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Lieber Daniel Binswanger, ich erfreu mich immer wieder an ihren Kommentaren und Analysen. Hoffentlich bleiben Sie und die Republik uns noch lange erhalten!

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Danke für den genialen Titel dieser Kolumne - besser (und lustiger) kann man's nicht auf den Punkt bringen.

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Die Headline des Jahres: «Opa wird schwierig»! Treffender geht nicht. Gratulation!

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Ich habe mich lange gefragt, wieso die Macher des Plakats (offenbar gab der oberste Chef seinen Segen) nicht gemerkt haben, dass es tatsächlich ein Volltreffer ist, ein Volltreffer ins eigene Knie nämlich. Dass Linke als Ratten, dass Bulgaren als Raben dargestellt werden, an diese Art der Entmenschlichung des politischen Gegners haben wir uns gewöhnt und auch daran, dass die Bildsprache der SVP tatsächlich aus der Mottenkiste der Nazis stammt. Und dass der NS-Stil tatsächlich etwas über den politischen Inhalt einer Partei aussagt, das liegt auf der Hand. Gar nicht kann man aber die eigenen Verbündeten, die politische Mitte von CVP und FDP, als Würmer darstellen und so zur Vernichtung freigeben. Das ist nicht vermittelbar und das wird die Partei noch zu spüren bekommen. Was also ist der Grund für diese völlig missratene Plakatkampagne, die nicht die Partei wieder ins Zentrum des politischen Diskurses rückt, wie Köppel denkt, sondern die einfach nur Mitleid erregt? Ich vermute, dass Blocher mit seinem Vorhaben, die Partei aus ihrer Trägheit aufzuscheuchen, ernst macht. Er klagt ja schon lange, die Partei sei faul geworden, sie kämpfe nicht mehr engagiert um der Sache Willen, es gehen vielen SVP-Politikern auch nur um Pöstchen etc. Er hat die Partei in einen Schockzustand versetzt und mit einer radikalen Polarisierung: Es gibt nur die SVP und alle anderen, es gibt nur die SVP und die Würmer. Damit hat er alle Brücken zu den anderen politischen Kräften abgebrochen und setzt diese unter den Zugzwang, sich von der SVP distanzieren zu müssen. Wie soll ich meinen potentiellen Wählern erklären, wieso ich von meinem politischen Partner plötzlich als Ungeziefer dargestellt werde? Das Plakat richtet sich nicht an das Wahlpublikum, es will nicht Stimmen gewinnen, Blocher hat sich mit den Verlusten der SVP offenbar abgefunden. Das Plakat richtet sich an die eigene Partei, um die wieder auf Trab zu bringen. Blolcher will lieber eine kleine, geschrumpfte Partei, eine Kaderpartei, die sich wieder aggressiv und ohne egoistische Hintergedanken ins politische Geschäft stürzt. Ich denke allerdings. dass sich eine solche Strategie endgültig erledigt hat, Blocher ist wie seine Partei aus der Zeit herausgefallen und Binswanger hat das subtil angesprochen: Was tun, wenn Opa seltsam wird? Mit ihm untergehen?

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Stimmt schon alles etwa was sie schreiben. Nur dass man sich besser nicht an die widerwärtige Bildsprache der SVP gewöhnen sollte, egal wer der Sündenbock ist, egal wie abgestumpft man schon ist. Die SVP-Propaganda in der Summe zielt ja nicht primär auf den vordergründig anvisierten Gegner, sondern auf uns als Gesellschaft, indem sie terrorisiert, indem sie Zwietracht säht, indem sie objektiviert, indem sie Ängste schürt, indem sie uns abstumpft und so gefügig machen will, bis zur "Diskurs-Hägemonie" der totalen Verrohung. Das müssen und sollten wir als Gemeinschaft nicht mehr länger tolerieren. Das Kapital zeigt hier seine ungeschminkte, hässliche Fratze. Was bedeutet, dass es auch für "die Bürgerlichen" früher oder später ungemütlich werden könnte: Wem gehört die APG? Wer ist partout gegen Transparenz bei der Parteienfinanzierung? Wem gehört 20Min? Der Bürger aka "die Mittelständlerin" wird sich auch bei der aktuellen Verführung für die Kohle entscheiden und die nicht vermögenden Menschen im Land sich selber überlassen. "Kommt alle an Blochers Fressnapf, ihr die ihr schon habt aber noch einen Zustupf gebrauchen könnt!" Währenddessen dem gemeinen Menschen (Lohnabhängige, Studentinnen, Lehrerinnen, Arbeitslose, Migrantinnen, Künstler) nur der zivile Ungehorsam als Möglichkeit bleibt, sich zu wehren (aka Plakate verschönern). Oder aber auch: Die die überhaupt wählen dürfen im Herbst unter den Vermögenslosen, tun das auch, und zwar nur diejenigen, die tatsächlich ihre Interessen vertreten, die gibt's nämlich glücklicherweise immer noch. Dann wird sich das Problem früher oder später auch erledigen.

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Wenn diese unsägliches Apfel/Würmer-Plakat als weiteres landwirtschaftlich-bodenständiges Gleichnis nach den Schäfchen-Plakaten wieder sehr provinziell und gestrig (30erJahre) daher kommt, so ist diese Überlegung, politische Gegenspieler als mühsame und lästige Plagen zu sehen, doch ziemlich menschlich und irgendwie naheliegend.
Man jätet und hackt und spritzt, und trotzdem kommen sie immer wieder und machen einem die "Saat des Hasses" wieder zunichte, indem sie beispielsweise auf "srf bi de Lüüte" sympathische Eritreer zeigen, wie sie beim Bio-Bauern mit anpacken, währenddem die ländliche Gemeinde diesem sinnvollen und zukunftweisenden Experiment so viele Steine und Formulare in den Weg legt, wie sie nur kann, damit solche gelungenen Integrationen, noch dazu im ländlichen Rückzugsgebiet der SVP-Guerilla, möglichst misslingen möge!
Ja, dieses "linke Staatsfernsehen" ist immer noch auf Sendung und zeigt MENSCHEN statt Würmer und Flutwellen!
Und damit wird die Saat des Hasses, die schon mit den Messerstecher-Plakaten gegen den "Äusseren Feind" gelegt wurde und in die jetzt die "Würmer fressen den Apfel"-Plakate gegen den "Inneren Feind" eingesät wurden von einer vielfältigen und biodiversen Öko-Blumenwiese überwuchert.
Die Bienen summen, Schmetterlinge, die eben noch als Raupen Äpfel durchbohrt haben, flattern herum, und schwarze, braune und weisse Schafe weiden zusammen, freudig und begeistert! Was für ein landwirtschaftliches Idyll!
Und das Beste! Der Bauer hockt weit weg in der Beiz, säuft Bier, raucht Stumpen und poltert über "die cheibe Schiischwiizer" (Er meint die "Schein-Schweizer", nicht die Ski fahrenden Schweizer)!
Alle Nicht-SVP'ler sind in Wahrheit Ausländer, die sich aber als Einheimische getarnt haben!
Teuflisch gemein und hinterhältig ist das!
Immerhin ist der Teufel ein Ziegenbock, lässt sich also in landwirtschaftliche Gleichnisse bestens integrieren... ;)

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Guten Tag, Herr Binswanger, ich habe eine Verständnisfrage zu Ihrer gelungenen Kolumne. Sie schreiben: "Doch Köppel leistet noch ein Zweites: Er kommuniziert klar und deutlich, dass man den Wahnsinn der Ungeziefer-Plakate sofort stoppen muss." Meinen Sie, allein durch die Illustration, die er verwendet, bzw. gerade durch jene, die er nicht verwendet? Versucht R. Köppel nicht einfach durch die Diskrepanz zwischen Bild und Text, sich in beide Richtungen (das Plakat wird ein Erfolg/ein Rohrkrepierer) abzusichern?

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Liebe Frau Toth, einverstanden, es ist denkbar, dass es Köppel um eine Absicherungsstrategie geht und nicht um eine Verhinderung. Wer weiss, wie weit der interne Entscheidungsprozess schon gediehen ist, vielleicht ist ohnehin bereits Hopfen und Malz verloren. Feststeht nur, dass K. seine Botschaft doppelt kodiert. Und das ist doch bemerkenswert.

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Lasset die Würmer ihre Würmer begraben..

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Die Kolumne ist Punktlandung und Volltreffer zugleich!

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Also wenn es der SVP tatsächlich bloss darum geht, auch ohne irgend einen relevanten Beitrag zur Lösung von drängenden gesellschaftlichen Fragen einfach im Gespräch zu bleiben, dann entziehe ich mich gerne lustvoll dieser Debatte. Statt dessen deklariere ich Würmer als Nützlinge und interpätiere das Plakat als etwas missratenen Versuch der Partei, doch noch irgendwie als ökosenssibel rüberzukommen.

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Nun kein Plan, dafür Würmer. Die SVP hat gute Leute, ev. sollten die die Partei wechseln.

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Also wenn es der SVP tatsächlich bloss darum geht, auch ohne irgend einen relevanten Beitrag zur Lösung von drängenden gesellschaftlichen Fragen einfach im Gespräch zu bleiben, dann entziehe ich mich gerne lustvoll dieser Debatte. Statt dessen deklariere ich Würmer als Nützlinge und interpätiere das Plakat als etwas missratenen Versuch der Partei, doch noch irgendwie als

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