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Kassandra
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Eigentlich wissen wir das seit Jahrzehnten: Das westliche Weltsystem ist einzigartig produktiv und einzigartig destruktiv, das angebliche System der Freiheit ist totalitär. Wer nur die eine Seite sehen will, lebt in eben derjenigen Blase, die in den USA gerade zerplatzt. Wer wissen will, wie dieses System auf eine ernsthafte Krise reagiert, sollte sich mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 und dem Absturz in den Totalitarismus und den Zweiten Weltkrieg beschäftigen. Die Marktwirtschafts-Demokratie lebt von Verdrängung! Käme sie wie in den USA auf den Prüfstand, und stünde auch bei uns ein Möchtegern-Diktator zur Wahl, wäre auch bei uns keineswegs sicher, in welche Richtung das Pendel ausschlagen würde. Im Zweifelsfall wählen Menschen die Lüge, weil sie, weil wir die Wahrheit nicht ertragen! Hinter der Corona-Pandemie scheint die Umwelt- und Klima-Krise auf, und die ist mit Maske und Impfung nicht aus der Welt zu schaffen. Täglich erreichen uns die Schreckensmeldungen aus allen Ecken der Welt, aber wir ziehen es vor, uns an die Werbung zu halten, die uns eine heile Welt vorgaukelt, in der uns vom Glück nur der Konsum von Produkt XY trennt. "Sie wissen das nicht, aber sie tun es", meinte der berühmteste Kritiker des modernen Fetischs von Arbeit, Waren und Geld vor über 150 Jahren. Wie wahr!

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Ein faszinierender Text über die verwirrende Komplexität unserer Situation und unserer Welt. In seinen widersprüchlichen Erfahrungen und sich verästelnden Gedankengängen kreist der Autor grundlegende Fragen ein, ohne uns billige Antworten zu geben oder einfache Kategorien zu benennen. Trotz aller düsteren Aussichten macht dieser Text Mut, in unübersichtlichem Gelände gemeinsam Wege zu suchen, auch wenn sich diese vielleicht als Holzwege erweisen.

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Es ist eine sehr interessante, aufrüttelnde Rede. Was ich aber nicht gelesen habe, ist die für mich zentrale Problematik der Übernutzung unseres Planeten durch das Wachstum der Anzahl Menschen auf dieser Erde. Oder habe ich etwas überlesen?

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Grüezi Herr Peterer, Sie meinen wohl eher den wachsenden Wohlstand nach westlichem Vorbild, dem immer mehr Menschen nacheifern? Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern leben ressourcenneutral. Heisst: Ein Malier verbraucht im Jahr die Ressourcen von "0.4 Erden", ein Inder "1 Erde" und wir in der Schweiz nach unterschiedlichen Schätzungen "2.8-3.6 Erden" (Quelle Ressourcenrechner z.B. WWF). Nun frage ich Sie: Wo sollte man den Hebel ansetzen? Bei den Maliern oder bei uns? Und um den Gedanken auf politischer Ebene weiter zu denken: Hierzulande gibt es politische Kräfte , die eine Reduktion der Entwicklungszusammenarbeitsgelder fordern bzw. schon durchgesetzt haben. Gelder, die z.B. auch zur Frauenförderung eingesetzt werden und so implizit dafür sorgen, dass weniger Kinder zur Welt kommen. Jene Kreise sind es auch, die Migranten am liebsten im Mittelmeer ertrinken sehen (zynisch ausgedrückt).

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Mit dem Fussabdruck auf unserem Planeten haben Sie natürlich recht. Wo der Hebel ansetzen? Sicherlich bei unserem Wachstumsdenken und unserem Verbrauch an Ressourcen (Beispiel das verdichtete Nahrungsmittel Fleisch). Zu beachten ist aber auch, dass die Nationen mit den sehr grossen Bevölkerungszahlen zu einem schönen Teil ebenfalls nach dem westlichen Lebensstil streben (China oder die Leute, die über das Mittelmeer zu uns kommen möchten). Zu den finanziellen Mitteln in der Entwicklungszusammenarbeit ist es einfach wichtig, dass diese möglichst direkt eingesetzt werden können und nicht wieder auf Konten unseren Banken landen.

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Guten Morgen Herr Peterer, ich würde Sie aufmuntern, diesen grossartigen Text noch einmal zu lesen, möglicherweise haben Sie vor lauter Bäumen den Wald übersehen.

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Theologe
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Vielen Dank für diesen starken Text! Corona hat mir den Stecker gezogen für einiges an blind machender Aktivität. Dafür sind viele meiner Wahrnehmungsfragmente am Zusammenwachsen. In der Zeit des Zerfalls tut genau das Not, all das Unverbundene, Getrennte, in normierte Formen aufgeteilte zusammen wachsen zu lassen. Das können am ehesten Menschen fördern oder zulassen, die den Blick aufs grosse Ganze wagen und sich nicht an Partikulärinteressen festkrallen. Schön, dass es solche Autoren gibt!

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