erwarten, dass die Mieten für Geschäftsräumlichkeiten, die ab heute nicht mehr genutzt werden dürfen per sofort auf die Hälfte reduziert werden, dass die Mieten für Wohnungen, deren Bewohner ab heute nichts mehr verdienen auf die Hälfte reduziert werden, dass die Hypothekarzinsen für Hauseigentümer, die nichts mehr verdienen reduziert werden, etc. Jetzt wäre wirklich vor allem die Solidarität der Banken und Hauseigentümer gefordert. Die meisten der besitzenden Bevölkerung sind Ü50 und dürfen auf diesem Weg gerne einen Teil der von ihnen jetzt aus gesundheitlichen Gründen geforderten Solidarität an die arbeitende Bevölkerung zurückgeben und damit einen Beitrag an das Überleben vieler kleiner Betriebe und Haushalte leisten. Ganz zu schweigen von den Banken, die wir vor 12 Jahren alle zusammen in beispielloser Solidarität gerettet haben.

16
/
1

Sehe ich auch so, ich verzichte soweit auf die Miete von dem bei uns eingemieteten Cafe und kleinen Modegeschäft. Im Vergleich zum Gewerbebetrieb krazt ein Ausfall von zwei Monatsmieten einen stabil aufgestellten Immobilieneigentümer wenig. Eine Regel für alle wäre aber wünschenswert, damit die ach-so-auf-Profit-Angeweisenen letztlich nicht einfach Business as Usual kassieren.

8
/
0
Mitdenker
·

Ich glaube auch, das ist ein richtiger und wichtiger Ansatz.
Man kann sich auch fragen, ob es richtig ist, dass die Löhne, resp. das Lohnniveau in Zeiten, in denen die Arbeit und die Verantwortlichkeiten sich völlig verändert haben, gleich bleiben sollen. Man sollte vielleicht die gesamte angestellte Bevölkerung im Notstand auf das BGE ;-) setzen und den Arbeitenden darüber hinaus einen einheitlichen Stundenlohn auszahlen.

2
/
0

Bei der Geschichte gibt es leider ein paar Schönheitsfehler - unser Mietobjekt wird zwar von der SL verwaltet. Die Eigentümer sind aber Menschen wie sie und ich. In meinem Fall eine einfache Pöstlerin, die - Erbe sei Dank - in der Lage war, ein Haus auf Kredit zu bauen und zusammen mit ihren Geschwistern das Haus vermietet. Und selbst drin wohnt.

Nun die Frage - wie soll das in dem Fall funktionieren?

Spinnen wir mal weiter. Die SL ist der grösste Immobilienbesitzer des Landes. Genau genommen deren Pensionskassenzweig. Aus den laufenden Erträgen werden die laufenden Renten finanziert. Hinzu kommen die regelmässigen Einzahlungen von den Versicherten. Und Zins- und Dividendenzahlungen.

Aktuell brechen den Pensionskassen die Einzahler weg.
Wenn die Mieteinnahmen zusätzlich wegbrechen, dann geht es ans Eingemachte: die Kapitalanlagen. Dummerweise sind gerade die Kurse an den Börsen eingebrochen, dh auch dort lässt sich nur mit Verlust realisieren - und die Banken verleihen Geld nur noch mit Risikoaufschlag.

Konsequent zu Ende gedacht, hiesse es: "das Kapital" - also die Pensionäre - sollen auf einen Teil ihrer Rente verzichten. Und zwar nicht nur der heutigen sondern auch der zukünftigen.

Die Idee hört sich im ersten Moment toll an - aber auch hier steckt der Teufel im Detail...

2
/
0

Lieber Herr Loose, natürlich gibt es wie bei jedem Lösungsvorschlag zu einem einigermassen komplexen Problem auch bei meinem Vorschlag Schönheitsfehler. Das sollte uns aber nicht daran hindern, Veränderungen der aktuellen Realität anzustreben, bei der vor lauter Schönheitsfehlern fast nicht mehr erkennbar ist, was ursprünglich mal funktioniert hat.
Genau um solchen Überlegungen, wie Ihrer Geschichte mit der Pöstlerin Rechnung zu tragen, sprach ich ja von zum Beispiel halbierten Mieten. Ausserdem wäre, wie oft in solchen Fällen, Ihre Pöstlerin wahrscheinlich noch die erste, die bereit wäre, das Überleben eines eingemieteten Betriebs durch eine freiwillige solidarische Mietreduktion zu ermöglichen. Es würde mich andererseits erstaunen, wenn wir lange auf eine juristisch gut abgesicherte, perfekt formulierte Einsprache von SL und Konsorten warten müssten. Solidarität ist nun mal ökonomisch schlecht und widerspricht dem neoliberalen Denken, dem Streben nach maximal möglichem Gewinn (ausser man kann die scheinbare Solidarität werbewirksam zum Aufpolieren des Images missbrauchen).
Tatsächlich haben Sie recht, dass unter Umständen die Grossanleger und Pensionskassen unter einer kurzfristigen Reduktion der Mieteinnahmen leiden würden und damit natürlich auch alle zukünftigen Rentner, also wir alle mit PK-Einbussen rechnen müssten. Das ist aber der Kern der Solidarität: Eine freiwillige Verteilung des Verlustes auf möglichst viele Schultern. Verschwinden werden die unheimlichen Verluste der momentanen Krise dadurch leider nicht und wehtun werden sie weiterhin, aber eben nicht nur wenigen sehr, sondern vielen wenig.

1
/
0

Schön wärs, die Besitzenden würden ein wenig zu Gunsten der Erwerbslosen umverteilen bzw. auf Forderungen verzichten. Aber mehr als ein paar Ausnahmen wird es kaum geben. Nur mit Notrecht könnte wirklich etwas bewegt werden. Aber der (immer noch) bürgerliche Bundesrat wird nichts unternehmen, was den Immobesitzern oder den Banken ans Portemonnaie geht.

0
/
0
Mitdenker
·

Das war vor drei Tagen, ich bring's nochmal:

Kann mir mal ein Wirtschaftssachverständiger (Binswanger?) erklären, warum in Zeiten des globalen Notstandes die Wirtschaft weterhin nach den Gesetzen der neoliberalen Marktwirtschaft funktionieren soll? Das mit der Senkung des Leitzinses ist doch, wenn unter Bankern und Anlegern Panik herrscht, völliger Mumpitz.
Warum denn nicht frühzeitig alle Börsen schliessen... nicht für 3Stunden, für drei Wochen, meine ich.

16
/
2

Vermutlich werden die Zinsen gesenkt damit alle mehr WC-Papier hamstern oder die Zahl der Billigflüge erhöhen 🤔 Die Logik verstehe ich auch nicht. Wobei ein Zins unter Null eh sinnlos und dumm ist. Sinnvoller wäre doch nachhaltige Industrien zu stützen (Aktienkauf, der später auch Ertrag gibt), oder KMU sehr günstige Kredite zu geben. Sicher falsch ist es alle Zinsen zu senken, da profitieren zu viele nicht zukunftsfähige, nicht nachhaltige Unternehmen und das Grosskapital.

6
/
0
Mitdenker
·

Das ist nur ein wesentlicher Aspekt. Es muss doch jetzt darum gehen, die Kriegsgewinnler zu verhindern, wenigstens so weit als möglich. Es gibt Möglichkeiten, aus der Krise ganz gross Kapital zu schlagen. Das darf nicht sein.

5
/
0

Gerade im angelsächsischen Raum ist die Börse eine wichtige Quelle der Refinanzierung - viele Sparguthaben sind in Aktien angelegt.

Wenn sie die Börsen schliessen, dann verlieren Millionen von Menschen über Nacht den Zugriff auf finanzielle Reserven. Dabei ist 50% von gestern immer noch mehr als 0%...

4
/
1
Mitdenker
·

Das verstehe ich nicht. Der Schaden ist doch viel kleiner, wenn man die Panikzeit ohne Handel verstreichen lässt.?

1
/
1
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·
· editiert

Die Börsen zu schliessen macht nur bei einer kurzfristigen Asymmetrie Sinn. Also zum Beispiel wenn jemand versehentlich einen falschen Auftrag eingegeben hat und damit eine Kettenreaktion auslöst. Dann kann die kurzfristige Schliessung Zeit zum analysieren der Situation verschaffen.
In der aktuellen Situation gibt es aber mehr als genug Zeit, die Situation zu analysieren. Die Börse kann sehr gut die Menschen anspornen, das richtige zu tun. Roche hat zum Beispiel in den letzten Tagen zulegen können und hoffentlich kann bald jeder der will, getestet werden.
Warum nicht die Beschränkungen aufheben für alle, die sich testen und per Handy tracken lassen? (z.B. mit owntracks.org) Ich denke es braucht aber noch ein paar Tage, bis das bei den Entscheidern ankommt.

P.S. Wenn man dass von Anfang an gemacht hätte, hätte man von dem Geld, dass jetzt vernichtet wurde, das "Klima retten" können. Die Börse aggregiert das Wissen und ist der beste Schätzer für die Zukunft, den wir kennen. Wer meint, dass stimme nicht, dem rate ich an der Börse zu handeln. Wenn er recht hat, wird er dort ein Vermögen machen und mit dem Vermögen vermag er dann den Markt zu beeinflussen. Also müssen wir derzeit davon ausgehen, dass ca. 20% des BIP vernichtet wurden. Das sind pro Schweizer ca. CHF 16'000. Die Klimagasemissionen betragen pro Schweizer ca. 5 bis 11 Tonnen (mit und ohne graue Emissionen). Die Tonne effektiv wieder herauszuholen kostet bei climateworks.org derzeit 1'100 CHF. Tja, es hilft manchmal, die richtigen Entscheidungen zu treffen ( https://github.com/zukunft/zukunft.…/Decisions ).

0
/
2

Mit dem bedingungsloses Grundeinkommen für die Schweiz für die nächsten 6 Monate erhalten auch MitbürgerInnen eine Unterstützung, welche nicht durch Kurzarbeitsentschädigung oder andere Hilfspakete unterstützt werden. Jetzt Petition auf change.org unterschreiben.

13
/
1

Danke Simon für die einfache und verständliche Übersicht sowie auch die Aussagekraft. Alles andere ist Spekulation.

7
/
0
Köchin
·

Lieber Simon, weiss gerade nicht ob ich auf das antworte, was du geschrieben hast. Ich habe die PK des Bundesrats verfolgt und finde, the ladies and the men machen es gut; sie zeigen die Kooperationen auf, haben den Überblick.
Was immer kommen mag, was wir alle nicht wissen; scheint in souveränem Konsens zu sein.
Wir sind alle das erste Mal so aus unserer „ Comfortzone“ rausgeschmissen; hoffentlich überwiegt die Solidarität. Die wir, weil wir so komfortabel leben durften jetzt eine Bedeutung bekommt.

8
/
1
Leserin
·

Es müssen nicht alle Infizierten durch das Gesundheitssystem durch geschleust werden!
Solche unpräzisen Gedankenspiele sind gefährlich, speziell in solchen Zeiten.

8
/
2

Gemeint sind wohl die aus den Infizierten resultierenden schweren Fälle. Mit einer realistischen Dunkelziffer von 7 oder höher (siehe https://www.tagesanzeiger.ch/wissen…y/23467069) in der Überschlagsrechnung scheint mir mehr als ein Jahr im Fall von Italien nicht abwegig. Gefährlich ist ein schnellerer Verlauf, speziell solange Kapazitäten und Therapien fehlen...

0
/
0
Jack Müller
Besserwisser
·
· editiert

Es tönt manchmal so machbar, dass man die Epidemie staffeln wolle, die Kurve abflachen etc. Mal abgesehen davon, dass einige Leute die Ratschläge nicht befolgen, heisst denn Staffeln und Abflachen nicht vor allem hinausschieben? Es ist mir schon klar, man hat die Vorsorge verschlafen; die in der Schweiz produzierten Beatmungsgeräte gehen ins Ausland (Deutschland hat ca. die dreifache Kapazität pro Einwohner), Masken und Schutzkleidung und Tests sind knapp und nun ist behördliche Panik angesagt, zu Recht. Denn der Engpass an Intensivbetten, den man mit Sparen erzeugt hat, wird Leben kosten. Das Bremsen hat aber zwei Seiten. Je besser der Knüppel Shutdown funktioniert, desto länger geht es, desto mehr Kosten laufen auf, und die Ausbreitung bleibt rein mathematisch immer noch exponentiell, solange die Infektiosität über 1 bleibt. Wenn also alles gut geht, strecken wir die Kurve von 2 auf 4 Monate, dann ist Sommer und im Herbst kann die Ökonomie wieder anlaufen, ausser es kommt dann die zweite Welle. Die Welt wird lange nicht mehr die gleiche sein. Dem Klima ist es recht.
P. S. Auch den Banken könnte es recht sein. Die Massnahmen werden eine riesige Verschuldung verursachen, das bringt Zinsen und ist dank Staatsgarantie wie gewohnt risikolos. Und das wohl über Jahre.

5
/
0
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·

Und warum nicht verhindern, wie dies z.B. Taiwan gemacht hat?

1
/
0

Zu den Banken.
Wie sieht denn deren Geschäftsmodell in erster Linie aus?

A) Geld einnehmen, anschliessend mit etwas Gewinnaufschlag verleihen.
Aktuell attraktiv ist dies nur noch im Hypothekargeschäft, also der Finanzierung von Immobilien. Die Margen sind dabei sehr knapp. Für Krisenzeiten bei weitem nicht ausreichend.

Werden Hypotheken nicht bedient, dann beginnt das grosse Bankensterben. Finanzkrise reloaded. Die Banken sind mitnichten so gut aufgestellt, dass sie die auf uns zu kommende Welle überleben könnten.

Ergo wird der Staat wieder helfen müssen...

B) sie verdienen am klassischen Kundengeschäft: dem Verkauf von Dienstleistungen wie zB Kreditkarten, Fonds etc.

Das war in der Vergangenheit schon nicht der Renditebringer, in Zeiten von Corona geht der Anteil defacto auf 0 runter.

C) Spekulation an der Börse

Die meisten Banken haben eine sehr kleine Handelsabteilung. Die Gewinne, die daraus geschrieben werden, sind eher übersichtlicher Natur - diese Handelsabteilungen dienen eher dazu, den eigenen Kunden einen "liquiden Markt" zu garantieren. Sprich: die Banken springen als Handelspartner ein, wenn eine Kauf/Verkaufsorder sich nicht zeitnah ausführen lässt.

Ja, es gibt noch grosse Investmentbanken. Und Banken mit grossen Investmentabteilungen. Die Zeiten, wo alle Banken dabei waren, sind aber lange vorbei. Einzig die CS setzt noch auf das grosse Rad. Die UBS hingegen verdient ihr Geld primär mit Vermögenskundengeschäft. Für die ganz Grossen.

=> Es gibt keine Staatsgarantie für Banken. Damit ist das Geschäft auch nicht risikolos.
Bleibt die Krise über Jahre, dann werden wir sehr viele Banken sehen, die richtig in die Knie gehen werden. Und deren Beschäftige und Kunden gleich mit...

0
/
0

vielen Dank für die guten Informationen, als einfacher Bürger sieht man das alles zu wenig.

4
/
0
Kritischer Lesär
·

Wie stellen Sie sich diese emotionale und politische Vorbereitung auf die kommende Krise vor? Welche Vorbereitungen meinen Sie? Lg

5
/
1

Wie können wir die Selbständigerwerbenden und die Kleinstbetriebe, 360 000 haben weniger als 3 Angestellte, vor dem finanziellen Ruin schützen? Selbständigerwerbende haben nicht einmal eine Arbeitslosenversicherung, obwohl sie Beiträge dafür leisten. Viele unter ihnen haben wahrscheinlich kein grosses finanzielles Polster. Die Regierung und die Gesellschaft muss jetzt schnell reagieren. Die grossen Firmen, wie zum Beispiel die Fluggesellschaft SWISS, haben ihre Ansprüche bereits kund getan. Kann die Redaktion hier etwas lostreten?

4
/
0

Es gibt keine Vergleichswerte. Zum ersten Mal seit dem 2. WK ist real das Herz der Weltwirtschaft - der reiche Westen - direkt betroffen.

Wenn man zusätzlich weiss, dass die grosse Mehrheit der KMUs kaum Reserven hat, dann wird alles darauf ankommen, wie ernst die westlichen Regierungen es mit ihrer "Solidarität" meint.

Nimmt man die "positiven" Schätzungen von 3 bis 4 Monaten shutdown… Survival of the fittest dürfte in dem Fall bittere Realität werden...

3
/
1

survival of the richest

3
/
0
· editiert

Jupp - lustig ist der Daumen runter. Realitäten zu akzeptieren ist nicht die Stärke dieses Forums...

2
/
2

Bitte weitersagen: eine vulnerable Person mit Vorerkrankung hängt vier Wochen an einer Beatmungsmaschine. rechne! Es müssen wirklich alle mitmachen beim social distancing.

3
/
0

Könnt ihr diese Quelle prüfen? https://m.youtube.com/watch?v=Dk8wq…e=youtu.be

Danke allgemein für euren Einsatz.

0
/
3
(durch User zurückgezogen)

Totaler Schwachsinn. Weiss man aber nur, wenn man weiss, wie die angesprochenen Virenarten übertragen werden.

Ich empfehle hierzu Netflix' "Pandemic" - danach wird der Unterschied zwischen Vogelgrippe, Schweinegrippe, SARS1 und SARS2 (Corona) schnell klar.

Der aktuelle Corona-Virus unterscheidet sich in der Art, wie er übertragen wird.

Und jetzt ne rein wirtschaftliche Überlegung. In welchem System können sie Bürger besser kontrollieren, mehr Geld verdienen - in der Version "Schweiz" oder in der Version "Südafrika"?

1
/
0
kritischer Mitdenker
·

Aktienmärkte - ein Spielcasino für Spekulanten, gerade jetzt.
In den letzten Tagen spielen die Börsen verrückt. Ein Auf und Ab täglich in der Grösse von gegen 10%. SIX, die Schweizer Börsenbetreiberin will bei solchen Ausschlägen den Handel nicht einstellen. Sie spricht davon, dass die Investoren immer Zugriff haben müssen auf den Handel. Was heisst hier Investoren? Wer investiert in Aktien in diesen Zeiten? Doch nur der Spekulant, der auf steigende Kurse hofft oder die nun sehr aktiven Daytrader. Ein Investor denkt langfristig. Ich bin nicht gegen den Börsenhandel, aber gegen die unsägliche Spekulation. Mein Rezept: Wer Aktien kauft, muss sie zwingend für eine Zeitlang z.B. für ein paar Monate oder ein Jahr behalten und kann sie erst danach wieder Verkaufen. Das würde die kurzfristige Spekulation stoppen und die Börse wieder zu einem Ort für Investoren und nicht für Spekulanten machen. Mit dieser Einschränkung könnte der Handel an der Börse ruhig weitergehen und die Ausschläge wären bestimmt viel kleiner. Als kleiner Schritt würde auch schon die Transaktionssteuer ein wenig Wirkung zeigen.
Die SIX wäre sicher nicht glücklich über solche Massnahmen, aber dann soll sie ehrlicherweise auch nicht von Investoren, sondern von Spekulanten sprechen!

1
/
2
· editiert

Definieren sie bitte den Begriff "Investoren".

Nachtrag:
Lesen sie sich bitte mal meine Erklärung zur Funktionsweise von Börsen bzw den Marktteilnehmern durch. Ich hoffe, ihnen werden dann ein paar Dinge klarer.

Dazu gehört auch ihre extrem unsaubere Unterscheidung zwischen Spekulator und Investor. Also zwischen schwarz und weiss.

Dabei ignorieren sie komplett, dass es auch unter den Marktteilnehmern an der Börse noch Millionen von Grautönen gibt.

PS die SIX wäre sicherlich auch glücklich, wenn sich Leute, die keine Ahnung von der Komplexität der Finanzwelt haben, einfach mal mit Kommentaren zurückhalten würden. Anstatt sinnfrei auf die Finanzwelt einzudreschen - auch wenn sich diese mit ihrer teils sehr arroganten Haltung als Ziel regelrecht anbietet.

1
/
0
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·

Taiwan, Südkorea, Singapore zeigen, das man mit "testen und tracken" grossen Schaden abwenden kann. ( https://www.cdc.go.kr/board/board.es?mid=&bid=0030 ) Derzeit schafft es das BAG noch nicht einmal die Fallzahlen zusammenzuzählen, so dass es auch der NZZ "zu bund" wird:

Auf all diese Fragen gibt es momentan keine Antwort. «Im Moment ist der Anstieg der Zahlen so schnell, dass wir Mühe haben, alle Daten einzugeben, um die Analysen machen zu können», sagte Daniel Koch vom BAG dazu an einer Pressekonferenz am Dienstag (17. 3.).

( https://www.nzz.ch/panorama/die-wic…ld.1542774 )

Könnte nicht mal jemand versuchen, das BAG zu überzeugen, moderne IT Systeme zu nutzen? So könnten die sich auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren:

  1. Tests aufbauen

  2. Ein Tracking System einrichten lassen und anbieten

2
/
1
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·

Der Kanton ZH hat jetzt einen Versuch gestartet, die Fallzahlen effektiver zusammenzutragen: https://github.com/openZH/covid_19

Das Problem dürfte damit bald gelösst sein. Weiss jemand, was das genaue Problem bei den Tests ist?

0
/
0
Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
·

Offenbar fehlen Test Sets, aber Unispital Basel hat seit ein paar Tagen eine Lösung: https://www.srf.ch/news/schweiz/kam…loesung-an .

0
/
0

Kann man an Covid-19 sterben? Dachte immer, dass man mit dem Virus, an den Folgen davon (Lungenentzündung oder ähnliches) sterben kann, aber nicht an dem Virus..?

1
/
1

Sars-Cov-2 ist der Virus, Covid-19 die Krankheit. Sie sterben an der Krankheit.

4
/
0
· editiert

Danke für die Info, das war mir echt unklar...

Kein Wunder, wenn das EDA sogar falsch kommuniziert..
Bundesrat Cassis bespricht im KMZ Aktivitäten im Zusammenhang mit COVID-19
Das neue Coronavirus (COVID-19)...
https://www.eda.admin.ch/eda/de/hom…virus.html

1
/
0

Ich bin gespannt und habe es noch nicht ganz durchgedacht... aber mich bewegt die Vorstellung, dass alt eingespieltes, aber eigentlich nicht mehr aufrechterhaltbares ins Rutschen kommen könnte. Die stabil-hohe Bewertung vom USD und das internationale Einkommensgefälle könnte womöglich ausnivelliert werden... wenn die Wirtschaft in warmen, weniger Viren-anfälliger Länder in Afrika und im Post-Corona-Asien besser läuft als in Europa und in den USA.

0
/
0