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Unternehmer/Designer
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· editiert

Nicht ganz unwichtig für die Betrachtung: Erdöl wird auch zur Herstellung von Plastik-Produkten gebraucht - und hier prognostiziert der jüngste IPCC-Bericht ein konstantes Wachstum von 3.5%-4% bis 2030. Heute wird mehr Plastik hergestellt als je zuvor - auch dank der Tatsache, dass, laut IMF, ausnahmslos alle Staaten der Welt auf die eine oder andere Weise Subventionen für die petrochemische Industrie bereithalten. Wir müssen für Kostenwahrheit in allen Produkten kämpfen!

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Grossvater
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Richtig und auch das Erdgas gehört dazu, aber trotz der erwähnten Steigerung von Kunstprodukten ist der z.B. Ethylen Preis in den letzten 10 - 20 Jahren eher rückläufig was wahrscheinlich eher mit den gesteigerten Produktionskapazitäten in der Petrochemie zusammenhängt.

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„Für die Strom­produktion in den grossen Schwellenländern … gibt es kaum Alternativen zur Kohle.“ moment… wäre ich nicht Dozent für Renewable Energy Marketing, wäre mir vielleicht auch entgangen, dass der Solarstrom-Anteil in Indien mittlerweile doppelt so hoch ist wie in der Schweiz. Dass dort Gigawatt-Solarparks entstehen, weil Photovoltaik einfach günstiger ist als der Kohle-Import.

https://www.nsenergybusiness.com/fe…er-plants/

Dass die Konkurrenz durch erneuerbare Energien den Preisanstieg fossiler Brennstoffe begrenzt, wäre erwähnenswert.

Die mäßige Entwicklung in der Schweiz vor Augen mag es verständlich sein, dass die Medien verkennen, dass mittlerweile gut die Hälfte der weltweit zugebauten Kraftwerksleistung auf Photovoltaik entfällt; dass erneuerbare Energien nicht mehr politische Ideologie sondern Big Business sind.

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Ingenieur, EMobilität seit 1985
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Genau!
Und wieso steht im Artikel eigentlich "kaum Windstrom ..."?
In D ging der Anteil des Windstromes von 23% (2020) lediglich auf 20% (2021) zurück, fast so viel wie im Jahr 2019 und deutlich mehr als in allen Jahren zuvor!

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Simon Schmid
Journalist @Republik
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Ja, es stimmt schon, dass Schwellenländer wie auch China stark bei PV und anderen Erneuerbaren zubauen. Aber der Kohleberg, den sie ersetzen müssen, ist eben auch riesig. Natürlich haben sie im Prinzp Alternativen dazu - man hat immer die Wahl. Aber wenn man sich anschaut, was dort passiert, ist es eben noch ein sehr weiter Weg (nachzulesen zB bei der IEA). Es ist in dem Sinn mehr eine realpolitische Aussage als eine prinzipielle.

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Es mag richtig sein, dass die Kohleverstromung "bleibt". Aber die Vervielfachung der Stromproduktion, wie sie zur ökonomischen Entwicklung erforderlich ist, ist nur mit erneuerbaren Energien möglich. Solange der "Kohle-Sockel" bleibt, haben wir ein CO2-Problem - richtig. Aber in der Entwicklungsdynamik ist der Ausbau der erneuerbaren Energien unschlagbar.

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Ingenieur, EMobilität seit 1985
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· editiert

Auch für PV-Strom werden rekordverdächtige Preise bezahlt, jedenfalls von der BKW. Fast das fünffache im vierten Quartal 2021 (Paywall).
Leider hat dies bei anderen Stromversorgern noch kaum Nachahmer gefunden.

Hohe Energiepreise begünstigen generell den Ausbau der Erneuerbaren. Wir sollten also nicht all zu traurig sein, wenn die Preise hoch bleiben.

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Urs Anton Löpfe
Entschwender
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Lieber Herr Schmid
Ich beschäftige mich zur Zeit sehr intensiv im Rahmen konkteter Projekte an einer Energiewende in der Schweiz und Deutschland, die nicht zu einer langandauernden Strommangellage im europäischen Stromnetz führt. Mit Energiewende meinen wir den Verzicht auf fossile Energieträger und den Verzicht auf den Bau von Grosskraftwerken. Ihre Artikel sind für mich eher verwirrend als erklärend. Aus meiner Sicht gibt es ein paar einfache Regeln die sich in den letzten 40 Jahren nicht geändert haben.

  • Lagerbare Rohenergie und deren Produkte (in der Mehrheit Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran) wird in zunehmenden Massse global gehandelt.

  • Mit dieser Rohenergie können alle Formen von Endenergie (vom Kunden eingekaufte und nicht selbst produzierte Energie) erzeugt werden.

  • das ganze funktioniert mit Ausnahme den global gesehen wenigen statlichen Eingriffen nach den Gesetzen einer freien Marktwirschaft.

  • In der Schweiz und Deutschland führen zur Zeit planwirtschaftliche Eingriffe ohne Plan zu Marktverzerrungen, die in keiner Art und Weise zu einer Energiewende führen, die nicht zu einer lang andauernden Strommangellage in Europa führen.

  • In Deutschland und in der Schweiz sind wir primär fokussiert globale Probleme zu lösen und die eigenen Probleme der Versorgungsicherheit auszublenden.
    Würden wir uns fokussiern auf die eigene Energieversorgungssicherheit und ganz allgemein auf die sichere Versorgungsicherheit mit Ressourcen kämen wir auf ganz andere Lösungen.
    Es wäre für mich sehr hilfreich, wenn es gelingen würde weniger die Leser zu verwirren und über ein Marktdesign zu sprechen, dass die grundlegenden Bedürfnisse der Menschheit sicherstellt. Vieleicht könne wir darüber einmal ein Gespräch führen.
    Mit nachhaltigen Grüssen
    Urs Anton Löpfe

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Ja, Texas hat gezeigt welchen Einfluss der freie Markt auf die Versorgungssicherheit hat. Die haben sogar auf einen Anschluss ans nationale Netz verzichtet um der staatlichen Regulierung zu entgehen und hatten letztes Jahr einen massiven Blackout. Ja, es sind dort Windkraftanlagen ausgefallen (die auch ohne staatliche Intervention gebaut wurden), aber nicht nur, es sind auch Gaskraftwerke ausgefallen. Das Problem war, dass eben wegen fehlender Regulierung sowohl bei Wind als auch bei Gas keine Investitionen in die Wintersicherheit gemacht wurden. Windkraftrotoren und Pipelines kann man heizen, dann frieren sie nicht ein, aber das kostet den Betreiber halt mehr als ihn der Ausfall von einer Woche kostet, also investiert er nicht freiwillig. https://www.spiegel.de/wissenschaft…6c0ca2dbcf

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Meine Eltern haben auch eine Solaranlage im BKW-Gebiet (Jura) und nicht schlecht gestaunt. Gab es meist um die 4Rp/kWh, und im Minimum (1. Quartal 2020) nur 3.2 Rappen, so waren es im 4. Quartal 2021 plötzlich 22.86Rp/kWh. Putin schiesst sich mit dem hohen Gaspreis selbst ins Knie, er macht Solar- und Windenergie hochrentabel und drängt die Gaskraftwerke aus dem Netz.

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Ja wunderbar, dann können wir ja endlich die Subventionen für PV streichen.

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In Deutschland geschieht das automatisch, die hohen Marktpreise führen zu einer sinkenden EEG-Umlage. In der Schweiz mit der Einmalvergütung funktioniert das nicht, da haben die welche die letzten Jahre investiert haben einfach Glück und können nun von den hohen Marktpreisen profitieren. Da haben SVP/FDP Pech gehabt, sie haben die kostendeckende Einspeisevergütung verhindert in der Meinung damit die Förderung von Solarstrom zu begrenzen, und erreichen nun das genaue Gegenteil.

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Die folgende Aussage im Bericht (eigentlich ein Detail) überrascht mich doch auch:
"den Strassenverkehr. Und hier hält mit der E-Mobilität gerade eine epochale Neuerung Einzug. Über kurz oder lang dürften Elektro­antriebe die bisherigen Verbrenner­motoren verdrängen."
Die E-Mobilität ist ein Nischenprodukt (Zwischenlösung) und muss dies auch bleiben. Woher sollen sonst die Ressourcen kommen, all diese Batterien herzustellen und gleich noch um den Verbrennungsmotor zu verdrängen?
Und die Entsorgung dieser unglaublichen Menge von Batterien ist auch noch nicht geklärt. In der Schweiz läuft gerade die Diskussion zwischen Bern und den Autoimporteure, diese wollen die Entsorgung der Batterien selber regeln. Wieso wohl?
Die "epochale Neuerung" sehe ich in der E-Mobilität noch nicht ganz. Da müssen noch andere Lösungen kommem, in Richtung Wasserstoff oder so. Oder einfach Mal die Mobilität etwas reduzieren. Jeder kann sich an der eigenen Nase nehmen.

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Rolf Wilhelm
Elektromobilist
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Zum Thema Wasserstoff wurde hier ja schon einiges von anderen geschrieben, dem ich zustimme. Nachtrag dazu: Wasserstoff ohne Umweg über Strom zu Verbrennen wurde versucht (z.B. BMW, Daimler) und am Ende wieder fallengelassen.

Zu den Resourcen für Batterien: Da wird nichts entsorgt! Die darin enthaltenen Resourcen können nach aktuellem Stand der Technik zu 95% (Tendenz steigend) zurückgewonnen und für neue Produkte wie neue Batterien genutzt werden. Die Resourcen sind reichlich vorhanden und die zu Recht kritisierten Bestandteile wie Kobalt werden aus der aktuellen Fertigung gerade entfernt. Das häufig kritisierte Kobalt ist schon heute in grösserem Umfang im klassischen Verbrenner auf eine Weise integriert (Härtung von Getriebegestänge etc), dass es eben genau nicht so einfach wie in Batterien wiedergewonnen werden kann und bei der Entschwefelung in der Raffinerie geht es ebenfalls verloren. Damit wird auch klar, warum die Autoimporteure das selber regeln wollen: Eine Altbatterie ist sehr viel Geld wert und kann wunderbar in den Kreislauf für Neufahrzeuge zurückgeführt werden. Da geht es aber eben genau nicht um Entsorgung.

Das Batterierecycling ist aber derzeit noch nicht im grossen Stil im Einsatz, weil entgegen der Unkenrufe die Dinger verdammt lange halten und nach einem Leben im Fahrzeug dann auch noch stationär für die Zwischenspeicherung (z.B. industrielle Spitzenabfederung, Speicher für Photovoltaik) genutzt werden kann.

Ich halte die Verbrennertechnologie für ein Auslaufmodell, und die Brennstoffzellenmobilität wird ein Nischenprodukt bleiben. Der dafür benötigte Wasserstoff wird für industrielle Prozesse viel dringender gebraucht. Um es mal mit Ihren Worten zu formulieren: Wo soll denn das ganze Rohöl herkommen, um all diese Fahrzeuge dauerhaft zu betreiben und wie soll der CO2-Ausstoss dabei gegen Null reduziert werden?

Grundsätzlich sollten wir aber unser Mobilitätsverhalten überdenken, da sind wir uns einig.

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Wasserstoff hat einen unglaublich kleinen Wirkungsgrad und ist deshalb für die breite E-Mobilität nicht geeignet.

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Hallo Herr F.
Mit Wasserstoff soll ja keine Elektrizität hergestellt werden, also nicht für E-Mobilität genutzt werden, sondern Verbrennungsmotoren betrieben werden.
Es verkehren z.B. bereits länger Lastwagen mit Wasserstoff (abgasfrei), was ihnen bekannt sein wird.
Wasserstoff ist aktuell auch eine Nische, das Problem ist die Herstellung und von mir nur als anderes Beispiel aufgeführt.
Freundliche Grüsse
R. H.

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Parteilos
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· editiert

Zeit für etwas Lesematerial gegen den FUD der Medien:

Langfristig werden 80–90% aller Materialien der Batterien aus ökonomischen Gründen recycelt. Aktuell haben wir aber noch ein riesiges heterogenes Batteriegemisch aus Kleinbatterien, was es schwieriger macht. Mit den Auto kommen dann langfristig riesige Mengen an homogenen Batterien in den Kreislauf. Nun zum Wasserstofftraum, dieser wird heutzutage aus Erdgas hergestellt und ist nicht effizient genug um mit den Batterien mitzuhalten. Auch wird dadurch massiv neue und komplexe Infrastruktur benötigt, das klassische Huhn und Ei Problem. Die Strom-Infrastruktur ist da um einiges einfacher realisierbar. Und glauben sie tatsächlich das Erdöl besser als ein paar wiederverwendbare Batterien sind? Erdöl hinterlässt nicht nur im Endverbrauch eine Schadensschneise.

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Natürlich wäre es besser, wenn wir als Gesellschaft die individuelle Mobilität neu "denken" würden, wieder mehr zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs wären etc.

Der Wirkungsgrad eines Elektroautos liegt bei ca. 70% vs. 25% beim Wasserstoffauto. Die Elektromobilität ist dem Wasserstoffantrieb somit klar überlegen. Dies hat übrigens kürzlich nun auch Hyundai eingesehen und die Entwicklung in diese Richtung pausiert:
https://electrek.co/2021/12/29/hyun…e-engines/

Zudem müsste für die Herstellung von "sauberem" Wasserstoff so viel zusätzliche Grüne Energie hergestellt werden können, was beim aktuellen Ausbautempo absolut unmöglich ist. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass diese Technologie dort zum Einsatz kommt wo noch keine andere Technologie vorhanden ist (z.B. Flugzeugtransporte).

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Rolf Wilhelm
Elektromobilist
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hoffentlich merkt es Toyota dann auch mal und zieht die Reissleine ;-)

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Wenn es mehr Batterien gibt, gibt es auch mehr Forschung in Richtung Recycling.

Siehe u.a. auch in der Schweiz: https://digitalcollection.zhaw.ch/h…1475/13085

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Dass es sich als Gaslieferant lohnt, auf halbem Weg wieder umzukehren, zeigt mir wieder, wie völlig losgelöst solche Preiskurven von der Schöpfung von Mehrwert für die Gesellschaft sind. Umweltkosten finden darin kein Abbild, es zählen nur subjektive Präferenzen der Käuferinnen. Es wird vorgegaukelt, dass Geschäfte ohne intakte Lebensgrundlagen möglich wären. Wie bei Maja Göpel zu lesen, hat der Preis der Rohstoffe nichts mehr mit ihren Inhalten und Qualitäten zu tun. Stattdessen spiegelt er eher das Nutzen einer Machtposition, hier des fossilen Rohstoffsektors.

Es ist frustrierend, wenn diese Fantasiezahlen schlussendlich die Realwirtschaft bestimmen. Die davon abgeleiteten Renditerewartungen beinflussen schliesslich, welche Produktionsprozesse, Vergütungsregeln und Technologien sich durchsetzen werden. Ich wünsche mir Metriken, die etwas Brauchbares darüber aussagen, wohin unser Wirtschaften steuert.

Joseph Stiglitz hat es schön formuliert:

Die Welt ist mit drei existentiellen Krisen konfrontiert: die Klimakrise, die Ungleichheitskrise und eine Krise der Demokratie. Und dennoch geben uns die etablierten Wege, wie wir ökonomischen Fortschritt messen, nicht den leisesten Hinweis darauf, dass wir ein Problem haben könnten.

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Mich würde mal interessieren, welchen Anteil die Energiekosten an einem typischen (=Median, nicht Durchschnitt) Familienhaushaltsbudget haben, je nach Land. Ich dachte eigentlich das seien eher Peanuts.

Kann es sein, dass die ganze (mediale) Aufregung etwas aufgebauscht ist? Womöglich stecken ganz andere, handfeste politische Interessen dahinter, daraus ein Drama zu machen. Die alten Atom-Betonköpfe und ihre Grüsel*-PR-Agenturen lassen grüssen.

*) nach eigenen Angaben.

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Simon Schmid
Journalist @Republik
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Ja, die Energiekosten sind in reichen Ländern wie der Schweiz tatsächlich nicht matchentscheidend, sondern betragen nur einen kleinen einstelligen Prozentbetrag des BIP (in ärmeren Ländern allerdings mehr). Umsonst ist die Aufregung allerdings nicht, da jetzt tatsächlich die Weichen für eine CO2freie Zukunft gestellt werden sollten.

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Die eigene Stromrechnung macht wohl tatsächlich nur einen kleinen Teil des Budgets aus. Man darf aber nicht vergessen, dass alle Produkte und Dienstleistungen Energie brauchen und somit ebenfalls teurer werden. Der Bäcker braucht Strom für seinen Backofen, der Bus braucht Diesel, die Konservendosen aus Metall brauchen Kohle, der Dünger braucht sehr viel Energie, dadurch werden Nahrungsmittel teurer. Wenn Nahrungsmittel teurer werden, dann wird auch der Handwerker für seine Arbeit mehr verlangen, denn er will ja nicht verhungern. Wir haben deshalb eine Teuerung wie seit 40 Jahren nicht mehr.

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Was mir zu denken gibt:
"Über kurz oder lang dürften Elektro­antriebe die bisherigen Verbrenner­motoren verdrängen. Geht es schnell, so sinkt der weltweite Erdöl­verbrauch bis 2025 um 5 Prozent, schätzt die Internationale Energieagentur. Geht es langsam – und das ist das Basisszenario –, steigt er gegenüber dem heutigen Niveau noch etwas an, bevor er fällt. So oder so ist der peak oil demand, der Zenit des Verbrauchs, aber absehbar. Entscheidend für den Preis ist, wie die Industrie damit umgeht."

  • wie und bis wann nehmen wir die restlichen 95% der CO2 produzierenden Brennstoffe aus dem Verkehr?

  • der Zenit des Verbrauchs ist absehbar - boah!

  • wir optimieren unsere CO2-freien Schlauchboote, während der Riesendampfer ungebremst - Bremsen waren nie vorgesehen - irgendwann den letzten Eisberg rammt.

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ja. leider ist "weiter wie bisher" die einzige Antwort. Aehnlich wie 42. Zum Thema Eisberg: Das weckt Assoziationen mit der Titanic, da spielte das Orchester bis zum Schluss. Wenn wir also weiterdampfen wie bisher, dann stellt sich die Frage: Wie gehen wir damit um, dass unsere Lebensgrundlagen knapp werden und kaputtgehen? Wollen wir weiterhin die Leute auf den Schlauchbooten im Mittelmeer versenken? Welches Lied soll unser letztes Orchester spielen?

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Grossvater
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Zum tiefen Ölpreis vor 2 -3 Jahren, was noch anzufügen ist, dass neben Corona und Rückgang der industriellen Nachfrage von Ölprodukten, der Preiskampf zwischen Saudiarabien und Russland ein Beitrag der tiefen Ölpreise geliefert hat.
Russland wollte zeigen, dass sie einen tiefen Preis solange ausstehen können wie die Saudis, und der Saudis Motivation zusätzliche Motivation den US Fracking Unternehmen das Business zu vermiesen hat ein nicht unwesentlicher Beitrag zu den tiefen Preisen beigetragen.
Wünsche ein schöner Abend.

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Parteilos
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Ich verstehe die Dynamik zwischen den Preisen für fossile Brennstoffe noch nicht ganz, speziell mit Sicht auf die erneuerbaren. Resultieren hohe Preise in mehr Produktion aufgrund von mehr Rentabilität? Oder können dann einfach insgesamt mehr Länder produzieren, manche mit wenig Produktion und mit viel Profit (Arabien), manche wenigstens rentabel (USA). Bei sinkenden Preisen können aber nur noch die wenigsten Länder profitabel produzieren, daher macht dann Arabien auch viel Geld und Länder wie die USA stehen unter druck. Geht die Nachfrage bei Preisveränderung überhaupt signifikant zurück oder können dann einfach mehr Ländern profitabel exportieren? Wie verhalten sich die Preise bei stetig sinkender Nachfrage? Bleiben sie stabil? Gehen sie runter, oder sogar hoch?

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Herr Anonym, es ist so, wie sie sagen: Wenn der Energiepreis tief ist, dann lohnt sich Fracken und die Extraktion von Oelschiefer und Oelsanden nicht mehr, die Nordamerikaner gehen aus dem Markt, das Angebot sinkt. Bei hohen Preisen kehren die Noerdamerikaner in den Markt zurück. Allerdings stört hier die Zeit: Wenn ein Feld erschlossen und eingerichtet ist, dann wird es auch bei Verlust noch ausgebeutet, weil die Investoren wenigstens einen Teil des Returns sehen wollen. Und wenn die Branche sich an eher kurze Preiszyklen gewöhnt, ihr Geschäft von Exploration bis Ausbeutung aber einen Horizont von 10-30 Jahren hat, dann ignorieren sie die Zyklen und richten sich auf den langfristigen Durchschnittstrend aus.
Zur Nachfrage sind die Kausalitäten schwieriger. Ich vermute, dass die dritte Welt nachfrageelastisch ist, die erste nicht. Aber am besten sind Sie informiert, wenn Sie sich selber in der Statistik umsehen.

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Biogas-Bezügerin
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Dass parallel zum Erdgas-Preis auch der Preis für Biogas im Abonnement markant gestiegen ist, finde ich unerhört.

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"Und hier hält mit der E-Mobilität gerade eine epochale Neuerung Einzug. Über kurz oder lang dürften Elektro­antriebe die bisherigen Verbrenner­motoren verdrängen. Geht es schnell, so sinkt der weltweite Erdöl­verbrauch bis 2025 um 5 Prozent, schätzt die Internationale Energieagentur. "
Leider glaubt die Internationale Energieagentur, dass die Batterie eines Elektroautos eine Energiequelle sei, und nicht ein Energiespeicher. Das ist etwa gleich absurd, wie zu glauben, der Tank eines Benziners sei eine Oelquelle.
Wieviele Teslas und sonstige Stromer herumkurven, ist für den Verbrauch fossiler Energiequellen völlig irrelevant. Wesentlich ist nur, wie der durch die Stromer generierte Mehrverbrauch an Strom erzeugt wird. Zurzeit deckt das Angebot an Strom nichtfossilen Ursprungs den Bedarf von Haushalten, Gewerbe und Industrie noch bei weitem nicht, was bedeutet: Jeder neu angeschaffte Tesla fährt de fakto fossil.

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Elektroautos sind dafür effizienter und haben das Potenzial immer sauberer zu fahren je sauberer das Stomnetz wird. ICE-Autos können gar nicht sauberer werden.

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Nein, Herr K. Die Autos werden schwerer (viel schwerer, schauen Sie aus dem Fenster!), schneller und haben mehr Reichweite. Der Elektromotor setzt die Elektrizität schon zu 100% um, da ist nichts mehr zu holen.
Die Schwäche sitzt im System: fossile Kraftwerke setzen die Energie zu etwa einem Drittel um, dazu kommen die Uebertragungsverluste, so dass das Gesamtsystem die gleiche beklagenswert tiefe Effizienz hat wie der gute alte Benziner.
Wenn unsere ausländischen Stromerzeuger von alten thermischen auf moderne Gaskraftwerke umstellen würden, dann wäre im Gesamtsystem ein Effizienzgewinn möglich. Aber angesichts der Gesamtblockade geschieht auch das ja nicht.
Konsens haben nur der fossile Status Quo und der Tesla zur Selbsttäuschung.

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