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So langweilig, diese Journalisten, die im Nachhinein immer alles besser wissen. Dafür braucht es echt keine Medien, da sind Sie am Stammtisch besser aufgehoben Herr Binswanger.

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Lieber Herr W., haben Sie meine regelmäßigen Kommentar zur Lockerungspolitik BEVOR und WÄHREND sie stattfand gelesen? Ich habe stark den Eindruck, dass Sie keine Ahnung haben, wovon Sie reden. Dass dann Langeweile aufkommt, sollte Sie nicht überraschen. Herzlich, DB

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Stammtischexperte
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Zuerst dachte ich, die Stammtisch-These sei übertrieben, doch Binswanger's "das habe ich schon lange gesagt"-Antwort ist exakt Stammtischniveau.

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Nein, überraschen tuts mich nicht, aber enttäuschen. Eine Regierung als inexistent zu bezeichnen, die die Pandemie bisher ziemlich souverän gemeistert hat, ist einfach nur dreist. Ich bin jedenfalls froh, sitzt Herr Berset am Hebel und nicht Sie. Verzeihen Sie meine Direktheit.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Der Denkfehler, wenn bei exponentiellen Prozessen auf «die aktuellen Zahlen», die «im Moment» ja klein sind, verwiesen wird – und deshalb keine Gefahr herrsche und keine Massnahmen notwendig seien – lässt sich mit deM. B.ekannten Seerosen-Gedankenexperiment illustrieren (hier anhand des lesenswerten higgs-Artikels):

Beginnen wir mit einem einzelnen Virus an, es können auch Bakterien sein, oder Seerosen auf einem Teich. Jedes Individuum vermehrt sich einmal pro Tag. Am zweiten Tag sind es also deren zwei. Am dritten vier, am vierten acht und so weiter.
Und nun nehmen wir an, dass ein ganzer Seerosenteich am Tag 20 vollständig bedeckt sei. Am wievielten Tag ist dann die Hälfte bedeckt?
Die Lösung: am 19. Tag ist die Hälfte des Teichs bedeckt. Das heisst: Am letzten Tag kommt die ganze zweite Hälfte dazu. Das ist exponentielles Wachstum – und so wenig Gespür haben wir dafür. Und darum ist es wichtig, dass wir bei der Seuchenbekämpfung nicht auf unser Gefühl, sondern auf die Mathematik hören.

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@C.D. Ganz ihrer Meinung.

Sehr geehrter Herr Rebosora
Leider unterliegen sie einem ziemlichen Denkfehler, wenn sie Seerosen zählen.
Erstens unterliegt die Ausbreitung von Covid nicht einer Exponentialfunktion. Diese wird nur zur Annäherung herangezogen. Es ist eine Modellrechnung und hat schlussendlich wenig mit realer Mathematik zu tun.
UM. B.eim einfachen Falle Ihrer Verdopplung zu bleiben, reicht schon 2 hoch -1 und 2 hoch 24 um zu beweisen, dass die Zahlen ziemlicher Blödsinn sind.
Daher frage ich sie einfach mal, in welcheM. B.ereiC. D.eses Modell ihrer Meinung nach überhaupt angewendet werden darf und nicht durch andere Faktoren total verzerrt wird?
Mir ist kein einziger Epidemiologe und niemand beiM. B.und bekannt der je ernsthaft in Erwägung zog das Virus wegzukriegen. Wissen sie warum das so ist?
Wissen sie warum Schutzmasken eine Wirksamkeit von 80% nachgesagt wird, siC. D.e Fallzahlen in Österreich und der Schweiz trotzdem mehr oder weniger gleich verhalten?
Ist ihnen bewusst, dass zB. gut funktionierendes Contact Tracing zu höheren (erkannten) Fallzahlen führt und komischerweise gerade deswegen zur Sicherheit beiträgt?
Von dem downloadbaren Unsinn, den Herr Salathé produziert hat, wollen wir erst gar nicht reden.
Genau deshalb sollte man die Interpretation von Zahlen den Fachleuten überlassen und nicht Journalisten denen schon vom Seerosen zählen schwindlig wird.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
·
· editiert

Genau! ZuM. B.eispiel an die Fachleute der «Swiss National COVID-19 Science Task Force». Laut ihnen liegt die effektive Reproduktionszahl seit einiger Zeit über 1. Das bedeutet, wie man nachlesen kann «exponentieller Anstieg neuer Fälle». Womit wir wieder beim Seerosen-Gedankenexperiment wären (das natürlich ein vereinfachtes Modell ist, weil es, naja, eben ein Gedankenexperiment ist – aber vielleicht ist das bereits schon zu komplex).

Nachtrag: Der betreffende Journalist ist übrigens diplomierter Naturwissenschaftler (Mikrobiologie und Biochemie), aber vielleicht sind Sie hier mehr vom Fach als er? Who knows.

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Wenn es denn mathematisch Sinn machen würde, hier von exponentiellem Wachstum zu sprechen ... Die Prämissen für das Feststellen eines exponentiellen Wachstums müssten nämlich stimmen, und das tun sie nicht: Tests wurden massiv ausgeweitet, die Fallzahlen erfassen nun auch leicht Infizierte und Asymptomatische, tiefe Fallzahlen und ausgeweitete Tests ergeben mehr falsch-positive als tatsächlich positive Resultate (es gibt keine automatischen Testbestätigungen mehr) und so weiter und so fort. Wenn Äpfel mit Birnen verglichen werden, sträuben sich wohl jedem, der eine Affinität zur Mathematik hat, die Haare.

Ein zuverlässigeres Indiz für das Wachstum der Kurve wäre die Anzahl Hospitalisierungen. Diese müsste nun im selben Masse ansteigen wie die Fallzahlen. Und sogar wenn die Hospitalisierungen ansteigen würden, hätten die Ärzte inzwischen dieselben bewährten Behandlungsmethoden an der Hand wie bei der atypischen Lungenentzündung (insbesondere bei Immunüberreaktion und Thrombosen/Embolien). Damit kann die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe reduziert werden. AuC. D.eses Virus wird zudem vermutlich mit der Zeit harmloser. Die Immunität/Kreuzimmunität, der allgemeine Gesundheitszustand und das Alter der Infizierten spielen eine Rolle. Es muss im Hinterkopf behalten werden, dass das Virus vielleicht doch nicht neu ist etc. etc.

Ich möchte die Gefährlichkeit des Virus bei schweren Corona-Krankheitsverläufen nicht herunterspielen, aber wir haben nun schon massenhaft falsch gefütterte Hochrechnungen gesehen: Horrorszenarien, die nicht annähernd eingetroffen sind, sich aber hartnäckig in vielen Köpfen festgesetzt haben. In den Altersheimen fanden hierzulande die meisten Infektionen statt, die einen tödlichen Verlauf hatten. Dies weiss man mit Sicherheit. Es ist nun ein intelligentes Schutzkonzept für Heime gefragt, das die Menschenwürde der Beteiligten mit einbezieht und für ältere Heimbewohner nicht erneut monatelange Isolation bedeutet.

Ich war politisch mein Leben lang links, aber dass die Linke in der momentanen Situation aufgrund von löcherigen und deshalb unbrauchbaren Statistiken argumentiert und damit ihrer (noch) berufstätigen Basis den Teppich unter den Füssen wegzieht (bin teilselbständig), stürzt miC. D.rzeit in eine tiefe politische Identitätskrise.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Genau aus diesem Grund hatte man ja im Nachhinein vielerorts zu spät gehandelt, um schon die erste Welle zu verhindern bzw. niedrig zu halten – und so auC. D.n dadurch notwendig gewordenen längeren Lockdown. «So viele Fälle gibt es noch gar nicht», «das ist ja nur wie eine saisonale Grippe», «die Zahlen sind übertrieben» etc. Und doch rollte – leider nicht überraschend – die erste Welle durchs Land.

Mit dieser Methodik scheint es zu Beginn einer jeden Welle gar kein Problem zu geben. Nun heisst es: «Die Falsch Positiven überstiegen die Richtig Positiven», «die effektive Reproduktionszahl sei zu ungewiss», «die Ansteckungsgefahr an diesen und jenen Orten sei gar nicht so hoch» etc. Man erinnert sich an «Täglich grüsst das Murmeltier».

War vor der ersten Welle die Unwissenheit und Ungewissheit das Problem, so kommt vor der zweiten Welle noC. D.s Präventionsparadox hinzu. Doch naC. D.r ersten Welle hätte man erwarten dürfen, dass man dazugelernt hat, so dass wir das Virus und die Pandemie nicht mehr unterschätzen. Man dürfte auch von den zweiten Wellen (oder zweiten Höhepunkten), die unlängst durch andere Länder rollt, lernen.

Hält man sich nun nicht an einzelne Artikel sondern an den Lagebericht der «Swiss National COVID-19 Science Task Force», so liegt die effektive Reproduktionszahl seit einiger Zeit über 1. Das bedeutet exponentielles Wachstum, womit wir wieder beim Seerosen-Gedankenexperiment wären.

Ich habe viele Freund*innen, die als Selbstständige und/oder wie ich im Kulturbereich arbeiten. Gerade für diese hoffe ich, dass man die Entwicklungen ernst nimmt, ja eher pessimistischer einschätzt, als dass man sie unterschätzt, ja gar verharmlost. So dass mit weniger strengen, situative und lokalen Massnahmen die Pandemie effektiv eingedämmt werden kann (wie etwa die Maskenpflicht). Denn ein zweiter Lockdown im Herbst würde vielen endgültig das Genick brechen.

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Lieber Herr Binswanger,
Ich wünschte, Sie würden nicht mehr über Corona-Themen schreiben. Trotz einiger zutreffenden Bemerkungen verbreiten Sie mit Ihren diesbezüglichen Artikeln unnötige Panik genau wie Tamedia & Co. Die Fallzahlen sind im Moment sehr tief mit einer grossen Anzahl falscher Positive (siehe https://www.infosperber.ch/Artikel/…len-weiter und https://www.aerzteblatt.de/archiv/2…rpretieren) und es ist zu früh um zu beurteilen, wie steil die "zweite Welle" wird.

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Herr S., sie sind anscheinend ein optimistischer Mensch. In diesem Fall beruht der Optimismus aber nur auf Ansichten in einem Infosperber-Artikel. Sehr viele andere Artikel und - vor allem- die offiziellen wissenschaftlichen Berater des Bundesrats sehen das leider ziemlich anders.

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Herr S., der Infosperber-Artikel beruht natürlich auf Belegen. Es gibt auch weitere zu diesem Thema, z.B. https://www.forbes.com/sites/starts…9-testing/ wobei dieser eher die falschen Negative betont. Was die wissenschaftlichen Berater deM. B.undesrat genau sagen, weiss ich nicht; die Entscheide des Bundesrats sind jedenfalls nicht wissenschaftlich, sondern politisch, und müssen es auch sein, wobei ich mir mehr Wissenschaftlichkeit wünschen würde. Die Rolle der Medien wäre es hingegen aufzuklären und nicht Stimmung zu machen.

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Lieber Herr S.,
Sie kennen den Begriff Reproduktionsrate und die Eigenschaften exponentieller Entwicklungen? Sie informieren sich über das internationale Umfeld und die vielerorts dramatische Entwicklung? Sie nehmen die Interventionen der wissenschaftlichen Civid-Task-Force zur Kenntnis? Und Sie sind sich bewusst, dass - falls die Testergebnisse zu viele positive produziert - dies die Verflaufskurve nicht zwingend invalidiert? Herzlich, DB

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Lieber Herr Binswanger,
Ja. Ja. Ja, wobei auch hier die Desinformation beginnt. Beim letzten Punkt bin ich nicht sicher und wüsste gerne, ob es eine statistische Methode gibt, den Einfluss der falschen Positive zu berücksichtigen. Dies war vorher bei grossen Fallzahlen nicht wichtig, aber derzeit dürfte die Anzahl derselben höher sein als von wahren Positiven. Als Physiker und Ingenieur verstehe ich, dass es Schwingungen in der Kurve geben muss. Wie siC. D.ese entwickelt hängt von vielen Faktoren ab, da dürften wir uns einig sein.

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https://interaktiv.tagesanzeiger.ch…k-steigen/

ich hoffe, man kann das öffnen, Herr S., da wären die neuen Fallzahlen

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Vielen Dank, ja, habe ich auch in Print gesehen. Da die Kurven alle verschiedene, nicht angegebene Massstäbe haben, ergibt sich beim Vergleich ein falscher Eindruck. Ein ganz anderer Eindruck mit den vermutlich selben Zahlen vermittelt https://covid-19-schweiz.bagapps.ch/de-3.html

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Bitte nicht vergessen: das Virus mutiert ständig:
https://corrieredelveneto.corriere.…resh_ce-cp

In Italien glaubt man, die Gefährlichkeit hätte deutlich abgenommen: man habe im Veneto die Virus-Genome kürzlich Infizierter analysiert und das Virus als weniger aggressiv befunden. Es treten, wenn überhaupt, nur leichtere Symptome ähnlich Influenza auf. Und kein einziger Patient war hospitalisiert.

Jedenfalls wird man erst schauen müssen, ob mit den neuen Ansteckungen auC. D.r gleiche Wiederanstieg an gefährlichen Fällen erfolgt und wie siC. D.e neuen Varianten bei uns verhalten.

Keep calm and carry on.

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Mit schnellen, günstigen Tests kann man die Ausbreitung ebenfalls wirkunsgvoll hemmen:

"Wiener Forscher entwickeln einfachen Test auf Sars-CoV-2"
https://www.derstandard.at/story/20…sars-cov-2

"Empfindliche, erschwingliche und schnelle Sars-CoV-2-Screening- und Diagnostikansätze werden überall dringend benötigt"

Mit 30 Minuten (mit Einsatz eines einfachen Wärmegeräts) könnte so neu an vielen Orten gestestet werden und Infizierte schneller und häufiger isoliert werden. (Einreise aus kritischen Ländern, Altersheime, Arbeitsplatz, etc.)

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Anwalt und Unternehmer
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Was für ein «Wärmegerät» soll Infizierte erkennen können?

(Falls Sie sich auf Fiebermessungen beziehen: Viele Infizierte haben erst einmal kein Fieber, allenfalls auch gar nie.)

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"Mit Epo gegen Covid-19"

https://www.mpg.de/15111634/covid-19-epo

"Das als Dopingmittel bekannte Erythropoietin könnte möglicherweise schwere COVID-19 Verläufe abschwächen"

"Ehrenreich und ihre Kollegen haben nun die zur Wirkung von Epo bereits vorliegenden Studien zusammengefasst. Versuche an Tieren weisen etwa darauf hin, dass Epo auf Bereiche im Hirnstamm und Rückenmark wirkt, die die Atmung kontrollieren. Als Folge verbessert siC. D.e Atmung bei Sauerstoffmangel. Es wirkt zudem entzündungshemmend auf Immunzellen und könnte so die häufig überschießende Immunantwort bei Covid-19-Patienten abschwächen
.....
Die schützenden Effekte von Epo wurden sowohl an Tieren als auch in einer Vielzahl von Studien an Menschen mit verschiedenen Erkrankungen des Gehirns gezeigt. Pharmaunternehmen haben aber leider nur begrenztes Interesse daran, weitere notwendige Studien zu zugelassenen Wirkstoffen wie Erythropoetin zu finanzieren, für die noC. D.zu der Patentschutz abgelaufen ist"

Ausser Maskentragen haben wir Menschen vielleicht noch einige Tricks mehr im Ärmel. Kopf hoch, liebe Republikaner!

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Das wäre zwar wunderbar Herr M. Wo lasen sie das denn? Ich hörte auch von einer Mutation des Virus in den USA. Dort soll es aber eher ausarten und nun auch immer mehr jüngere Menschen arg befallen. Jedenfalls muss man hier bei uns ehrlich bleiben. Ich verstehe sehr gut, wie alarmierend die neuen Ansteckungen sind, wenn man gerade wieder beginnt, seine Existenz zu festigen oder zu retten. Doch es ist sinnlos, einfach weg zu sehen und weiter zu machen, als sei alles normal. Selbstverantwortung bleibt ein Stichwort. Zum Glück informieren uns die Medien.... zum Glück arbeiten viele Wissenschaftler emsig an einem Impfserum.... irgendwann ist der Corona Spuk ja vorüber.... doch leider jetzt noch nicht!

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Ein Beitrag zu den verschiedenen Diskussionen, die weiter unten um die Frage des Einflusses der Anzahl Tests geführt werden..

Berechnet aus den täglichen Situationsberichten des BAG sieht es über die letze Woche so aus (% positiv getestete Personen, Anzahl Fälle, Anzahl Tests):

27.6.: 0.68%, 69, ca. 10100
28.6: 0.82%, 62, ca. 7600
29.6.: 0.95%, 35, ca. 3700
30.6.: 1.02%, 62, 6070
1.7.: 1.22%, 137, 11264
2.7.: 0.76%, 116, 15117
3.7.: 0.88%, 134, 15178
4.7.: 0.96%, 97, 10113

Die Anzahl Tests variiert etwa um den Faktor 4, % positiv getestet etwa um 1.6, das heisst, der Einfluss der Anzahl Tests auf die Fallzahlen in diesem Datensatz ist erheblich. Darstellungen über die Entwicklung von Fallzahlen, die die Anzahl Tests vernachlässigen, könnten also durchaus stark verzerrt sein.

Das BAG dürfte über diese Problematik erheblich mehr wissen und gibt auch nicht bekannt, in welchem Ausmass die Tageszahlen der Tests und Fälle durch gezielte Testprogramme (wie momentan in Rekrutenschulen) beeinflusst sind. Weiss vielleicht jemand hier mehr?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Was ist falsch an «gezielten Testprogrammen»? Ist das nicht gerade der ZweC. D.s «Contact-Tracing»?

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Nein. «Gezielte Testprogramme», wie in der RS in Airolo, gehören zu einem Messprogramm, das wir beiM. B.AG so sehr vermissen; Contact Tracing ist eine Strategie zur Eindämmung einer Pandemie oder Epidemie.

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Danke für die hochinteressante Datenzusammenstellung, aber ich fürchte sehr, Sie täuschen sich in einem Punkt: Das BAG scheint über diese Problematik nichts zu wissen. Nicht mal unter den «Experten» hat es einen Data Scientist oder einen Metrologen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Genau! All die Wissenschaftler*innen, die daran beteiligt sind, sind Amateure. Nur Sie selber nicht. Ist doch klar!

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Schon wieder eine Angst und Misstrauen weckende Dramatisierung.
Ich würde so gerne in der Republik einen Artikel sehen, der mir plausibel erklärt, dass SARS-CoV-2 bedeutend gefährlicher ist, als die Grippe- und Erkältungsviren, mit denen wir Jahr für Jahr leben. Wenn iC. D.e zugänglichen Daten anschaue, erscheint mir das nämlich überhaupt nicht plausibel. Ohne diese wesentlich erhöhte Gefährlichkeit sind aber die Corona-Massnahmen nicht verständlich.
Um nicht missverstanden zu werden: ich bin nicht der Meinung, SARS-CoV-2 sei harmlos. Ich interessiere mich für den Vergleich mit den alljährlichen Influenzaviren, die ja auch nicht harmlos sind.

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Ich habe gute Neuigkeiten für Sie: die Frage wurde hier schon ausführliC. D.skutiert. Im Archiv finden Sie dazu mehrere Newsletter und Artikel.

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Da habe ich wohl zu oberflächlich gelesen. Nennen Sie mir doch bitte einen dieser Artikel, sonst ist Ihre Antwort wenig hilfreich.

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Danke für die klare und auch meinem Eindruck entsprechende Analyse! Was mich aber sehr interessieren würde, wäre zu erfahren, wo denn aktuell die Schwerpunkte der Übertragung (ausser bei Clubs und Bars) tatsächlich liegen? Das sollte doC. D.e Voraussetzung für eine Diskussion möglicher Massnahmen unter Berücksichtigung epidemiologischen Nutzens und gesellschaftlicher Kosten sein?

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Wenn es z.B. kaum Ansteckungen in Supermärkten gäbe u.a. dank Flächen- und Abstandsregeln (zumindest das weit mehr exponierte Personal müsste sich z.B. signifikant häufiger angesteckt haben), dann wäre die behördliche Maskenpflicht dort eine weitgehend sinnlose Massnahme und damit auch rechtswidrig.

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In den grossen Läden ist das Problem i.A. nicht Abstand, auch nicht für das Personal, denn man begegnet sich nur kurz und spricht nicht miteinander, ausser hinter Plexiglas. Allerdings muss die Anzahl der Kunden begrenzt werden, wie das heute ja praktiziert wird, um enge Schlangen beim Checkout zu vermeiden.

Das Problem sind hier die Aerosole, die sich weit verbreiten und nicht an die physikalischen Abstandsregeln halten. Und, die einfachen Masken sind bei Aerosolen praktisch wirkungslos. Aber in schweizerischen Supermärkten hat es meines Wissens genügend gute Lüftungen (wie auch in den Zügen aber laut "Nano" von gestern nicht in den Flugzeugen), welche diese absaugen, bevor sich signifikante Konzentrationen bilden. (Man muss offenbar durchschnittlich einige Tausend Viren einatmen, um sich anzustecken und die Aerosol-Partikel sind sehr klein und enthalten viel weniger Viren als Tröpfchen, so dass es selbst bei höherer Konzentration einige Zeit braucht, um eine für eine Ansteckung genügende Anzahl Aerosole einzuatmen.)

Ich habe deswegen weder Angst um das Personal noch um mich selber, wenn ich als Risikoperson ohne Maske einkaufen gehe. (Ausser beim COOP Pronto iM. B.ahnhof Chur: da ist oft ein wüstes Gedränge :-)

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Armando Köppel
Rente-Geniesser
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Ohhhhlala…. es rebosurrt wieder mal gehörig! Aber zum Artikel des von mir sehr geschätzten Herrn Binswanger. Spannend formuliert, aber ich lese Kritik an der Politik statt konkrete Vorschläge, die in die Zukunft denken. Wer genau soll was im Rahmen der Leitplanken unseres Rechtsstaate jetzt für die Zukunft beschliessen? Ist die tryanderror -Variante wirklich NUR schlecht? Ich finde dass es "die Schweiz" bisher nicht schlecht gemacht hat.
Aber gute Iden für die Zukunft können wir allemal brauchen und sollten wir diskutieren. Auch wenn dann gewisse Meinungen voll in herumrebosurrenden Fragezeichen prallen ;-) Aber das ist die Republik, von mir auch in Zukunft vermutlich hoffentlich eventuell sicher geschätzt.

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Lieber Herr Köppel, vielen Dank für Ihre Bemerkungen. Gleich vorab: Ich schätze die immer substanzreichen, reflektierten und weiterführenden Beiträge von Michel Rebosura sehr. Im Übrigen würde ich Ihnen zustimmen, dass wir keine andere Wahl haben als Trial-and-error zu praktizieren. Das haben wir nicht getan. Die Lockerungen sind zu schnell erfolgt, als dass man sauber hätte evaluieren können, was welchen Effekt hat, das Contact Tracing ist zu desorganisiert, als dass man einen nationalen ÜberbliC. D.rüber hätte, wer sich wann wie angesteckt hat und wer weshalb in Quarantäne ist, die Reaktion auf wieder steigende Fallzahlen erfolgt zu langsam und zu wenig gezielt. Wir haben es gut gemacht in der Lockdownphase. Wir haben es schlecht gemacht seither.
Was geschehen müsste:

  • Gute Organisation des Contact Tracings, nationale Datenzusammenführung in Echtzeit.

  • Masken im öffentlichen Leben, auch in Geschäften. Alle unsere Nachbarländer können das. Wir nicht?

  • Hotspots werden geschlossen. Hierbei kann man durchaus regional differenziert vorgehen. Also in Zürich schliesst man Clubs, und erlaubt Bars nur noC. D.n Betrieb mit an Tischen sitzenden Gästen. In Basel, wo es bisher keine Ansteckungen gab, bleibt man vorderhand beiM. B.isherigen Regime. Die kantonale Zuständigkeit würde das erlauben. Aber die kantonale Zuständigkeit führt bisher nur zu Schlendrian.

  • Man überdenkt die Versammlungsgrösse. Grossveranstaltungen sollten nur im Ausnahmefall bewilligt werden.

  • Man forciert out-door-Strategien. Warum nicht schweizweit Clubveranstaltungen nur noch unter freiem Himmel zulassen für diesen Sommer?

Das ist keine abschliessende Liste. Aber an Ansatzpunkten fehlt es weiss Gott nicht. Herzlich, DB

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Lieber Herr Binswanger. Falls es Sie interessiert hier noch ein paar Anmerkungen eines direkt betroffenen Club-Teilhabers, - nebenbei auch gesundheitlich, durch eine genetisch bedinge Immunschwäch - der einen Infizierten im Club* hatte. Persönlich wünschte ich mir eine sofortige Schliessung unseres Clubs durC. D.n Kanton. Das würde massiv Druck von uns nehmen. Einerseits wirtschaftlichen Druck: bessere Ausgangslage gegenüber Vermieter, wieder Versicherungsdeckung. Andererseits öffentlichen Druck: selbst in ihreM. B.eitrag entsteht der Eindruck, dass die erhöhten Fallzahlen auf die Cluböffnung zurückgehen (Nebenbemerkung: 25 von rund 1'000 Fällen seit den Lockerungen vom 6. Juni können Clubs direkt zugeordnet werden) und iM. B.lick macht der Chefredaktor die Clubs für die Maskenpflicht im ÖV verantwortlich. Zusätzlich kommt, dass alle Gäste und Teilzeit-Angestellte in Gefahr sind in Quarantäne zu müssen. Das ist auch passiert und natürlich kommt nun Druck von Arbeitgeberseite, nicht mehr in Clubs zu gehen. Einigen wurde es schon verboten - nicht ganz legal, aber verständlich. Auch ich bin noch in Quarantäne und das trotz negativem Test.
Dazu werden die Clubbetreiber/-innen öffentlich vom Kantonsarzt der Verantwortungslosigkeit bezichtigt - natürlich vergisst er dabei, dass wir aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen waren am 6. Juni zu öffnen (keine Kurzarbeit mehr für Inhaber von Firmen, ein Vermieter, der jetzt natürlich auf seine Miete besteht - wir können ja schliesslich wieder öffnen). Ich kann Ihnen versichern, das alle Clubbetreiber/-innen von der Öffnung überrascht waren (Es war zeitlich sehr herausfordernd das Schutzkonzept zu schreiben und umzusetzen) und, dass so was wie eine mächtige Club-Lobby nicht existiert. Gastro-Suisse weibelt für zwar uns, aber wir sind bei weitem nicht das Hauptaugenmerk. Denen gehts vor allem um Restaurants, Bistros und Cafés - die überwältigende Mehrheit der Mitglieder.
Die meisten Betreiber/-innen würden eine Clubschliessung mit gleichzeitiger finanzieller Hilfe vorziehen, anstatt unter extrem schwierigen Bedingungen (verkaufen sie einem Gast mal einen Eintritt, jetzt wo er/sie weiss, dass Quarantäne droht) den Sündenbock für Medien und Politik zu spielen.

Zu Ihren Ansatzpunkte möchte ich noch hinzufügen:

  • Outdoor-Parties sind schwierig in der Schweiz wegen Lärmschutz

  • Das Nachtleben ist keine Maschine, die sich einfach ein- und ausschalten lässt

  • Falls sie in

Generell möchte ich noch hinzufügen: Clubs sind Safe-Spaces, solange sie geschlossen sind, wird es zu illegalen Events kommen ohne Sicherheitspersonal und ohne Anwesenheitslisten.

  • Nein, nicht Flamingo Zürich - wir hatten durch unser Schutzkonzept vollständige und korrekte Anwesenheitslisten im Club und es kaM. B.isher zu keinem positivem Test (180 Testergebnisse bis jetzt bekannt - der Infizierte holte es sich über eine Drittperson, die sich in der Tesla-Bar angesteckt hatte)

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Offizielle Zahlen zum Anteil positiver Tests im Verhältnis zur Gesamtzahl der Tests.
https://covid-19-schweiz.bagapps.ch/de-3.html

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Was mir fehlt sind Zahlen zum Contact Tracing. Ich habe dort mal angefragt und nach Wochen die Antwort aus Bern erhalten, sie seien zu beschäftigt um Statistik zu führen. IC. D.nke, ich sollte mit mehr Nachdruck nachfragen, oder?

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So wie es ausschaut, funktioniert die Contact Tracing App noch nicht zuverlässig. Somit wären die Zahlen noch nicht verwertbar. Schauen Sie hier ganz unten bei "Technischen Problemen": https://www.bag.admin.ch/bag/de/hom…1591033202

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Zwei Drittel der Ansteckungen sind nicht bei Personen, welche zwischen 20-29 Jahre alt sind.

Die Information, wo es zu Ansteckungen kommt, wäre jetzt enorm wichtig.

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Wie war das nochmals mit der Solidarität.
Alle reden darüber, aber niemand ist bereit auf etwas zu verzichten. Von den Risikogruppen verlangen sich selbst zu schützen? Unzumutbar. Ein kleines Häufchen protestierende Verschwörungstheoretiker sind eine Riesenproblem. 10000 Protestierende für die Rechte für Schwarze, ausgelöst durch einen Fall in den USA? Geniesst viel Sympathie.
Dass die Zahlen auch in Ländern mit Maskenpflicht genau gleich wieder hochgehen übersieht man auch freundlichst. Hauptsache man bewirtschaftet die ewig gleichen Themen und man stellt so wichtige Fragen wann man wieder die Enkel umarmen darf. Die richtige Antwort wäre ja einfach. Nicht wenn Herr Koch sagt dass das ungefährlich ist, sondern wenn es einem das Risiko wert ist.
Die Zahlen der Ansteckungen erhöhen sich, weil es überall wieder vermehrt zu Ansteckungen kommt. Dabei verträgt es überall etwas. Wem darf man jetzt zumuten den Preis der 'Solidarität' zu zahlen?
Genau, die Jungen. Die dürfen zukünftig (es beginnt ja jetzt schon) die Alten quersubventionieren, für deren Gesundheit bezahlen, die Schulden von Corona übernehmen (Herr Binswanger würde ja gerne aus den Schulden herauswachsen. Natürlich muss er das nicht selbst, sondern die nächste Generation) und die Umweltprobleme lösen. Als Dank schränkt man sie in der Mobilität und ihren Freizeitvergnügen ein. Der Rest darf weitermachen wie zuvor und sonst ist sowieso niemand bereit auf irgendwas zu verzichten. Da gibt es wirklich Leute die wegen 2 Tagen in die USA fliegen und siC. D.nn mit Masken in den Zug setzen und glauben sie hätten einen enormen Sicherheitsbeitrag geleistet.
Das ist doch mal wirklich Solidarität...
Aber Hauptsache wir sind keine Schweden. Ehrlich zu sein ist nichts für uns.

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Die Behauptung, dass wir Alte den Jungen das Leben wegnehmen, verstehe ich immer noch nicht, auch wenn die Liberalen das ständig behaupten. Wir funktionieren als Familie.

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Nein, wir funktionieren nicht als eine Familie sondern als eine Gesellschaft.

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Zu Recht weist Daniel Binswanger in dieser sehr zutreffenden Analyse darauf hin, dass siC. D.r gegenwärtigen Coronakrise ein Versagen unseres politischen Systems zeigt, wie ja die Krise weltweit das Versagen in vielen Bereichen, wie Ungerechtigkeiten aller Art, soziale Abgründe, brutale Machtstrukturen, das Ausmass der ökologischen Katastrophe und nicht zuletzt hinter all dem das Versagen des neoliberalen Wirtschaftssystems schonungslos offenbar macht.
Unser politisches System mit seiner zähflüssigen Konsens- und Kompromissfindung, das sich in vielem sehr bewährt hat und das ich nicht missen möchte, ist offensichtlich schlecht geeignet, Notfall-Situationen, in denen rasches, vorausschauendes und konsequentes Handeln angezeigt ist, effektiv anzugehen.
Wie soll ein Bundesrat, dessen Mehrheit klar die wirtschaftlichen Interessen über alles stellt und in dem auch Rechtspopulisten ihre notorische Unfähigkeit zu sozialer Verantwortung immer wieder aufzeigen müssen, epidemiologisch angezeigte und rasche Entscheidungen fällen? Wie soll ein Parlament, in dem parteipolitische Überlegungen und Lobbyismus alle anderen Aufgaben in den Hintergrund zu drängen scheinen, im Interesse der gesamten Bevölkerung rasche Entscheidungen treffen? Wie kann eine Epidemie angegangen werden, wenn Verantwortlichkeiten nicht geklärt sind und die Verantwortung hin und her geschoben wird und sich niemand richtig zuständig fühlt?
Aus diesem Chaos ergeben siC. D.nn epidemiologisch so unsinnige Massnahmen wie die Öffnung von Clubs oder die Reduktion der Abstandsdistanz, die völlig falsche Signale setzen.
In diesem Zusammenhang lenken die endlosen Diskussionen über Zahlen und ihre Interpretation eher von den wirklichen Problemen ab. Eine wirksame Prävention kann nicht warten, bis sämtliche Fakten eindeutig geklärt sind oder, brutaler ausgedrückt, bis siC. D.e Leichen wieder stapeln. Mit der unvermeidlichen Unsicherheit der vorliegenden Daten und Erkenntnisse müssen Massnahmen getroffen werden, um worst case Szenarien zu verhindern. Solche Massnahmen sind häufig unpopulär und sind immer angreifbar und kritisierbar. Es ist wirklich „no glory in prevention“, wie in diesen Diskussionen schön öfters gesagt wurde. Und doch geht im Interesse von allen kein Weg daran vorbei.

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Es ist nicht ein Versagen des politischen Systems, sondern das übliche Gewurstel wie bei den meisten menschlichen Entscheidungsfindungen. Die Reduktion des Minimalabstands ist berechtigt, siehe https://infekt.ch/2020/05/abstand-h…d-wieviel/ wo Prof. Dr. med. Pietro Vernazza, Chefarzt der Infektiologie beim Kantonsspital St. Gallen, begründet für 1 m plädiert: "Es ist durchaus möglich, dass eine einfachere Abstandsregel von einen Meter ohne relevante Risikoerhöhung sehr viele Aspekte im täglichen Leben vereinfacht, denken wir nur an Einkaufsläden, Gastronomiebetriebe oder Bürosituationen."

Im selben Beitrag sieht man, dass Schweigen mehr aus macht als vieles andere, nämliC. D.n minimal notwendigen Abstand von 0.3 m auf gut 1 m erhöht. Somit wären Ruhewagen in Zügen eine wirksamere Massnahme als die neue Maskenpflicht. Die SBB teilte mir aber gestern mit, dass sie keine Ruhewagen in der 2. Klasse einrichten werden. Das finde iC. D.skriminierend: man muss einen Aufschlag zahlen, um in der 1. Klasse das grösste Infektionsrisiko vermeiden zu können. Ich werde deshalb mein GA hinterlegen, bis der Spuk hoffentlich bald vorbei geht.

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Klare Kompetenz- und Verantwortungszuteilungen sind in kleinen Rahmen oder eben auch in einem Regierungssystem unabdingbare Voraussetzungen, um in Notfallsituationen rasch handeln zu können. Ich bin der Meinung, dass unser politisches System im Allgemeinen und die Pandemieplanung im Speziellen diesbezüglich Mängel aufweisen, die nun sichtbar werden.
Was den Abstand angeht, so wird im von Ihnen erwähnten Beitrag die Aerosolproblematik nicht angesprochen. Bei allen offenen Fragen vermute ich, dass hier ein Meter Distanz nicht genügt, wobei es sicher grosse Unterschiede macht, ob jemand singt, brüllt oder spricht oder eben schweigt. Wobei dann noC. D.s Problem der geschlossenen Räume dazu kommt.
Natürlich sind solche Distanzregeln immer etwas willkürlich. Aber es ist wie mit den Geschwindigkeitsbeschränkungen, die häufig überschritten werden, wie die Distanzregel offensichtlich häufig nicht eingehalten wird, auch wenn es von den Umständen her möglich wäre. Die Reduktion der Distanzregel fördert dieses Distanzbewusstsein sicher nicht.
Ein Radiologe gab uns Studenten während des Studiums an, wir sollten die Röntgenbilder immer aus einer Distanz von – wenn ich mich richtig erinnere – einem Meter dreiundvierzig Zentimeter betrachten. Das ist eine unsinnig genaue Zahl, die aber gerade deswegen hängen blieb und an die ich mich aber während der ganzen beruflichen Tätigkeit erinnerte. Vielleicht wäre etwas Ähnliches bei der Distanzregel zu überlegen.

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Eine kleine Frage noch: ist es nicht verfrüht von einer zweiten Welle bereits zu schreiben?
Die DPA meldet: "Die jüngst wieder steigenden Zahlen an nachgewiesenen Corona-Infektionen in vielen Ländern sind nach Meinung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein Anzeichen einer zweiten Welle."

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Herr Binswanger, Ihre Analyse ist treffend und richtig. Als Seniorin, die beim Einkaufen immer eine Maske trägt, ärgere ich mich, wenn ich sehe, wie von Woche zu Woche der Abstand kaum mehr eingehalten wird und allerhöchstens 3 bis 5 % der Leute eine Maske trägt. Bei Migros wurden die 2 m- Markierungen entfernt, aber nicht durch 1,5 m -Markierungen ersetzt. So wird auch an der Kasse der Abstand nicht mehr eingehalten. Die Jungen hätten siC. D.esen Sommer nicht in Bars und Clubs vergnügen sollen. Im Zeitalter der Grünen wäre das Wandern angezeigt gewesen an Orten, die nicht von Massen aufgesucht werden wie z. B. unsere Seeufer. Tempera mutantur - die Zeiten ändern sich. Sie müssen sich ändern. Die Menschen in der Schweiz sind nicht folgsamer als die Menschen in unsern Nachbarländern. Es braucht Verordnungen. Leider.

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Es stimmt nicht, dass wir nicht folgsam sind. Wir machen seit dem Mitte März alles, was der Bund uns befiehlt. Wir hätten schon Mitte Februar die Masken selber genäht und einige hätten zu oberst im Schrank noch eine Maske gefunden. Wir würden im Migros die Maske anziehen und die 1.5m klar beachten. Es ist der Bund, der vieles jetzt aufgegeben hat. Sie war am Anfang viel zu spät und in dieser Woche wieder. Motzen gehört dazu. Das muss er aushalten.

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Lieber Herr Binswanger,

Vielen Dank für Ihren Artikel. Ich bin sehr froh, dass Sie für viele von uns schreiben, die mit grosser Besorgnis sehen was gerade passiert, es jedoch nicht so umfassend, präzise und klar ausdrücken können.

Zufügen möchte ich, dass möglicherweise sogenannt unpopuläre Massnahmen von recht viele Leute begrüsst werden dürften.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Das find ich auch. An welche «unpopulären Massnahmen» denken Sie konkret?

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An alle Massnahmen die von der Task Force empfohlen werden.

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Lieber Herr Binswanger, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen, aber das schlimmste der Versäumnisse unserer «Regierung» haben Sie nicht erwähnt: Es gibt fünf Monate nach AusbruC. D.r Pandemie, und sieben Jahre nach Inkrafttreten des unseligen Pandemiegesetzes immer noch kein Messprogramm, welches in der Lage wäre, den aktuellen Stand der Pandemie abzubilden. Unter den «Experten» ist weder ein Data Scientist noch ein Metrologe oder Messexperte, obwohl das Metrologieinstitut des Bundes Weltruf geniesst. Nein, Metrologie hat nichts mit dem Wetter zu tun. Aber mit dem Monitoring einer Pandemie sehr viel.
Deswegen sind alle die publizierten Schreckensdaten über Neuansteckungen, Erkrankungen, Hospitalisierungen, selbst die Todesfälle, allesamt unzuverlässig, verspätet, unbrauchbar, Makulatur mit dreitägiger Verspätung. Wie man aber iM. B.lindflug eine Pandemie bekämpfen will, erschliesst sich wohl niemandem.
Trotzdem deuten die neuesten Zahlen darauf hin, dass das Contact Tracing, das wenigstens im Aargau und ein bisschen auch in Zürich (aber weder in St. Gallen noch in Bern, wie es scheint) funktioniert hat, die befürchtete 2. Welle vorerst abgewendet hat. Zum Glück ist eben COVID nicht sehr ansteckend; im öV kann man sich kaum anstecken, man muss schon zusammen singen, tanzen oder ohne Maske laut miteinander reden, damit das Virus eine Chance hat.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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im öV kann man sich kaum anstecken, man muss schon (...) ohne Maske laut miteinander reden

Ich glaube, Sie waren schon lange nicht mehr in einem öV. Nein, nicht frühmorgens im Pendelverkehr, wo niemand Bock hat zu reden, sondern zu jeder anderen Zeit (etwa mit Wandergruppe).

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In der "Zeit" hat es einen Artikel über Streeck. Der ist unwichtig, aber im Artikel hat es einen sehr interessanten Videoclip über zweite Wellen bei Pandemien.

https://www.zeit.de/wissen/gesundhe…ssenschaft

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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Schade verkommt die Republik zumindest in Sachen Corona zu einer Sekte mit Oberprediger, welcher von seiner grossen Jüngerschaft immer wieder aufs Neue heftig applaudiert wird. Etwas frischer Wind im Editorial würde der Zeitung nicht Schaden. Andere mögliche Vorgehensweisen werden im Dialog zwar Leider nur vereinzelt aufgezeichnet aber auch von der Redaktion erwarte ich in dieser Hinsicht mehr. Den Kirchenboten habe ich vor Jahrzehnten abbestellt.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Danke für das sachliche Argument! Was wären solche «andere mögliche Vorgehensweisen»?

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Anwalt und Unternehmer
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Warum überdenkt man nicht noch einmal die Versammlungs­grösse von maximal 300 Personen?

Die Versammlungsgrösse beträgt nicht maximal 300 Personen, sondern lediglich «Grossveranstaltungen mit über 1000 Besucherinnen und Besuchern oder über 1000 mitwirkenden Personen» sind – grundsätzlich – verboten.

«Grundsätzlich», weil es Ausnahmen gibt. Einerseits besteht eine Ausnahme für «politische und zivilgesellschaftliche Kundgebungen» (mit Maskenpflicht). Andererseits können die Kantone Veranstaltungen mit über 1'000 Personen zulassen, sofern sie ein überwiegendes öffentliches Interesse sehen und ein Schutzkonzept vorgelegt wird.

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Danke, Herr Binswanger. Wieder einmal eine saubere Analyse der Situation und aktuellen Geschichte in der Schweiz. Ich befinde miC. D.rzeit seit Februar - nolens volens - in Thailand. Im Gegensatz zur Schweiz herrscht hier immer noch ein fast totaler Shutdown, langsaM. B.eginnen Öffnungen. Einreisende gehen diskussionslos in Quarantäne bei der Ankunft in Bangkok. Aber selbst in den Bars wird Maskenpflicht herrschen - und die Thais befolgen sie. Den Touristen würde ich nicht empfehlen, es nicht zu tun. Der Preis, den die Thailänder bezahlen ist sehr, sehr hoch. Nicht was die Corona Fälle betrifft, hier kann sich Thailand sehen lassen. Aber die Wirtschaft liegt aM. B.oden. Es wird hier von einer nicht demokratisch gewählten "Regierung" befohlen - und dann wird befolgt. Die totale Antithese zur Schweiz, wo alle Entscheidungen auch in der jetzigen ausserodentlichen Zeit hinterfragt und angezweifelt werden. Der Druck, den die Wirtschaft - u.a. auch Barbesitzer! - auslösten birgt, wie Sie richtig darlegen, hohe Risiken. So gut iC. D.n Bundesrat verstehen kann, dass er von der aussordentlichen zur besonderen Lage wechselte: es war m.E. falsch zum damaligen Zeitpunkt. Aber wir Schweizer haben nicht gerne, wenn man uns sagt, was wir tun sollen und was nicht. Föderalsismus und politisches Hickhack ist derzeit kontraproduktiv.

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Wird regiert, wird gemeckert, werden Hororszenarien entworfen von einem Staat, der einerseits schlampt und andererseits unkontrolliert Macht an sich reisst. Wird nicht regiert, wird gemeckert, werden Horrorszenarien entworfen von einem Staat, der schlampt und in der Krise versagt.
Vielleicht haben auch wir die Regierung(en), die wir verdienen und die agieren wie wir: manchmal souverän und vorausschauend, manchmal überangepasst, uneinheitlich und zögerlich?
Rave on: wir würden es besser machen, wenn wir könnten. Glücklicherweise müssen wir nicht?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Zur Behauptung, der registrierte Anstieg der neugemeldeten Fälle sei bloss ein Artefakt, das auf ein vermehrtes Testen zurückzuführen ist: Entweder aufgrund mangelhafter Testbedingungen, die eine hohe Anzahl Falsch Positiver zur Folge hat. Oder aufgrund der Aufhellung des Dunkelfelds, die einen Anstieg Richtig Positiver des Dunkelfeldes zur Folge hat:

  • Prämisse 1: Der Anstieg neuer Fälle ist auf den Anstieg der Tests zurückzuführen.

  • Prämisse 2: Der Anstieg der Tests hat den Anstieg Falsch Positiver zur Folge.

  • Prämisse 3: Der Anstieg der Tests hat den Anstieg Richtig Positiver der Dunkelziffer zur Folge.

  • Konsequenz: Die neuen Fälle sind entweder Falsch Positive oder alte Fälle des Dunkelfelds.

Zur Prämisse 1 «Der Anstieg neuer Fälle ist auf den Anstieg der Tests zurückzuführen» schrieb der Spiegel in «Rapider Anstieg der Corona-Fälle. Wird in den USA einfach nur mehr getestet?»:

Wenn Tests knapp sind, kann ein Mehr an Diagnostik tatsächliC. D.zu führen, dass auch mehr Fälle identifiziert werden, obwohl sich am Infektionsgeschehen möglicherweise nichts geändert hat. Fachleute wissen das und beobachten deshalb nicht nur die Anzahl der nachgewiesenen Neuinfektionen, sondern auC. D.e Zahl der durchgeführten Tests und das Verhältnis aus beiden.

Steigen oder sinken sie in ähnlichem Ausmaß, so gilt die sogenannte Positivrate als Indikator für das Infektionsgeschehen. Wächst dabei die Zahl der Neuinfektionen pro durchgeführtem Test, ist von einer weiteren Verbreitung der Pandemie auszugehen. Um ein realistisches Bild vom Infektionsgeschehen zu bekommen, müsste, entgegen Trumps Aussage, in so einer Situation besser mehr anstatt weniger getestet werden.

AuC. D.s mainstreamigste sog. «Mainstream-Medium», SRF, weist auf die Relevanz der Positivitätsrate hin:

Seit Mitte Juni wird mehr getestet. TrotzdeM. B.leibt der Anteil der positiven Test an allen durchgeführten Test, die sogenannte Positivrate, weiterhin tief. Das gibt einen Hinweis darauf, dass die gemeldeten Neuinfektionen ein glaubhaftes Abbild der Lage abgeben.

Apropos Tests – spielt es keine Rolle, wie viel man testet?
Doch. Wer weniger testet, erkennt tendenziell auch weniger Fälle. Im internationalen Vergleich befindet siC. D.e Schweiz eher im oberen Drittel, was Tests pro Einwohner betrifft. Und weil das Testregime bis zum 22. April konstant war, sind die Zahlen wohl ziemlich verlässlich.

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Wollt ihr nicht vielleicht mal die Illustration austauschen? Fände ich gut.

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Bereits Teil 1 der Pandemie wurde grandios verschlafen, nun scheint siC. D.e Geschichte zu wiederholen. Man hätte damals von ehemaligen Epidemiestaaten Know-how holen können und nun von den eigenen Fehlern. Leider beides kostspielige Fehlanzeigen.

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Schade, dass die Republik in die allgemeine Panikmache der anderen Medien (ausser Zeitpunkt) verfällt. Einfach auf der BAG-Seite nachschauen und ruhig bleiben: https://www.bag.admin.ch/bag/de/hom…1981486371

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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· editiert

Ein oft geäusserter Wunsch:

... wir sollten unbedingt wissen, wo die Ansteckungen erfolgen ...

und meiner Aufmerksamkeit ist bis jetzt ein Gegenargument entgangen:

Das "Wie" der Ansteckungen ist relativ bekannt und mag uns Hinweise auf das "Wo" geben und ja, das "Wo" wäre, wenn es denn so präzise zu bestimmen wäre, wichtig zu wissen, weil daraus das "Wie" besser bekannt wird.

Denn: Angenommen, 10 ansteckende Menschen sind an 10 Orten (für das Beispiel hier) fixiert:

  • A utobahnraststätte

  • B ahnhof

  • C ampingplatz

  • D achdeckereibetrieb

  • F riedhof

  • E tc ...

Und jetzt werde ich von einer dieser Personen angesteckt, und veröffentliche das hier mitsamt dem Ort der Ansteckung ("H"). Was folgt daraus? Nichts. Denn die Varianz ist viel zu gross. Dass die Ansteckung bei A, B, ... erfolgte (oder in A ldi, B on prix, C oop, ...) ist bloss Rauschen.

Für eine statistisch belastbare Aussage bräuchten wir viel mehr Ansteckungen. (Vielleicht ist das der geheime Plan?)

Daher gelten nach wie vor die Regeln, die bei A, B, ... Sinn machen: Abstand, etc. Wir wissen es. Und mit diesen Regeln werden A, B, ... sicherer. (Das ist der bekannte Plan. Denn wenn ich mich bei A ldi angesteckt habe, und jetzt gehen alle nur noch zu B on prix, wird die nächste Ansteckung dort erfolgen, dann bei C oop ... Womit auC. D.s eingangs erwähnte Gegenargument formuliert ist.)

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Sabine Muth
Vielleserin
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Es mag sein, dass der Bundesrat etwas versäumt hat.

Andererseits hätte ich nie gedacht, wie weit die Bevölkerung bereit ist, die vorhandenen Fakten aus der weltweiten Beobachtung der Fallstatistik, sowie der sich ständig aktualisieren virologischen, epidemiologischen und medizinischen Forschung zu ignorieren. Die durch einen niedrigen Dispersionswert erratische Entwicklung der ursprünglich als rein exponentiell vermuteten Verbreitung des Sars-CoV-2 Virus, kann jedes Individuum dahingehend interpretieren, dass eine gewisse Vorsicht angebracht ist, auch wenn die Fallzahlen niedrig sind. Die Tatsache, dass die Infektiosität während der Inkubationszeit am höchsten ist und mit Fortschreiten der Erkrankung sinkt, dass Patienten mit asymptomatischem Verlauf ebenfalls hochansreckend sind, könnte ebenfalls zur Erkenntnis führen, dass man besser auf etwas Abstand achtet.

Dies vor allem im ÖV und überall da, wo sich zu Stosszeiten Menschen ohne jede Rücksicht drängen, als wäre es undenkbar mit 2 Meter Abstand aus einem Zug auszusteigen.

Nachdem sich nun langsam die Erkenntnis ausbreitet, dass die Rekonvaleszenz nach einer CoVid-19 Erkrankung sehr lange dauern kann und Langzeitfolgen (Gewebeveränderungen in Lunge, Herz, Leber, den Koronargefässen und dem Gehirn) gerade erst ins Visier der Medizin geraten, müsste siC. D.ch jede*r Einzelne Gedanken machen, was man für den Schutz der Gesundheit - individuell wie kollektiv - beitragen kann.

Frage: ist das so schwer?

Ich hätte meine Mitmenschen für klüger gehalten.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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«Regieren» ist nicht «reagieren». Viele scheinen das Konzept der Prä-vention noch nicht verstanden zu haben. Es geht um Vor-sicht, weil sie besser ist als Nach-sicht. Aber eben: «There is no glory in prevention», wie Christian Drosten sagte.

Es wäre also schlichter Unsinn, abzuwarten, bis die Zahlen tatsächliC. D.s höchste Ausmass der Gefährlichkeit angenommen haben, bevor man konstatiert: «Oha, das Virus ist doch so gefährlich, wie die Wissenschaftler*innen schätzten, wir hätten früher präventiv agieren sollen». Dies wäre geradezu absurd, geschweige denn die Verharmlosung der Gefährlichkeit mit irgendwelcher Zahlenakrobatik und Youtube-Videos. Aber manche gehen offenbar lieber mit falschem Glanz und Gloria unter.

Es ist, als hätte es hier nie eine «erste Welle» gegeben. Und als gäbe es keine Epidemien in anderen Ländern. Auch hier gilt wohl: «Das eine Mal als große Tragödie, das andre Mal als lumpige Farce» (Karl Marx).

Oder «Täglich grüsst das Murmeltier», inkl. «Whac-A-Mole».

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Ok, die Diskussion über diesen Artikel (in der Kategorie Meinung) zeigt deutlich, dass es mal wieder Zeit für einen dieser grossartigen Artikel „auf lange Sicht“ wäre.
So einen Artikel, in dem Sie den Leser von der Erhebung der Daten über die Darstellung bis zu möglichen Interpretationen mitnehmen. BezügliC. D.r Coronavirus Infektionen braucht es sowas gerade jetzt. Sie könnten damit sozusagen Leben retten.

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N

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Vielen Dank für Ihren Artikel. Finde Ihre Analyse richtig und wichtig.

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Ich bin zutiefst entäuscht voM. B.undesrat.

Es ist nur peinlich, wenn man jegliche Warnungen aus der Wissenschaft mit "Wir müssen noch andere Faktoren berücksichtigen" in den Wind schlägt.
Offensichtlich ohne sich mit der Thematik zu befassen.

Wenn aus meinem Umfeld jemand schwer an Corona erkrankt, so halte iC. D.n Bundesrat mindestens für mitschuldig.

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"Warum haben wir dreieinhalb Monate naC. D.r Erklärung der ausser­ordentlichen Lage keine schweiz­weite, zuverlässige, über solide Kapazitäts­reserven verfügende Contact-Tracing-Infrastruktur? "

Kontakttracing ist der Angelpunkt der erfolgreichen Seuchenbekämpfung. Und der einzige Punkt, bei dem unsere Administration wirklich selber heftig gefordert ist. (Verbote per Ausnahmerecht verfügen und polizeilich kontrollieren lassen ist noch keine besondere Leistung, meine ich. Das tun fast alle in Europa genauso erfolgreich.)

Nachdem man nun alle diese Monate verplempert und die notabene selbst verordnete Obergrenze offenbar nicht erweitert hat, will man jetzt beginnen, "nach Möglichkeit" die Kapazitäten auszubauen (z.B. Kanton ZH). Was "möglich" ist und aus welchen Gründen etwas nicht, darüber befinden die Behörden natürlich selber. Wären Überstunden beim Einrichten der Organsiation z.B. bereits ein Hindernis? Man weiss es nicht ....

Immerhin ist den Behörden (ZH) jetzt die Idee gekommen, man könnte das in private Hände geben. Hoffen wir, dass bei der Definiton des Pflichtenheftes, bei der Vergabe der Aufträge und der Kontrolle der erbrachten Leistungen nicht mit gleicher Behäbigkeit weitergemacht wird.

Ich finde es geradezu skandalös, was sich hier unser Staatswesen an Selbstzufriedenheit leistet, angesichts der - gerade auch materiell - enormen Opfer, die hier von vielen Privaten abverlangt werden. Vielleicht hängt es ja damit zusammen, dass nur wenige in unseren Administrationen persönlich mit materiellen Einbussen rechnen müssen. Man kann die Sache also geruhsam angehen.

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Verlegerin
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Lieber Herr Binswanger. Herzlichen Dank für den treffenden Artikel. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Und ja bitte, schreiben sie solche Artikel weiter, unbedingt.
Ich habe immer mehr Mühe mit den Diskussionen über falsch positiven Ergebnissen (ohne die falsch negativen oder die asymptomatischen Fälle zu berücksichtigen) und die falsch berechnete R Zahl. Da kann man sich zu Tode diskutieren und das bringt alles nichts.
Man braucht nur aus dem Haus zu gehen um zu wissen, dass wir praktisch wie vor der Corona Zeit leben. Kein Abstand auf der Strasse und in der Arbeit, kaum Hygiene-Regeln, keine Masken und Sommerferien im Ausland. Wie sieht der obere Letten in Zürich an einem sonnigen Tag? Wie früher.
Machen wir uns nichts vor. Wir wissen alle genau, dass wir zu weit gegangen sind und dass wir jetzt wieder einen Schritt zurück müssen. Aber zu diesem Schritt werden wenige Leute als im Lockdown bereit sein.
Es ist wie in der Klimakrise. Da können die Wissenschafter noch so viel Nachweise bringen. Wenn man es nich sehen will, findet man immer Argumente um sich selber zu bestätigen.

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Ist die Art wie die Schweiz in Corona-Zeiten regiert wird, nicht einfach ein Abbild, wie auch sonst regiert wird, ob in Bezug auf die Klimakrise, Flüchtlingskrise oder andere Krisen? Vielleicht mit einer stringenten Strategie basierend auf wissenschaftliche Erkenntnissen als theoretische Vorgabe. Schlussendlich aber mäandrieren die Entschiedungen zwischen den Bedürfnissen verschiedener Interessengruppen und werden im Machtspielen in und zwischen den verschiedenen Gremien austariert. Ist es unsere Regierung, die ihre Aufgabe so mangelhaft ausführt? Oder ist das einfach wie unsere Gesellschaft funktioniert mit viel Abwägen, Fehler machen, vielleicht doch mal einen mutigen Entscheid durchbringen weil es halt eine Kakophonie aus ganz verschiedenen Stimmen ist. Wir erlauben uns als Gesellschaft und in unserem politischen System dieses irren und traumwandeln in Bezug auf alle schwierigen Fragen dieser Zeit. Und ich frage mich ob die Alternativen, denn so wirklich gut wären - mit glasklarer Strategie von oben diktiert voran?

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Künstler und Buschauffeur
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Pandemie in Seldwyla.

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Studi
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Hach, die Natalie "Ich wusste nicht, dass Discos und Clubs Hochrisikoorte sind, weil der Bund diese Analyse nicht mit mir geteilt hat" Rickli. Tragisch, dass man in einer solchen Position nicht einmal "Verantwortung" übernehmen kann. Diese Unfähigkeit ist bis ins Oberland riechbar.

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(durch User zurückgezogen)

„Die Mass­nahmen wären unpopulär, die Wider­stände wären grösser, das politische Risiko wäre höher. Da der Wille, sich zu exponieren, rapide abgenommen hat, sind die Schweizer Behörden mittler­weile erst dann beschluss­fähig, wenn es spät, extrem spät ist.“

Das klingt, als seien unsere Exekutiven opportunistische Weicheier. Das sind sie vielleicht tatsächlich, aber das ist in unserer Schweizer Demokratie Wohl auC. D.e Rolle, die wir ihnen nun mal zugestanden haben, und an die wir sie mit unseren direktdemokratischen Instrumenten auch regelmässig schmerzhaft erinnern. Starke Führung durC. D.e „Obrigkeit“ wird hierzulande von den Bürgern noch weniger goutiert und akzeptiert, als in unseren (ja auch alles andere als autoritären) Nachbarländern. Und kann bei uns auch aus ganz praktischen Gründen nicht funktionieren: Einschneidende Massnahmen machen nur dann wirklich Sinn, wenn man sie auch gegenüber einer widerspenstigen Bevölkerung mehr oder weniger entschieden durchsetzen will und kann, also falls nötig auch mit polizeilicher „Gewalt“ (die in verschärften Fällen wie grossen, sich nicht an die Regeln haltenden Demonstrationen, auch schon mal physisch werden müsste). Bei zu viel Widerspenstigkeit gegenüber unpopulären Massnahmen kämen unsere mit nur sehr beschränkten Ressourcen ausgestatteten, nicht auf harte Repression getrimmten Ordnungskräfte sehr schnell an ihre Grenzen. Und was wäre dann? Sollten sie dann kapitulieren? Oder in ihrer Verzweiflung anfangen, scharf zu schiessen? All das muss man sich als Exekutive vorher sorgfältig überlegen, bevor man einschneidende Massnahmen beschliesst. Ich glaube, das ist schwieriger, als sich viele Kommentatoren vorstellen.

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Ein Artikel zum Risikopotential der Clubs.
Ein Link

Vermutlich wurden auC. D.e Auswirkungen auf das Contact Tracing im Falle von Ansteckungen in mehreren Clubs unterschätzt.

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Hat hier jemand WOLF! gerufen?

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Hochschuldozentin
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Lieber Herr Binswanger
Vielen Dank für Ihre Kolumne. Der Effekt, des nicht antizipieren der Situation und der Volgelstrausspolitik geht auC. D.rch Organisationen. So wird im Moment an der Hochschule ,an der ich tätig bin, postuliert, dass in 100 er Gruppen doziert werden soll. Man rechnet die Räume exakt aus und stopft, ich kann es nicht anders sagen, einfaC. D.e gesetzlich noch gerade mögliche Anzahl Studierende rein. Wenn wir als Dozierende zu bedenken geben, dass uns das wenig sinnvoll scheint, dann wird kolportiert, dass im Herbst, für den wir planen, es sicher weitere Lockerungen gebe. Das Seilziehen über , was ist die richtige Einschätzung der Realität? Aber vor allem, was ist unsere Verantwortung, einfach zu machen was vorgeschrieben ist oder selber auch einen Beitrag leisten, kreative Lösungen suchen und signalisieren, dass es noch nicht vorbei ist? Und nicht selten siegt dann eben die ökonomische Logik. Dann geht vieles, Leute nicht in Quarantäne schicken, wie es die Spitex in Zürich teilweise macht oder 100 Leute in einen Raum setzen, obwohl es auch anders ginge. Diese Spannung auszuhalten, herausfinden was das Richtige ist und es dann zu tun ist anstrengend und prägt wahrscheinlich im Moment die Lebenswelt vieler .

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Die Schweiz sei "nur bedingt als Land mit einer Regierung" zu bezeichnen, schreiben Sie, lieber Herr Binswanger. Meinen Sie das ernst, oder wollen Sie provozieren? Ich gehe davon aus, dass wir trotz Pandemie in einer Demokratie leben. Der Bundesrat in seiner jetzigen Zusammensetzung bildet recht gut die Gesellschaftsstruktur der Schweiz ab. In diesem Gremium wird diskutiert und der Konsens gesucht. Sie aber möchten offenbar lieber die Diktatur einer allwissenden Regierung: "Heute käme es darauf an, so weit als mögliC. D.r Kurve voraus zu sein, das heisst, klug kalibrierte Strategien zu implementieren, bevor die Fallzahlen signifikant nach oben gehen. Es käme darauf an, alle Massnahmen, die geringe wirt­schaftliche Kosten und einen erwiesenen epidemiologischen Nutzen haben, ohne langes Fackeln umzusetzen; und diejenigen Lockerungen, die wirtschaftlich notwendig sind, zügig voranzutreiben, bei Rück­schlägen aber schnell und entschlossen eine Anpassung vorzunehmen." Mir läuft es kalt den Rücken hinunter, wenn Sie Ihre "klug kalibrierten Strategien" implementiert und "ohne langes Fackeln" umgesetzt sehen wollen. - Aber eben, vielleicht wollen Sie nur provozieren.

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Aktuelle europaweite Zahlen zur Übersterblichkeit.
https://euromomo.eu/graphs-and-maps/

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Zur Behauptung, dass durC. D.e Dunkelziffer die Sterblichkeit von Covid-19 um den Faktor 10 geringer ist, als aufgrund der bestätigten Fälle gemeinhin angenommen, so dass ja alles gar nicht so schlimm sei und wir uns gefälligst mal zu beruhigen haben, da die Sterblichkeit der saisonalen Grippe sogar schlimmer sei, zeigt sich auch hier ein doppelter Standard. Denn man nimmt mal diese Zahlen, um das eine zu übertreiben, mal jene Zahlen, um das andere zu untertreiben.

Studien weisen nun darauf hin, dass:

  • Todesfallzahlen 1.5-2 mal höher sind als bestätigt (Stichwort «Übersterblichkeit»).

  • Fallzahlen 5-10 mal höher sind als bestätigt (Stichwort «Dunkelziffer» und «Antikörper- und Querschnittsstudien»).

Zum Vokabular:

  • CFR = Case-Fatality-Rate = Fall-Verstorbenen-Anteil = Bestätigte Todesfälle/Gesamtzahl der diagnostizierten Krankheitsfälle = Letalität

  • IFR = Infection Fatality Rate: Gesamtzahl der Infektionen inkl. Asymptomatische + Nichtdiagnostizierte (Dunkelziffer/Querschnittstudien) = Bestätigte Todesfälle/Gesamtzahl der Infektionen

  • Letalität = CFR = Todesfälle/Erkrankte

  • Mortalität = Todesfälle/Population

  • Morbidität = Erkrankte/Population

Überträgt man diese Verhältnisse vereinfacht auf die Welt (9.7.2020, 15:30), dann erhält man:

Unterer Spanne

  • Fallzahl: 12'200'000 x 5 = 61 Mio.

  • Todesfallzahl: 550'000 x 1.5 = 825'000

  • CFR: 550'000/12'200'000 x 100 = 4.5%

  • CFR (ink. Übersterblichkeit): 825'000/12'200'000 x 100 = 6.76%

  • IFR (inkl. Dunkelziffer): 550'000/61'000'000 x 100 = 0.9%

  • IFR (inkl. Dunkelziffer & Übersterblichkeit):825'000/61'000'000 x 100 = 1.35%

Obere Spanne

  • Fallzahl: 12'200'000 x 10 = 122 Mio.

  • Todesfallzahl: 550'000 x 2 = 1.1 Mio.

  • CFR: 550'000/12'200'000 x 100 = 4.5%

  • CFR (ink. Übersterblichkeit): 1'100'000/12'200'000 x 100 = 9%

  • IFR (inkl. Dunkelziffer): 550'000/122'000'000 x 100 = 0.45%

  • IFR (inkl. Dunkelziffer & Übersterblichkeit): 1'100'000/122'000'000 x 100 = 0.9%

Covid-19:

  • CFR: 4.5%

  • CFR (ink. Übersterblichkeit): 6.76-9%

  • IFR (inkl. Dunkelziffer): 0.45-0.9%

  • IFR (inkl. Dunkelziffer & Übersterblichkeit): 0.9-1.35%

Diese einfache Übertragung kommt nun den wissenschaftlichen Schätzungen überraschend nahe.

CFR/IFR im Vergleich zu anderen Ansteckungskrankheiten:

  • COVID-19: 1-9% / 0.12-1.08%

  • Saisonale Grippe: 0.1% / 0.025%-0.04%

  • Spanische Grippe: > 2.5%

  • SARS: 11%

  • MERS: 35%

Erneut: Auch hier ist gerade im Vergleich zur saisonale Grippe auf den wesentlichen Unterschied hinzuweisen, dass es für Covid-19 keine Impfung gibt und noch keine spezifische Behandlung.

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M.R. Andere Vorgehensweise. Ich schliesse zuerst aus, dass es in absehbarer Zeit eine wirksame Impfung oder Medikamente zur Bekämpfung des Virus geben wird. Der Coronavirus wird erst für die Volksgesundheit erträglich wenn wir eine Herdenimmunität von ca. 60% haben, analog den Grippeviren, um die wir kein besonders Aufsehen machen, obwohl sie für Menschen mit Vorerkrankungen durchaus tödlich sein können. Dazu braucht es kontinuierliche Ansteckungen, aber nur so viel, dass die Spitäler funktionstüchtig bleiben. Je länger man sich schützt und nicht ansteckt, desto länger bleibt das hin und her mit Maske auf und Maske ab. Dem Virus zu entkommen bleibt, bis die 60% erreicht sind, eine Illusion. Der Maskengebrauch verhindert zudem viele andere Ansteckungen mit Viren, welche täglich unsere Antikörperbildung anregen, wie kleine Impfdosen, und uns somit ermöglichen nicht daran zu erkranken.

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Es sind zur Zeit 20-25 Ansteckungen aus Clubs bekannt oder liege ich falsch? Die sind aber bereits seit dem 6. Juni offen. Sind das nun wirkliC. D.e Virenherde als die sie hier dargestellt werden? Nein, ich rede hier nicht von der Meinung der Taskforce. Ich meine konkrete Ansteckungen in diesem Umfeld seit der Öffnung. Zudem ist das Contact-Tracing durch Anwesenheitslisten gewährleistet und die Fälle so zuzuordnen - das ist anderorts ja selten.

Und nein, es wäre nicht unpopulär wie hier geschrieben die Clubs wieder zu schliessen. Im Gegenteil - es gäbe keine einfachere Massnahme im Moment, um als Politiker Punkte zu sammeln bei der momentan Stimmung. Nicht vergessen, nur ein kleiner Teil der Bevölkerung besucht Clubs und würde diese überhaupt vermissen. Zusätzlich geht in der öffentlichen Wahrnehmung ein Grossteil der Ansteckungen auf diese zurück. Auf Sündenböcke einprügeln zieht immer. Es ist viel mehr erstaunlich, dass die Regierung den Mut hat dieses Experiment durchzuziehen.

PS
Beim neuen Coronavirus sind wir ja noch weit von einem wissenschaftlichem Konsens Wert. Wer Lust hat qualifizierte Ansichten zu hören, die es anders sehen als die von der Republik zitierten Wissenschaftler/-innen. Hier mal 2 Videos:

  1. Michael Levitt - Nobelpreisträger Professor für strukturelle Biologie
    zum R-Wert und exponentielle Steigung: https://youtu.be/bl-sZdfLcEk

oder als Artikel: https://unherd.com/thepost/nobel-pr…ponential/

  1. Sunetra Gupta - Epidemiologin Oxford
    zum Lockdown, Mortalitätsrate und Grundimmunität:
    https://youtu.be/DKh6kJ-RSMI

Als Artikel: https://unherd.com/2020/05/oxford-d…interview/

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M.Sc. Psychologie
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Mit Verlaub – wir stehen nicht so schlecht da. Wenn mehr getestet wird, findet man mehr Fälle. Aber die Spitäler sind nicht voll – es ist nicht einmal gesagt, dass die Fälle tatsächlich steigen (wenn eben davon ausgegangen wird, dass es vorher weniger entdeckte Fälle gab).

Dass Clubs nicht hätten geöffnet werden sollen, da gehe ich mit Ihnen einig. Masken im ÖV finde ich hingegen unnötig – sogar ärgerlich. Ich war sehr erfreut, dass wir in der Schweiz diesem Maskenzwang (bisher) nicht aufgesessen sind. Eine Maske schützt nicht vor Viren! Die eigene Atemluft wieder einatmen ist ungesund. Ansteckungen im ÖV konnten meines Wissens bisher nicht nachgewiesen werden.

Hier ein interessanter Beitrag eines Arztes zu diesem Thema, ab Minute 3.30

https://www.youtube.com/watch?v=2NvHRR-lfGc

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Danke, Daniel Binswanger, dass Sie im Vergleich zur zurückhaltenden Beurteilung vor vier Monaten nun Klartext schreiben. Die M
Politiker und ihre Strategien sind gleich geblieben, aber die Folgen zeigen siC. D.utlicher.

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EPO ist für mich eher ein Schrecken. Als Diabetikerin wollte man es mir als "Kur" für meine etwas beanspruchten Nieren verordnen. Offenbar soll es ein Wundermittel sein. AM. B.esten warten wir, bis ein erprobtes Medikament gefunden wurde.... vorläufig muss man einfaC. D.e Regeln vom social distancing strikt beachten,Herr M.

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War Schweden im Frühling für mich noch ein abschreckendes Beispiel, wird es immer mehr zu einem Vorbild: keine Veranstaltungen mit über 50 Leuten, Sitzpflicht in Restaurants und Bars. Schweden bringt die Fallzahlen mit diesen Massnahmen nicht herunter und ist flächenmässig 10 Mal grösser als die Schweiz.
Es braucht jetzt schleunigst Massnahmen, welche die Fallzahlen stabilisieren. Die Schweden und viele europäische Länder haben das momentan besser im Griff als wir. Wir verspielen gerade unseren teuer erkauften Lockdown. Dabei wäre es so wichtig gewesen, mit tiefen Fallzahlen in den Herbst zu gehen.

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Ein Teil der Bevölkerung hat den ersten Teil der Massnahmen nicht ganz begriffen. Daher dasselbe nochmals in Langsam. Ein Teil davon sind Jungwähler. Allenfalls ist ein zukünftiger Bundesrat drunter. Es gibt Situationen, da kommt man nur durC. D.s richtige Handeln raus, das benötigt vielleicht mehr als einen Versuch. Solange man jedes Mal dazu lernt ist ja gut. Die Kantone haben gezeigt, dass sie solche Situationen nicht bewältigen können. Und auch Bern ist nur auf Schönwetter Politik ausgelegt. Es gibt viel zu lernen. Falls man denn will.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Zur Behauptung, dass Covid-19 nicht schlimmer sei als eine saisonale Grippe (Trumps oder Bolsonaros «It's just a little flu») wird gerne auf die Übersterblichkeits-Statistik und für die Schweiz auf 2015 verwiesen. Wie bei anderen derartigen Argumenten hat dies nichts mit blosser Interpretation der Fakten zu tun, sondern mit Selektion zugunsten der eigenen vorgefassten Meinung. Doch auC. D.rch ständige Wiederholung wird eine Meinung nicht zu einer Tatsache, ein Vorurteil zu einem qualifizierten Urteil, eine falsche Aussage zu einer wahren.

Denn nebst dem, dass Rosinenpickerei betrieben wird, werden auch Äpfel mit Birnen verglichen. Denn nicht nur wird ein abgeschlossener mit einem offenen Verlauf verglichen, sondern auch einer ohne strenge Massnahmen mit einem mit solchen.

Versucht wird dann oft, das Argument zu retten, indem man – ironisch genug – ein Argument benutzt, dass genau von der Seite kommt, welche die offiziellen Zahlen bezweifeln und das Ausmass der Pandemie herunterspielen will: Das Argument «Sterben wegen oder mit X?».

Heisst es bei Covid-19, die meisten starben nicht wegen, sondern bloss mit Covid-19, heisst es bei Influenza, die meisten starben wegen und nicht bloss mit Influenza.

Genau dieser selbst-entlarvende doppelte Standard wurde schon vor über 3 Monaten von Prof. Dr. med. Paul Robert Vogt kritisiert:

Vergleichen wir Influenza und COVID19: hat man das Gefühl, bei Influenza seien immer alle Patienten «wegen» Influenza gestorben und nie einer «mit»? Sind wir Mediziner im Rahmen der COVID-19-Pandemie nun alle plötzlich so verblödet, dass wir nicht mehr unterscheiden können, ob jemand «mit» oder «wegen» COVID-19 stirbt, wenn diese Patienten eine typische Klinik, typische Laborbefunde und ein typisches Lungen-CT aufweisen? Aha, bei der Diagnose «Influenza» waren natürlich alle immer hellwach und haben immer die ganze Diagnostik bemüht und waren immer sicher: nein, bei der Influenza sterben alle «wegen» und nur bei COVID-19 viele «mit».

Quellen zur Übersterblichkeit

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In Anlehnung an Bill Clinton heisst es heute „it´s the physical distance, stupid“. Abstand halten ist das Gebot der Stunde. Dass das Ansteckungsrisiko in lauten Clubs und Bars um Faktoren höher ist als z.B im ÖV sollte jedem einleuchten. Da braucht es wahrlich keine bundesrätlich abgesegnete Studie. Dass Masken das Ansteckungsrisiko in gewissen Situationen verringern, dürfte inzwischen auch unbestritten sein und da ich weiterhin kein Freund einer Maskenpflicht bin, meide ich einfach Situationen, welche das Tragen einer Maske verlangen oder angebracht erscheinen lassen und achte in erster Linie weiter auf genügend Abstand.

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Leserin
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Wirklich bitter. «Let’s rave on safe to hell!»

Ich hoffe, dieser unmissverständliche Text öffnet noch einigen die Augen.

Bin grad im Tessin und hier sitzt der Corona-Schrecken deutlich tiefer. Jede Person, mit der ich sprach (und es waren einige), hatte Todesfälle im engsten Umkreis. Als ich voM. B.erg runter trampte und eine Autofahrerin hielt, wurde ich zuerst (ungefragt!) mit einem Alkspray inklusiv penetranter Blumennote eingespritzt. Eine Einheimische gestern erzählte mir, dass der Kanton die maximale Versammlungsgrösse wieder auf 30 reduziert hat. Muss es so weit gehen, damit wir etwas gescheiter werden?

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Hallo Herr M., vielleicht müssen wir mal das Netzwerk der Wirtschaftslobbies durchleuchten. Wurde nicht ein enormer Druck, bis in die Medien, losgelassen, das Demokratie Prinzip hinterfragt, weil der Bund dieses Prinzip verletze mit den verordneten Massnahmen. Langsam habe iC. D.s Gefühl, jeder bekommt den "Deckel" den er verdient hat. Vielen Dank, Herr Bindwanger für die vielfältige Recherche. Besonders alten Menschen tut das gut.
Wenn nun all die "Verzichte" auf öffentliches Leben vergebens sind, muss recherchiert werden! Die Schweiz steht an vierter Stelle aller Länder bei den steigenden Fallzahlen. Kaum nimmt der Bund wieder die Zügel in die Hand, wird wieder in den Kantonen gemeckert werden. Corona wirkt überall gleich, es gibt keine Ausnahmen, ausser in Gottes Namen "Folgen".

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Bitte bedenken sie, dass es nicht nur um das Virus an sich geht (bin ja kein Virologe, alle anderen offenbar schon) sondern auch uM. B.ehandlungsoptionen.

Wenn sie influenza haben gibt es eine ganze Bandbreite von jahrelang erforschten Optionen. Vom Nasenspray bis zum Antibiotika. Darüber hinaus können sich Risikogruppen impfen lassen. Zwar jedes Jahr neu, aber immerhin. Die Bandbreite an Behandlungsoptionen verhindert nicht nur, dass Menschen sterben, sondern machen z. B auC. D.ss es bei leichten Symptomen bleibt. Es geht nicht nur um Tote, sondern auch um die Lebesqualität der Kranken.

Für Covid19 dagegen gibt es wirklich gar rein nichts. Keine Daten, keine Erfarungswerte, keine Medikamente, Therapien, Impfungen und Behandlung wirklich nichts, nada. Das können siC. D.e (verwöhnten) Schweizer teilweise nicht vorstellen, wir haben sonst Medizin für alles.

Zur Behandlung von Covid19 werden Medikamente benutzt, die eigentlich für andere Krankheiten entwickelt wurde, von denen man hofft oder annimmt dass sie vielleicht den gensungsprozess unterstützen könnten (vielleicht aber auch nicht) das alleine schon macht einen wesentlichen Unterschied aus.

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